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Trimichi 29.05.2024 08:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1746555)
Es ist nun mal ebenso irrelevant ob der Input fluktuiert oder die Abnahmemenge.
In jedem Falle benötigt es Reserven. Mal mehr mal weniger!
Wir benötigen auch gar nicht Heute Lösungen die fluktuierende Energieproduktion aus Erneuerbaren aber wenn Du meinst wir hätten keine Lösungsmöglichkeiten für die Zukunft, dann liegst Du falsch. Wir müssen sie lediglich realisieren.

Dann realisiert Mal! Das Erste was die "Ampel" gemacht hatte, nachdem sie an die Macht kam, war, wir alle erinnern uns, Atomstrom für gruen zu erklären. Über Nacht. Es kommt noch besser. Anschließend steigen wir aus der Atomkraft aus. Schizophrener gehts nicht mehr. Wozu Atomstrom als saubere, klimaneutrale Energiequelle erklären, wenn dann die AKWs abgeschaltet werden? Damit nicht genug. Es wird von Windrädern geträumt zum einen, und zum anderen einer Stromtrasse. Dabei geht es sogar schon soweit, dass die ExpertInnen sich gegen einen unterirdischen Bau aussprechen, denn "wenn das Kabel unter der Erde liegt, kommt man später nicht mehr dran, um es zu reparieren." Gehirn amputiert und in eine Streichholzschachtel gelegt?

Drei AKWs hochfahren ist die Alternative zumal die Giganten USA, China etc auf Atomkraft setzen? Dann baut doch endlich eure Windräder und verlegt die Leitungen! Es geht darum gegenwärtig den Motor am Laufen zu halten, und das geht nicht, wenn man mit einer Energieinfrastruktur argumentiert, die vielleicht (!) in 10 Jahren existiert!

Das ist sowas von laecherlich hier mit dem Ziel als Ursache zu argumentieren. Für die Akademikerpartei. Der Bau der Stromtrasse wird vermutlich am Widerstand der Bevölkerung scheitern. Oder zumindest stark verzögert.

Was wir brauchen ist a) mehr Vernetzung und b) eine Verkehrswende, Autos zum Teufel hauen, lieber Bus fahren und Bahn, Fahrrad etc und natürlich auch weniger Konsum sowie Reparieren statt neu kaufen usw. auf Flugreisen verzichten, und wenn wir dann den Energiekonsum runter gedrückt haben können wir auch vernünftig über den Bedarf in der Zukunft sprechen und brauchen vllt gar keine Stromtrasse und zig Windräder, was das kostet, schon mal überlegt? Milliarden! Sondern fahren zwei oder drei grüne AKWs wieder hoch und der Drops ist gelutscht.

Nepumuk 29.05.2024 08:36

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1746600)
Dann realisiert Mal! Das Erste was die "Ampel" gemacht hatte, nachdem sie an die Macht kam, war, wir alle erinnern uns, Atomstrom für gruen zu erklären. Über Nacht. Es kommt noch besser. Anschließend steigen wir aus der Atomkraft aus. Schizophrener gehts nicht mehr.

Das ist halt inhaltlich falsch. Atomstrom wurde von der EU gegen den Widerstand der Grünen als nachhaltig deklariert. Das war natürlich und geht auf eine französische Initiative zurück. Die Ampel hat denn 2011 beschlossenen Atomausstieg umgesetzt. Das war richtig und sicher der größte Erfolg grüner Politik.

Trimichi 29.05.2024 08:47

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1746601)
Das ist halt inhaltlich falsch. Atomstrom wurde von der EU gegen den Widerstand der Grünen als nachhaltig deklariert. Das war natürlich und geht auf eine französische Initiative zurück. Die Ampel hat denn 2011 beschlossenen Atomausstieg umgesetzt. Das war richtig und sicher der größte Erfolg grüner Politik.

Ändert das etwas an den Tatsachen wer das vermeldet hat? Nämlich die ARD/Tagesschau, dort wurde gesagt, die "Ampel" insbesondere die Grünen haben das beschlossen.

Oder anders gefragt: wenn die EU das beschlossen hatte und nicht die Grünen, dann sind die Windräder schon gebaut und die Stromtrasse verlegt?

Natürlich nicht. Du kannst ja Triathlon bestreiten mit Fahrrad, weil dein Fahrrad erst in 10 Jahren ausgeliefert wird, darfst du mitmachen auch KaRis und die Sportverordnung / DTU, also das Kampfgericht hat nichts dagegen, dass du mit einem Fahrrad teilnimmst, dass dir, ich wiederhole, in 10 Jahren zu Verfügung steht.

Das nennt man DSQ und Erfolg schreibt sich mit v wie Vogel. ;)

Mo77 29.05.2024 09:14

Ab heute könnte man HVO100 Diesel Tanken.
Leider etwas teurer als der klassische 7%er.
Gut wäre es wenn die beiden Produkte gleich teuer wären. Vermutlich werden sie es irgendwann sein wenn der 7%er weiter im Preis steigt. Wobei ca 10€ pro Tank mehr für mich fast akzeptabel wären. Ich fände trotzdem eine Subventionierung übergangsweise gut.

Nepumuk 29.05.2024 09:34

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1746603)
Ändert das etwas an den Tatsachen wer das vermeldet hat? Nämlich die ARD/Tagesschau, dort wurde gesagt, die "Ampel" insbesondere die Grünen haben das beschlossen.

Natürlich macht das einen Unterschied. Wie wäre es wenn wir bei den Fakten bleiben, statt irgendwelche Märchen zu erzählen? Oder bist du jetzt auch bei den "alternativen Fakten" angekommen,

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1746603)
Oder anders gefragt: wenn die EU das beschlossen hatte und nicht die Grünen, dann sind die Windräder schon gebaut und die Stromtrasse verlegt?

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1746603)
Natürlich nicht. Du kannst ja Triathlon bestreiten mit Fahrrad, weil dein Fahrrad erst in 10 Jahren ausgeliefert wird, darfst du mitmachen auch KaRis und die Sportverordnung / DTU, also das Kampfgericht hat nichts dagegen, dass du mit einem Fahrrad teilnimmst, dass dir, ich wiederhole, in 10 Jahren zu Verfügung steht.

Wenn ich nächstes Jahr einen Triathlon machen will, kann und sollte ich dieses Jahr schon mit dem Training anfangen, selbst wenn mein Fahrrad erst später geliefert wird. Ich mache schon mal die Sachen, die heute gehen und plane den Rest.
Die Energiewende ist keine einmalige Angelegenheit, die irgendwann fertig ist, sondern ein jahrzentelanger Prozess.

Riversider 29.05.2024 09:42

Diesel aus z.B. aus altem Frittenfett klingt spannend, aber das Volumen ist wohl überschaubar.
Einer der größten Hersteller, die finnische Firma Neste, produziert derzeit 18.630 l "Altöldiesel" am Tag, bei einem Dieselverbrauch von täglich 109.000.000 l ( D ).
Die Produktionsmengen sollen bis 2026 verdoppelt werden.
Da es derzeit etwa 15.000 Tankstellen für liquide Energie gibt, werden wohl nur wenige Tankstellen diese Zusatzsorte anbieten wollen/können.

Trimichi 29.05.2024 11:13

Zitat:

Zitat von Riversider (Beitrag 1746617)
Diesel aus z.B. aus altem Frittenfett klingt spannend, aber das Volumen ist wohl überschaubar.
Einer der größten Hersteller, die finnische Firma Neste, produziert derzeit 18.630 l "Altöldiesel" am Tag, bei einem Dieselverbrauch von täglich 109.000.000 l ( D ).
Die Produktionsmengen sollen bis 2026 verdoppelt werden.
Da es derzeit etwa 15.000 Tankstellen für liquide Energie gibt, werden wohl nur wenige Tankstellen diese Zusatzsorte anbieten wollen/können.

Oder Rapsöl im Supermarkt kaufen. Wir in der Baumpflege arbeiten derzeit mit Elektrosaege allerdings, kannst mit Solarpanel laden, die Akkus, zwei reichen für circa 10 Min in der Astabsaegung. Muss ein Baum gefällt werden braucht es natürlich die gute Säge von Stiehl. Und die läuft mit Rapsöl aus dem Edeka z.B.. Wir fahren auch nicht mit dem Auto zu unseren Baustellen sondern mit eBike und Fahrrad. Hier macht das eBike schon Sinn, wenn man 10h arbeiten muss und mit Klettergeschirr und Akkusaege in den Bäumen hängt und ja auch erstmal hochklettern muss usw.. Vorteil ist natürlich auch, dass man im Supermarkt auch gleich noch belegte Brötchen als Vesper kaufen kann und so sich in der Mittagspause den Bioladen spart. Und Tankstelle geht eigentlich gar nicht, außer für den grossen Kaffee am Morgen. Lg

merz 29.05.2024 19:09

Dieser Diesel aus Frittenfett der im Moment medial hoch und runter läuft: da werden biologische Abfälle mit hohem (?) Aufwand irgendwie verarbeitet und am Ende verbrennt man Diesel, wobei dann wieder wie immer CO2 freigesetzt wird, das verstehe ich schon richtig, ja?
Das ist ja fast so schön wie Heizen mit Holz :dresche
m.

Genussläufer 30.05.2024 16:13

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1746667)
Das ist ja fast so schön wie Heizen mit Holz :dresche
m.

Ja und nein. Ja, weil man es als erneuerbaren Rohstoff bezeichnet und nein, weil es deutlich weniger Feinstaubbelastung verursacht. Wie auch immer, das Zeug ist teuer und nur in sehr überschaubarem Umfang verfügbar. Eine Strategie lässt sich darauf nicht aufbauen. Ich hoffe nicht, dass man versucht, dies als Erfolg von Energieoffenheit in Szene zu setzen :Blumen:

merz 31.05.2024 07:24

Kann es sein dass diese Kennzeichnung als Erneuerbare, renewables, Energie aus Nachwachsenden Rohstoffen noch aus einer Zeit kommt als die Hauptsorge war, dass uns das Öl ausgeht? Ich verstehe die Idee einer Zweitverwertung und einer möglichen Kreislaufwirtschaft, aber Klimaschutz per se?

Kurzes googlen scheint zu zeigen, dass der gegenwärtige Verbrauch bei über 100 Millionen Liter normalen Diesel liegt, in Deutschland, täglich …

m.

merz 31.05.2024 08:28

Nachklapp:

Gerad eben Manfred Weber (Ausbildung zum Umweltingenieur wie er hervorhebt), EVP Spitzenkandidat in der Europawahl im ZDF / ARD Morgenmagazin

Angesprochen zum "Verbrenner-Aus" und warum die Union das untergräbt:
"Sie könne heute schon auf deutschen Tankstellen eine Diesel tanken mit dem Sie ihr Auto zu 100% klimaneutral fahren, der ist aus Altölen und Altfetten, er ist etwas teurer, aber den können sie heute schon bereits fahren."

Upps, was habe ich hier nicht verstanden mit "Klimaneutral"?

m.

Mo77 31.05.2024 09:10

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1746750)
Kann es sein dass diese Kennzeichnung als Erneuerbare, renewables, Energie aus Nachwachsenden Rohstoffen noch aus einer Zeit kommt als die Hauptsorge war, dass uns das Öl ausgeht? Ich verstehe die Idee einer Zweitverwertung und einer möglichen Kreislaufwirtschaft, aber Klimaschutz per se?

Kurzes googlen scheint zu zeigen, dass der gegenwärtige Verbrauch bei über 100 Millionen Liter normalen Diesel liegt, in Deutschland, täglich …

m.

Das scheint aber dann gut zu sein für Landwirtschaft und Baugewerbe etc. Die Maschinen haben vermutlich längere Nutzungsdauer als heutzutage private PKW.

Genussläufer 31.05.2024 09:33

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1746750)
Kann es sein dass diese Kennzeichnung als Erneuerbare, renewables, Energie aus Nachwachsenden Rohstoffen noch aus einer Zeit kommt als die Hauptsorge war, dass uns das Öl ausgeht? Ich verstehe die Idee einer Zweitverwertung und einer möglichen Kreislaufwirtschaft, aber Klimaschutz per se?

Klimaschutz ist nicht gleich Umweltschutz. Mit Klimaschutz wird nahezu ausschließlich auf die Emissionen geschielt, die die Bilanz der in die Atmosphäre eintretenden zur reflektierten Energie verändern. Umweltverschmutzung kann in Bezug darauf sogar positiv wirken. Dabei bleiben Themen wie Luftverschmutzung, Ressourcenverbrauch, etc. erstmal aussen vor. Ausreichend dreckige Luft lässt weniger Sonnenstrahlen durch. Das ist aus der Perspektive positiv. Saubere Luft ist hier kontraproduktiv.

Genauso trifft es dann auch andere Themen. Gewichten wir die Tank vs. Teller Debatte höher oder die CO2 Bilanz?

Und auch bei Sonnen- und Windenergie werden wir wohl fragen müssen, wie stark wir den zusätzlichen Ressourcenverbrauch bei Kupfer, Nickel, etc. als Entscheidungskriterium berücksichtigen.

Bitte nicht an den beispielhaft aufgezeigten Punkten festhalten. Die sollen wirklich nur beispielhaft für die Komplexität des Themas sein.

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1746763)
Upps, was habe ich hier nicht verstanden mit "Klimaneutral"?

Die Frage könnte lauten, was klimaneutral überhaupt bedeutet. Bedeutet dass Null Emissionen? Oder bedeutet es soviel Emissionen, dass der CO2 Anteil in der Atmosphäre nicht steigt. Einmal berücksichtigst Du die Senken, einmal nicht. Bei der Berücksichtigung von Senken müssen wir um ca. die Hälfte reduzieren, bei Nichtberücksichtung von 100%.

Klugschnacker 31.05.2024 15:47

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1746782)
Die Frage könnte lauten, was klimaneutral überhaupt bedeutet. Bedeutet dass Null Emissionen? Oder bedeutet es soviel Emissionen, dass der CO2 Anteil in der Atmosphäre nicht steigt. Einmal berücksichtigst Du die Senken, einmal nicht. Bei der Berücksichtigung von Senken müssen wir um ca. die Hälfte reduzieren, bei Nichtberücksichtung von 100%.

Im Bezug auf Verbrennungsmotoren bedeuten beide Auslegungen des Begriffs "klimaneutral" dasselbe, nämlich dass wir sie für LKW und PKW nicht weiter verwenden können.

Genussläufer 31.05.2024 16:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746845)
Im Bezug auf Verbrennungsmotoren bedeuten beide Auslegungen des Begriffs "klimaneutral" dasselbe, nämlich dass wir sie für LKW und PKW nicht weiter verwenden können.

Nein, es hat in Bezug auf den einzelnen Sektor gar keine Auswirkung. Die beiden wichtigsten Senken sind die Landvegetation und die Ozeane. Beide nehmen ca. 50% der in die CO2 geblasenen CO2 Belastung auf. Ob das CO2 nun durch einen Schornstein geblasen wird oder was auch immer, ist davon unbenommen.

Klugschnacker 31.05.2024 16:30

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1746847)
Ob das CO2 nun durch einen Schornstein geblasen wird oder was auch immer, ist davon unbenommen.

Wir können den CO2-Ausstoß nicht in allen Sektoren auf Null reduzieren. Zum Beispiel werden in der Landwirtschaft zwangsläufig erhebliche Mengen Treibhausgas freigesetzt.

Das verkleinert die Spielräume in denjenigen Sektoren, in denen man die Emissionen reduzieren kann. Aus diesem Grund sind Verbrenner in Zukunft nicht mehr drin, ganz gleich wie wir den Begriff "klimaneutral" in Detail definieren.

Genussläufer 31.05.2024 16:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746848)
Wir können den CO2-Ausstoß nicht in allen Sektoren auf Null reduzieren. Zum Beispiel werden in der Landwirtschaft zwangsläufig erhebliche Mengen Treibhausgas freigesetzt.

Die macht aktuell 24% der Emissionen aus. Da ist die Landnutzung bereits inklusive. Und auch hier gäbe es Einsparpotential. Ich denke nicht, dass einzelne Sektoren auf Null gefahren werden müssen. Es sollte auf jeden Fall geschaut werden, wo die größten Hebel in jedem der einzelnen Sektoren Landwirtschaft, Industrie, Transport, Wärme, etc. liegen. Da kann man aber durchaus unterschiedlich ansetzten. Und Deine Denke "hier geht nix mehr" ist sicher eine Option :Blumen:

Klugschnacker 31.05.2024 17:15

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1746849)
Es sollte auf jeden Fall geschaut werden, wo die größten Hebel in jedem der einzelnen Sektoren Landwirtschaft, Industrie, Transport, Wärme, etc. liegen. Da kann man aber durchaus unterschiedlich ansetzten.

Gewiss sollte geschaut werden, das sagt zum Beispiel die FDP.

Das erweckt den Eindruck, als sei noch nicht geschaut worden und man müsse nun mit der Prüfung der verschiedenen Optionen beginnen. Es ist ein klassisches Argument der Fossil-Lobby, die massiv Geld in solche Verwirrungs- und Verzögerungs-Kampagnen steckt.

Tatsächlich ist natürlich längst untersucht und geklärt worden, wie wir die CO2-Emissionen am besten senken können. Verbrennungsmotoren für LKW und PKW kommen in den realistischen Szenarien nicht vor – aus gutem Grund. Da sind auch alle anderen Industrienationen drauf gekommen.

Genussläufer 31.05.2024 17:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746850)
Verbrennungsmotoren für LKW und PKW kommen in den realistischen Szenarien nicht vor – aus gutem Grund. Da sind auch alle anderen Industrienationen drauf gekommen.

Auch da sollten wir sie an ihren Taten messen. Ich sehe das Verbrenneraus noch nicht in allen Industriestaaten. Zumindest nicht, bis es eine ausreichende und solide Stromversorgung gibt und die jeweilige Ladeinfrastruktur zur Verfügung steht. Dann wäre das in der Tat ein realistisches Szenario.

Edit:

Letztendlich wirst Du nur eine Mehrheit dafür finden, wenn es zwischen Daumen und Zeigefinger sinnvoll ist. Hier kommt Brecht wieder zum Zuge: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral."

Klugschnacker 31.05.2024 22:32

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1746852)
Letztendlich wirst Du nur eine Mehrheit dafür finden, wenn es zwischen Daumen und Zeigefinger sinnvoll ist. Hier kommt Brecht wieder zum Zuge: "Erst kommt das Fressen, dann die Moral."

Wir brauchen gar keine Mehrheit.

Schwarzfahrer 31.05.2024 22:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746874)
Wir brauchen gar keine Mehrheit.

Darf ich fragen, wen Du mit "Wir" meinst, und wofür genau dieses "Wir" keine Mehrheit braucht? Irgendwie ist die Aussage so allein stehend schon irritierend in einer Demokratie; es könnte auch ein Zitat von Lenin oder Mao sein ...

Passt aber irgendwie zu dem Zitat von Tilo Jung, das ich heute gehört habe zum Thema Aufgabe des Journalisten.

Klugschnacker 31.05.2024 23:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1746876)
Darf ich fragen, wen Du mit "Wir" meinst, und wofür genau dieses "Wir" keine Mehrheit braucht? Irgendwie ist die Aussage so allein stehend schon irritierend in einer Demokratie; es könnte auch ein Zitat von Lenin oder Mao sein ... .

Wird denn darüber abgestimmt, ob die Zukunft beim Verbrenner oder bei elektrischen Autos liegt?

Die Antwort ist "nein". Ebensowenig werden die künftigen Antriebe von Flugzeugen durch eine Abstimmung in der Bundesrepublik Deutschland entschieden.

Verschone mich bitte mit diesem Lenin- oder Mao-Unsinn.

Schwarzfahrer 31.05.2024 23:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746878)
Wird denn darüber abgestimmt, ob die Zukunft beim Verbrenner oder bei elektrischen Autos liegt?

Die Antwort ist "nein". Ebensowenig werden die künftigen Antriebe von Flugzeugen durch eine Abstimmung in der Bundesrepublik Deutschland entschieden.

Nicht im Parlament, aber sehr wohl über die Ausgaben, Kaufverhalten, Konsumverhalten von Privatleuten wie von Firmen. Insofern ist es eine Mehrheitsentscheidung - nur das, was für die Mehrheit funktional und wirtschaftlich ist, setzt sich dauerhaft und nachhaltig durch. Da bin ich bei Genussläufer.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746878)
Verschone mich bitte mit diesem Lenin- oder Mao-Unsinn.

Sorry, wenn ich die knappe, absolute Aussage falsch verstanden habe. Dein knapper Satz klang nun mal so, als ob etwas auch gegen eine Mehrheit durchgesetzt werden soll, und da habe ich mich gefragt, von wem, und wie das in einer Demokratie laufen soll.

Mo77 31.05.2024 23:27

Es ist doch schon durchgesetzt.
Es gab ja eine Mehrheit dafür.
So habe ich Arne verstanden...

Rückgängig zu machen vermutlich nur mit Dexit und 2/3 Mehrheit und Änderung GG.

Trimichi 01.06.2024 08:31

Sagen wir Pi mal Daumen, ein Auto kostet, Benzin, Strom, Anschaffung oder Leasing samt Steuern und Reperaturen btw. TÜV 500,- EUR im Monat. Ein eBike geleast 40,- im Monat. Ein Rad ist also um den Faktor 10 günstiger als ein Auto. Hinzu kommt die Bewegung an der frischen Luft. Man Stelle sich nun vor man verzichtete sowohl auf PKW als auch auf eBike. Und so ist es mit vielem und das ist der Punkt: die Regierung macht gar nichts, sie setzt den Rahmen in dem wir uns bewegen koennen, aber nicht müssen. Das scheint das Grundproblem zu sein, insofern, dass Demokratie eben kein Leninismus oder Maoismus ist indem man Regeln aufstellt. Also, es gibt Gesetze die Regeln überflüssig machen. Im Rahmen dieser Gesetze, die gut sind, darf jeder machen was er will. Ebenso überflüssig wie die Diskussion ob Verbrenner oder eAuto. Wenn Fahrrad, Busse und Bahnen oder zu Fuss gehen die Lösung ist.

Klugschnacker 01.06.2024 09:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1746879)
Nicht im Parlament, aber sehr wohl über die Ausgaben, Kaufverhalten, Konsumverhalten von Privatleuten wie von Firmen. Insofern ist es eine Mehrheitsentscheidung - nur das, was für die Mehrheit funktional und wirtschaftlich ist, setzt sich dauerhaft und nachhaltig durch. Da bin ich bei Genussläufer.

Die heutigen Abgasnormen von Dieselfahrzeugen und Benzinern, die Katalysatoren, alle anderen Umweltstandards bei unseren Autos sowie der Aufprallschutz für Fußgänger hätte sich demnach durch das Kaufverhalten der Menschen von selbst ergeben?

Nach meiner Kenntnis haben wir die heute gültigen Standards durch Gesetze und Verordnungen erreicht. Sie belasten den Einzelnen durch höhere Preise, nützen aber der Gemeinschaft. Genau dafür haben wir Gesetze.

Genussläufer 01.06.2024 11:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746878)
Wird denn darüber abgestimmt, ob die Zukunft beim Verbrenner oder bei elektrischen Autos liegt?

Darüber wird nicht direkt abgestimmt. Wenn aber aus ersichtlichen Gründen z.B. Wärmepumpen oder auch E-Autos vom Käufer ignoriert werden, hat man wenig gewonnen. Das wird genau dann nicht passieren, wenn diese Technologien ein paar Merkmale aufweisen, die sie aktuell nicht liefern:

- Investitionssicherheit (welche Abschreibung habe ich wirklich)?
- finanzielle Effizienz (was kostet mich die produzierte kWh oder der gefahrene km?)
- Sicherheit (bekomme ich dann die Leistung, wenn ich sie benötige?)
- Komfort (habe ich Vorteile oder muss ich Einschränkungen hinnehmen?)

Wenn in der Summe dieser Komponenten, der Käufer Vorteile für bei einem Produkt für sich sieht, wird es sich durchsetzen.

Genussläufer 01.06.2024 11:14

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1746888)
Sagen wir Pi mal Daumen, ein Auto kostet, Benzin, Strom, Anschaffung oder Leasing samt Steuern und Reperaturen btw. TÜV 500,- EUR im Monat. Ein eBike geleast 40,- im Monat. Ein Rad ist also um den Faktor 10 günstiger als ein Auto. Hinzu kommt die Bewegung an der frischen Luft. Man Stelle sich nun vor man verzichtete sowohl auf PKW als auch auf eBike. Und so ist es mit vielem und das ist der Punkt: die Regierung macht gar nichts, sie setzt den Rahmen in dem wir uns bewegen koennen, aber nicht müssen. Das scheint das Grundproblem zu sein, insofern, dass Demokratie eben kein Leninismus oder Maoismus ist indem man Regeln aufstellt. Also, es gibt Gesetze die Regeln überflüssig machen. Im Rahmen dieser Gesetze, die gut sind, darf jeder machen was er will. Ebenso überflüssig wie die Diskussion ob Verbrenner oder eAuto. Wenn Fahrrad, Busse und Bahnen oder zu Fuss gehen die Lösung ist.

Im Prinzip sprichst Du über den Unterschied zwischen Effektivität und Effizienz. Da spielt aber nicht nur der Preis eine Rolle. Jedem ist klar, dass 500m zum Bäcker zu Fuß günstiger sind als zu Fuß. Dennoch stimme ich Dir voll und ganz zu. Es muss nur auch attraktive Alternativen geben. Es gibt Städte, da willst Du nicht mit dem Rad unterwegs sein. Und wenn Dich der Weg mit dem ÖPNV von a nach b doppelt soviel Zeit kostet, ist das sicher auch alles andere als attraktiv.

TriVet 01.06.2024 12:22

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1746899)
Darüber wird nicht direkt abgestimmt. Wenn aber aus ersichtlichen Gründen z.B. Wärmepumpen oder auch E-Autos vom Käufer ignoriert werden, hat man wenig gewonnen. Das wird genau dann nicht passieren, wenn diese Technologien ein paar Merkmale aufweisen, die sie aktuell nicht liefern:

- Investitionssicherheit (welche Abschreibung habe ich wirklich)?
- finanzielle Effizienz (was kostet mich die produzierte kWh oder der gefahrene km?)
- Sicherheit (bekomme ich dann die Leistung, wenn ich sie benötige?)
- Komfort (habe ich Vorteile oder muss ich Einschränkungen hinnehmen?)

Wenn in der Summe dieser Komponenten, der Käufer Vorteile für bei einem Produkt für sich sieht, wird es sich durchsetzen.

abgesehen davon, dass dieser markt schon längst erledigt ist, nur der deutsche michel glaubt sich wieder schlauer, fehlt fast nunoch technologieoffen im fdp-bingo, ansonsten bist du schon weit vorne dabei.

im einzelnen:
- Abschreibung definiert sich meines Wissens zunächst völlig unabhängig vom angeschafften Wirtschaftsgut aus Anschaffungspreis und Nutzungsdauer, was ist daran unsicher?
- Hm, ich kaufe Anlage X für Betrag Y oder Auto Z für Betrag A und verrechne das mit der Nutzung, das kostet es mich, also wenn ich das Auto 20.000km im Jahr fahre und fünf Jahre halte, ist das doch nicht sooo schwer auszurechnen, erst recht, wenn man nennenswerte Anteile des Stroms auch noch selbst produziert.
Ja, ich weiß, können nicht alle, aber wenn es schon mal die machen, wo es ginge resp. geht its auch schon einiges gewonnen.
- Also ich fahre jetzt seit über drei Jahren und über 65.000km rein elektrisch und habe noch immer Strom bekommen, auch wenn ich mal nicht Überschuß von zuHause laden konnte und egal ob Elba, Berlin oder Südfrankreich
-Komfort: eine zukünftige wärmepumpe fasse ich hoffentlich noch weniger an als den alten brenner, muss keinen tank kontrollieren, füllen und habe den gestank nicht.
auto auch sehr geil, alles easy, komfort bestens, zB per App(!) klimatisieren (und zwar heizen genauso wie kühlen!, mach das mal mit deinem dinojuicer:cool: )

Trimichi 01.06.2024 13:35

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1746900)
Im Prinzip sprichst Du über den Unterschied zwischen Effektivität und Effizienz. Da spielt aber nicht nur der Preis eine Rolle. Jedem ist klar, dass 500m zum Bäcker zu Fuß günstiger sind als zu Fuß. Dennoch stimme ich Dir voll und ganz zu. Es muss nur auch attraktive Alternativen geben. Es gibt Städte, da willst Du nicht mit dem Rad unterwegs sein. Und wenn Dich der Weg mit dem ÖPNV von a nach b doppelt soviel Zeit kostet, ist das sicher auch alles andere als attraktiv.

Bleiben wir in der heutigen Realität. 1,5 Jobs sind normal. Wofür? Ich arbeite lieber in 1,0 Jobs, oder 0,5 Jobs (20 h p.w.) noch besser, hetze mich nicht, denn nur um nicht 500m zum Einkaufen zu laufen oder sagen wir doppelt so weit, sagen wir sogar 2km, so ist das in 1h bewaeltigbar, arbeite ich nicht VZ und TZ. Sondern nur TZ. Effektivitaet ist als Wirksamkeit definiert. Effizienz als ökonomisches Prinzip?

Nimm die Mutter die zwei Kinder in die Kita steckt. Und um das finanzieren zu können, geht sie 30h p.w. arbeiten. Denn man braucht ja auch ein zweites Auto.

Und bei sowas mache ich eben nicht mit. Niemand muss mitmachen, strukturschwache Gebiete in Thüringen z.B. ausgenommen?. Auch hier im Umland (Kaeffer) fährt nur zweimal am Tag der Bus (Stadtbus) von "Umlandgehoeften" in die Kleinstadt während der Schulferien. Und? Viele betagtere Leute haben ein eBike. Lastenanhänger dran, Regenjacke dazu, fertig. Ich selbst nutze ein MTB und radle 1x in der Woche zum Grosseinkauf. Brot wird hier selbst gebacken: Hefe 0,15 Eurocent, Mehl 0,50 Eurocent, Gewürze 0,15 Eurocent, Strom 0,50 Eurocent, kostet mich der Laib Brot 1,30 EUR (1/2Kilo), Brötchen mit Weißmehl kann ich auch in den selben Ofen schieben. Wenn das Pfund Brot sagen wir 3,30 EUR kostet spare ich - jeden Tag - 2,- und muss erst Recht nicht noch mehr arbeiten, um zum Bäcker zu müssen. Der ich selbst bin.

Eine Kind in der Kita kostet 1000,- zwei Kinder 2000,- grob geschaetzt. Zumindest in der Schweiz. Nun komme ich zur Effektivitaet und zugleich zur Effizienz: die Mutter bleibt zu Hause, hütet die Kinder und backt Brot. Und vllt sogar auch mal einen Kuchen. Und der Vater fährt mit dem Rad in die Arbeit. Oder hat die Zeit zu Fuss zu gehen, da er keinen Haushalt machen muss, einkaufen, kochen, Buchführung usw. Krass, oder? Man spart sich zwei Autos! ;)

Wir sind alle selbst Schuld an dem Schlamassel mit unseren Wünschen nach Mobilität, Urlaub, Unabhängigkeit. usw.. Ich bin z.B. ledig, muss daher nicht für eine Familie aufkommen. Aber: ich wollte das so. Treibe Sport, viel Sport, Leseratte, trotte um die Welt. Kann jeder selbst entscheiden Kinder und Familie zu haben. Nur beides geht eben nicht. Das ist der Punkt. Sage übrigens nicht ich. Denn das wusste schon Sokrates: "man kann den Kuchen nicht zweimal essen". Was aber so viele wollen: Haus, Auto, Familie, Kinder, Urlaub, Sport, Reisen, Unabhängigkeit, Selbständigkeit, Freiheit und das geht nicht.

Die Alternative ist dann eben arbeiten bis das es kracht. Wenn ich mit 20h pro Woche auskomme so muss die Alternative nicht sein 80h zu arbeiten, um mir diesen ganzen Schnickschnack und Krimskrams leisten zu können. Brauche ich ein Zeitfahrrad neu für 12000,- Eur z.B.. Nein, wozu auch?

So ist es wie mit dem Pfau und seinen Federn. Er hat soviele grosse bunte Federn und kann deswegen nicht mehr fliegen. Wir (Menschen) könnten fliegen und schlagen nun aber lieber Räder wie Pfauen. So versinnbildlicht die menschengemachte Klimakatastrophe.


Viele LG

Genussläufer 01.06.2024 14:17

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1746908)
abgesehen davon, dass dieser markt schon längst erledigt ist, nur der deutsche michel glaubt sich wieder schlauer, fehlt fast nunoch technologieoffen im fdp-bingo, ansonsten bist du schon weit vorne dabei.

Schau einfach mal in die letzten Quartalsberichte von Sixt. Stöbere dazu im Geschäftsbericht und es ist alles gesagt. Nichts sagt mehr als Zahlen :)

Genussläufer 01.06.2024 14:18

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1746915)
Bleiben wir in der heutigen Realität...

Da beschreibst Du ziemlich poetisch eine alte Binsenweisheit:

"Wer zu einer Sache ja sagt, sagt automatisch zu vielen anderen Dingen nein."

TriVet 01.06.2024 15:59

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1746920)
Schau einfach mal in die letzten Quartalsberichte von Sixt. Stöbere dazu im Geschäftsbericht und es ist alles gesagt. Nichts sagt mehr als Zahlen :)

Ja Stimmt, Quartalsberichte, diese Bibeln verantwortungsvoller und langfristiger Planung, zum Glück sind die nicht auf die kurzglaeubige Dummheit der BWLer angewiesen.

Genussläufer 01.06.2024 16:29

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1746926)
Ja Stimmt, Quartalsberichte, diese Bibeln verantwortungsvoller und langfristiger Planung, zum Glück sind die nicht auf die kurzglaeubige Dummheit der BWLer angewiesen.

Warum würfelst Du die Dinge so wild durcheinander? In den Berichten sieht man die die Abschreibung der Fahrzeuge. Und Sixt hat richtig auf die Fresse bekommen, weil die E-Autos einfach viel mehr an Wert verloren haben als man es bei den Verbrennern gekannt hat. Damit stand das Geschäftsmodell im Risiko und man hat sich größtenteils von der E-Flotte getrennt bzw. keine neuen Fahrzeuge ins Portfolio genommen. Das ist sehr gut erkennbar. Und es hat nichts damit zu tun, ob man nun kurz- oder langfristig orientiert ist.

Mal davon abgesehen kannst Du bei Sixt sehr gut die Handschrift der Familie sehen. Lediglich die Vorzugsaktien sind mehrheitlich im Streubesitz. Die Stimmrechts-relevanten Stammaktien liegen mehrheitlich in der Familie. Das ist ein guter Kompromiss. Wie hättest Du es geregelt?

Es gibt hier wenig Gründe, sofort ins Kapitalismus Bashing zu verfallen und sich in Moll-Tönen zu suhlen.

Klugschnacker 01.06.2024 17:19

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1746899)
Wenn aber aus ersichtlichen Gründen z.B. Wärmepumpen oder auch E-Autos vom Käufer ignoriert werden, hat man wenig gewonnen. Das wird genau dann nicht passieren, wenn diese Technologien ein paar Merkmale aufweisen, die sie aktuell nicht liefern:

Du stellst das als einen freien Markt dar, in dem jeder anbieten und kaufen kann, was er will. In einem solchen freien Markt gewinnt stets der Eigennutz gegenüber dem Gemeinnutz, da gebe ich Dir recht.

Allerdings ist der Markt nicht frei, sondern wird gesetzlich geregelt. Beispielsweise greifen in zunehmendem Maße gesetzliche Regelungen, die den Ausstoß klimaschädlicher Abgase reduzieren. Auf diese Weise wird dem Gemeinnutz Rechnung getragen.

Um Deine beiden Beispiele aufzugreifen: Eine Wärmepumpe muss sich nicht am freien Markt gegen Öl-, Kohle- und Gasheizungen durchsetzen, ebensowenig wie sich das Elektroauto auf einem ungeregelten Markt gegen den Verbrenner behaupten müsste. Sondern die umweltschädlichen Technologien werden durch gesetzliche Regelungen aus dem Markt ausscheiden. Nach einer Übergangsfrist kannst Du diese alte Technik gar nicht mehr kaufen bzw. bekommst keine Betriebserlaubnis dafür.

Das ist bei anderen Technologien ebenso: Es müssen sich nicht "Neubauten ohne Asbest" gegen "Neubauten mit Asbest" auf einem freien Markt durchsetzen, wo der einzelne Häuslebauer für sich prüfen würde, ob Komfort und Investitionssicherheit und finanzielle Effizienz nach seinem Geschmack sind. Sondern der krebserregende Asbest wird verboten.

Klugschnacker 01.06.2024 17:23

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1746929)
Und Sixt hat richtig auf die Fresse bekommen, weil die E-Autos einfach viel mehr an Wert verloren haben als man es bei den Verbrennern gekannt hat. Damit stand das Geschäftsmodell im Risiko ...

Wofür soll das ein Argument sein?

qbz 01.06.2024 18:15

Zum Thema der staatlichen Regulierung der Wirtschaft: Neues Klimagesetz. US-Bundesstaat will Schadensersatz von Öl-Konzernen eintreiben. Vermont macht Ernst: Nach verheerenden Überflutungen verlangt der US-Bundesstaat Entschädigungen von großen Industrieunternehmen. Grundlage ist ein neues Gesetz, das der republikanische Gouverneur überraschend passieren ließ. (Im Ahrtal Juli 2021 gab es über 100 Tote und Milliarden Schäden, für welche die Versicherungen und öffentliche Hand aufkommen müssen.)

Klugschnacker 01.06.2024 18:37

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1746942)
"Neues Klimagesetz. US-Bundesstaat will Schadensersatz von Öl-Konzernen eintreiben. Vermont macht Ernst: Nach verheerenden Überflutungen verlangt der US-Bundesstaat Entschädigungen von großen Industrieunternehmen. Grundlage ist ein neues Gesetz, das der republikanische Gouverneur überraschend passieren ließ. "

Weiter heißt es in dem Artikel: "Medienberichten zufolge erwägen weitere Bundesstaaten ähnliche Maßnahmen, darunter Maryland, Massachusetts und New York."

Wer sich für Klimaklagen gegen internationale Konzerne interessiert, kann als Einstiegspunkt bei Youtube nach der deutschen Rechtsanwältin Roda Verheyen suchen.

Schwarzfahrer 01.06.2024 20:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746892)
Die heutigen Abgasnormen von Dieselfahrzeugen und Benzinern, die Katalysatoren, alle anderen Umweltstandards bei unseren Autos sowie der Aufprallschutz für Fußgänger hätte sich demnach durch das Kaufverhalten der Menschen von selbst ergeben?

Nach meiner Kenntnis haben wir die heute gültigen Standards durch Gesetze und Verordnungen erreicht. Sie belasten den Einzelnen durch höhere Preise, nützen aber der Gemeinschaft. Genau dafür haben wir Gesetze.

Das sind alles Beispiele für Details-Ausgestaltung eines Angebots, das sich durch diese Details bezüglich Funktionalität praktisch gar nicht und bezüglich Kosten nur gering geändert hat. Das ist m.M.n. nicht zu vergleichen mit einem Verbot eines Angebots, für das nur doppelt so teure und z.T. funktional stark eingeschränkte (oder sehr abweichende) Alternativen existieren.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746935)
Eine Wärmepumpe muss sich nicht am freien Markt gegen Öl-, Kohle- und Gasheizungen durchsetzen, ebensowenig wie sich das Elektroauto auf einem ungeregelten Markt gegen den Verbrenner behaupten müsste. Sondern die umweltschädlichen Technologien werden durch gesetzliche Regelungen aus dem Markt ausscheiden. Nach einer Übergangsfrist kannst Du diese alte Technik gar nicht mehr kaufen bzw. bekommst keine Betriebserlaubnis dafür.

Beide Technologien können sich auf dem freien Markt behaupten und einen wesentlichen Marktanteil erobern - nur nicht komplett die anderen verdrängen, dafür ist ihr Nutzerprofil und Kostenniveau zu unterschiedlich.

Mit Komplettverboten kann man das natürlich aushebeln, ist aber ebenso sinnfrei wie seinerzeit das Verbot von Glühbirnen lange bevor LEDs als gleichwertiger bzw. gar höherwertiger Ersatz zur Verfügung standen. Damit zwingt man entweder Leute, sich etwas anzuschaffen, was ihnen nichts nützt oder zu teuer ist (Leuchtstofflampen), oder sie horten eben die alte Technik, um den Nachteilen des Neuen auszuweichen. Durchsetzen tut sich das Neue im Sinne von Akzeptanz und hohe Abnehmerzahlen weiterhin erst, wenn es auch die Leute überzeugt.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746935)
Das ist bei anderen Technologien ebenso: Es müssen sich nicht "Neubauten ohne Asbest" gegen "Neubauten mit Asbest" auf einem freien Markt durchsetzen, wo der einzelne Häuslebauer für sich prüfen würde, ob Komfort und Investitionssicherheit und finanzielle Effizienz nach seinem Geschmack sind. Sondern der krebserregende Asbest wird verboten.

Asbest konnte gut verboten werden, da ausreichend gleichwertige Alternativen zur Verfügung standen, deren Einsatz für den Nutzer keinen Unterschied macht. Das ist eben der Unterschied zu einem großen Technologiesprung.

Genussläufer 01.06.2024 21:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1746936)
Wofür soll das ein Argument sein?

Das steht doch oben sehr klar und bezieht sich (zitiert) auf Trivet, der nicht wahrhaben wollte, dass die E-Mobilität an dem Punkt das Kriterium Investitionssicherheit nicht erfüllt hat.

Wobei ich zugeben muss, dass es nicht nur am Produkt selbst lag, sondern an unfähigen Politikern. Denen war irgendwie nicht klar, dass man durch überzogene Subventionen einfach Vorzieheffekte forciert. Das führt zuerst zu starker Nachfrage und damit immens steigenden Preisen und einem folgenden Nachfragerückgang ins Bodenlose. Der Effekt auf die Preise ist auch klar. Das kann aber passieren, wenn Ideologie das Hirn ausschaltet.


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