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Aber auf den 1. Blick erscheint mir Dein Vergleich wie 2 Gläser Wein beim Essen gegen 1-2 Flaschen Wein (Ibuprofen des Falles hier). |
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Was ist mit dem Kerl hier unten? Sein freiwillig in Kauf genommenes Risiko ist sicher höher als das eines Läufers, der ein rezeptfreies und erlaubtes Medikament gegen Durchfall oder Schmerzen eingenommen hat: Fühlst Du das Recht oder die Pflicht, ihn durch öffentliches Mobbing dafür zu bestrafen, dass er freiwillig seine Gesundheit gefährdet? |
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Wäre Durchfall generell mit einer gleichen Wahrscheinlichkeit zu erwarten und Teil einer Ausdauerprüfung wie Schmerzen, würde ich Durchfallmittel ablehnen. Alle wüssten: "Oh Scheiße, Laufkilometer 20, jetzt geht gleich der Dünnpfiff los". Man müsste mit dem Problem einfach klarkommen. Vermutlich ständen in einer solchen Ausdauerwelt überall Toitois rum oder man würde mit Windeln laufen. Als nicht wirklich erwartbares Szenerio, habe ich aber nichts gegen eine Einnahme im Akutfall. Aber mal nebenbei: Wir alle kennen das aus vielen Jahren Training. Irgendwann ist mal so ein Tag, da muss man halt in die Hecke hüpfen und dann ist ja auch wieder gut. Eine Aufgabe dürfte in den seltensten Fällen notwendig sein. Mir geht es weniger um den gesundheitlichen Aspekt. Ich mache selbst auch ungesunden Sport. In den letzten Jahren auf der Matte habe ich mir eine Rippe gebrochen, meine Finger und Zehen verbogen, meinen Meniskus zerrissen und mein Ohr malträtiert. Das gehört dazu und lässt sich schwerlich vermeiden. Mir ist es auch egal, was sich ein Kim Irgendwie so alles reinpfeift. Für mich gehört aber Schmerzresistenz genauso zu einer Langstrecke wie Energiebereitstellung. Wer das nicht aushält und als Teil der Challenge sieht, sollte was anderes machen. |
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Allerdings lässt sich eine Leistungssteigerung durch Schmerzmittel nicht klar nachweisen – Schmerzmittel werden überschätzt. Deshalb stuft die WADA solche rezeptfrei erhältlichen Schmerzmittel nicht als Doping ein. Das ist der entscheidende Punkt. Wir sollten nicht eine zweite, gefühlte Dopingliste gelten lassen, die wir durch soziale Ächtung und öffentliches Mobbing durchsetzen. Wenn wir für faire Regeln streiten, dann gelten diese auch für uns: Wir haben zu akzeptieren, was erlaubt ist. Wir können gerne darüber diskutieren, die Regeln zu ändern. Wer rezeptfreie Schmerzmittel (je nach Dosierung) für Doping hält, kann sich dafür einsetzen, dass Grenzwerte und Verbote eingeführt werden. Andere werden argumentieren, dass Schmerzmittel sinnvoll sein können und manche Menschen auf sie angewiesen sind. Aber so lange die Regeln so sind wie sie sind, müssen wir das Recht der Sportler respektieren, innerhalb dieser Regeln freie Entscheidungen für sich selbst zu treffen. Auch wenn uns das nicht gefällt. |
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Das ein Unterschied zwischen einer (1) Immodium und dem zehnfachen (10) der empfohlenen Dosierung besteht ist glaube ich jetzt keine Raketenwissenschaft. Ein wirkliches Problem sehe ich persönlich (!) in der heroischen Manier wie die Einnahme der Schmerzmittel anfangs kommuniziert wurde. Da kommt dann irgendwann die Vorbildfunktion dazu, die er gegenüber seiner Zielgruppe hat, die doch eher in diesem Jahrtausend geboren wurde. Ein Kim Gottwald haut sich 8000 mg Ibus für mehr als 400 km rein, ein anderer sieht’s und denkt sich 1000 mg sind schon gut für die Runde um den Block, weil es beim LSU ja auch so gemacht wurde. Wenn man an den Juli 2024 und die eine (1) Tablette, die sich Patrick Lange in FFM eingeworfen und den Aufschrei den es gegeben hat. |
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