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keko# 22.04.2024 12:10

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1743835)
Insofern nicht verkehrt, als die Menschheit offensichtlich auch damals überlebt hat.
Frag doch mal deine Haitaner et al., ob sie gerne ohne Autos und dafür in Frieden leben wollten.
Der Mensch braucht doch erstaunlich wenig at least...:Blumen:

Nach "unten" zu schauen bringt nichts, das wird keine Lösung sein, denn diese Menschen wollen so leben wie du und ich. Dieser Blick "nach unten" ist lediglich für uns beruhigend, die wir alle Optionen in der Hand haben (Italien/Schluchsee ja,nein,vielleicht...)

:Blumen:

Nepumuk 22.04.2024 12:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743829)
Wenn 99% der Deutschen sich nur noch einen billigen Stromer leisten können, ...

Das habe ich nicht geschrieben. Die Leute fahren doch heute auch keinen Diesel, weil der Gerappel und Genagel so toll ist, sondern weil die Karre sich billiger fährt als ein Benziner. Wird der Stromer billiger als der Diesel, werden die den nehmen. Dafür muss nur noch dar Anschaffungspreis runter, Unterhalt inkl. Wartung ist ja heute schon billiger.

keko# 22.04.2024 12:55

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743839)
Das habe ich nicht geschrieben. Die Leute fahren doch heute auch keinen Diesel, weil der Gerappel und Genagel so toll ist, sondern weil die Karre sich billiger fährt als ein Benziner. Wird der Stromer billiger als der Diesel, werden die den nehmen. Dafür muss nur noch dar Anschaffungspreis runter, Unterhalt inkl. Wartung ist ja heute schon billiger.

Glaubst du nicht, dass wenn man sich nur noch billige Chinesen leisten kann, sich dies auf uns auswirkt? Wenn also nicht mehr ein Mercedes oder BMW der Traum ist, sondern eine Kiste aus China.
Das Geld, dass in die Schule deiner Kinder investiert ist, hängt das nicht auch ein bisschen am deutschen Diesel aus Wolfsburg dran?

dr_big 22.04.2024 12:56

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743839)
Das habe ich nicht geschrieben. Die Leute fahren doch heute auch keinen Diesel, weil der Gerappel und Genagel so toll ist, sondern weil die Karre sich billiger fährt als ein Benziner. Wird der Stromer billiger als der Diesel, werden die den nehmen. Dafür muss nur noch dar Anschaffungspreis runter, Unterhalt inkl. Wartung ist ja heute schon billiger.

Ladestrompreise ziehen gerade deutlich an, wer öffentlich laden muss zahlt für Strom soviel wie für Diesel.

hanse987 22.04.2024 14:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743829)
Wenn 99% der Deutschen sich nur noch einen billigen Stromer leisten können, könnte man doch gleich dahin übergehen, für 99% der Deutschen individuelle Mobiltät zu streichen und komplett auf öffentliche Transport umzusteigen. 1% könnten dann ungehemt auf freien Straßen cruisen.
Wäre das nicht sinnvoll?

ÖPNV, Schön und Gut, nur wer soll die Busse fahren?
https://www.t-online.de/finanzen/akt...-in-rente.html

Schwarzfahrer 22.04.2024 14:54

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743829)
Wenn 99% der Deutschen sich nur noch einen billigen Stromer leisten können, könnte man doch gleich dahin übergehen, für 99% der Deutschen individuelle Mobiltät zu streichen und komplett auf öffentliche Transport umzusteigen. 1% könnten dann ungehemt auf freien Straßen cruisen.
Wäre das nicht sinnvoll?

Wenn, dann bitte ganz konsequent flächendeckende Digitalisierung statt ressourcenverschwendende Mobilität: alle ins HomeOffice, die Anwesenheit am Arbeitsplatz wird eh überschätzt. Einkauf per Lieferdienst hatten wir schon; Telearbeit klappt auch nicht nur im Büro, der Handwerker kann mir auch sagen, welchen Wasserhahn ich auf oder zudrehen muß, der Krankengymnast kann mir die Übung am Bildschirm vormachen, und die Pflegekraft steuert einen Roboter von zu Haus aus, und Urlaubsreisen sind mit VR-Brille doch genauso schön ... für andere Bereiche soll jeder mal etwas Phantasie entwickeln. Das würde auch jede Menge Konflikte vermeiden - wo sich keine Leute treffen, geht es friedlicher zu. Konsequenterweise wird dann aber auch nur noch auf der Rolle geradelt und am Laufband gelaufen, oder?

Nepumuk 22.04.2024 15:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743840)
Glaubst du nicht, dass wenn man sich nur noch billige Chinesen leisten kann, sich dies auf uns auswirkt? Wenn also nicht mehr ein Mercedes oder BMW der Traum ist, sondern eine Kiste aus China.
Das Geld, dass in die Schule deiner Kinder investiert ist, hängt das nicht auch ein bisschen am deutschen Diesel aus Wolfsburg dran?

Was willst du mir mit diesen selbstmitleidigen Statement sagen? Hier in unserer Region hängt der Wohlstand viel weniger von der Automobilproduktion ab als in Stuttgart. Ich habe nur mehrfach den anstehenden Niedergang der deutschen Automobilindustrie bedauert. Das hilft aber leider nichts. Der Diesel aus Wolfsburg wird in Zukunft nicht unseren Wohlstand sicher, weil den niemand mehr kaufen wird.
Bei eAutos sind die Würfel neu gemischt worden und hier sieht es leider nicht gut für die deutsche Industrie aus. Das bedauere ich, daraus den Schluss zu ziehen, man muss doch möglichst bald die Klimaziele und das Verbrenneraus zu kassieren, halte ich für Quastch. Die billigen Stromer aus China werden auch ganz ohne Klimaziele gekauft werden.

keko# 22.04.2024 15:56

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743845)
Was willst du mir mit diesen selbstmitleidigen Statement sagen? Hier in unserer Region hängt der Wohlstand viel weniger von der Automobilproduktion ab als in Stuttgart. Ich habe nur mehrfach den anstehenden Niedergang der deutschen Automobilindustrie bedauert. Das hilft aber leider nichts. Der Diesel aus Wolfsburg wird in Zukunft nicht unseren Wohlstand sicher, weil den niemand mehr kaufen wird.
...

Nur um Missverständnisse zu vermeiden: um mich geht es mir nicht. Längst habe ich das Meiste hinter mir und in meinem Berufsleben war es mein größtes Problem mich vor der Arbeit geschickt zu verstecken. Sofern ich gesund bleibe, wird sich das nicht ändern. Für IT-Leute sind 80h Wochen nicht ungewöhnlich.

Wenn also Autos und anhänglich Maschinenbau nicht mehr unseren Wohlstand sichern (müssen?) und wir vermehrt Autos aus China kaufen. Was sichert dann den Wohlstand meiner Kinder und deren?

Nepumuk 22.04.2024 16:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743849)
Was sichert dann den Wohlstand meiner Kinder und deren?

Das weiß ich nicht. Das müssen schon deine und auch meine Kinder durch Innovation und Leistungswillen selber regeln.

Ich verstehe auch immer noch nicht, worauf die hinaus willst. Schwebt dir so eine Art Subventionspolitik für eine nicht konkurrenzfähige Industrie vor, wie man das mit der Steinkohle im Ruhrgebiet gemacht hat? Dieselpfennig statt Kohlepfennig?

holti72 22.04.2024 18:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743849)
.....Was sichert dann den Wohlstand meiner Kinder und deren?

Eine gute Ausbildung, das war schon immer Deutschlands größtes Kapital. Damit kann man auch innovativere Produkte als ein 150 Jahre altes Antriebskonzept entwickeln.

Schwarzfahrer 22.04.2024 20:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743849)
Was sichert dann den Wohlstand meiner Kinder und deren?

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743854)
Das weiß ich nicht. Das müssen schon deine und auch meine Kinder durch Innovation und Leistungswillen selber regeln.

Danke, es tut gut das zu lesen, ich bin offenbar nicht der einzige, der das so sieht (ich wurde hier allerdings schon mal für die gleiche Aussage ziemlich angegriffen, da egoistisch, weiß aber nicht mehr von wem). Die Klimakleber sehen es allerdings anders, die meinen ihre Zukunft liegt in den Händen ihrer Elterngeneration statt in der eigenen.
Zitat:

Zitat von holti72 (Beitrag 1743870)
Eine gute Ausbildung, das war schon immer Deutschlands größtes Kapital. Damit kann man auch innovativere Produkte als ein 150 Jahre altes Antriebskonzept entwickeln.

Die gute Ausbildung wäre ein tolles Kapital, das vergeigen wir aktuell leider auch ziemlich, wenn man so Berichte aus dem Bildungswesen liest. Und Innovation an sich ist kein entscheidender Wert - man muß Sachen entwickeln, die funktionieren, die die Menschen brauchen und haben wollen. Ich habe im Laufe meiner Forschungs/Entwicklungskarriere sehr viele hoch innovative Projekte an der Umsetzung scheitern sehen. Aktuell sind wir aber dabei, ein Produkt auf den Markt zu bringen, dessen Idee trivial ist, dessen Patentierung 50 Jahre zurückliegt, das aber vor uns keiner geschafft hat, umzusetzen.

Klugschnacker 22.04.2024 21:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743885)
Danke, es tut gut das zu lesen, ich bin offenbar nicht der einzige, der das so sieht (ich wurde hier allerdings schon mal für die gleiche Aussage ziemlich angegriffen, da egoistisch, weiß aber nicht mehr von wem). Die Klimakleber sehen es allerdings anders, die meinen ihre Zukunft liegt in den Händen ihrer Elterngeneration statt in der eigenen.

Du wirst hier aus meiner Sicht unterschiedliche Dinge in denselben Topf. Selbstverständlich hat jede Generation die Herausforderungen ihrer Zeit zu lösen. Wir reden aber beim Umweltschutz von einer ganz anderen Sache. Nämlich die Zerstörung unwiederbringlicher Lebensgrundlagen durch eine Generation zulasten aller kommenden Generationen.

Dass dies aus egoistischen Motiven geschieht ist wohl kaum zu bestreiten.

keko# 23.04.2024 08:21

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743854)
Das weiß ich nicht. Das müssen schon deine und auch meine Kinder durch Innovation und Leistungswillen selber regeln.

Schulen müssen zunächst finanziert und Lehrer bezahlt werden und solche Dinge. Das kostet viel Geld.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743854)
Ich verstehe auch immer noch nicht, worauf die hinaus willst. Schwebt dir so eine Art Subventionspolitik für eine nicht konkurrenzfähige Industrie vor, wie man das mit der Steinkohle im Ruhrgebiet gemacht hat? Dieselpfennig statt Kohlepfennig?

Ich habe eher den Eindruck, als wurden eAutos mit vielen Milliarden über Jahre hinweg subventioniert. Wie man hört, bleibt der Verkauf nun hinter den Erwartungen zurück.

Klugschnacker 23.04.2024 08:36

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743898)
Ich habe eher den Eindruck, als wurden eAutos mit vielen Milliarden über Jahre hinweg subventioniert. Wie man hört, bleibt der Verkauf nun hinter den Erwartungen zurück.

Es ist die Aufgabe des Gesetzgebers, das zu regeln.

Speziell auf Deutschland kommen die geltenden EU-Gesetze zu. Sie enthalten Regelungen für die CO2-Menge, welche der Verkehrssektor ausstoßen darf. Deutschland verstößt gegen diese Bestimmungen und baut Jahr für Jahr einen CO2-Überschuss aus dem Verkehrssektor auf. Die EU kann Deutschland dazu verdonnern, für diesen CO2-Überschuss CO2-Zertifikate von anderen EU-Ländern zu kaufen.

Da diese Zertifikate in den kommenden Jahren knapper werden und damit deren Preis steigt, sprechen wir hier von einer Größenordnung von 30 Milliarden Euro pro Jahr an Strafzahlungen allein für die regelwidrigen Emissionen aus dem Verkehrssektor.

Woher sollte das Geld dafür Deiner Meinung nach kommen? Von allen Bürgern, ob sie ein Auto haben oder nicht? Von den Autofahrern über den Benzinpreis? Von den Herstellern?

TriVet 23.04.2024 09:23

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743898)
Ich habe eher den Eindruck, als wurden eAutos mit vielen Milliarden über Jahre hinweg subventioniert. Wie man hört, bleibt der Verkauf nun hinter den Erwartungen zurück.

Das sieht selbst der ADAC anders, ADAC: E-Autos trotz Wegfall staatlicher Förderung beliebt

Daraus:
Besitzer:innen von Elektroautos, die eine Neuanschaffung planen, zeigen hohe Loyalität gegenüber dem Elektromobilitätskonzept. Die Umfrage ergab, dass 79 Prozent der aktuellen Elektroautofahrer:innen wieder ein Elektroauto wählen würden. Nur 10 Prozent erwägen den Wechsel zu Verbrennern oder Hybridautos. Markus Groiß, Geschäftsführer Autovermietung und Finanzdienste beim ADAC, erklärt, dass diese Loyalität auf der Anpassung an das System Elektromobilität basiert. Viele Fahrer haben ihre Infrastruktur und Kostenkalkulation auf Elektroautos abgestimmt.

Das ist auch meine Erfahrung, wer mal elektrisch gefahren ist und die Lernkurve durch hat, will nicht mehr zurück.

TriVet 23.04.2024 09:43

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1743812)
Abwrackprämie 2009
"Dienstwagenprivileg"
Pendlerpauschale

Dieselprivileg waere noch zu ergänzen.
Ach wenn Ölmultis das nicht (mehr) weitergeben.

Ansonsten noch ein kleines Zitat aus dem Handelsblatt:
Gern vergleichen die Automanager den Übergang vom Verbrennungsmotor zur digital vernetzten Elektromobilität mit dem Übergang von der Schreibmaschine zum Computer. Was sie nicht sagen: Kein Schreibmaschinenhersteller hat mit Subventionen überlebt. In der Verkehrswende hilft nur Konsequenz.

Nepumuk 23.04.2024 09:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743885)
Danke, es tut gut das zu lesen, ich bin offenbar nicht der einzige, der das so sieht (ich wurde hier allerdings schon mal für die gleiche Aussage ziemlich angegriffen, da egoistisch, weiß aber nicht mehr von wem). Die Klimakleber sehen es allerdings anders, die meinen ihre Zukunft liegt in den Händen ihrer Elterngeneration statt in der eigenen.

Es ist aber auch die Aufgabe unserer Generation, der folgenden das Leben nicht unnötig schwer zu machen. Beim Klima ist dies ganz eindeutig der Fall. Hier lebt die jetzige Generation auf Kosten der kommenden Generation. Dies wird seitens der Klimabewegung völlig zu Recht angeprangert. Auch das Verfassungsgericht sieht das so.

keko# 23.04.2024 09:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1743900)
Es ist die Aufgabe des Gesetzgebers, das zu regeln.

Speziell auf Deutschland kommen die geltenden EU-Gesetze zu. Sie enthalten Regelungen für die CO2-Menge, welche der Verkehrssektor ausstoßen darf. Deutschland verstößt gegen diese Bestimmungen und baut Jahr für Jahr einen CO2-Überschuss aus dem Verkehrssektor auf. Die EU kann Deutschland dazu verdonnern, für diesen CO2-Überschuss CO2-Zertifikate von anderen EU-Ländern zu kaufen.

Da diese Zertifikate in den kommenden Jahren knapper werden und damit deren Preis steigt, sprechen wir hier von einer Größenordnung von 30 Milliarden Euro pro Jahr an Strafzahlungen allein für die regelwidrigen Emissionen aus dem Verkehrssektor.

Woher sollte das Geld dafür Deiner Meinung nach kommen? Von allen Bürgern, ob sie ein Auto haben oder nicht? Von den Autofahrern über den Benzinpreis? Von den Herstellern?

Meines Wissens ist man letzte Woche von den Sektoren abgerückt und betrachtet den ganzen Ausstoß.

Strafzahlungen für die Autoindustrie können auch kontraproduktiv sein, da dieses Geld dann den Unternehmen fehlt. Meines Wissens wollen ja alle deutschen Automobilbauer den Umschwung.

Nepumuk 23.04.2024 09:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743898)
Schulen müssen zunächst finanziert und Lehrer bezahlt werden und solche Dinge. Das kostet viel Geld.

Ich habe eher den Eindruck, als wurden eAutos mit vielen Milliarden über Jahre hinweg subventioniert. Wie man hört, bleibt der Verkauf nun hinter den Erwartungen zurück.

Sorry, ich kann dir nicht mehr folgen. Du kommst von der Verschleppung der Dekarbonisierung wegen angeblicher sozialer Ungerechtigkeit, über sehr wohlhabende Stuttgarter Vorstadtbewohner, die vielleicht Arbeitslos werden, über Schulen, die von Wolfsburger Dieseln finanziert werden, zum dem Schluss, dass niemand eAutos kaufen will.
Was ist denn dann dein Problem? Dann bauen wir eben bis in alle Ewigkeit weiter ganz tolle Dieselautos. Einfach so weitermachen hat ja schon bei vielen deutschen Industrien gut geklappt.

keko# 23.04.2024 09:57

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743905)
Es ist aber auch die Aufgabe unserer Generation, der folgenden das Leben nicht unnötig schwer zu machen. Beim Klima ist dies ganz eindeutig der Fall. Hier lebt die jetzige Generation auf Kosten der kommenden Generation. Dies wird seitens der Klimabewegung völlig zu Recht angeprangert. Auch das Verfassungsgericht sieht das so.

Es gibt halt mehr als das Klima. Wenn wir Deutschland runterwirtschaften würden, ist auch keinem geholfen. Aus einer wirtschaftlich guten Position hat man mehr Möglichkeiten. Das sehe ich an mir: als mittelloser Student fuhr ich das älteste Stink-Auto und aß die billigsten Lebensmittel. Nun kann ich in Haus investieren und bewußt Lebensmittel einkaufen.
Maß und Mitte ist das wichtige :Blumen:

keko# 23.04.2024 09:59

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1743907)
Sorry, ich kann dir nicht mehr folgen. Du kommst von der Verschleppung der Dekarbonisierung wegen angeblicher sozialer Ungerechtigkeit, über sehr wohlhabende Stuttgarter Vorstadtbewohner, die vielleicht Arbeitslos werden, über Schulen, die von Wolfsburger Dieseln finanziert werden, zum dem Schluss, dass niemand eAutos kaufen will.
Was ist denn dann dein Problem? Dann bauen wir eben bis in alle Ewigkeit weiter ganz tolle Dieselautos. Einfach so weitermachen hat ja schon bei vielen deutschen Industrien gut geklappt.

Mach mal locker :Blumen:
Ich habe gar kein Problem. Wenn ich mir ansehe, was Experten mir in den letzten Jahren so alles erzählten und wie die Realität aussieht, liege ich meist gar nicht so falsch. :Huhu:

Schwarzfahrer 23.04.2024 10:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743898)
Ich habe eher den Eindruck, als wurden eAutos mit vielen Milliarden über Jahre hinweg subventioniert. Wie man hört, bleibt der Verkauf nun hinter den Erwartungen zurück.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1743900)
Es ist die Aufgabe des Gesetzgebers, das zu regeln.

Nein, was die Menschen aus einem vorhandenen Angebot kaufen, soll nicht der Gesetzgeber regeln; das sollen weiterhin die Menschen für sich entscheiden können, auf Grund ihrer persönlichen Einschätzung von Bedarf, Preis, Funktion, Qualität, u.a.m. Der Gesetzgeber kann natürlich einen Teil des Angebots verbieten - ob die Menschen das, was übrig bleibt, kaufen, bleibt aber immer noch ihnen überlassen. Verkaufszahlen kann man nur durch die Verbesserung des Preis-Leistungsverhältnisses erreichen (oder durch "emotionales Marketing", klappt zumindest bei vielen Konsumgütern).

tandem65 23.04.2024 10:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743906)
Strafzahlungen für die Autoindustrie können auch kontraproduktiv sein, da dieses Geld dann den Unternehmen fehlt. Meines Wissens wollen ja alle deutschen Automobilbauer den Umschwung.

Ja, dann sollten Sie mal den Herren Wissing auf die Füße treten daß er sich für ein Tempolimit einsetzt um die Strafzahlungen zu reduzieren.
Das wir intern verrechnen um Herrn Wissing National nicht in die Bredouille zu bringen interessiert die EU-Gesetze recht wenig.
Das scheint mir ein Pyrrhussieg von Herrn Wissing zu sein.

TriVet 23.04.2024 10:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743910)
Nein, was die Menschen aus einem vorhandenen Angebot kaufen, soll nicht der Gesetzgeber regeln; das sollen weiterhin die Menschen für sich entscheiden können, auf Grund ihrer persönlichen Einschätzung von Bedarf, Preis, Funktion, Qualität, u.

Super Idee.
Das Auto hat keine Bremsen? Geil, dann ist es billiger und schneller; wer bremst, verliert.
Der FI-Schalter fehlt im Haus? Ach komm, was soll da schon passieren, so einen kleinen Stromschlag steckt ein echter Mann doch weg.
tbc

tandem65 23.04.2024 10:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743910)
Nein, was die Menschen aus einem vorhandenen Angebot kaufen, soll nicht der Gesetzgeber regeln; das sollen weiterhin die Menschen für sich entscheiden können, auf Grund ihrer persönlichen Einschätzung von Bedarf, Preis, Funktion, Qualität, u.a.m. Der Gesetzgeber kann natürlich einen Teil des Angebots verbieten - ob die Menschen das, was übrig bleibt, kaufen, bleibt aber immer noch ihnen überlassen.

Gehören Biowaffen zum Angebot oder nicht?
Falls nicht weshalb nicht?

keko# 23.04.2024 10:19

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743910)
Nein, was die Menschen aus einem vorhandenen Angebot kaufen, soll nicht der Gesetzgeber regeln; das sollen weiterhin die Menschen für sich entscheiden können, auf Grund ihrer persönlichen Einschätzung von Bedarf, Preis, Funktion, Qualität, u.a.m. Der Gesetzgeber kann natürlich einen Teil des Angebots verbieten - ob die Menschen das, was übrig bleibt, kaufen, bleibt aber immer noch ihnen überlassen. Verkaufszahlen kann man nur durch die Verbesserung des Preis-Leistungsverhältnisses erreichen (oder durch "emotionales Marketing", klappt zumindest bei vielen Konsumgütern).

Das passiert doch auch. Klar muss und kann der Gesetzgeber Rahmenbedingen durch Gesetze setzen und durch Steuern steuern, aber letztendlich entscheiden "die Menschen" bzw. die Realtität.
Warum fährt nicht ganz Europa ein neues eAuto?
Alle zu doof? Alle Verschwörungstheoretiker? Alle Klimawandelleugner?
:Blumen:

TriVet 23.04.2024 10:20

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743908)
Es gibt halt mehr als das Klima. Wenn wir Deutschland runterwirtschaften würden, ist auch keinem geholfen.

Das ist das Problem.
Es gibt vielleicht mehr als das Klima, aber es gibt halt kein zweites.
Und anstatt beherzt an die Arbeit zu gehen, wird auf obsoleten Modellen (mehrdeutig zu lesen) rumgeritten, ohne zu erkennen, dass es nur noch schlimmer (und, für dich) und exponentiell teurer wird, je länger man wartet und in seinem Lamento verharrt.

keko# 23.04.2024 10:26

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1743915)
Das ist das Problem.
Es gibt vielleicht mehr als das Klima, aber es gibt halt kein zweites.
Und anstatt beherzt an die Arbeit zu gehen, wird auf obsoleten Modellen (mehrdeutig zu lesen) rumgeritten, ohne zu erkennen, dass es nur noch schlimmer (und, für dich) und exponentiell teurer wird, je länger man wartet und in seinem Lamento verharrt.

Da schwingt immer ein wenig mit, als würden die Menschen das nicht kapieren und man müsste es ihnen nur 1.000x erklären und alles wird gut.

Wenn ich mir den Mega-Stau morgens stadteinwärts nach Stuttgart anschaue: glaubst du, die Autofahrer stehen in ihren teils alten Autos zum Spaß? Glaubst du, die Mieter, die froh sind, überhaupt eine Wohnung zu haben, hätten nicht lieber ein modernes Haus mit Solardach und Wärmetauscher?

:Blumen:

Klugschnacker 23.04.2024 10:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743906)
Meines Wissens ist man letzte Woche von den Sektoren abgerückt und betrachtet den ganzen Ausstoß.

Innenpolitisch ja, allerdings gibt es auf EU-Ebene die Aufteilung nach Sektoren nach wie vor. Das ist geltendes Recht. Deutschland geht mit seinem Sonderweg ein juristisches Risiko ein.

Du kannst mit Sicherheit davon ausgehen, dass dagegen geklagt wird. Aus Sicht der anderen EU-Länder, die sich an diese EU-Regeln halten, es es ein Witz, dass Deutschland im Verkehrssektor steigende Emissionen hat. Ebenso wie es für uns ein Witz ist, dass wir mit Wärmepumpen die Emissionen reduzieren, während unser direkter Nachbar Polen unverdrossen mit dreckiger Kohle Strom produziert. Polen ist dafür zu einer Strafzahlung von 30 Millionen Euro pro Tag (!) verurteilt worden. Was werden die wohl sagen, wenn wir beim Verkehr über die Stränge schlagen? Gleiches Recht für alle.

tandem65 23.04.2024 10:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1743918)
Innenpolitisch ja, allerdings gibt es auf EU-Ebene die Aufteilung nach Sektoren nach wie vor. Das ist geltendes Recht. Deutschland geht mit seinem Sonderweg ein juristisches Risiko ein.

Ein gute alte Tradition im Verkehrsministerium.:Cheese:

Klugschnacker 23.04.2024 11:11

Dürre in Spanien
Freixenet will bis zu 80 Prozent seiner Belegschaft freistellen
Katalonien leidet unter der schlimmsten Trockenheit seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, die Weinreben verdorren. Der Cava-Produzent Freixenet will nun bis zu 80 Prozent seiner Mitarbeiter vorübergehend entlassen.

[…] ab Mai wären 615 Mitarbeiter betroffen. Wann diese an ihre Arbeitsplätze zurückkehren sollen, wurde nicht mitgeteilt.
SPON

keko# 23.04.2024 11:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1743918)
Innenpolitisch ja, allerdings gibt es auf EU-Ebene die Aufteilung nach Sektoren nach wie vor. Das ist geltendes Recht. Deutschland geht mit seinem Sonderweg ein juristisches Risiko ein.

....

Es sind keine Naturgesetze. Aufpassen muss man also, dass man in der EU für solche Gesetze Mehrheiten behält. Die Vorhaben stoßen auf wachsenden Widerstand, aus bekannten Richtungen.

Klugschnacker 23.04.2024 12:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743925)
Es sind keine Naturgesetze. Aufpassen muss man also, dass man in der EU für solche Gesetze Mehrheiten behält. Die Vorhaben stoßen auf wachsenden Widerstand, aus bekannten Richtungen.

Ebenso stoßen aber auch mögliche Rücknahmen der EU-Gesetze auf Widerstand. Diejenigen Länder, welche unter erheblichem Aufwand die vereinbarten Maßnahmen bereits umgesetzt haben, werden nicht damit einverstanden sein, dass anderen Ländern dies erlassen werden soll. Gleiches Recht für alle.

Für Deutschland gilt: Das Verfassungsgericht hat klargestellt, dass wir an internationalen Abkommen mitwirken müssen, welche Klimaneutralität im Sinne des Pariser Abkommens zum Ziel haben. Mit anderen Worten, Deutschland muss im Rahmen der EU darauf hinwirken, das Pariser Abkommen einzuhalten. Das Bundesverfassungsgericht formuliert das unmissverständlich:

"Als Klimaschutzgebot hat Art. 20a GG eine internationale Dimension. […] Das Klimaschutzgebot verlangt vom Staat international ausgerichtetes Handeln zum globalen Schutz des Klimas und verpflichtet, im Rahmen internationaler Abstimmung auf Klimaschutz hinzuwirken. Der Staat kann sich seiner Verantwortung nicht durch den Hinweis auf die Treibhausgasemissionen in anderen Staaten entziehen."
BVerfG

kullerich 23.04.2024 13:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743925)
Es sind keine Naturgesetze. Aufpassen muss man also, dass man in der EU für solche Gesetze Mehrheiten behält. Die Vorhaben stoßen auf wachsenden Widerstand, aus bekannten Richtungen.

Das ist richtig, aber nicht ganz. Es gibt auch immer wieder Mehrheiten für die Todesstrafe (nur als ein Beispiel) und trotzdem wird sie nicht permanent eingeführt / abgeschafft / eingeführt / abgeschafft. Das kann in meinen Augen eine der intrinsischen "Weisheiten" des legislativen Prozesses sein, dass Gesetzgebung halt nicht per Umfrage passiert (und nein, auch nicht in der Schweiz, auch die dortigen Volksabstimmungen sind recht langfristig vorzubereiten...)

TriVet 23.04.2024 13:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1743787)
Und wenn doch, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß noch in 2050 und danach mehr liebevoll gepflegte Diesel die Straßen bevölkern als neue, schweineteure BEV;


Und die Dummerchen von Bosch rechnen bereits 2030 mit 70% Stromern.
.

Alles Idioten. :Lachanfall:

spanky2.0 23.04.2024 13:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1743918)
Polen ist dafür zu einer Strafzahlung von 30 Millionen Euro pro Tag (!) verurteilt worden. .

Sorry, kann man das irgendwo nachlesen? Mit Google finde ich da auf die Schnelle nichts :Blumen:

tandem65 23.04.2024 13:48

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1743840)
Glaubst du nicht, dass wenn man sich nur noch billige Chinesen leisten kann, sich dies auf uns auswirkt? Wenn also nicht mehr ein Mercedes oder BMW der Traum ist, sondern eine Kiste aus China.
Das Geld, dass in die Schule deiner Kinder investiert ist, hängt das nicht auch ein bisschen am deutschen Diesel aus Wolfsburg dran?

Keko, etwas entscheidendes hast Du Ignoriert. Dem Geld das in der Schule inventiert wird ist es egal ob der BMW/Mercedes/VW von einem Diesel angetrieben wird oder nicht.
Es ist auch Größenwahnsinnig zu glauben daß dies wir wirtschaftlich erfolgreich sein werden wenn wir Produkte wie Diesel produzieren die mal in der Welt gefragt waren.
Sinnvoller wäre es doch Produkte zu entwickeln & produzieren die in Zukunft gefragt sein werden.

Siebenschwein 23.04.2024 13:48

Hier noch eine bittere Info für alle, die immer noch schreien, was wir täten wäre irrelevant und das CO2, das wir einsparen, würde sofort stattdessen von den Chinesen emittiert.

"China’s ‘astonishing’ wind and solar growth to bring carbon emissions peak by 2026 – DNV
The growth of renewables in China will see the country’s carbon emissions peak in two years and will “profoundly impact” the global transition away from fossil fuels, according to a new report from global energy consultancy DNV.
It expects China’s massive new installations of wind and solar power to replace carbon-heavy coal from its energy mix and lead to a “staggering” 70% reduction in its emissions by 2050, according to its Energy Transition Outlook China 2024 report. "

"Here are some selected highlights:

C
  • hina is responsible for 33% of the world’s energy-related CO2 emissions today, but this will reduce to 22% by 2050, a reduction in annual emissions of 8 GtCO2 (three times the size of Europe’s decarbonization over the same period)
  • China’s power mix shifts from 30% renewable today to 88% by 2050
  • Solar makes up 5% of power generation in China today – this will rise to 38% by 2050
  • Oil consumption only halves by 2050 from its 2027 peak, while natural gas peaks in the 2030s before returning to today’s levels by mid-century
  • China will further extend its position as the world’s green energy leader with unrivalled build-out and export of renewable technology "

DNV steht übrigens wirklich nicht im Verdacht, Unfug zu verzapfen.

TriVet 23.04.2024 13:51

Passend dazu auch ein "grünes Kraftwerk" in Indien, fünfmal so groß wie Paris!:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/un...f-7149f13920e0

Schwarzfahrer 23.04.2024 14:01

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1743903)
Besitzer:innen von Elektroautos, die eine Neuanschaffung planen, zeigen hohe Loyalität gegenüber dem Elektromobilitätskonzept. Die Umfrage ergab, dass 79 Prozent der aktuellen Elektroautofahrer:innen wieder ein Elektroauto wählen würden. Nur 10 Prozent erwägen den Wechsel zu Verbrennern oder Hybridautos. Markus Groiß, Geschäftsführer Autovermietung und Finanzdienste beim ADAC, erklärt, dass diese Loyalität auf der Anpassung an das System Elektromobilität basiert. Viele Fahrer haben ihre Infrastruktur und Kostenkalkulation auf Elektroautos abgestimmt.

Das ist auch meine Erfahrung, wer mal elektrisch gefahren ist und die Lernkurve durch hat, will nicht mehr zurück.

Dieses Zitat kann auch einfach belegen, daß diejenigen Elektroauto gekauft haben, die auch dessen Vorteile nutzen, bei denen es ins Mobilitätskonzept passt. Dann kann aber auch sein, daß die aktuelle Verkaufsflaute einfach daran liegt, daß der Anteil der möglicherweise Interessierten bedient ist, also der Markt gesättigt ist. Es ist keinerlei Beleg dafür, daß jeder weitere, der Elektroauto fährt, das auch toll finden wird.

(Ganz böse interpretiert wäre es, wenn man meinte, daß keiner, der zigtausend Euro ausgegeben hat, zugeben möchte, daß es sich nicht gelohnt hat).


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