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Klugschnacker 07.10.2015 09:25

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1171295)
Ein anderer Weg ist, dass die Europäer/DE aus moralisch-emotionalen Gründen die derzeitigige Einwanderung so weiter laufen zu lassen. Das wird bedeuten, dass die Wirtschaftskraft Europas und v.a. DE massiv zurück gehen wird, da es schlichtweg nicht durch erhoffte VW-Abgasskandale finanzierbar sein wird (wie hier bereits vorgeschlagen). Ernsthafte Finanzierungsmodelle wurden noch nicht genannt.

Das meiste Geld, das "wir" für die Asylsuchenden ausgeben, landet wieder direkt in unserem Wirtschaftskreislauf. Das Taschengeld geben sie im Supermarkt aus. Die Kosten für Unterkünfte landen in der Bauindustrie. Und so weiter.

Falls sie später Arbeit bekommen, werden sie auch das dabei verdiente Geld fast vollständig ausgeben. Denn die wenigsten werden so viel verdienen, dass es sich auf Sparkonten anhäuft. Sie werden Steuern abführen und in unsere Sozialkassen einzahlen.

Die zugereisten Menschen erhöhen die Binnennachfrage und das Angebot an Arbeitskräften (es kommen sehr viele junge Männer um die 25 Jahre). Ob sie uns langfristig in den Sozialsystemen auf der Tasche liegen, oder in der Wirtschaft mit uns an einem Strang ziehen, liegt sehr wesentlich an uns selbst.

Das ist natürlich nur meine persönliche Meinung und die könnte, wie immer, auch falsch sein.

qbz 07.10.2015 09:40

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1171295)
Entscheidungen dazu wird es geben müssen.
Europa und DE werden wohl ein anderes Asylrecht bekommen. Denn ursprünglich war es v.a. für Flüchtende der kommunistischen Regime zu Zeiten des kalten Krieges gedacht.
Auch die militärische Sicherung der Staatsgrenzen ist nichts ungewöhnliches und eigentlich eine originäre Aufgabe eines jeden Nationalstaates.
Japan kann im Gegensatz zu DE seine Asylzahlen sehr genau belegen. Es hat im letzten Jahr genau 14 Asylbewerber aufgenommen. Nochmal in Worten: Vierzehn!

Ein anderer Weg ist, dass die Europäer/DE aus moralisch-emotionalen Gründen die derzeitigige Einwanderung so weiter laufen zu lassen. Das wird bedeuten, dass die Wirtschaftskraft Europas und v.a. DE massiv zurück gehen wird, da es schlichtweg nicht durch erhoffte VW-Abgasskandale finanzierbar sein wird (wie hier bereits vorgeschlagen). Ernsthafte Finanzierungsmodelle wurden noch nicht genannt.

Ein Beispiel zum heutigen Asylrecht: Wenn ein paar tausend Sadisten der islamischen Boko Haram einen mörderischen Bürgerkrieg in Nigeria anzetteln, dann sind mit einem Schlag 170 Mio. Menschen in Deutschland asylberechtigt - ganz legal.

Die Hoffnung, dass die Bevölkerungsexplossion im Nachbarkontinent Afrika auch mit einem Wirtschaftsaufschwung einher geht, müssen wir empirisch gesehen wohl begraben - leider.

Wie soll das Deutsche Asylrecht konkret geändert werden? Meint der Beitrag Abschaffung, schreibt jedoch Änderung? Das Asylrecht wurde in den letzten Jahren mehrfach verschärft und die Gewährung sehr eingeengt. Politisch fordert in ihrem offiziellen Programm bis jetzt auch die AFD nicht die Abschaffung / Änderung des Asylrechtes im GG. Man bewegt sich mit dieser Forderung in der Tat rechts von der AFD, um das mal politisch zu verorten, d.h. NPD und ähnliche Gruppierungen verlangen programmatisch die Abschaffung des Asyls in DE und der EU.

Zur historischen Herleitung: Es gab nach dem 2. Weltkrieg neben den erwähnten stalinistischen Diktaturen auch faschistische und andere Diktaturen (Spanien, Griechenland z.B., in Mittel-/Südamerika, Indonesien, wo Menschen flüchten mussten, um ihr Leben zu retten.)
Wikipedia:
"Die Flüchtlingsströme aus den faschistischen und kommunistischen Diktaturen vor und während des 2. Weltkriegs führten dazu, dass nach dem 2. Weltkrieg ein Recht auf Asyl geschaffen werden sollte, das erstmals 1948 in der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen festgeschrieben wurde. In Deutschland wurde das politische Asylrecht 1949 im Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und in der Verfassung der DDR festgeschrieben."

Das Beipiel Nigeria träfe nur zu, wenn ähnlich wie in Syrien, das ganze Land vom Bürgerkrieg betroffen wäre, was sehr unwahrscheinlich ist. Selbst geflüchteten jungen Somalier ist in Aussicht gestellt, wieder in das gesichertete Gebiet von Mogadischu zurückkehren zu müssen. Oder während der Tschetscheniekriege durften auch nicht alle Russen hier Asyl erhalten und betroffene Kaukasen wurden nach einiger Zeit wieder ausgewiesen, weil sie ausserhalb des Kaukasus als Russen sich überall ansiedeln können.

Es gibt unterschiedliche Berechnungen und Modelle, wie sich die Aufnahme der Flüchtlinge, die auf Dauer hierbleiben, auf die Volkswirtschaft langfristig auswirkt. Letztlich hängt es davon ab, wie der Staat und die Wirtschaft damit umgehen, Schule, Ausbildung, Arbeitsplätze schaffen, damit die positiven Effekte überwiegen.

keko 07.10.2015 09:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171322)
Das meiste Geld, das "wir" für die Asylsuchenden ausgeben, landet wieder direkt in unserem Wirtschaftskreislauf. Das Taschengeld geben sie im Supermarkt aus. Die Kosten für Unterkünfte landen in der Bauindustrie. Und so weiter.

Falls sie später Arbeit bekommen, werden sie auch das dabei verdiente Geld fast vollständig ausgeben. Denn die wenigsten werden so viel verdienen, dass es sich auf Sparkonten anhäuft. Sie werden Steuern abführen und in unsere Sozialkassen einzahlen.

Stimmt vermutlich nur bedingt. Ich weiß, dass viele Einwanderer Geld in ihre alte Heimat überweisen oder schicken. Teilweise sparen sie sich das vom Mund ab und leben dafür in kleinen Wohnungen u.a.m.. Denn Familie (Eltern) zählt bei vielen Menschen noch mehr als bei uns. (hier können wir wahrscheinlich viel von den Zugereisten lernen :) ).

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171322)
Die zugereisten Menschen erhöhen die Binnennachfrage und das Angebot an Arbeitskräften (es kommen sehr viele junge Männer um die 25 Jahre). Ob sie uns langfristig in den Sozialsystemen auf der Tasche liegen, oder in der Wirtschaft mit uns an einem Strang ziehen, liegt sehr wesentlich an uns selbst.

Jetzt mal ehrlich: wir sind ein Hochtechnologieland, wo mittlerweile sogar hochqualifizierte Jobs ins Ausland verlagert werden. Viele können sich trotz Vollzeitjob gerade über Wasser halten. Wo willst du denn diese ganzen Jobs hernehmen, von denen die aktuellen Flüchtlinge samt ihrer Familie später ohne Zuhilfe vom Staat (!) leben können?

schoppenhauer 07.10.2015 09:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171322)

Die zugereisten Menschen erhöhen die Binnennachfrage und ....

Das ist die gute alte linke Schule aus den 70'ern, die auch von qbz immer wieder angeführt wird. Damals im kleinen West-Europa hat das funktioniert, mit schuldenfinanzierter Binnennachfrage Krisen zu überbrücken. Haben halt alle so gemacht, es gab noch den Ostblock und keine Inder oder Chinesen, die auch etwas vom Wohlstandskuchen abbekommen wollen.

Zukunft sichern geht heute anders. Sicherlich nicht mehr über staatliche mit Schulden finananzierte Förderung der Binnennachfrage. Schade, ist aber so.

FlyLive 07.10.2015 10:02

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1171326)
Stimmt vermutlich nur bedingt. Ich weiß, dass viele Einwanderer Geld in ihre alte Heimat überweisen oder schicken. Teilweise sparen sie sich das vom Mund ab und leben dafür in kleinen Wohnungen u.a.m.. Denn Familie (Eltern) zählt bei vielen Menschen noch mehr als bei uns. (hier können wir wahrscheinlich viel von den Zugereisten lernen :) ).



Jetzt mal ehrlich: wir sind ein Hochtechnologieland, wo mittlerweile sogar hochqualifizierte Jobs ins Ausland verlagert werden. Viele können sich trotz Vollzeitjob gerade über Wasser halten. Wo willst du denn diese ganzen Jobs hernehmen, von denen die aktuellen Flüchtlinge samt ihrer Familie später ohne Zuhilfe vom Staat (!) leben können?

Fakt ist doch, das dieses Geld das der Mensch bekommt für irgendeine Sache ausgibt und es so wieder in Umlauf kommt. Es ist nicht anzunehmen, das der Zugewanderte sich in DE einen abspart und sein Konsum auf das extremste herunter fährt, um später bei Auslandsaufenthalten den Großteil zu verballern.
Schickt der hier lebende Mensch das Geld zu einem gewissen Teil an seine zurückgebliebene Familie, kann uns das doch auch recht sein. Schließlich ist der Grund der Völkerwanderung und Flucht die Unzumutbarkeit im eigenen Land zu leben. Unser Staat gibt doch auch Geld in Länder wie die z.B. die Türkei, um dort die Situation zu verbessern und somit eine Lebensgrundlage für die Flüchtlinge zu schaffen. Geld kann man nicht essen.

Zu deinem zweiten Punkt sei zu überlegen, ob mehr menschen nicht auch mehr konsumieren und für die Herstellung der Konsumgüter nicht vermehrt auch Personal eingesetzt werden muss. Möglicherweise macht man sich früher oder später Gedanken um einen Bonus für Arbeitgeber, die diesen Menschen einen Arbeitsplatz bieten.

Andere Sache: Ich könnte mir das jetzt investierte Geld auch als eine Art Startfinanzierung (evtl. Teilfinanzierung) vorstellen. Der irgendwann integrierte Mensch könnte seine Starthilfe dann zurück zahlen - wenigstens ein Teil davon. Auch um zu vermeiden, das einige Trittbrettflüchtlinge nicht zum Leben im Luxus ( Visionen) einwandern, sondern das aufgezeigt wird, das es um die Hilfe für ein lebenswertes Leben geleistet wird. Dazu zähle ich kein späteres Ausbeuten anderer Menschen.

Klugschnacker 07.10.2015 10:03

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1171326)
Jetzt mal ehrlich: wir sind ein Hochtechnologieland, wo mittlerweile sogar hochqualifizierte Jobs ins Ausland verlagert werden. Viele können sich trotz Vollzeitjob gerade über Wasser halten. Wo willst du denn diese ganzen Jobs hernehmen, von denen die aktuellen Flüchtlinge samt ihrer Familie später ohne Zuhilfe vom Staat (!) leben können?

In Deutschland aktuell:

Schulabschlüsse
4% ohne Schulabschluss
34% Hauptschulabschluss
23% Realschulabschluss
28% Abi oder Fachhochschulreife

Berufliche Bildung
7% Fachschulabschluss
13% Diplom einschl. Lehramt
26% Ohne beruflichen Bildungsabschluss

Es ist keineswegs so, dass hier nur Professoren eine Chance haben.

MattF 07.10.2015 10:04

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1171326)
Stimmt vermutlich nur bedingt. Ich weiß, dass viele Einwanderer Geld in ihre alte Heimat überweisen oder schicken. Teilweise sparen sie sich das vom Mund ab und leben dafür in kleinen Wohnungen u.a.m.. Denn Familie (Eltern) zählt bei vielen Menschen noch mehr als bei uns. (hier können wir wahrscheinlich viel von den Zugereisten lernen :) ).

Was aber effektiver ist als Entwicklungshilfe. Von daher auch das nutz uns bzw. allen.


Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1171326)
Jetzt mal ehrlich: wir sind ein Hochtechnologieland, wo mittlerweile sogar hochqualifizierte Jobs ins Ausland verlagert werden. Viele können sich trotz Vollzeitjob gerade über Wasser halten. Wo willst du denn diese ganzen Jobs hernehmen, von denen die aktuellen Flüchtlinge samt ihrer Familie später ohne Zuhilfe vom Staat (!) leben können?

Den Müll muss immer noch wer abholen, die Oma muss wer pflegen, die Kinder betreuen, die Spargel und Erdbeeren ernten, Häuser bauen, ......................
Man bist du phantasielos.

Dazu kommt dass Produktion auch wiederr nach D zurück kommt, weil wo Maschinen laufen, ist letztlich nicht mehr von den Arbeitskosten abhängig.

Klugschnacker 07.10.2015 10:07

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1171329)
Das ist die gute alte linke Schule aus den 70'ern, die auch von qbz immer wieder angeführt wird. Damals im kleinen West-Europa hat das funktioniert, mit schuldenfinanzierter Binnennachfrage Krisen zu überbrücken. Haben halt alle so gemacht, es gab noch den Ostblock und keine Inder oder Chinesen, die auch etwas vom Wohlstandskuchen abbekommen wollen.

Zukunft sichern geht heute anders. Sicherlich nicht mehr über staatliche mit Schulden finananzierte Förderung der Binnennachfrage. Schade, ist aber so.

Immerhin haben "wir" die DDR auf diese Weise saniert und stehen heute wirtschaftlich hervorragend da.

Trimichi 07.10.2015 10:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171322)

Die zugereisten Menschen erhöhen die Binnennachfrage und das Angebot an Arbeitskräften (es kommen sehr viele junge Männer um die 25 Jahre). Ob sie uns langfristig in den Sozialsystemen auf der Tasche liegen, oder in der Wirtschaft mit uns an einem Strang ziehen, liegt sehr wesentlich an uns selbst.

Da möchte sich die Frage hinzugesellen, warum überwiegend junge syrische Männer Schutz vor dem Krieg suchen bei uns wohingegen deren Frauen und Kinder zurückgelassen werden. Schutz vor dem Krieg, das ist doch der Grund weswegen die Menschen zu uns kommen. Oder etwa doch nicht?

Wo steht eigentlich geschrieben, dass die deutsche Wirtschaft nicht auch ohne Zuwanderung auskommt? Wenn sich die Bevölkerung in den nächsten Jahren verkleinert, so müssen halt die Heuschrecken statt mit zum Beispiel 15% mit 5% Rendite rechnen, wo ist das Problem? Führende Wissenschaftler fordern schon seit Jahrzehnten Nullwachstum.

keko 07.10.2015 10:09

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1171336)
Den Müll muss immer noch wer abholen, die Oma muss wer pflegen, die Kinder betreuen, die Spargel und Erdbeeren ernten, Häuser bauen, ......................
Man bist du phantasielos.

Kann man z.B. von Spargelernte eine Familie ernähren? ;)

FlyLive 07.10.2015 10:11

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1171336)
Den Müll muss immer noch wer abholen, die Oma muss wer pflegen, die Kinder betreuen, die Spargel und Erdbeeren ernten, Häuser bauen, ......................
Man bist du phantasielos.

+1

Gerade was die Erntehilfe betrifft, findet sich doch kaum noch ein Deutscher auf den Feldern, wenn im Frühjahr beispielsweise der Spargel raus muss. Da werden bereits sehr viele Arbeiter/innen aus dem Ostblock eingesetzt. Nur die Befehlsführer sind noch hier lebende Menschen.
Klar geht eine Gemüse-Obstjahr nicht immer in der gleichen Intensität ab - aber es schadet auch den Gemüse und Obstpreisen nicht, wenn da ein paar Cent für die Arbeit mehr drauf kommen. Es würde vielen Menschen hier helfen, wieder vernünftiger zu essen und nicht alles in sich rein zu schaufeln.

MattF 07.10.2015 10:12

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1171339)
Kann man z.B. von Spargelernte eine Familie ernähren? ;)

Dein Fragen sind Ablenkungsmanöver. Wenn du das Generelle nicht verstehst, tut es mir leid.

FlyLive 07.10.2015 10:14

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1171339)
Kann man z.B. von Spargelernte eine Familie ernähren? ;)

Na sicher -- der muss nur preislich nach oben angepasst werden. Sowie der Salat, die Äpfel, Kartoffeln und alles andere was da so wächst.

Von tierischen Lebensmitteln fange ich gar nicht erst an - aus meiner Sicht sollte das unbezahlbar werden :Lachen2: .

MattF 07.10.2015 10:18

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1171338)
Da möchte sich die Frage hinzugesellen, warum überwiegend junge syrische Männer Schutz vor dem Krieg suchen bei uns wohingegen deren Frauen und Kinder zurückgelassen werden. Schutz vor dem Krieg, das ist doch der Grund weswegen die Menschen zu uns kommen. Oder etwa doch nicht?

Weil ein junger Mann eine Flucht, die Strapazen usw. viel besser überstehen kann als eine alte Frau oder eine Frau mit Kleinkind.
Das war jetzt einfach.

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1171338)
Wo steht eigentlich geschrieben, dass die deutsche Wirtschaft nicht auch ohne Zuwanderung auskommt? Wenn sich die Bevölkerung in den nächsten Jahren verkleinert, so müssen halt die Heuschrecken statt mit zum Beispiel 15% mit 5% Rendite rechnen, wo ist das Problem? Führende Wissenschaftler fordern schon seit Jahrzehnten Nullwachstum.


Es verkleinert sich ja nicht die Bevölkerung über alle Bereiche gleich. Die Alten werden immer mehr und die Jungen immer weniger.

Mal zurück geblickt, die Türken haben nachdem sie in den frühen Jahren der bundesrepublik nach D kamen jahrzehntelang die Renten der deutschen Rentner mitfinanziert. Die haben Milliarden eingezahlt, und erst so Anfang der Nuller Jahre ging es los, dass die auch wieder was rausbekamen (als die Gasstarbeiter dann in Rente gingen).

Ohne Türken hätte jeder Deutsche Rentner einiges weniger an Rente gehabt.
Wenn du Verzicht üben willst schön, die meisten wollen es wohl nicht. Nicht nur die Konzerne verlieren Rendite und Einkommen, alle werden mit weniger auskommen müssen.
Das kann man durchaus machen nur muss man auch hier den Menschen die Wahrheit sagen. Ohne Zuwanderung werdet ihr ärmer sein.

FlyLive 07.10.2015 10:20

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1171338)
Da möchte sich die Frage hinzugesellen, warum überwiegend junge syrische Männer Schutz vor dem Krieg suchen bei uns wohingegen deren Frauen und Kinder zurückgelassen werden. Schutz vor dem Krieg, das ist doch der Grund weswegen die Menschen zu uns kommen. Oder etwa doch nicht?

Wo steht eigentlich geschrieben, dass die deutsche Wirtschaft nicht auch ohne Zuwanderung auskommt? Wenn sich die Bevölkerung in den nächsten Jahren verkleinert, so müssen halt die Heuschrecken statt mit zum Beispiel 15% mit 5% Rendite rechnen, wo ist das Problem? Führende Wissenschaftler fordern schon seit Jahrzehnten Nullwachstum.

Es geht doch gar nicht um unsere deutsche Wirtschaft - es geht um Hilfestellung für bedrohte Menschen. Nur bei dem knausrigen Europäer geht es in erster Linie um sein Hab und Gut.

Warum nur junge Männer kommen ?
Knirscht es in deinem Haus und die Familie kauert zusammen im Obergeschoß vor Angst unter der Decke, dann wird es der Mann sein der nachschaut ob sich evtl. Einbrecher im Erdgeschoss befinden. Zum großen Teil ist es im Fluchtfall genauso. Welcher junge Mann schleppt guten Gewissens sein zwejähriges Kind auf eine wochenlange Reise über Land und Wasser ? Ich würde auch erst den Weg ebnen bevor die Familie sich den gefahren aussetzt.

Klugschnacker 07.10.2015 10:20

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1171338)
Da möchte sich die Frage hinzugesellen, warum überwiegend junge syrische Männer Schutz vor dem Krieg suchen bei uns wohingegen deren Frauen und Kinder zurückgelassen werden. Schutz vor dem Krieg, das ist doch der Grund weswegen die Menschen zu uns kommen. Oder etwa doch nicht?

Hatten wir die Antwort darauf nicht bereits zigmal in diesem Thread, Sportsfreund? :Blumen:

Ich habe mal beim ersten Google-Treffer herauskopiert:

"Die Einreise in die Europäische Union als Flüchtling ist auf legalem Weg praktisch nicht möglich. Sie müssen sich Schleppern auf der Landroute anvertrauen oder dem gefährlichen Seeweg. Die Flüchtlingsorganisation "Pro Asyl" spricht von "Asyl-Darwinismus". Innerhalb der Familien in den Heimatländern wird der stärkste ausgewählt. Viele schaffen es nicht, im Mittelmeer ertrinken immer wieder Hunderte Menschen. Laut Aufenthaltsgesetz dürfen Menschen, die in Deutschland als Asylberechtigter und Flüchtling nach den strengen Kriterien des BAMF offiziell anerkannt werden, ihre Familien unter bestimmten Voraussetzungen nachholen. Junge Männer können ihre Familie auf diese Weise aus ihrer Not befreien und sie auf sicherem Weg nach Deutschland holen."

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1171338)
Wo steht eigentlich geschrieben, dass die deutsche Wirtschaft nicht auch ohne Zuwanderung auskommt? Wenn sich die Bevölkerung in den nächsten Jahren verkleinert, so müssen halt die Heuschrecken statt mit zum Beispiel 15% mit 5% Rendite rechnen, wo ist das Problem? Führende Wissenschaftler fordern schon seit Jahrzehnten Nullwachstum.

Du vermischst hier das Wachstum der Wirtschaft mit dem Bevölkerungswachstum. Daher ist für mich schwer zu erkennen, worauf Du hinauswillst.

FlyLive 07.10.2015 10:22

@MattF

mit Herz und Verstand bei der Sache :Prost:

Edit: Arne pack ich mit rein !

keko 07.10.2015 10:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171334)
In Deutschland aktuell:

Schulabschlüsse
4% ohne Schulabschluss
34% Hauptschulabschluss
23% Realschulabschluss
28% Abi oder Fachhochschulreife

Berufliche Bildung
7% Fachschulabschluss
13% Diplom einschl. Lehramt
26% Ohne beruflichen Bildungsabschluss

Es ist keineswegs so, dass hier nur Professoren eine Chance haben.

Also in Stuttgart mit Hautpschulabschluß und Familie, das wird brutal schwer und immer schwerer (ca. 50% wechseln mittlerweile aufs Gymi). D.h. da fallen schon mal 38% durch :) Und bis die Flüchtlinge dieses Niveau erreichen, das du aufführst, vergehen wohl Jahrzehnte.
Jetzt bring bitte nicht das Märchen von den ganzen syrischen Arzten und Profs. Laut ersten Schätzungen haben die allermeisten lediglich 8-9 Jahre Schule hinter sich und erste Berufserfahrung ohne Ausbildung. Von den Frauen ganz zu schweigen.

MattF 07.10.2015 10:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171351)
Hatten wir die Antwort darauf nicht bereits zigmal in diesem Thread, Sportsfreund? :Blumen:


Die Leute die so Fragen stellen, wollen doch gar keine Antworten. :Huhu:

tandem65 07.10.2015 10:29

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1171326)
Jetzt mal ehrlich: wir sind ein Hochtechnologieland, wo mittlerweile sogar hochqualifizierte Jobs ins Ausland verlagert werden. Viele können sich trotz Vollzeitjob gerade über Wasser halten. Wo willst du denn diese ganzen Jobs hernehmen, von denen die aktuellen Flüchtlinge samt ihrer Familie später ohne Zuhilfe vom Staat (!) leben können?

Keko, mir machen da viele der Arbeitslosen Deutschen mehr Sorgen. Der Anteil dort die gar nicht arbeiten wollen oder auch nicht in der Lage sind überhaupt das Existenzminimum zu erwirtschaften mit ihrer Produktivität, ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit größer als unter den Flüchtlingen.

Trimichi 07.10.2015 10:34

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1171356)
Die Leute die so Fragen stellen, wollen doch gar keine Antworten. :Huhu:

Falsch. Manchen muss man es halt drastischer unter die Nase reiben. Merci Arne. Der Begriff Asyl-Darwinismus :( war mir nicht bekannt.

Und auch dumm sein ist erlaubt :liebe053: :Huhu:

Bernd S. 07.10.2015 10:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171322)
Das meiste Geld, das "wir" für die Asylsuchenden ausgeben, landet wieder direkt in unserem Wirtschaftskreislauf. Das Taschengeld geben sie im Supermarkt aus. Die Kosten für Unterkünfte landen in der Bauindustrie. Und so weiter...

Hallo Arne,

zunächst bitte ich um Entschuldigung, dass ich Deine private Nachricht so spät gesehen und beantwortet habe.

Zu Deiner obigen Argumentation: Die "Kosten" landen nicht in der Bauindustrie. Die bauen nur, wenn sie dafür Geld bekommen. Die Kosten landen beim Steuerzahler. Hinzu kommen natürlich auch freiwillige Leistungen, Spenden oder ehrenamtliche Tätigkeiten.

Die Hoffnung, dass mit der millionenfachrer Zuwanderung gleichzeitig ein erhöhtes BIP aufgrund höherer Kosten in der Sozialindustrie entsteht klingt ein wenig wie das perpetuum mobile.
Gehen wir davon aus, dass Dein Vorschlag funktioniert, bedeutet das aber auf jeden Fall, dass die Gesellschaft Dein Vorhaben vorfinanzieren muss, richtig?

Ich leg mal vor, damit wir ins Rechnen kommen:
Gemeinden gehen davon aus, dass für Taschengeld, Essen, Unterkunft, Sprachkurse, psychologische Betreuung mind. 25.000 p.a. und Person zu finanzieren sind.
Jetzt nochmal die Frage an Dich: wie soll das Finanzierungsmodell aussehen? Wie hoch soll Deiner Meinung nach das Gesamtbudget p.a. sein und wer soll es bezahlen, auf wessen Kosten soll es gehen? Es gibt ja Möglichkeiten. Belastung der Arbeitnehmer, der Kulturschaffenden, der Rentner, beim Bildungsetat? Welches Haushaltsbudget soll diese Vorfinanzierung übernehmen? Über Schulden, also sollen es unsere Kinder tragen, deren Einverständnis uns dazu allerdings fehlt...?

Weil vorhin auch die Frage kam: "Wo ist das Problem?"
Eine Gesellschaft kann sich für all das ja entscheiden. Dann gibt es für diese Entscheider, in deren subjektiver Wirklichkeit offenbar kein Problem. Völlig legitim.

Aber ein Finanzierungsvorschlag wäre jetzt doch mal eine super Diskussionsgrundlage.

Als Physiker und Triathlet bist Du ja auch jemand, der Messen/Wiegen/Zählen als eine sinnvolle Methode erkannt hat.

Ich habe dahingehend in der gesamten Diskussion noch keine sinnvollen Zahlen gesehen. Meine Neugier bzgl. ernsthafter Vorschläge ist riesig. Denn als Vater von minderjährigen Kindern beschäftigt mich das natürlich sehr.

MattF 07.10.2015 10:47

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1171364)

Weil vorhin auch die Frage kam: "Wo ist das Problem?"
Eine Gesellschaft kann sich für all das ja entscheiden. Dann gibt es für diese Entscheider, in deren subjektiver Wirklichkeit offenbar kein Problem. Völlig legitim.

Aber ein Finanzierungsvorschlag wäre jetzt doch mal eine super Diskussionsgrundlage.


Deutschland bekommt aktuell Kredit für praktisch Null %.

So geht Wirtschaft. Du nimmst eine Kredit auf, inverstierst und bekommst eine höhere Rendite als die Zinsen.


Grundlurs BWL.


Dazu kommt ,dass wir aktuell durch die hohen Steuereinnahmen ja nicht mal eien Kredit aufnehmen müssen für die Flüchtlungskosten.

MfG
Matthias

tandem65 07.10.2015 10:48

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1171355)
Und bis die Flüchtlinge dieses Niveau erreichen, das du aufführst, vergehen wohl Jahrzehnte.

Da bin ich mir nicht so sicher. Gibt es da mehr als nur Deine Vermutung? Ich möchte ja nicht schreiben, daß die Flüchtlinge alle mit Abitur hier eintreffen. Ich vermute aber schon eine menge motivierbarer Menschen darunter.
Ich habe aktuell einen Hauptschulpraktikanten im Betrieb, das ist der erste seit wohl 10 Jahren der auch Interesse zeigt oder auch einfach nur das umsetzt was ich ihm anweise.

Klugschnacker 07.10.2015 10:57

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1171364)
Gemeinden gehen davon aus, dass für Taschengeld, Essen, Unterkunft, Sprachkurse, psychologische Betreuung mind. 25.000 p.a. und Person zu finanzieren sind.
Jetzt nochmal die Frage an Dich: wie soll das Finanzierungsmodell aussehen? Wie hoch soll Deiner Meinung nach das Gesamtbudget p.a. sein und wer soll es bezahlen, auf wessen Kosten soll es gehen? Es gibt ja Möglichkeiten. Belastung der Arbeitnehmer, der Kulturschaffenden, der Rentner, beim Bildungsetat? Welches Haushaltsbudget soll diese Vorfinanzierung übernehmen? Über Schulden, also sollen es unsere Kinder tragen, deren Einverständnis uns dazu allerdings fehlt...?

Ich weiß es nicht. Ich kenne mich nicht genügend aus, um das zu beantworten.

Ich las von geschätzten Gesamtkosten von 10 Mrd. Euro. Falls die von Dir genannten Kosten pro Person, die dauerhaft bei uns bleibt, korrekt sind, lassen sich damit 400.000 Existenzen pro Jahr finanzieren.

Die deutsche Beteiligung am Afghanistan-Krieg kostete geschätzte 36 Mrd. Euro. Die Wiedervereinigung mit der DDR kostete in den ersten vier Jahren 800 Mrd. Euro. Aktuell sind es jährlich 100 Mrd. Euro, die von West nach Ost fließen. Mit den Gesamtkosten der Einheit ließen sich auf einen Schlag alle Staatsschulden tilgen.

Das haben die Deutschen gestemmt, ohne dass unser Wohlstand nennenswert darunter gelitten hätte – von speziellen Wohnraumproblemen in Berlin einmal abgesehen. Ohne es letztlich beurteilen zu können, halte ich aufgrund dieser Vergleichszahlen das finanzielle Problem in der Asylfrage nicht für ausschlaggebend.

Grüße,
Arne

Bernd S. 07.10.2015 11:11

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1171370)
Deutschland bekommt aktuell Kredit für praktisch Null %.

So geht Wirtschaft. Du nimmst eine Kredit auf, inverstierst und bekommst eine höhere Rendite als die Zinsen.


Grundlurs BWL.


Dazu kommt ,dass wir aktuell durch die hohen Steuereinnahmen ja nicht mal eien Kredit aufnehmen müssen für die Flüchtlungskosten.

MfG
Matthias

Danke für den Hinweis "Grundkurs BWL". Ökonomie habe ich auch studiert.

Ich muss Dich da dennoch ein wenig korrigieren.
Selbst wenn Du unterstellst, einen zinslosen Kredit zu erhalten, muss die Kreditsumme wieder zurückgezahlt werden, richtig? Und das werden unsere Kinder tun müssen, ohne dass wir sie gefragt haben.

Die Bundesrepublik ist derzeit mit rund 2 Bio. Euro verschuldet.
Hinzukommt eine "versteckte Verschuldung" v.a. durch Renten und Beamtenpensionen von fast dem gleichen Betrag, die hier noch nicht inkludiert sind.

Du meinst vermutlich die Nettoneuverschuldung. Richtig ist, dass die Schulden seit zwei Jahren nicht mehr gewachsen sind. Wenn alles gut geht könnte DE in 2019 wieder die Kritierien von Maastricht erfüllen und die max. Staatsschuldenquote von 60% unterschreiten.

Wenn Du den Kommunen in Deutschland sagst, dass sie aufgrund ihres Wohlstandes keine Kredite aufnehmen müssen, werden sie Dir vermutlich ziemlich vehement widersprechen.

Aber gib mir doch bitte einen Vorschlag einschließlich Zahlen. Lass es uns mal durchrechnen.

MattF 07.10.2015 11:15

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1171383)
Wenn Du den Kommunen in Deutschland sagst, dass sie aufgrund ihres Wohlstandes keine Kredite aufnehmen müssen, werden sie Dir vermutlich ziemlich vehement widersprechen.

Aber gib mir doch bitte einen Vorschlag einschließlich Zahlen. Lass es uns mal durchrechnen.

Einige Kommunen. Die Kommunen erwirtschaften insgsamt einen "Überschuss".

http://www.tagesspiegel.de/politik/u.../12233534.html

schoppenhauer 07.10.2015 11:20

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1171370)
Deutschland bekommt aktuell Kredit für praktisch Null %.

So geht Wirtschaft. Du nimmst eine Kredit auf, inverstierst und bekommst eine höhere Rendite als die Zinsen.


Grundlurs BWL.

Dann einen noch grundigeren VWL-Kurs:

Brutto-Arbeitslohn: 40.000 p.a.
Lohnkosten AG: 56.000 p.a.
Netto-Lohn AN: 26.000 p.a.

Diese 30.000 Differenz sind es, die zukünftig über unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit entscheiden werden. Wenn der AG 5.000 weniger zahlen muss und der AN 5.000 mehr in der Tasche hätte, dann wäre uns geholfen.

Und wenn wir die verbleibenden 20.000 in Zukunftstechnologie, Forschung, Infrastruktur und Bildung investieren und damit halt nicht die Altlasten vergangener Generationen begleichen, haben wir vermutlich ausreichend Wohlstand, um den vielen Menschen die es sehr nötig haben auch helfen zu können.

Die Zinsen für Staatsanleihen werden wieder steigen. Und das mit der DDR war in den 90'ern. Da hat sich die Welt noch ganz anders gedreht....

keko 07.10.2015 11:25

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1171372)
Da bin ich mir nicht so sicher. Gibt es da mehr als nur Deine Vermutung? Ich möchte ja nicht schreiben, daß die Flüchtlinge alle mit Abitur hier eintreffen. Ich vermute aber schon eine menge motivierbarer Menschen darunter.

Kann mir durchaus vorstellen, dass manche richtig Gas geben wollen.
Trotzdem fehlt mir die Fantasie dazu, wie man 1 Mio Flüchtlinge oder wahrscheinlich deutlich mehr, so in den Arbeitsmarkt integriert, dass wir rein wirtschaftlich gesehen daraus Gewinn schlagen.

qbz 07.10.2015 12:33

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1171329)
Das ist die gute alte linke Schule aus den 70'ern, die auch von qbz immer wieder angeführt wird. Damals im kleinen West-Europa hat das funktioniert, mit schuldenfinanzierter Binnennachfrage Krisen zu überbrücken. Haben halt alle so gemacht, es gab noch den Ostblock und keine Inder oder Chinesen, die auch etwas vom Wohlstandskuchen abbekommen wollen.

Zukunft sichern geht heute anders. Sicherlich nicht mehr über staatliche mit Schulden finananzierte Förderung der Binnennachfrage. Schade, ist aber so.

Typisch neoliberale Argumentation ....

Mit alter Schule hat es nichts zu tun, ich erinnere mich, dass DE sowohl von Brüssel, den USA, UNO-Organisation und namhaften Ökonomen für die zu grosse Exportabhängigkeit regelmässig kritisiert wird und man mehr Binnennachfrage fordert. Über die Wege, wie die Binnennachfrage verbessert werden kann, unterscheiden sich hingegen Unternehmer-/Gewerkschaftskonzepte.

z.B. hier die Unternehmerseite:

http://www.wiwo.de/politik/deutschla...n/5630736.html

hier die Linken und Gewerkschaften:

http://www.linksfraktion.de/reden/bi...zurueckfahren/

Bernd S. 07.10.2015 12:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1171374)
Ich weiß es nicht. Ich kenne mich nicht genügend aus, um das zu beantworten.

Ich las von geschätzten Gesamtkosten von 10 Mrd. Euro. Falls die von Dir genannten Kosten pro Person, die dauerhaft bei uns bleibt, korrekt sind, lassen sich damit 400.000 Existenzen pro Jahr finanzieren.

Die deutsche Beteiligung am Afghanistan-Krieg kostete geschätzte 36 Mrd. Euro. Die Wiedervereinigung mit der DDR kostete in den ersten vier Jahren 800 Mrd. Euro. Aktuell sind es jährlich 100 Mrd. Euro, die von West nach Ost fließen. Mit den Gesamtkosten der Einheit ließen sich auf einen Schlag alle Staatsschulden tilgen.

Das haben die Deutschen gestemmt, ohne dass unser Wohlstand nennenswert darunter gelitten hätte – von speziellen Wohnraumproblemen in Berlin einmal abgesehen. Ohne es letztlich beurteilen zu können, halte ich aufgrund dieser Vergleichszahlen das finanzielle Problem in der Asylfrage nicht für ausschlaggebend.

Grüße,
Arne

Ok, dann haben wir schon eine Grundlage. Also es können damit 400.000 Menschen finanziert werden. Die Zuwanderungszahlen sind aber höher.
Wir haben für DE nun alleine in 2015 eine Zahl von 1,5 bis 2 Mio.
Die 10 Mrd. reichen jetzt schon nicht.
Bleiben wir auf der unteren Skala von 1,6 Mio. Menschen: Dann sind wir für 2015 bei 40 Mrd. Euro.

Am 31.12.2015 wird die Zuwanderung nicht auf NULL gehen und die bereits hier angekommenenen nicht wieder zurück gehen.
Nehmen wir an, dass in 2016 wieder 2 Mio. Menschen kommen (bei keinerlei Gegenmaßnahmen würden es bei tägl. 10.000 Menschen eher 3,5 Mio. werden).

Dann hätten wir für die Menschen aus 2015 ein Budget von 40 Mrd. Und für 2016 weitere 50 Mrd. Euro, also bereits 90 Mrd. Euro pro Jahr. 2017..., 2018...?
Wir sind hier erst am Anfang eines Prozesses.

Ich hatte die Prognosen der Bevölkerungsraten für Asien und Afrika bereits genannt. Nach der Gallup-Studie von 2009 (also vor Ausbruch des Syrienkrieges) wollen aus dem islamischen Block Asiens ca. 10-15% der Menschen auswandern. Das wären derzeit 60 Mio. und in 2050 etwa 100. Mio. Menschen, wenn wir bei der Untergrenze von 10% bleiben.

Zusätzlich kommen die arabischen Länder zwischen Jemen und Marokko hinzu. Die Bevölkerung wird von 360 auf 600 Mio. Menschen bis 2050 anwachsen. Nach der Studie wollen von dort 25% zu uns auswandern.

Afrika wird auf 2,1 Mrd. wachsen. Gemäß dieser Umfrage will bis 2050 gar 1 Mrd. junger Afrikaner dann auswandern.

Derzeit gibt es kein anderes Land der Welt, in dem so viele Asylanträge gestellt werden.
Meinst Du, dass Deine Aussage "das finanzielle Problem in der Asylfrage nicht für ausschlaggebend." wirklich haltbar ist?

Mit derartigen Sozialausgaben wird Deutschland nicht mehr in der ökonomischen Weltspitze vertreten sein. Die allermeisten Länder der Welt entscheiden sich übrigens anders. Wie gesagt, man kann sich als bundesdeutsche Gesellschaft auch so entscheiden und die Grenzen offen halten, bzw. seinen Kindern dies so hinterlassen.

Ein abschließender Hinweis: Wenn mein Kommentar nach persönlichen Angriff aussieht, bitte ich das zu entschuldigen. Es ist nicht immer einfach, über die Tastatur persönliche Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Bin als abhängig Beschäftigter auch zeitlich etwas limitiert.:Blumen:

Grüße
Bernd

NBer 07.10.2015 13:22

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1171419)
.....Meinst Du, dass Deine Aussage "das finanzielle Problem in der Asylfrage nicht für ausschlaggebend." wirklich haltbar ist?......

ich denke auch, dass nicht die kosten das problem sind. die deutschen geben 4 mrd euro pro jahr für ihre haustiere aus, steuerflucht ins ausland kostet den staat jährlich rund 100 mrd euro, 50-60 mrd euro pro jahr steuerverlust durch schwarzarbeit......am geld mangelt es nicht.

drullse 07.10.2015 13:42

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1171430)
steuerflucht ins ausland kostet den staat jährlich rund 100 mrd euro, 50-60 mrd euro pro jahr steuerverlust durch schwarzarbeit....

Und wie willst Du an das Geld rankommen - bisher hat das ja auch nicht funktioniert...

Klugschnacker 07.10.2015 13:42

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1171419)
Ein abschließender Hinweis: Wenn mein Kommentar nach persönlichen Angriff aussieht, bitte ich das zu entschuldigen.

Nicht ansatzweise! :Blumen:

NBer 07.10.2015 13:56

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1171435)
Und wie willst Du an das Geld rankommen - bisher hat das ja auch nicht funktioniert...

das wollte ich damit auch gar nicht sagen. aber wenn dem deutschen haushalt das fehlen dieser und anderer gelder mehr oder weniger egal ist, finden sich sicherlich auch 10, 20 oder 50mrd euro für die bewältigung der größten aufgabe seit der wiedervereinigung.

Stefan 07.10.2015 14:03

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1171442)
das wollte ich damit auch gar nicht sagen. aber wenn dem deutschen haushalt das fehlen dieser und anderer gelder mehr oder weniger egal ist, finden sich sicherlich auch 10, 20 oder 50mrd euro für die bewältigung der größten aufgabe seit der wiedervereinigung.

Ich glaube nicht, dass es "mehr oder weniger egal" ist.
Es gibt eben genug legale Möglichkeiten Steuern zu optimieren, die man nicht so leicht abstellen kann.
Mein Heimatort liegt nicht weit weg von der luxemburgischen Grenze. Sehr viele Firmen dort haben auch einen Standort in Luxemburg. Soweit ich das beurteilen kann liegt es nicht daran, dass die Mieten und Gehälter in Luxemburg so niedrig sind. Natürlich kann man damit auch den Markt in Luxemburg besser bedienen, aber das ist (und das beruht nicht nur auf einer Vermutung von mir) meist nicht der Hauptgrund.

Stefan

MattF 07.10.2015 14:11

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1171388)
Dann einen noch grundigeren VWL-Kurs:

Brutto-Arbeitslohn: 40.000 p.a.
Lohnkosten AG: 56.000 p.a.
Netto-Lohn AN: 26.000 p.a.

Diese 30.000 Differenz sind es, die zukünftig über unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit entscheiden werden. Wenn der AG 5.000 weniger zahlen muss und der AN 5.000 mehr in der Tasche hätte, dann wäre uns geholfen.

Und wenn wir die verbleibenden 20.000 in Zukunftstechnologie, Forschung, Infrastruktur und Bildung investieren und damit halt nicht die Altlasten vergangener Generationen begleichen, haben wir vermutlich ausreichend Wohlstand, um den vielen Menschen die es sehr nötig haben auch helfen zu können.

Die Zinsen für Staatsanleihen werden wieder steigen. Und das mit der DDR war in den 90'ern. Da hat sich die Welt noch ganz anders gedreht....


Und jetzt bitte noch erklären was das mit dem Thema zu tun hat.

keko 07.10.2015 14:18

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1171419)

Zusätzlich kommen die arabischen Länder zwischen Jemen und Marokko hinzu. Die Bevölkerung wird von 360 auf 600 Mio. Menschen bis 2050 anwachsen. Nach der Studie wollen von dort 25% zu uns auswandern.

Afrika wird auf 2,1 Mrd. wachsen. Gemäß dieser Umfrage will bis 2050 gar 1 Mrd. junger Afrikaner dann auswandern.

Wenn du dann noch das Pech hast, das vielleicht in DE einige Leistungsträger dem Land den Rücken kehren, kannst du gleich ein riesiges Asylantenheim "Schland" machen. :Cheese:
Jedenfalls erziehe ich meine Kinder weltoffen und mehrsprachig. Wer weiß, für was sie das mal brauchen können. Evt. ziehen künftige Generationen über Länder hinweg der Arbeit nach, so wie ich wegen der Arbeit in eine Stadt zog.

Klugschnacker 07.10.2015 14:25

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1171454)
Wenn du dann noch das Pech hast, das vielleicht in DE einige Leistungsträger dem Land den Rücken kehren, kannst du gleich ein riesiges Asylantenheim "Schland" machen. :Cheese:
Jedenfalls erziehe ich meine Kinder weltoffen und mehrsprachig.

Ja, hinter Mauern und Zäunen lässt es sich prima weltoffen sein! Hautsache, die Welt bleibt draußen! :Cheese:
SCNR

Bernd S. 07.10.2015 14:28

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1171454)
Wenn du dann noch das Pech hast, das vielleicht in DE einige Leistungsträger dem Land den Rücken kehren, kannst du gleich ein riesiges Asylantenheim "Schland" machen. :Cheese:
Jedenfalls erziehe ich meine Kinder weltoffen und mehrsprachig. Wer weiß, für was sie das mal brauchen können. Evt. ziehen künftige Generationen über Länder hinweg der Arbeit nach, so wie ich wegen der Arbeit in eine Stadt zog.

Du spricht das Thema Brain-Train an. Das ist jetzt bereits ein Problem. Jedes Jahr kehren 140.000 Deutsche ihrer Heimat den Rücken. Und es sind nicht die Schlechtesten - Jahr für Jahr.


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