Ich glaube, dass es schon einen Unterschied in der gesellschaftlichen Wertschätzung des Sports an sich machen würde, wenn man abgesehen von den olympischen Spielen in der öffentlichen rechtlichen Berichterstattung einmal gleichmäßig über alle Sportarten hinweg berichten würde. Es ist ja nahezu eine Frechheit, dass die Sportschau Sportschau heißt und nicht Fußballschau oder im aktuellen Sportstudio zu 90% über Fußball berichtet wird und der Rest wird auf Werbung und andere Sportarten aufgeteilt. So kann man vor allem kleinere Sportarten eben auch attraktiver für Sponsoren machen.
Im privaten Fernsehen kann ich es nachvollziehen, dass man auf die großen Zugpferde setzt, da man sich selbst finanzieren muss, aber im gebührenfinanzierten Fernsehen?
Weiter suchen doch gerade Politiker gern die Nähe zum Glanz des Fußballs. An anderer Stelle sieht man sie kaum.
Wenn man sich nicht speziell für zB den Schwimmsport interessiert, findet die Schwimm WM gerade doch völlig ohne Öffentlichkeit statt, wenn man sich nicht gerade auf eurosport verirrt. Berichterstattung in den allgemeinen Nachrichten findet nicht statt, aber nun einem Fußballer ein Furz quer sitzt, gibt es diverse Pushnarichten verschiedenster Medien. Was ich damit sagen möchte, Fußball ist absolut omnipräsent und für nahezu alle anderen Sportarten bekommt man nur Informationen, wenn man gezielt danach sucht.
Wie ist das denn zB in anderen Ländern? Die USA sind ja zB auch dominiert von anderen Sportarten, trotzdem kommen die kleineren Sportarten geldtechnisch nicht zu kurz. Was macht Frankreich anders? Ungarn ist zB auch fußballfixiert, schafft es aber trotzdem regelmäßig Sportler über Jahre in der Weltspitze zu etablieren.
Und anstatt Systeme wie zB international topbesetzte Trainingsgruppen zu fördern die nachweislich funktionieren, glaubt man es in D wieder besser zu wissen und schwadroniert über Hochleistungssportler in ihrer Komfortzone...
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