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Schwarzfahrer 24.02.2018 14:56

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363765)
Sicher, die individuelle kulturelle Identität besteht in der Abgrenzung von Anderen in der Zugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft, zu einem Hobbyverein, zu einer Subkultur, zu einer ethnischen Gruppe (Sorben), zu einer Schicht (Bildungsbürger im Sinne der Humanisten z.B.), zu einem Sport :Lachen2: usf..

Zum politischen Streitpunkt wird es doch erst, wenn dieser Begriff (evtl. sogar normativ) gleichgesetzt wird mit nationaler oder gar völkischer Identität, besonders aufgrund der Erfahrungen mit der Vergangenheit, wo auf diese Weise Millionen von Deutsche und ihre Kultur (als nicht arisch, nicht germanisch, entartet, pervers usf.) durch Deutsche verfolgt, vertrieben und vernichtet wurden. Auch das war leider Teil der deutschen Geschichte oder provokant falsch (!) formuliert "der deutschen Kultur". Nein, es war eben kein Teil der "deutschen Kultur", sondern Teil der "Nazikultur". Die andere Formulierung würde alle Opfer und Widerständler, die eine andere Kultur und andere Werte lebten, missachten und beleidigen. Dass nun heute die Nationalisten von der AFD wieder von deutscher kultureller Identität schwafeln, kann man nur entlarven: Sie meinen allein ihre eigene erzreaktionäre, autoritäre, nationalistische kulturelle Identität und schliessen alle anderen aus.

Womit wir bei den Gründen sind, warum in Deutschland das Thema ein Problem ist. Weil die Nazis die Begriffe mißbraucht haben, sind die Begriffe selbst diskreditiert. Das ist für mich so, als wenn man Nägel in Zukunft nur noch mit der Hand in die Wand drücken darf, weil ein Hammermörder den Hammer als Mordwerkzeug benutzt hat.

Und nein, Deine Beispiele im ersten Absatz sind bis auf die ethnische Zugehörigkeit keine wesnetlichen Kulturmerkmale, sondern persönliche Interessen; die Kultur ist m.M.n. auf einer anderen Ebene, die eben stark aus dem Vergangenen, aus den Vorfahren, aus der Erziehung schöpft und eine Zugehörigkeit nicht nur in der Gegenwart, sondern im Geschichtlich/Geographischen Kontext definiert. Die Nazis wie die Widerstandskämpfer hatten eine gemeinsame deutsche Kultur, machten nur etwas unterschiedliches draus. Die Gemeinsamkeit zu leugnen verdreht aber die Tatsachen.

Ob eine kulturelle Identität in diesem Sinne ein grundlegendes menschliches Bedürfnis ist, ist eine der aktuellen großen Diskrepanzen zwischen zwei sehr unterschiedlichen Gruppen: Eine weltweit vorhandene Generation von Stadtmenschen, die der Globalisierung sehr offen gegenüber stehen, sieht für sowas keinen Bedarf, und fühlt sich überall gleich wohl, hält die Zugehörigkeit zu einem Volk, einer Sprache, einer Kultur für überflüssig - das kann man als fortschrittliche Offenheit sehen, oder als bedauernswerten Mangel an Wurzeln und Zugehörigkeit, als Beliebigkeit statt eigenem Koordinatensystem. Sie sehen andererseits die, die Wurzeln und feste Bezugspunkte brauchen als rückständig, fremdenfeindlich, fortschrittsfeindlich - aber es könnten einfach Menschen sein, die ohne feste Wurzeln sich verloren fühlen, und nicht in der Lage und bereit sind, sich auf beliebige Änderungen einzustellen. Es wäre sinnvoll, wenn beide Gruppen einen Weg fänden, ohne gegenseitige Verachtung auszukommen und den Lebensentwurf der anderen als gleichwertig zu akzeptieren.

Schwarzfahrer 24.02.2018 15:00

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1363776)
Was ich mich dann oft Frage bei solchen Aussagen: Warum dann nicht einfach nach Nordkorea? Das wäre ganz nach deinem Gusto und anderer (autoritärer) Konservative.

Weil Nordkorea eine für mich komplett fremde Kultur ist: ich kenne die Sprache nicht, die Geschichte nicht, die Mentalität der Menschen nicht, und das wenige, was ich davon weiß, ist mir sehr fremd (z.B. das Asiatische Konzept des "Gesichtsverlustes"). Du verstehst offenbar überhaupt nicht, was ich unter Kultur verstehe - auf keinen Fall eine Diktatur, auch kein politisches System, sondern einen wesentlichen Kitt jeder menschlichen Gesellschaft.
Nordkorea dürfte am ehesten nach Gusto von linken Weltverbesserern sein, die früher auch Mao anhimmelten, (oder die in Hamburg gegen die G20 protestierten, und angeblich Maos Kulturrevolution als Vorbild hatten): Es gibt nur eine richtige Meinung, alles andere wird zum Schweigen gebracht.

aequitas 24.02.2018 15:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363777)
Und nein, Deine Beispiele im ersten Absatz sind bis auf die ethnische Zugehörigkeit keine wesnetlichen Kulturmerkmale, sondern persönliche Interessen; die Kultur ist m.M.n. auf einer anderen Ebene, die eben stark aus dem Vergangenen, aus den Vorfahren, aus der Erziehung schöpft und eine Zugehörigkeit nicht nur in der Gegenwart, sondern im Geschichtlich/Geographischen Kontext definiert. Die Nazis wie die Widerstandskämpfer hatten eine gemeinsame deutsche Kultur, machten nur etwas unterschiedliches draus. Die Gemeinsamkeit zu leugnen verdreht aber die Tatsachen.

Du redest wirr. Niemand leugnet irgendwelche Gemeinsamkeiten.

Allerdings ist Kultur und damit verbunden die ("kulturelle") Identität ein individuelles Merkmal. Mit deinen Aussagen offenbarst du dich als autoritäre Persönlichkeit. Ähnlich wie die AfD täuschst du Demokratienähe vor, um sie mit ihren eigenen Mitteln wieder abzuschaffen.

aequitas 24.02.2018 15:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363778)
Nordkorea dürfte am ehesten nach Gusto von linken Weltverbesserern sein, die früher auch Mao anhimmelten, (oder die in Hamburg gegen die G20 protestierten, und angeblich Maos Kulturrevolution als Vorbild hatten): Es gibt nur eine richtige Meinung, alles andere wird zum Schweigen gebracht.

Nichts anderes forderst du, verwendest dafür lediglich andere Begriffe: Nur eine richtige Kultur (in der Sprache der Nationalsozialisten übrigens "Rasse"), der sich alle zu unterwerfen haben.

Stefan 24.02.2018 15:16

@Schwarzfahrer:
Aus welchem Land bist Du nach Deutschland gekommen?

Schwarzfahrer 24.02.2018 15:17

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1363779)
Mit deinen Aussagen offenbarst du dich als autoritäre Persönlichkeit. Ähnlich wie die AfD täuschst du Demokratienähe vor, um sie mit ihren eigenen Mitteln wieder abzuschaffen.

Gut daß Du Dich für die demokratischen Rechte aller Andersdenkenden, mich eingeschlossen, einsetzt. Ein kokreter Beleg für Deine These wäre aber schon interessant; ich wüßte gerne, was ich an der Demokratie abschaffen möchte.

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1363780)
Nur eine richtige Kultur (in der Sprache der Nationalsozialisten übrigens "Rasse"), der sich alle zu unterwerfen haben.

Bitte um ein Zitat, wo ich Unterwerfung gefordert habe. M.w. ist das eine Spezialität des Islam. Und Google mal den Unterschied zwischen den Begriffen Rasse und Kultur bevor Du Sachen durcheinanderbringst.
Ich stelle nicht mal eine Wertung von Kulturen fest; ich sage einfach, daß eine massive Zuwanderung aus sehr anders gearteten Kulturen zu Konflikten führen muß, immer und überall, außer der Zugewanderte passt sich so weit wie möglich an die Mehrheitskultur an, was aber bei großen Zahlen sehr schwer ist. Die Weltgeschichte ist voll von entsprechenden Beispielen - wir sollten daraus lernen, statt es zu ignorieren.

Schwarzfahrer 24.02.2018 15:23

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1363782)
@Schwarzfahrer:
Aus welchem Land bist Du nach Deutschland gekommen?

Siebenbürgen, Rumänien. Bin als Teil der dortigen ungarischen Minderheit geboren, und wuchs in einer Welt auf, in der die über 1000 Jahre gewachsenen ungarischen und sächsische Gemeinschaften in Siebenbürgen durch massive Ansiedlung von Rumänen innerhalb weniger Jahrzehnte für immer zerstört wurden. Ich habe also schon mal die unwiederbringliche Zerstörung bzw. dramatische Veränderung von Kulturen durch Zuwanderung (zeitweise) selbst erlebt. Daher mein Unverständnis für die Unterschätzung dieses Problems in vielen westeuropäischen Ländern.

schnodo 24.02.2018 15:40

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1363780)
Nichts anderes forderst du, verwendest dafür lediglich andere Begriffe: Nur eine richtige Kultur (in der Sprache der Nationalsozialisten übrigens "Rasse"), der sich alle zu unterwerfen haben.

Meine Güte, ist es wirklich notwendig, immer gleich die Nazi-Rassismus-Keule rauszuholen? Das ist doch eine beschissene Diskussionskultur. Bleib(t) doch einfach mal bei den Inhalten.

Nobodyknows 24.02.2018 15:45

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363783)
Bitte um ein Zitat, wo ich Unterwerfung gefordert habe. M.w. ist das eine Spezialität des Islam.

M. w. ist das ein "Argument" das Du unüberlegt von Leuten übernimmst, die selbst Dir an anderer Stelle zu braun und rassistisch sind.

Als Du vor 38 Jahren (1980?) nach Deutschland gekommen bist, waren seit ca. 19 Jahren (seit 1961) türkische und demnach doch sehr wahrscheinlich muslimische Arbeitskräfte im Land. Und das mit der Unterwerfung hat demnach in rund 56 Jahren immer noch nicht geklappt. Was sagste dazu? Immer noch finden in Deutschland Fronleichnamsprozessionen statt und Ostern und Weihnachten wird auch noch gefeiert.

Das mit der Unterwerfung scheinen die Muslime nicht so ernst zu nehmen...wie diejenigen (statistisch gesehen oftmals konfessionslosen Bürger/-innen), die sie feindselig beäugen, wenn in einem Gewerbegebiet eine Moschee gebaut werden soll.... ;)

Gruß
N. :Huhu:

qbz 24.02.2018 16:04

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363777)
......
Und nein, Deine Beispiele im ersten Absatz sind bis auf die ethnische Zugehörigkeit keine wesnetlichen Kulturmerkmale, sondern persönliche Interessen; die Kultur ist m.M.n. auf einer anderen Ebene, die eben stark aus dem Vergangenen, aus den Vorfahren, aus der Erziehung schöpft und eine Zugehörigkeit nicht nur in der Gegenwart, sondern im Geschichtlich/Geographischen Kontext definiert.
....

Eigentlich sagt es doch das Wort schon: "Subkultur", von denen es viele gibt, und die alle identitätsstiftend für die einzelnen Personen wirken, weil sie sich darüber von anderen Lebensformen abgrenzen. Ich brachte das Beispiel nur, weil ich eben gerade auf die Vielfalt hinweisen möchte, die es an deutschen Lebensformen (Kulturen) gibt.

"Unter Kulturelle_Identiät versteht man das Zugehörigkeitsgefühl eines Individuums oder einer sozialen Gruppe zu einem bestimmten kulturellen Kollektiv. Dies kann eine Gesellschaft, ein bestimmtes kulturelles Milieu oder auch eine Subkultur sein."

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363777)
Die Nazis wie die Widerstandskämpfer hatten eine gemeinsame deutsche Kultur, machten nur etwas unterschiedliches draus. Die Gemeinsamkeit zu leugnen verdreht aber die Tatsachen.

Eine gewagte Hypothese. Welche kulturelle (Werte)Gemeinsamkeit besteht etwa zwischen einem Mädchen, das katholisch, pazifistisch aufwächst und als junge Studentin mit ihrem Bruder und anderen Studenten Flugblätter gegen die Nazityrannei und die Kriegsschlächterei auslegt und deswegen geköpft wird und einem Mädchen aus einer SS-Familie, die im BDM aufwächst, als Studentin eine SS-Ordensburg besucht und im Gefängnis als Aufseherin die andere Frau zur Hinrichtung führt? Ausser das beide zum deutschen Volk (Nationalstaatlich) gehörten. Leider wird der Humanismus nicht genetisch vererbt.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363777)
......
Es wäre sinnvoll, wenn beide Gruppen einen Weg fänden, ohne gegenseitige Verachtung auszukommen und den Lebensentwurf der anderen als gleichwertig zu akzeptieren.

Ich habe kein Problem, wenn jemand seinen Patriotismus und sein Deutschtum ausleben will und sich dann besser fühlt. (auch wenn seine Vorfahren slawisch oder hugenottisch oder was weiss ich sein mögen.). Solange er sein Verständnis von "Deutsch-Sein" mir nicht aufnötigt.

Schwarzfahrer 24.02.2018 16:48

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363790)
M. w. ist das ein "Argument" das Du unüberlegt von Leuten übernimmst, die selbst Dir an anderer Stelle zu braun und rassistisch sind.

Fehlinterpretieren macht Spaß, gell? Du weißt genau, daß ich das nicht meinte, aber bitte, ich kann es nochmal erklären: Islam bedeutet Unterwerfung, und zwar die der Moslems unter Allahs Gesetz. Und nur darauf habe ich angespielt. Im Gegensatz zu einer solchen totalitären Ideologie verlange ich von niemanden Unterwerfung. Das hat nur aequitas reininterpretiert.

Schwarzfahrer 24.02.2018 17:04

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363794)
"Subkultur", von denen es viele gibt, und die alle identitätsstiftend für die einzelnen Personen wirken, weil sie sich darüber von anderen Lebensformen abgrenzen.

Natürlich, wobei für mich Subkulturen eher nur Unterkategorien eines übergeordenten Kulturrahmens sind.


Zitat:

Welche kulturelle (Werte)Gemeinsamkeit besteht etwa zwischen einem Mädchen, das katholisch, pazifistisch aufwächst ....und einem Mädchen aus einer SS-Familie, die im BDM aufwächst, ...? .
Jede Menge: gleiche Sprache, vergleichbare Schulbildung, ähnliche Sozialisierung in einem Land nach dem ersten Weltkrieg, mit ähnlichen Alltagssorgen, befolgten möglicherweise brav die Kehrwoche, aßen ähnlichen Sonntagsbraten, vielleicht hörten beide gerne Mozart (oder auch nicht), trugen Kleider und Frisur nach ähnlicher Mode, nahmen am örtlichen Brauchtum teil, u.v.m. Und natürlich gibt es trotzdem riesige Unterschiede im Persönlichen - die sind aber für mich primär nicht kultureller Art, sondern haben mit selbständigem Denken, Mut, Wertepriorisierung zu tun. Diese Erkenntnis ist sicher schmerzhaft, aber leider wahr.

Zitat:

Ich habe kein Problem, wenn jemand seinen Patriotismus und sein Deutschtum ausleben will und sich dann besser fühlt. (auch wenn seine Vorfahren slawisch oder hugenottisch oder was weiss ich sein mögen.). Solange er sein Verständnis von "Deutsch-Sein" mir nicht aufnötigt.
Ich will hier übrigens kein Patriotismus ausleben; ich möchte nur als Zuwanderer zu dieser Kultur dazugehören können, d.h. ich eigne mir möglichst viel davon an und passe mich an. Sonst käme ich mir unverschämt vor, zu verlangen, hier leben zu dürfen als Fremder. Und diese Erwartung habe ich an andere, die auch hier leben wollen. Man wird nicht durch die Vorfahren Deutsch, sondern durch die Bereitschaft, diese Kultur anzunehmen und zu Eigen zu machen so weit wie nur möglich.

tandem65 24.02.2018 17:09

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1363750)
Arne zitiert Schwarzfahrer, der spricht von Gewalt durch Teile der Einwanderer. :(

Also wenn ich es richtig verstanden habe hast Du über Gewalt durch kriminelle Vereinigungen geschrieben. Das gehört doch auch zur christliche abendländischen Kultur. Mafia Strukturen sind doch nicht so ungewöhnlich für unser Land.

Nobodyknows 24.02.2018 17:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363799)
Fehlinterpretieren macht Spaß, gell? Du weißt genau, daß ich das nicht meinte, aber bitte, ich kann es nochmal erklären: Islam bedeutet Unterwerfung, und zwar die der Moslems unter Allahs Gesetz. Und nur darauf habe ich angespielt. Im Gegensatz zu einer solchen totalitären Ideologie verlange ich von niemanden Unterwerfung. Das hat nur aequitas reininterpretiert.

Danke für die Erklärung. Nein, ich wußte nicht was Du meintest.
Und ja, es gibt im Forum bereits den Religionsthread und daher baue ich das hier jetzt nicht aus. Nur so viel: Verlangt das Christentum denn keine Unterwerfung unter Gottes Wort?

Gruß
N. :Huhu:

Schwarzfahrer 24.02.2018 17:53

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363809)
Verlangt das Christentum denn keine Unterwerfung unter Gottes Wort?

Meines Wissens keine so totale. Immerhin gibt es den Spruch von Jesus, gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist... etc., was einen möglichen weltlichen Bereich außerhalb der Religion postuliert. Eine solche Trennung ist im Islam nicht vorgesehen.

Haben wir mit dem Kaiser jetzt die Kurve zurück zu den Bundestagswahlen und Frau Merkel gekriegt? :Lachen2:

qbz 24.02.2018 17:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363804)
..........

Jede Menge: gleiche Sprache, vergleichbare Schulbildung, ähnliche Sozialisierung in einem Land nach dem ersten Weltkrieg, mit ähnlichen Alltagssorgen, befolgten möglicherweise brav die Kehrwoche, aßen ähnlichen Sonntagsbraten, vielleicht hörten beide gerne Mozart (oder auch nicht), trugen Kleider und Frisur nach ähnlicher Mode, nahmen am örtlichen Brauchtum teil, u.v.m. Und natürlich gibt es trotzdem riesige Unterschiede im Persönlichen - die sind aber für mich primär nicht kultureller Art, sondern haben mit selbständigem Denken, Mut, Wertepriorisierung zu tun. Diese Erkenntnis ist sicher schmerzhaft, aber leider wahr.

Dass Du die fundamentalen (vollkommen divergierende) Werteeinstellungen der beiden geschilderten Menschen zum Leben, zur Demokratie und zu den Menschenrechten aus dem Begriff der "kulturellen Identität" herausnimmst und einfach als persönliche Unterschiede klassifizierst, erstaunt mich, und das zugunsten der Musik, des Kleidung, des Sonntagsbraten und der örtlichen Feste. Darf ich daran bei Gelegenheit wieder erinnern, z.B. wenn es um die Gleichberechtigung von Mann und Frau geht.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363804)
Ich will hier übrigens kein Patriotismus ausleben; ich möchte nur als Zuwanderer zu dieser Kultur dazugehören können, d.h. ich eigne mir möglichst viel davon an und passe mich an. Sonst käme ich mir unverschämt vor, zu verlangen, hier leben zu dürfen als Fremder. Und diese Erwartung habe ich an andere, die auch hier leben wollen. Man wird nicht durch die Vorfahren Deutsch, sondern durch die Bereitschaft, diese Kultur anzunehmen und zu Eigen zu machen so weit wie nur möglich.

Ich würde diese Erwartung als Assimilation und nicht als Integration bezeichnen. Ich meine, die Bürger eines Landes können auch durch die Migranten neue Sachen kultureller Art kennen lernen.

Schwarzfahrer 24.02.2018 18:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363816)
Dass Du die fundamentalen (vollkommen divergierende) Werteeinstellungen der beiden geschilderten Menschen zum Leben, zur Demokratie und zu den Menschenrechten aus dem Begriff der "kulturellen Identität" herausnimmst und einfach als persönliche Unterschiede klassifizierst, erstaunt mich, und das zugunsten der Musik, des Kleidung, des Sonntagsbraten und der örtlichen Feste. Darf ich daran bei Gelegenheit wieder erinnern, z.B. wenn es um die Gleichberechtigung von Mann und Frau geht ;)

Darfst Du, wobei ich nicht verstehe, was das eine mit dem anderen zu tun hat. wir wissen nicht, ob die beiden Mädels aus Deinem Beispiel unterschiedliche Vorstellungen zur Gleichberechtigung von Mann und Frau hatten - evtl. ja, evtl. nein. Menschen aus einer Kultur können eben sehr verschieden sein, das ist in jedem Land so. Nur in Ländern wie Nordkorea oder dem 3. Reich ist es riskant, diese Unterschiede zu zeigen oder auszuleben.

Zitat:

Ich würde diese Erwartung als Assimilation und nicht als Integration bezeichnen. Ich meine, die Bürger eines Landes können auch durch die Migranten neue Sachen kennen lernen.
Natürlich vermittle ich gerne auch einiges aus meiner Heimat gerne - aber nicht in dem ich eine Lebensweise führe, die hier auffällt und aneckt. Z.B. auch wenn ich gewisse Vorstellungen habe, wie für mich sinnvoller Deutschunterricht aussehen sollte, und ich darüber auch gerne mit Bekannten spreche - ich würde nie in der Schule fordern, daß der Unterricht an meine Vorstellungen oder für mein Kind speziell angepasst wird. Integration ist auf lange Sicht (1 - 2 Generationen) fast wie Assimilation, mit dem Unterschied, daß man sich der Wurzeln bewußt bleibt, und kleine private Reste der alten Kultur ím Privaten lebt und weitergibt, während Assimilation eine komplette Aufgabe des Alten bedeutet.


Aber ich habe den Eindruck, wir driften arg vom Thema weg, ausgehend von einer Bemerkung zu Ursachen der Abwendung vieler Menschen von den etablierten Parteien und deren Flüchtlingspolitik, was m.M.n. mehr an begründbaren kulturellen Verlustängsten als an wenig begründbaren finanziellen liegt. Der Rest der Diskussion würde besser in ein Thread zu Migration, Integration, Interaktion zwischen Kulturen passen, da es um Begriffsdefinitionen und unterschiedlichem Verständnis dieser geht, nicht um die Politik.

be fast 24.02.2018 19:50

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1363807)
Also wenn ich es richtig verstanden habe hast Du über Gewalt durch kriminelle Vereinigungen geschrieben. Das gehört doch auch zur christliche abendländischen Kultur. Mafia Strukturen sind doch nicht so ungewöhnlich für unser Land.

Kriminelle Vereinigungen die in einem anderen Land aktiv sind und nicht nur der Sprache wegen ausschließlich Landsleute teilweise extra da hin holen. Wenn du schon einmal mit Ex-Jugos zu tun hattest oder gar eine Meinungsverschiedenheit hattest, ob Mafia oder nicht, dann weißt du was ich meine….:) Ich vermute aber, dass es bei dir nicht der Fall ist und du Kroatien und die Gastfreundschaft vom Radfahrurlaub her, berechtigt, als sehr angenehm empfindest..

Die Jugoslawen haben das Rotlichtmilieu vom Boxermanni übernommen, weil sie bezüglich der Fähigkeit Gewalt anzuwenden im average viel breiter aufgestellt sind als der moderne Mitteleuropäer....:)

Nobodyknows 25.02.2018 08:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363818)
ausgehend von einer Bemerkung zu Ursachen der Abwendung vieler Menschen von den etablierten Parteien und deren Flüchtlingspolitik, was m.M.n. mehr an begründbaren kulturellen Verlustängsten als an wenig begründbaren finanziellen liegt.


Wer sind denn die etablierten Parteien?
Haben etwa CSU und FDP gleiche Ansichten zur Flüchtlingspolitik?
Was ist mit der Linken?
Was wird einem Bürger in Bautzen, Freital, Dresden und Heidenau genommen wenn dort nach einem festgelegten Schlüssel Flüchtlinge untergebracht werden/wurden?
Was wird den Menschen in den Teilen Deutschlands, in denen die Bewältigung hoher Flüchtlingszahlen ebenfalls schwierig und zähneknirschend aber gewaltfrei verlief, im Vergleich zu den Menschen in Sachsen nicht genommen?

Und das wir alle kulturelle Verluste hinnehmen müssen, zeigte diese Woche im Bundestag. Da sind -wieder eínmal- bewährte kulturelle Gepflogenheiten durch die AfD-Fraktion aufgekündigt worden:
Die Fraktion der AfD forderte die Bundesregierung auf, eine Missbilligung der Inhalte von zwei Kolumnen des Journalisten Deniz Yücel in der Tageszeitung "taz" im Jahre 2011 und 2012 auszusprechen.

Geht's noch? Die AfD die immer von Systempresse und staatsgelenkten Medien spricht und diese verurteilt und abschaffen will, fordert eine Einmischung der Bundesregierung? Man verlangt Zensur? Wie lachhaft ist das denn?

Ein kurzer Blick auf die Unkultur die mit der AfD in das Parlament Einzug gehalten hat:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute...t-afd-100.html

Gruß
N. :Huhu:

schnodo 25.02.2018 08:26

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363888)
Ein kurzer Blick auf die Unkultur die mit der AfD in das Parlament Einzug gehalten hat:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute...t-afd-100.html

Man kann der AfD einiges anlasten, aber wenn Cem Özdemir komplett inhaltslos fünfeinhalb Minuten schimpft, hat er das selbst entschieden.

Meine Frau hatte mir erzählt, dass viele von der Rede begeistert waren, deshalb haben wir sie uns angeschaut um kein politisches Highlight zu verpassen. Nach seinen Ausführungen war völlig unklar, worum es überhaupt ging und was er inhaltlich auszusetzen hatte, man wusste nur, dass er die AfDler für Rassisten und Vaterlandsverräter hält und dass er stolz darauf ist, ein Schwabe zu sein.

Eine historische Rede war das nicht, ich fühlte mich eher an Herbert Wehner erinnert, der ein ähnlich sympatischer Typ war aber auch nicht die beste Kinderstube hatte.

Da gefällt mir Kubicki deutlich besser, da weiß man hinterher wenigstens, was er thematisch auszusetzen hatte und lustiger ist er auch. ;)

schnodo 25.02.2018 08:33

Da schau her, nach knapp 80 Jahren ist es soweit: Wir haben endlich wieder eine Ostfront.

schoppenhauer 25.02.2018 09:22

Zitat:

Zitat von be fast (Beitrag 1363836)

Die Jugoslawen haben das Rotlichtmilieu vom Boxermanni übernommen, weil sie bezüglich der Fähigkeit Gewalt anzuwenden im average viel breiter aufgestellt sind als der moderne Mitteleuropäer....:)

Exakt. Und um schnell noch ein weiteres Klischee zu bedienen, Albaner sind noch mal ne ganz andere Marke, is so. Und wer als Jugendlicher Kontakt zu Problem-Vierteln hatte weiß auch, das türkische Jugendliche eine ganz andere Einstellung zu körperlicher Konfliktlösung haben. Is so.

Nobodyknows 25.02.2018 09:45

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363891)
Man kann der AfD einiges anlasten, aber wenn Cem Özdemir komplett inhaltslos fünfeinhalb Minuten schimpft, hat er das selbst entschieden.

Das vermeintlich inhaltslose Schimpfen mag man als solches empfinden...wenn man aus Überforderung oder aus Zweckmäßigkeit (für die eigenen Zwecke) den Kontext ignoriert. :Cheese:

Hier nochmals der offizielle Grund für die Rede:
https://www.bundestag.de/presse/hib/2018_02/-/544374

Gruß
N. :Huhu:

Schwarzfahrer 25.02.2018 10:20

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363888)
Wer sind denn die etablierten Parteien?

All die, die in den letzten Jahren im Bundestag keiner Allein-Entscheidung der Kanzlerin auch nur leise widersprachen, egal wie juristisch grenzwertig es gewesen sein mag, sondern einfach abnickten - egal ob es um Aussetzen der Grenzkontrollen und Dublin-Abkommen, Euro-Rettung oder Atomausstieg ging (übrigens überwiegend Entscheidungen, die dem CDU-Grundsatzprogramm diametral widersprechen).

Zitat:

Was wird einem Bürger in Bautzen, Freital, Dresden und Heidenau genommen wenn dort nach einem festgelegten Schlüssel Flüchtlinge untergebracht werden/wurden?
Z.B. die Freiheit, als Frau ohne Begleitung unbesorgt Joggen zu gehen, oder als ältere Frau zur Tafel zu gehen, ohne Angst, bedroht oder bedrängt zu werden - bloß um zwei aktuelle Themen zu zitieren. Übrigens, die Probleme wie auch die Proteste sind nicht auf Sachsen begrenzt, auch wenn es aktuell Mode ist, die Sachsen als böse Buben zu beschimpfen.

Zitat:

Und das wir alle kulturelle Verluste hinnehmen müssen, zeigte diese Woche im Bundestag.
Wie war das mit Whataboutism? Nur weil die AfD Unsägliches macht, wird nichts besser, was andere tun und sagen. Es ist m.M.n. nicht Sache des Bundestags, über unsachliche Provokationen von Deniz Yücel oder Henrik Broder zu debattieren, das ist Thema der Pressefreiheit, und ggf. juristisches Vorgehen der konkret Betroffenen. Wenn die anderen Parteien auf sowas von der AfD eingehen, scheinen sie wohl nichts Sinnvolles zu tun zu haben (ich wohl auch nicht, sonst würde ich nicht hier sitzen und tippen :Lachen2: ). Und was Zensur betrifft: Ich mache mir auf jeden Falle eher Sorgen um die praktizierte Zensur (besonders um die aktuelle, durch gesetzlich an private Firmen ausgelagerte Version).

Nobodyknows 25.02.2018 12:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363901)
Z.B. die Freiheit, als Frau ohne Begleitung unbesorgt Joggen zu gehen

Konnten denn Frauen in Deutschland bzw. Sachsen vor dem Anstieg der Flüchtlingszahlen 24/7 unbesorgt joggen gehen? Ist zuvor nie etwas geschehen?

Und gibt es nicht auch irrationale Ängste? :Cheese:
https://de.wikipedia.org/wiki/Triska...dekatriaphobie

Gruß
N. :Huhu:

Schwarzfahrer 25.02.2018 12:34

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363911)
Konnten denn Frauen in Deutschland bzw. Sachsen vor dem Anstieg der Flüchtlingszahlen 24/7 unbesorgt joggen gehen? Ist zuvor nie etwas geschehen?

Und gibt es nicht auch irrationale Ängste?

Ach so, die Polizei empfahl wohl nur aus irrationaler Angst ohne Grund, daß Frauen nicht mehr allein joggen gehen sollen. .

FlyLive 25.02.2018 12:52

Inwieweit die Welt in deutschen Städten und Gemeinden nun wirklich gefährlicher wurde, kann man aus meiner Sicht vom Sofa aus nicht beobachten. Man kann nur lesen und hören, was andere schreiben und sagen.
Ich erlebe, keine Gewalt, keine Körperverletzungen, keine Raubüberfälle und keine Einbrecher. Ich kann es aber auch nicht erleben, weil ich sehr gerne zuhause bin, sofern ich nicht arbeite oder am sporteln bin.
Samstag Abend Ausflüge mache ich äußerst selten.
Und ob die veröffentlichten Zahlen von Gewalt und Kriminalität nun stimmen oder nicht, weiß man Dank Meinungsfreiheit und Fake News auch nicht so genau. Jeder schreibt doch etwas anderes. Selbst wissenschaftliche Erkenntnisse z.B. bei gesundheitlichen Themen, werden von allen Seiten verschiedentlich beleuchtet. Als Kind habe ich meinem Doktor, meinem Lehrer, einem Polizist und einem Politiker eher vertraut. Heute traue ich keinem mehr :Cheese:

schnodo 25.02.2018 12:53

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363898)
Das vermeintlich inhaltslose Schimpfen mag man als solches empfinden...wenn man aus Überforderung oder aus Zweckmäßigkeit (für die eigenen Zwecke) den Kontext ignoriert. :Cheese:

Bei Kubicki sieht man, wie es besser geht. Der ist so nett und lässt die Zuhörer nicht darüber rätseln, was ihn denn anficht. ;)

Nur am Rande: Überforderung... Zweckmäßigkeit... Blablabla...
Hast Du sonst nichts auf Lager als immer derart hinterfotzig irgendwas unterschieben zu wollen? Wenn Du mich schon dumm anmachen willst, dann hab wenigstens die Eier in der Hose, es in klare Worte zu fassen! :Huhu:

FlyLive 25.02.2018 13:01

P.S.

Als friedliebender Mensch nehme ich zur Kenntnis, das wir in Deutschland seit 72 Jahren keinen Krieg mehr hatten.
Wenn ich sehe, wie es aber auf der Welt zugeht und höre, das in Syrien inzwischen über 60 Interessengruppen im Land um ihre Ziele kämpfen, dann weiß ich doch, das wir in D ziemlich viel Glück hatten und diese Glück nicht aufs Spiel setzen sollten. Die Menschen sind nicht gut. Wenig neue Kultur ins Land zu bekommen ist okay...aber zu viel wird wahrscheinlich nicht so toll sein.

Quelle

Schauplätze bewaffneter Konflikte weltweit Größere Kriege mit 10.000 und mehr Todesfällen pro Jahr Kriege und Konflikte mit 1.000 bis 9.999 Todesfällen pro Jahr Kleinere Scharmützel und Konflikte mit weniger als 1.000 Todesfällen pro Jahr

Körbel 25.02.2018 14:18

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363892)
Da schau her, nach knapp 80 Jahren ist es soweit: Wir haben endlich wieder eine Ostfront.

Für mich der eindeutige Beweis das die GroKo absolute Scheisse ist!:dresche

........und dann noch das!

http://www.t-online.de/digital/inter...eindex-ab.html

Nobodyknows 25.02.2018 14:44

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363919)
Nur am Rande: Überforderung... Zweckmäßigkeit... Blablabla...
Hast Du sonst nichts auf Lager als immer derart hinterfotzig irgendwas unterschieben zu wollen? Wenn Du mich schon dumm anmachen willst, dann hab wenigstens die Eier in der Hose, es in klare Worte zu fassen! :Huhu:

Nicht am Rande sondern von Bedeutung für den gemeinsamen Umgang in diesem Forum:
Was glaubst Du denn was ich dir unterschieben möchte?

Ich verlinke einen ZDF-Beitrag über eine Rede von Özdemir im Rahmen einer Debatte zu einer Forderung der AfD, die Bundesregierung möge eine Missbilligung der Inhalte von zwei Kolumnen des Journalisten Deniz Yücel in der Tageszeitung "taz" im Jahre 2011(!) und 2012(!) aussprechen.

Schnodo: "Man kann der AfD einiges anlasten, aber wenn Cem Özdemir komplett inhaltslos fünfeinhalb Minuten schimpft, hat er das selbst entschieden."

Ich: "Das vermeintlich inhaltslose Schimpfen mag man als solches empfinden..."
Mit anderen Worten: Das ist kein inhaltsloses Schimpfen. Es hat einen Hintergrund. Einen so unüblich wie bekloppten Antrag der AfD und die unterirdische Vorstellung der AfD-Ossis auf deren politischen Aschermittwoch. Das darf man nicht -aus welchem Grund auch immer- nicht ignorieren. <- Ist es so besser?

Schnodo: "Eine historische Rede war das nicht,..."
Das hat niemand behauptet. Es war weder historisch, noch bedeutend aber nachvollziehbar.

Und wenn im Parlament dann bedeutenderes geliefert wird, versteht die AfD sich auch daneben zu benehmen.
http://www.spiegel.de/politik/deutsc...a-1190774.html

Schnodo: "Da gefällt mir Kubicki deutlich besser,..."
Mir an dieser Stelle auch. Aber darum ging es nicht.

Schnodo: "Wenn Du mich schon dumm anmachen willst, dann hab wenigstens die Eier in der Hose, es in klare Worte zu fassen!"
Tipp von mir: Du kannst Beiträge auch nachträglich noch bearbeiten....um etwas Druck vom Kessel zu nehmen. Wie wär's? ;)

Gruß
N. :Huhu:

schnodo 25.02.2018 15:04

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363944)
Tipp von mir: Du kannst Beiträge auch nachträglich noch bearbeiten....um etwas Druck vom Kessel zu nehmen. Wie wär's? ;)

Ich meinte es schon so, wie ich es geschrieben habe. Deshalb nochmal in aller Deutlichkeit, es ging um das hier:

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363898)
...wenn man aus Überforderung oder aus Zweckmäßigkeit (für die eigenen Zwecke) den Kontext ignoriert. :Cheese:

Ich habe mir die Rede selbst, isoliert, angesehen, nicht die Kommentare, die in Nachhinein den Kontext herstellen. Cem Özdemir hat es in der Rede nicht geschafft, halbwegs nachvollziehbar darzustellen, was ihn so aufregt - als Gegenbeispiel habe ich Kubicki gebracht, der das in 10 Sekunden hinbekommt. Man kann es sich in Özdemirs Geschwurbel vielleicht zusammenreimen, wenn man von der taz-Geschichte gehört hat aber es liegt nicht auf der Hand. Deswegen fand ich seine Rede inhaltslos.

Das veranlasst Dich, mir zu unterstellen dass ich entweder beschränkt bin - was ich nicht ausschließen will und was mich auch nicht zu einer Reaktion genötigt hätte - oder eine versteckte Agenda verfolge. Was Du damit meinst, erschließt sich, wenn man sich Deine restlichen Beiträge zu "Vollidioten" anschaut.

Deswegen sehe ich keine Veranlassung, irgendwelchen Druck, den Du aufgebaut hast, vom Kessel zu nehmen. Es steht Dir frei, die Löschung meines Beitrags zu verlangen. :Huhu:

Nobodyknows 25.02.2018 15:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363916)
Ach so, die Polizei empfahl wohl nur aus irrationaler Angst ohne Grund.

Ach so, das Umweltbundesamt und andere warnen vor den Folgen von Stickstoffoxide wohl nur aus irrationaler Angst ohne Grund.

Gut, dass es die rationale und sachliche AfD gibt, die da weniger hysterisch ist.
Gesundes Volksempfinden ist halt was schönes... ;)



Gruß
N. :Huhu:

Schwarzfahrer 25.02.2018 18:25

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363948)
Ach so, das Umweltbundesamt und andere warnen vor den Folgen von Stickstoffoxide wohl nur aus irrationaler Angst ohne Grund.

Gut, dass es die rationale und sachliche AfD gibt, die da weniger hysterisch ist.
Gesundes Volksempfinden ist halt was schönes... ;)

Netter Schlenker - auch wenn der Zusammenhang zu vorher nicht ersichtlich ist. Ich kenne übrigens kein "Volksempfinden" - ist es das Gefühl, Volkswagen zu fahren?
Ich bevorzuge gesunden Menschenverstand. Der verhindert, daß sich der Blick auf einzelne Details verengt - aber leider verhindert es auch, daß man ein klares einfaches Feindbild hat, und zwingt zum Nachdenken.
Nur weil Stickoxide eine gewisse Gesundheitsbelastung darstellen, die zu minimieren ist, ist es noch lange nicht rational, sich auf den Diesel (der privaten PKW) als "Das Feindbild" zu fokussieren, durch dessen Eliminierung das Problem gelöst ist. Hier sind ein paar Fakten, um die grauen Zellen zum selbständigen Denken bei dem Thema anzuregen..
Um beim Thema des Threads zu bleiben: die Hysterie bzgl. Fahrverbote für Diesel erscheint mir überzogener politischer Aktionismus zu sein angesichts der Tatsache, daß die Luftverschmutzung trotz der Schummeleien der Autoindustrie in den letzten Jahren stetig geringer wurde, und es somit auch ohne neue Verordnungen eine weitere Verbesserung zu erwarten wäre. Und wenn man irgendwo ansetzt zur weiteren Verbesserung, würde ich erst mal erwarten daß man beim größten Effekt ansetzt - und das sind Busse, LKW und Baufahrzeuge (die letzteren unterliegen keiner Abgasregelung bisher!), oder Schiffe im Hafen. Aber da erwarte ich wohl zu viel sachbezogene, kompetente Überlegung von Politikern.

keko# 25.02.2018 18:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363713)
Es ist die Summe von vielen Faktoren; einige davon sind z.B. Muttersprache, Geschichte, Musik, Literatur, Kunst der Menschen, der Gegend, in der ich sozialisiert wurde, oder wo ich länger lebe und dazugehöre), daraus abgeleitete Verhaltensweisen und (ungeschriebene) Regeln im Umgang miteinander: was finden wir angemessen, was unangemessen, Priorisierung von Werten (je nach Kultur große Unterschiede), aber auch gewisse Details wie welches Essen, welche Kleidung als "normal" gesehen werden und natürlich auch Traditionen, Brauchtum. Die meisten dieser Faktoren ändern sich zwar auch mit der Zeit, aber die Änderungen bzw. die Änderungsgeschichte, das Bewußtsein dafür, wie es war, ist ein wesentlicher Teil.

Schön geschrieben, das ist auch meine Meinung :)

Klugschnacker 25.02.2018 18:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363977)
Schön geschrieben, das ist auch meine Meinung :)

Verstehe ich nicht ganz. Du und ich sind in den meisten der oben genannten Punkte unterschiedlicher Meinung. Trotzdem bin ich genau so deutsch wie Du. Wie kannst Du Dich da der Meinung anschließen, bei den Punkten handle es sich um einen gemeinsamen Nenner unserer Kultur?
:Blumen:

sabine-g 25.02.2018 19:06

ich finde nicht dass es hier noch um die Bundestagswahl geht.
Vielleicht könnt ihr die Diskussion in den "Kopf" Thread verschieben oder da weiterführen.

merz 25.02.2018 21:39

Religion wurde nicht erwähnt :cool: also bleibt es im Heimat-Ministerium :Lachen2:

m.

Nobodyknows 26.02.2018 07:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1363976)
...Ich kenne übrigens kein "Volksempfinden" - ist es das Gefühl, Volkswagen zu fahren?...

Bernd Höcke sprach von einem „Volksempfinden, das im gesunden Menschenverstand gründe“ (Neujahrsansprache, AfD LV Thüringen, 2015).

Und zuvor, in der dunkelsten deutschen Vergangenheit, bezogen sich Nazi-Richter auf ein vermeintliches „gesundes Volksempfinden“.
[Ironie]Aber das ist bestimmt, wie immer nur ein unbeabsichtigter Zufall.[/Ironie]

Gruß
N. :Cheese:

keko# 26.02.2018 07:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363984)
Verstehe ich nicht ganz. Du und ich sind in den meisten der oben genannten Punkte unterschiedlicher Meinung. Trotzdem bin ich genau so deutsch wie Du. Wie kannst Du Dich da der Meinung anschließen, bei den Punkten handle es sich um einen gemeinsamen Nenner unserer Kultur?
:Blumen:

Ich weiß nicht von welchen Punkten du sprichst. Ich habe lediglich dem zugestimmt, was Schwarzfahrer geschrieben hat. Für mich persönlich quasi identitätsstiftend war mein USA-Aufenthalt 94/95. Auch wenn ich viele gemeinsamen Eigenschaften oder Interessen mit vergleichbaren Amerikanern hatte, ist mir nach ein paar Wochen oder Monaten klar geworden, dass ich eben ein Deutscher bin. Das kann man eigentlich nicht an dem einen oder anderen festmachen, sondern ist ein Gesamteindruck oder -gefühl, das sich im Laufe der Zeit einstellt. Ich habe Schwarzfahrer dahingehend verstanden.


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