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Klugschnacker 05.06.2024 08:51

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747346)
[Habeck] hat keinen blassen Schimmer davon. Schau Dir unzählige Interviews an. Da kommst Du aus dem Staunen nicht raus. Das Maß an Inkompetenz auf diesem Feld ist irre. Das wäre kein Problem, wenn er nicht auch Minister für dieses Ressort wäre. Klar, ich kann mich mit rot/grün ganz und gar nicht identifizieren. […] Ich habe aber tatsächlich nie in meinem Leben etwas anderes gewählt als FDP.

Robert Habeck war bereits von 2012-2018 Minister für Energiewende, Landwirtschaft und Umwelt in Schleswig-Holstein. Zuletzt war das in einer Koalition mit der CDU und der FDP.

Bei der anschließenden Bundestagswahl holte er in seinem Wahlkreis fast 30% der Wählerstimmen. Ganz so irre inkompetent, wie Du es darstellst, wird er nach 12 Jahren als Minister wohl nicht sein.

Jimmi 05.06.2024 09:57

Ich finde es merkwürdig, dass man Ursache mit Wirkung verwechselt.

Die Hochwasser haben eine verheerende Wirkung, weil die Hochwasserschutzmaßnahmen nicht ausreichen. Okay.

Aber die Häufigkeit der Extremwetterlagen ist die Ursache der Misere. Und da kann man noch so lange und hohe Schutzdämme bauen, wenn das Wasser immer öfter und noch höher steigt.

Jeder Klimaforscher muss doch inzwischen Angst um Leib und Leben haben und keiner wird bewusst den Weltuntergang prophezeien wollen. Das wäre unwissenschaftlich.

Die Datenlage zeigt aber eher eine galoppierende Entwicklung. Der Thwaites Gletscher wird massiv unterspült, das Schelfeis drumherum bröckelt. Wir täten gut daran, jetzt mit der Verlegung von Hamburg zu beginnen.

:Blumen:

Nepumuk 05.06.2024 10:02

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1747408)
Ich finde es merkwürdig, dass man Ursache mit Wirkung verwechselt.

Die Hochwasser haben eine verheerende Wirkung, weil die Hochwasserschutzmaßnahmen nicht ausreichen. Okay.

Aber die Häufigkeit der Extremwetterlagen ist die Ursache der Misere. Und da kann man noch so lange und hohe Schutzdämme bauen, wenn das Wasser immer öfter und noch höher steigt.

Jeder Klimaforscher muss doch inzwischen Angst um Leib und Leben haben und keiner wird bewusst den Weltuntergang prophezeien wollen. Das wäre unwissenschaftlich.

Die Datenlage zeigt aber eher eine galoppierende Entwicklung. Der Thwaites Gletscher wird massiv unterspült, das Schelfeis drumherum bröckelt. Wir täten gut daran, jetzt mit der Verlegung von Hamburg zu beginnen.

:Blumen:

Unter seriösen Politikern und Wissenschaftlern ist doch längst unumstritten, dass wir sowohl präventive als auch adaptive Massnahme ergreifen müssen, um Ausmaß und Auswirkungen der Klimaveränderungen meistern zu können.
Es macht einfach wenig Sinn, die beiden Aspekte gegeneinander auszuspielen oder einen oder beide Elemente weg zu diskutieren. Wer das macht, handelt verantwortlungslos.

qbz 05.06.2024 10:07

Dringender Handlungsbedarf: „Erderwärmung nimmt mit beispielloser Geschwindigkeit zu“. Neue Klimadaten zeigen alarmierende Trends. Menschliche Aktivitäten trieben 2023 die globale Erwärmung auf 1,3 Grad, so eine britische Studie. Das CO₂-Budget schrumpfe schneller als erwartet.

Genussläufer 05.06.2024 10:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747398)
Robert Habeck war bereits von 2012-2018 Minister für Energiewende, Landwirtschaft und Umwelt in Schleswig-Holstein. Zuletzt war das in einer Koalition mit der CDU und der FDP.

Ich schrieb auch, dass er von Wirtschaft keine Ahnung hat. Die von Dir eingebrachten Kategorien kann ich nicht bewerten. In Bezug auf die Energiewende wären übrigens rudimentäre Grundkenntnisse über Rohstoffzyklen und vor allem die Preisentwicklung auf den Märkten sowie Verfügbarkeit ganz hilfreich. Auch hier würde ich ihm die Kompetenz absprechen. Ich würde ihm zumindest nicht unterstellen, dass er diesen Mist aus Jux und Dallerei verzapft. Ganz im Gegenteil. Ich bin sogar überzeugt, dass der Gutes bewirken will.

Genussläufer 05.06.2024 10:15

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1747389)
Immerhin können die FDP'ler noch rechnen.

Naja, sie haben wohl abgewogen, ob die Aufgabe ihrer liberalen DNA ein angemessener Preis für das Mitregieren sei. Mit dem darauffolgenden Wählervotum haben sie definitiv nicht gerechnet ;)

Zitat:

Und Hr. Habeck hat wohl vergessen, dass Krisenmilliarden keine Kriegsmilliarden sind?
Wobei das schon fast wieder in die Rubrik "kreative Buchführung" passt. Hätte ja klappen können.

Genussläufer 05.06.2024 10:22

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1747408)
Aber die Häufigkeit der Extremwetterlagen ist die Ursache der Misere. Und da kann man noch so lange und hohe Schutzdämme bauen, wenn das Wasser immer öfter und noch höher steigt.

Das ist grundsätzlich richtig. Es trifft aber wahrscheinlich auf genau dieses Wetterphänomen, was wir in Süddeutschland gesehen haben, nicht zu. Diese 5b-Wetterlagen sind weder häufiger noch intensiver geworden. Daher fand ich die Begründung übereilt. Auch diese Wetterlagen könnten in der Zukunft stärker werden. Bis dato sind sie nicht betroffen.

Das bedeutet nicht, dass Deine Begründung für viele (wahrscheinlich die meisten) anderen Wetterphänomene bei uns nicht zutreffen würde. Wir haben hier aber ganz konkret über diese Wetterlage, die zu diesem Hochwasser geführt hat, gesprochen.

deralexxx 05.06.2024 10:33

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747418)
Das ist grundsätzlich richtig. Es trifft aber wahrscheinlich auf genau dieses Wetterphänomen, was wir in Süddeutschland gesehen haben, nicht zu. Diese 5b-Wetterlagen sind weder häufiger noch intensiver geworden. Daher fand ich die Begründung übereilt. Auch diese Wetterlagen könnten in der Zukunft stärker werden. Bis dato sind sie nicht betroffen.

Das bedeutet nicht, dass Deine Begründung für viele (wahrscheinlich die meisten) anderen Wetterphänomene bei uns nicht zutreffen würde. Wir haben hier aber ganz konkret über diese Wetterlage, die zu diesem Hochwasser geführt hat, gesprochen.

Wie würdest du denn klassifizieren, welche Wetterphänomene konkret dem Klimawandel zuzuordnen sind und welche nicht? (ich tu mir schwer zu dem Schluss zu kommen, daher frage ich)

Klugschnacker 05.06.2024 10:52

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747418)
Es trifft aber wahrscheinlich auf genau dieses Wetterphänomen, was wir in Süddeutschland gesehen haben, nicht zu.

"Wahrscheinlich" bedeutet, Du bist nicht sicher? Habeck könnte also auch recht haben?

---

Eine Studie hat die Häufigkeit, mit der diese 5b-Wetterlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auftreten, untersucht.

- Die Häufigkeit solcher Wetterlagen nimmt nicht zu
- Wenn sie auftreten, können sie heftiger werden als bisher.

"Wenn sich nämlich so ein sommerliches Tiefdruckgebiet einmal etabliert hat, »wird es noch stärkere Hochwasser-Ereignisse als bisher bringen«", sagt ZAMG-Studienleiter Michael Hofstätter." […] Etwa fünfmal po Jahr sind Adria-Tiefs bisher aufgetreten, in Zukunft werden sie sich rarer machen, dann aber eine immer größere Hochwassergefahr bergen. Quelle

Genussläufer 05.06.2024 11:05

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1747421)
Wie würdest du denn klassifizieren, welche Wetterphänomene konkret dem Klimawandel zuzuordnen sind und welche nicht? (ich tu mir schwer zu dem Schluss zu kommen, daher frage ich)

Die 5b-Wetterlagen sind leider kein neues Phänomen. Eigentlich haben die eher dann zugeschlagen, wenn es kühlerer Sommer gab. Das liegt aber an der Entstehung und nicht der Intensität. Wenn Du an Rhein und Main unterwegs bist und Dir in einzelnen Städten die historischen Pegel anschaust, findest Du einen irren Ausreisser. Das war das Magdalenenhochwasser 1342. Das ganze 14 JH war hier ein Problem. Verursacht häufig durch kühle und feuchte Sommer.

Aber auch in der Vergangenheit sieht man bei dieser Wetterlage ganz gut, dass sich Häufigkeit und Intensität kaum verändert haben:

https://agupubs.onlinelibrary.wiley....9/2018JD029420

Auf GeoSpere Austria wird u.a. interpretiert:

Zitat:

Entweder sind im Falle der Vb-Tiefs die natürlichen internen Antriebe im Klimasystem stärker als die Auswirkungen durch die Klimaerwärmung, oder andere Faktoren überlagern den Effekt - zum Beispiel ist auch die Wassertemperatur im Mittelmeer in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen, um ebenfalls rund ein Grad".

Im Durchschnitt sind im untersuchten Zeitraum pro Jahr rund zehn Vb-Tiefdruckgebiete zu erwarten. Das Maximum war in den Jahren 1960 und 2000 mit 17 und das Minimum im Jahr 1967 mit zwei Tiefdruckgebieten.
Allerdings gibt man auch zu bedenken:

Zitat:

n einer vorhergehenden Untersuchung wurde bereits gezeigt, dass die Niederschlagsmenge bei Vb-Tiefs stark von der Lufttemperatur abhängig ist. So wird im Klimawandel der nächsten Jahrzehnte eine Zunahme von 15 bis 25 Prozent beim Niederschlag erwartet.
In Summe gilt natürlich, dass was qbz weiter oben geschrieben hat. Pro 1 Grad Lufttemperatur nimmt diese ca. 7 % mehr Feuchtigkeit auf. Abr auch hier hatten wir in diesem Fall keinen Ausreißer.

Ich bin völlig bei Dir, dass es sehr gute Gründe gibt anzunehmen, dass Wetterextreme wie Stürme, Dauer von Trockenperioden, Häufigkeit von Starkregen, etc. überwiegend auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Bei den Auswirkung kann man sicher streiten. Die Ursachen sind aber weitgehende unstrittig.

Bei genau dieser Wetterlage ist es aber bis dato nicht so. Ob sich das in der Zukunft ändert, bleibt offen.

Meine Kritik bezog sich ausschließlich auf die reflexartige Argumentation über den Klimawandel.

Genussläufer 05.06.2024 11:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747424)
"Wahrscheinlich" bedeutet, Du bist nicht sicher? Habeck könnte also auch recht haben?

Nix is fix. Ich halte es aber für eher weniger wahrscheinlich.

TriVet 05.06.2024 11:19

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747427)
... eher weniger unwahrscheinlich.

wow, das ist doch mal konkret!:Lachen2: :Cheese:

deralexxx 05.06.2024 11:20

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747426)

...

Danke!:Blumen:

Genussläufer 05.06.2024 11:27

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1747429)
wow, das ist doch mal konkret!:Lachen2: :Cheese:

Shame on me :Lachen2:

Und danke für den Hinweis!

merz 05.06.2024 11:27

Rheinanrainer hier:

Der Punkt mit den "ach so hohen" historischen Hochwassern: Damals war jetzt für den Rhein gesprochen der Rhein ein weit verzweigtes Flusssystem mit Nebenarmen etc. etc. -
Der Rhein ist inzwischen eine ausgebaggerte, eng eingeschlossene Wasserautobahn.

Die "perfect storm" Situation für den Rhein ist eine statische Regenwetterlage wie jetzt in Süddeutschland, die im Einzugsgebiet auf Schneelagen trifft, die dann im warmen Regen schmelzen.
Wenn das passiert, was ich nicht hoffe, sehe wir die berühmten "Jahrhundert"-Ereignisse in massiver Ausprägung, darauf sind wir beim Rhein nicht vorbereitet.

m.

Klugschnacker 05.06.2024 11:34

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Kleiner Scherz meinerseits... :Lachen2:

TriVet 05.06.2024 11:34

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747433)
Shame on me :Lachen2:
Und danke für den Hinweis!

Couldn't just resist---:Blumen:

Sinn war ja klar, und die Ausführungen stringent.:cool:

Allerdings ist es imho doch höchstens ein Nebenkriegsschauplatz, ob Habeck jetzt lege artis argumentiert hat; es ist (leider) auf jeden Fall ein guter Vorgeschmack, was in Zukunft noch alles kommen wird.:o

sybenwurz 05.06.2024 11:43

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1747287)
Bzgl. der Überflutungen in Bayern kann man an der einen oder anderen Stelle sicher auch mit den Freien Wählen und Kollege Aiwanger eine Gespräch führen. Ich erinnere mich dunkel, dass er und seine Partei gegen Überflutungsschutzmaßnehmen z.B. an der Donau waren. Im Nachhinein wäre ggf. ein "Dafür" sinnvoller gewesen. :Blumen:

Zudem geht die Mär, dass die Massnahmen konkret in Regionen ausgespart wurden, denen 'Mein-Bruder-wars Hubsi's' Parteikollegen vorstanden.
On the other hand: ich erinnere mich, zu der Zeit noch mehr oder weniger betroffen, mit Schrecken an die geplanten Flutpolder. Wenn die so umgesetzt worden wären, hätte dies schon ein drastischer Eingriff in die Naturräume bedeutet.
Ich verachte den Typen zwar aufs Äusserste, aber ob ein Veto hier nicht eventuell durchaus angebracht war?
Allerdings: ersatzloses Streichen dürfte zu keiner Zeit ne brauchbare Option gewesen sein.

Genussläufer 05.06.2024 11:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747435)
Kleiner Scherz meinerseits... :Lachen2:

Das ist ja nicht nur ein Scherz. Und intuitiv würde ich Dir sofort zustimmen. Ich halte es aber für kontraproduktiv, alles mit dem Klimawandel zu begründen. Das macht die Sache einfach angreifbar. (Ist nicht auf Dich, sondern hier speziell in Richtung Robert Habeck gerichtet)

Und auch wenn wir in Bezug auf Angemessenheit und Wirksamkeit von Maßnahmen weit auseinanderliegen, teile ich Deine Einschätzung zum Klimawandel als gewaltiges Problem.

Genussläufer 05.06.2024 11:49

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1747438)
Ich verachte den Typen zwar aufs Äusserste, aber ob ein Veto hier nicht eventuell durchaus angebracht war?
Allerdings: ersatzloses Streichen dürfte zu keiner Zeit ne brauchbare Option gewesen sein.

Es gab dazu gestern in den Tagesthemen einen guten Kommentar von Joachim Wendler (BR):

https://www.ardmediathek.de/video/tagesthemen/tagesthemen-22-15-uhr-04-06-2024/das-erste/Y3JpZDovL3RhZ2Vzc2NoYXUuZGUvMjY5NTAxYWMtMGZkZS00YT gxLTgxMTYtNWY5MzUyN2NkNjgwLVNFTkRVTkdTVklERU8

Ab Minute 8:40.

Schwarzfahrer 05.06.2024 12:32

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1747408)
Aber die Häufigkeit der Extremwetterlagen ist die Ursache der Misere. Und da kann man noch so lange und hohe Schutzdämme bauen, wenn das Wasser immer öfter und noch höher steigt.

Was sagt dazu das Umweltbundesamt, wohl kaum als Klimaleugner verrufen bisher:
(Hervorhebung von mir)

Klugschnacker 05.06.2024 12:37

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1747438)
... ich erinnere mich, zu der Zeit noch mehr oder weniger betroffen, mit Schrecken an die geplanten Flutpolder. Wenn die so umgesetzt worden wären, hätte dies schon ein drastischer Eingriff in die Naturräume bedeutet.
Ich verachte den Typen zwar aufs Äusserste, aber ob ein Veto hier nicht eventuell durchaus angebracht war?

Ich glaube, Dich verstehen zu können.

Doch wir bewegen uns in Deutschland auf eine Erwärmung von 4-6°C zu, sofern weltweit die geplanten Maßnahmen zum Schutz des Klimas umgesetzt werden. Diese Temperaturen werden bis zum Ende dieses Jahrhunderts erreicht sein und dann, je nach dem, weiter steigen.

Selbst wenn die dann lebenden Generationen (unsere Urenkel) eine 180°-Kehrtwende hinlegen, ihre Emissionen in den Griff bekommen und sogar CO2 im großen Stil aus der Atmosphäre holen: Selbst dann werden katastrophale Wetterereignisse weiter zunehmen.

Die Flutpolder werden daher wohl auf jeden Fall gebaut werden, allerdings werden sie größer und zahlreicher sein, als wir uns das heute vorstellen. Falls das Jahr 2024 einen neuen Temperaturrekord aufstellt, wird es dennoch zu den kühlsten Jahren gehören, die wir noch erleben werden. Das gleiche gilt für’s Wasser: Unter den künftigen Flutereignissen wird die aktuelle Flut zu den harmlosesten gehören.

So ist das nunmal. Das Wetter legt bei den Extremereignissen Jahr für Jahr und Jahrzehnt für Jahrzehnt eine Schippe drauf.

Sorry für die Ausführlichkeit – Du weißt das ja alles selber. :Blumen:

Helmut S 05.06.2024 12:45

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1747438)
ob ein Veto hier nicht eventuell durchaus angebracht war?
Allerdings: ersatzloses Streichen dürfte zu keiner Zeit ne brauchbare Option gewesen sein.

Es ist halt eine Frage der Alternativen meine ich. Die Häufigkeit/Heftigkeit von so Starkregenereignissen hängt ja wohl mit dem Klimawandel zusammen. Leider können wir weder den Klimawandel noch die Ursachen von jetzt auf gleich abschalten.

Hochwasserschutzmaßnahmen könnte man jedoch sofort umsetzen. Ja, es gibt einen Preis dafür im Sinne der Eingriffe in Naturräume. Und nu? Bloodhound Gang? The roof is on fire ... let the motherf***er burn? Das kann es irgendwie doch auch nicht sein.

Auf anderen Ebene fürchte ich, dass jegliche technische Lösung einen "Umweltpreis" fordern wird. Insbesondere weil die Technikfolgenabschätzung (und daraus abgeleitete Handlungen oder Steuerung) ja gerade überhaupt nicht zu den Stärken der Menschen zählt, wie uns die Realität täglich zeigt.

:Blumen:

sabine-g 05.06.2024 13:04

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747447)
So ist das nunmal. Das Wetter legt bei den Extremereignissen Jahr für Jahr und Jahrzehnt für Jahrzehnt eine Schippe drauf.

Passend dazu berichtet DER SPIEGEL über Rekordtemperaturen der Nordsee.

tandem65 05.06.2024 14:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1747446)
Was sagt dazu das Umweltbundesamt, wohl kaum als Klimaleugner verrufen bisher:
(Hervorhebung von mir)

Wir haben nun seit 14 1/2 Monaten Täglich neue Rekorde bei den Oberflächentemperaturen der Meere. Die Statistik endet 2021.

Genussläufer 05.06.2024 15:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1747453)
Wir haben nun seit 14 1/2 Monaten Täglich neue Rekorde bei den Oberflächentemperaturen der Meere. Die Statistik endet 2021.

Dieser Entwicklung wird doch durch die von Schwarzfahrer eingestellten Daten nicht widersprochen. Die Daten des Bundesumweltamtes lassen lediglich die These zu, dass die Entwicklung der Oberfächentemperatur der Meere und Anzahl und Intensität von Hochwasserereignissen in Deutschland bis dato nicht korrelieren. Ob das so zutrifft, sich ggf. eine verspätete Wirkung zeigt oder andere Effekte stärker einspielen, bleiben offen.

An sich ist das doch aber erstmal eine interessante Information. Eine Info ist doch nicht nur dann spannend, wenn sie alarmierend ist.

tandem65 05.06.2024 18:08

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747455)
Dieser Entwicklung wird doch durch die von Schwarzfahrer eingestellten Daten nicht widersprochen. Die Daten des Bundesumweltamtes lassen lediglich die These zu, dass die Entwicklung der Oberfächentemperatur der Meere und Anzahl und Intensität von Hochwasserereignissen in Deutschland bis dato nicht korrelieren. Ob das so zutrifft, sich ggf. eine verspätete Wirkung zeigt oder andere Effekte stärker einspielen, bleiben offen.

Vielleicht versuchst Du mal zu verstehen was ich geschrieben habe.
Bevor Du über Korrelation bis dato schwadronierst.
Deine These jedenfalls lässt sich aus der von Schwarzfahrer verlinkten Statistik nicht entwickeln.

Genussläufer 05.06.2024 22:09

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1747469)
Vielleicht versuchst Du mal zu verstehen was ich geschrieben habe.

Was wolltest Du damit sagen? Mag sein, dass ich es nicht richtig verstanden habe :Blumen:

tandem65 06.06.2024 06:42

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747480)
Was wolltest Du damit sagen? Mag sein, dass ich es nicht richtig verstanden habe :Blumen:

Was ist daran nicht zu verstehen, daß Schwarzfahrers Statistik in 2021 endet? Wir haben jetzt das Jahr 2024, die Daten die ich verlinkt habe sind aktuell und ich bezog mich auf die letzten 14 1/2 Monate.

Trimichi 06.06.2024 09:06

An alle Surferinnen und Surfen im Raum Regensburg und Passau, ebenso stand-up paddler, gehts noch? Das Hochwasser zum Stand-up-Paddlen zu nutzen? Das ist lebensgefährlich! Bitte nutzt die Boottaxis.

Sorry at Admin wegen des Zwischenrufs zum Thema Klimawandel mit Hochwasser als sehr wohl mögliche Folge.

T r i m i c h i

Genussläufer 06.06.2024 11:35

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1747491)
Was ist daran nicht zu verstehen, daß Schwarzfahrers Statistik in 2021 endet? Wir haben jetzt das Jahr 2024, die Daten die ich verlinkt habe sind aktuell und ich bezog mich auf die letzten 14 1/2 Monate.

Danke Dir für die Einordnung. Nun schau mal Deine Übersicht an und vergleiche diese mit den regenstärksten Jahren in Deutschland. Oder vergleiche es mit den Daten, die Schwarzfahrer eingestellt hat. Sowohl die regenstärksten Jahre als auch die Hochwasser reichsten Jahre drängen keinen direkten Zusammenhang auf.

Uns fehlen die Vergleichspunkte für die die letzten 14 1/2 Monate. Point taken. Ich verstehen nur nicht, warum nun auf einmal ein Zusammenhang daraus gestrickt wird, den es in der Vergangenheit so nicht gegeben hat.

Könnte ja sein, dass es deutlich relevantere lokale Einflussfaktoren gibt als globale Durschnittstemperatur der Meeresoberfläche.

Klugschnacker 06.06.2024 12:08

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747535)
Könnte ja sein, dass es deutlich relevantere lokale Einflussfaktoren gibt als globale Durschnittstemperatur der Meeresoberfläche.

Die nördliche Adria war im April halt schlappe 7°C wärmer als normal und wird vermutlich auch im Mai extrem warm gewesen sein.

Dort tankt die Genua-Zyklone ihre Luftmassen mit Feuchtigkeit auf. Anschließend wandern diese nach Norden und regnen bei uns ab. Quelle: Wetteronline mit Daten von Copernicus.

Helmut S 06.06.2024 13:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1747539)
Die nördliche Adria war im April halt schlappe 7°C wärmer als normal und wird vermutlich auch im Mai extrem warm gewesen sein.

Dort tankt die Genua-Zyklone ihre Luftmassen mit Feuchtigkeit auf. Anschließend wandern diese nach Norden und regnen bei uns ab. Quelle: Wetteronline mit Daten von Copernicus.

Hängt die Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit durch die Luft nicht primär von der Lufttemperatur und nicht von der Wassertemperatur/Dampfdruck ab?
Freilich ... es muss auch Luftfeuchte zur Verfügung stehen, die aufgenommen werden kann. Aufnahmekapazität hin oder her. Wäre diese Menge bei "kühlerer" (nicht klimaerwärmter) Adria und klimaerwärmter Luft ein Begrenzer?

Sorry für die Frage. Fensterplatz Physik. Außen. :Cheese:

:Blumen:

Siebenschwein 06.06.2024 13:53

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1747542)
Hängt die Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit durch die Luft nicht primär von der Lufttemperatur und nicht von der Wassertemperatur/Dampfdruck ab?
Freilich ... es muss auch Luftfeuchte zur Verfügung stehen, die aufgenommen werden kann. Aufnahmekapazität hin oder her. Wäre diese Menge bei "kühlerer" (nicht klimaerwärmter) Adria und klimaerwärmter Luft ein Begrenzer?

Sorry für die Frage. Fensterplatz Physik. Außen. :Cheese:

:Blumen:

Ich würde es mal so erklären (educated guess):
Der Dampfdruck des Wassers nimmt mit der Temperatur massiv zu, z.B. von 12 auf 15hPa von 10°C auf 15°C. Das ist aber nur ein Einflussfaktor. Warmes Wasser hat natürlich auch den Effekt, dass die Luft darüber wärmer wird, damit kann sie mehr Wasser aufnehmen (absolute Luftfeuchte nimmt zu). Und drittens ist bei höherer Temperatur das Ganze auch schneller, weil mehr Energie zur Verfügung steht. Das heisst, die wärmere Luft steigt schneller auf und der konvektive Transport in die obere Atmosphäre wird beschleunigt.
Wenn die Luftmassen erstmal das Wasser aufgenommen haben und nach oben steigen, ist die Wolkenbildung ja mit Unterschreitung des Taupunkts verbunden (Wolkenbildung). Das heisst, in den Wolkenschichten ist die maximale Luftfeuchte nicht mehr limitierend.

Siebenschwein 06.06.2024 14:00

Good news:


"The world now invests almost twice as much in clean energy as it does in fossil fuels…"

https://www.iea.org/reports/world-en...d-key-findings

Genussläufer 06.06.2024 14:21

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1747544)
Good news:


"The world now invests almost twice as much in clean energy as it does in fossil fuels…"

https://www.iea.org/reports/world-en...d-key-findings

Das sind good news :Blumen:

Hier ist der andere Teil der Wahrheit:

https://ourworldindata.org/grapher/f...mption-by-type

Was aus der Erde geholt werden kann, wird auch rausgeholt. Es gab lediglich den Corona Dip. Wie mal weiter oben geschrieben, wird es mindestens bis 2035 noch steigende Förderquoten geben.

Edit:

Die Zahlen steigen gerade wieder massiv. China ist zurück. In 2022 haben die Rücksetzer aus der strikten Corona Politik noch nachgewirkt. Aber hier weiss die KP, was sie liefern muss, um an der Macht zu bleiben. Und das ist Wachstum. Nur mit Wachstum kann die KP das Aufstiegsversprechen halten. Und auch in anderen Emerging Markets Ländern ist das nicht viel anders. Gewählt wird, wer Wohlstand bringt. Die Gretchenfrage wird sein, ob das in den Developed Markets letztendlich anders sein wird.

tandem65 06.06.2024 14:50

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1747547)
Das sind good news :Blumen:

Hier ist der andere Teil der Wahrheit:

https://ourworldindata.org/grapher/f...mption-by-type

Was aus der Erde geholt werden kann, wird auch rausgeholt. Es gab lediglich den Corona Dip. Wie mal weiter oben geschrieben, wird es mindestens bis 2035 noch steigende Förderquoten geben.

Die Zahlen steigen gerade wieder massiv. China ist zurück. In 2022 haben die Rücksetzer aus der strikten Corona Politik noch nachgewirkt. Aber hier weiss die KP, was sie liefern muss, um an der Macht zu bleiben. Und das ist Wachstum. Nur mit Wachstum kann die KP das Aufstiegsversprechen halten. Und auch in anderen Emerging Markets Ländern ist das nicht viel anders. Gewählt wird, wer Wohlstand bringt. Die Gretchenfrage wird sein, ob das in den Developed Markets letztendlich anders sein wird.

Hmmmm, Bloomberg New Energy Finance sieht das nicht ganz so.
Edith: Wo sind Deine Zahlen zu 2023 in China?

Genussläufer 06.06.2024 15:05

Übrigens wird sich ArcelorMittal wohl zukünftig stärker in Belgien engagieren:

https://www.merkur.de/wirtschaft/tru...-93097909.html

Hier ist die Entscheidung gefallen. In Deutschland gibt es einen Subventionsbescheid über 1,3 Mrd. Euro. Die Investitionsentscheidung wird aber erst 2025 fallen. Man sieht auf Unternehmensseite zu viele Unsicherheiten, dass lfr. ausreichend preiswerter Wasserstoff zur Verfügung steht.

kullerich 06.06.2024 15:13

Zitat:

Zitat von Trimichi;1747389[B
]Denn Hr. Christian Lindner und die FDP waren die Einzigen, die noch durchgeblickt haben bei der Energiewende wegen der 40 neuen Gaskraftwerke, die wir gebraucht hätten, um die Klimawende hinzubekommen. Immerhin können die FDP'ler noch rechnen.[/b]


SCNR https://www.triathlon-szene.de/forum...&postcount=216
:Maso:

Genussläufer 06.06.2024 15:53

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1747550)
Edith: Wo sind Deine Zahlen zu 2023 in China?

Die kennst Du doch selbst genau:

https://www.iea.org/reports/co2-emis...ina-and-india#

Highlight:

Zitat:

The country’s emissions grew faster than GDP, at slightly more than 7%, rising around 190 Mt to reach 2.8 Gt.
Bedeutet nichts anderes als dass man erstens mehr mit fossilen Energien wächst und zweitens (das ist eine These) damit Sicherheit und Unabhängigkeit schafft. Klar, Kohle liegt im eigeneren Vorgarten. Da muss man keine Sanktionen fürchten.

Das wird häufig bei den hohen Investitionen in grüne Energien vergessen. Weiterer Trugschluss ist der Vergleich der installierten Kapazität. Da wird dann häufig der Kapazitätsfaktor unter den Tisch gekehrt.


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