triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Da fasse ich mir echt an den Kopf… (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=26204)

titansvente 22.01.2014 13:22

Zitat:

Zitat von DragAttack (Beitrag 1004638)
Was meinst du mit "das"?

Außerdem bezeichne ich mich eher Als Agnostiker denn als Atheist. Ich bestreite sogar das Wissen um Gottes Nichtexistent.

Gruß Torsten

Agnostizismus ist Atheismus mit Vollkaskomentalität :Huhu: :Cheese:

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1004690)
Mann/Frau sollte nicht der Versuchung erliegen, moralisch-ethische Wertmaßstäbe und Wertvorstellungen des Jahres 2014 an Vorgänge anzulegen, die sich vor Jahrtausenden zugetragen haben. Diese Vorgehensweise muss scheitern. Zwei Beispiele:

Jahrtausendelang war es völlig unstrittig, dass Eltern bzgl. ihrer Kinder ein Züchtigungsrecht besitzen. Körperliche Gewalt, Misshandlungen, Grausamkeiten von Vätern bzw. Eltern gegenüber ihren Kindern waren ubiquitär. Erst seit wenigen Jahrzehnten ist hierzulande ein Umdenkungsprozess in Gang gekommen.

Jahrtausendelang war es das Recht des Mannes sich seine Frau gefügig zu machen. Ihr also Gewalt anzutun und sie zum Beischlaf zu zwingen. Exakt dass, was erst seit 1997 in Deutschland als Vergewaltigung in der Ehe Straftatbestand ist. Und Deutschland ist hier weltweit eher die Ausnahme als die Regel.

Legt man nun die juristischen, aber auch ethisch-moralischen Maßstäbe des Jahres 2014 an Männer der letzten 4000 Jahre an, so finden sich schwerlich welche, die als Vorbilder dienen könnten. Jeder einzelne Mann ist doch dann eine Person, der man niemals ein Kind anvertrauen möchte, weil abstoßender Straftäter. Kein Schwiegervater möchte seine Tochter einem Vergewaltiger anvertrauen.

Mann sollte auch beachten, dass sich die Maßstäbe bzgl. Menschenwürde und "Wert eines Menschen" in den letzten tausenden Jahren dramatisch verändert haben. Selbst Immanuel Kant konnte Todesstrafe und Menschwürde vereinbaren und sah in der Homosexualität ein Verbrechen. Dennoch sind seine Verdienste und Schriften allgemein annerkannt.

Ja, das alte Testament ist voll von archaischen, grausamen und scheinbar aus der Zeit gefallenen Geschichten und Bildern. Aber das Christentum ist eben nicht dort stehengeblieben.


Genau das sind doch die Errungenschaften der Aufklärung, dass wir solche Gräuel im Namen eines (Irr)glaubens weder praktizieren noch tolerieren.

Aber sich auf ihr Recht auf eine freie Religionsausübung berufend richteten die Menschen immer noch viel Unheil an oder legen geistige Flächenbrände.

MattF 22.01.2014 13:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004477)
Das wird deutlich, wenn man sich eine Sekte vorstellt, deren Mitgliedern die Aufgabe gestellt würde, ihr eigenes Kind als Beweis der Linientreue mit einem Messer zu töten. Niemand, auch kein Christ, würde so etwas gutheißen. Nicht nur die Bereitschaft zur Tat würde uns entsetzen, sondern auch die Aufforderung dazu.

Die Geschichte von Abraham und seinem Sohn Issac ist ein bestürzendes Gleichnis davon, wozu Menschen in religiösem Wahn fähig sind.

Grüße,
Arne

Religion ist eine Form, bzw. Unterstützung zur Machtausübung.

Gott hat zwar den absoluten Gehorsam verlangt aber er hat den Sohn dann auch wieder gerettet.

Von daher geht es hier im Grunde darum, dass natürlich die Mächtigen ihre Macht sichern durch Religion, in dem sie über die Religion absolute Unterordnung verlangen.

Dazu kommt, der Mensch der das Gleichnis liest/hört, der liest ja auch den Schluss.

Von daher geht mir deine Interpretation auch etwas zu weit, weil das Ergebnis der Unterordnung ja gerade nicht ist, dass man eine unmenschliches Verbrechen begeht wenn man seinem Gott gehorcht, sondern dass der Sohn gerettet wird (Alles wird gut.).

Klugschnacker 22.01.2014 17:56

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1004724)
Von daher geht mir deine Interpretation auch etwas zu weit, weil das Ergebnis der Unterordnung ja gerade nicht ist, dass man eine unmenschliches Verbrechen begeht wenn man seinem Gott gehorcht, sondern dass der Sohn gerettet wird (Alles wird gut.).

Wir sind uns aber doch einig, dass Abraham seinen Sohn getötet hätte, wenn er nicht in letzter Sekunde daran gehindert worden wäre?

Genau darum geht es doch in der Geschichte. Nicht ohne Grund wartet der Engel bis zur letzten Sekunde, also bis zu dem Moment, wo wirklich glasklar war, dass Abraham diesen Mord durchziehen würde. Erst als Issac auf dem Scheiterhaufen lag und Abraham das Messer zückte, war der Beweis von Abrahams Unterordnung vollbracht und Issac wurde gerettet.

Abraham ordnete seiner Treue zu Gott ausnahmslos alles unter und war zu jeder beliebigen Tat bereit. Das zeigt doch die Metapher, dass es um seinen jüngsten Sohn ging, also das für Abraham kostbarste Gut und die schrecklichste Tat.

Dass es in der Geschichte um die Rettung eines Menschen ginge (des Sohnes), kann ich nicht ohne weiteres anerkennen. Gott war doch der Anstifter zu Abrahams Tat, also kann er nicht der Retter sein. Wenn ich plane, meine Nachbarin zu ermorden und es mir kurz vor der Tat anders überlege, kann ich mich doch nicht als Retter dieser Frau betrachten, und die Geschichte unter dem Aspekt der "Rettung einer Frau" in meine Memoiren schreiben.

Vielleicht würde die Beurteilung dieser biblischen Geschichte leichter Fallen, wenn es nicht um die eigene Religion ginge, sondern um eine fremde. Wie beurteilen wir etwa Mohammed Atta, der sich von seinem Gott aufgefordert fühlte, einige tausend Menschen im World Trade Center umzubringen? Nehmen wir einmal fiktiv an, all die getöteten Menschen seien durch die Intervention eines Engels ohne körperliche Schäden davongekommen, genauso wie Isaac. Würden wir Atta dann zu seiner Gottestreue gratulieren? Oder würden wir ihn für einen gefährlichen Psychopathen halten?

Grüße,
Arne

Klugschnacker 22.01.2014 18:22

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1004690)
Mann/Frau sollte nicht der Versuchung erliegen, moralisch-ethische Wertmaßstäbe und Wertvorstellungen des Jahres 2014 an Vorgänge anzulegen, die sich vor Jahrtausenden zugetragen haben.

Auch die Wertmaßstäbe der damaligen Zeit ließen den Mord des eigenen Kindes nicht zu, weder emotional, moralisch noch rechtlich. Das ist IMO ja gerade der Witz an der Geschichte: dass es sich um eine unter allen Wertmaßstäben unerhörte, unfassbare Tat handelte.

Gott hätte sich der Treue Abrahams auch auf andere Weise versichern können (falls er das durch eine plötzlich nachlassende Allwissenheit nötig hat). Er hätte ihm auftragen können, lange zu fasten, sich bis zur Selbstaufgabe um die Armen zu kümmern, Gutes zu tun oder sich selbst zu verstümmeln. Das tat er jedoch nicht, sondern forderte die Bereitschaft zur Tötung eines unschuldigen Kindes, das Abraham anvertraut war. Es geht hier um die Konstruktion des größtmöglichen Loyalitätskonflikts und damit um den größtmöglichen Treuebeweis.

Mit der Bereitschaft zu einer nach damaligen Wertmaßstäben gar-nicht-so-schlimmen-Tat hätte Abraham seine unbedingte, sich über alle Zweifel hinwegsetzenden Treue zu Gott nicht beweisen können.

Grüße,
Arne



Rembrandt: Die Opferung Isaaks, Wikipedia

qbz 22.01.2014 19:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004810)
Vielleicht würde die Beurteilung dieser biblischen Geschichte leichter Fallen, wenn es nicht um die eigene Religion ginge, sondern um eine fremde. Wie beurteilen wir etwa Mohammed Atta, der sich von seinem Gott aufgefordert fühlte, einige tausend Menschen im World Trade Center umzubringen? Nehmen wir einmal fiktiv an, all die getöteten Menschen seien durch die Intervention eines Engels ohne körperliche Schäden davongekommen, genauso wie Isaac. Würden wir Atta dann zu seiner Gottestreue gratulieren? Oder würden wir ihn für einen gefährlichen Psychopathen halten?

Grüße,
Arne

Nur liefert Atta ´s Biografie Null Beweise, dass sich ihm Gott je offenbart hat, nur Beweise für die Anstiftung durch eine Terror-Organisation, die Al Quaida.

Im Unterschied zum immerhin 3 monotheistische Weltreligionen schaffenden Abraham-Mythos, in dem ein Stammesvater, Abraham, als Greis (86) mit seiner Sklavin wegen der Kinderlosigkeit seiner Frau seinen 1. Sohn zeugte, von dem Mohammed abstammt, und mit 100 (!) mit seiner bis dahin kinderlosen Frau seinen 2. Sohn, Isaak, zeugte. Beide Söhne waren ein von Gott vorangekündigtes Ereignis, Geschenke Gottes für den Gottes-Bund des greisen Stammesvaters, der sich, offenbar mit Einsicht in die natürlichen Zeugungsrealitäten ausgestattet, schon damit abgefunden hatte, dass der Sklave erbt. Ohne den Bund mit Gott und seiner Hilfe hätte es Isaac auch nie gegeben.

Wäre der Mythos nun auch so wirkungsvoll gewesen, um Weltreligionen zu schaffen, wenn Gott auf diesen Sohnes-Beweis der Gottestreue verzichtet hätte oder Abraham die Ausführung des Opfers abgelehnt hätte? Ich denke nein. Die monotheistische Gottesvorstellung verlangte die absolute Treue zu einem einzigen, universalen Gott, um erfolgreich bei den nomadischen Stämmen zu sein, im Unterschied zur verbreiteten Vielgötterei, die damals in Ägypten, Griechenland, Rom dominierte. Weshalb ging diese Vielgötterei unter und weshalb setzten sich die monotheistischen Weltreligionen durch?

Klugschnacker 22.01.2014 19:41

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1004834)
Wäre der Mythos nun auch so wirkungsvoll gewesen, um Weltreligionen zu schaffen, wenn Gott auf diesen Beweis der Gottestreue verzichtet hätte oder Abraham die Ausführung des Opfers abgelehnt hätte?

Ob er ebenso wirkungsvoll gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen, aber er wäre moralisch überzeugender gewesen. Das hat auch Immanuel Kant so gesehen. Er schrieb, dass Abraham hätte wissen müssen, dass die Aufforderung zum Kindesmord nicht von Gott kommen könne. Laut Kant hätte Abraham also antworten müssen:

"Dass ich meinen guten Sohn nicht töten solle, ist ganz gewiss; dass aber du, der du mir erscheinst, Gott seist, davon bin ich nicht gewiss und kann es auch nicht werden, wenn sie die Stimme auch vom (sichtbaren) Himmel herabschallete."

Grüße, :Blumen:
Arne

qbz 22.01.2014 19:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004837)
Ob er ebenso wirkungsvoll gewesen wäre, kann ich nicht beurteilen, aber er wäre moralisch überzeugender gewesen. Das hat auch Immanuel Kant so gesehen. Er schrieb, dass Abraham hätte wissen müssen, dass die Aufforderung zum Kindesmord nicht von Gott kommen könne. Laut Kant hätte Abraham also antworten müssen:

"Dass ich meinen guten Sohn nicht töten solle, ist ganz gewiss; dass aber du, der du mir erscheinst, Gott seist, davon bin ich nicht gewiss und kann es auch nicht werden, wenn sie die Stimme auch vom (sichtbaren) Himmel herabschallete."

Grüße, :Blumen:
Arne

:-) :-)

Mit der Einstellung zu der Gott offenbarenden Stimme hätte er seine Söhne auch niemals bekommen können (kein Bund mit Gott, keine Kinder). Und es hätte keine Nachfahren und niemals 12 Stämme gegeben usf. .....

Klugschnacker 22.01.2014 20:03

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1004839)
Mit der Einstellung zu der Gott offenbarenden Stimme hätte er seine Söhne auch niemals bekommen können (kein Bund mit Gott, keine Kinder).

Warum? Es wird nicht Abrahams angeblicher Bund mit "Gott" infrage gestellt. Kant behauptet lediglich, dass Gott nicht unmoralisch sein könne, sonst sei er eben nicht Gott.

Pascal 22.01.2014 20:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004840)
Warum? Es wird nicht Abrahams angeblicher Bund mit "Gott" infrage gestellt. Kant behauptet lediglich, dass Gott nicht unmoralisch sein könne, sonst sei er eben nicht Gott.

Dann müsste die vom Himmel herabschallende Stimme jemand anderem zuzuordnen sein. Wer ist dies (lt. Kant)?

Klugschnacker 22.01.2014 20:18

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1004841)
Dann müsste die vom Himmel herabschallende Stimme jemand anderem zuzuordnen sein. Wer ist dies (lt. Kant)?

Das ist einfach zu beantworten. Religiöses Wissen ist stets geoffenbartes Wissen. Ein Mensch hat das Erlebnis einer Offenbarung, bei der sich ihm bestimmte Dinge offenbaren. Eine solche Offenbarung ist durch nichts zu unterscheiden von einem spontanen Einfall meiner Nachbarin. Wir haben keinerlei Anlass, dem einen objektiven Wahrheitsgehalt beizumessen.

Was auch immer sich Abraham in Form einer sprechenden Wolke oder inneren Stimme offenbarte, ist vollkommen unerheblich angesichts des moralischen Gebots, dass man keine kleinen Kinder zum Menschenopfer darbringt.

Grüße,
Arne

qbz 22.01.2014 20:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004840)
Warum? Es wird nicht Abrahams angeblicher Bund mit "Gott" infrage gestellt. Kant behauptet lediglich, dass Gott nicht unmoralisch sein könne, sonst sei er eben nicht Gott.

Damit hätte sich Abraham über Gottes Offenbarung erhoben und wäre seiner eigenen moralischen Entscheidung gefolgt statt Gott. (neuzeitliche, aufklärerische Idee). IMHO.

Scotti 22.01.2014 20:34

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1004843)
Damit hätte sich Abraham über Gottes Offenbarung erhoben und wäre seiner eigenen moralischen Entscheidung gefolgt statt Gott. (neuzeitliche, aufklärerische Idee). IMHO.

In Comics und Zeichentrickfilmen wird das Gewissen meist als Engel symbolisiert der auf der Schulter sitzt und ins Ohr flüstert.

Klugschnacker 22.01.2014 20:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1004843)
Damit hätte sich Abraham über Gottes Offenbarung erhoben und wäre seiner eigenen moralischen Entscheidung gefolgt statt Gott. (neuzeitliche, aufklärerische Idee). IMHO.

Moral ist doch keine Erfindung der Neuzeit oder gar der Aufklärung. Sie ist viel älter als das Alte Testament. Als die Religionen kamen, war die Moral schon längst da.

Grüße, :Blumen:
Arne

Pascal 22.01.2014 21:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004842)
Was auch immer sich Abraham in Form einer sprechenden Wolke oder inneren Stimme offenbarte, ist vollkommen unerheblich ...

Grüße,
Arne

Das war jedoch meine Frage. Gott hatte den Bund mit Abraham bereits vorher geschlossen. Mann könnte sich also vorstellen, die Kontaktaufnahme geschah bereits mehrfach, "die kannten sich".

Deshalb hatte Abraham keinen Grund bei der erneuten Kontaktierung bzgl. Opferung Zweifel zu hegen es handle sich nicht um Gott.

Das entspricht so auch meiner schlichten Lebenswirklichkeit. Ich zweifle wenn ich meine Mom nach einiger Zeit wiedersehe auch nicht generell an dass es nur jemand mit Moms Gesichtsmaske sein könnte. ;)

MattF 22.01.2014 21:06

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004810)
Wir sind uns aber doch einig, dass Abraham seinen Sohn getötet hätte, wenn er nicht in letzter Sekunde daran gehindert worden wäre?


Wir sind uns aber doch auch einig, dass das nur eine Geschichte ist :Blumen:

Es geht also nicht um Abraham, sondern um den Leser und der Leser erkennt, dass Gott nicht wirklich den Tod des Sohnes verlangt bzw. zulässt, weil der die Geschichte zu Ende liest.

MfG
Matthias

Klugschnacker 22.01.2014 21:50

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1004861)
Wir sind uns aber doch auch einig, dass das nur eine Geschichte ist :Blumen:

Es geht also nicht um Abraham, sondern um den Leser und der Leser erkennt, dass Gott nicht wirklich den Tod des Sohnes verlangt bzw. zulässt, weil der die Geschichte zu Ende liest.

Gott hätte Abraham zumindest hinterher belehren müssen, dass man seinen Sohn nicht umbringt, ganz gleich, aus welchen Gründen. Stattdessen wird Abraham reich belohnt, indem seine Wünsche erfüllt werden:
"Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast, will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen."
Hätte Abraham all das auch bekommen, wenn er sich wie jeder anständige Mensch geweigert hätte? Der erste Satz des Zitats lässt stark daran zweifeln.

Anschließend hat Gott dafür gesorgt, dass Abrahams Nachkommen die Städte ihrer Feinde niederrannten. Wenn schon nicht Isaac den Preis für Abrahams Treuetest bezahlen musste – die Menschen in den überfallenen Städten mussten es. Sorry, an dieser Geschichte ist nichts Gutes.

Grüße,
Arne

Klugschnacker 22.01.2014 22:06

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1004855)
Das war jedoch meine Frage. Gott hatte den Bund mit Abraham bereits vorher geschlossen. Mann könnte sich also vorstellen, die Kontaktaufnahme geschah bereits mehrfach, "die kannten sich".

Deshalb hatte Abraham keinen Grund bei der erneuten Kontaktierung bzgl. Opferung Zweifel zu hegen es handle sich nicht um Gott.

Pascal, ich bitte Dich. Man kann auch bei jemanden, den man schon länger zu kennen glaubt, Eigenschaften entdecken, die manche seiner vermeintlichen Eigenschaften in Zweifel ziehen.

Stell’ Dir vor, Du chattest einige Wochen mit einem ukrainischen Unterwäschemodel, die Dich aus ganzem Herzen zu lieben vorgibt und so schnell wie möglich den Bund der Ehe mit Dir eingehen will. Plötzlich bittet sie Dich um EUR 5.000,- für ein Visum, und, äh, bitte nochmals EUR 5.000,- um alte Schulden zu begleichen, damit sie nach Deutschland kommen kann. Dann wirst Du die früheren Liebesschwüre in Zweifel ziehen.

In gleicher Weise hätte Abraham mal kurz stutzen müssen, als Gott mit seiner (nach Kants Auffassung) unmoralischen Forderung daherkam.

Grüße! :Blumen:
Arne

titansvente 23.01.2014 09:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004851)
Moral ist doch keine Erfindung der Neuzeit oder gar der Aufklärung. Sie ist viel älter als das Alte Testament. Als die Religionen kamen, war die Moral schon längst da.

Grüße, :Blumen:
Arne

Viele religiöse Menschen können sich kaum oder überhaupt nicht vorstellen, dass man auch ohne Religion Gutes tun, oder auch nur das bloße Bedürfnis dazu empfinden kann.

Dass religiöse Menschen nur deshalb gut sind, weil sie sich vor Strafe fürchten oder auf eine Belohnung im Dis- oder Jenseits hoffen, legt doch offen, um was für einen kleingeistigen, opportunistischen Haufen es sich handelt.

blaho 23.01.2014 10:04

Zitat:

Zitat von titansvente (Beitrag 1005026)
Viele religiöse Menschen können sich kaum oder überhaupt nicht vorstellen, dass man auch ohne Religion Gutes tun, oder auch nur das bloße Bedürfnis dazu empfinden kann.

Dass religiöse Menschen nur deshalb gut sind, weil sie sich vor Strafe fürchten oder auf eine Belohnung im Dis- oder Jenseits hoffen, legt doch offen, um was für einen kleingeistigen, opportunistischen Haufen es sich handelt.

Mein lieber Schwan, so einen Shice habe ich selten gelesen. Du bist Dir schon darüber im Klaren, dass Du damit auch eine ganze Menge Leute hier im Forum ziemlich direkt beleidigst, oder? Und zum Thema Kleingeist hast Du Dich damit als echter Kenner geoutet.

titansvente 23.01.2014 10:10

Zitat:

Zitat von blaho (Beitrag 1005038)
Mein lieber Schwan, so einen Shice habe ich selten gelesen. Du bist Dir schon darüber im Klaren, dass Du damit auch eine ganze Menge Leute hier im Forum ziemlich direkt beleidigst, oder? Und zum Thema Kleingeist hast Du Dich damit als echter Kenner geoutet.

Liegt mir fern irgend jemanden zu beleidigen :Blumen:

Aber für mein Denken sind die Furcht vor Strafe und die Hoffnung auf Belohnung recht primitve Beweggründe um Gutes zu tun.

Ich finde es auch äusserst befremdlich, dass man sich "nur" auf sein religiöses Ehrgefühl berufen muss, um ein Sturm der Empörung loszutreten.

Klugschnacker 23.01.2014 10:13

Zitat:

Zitat von titansvente (Beitrag 1005026)
Dass religiöse Menschen nur deshalb gut sind, weil sie sich vor Strafe fürchten oder auf eine Belohnung im Dis- oder Jenseits hoffen...

Sind sie nur deshalb gut? Ich sehe das nicht so. Das war vielleicht zur Zeit der Ablassbriefe so, wo man durch egoistisches Verhalten die eigene Seele retten konnte – man investierte lieber in einen Ablassbrief, als einem Verhungernden etwas Geld zu geben.

Ich denke, dass Menschen meistens gute Menschen sein wollen. Es ist uns angeboren, sozial zu handeln, zu kooperieren, sich in andere hineinzuversetzen und uns zu verlieben. Das ist auch im Tierreich nichts ungewöhnliches. Diese Eigenschaften ermöglichen es, dass Menschen religiöse Empfindungen haben. Religiösität ist aber nicht die Ursache unserer sozialen Fähigkeiten, sondern deren Folge.

Grüße, :Blumen:
Arne

titansvente 23.01.2014 10:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1005045)
Sind sie nur deshalb gut?

Sicher nicht.

Das sind aber die Gründe, die sie in der Regel für ihr gutes Handeln anführen und mit der sie ihren Glauben untermauern.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1005045)
Ich denke, dass Menschen meistens gute Menschen sein wollen.

Ja, MEISTENS.
Auch Erich Mielke liebte alle Menschen und wollte im Grunde nur ihr Bestes.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1005045)
Ich denke, dass Menschen meistens gute Menschen sein wollen. Es ist uns angeboren, sozial zu handeln, zu kooperieren, sich in andere hineinzuversetzen und uns zu verlieben. Das ist auch im Tierreich nichts ungewöhnliches. Diese Eigenschaften ermöglichen es, dass Menschen religiöse Empfindungen haben. Religiösität ist aber nicht die Ursache unserer sozialen Fähigkeiten, sondern deren Folge.

Im Tierreich sind altruistisches oder symbiotisches Handeln Gang und Gäbe und sichert den Fortbestand der Arten.
Aber muss es dann auch immer aus dem guten Denken entspringen?

blaho 23.01.2014 10:33

Zitat:

Zitat von titansvente (Beitrag 1005043)
Liegt mir fern irgend jemanden zu beleidigen :Blumen:

Sorry, bin da ziemlich angenervt. Es gibt sicher viele Gründe, Religion an sich negativ gegenüber zu stehen.

Aber diese Verallgemeinerungen/Verunglimpfungen aller, die an irgendeinen oder mehrere Götter glauben, gehen mir gegen den Strich. Wir sind hier ach so tolerant gegenüber allem andersartigen, aber wenn es um Religion geht, sehen wir nur Bombenleger, Hexenverbrenner, Judenhasser, Pädophile, etc.

Was ich Gutes tue oder nicht tue, hat mit meinem Glauben mal sowas von gar nix zu tun. Was ich Schlechtes getan habe, reicht für einigemal Fegefeuer. Aber ich glaube, dass Gott sich nicht an das hält, was Menschen hier in Bücher geschrieben haben.

Vielleicht sollte man sowas lieber im RL besprechen als hier. Manche Themen sind bei einem Bier lockerer zu diskutieren. ;)

:Blumen:

titansvente 23.01.2014 11:24

Zitat:

Zitat von blaho (Beitrag 1005065)
Sorry, bin da ziemlich angenervt. Es gibt sicher viele Gründe, Religion an sich negativ gegenüber zu stehen.

Aber diese Verallgemeinerungen/Verunglimpfungen aller, die an irgendeinen oder mehrere Götter glauben, gehen mir gegen den Strich. Wir sind hier ach so tolerant gegenüber allem andersartigen, aber wenn es um Religion geht, sehen wir nur Bombenleger, Hexenverbrenner, Judenhasser, Pädophile, etc.

Was ich Gutes tue oder nicht tue, hat mit meinem Glauben mal sowas von gar nix zu tun. Was ich Schlechtes getan habe, reicht für einigemal Fegefeuer. Aber ich glaube, dass Gott sich nicht an das hält, was Menschen hier in Bücher geschrieben haben.

Vielleicht sollte man sowas lieber im RL besprechen als hier. Manche Themen sind bei einem Bier lockerer zu diskutieren. ;)

:Blumen:

Passt scho :bussi:


Ich will das nochmal grundsätzlich klarstellen:

Ich möchte Euch Euren Glauben an Euren Götter und an Eure Propheten nicht nehmen und habe größten Respekt vor diesem Glauben.
Religiöser Glaube ist jedoch für Beleidigungen besonders empfindlich, weshalb die Mauern des Respektes aus Sicht der Gläubigen auch besonders dick sein müssen.
Dieser Respekt hat demnach eine wesentlich höhere Qualität, als der Respekt, dem jeder Mensch seinesgleichen entgegenbringen sollte.

Ich erlaube mir mal an dieser Stelle Douglas Adams zu zitieren
Zitat:

Im Kern [der Religion] gibt es gewisse Ideen, die wir heilig, göttlich oder wie auch immer nennen.
Im Grunde heißt das Folgendes:"Wir haben hier eine Idee, oder ein Vorstellung, über die man nichts Abträgliches äussern darf; das darf man einfach nicht! Warum nicht? DARUM!
Wenn jemand eine Partei wählt, mit der man nicht einverstanden ist, darf man darüber streitne so viel man will; jeder wird ein Argument für oder wirder haben aber keiner ist deswegen gekränkt.
Wenn jemand meint, die Steuern müssten erhöht oder gesenkt werden, dann steht es jedem frei, darüber zu streiten.
Wenn aber andererseits jemand sagt:"Ich darf
am Samstag das Licht nicht anknipsen", dann sagt man:"Gut , ich respektiere das"."

Ich möchte verstanden wissen, dass religiösen Regeln für mich nicht gelten. Das was für Euch Gotteslästerung ist, ist für mich Kritik an einem Glauben, den ich nicht teile aber dessen Auswirkungen mir im Alltag nur zu oft aufzwungen werden.

Und warum hat Gott eigentlich immer so eine aufgebrachte Verteidigung nötig.
Ist er nicht allmächtig, hört und sieht alles?
Er könnte sich doch sehr gut selber für seine Belange eintreten - wer, wenn nicht er?


Peace :Blumen:

Meik

photonenfänger 23.01.2014 12:58

Wenn Gott allmächtig wäre, müsste er ne Mauer bauen können, die so hoch ist, dass er nicht drüber springen kann.

Puff, er ist gerade geplatzt.

Was ich damit sagen will: es macht keinen Sinn, mit Logik gegen Religion zu argumentieren, das war lange mein Fehler.

Pascal 23.01.2014 13:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004837)
...Das hat auch Immanuel Kant so gesehen. Er schrieb, dass Abraham hätte wissen müssen, dass die Aufforderung zum Kindesmord nicht von Gott kommen könne. ...
Arne

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004840)
... Kant behauptet lediglich, dass Gott nicht unmoralisch sein könne, sonst sei er eben nicht Gott.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1004892)
Pascal, ich bitte Dich. Man kann auch bei jemanden, den man schon länger zu kennen glaubt, Eigenschaften entdecken, die manche seiner vermeintlichen Eigenschaften in Zweifel ziehen.

Stell’ Dir vor, Du chattest einige Wochen mit einem ukrainischen Unterwäschemodel, die Dich aus ganzem Herzen zu lieben vorgibt und so schnell wie möglich den Bund der Ehe mit Dir eingehen will. Plötzlich bittet sie Dich um EUR 5.000,- für ein Visum, und, äh, bitte nochmals EUR 5.000,- um alte Schulden zu begleichen, damit sie nach Deutschland kommen kann. Dann wirst Du die früheren Liebesschwüre in Zweifel ziehen.

:Blumen:
Arne

Arne, ich bitte Dich :Blumen: ...ein ukrainisches Dessousmodel und Gott ... das passt irgendwie nicht so recht. So sehr das Model Geist UND Körper beflügeln möge...:)

Dein Vergleich ist insofern unstimmig, als Du eine Wesensänderung IN einer bestimmten Person beschreibst. Es ging aber um die Frage, wenn Gott als Stimme ausgeschlossen werden kann (und von Abraham so klar hätte erkannt werden müssen), welche andere Person oder Wesen es denn gewesen sein könnte. Es ist doch auch nicht so, dass eine uferlos große Zahl von Stimmen vom Himmel herabschallt.

Oder meinst Du und Kant Gott kam an dem Tag von einer Geburtstagsfeier spät zurück, hatte 5 Weissbier noch intus und einfach nicht recht überlegt was er das verzapft? :) Dann hätte Abraham natürlich an der Fahne riechen können das da was nicht stimmt...:Lachen2:

Wir halten uns IMO jedoch an Nebenkriegsschauplätzen auf, denn wie MattF schon schrieb, es handelt sich um eine Metapher. Keine Geschichte die einer handelnden Person Handlungsoptionen freilässt.

Interessant ist, das Du in #1344 dann wieder dazu übergehst, aus einer Deiner Auffassung nach doch rein erfundenen Geschichte historische Fakten (?) abzuleiten bzw. zu begründen.

Klugschnacker 23.01.2014 13:27

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1005166)
Es ist doch auch nicht so, dass eine uferlos große Zahl von Stimmen vom Himmel herabschallt.

Oh, es gibt eine große Menge an Personen, die so etwas erlebt haben und zum Beispiel felsenfest davon überzeugt sind, eine dreitausend Kilogramm schwere Marienstatue aus Mamor habe ihnen zugewunken.

Sogar George W. Bush soll angeblich überzeugt davon sein, dass Gott zu ihm spricht. „Gott hat mir aufgetragen, George geh’ los und bekämpfe die Terroristen in Afghanistan und ich habe es getan“.

:Blumen:

Klugschnacker 23.01.2014 13:37

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 1005166)
Interessant ist, das Du in #1344 dann wieder dazu übergehst, aus einer Deiner Auffassung nach doch rein erfundenen Geschichte historische Fakten (?) abzuleiten bzw. zu begründen.

Das ist ein Missverständnis. Ich halte diese Geschichte nicht für eine historische Tatsache. Das tut meines Wissens nach unter den Theologen kaum noch jemand, und in den Religionswissenschaften sowieso nicht. Ich beziehe mich ausschließlich auf den metaphorischen Gehalt der (erfundenen) Begebenheit.

Grüße, :Blumen:
Arne

Klugschnacker 23.01.2014 13:45

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 1005156)
Wenn Gott allmächtig wäre, müsste er ne Mauer bauen können, die so hoch ist, dass er nicht drüber springen kann.

Ich denke, die Frage nach der tatsächlichen Allmacht Gottes oder seiner Allwissenheit sind den meisten aufgeklärten Gläubigen in Deutschland egal. Es berührt für sie nicht den Kern des Glaubens.

Es geht ihnen eher um die Anerkenntnis einer transzendenten Welt, die die unsere einbettet und ihr Sinn verleiht. Für manche ist auch die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, sowie einer sich dann vollziehenden Gerechtigkeit, an der es auf der Erde mitunter mangelt, ein wichtiger Punkt.

In Bezug auf eine transzendente, über unsere Lebenswirklichkeit hinausgehende Welt, gibt es zwischen Theologie, Philosophie und Naturwissenschaft sehr weitreichende Übereinstimmungen.

Grüße,
Arne

phonofreund 23.01.2014 14:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1005180)
Oh, es gibt eine große Menge an Personen, die so etwas erlebt haben und zum Beispiel felsenfest davon überzeugt sind, eine dreitausend Kilogramm schwere Marienstatue aus Mamor habe ihnen zugewunken.

Sogar George W. Bush soll angeblich überzeugt davon sein, dass Gott zu ihm spricht. „Gott hat mir aufgetragen, George geh’ los und bekämpfe die Terroristen in Afghanistan und ich habe es getan“.

:Blumen:

Das kann bei Menschen mit Paranioa schon mal passieren.......

phonofreund 23.01.2014 14:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1005188)
Ich denke, die Frage nach der tatsächlichen Allmacht Gottes oder seiner Allwissenheit sind den meisten aufgeklärten Gläubigen in Deutschland egal. Es berührt für sie nicht den Kern des Glaubens.

Es geht ihnen eher um die Anerkenntnis einer transzendenten Welt, die die unsere einbettet und ihr Sinn verleiht. Für manche ist auch die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, sowie einer sich dann vollziehenden Gerechtigkeit, an der es auf der Erde mitunter mangelt, ein wichtiger Punkt.

In Bezug auf eine transzendente, über unsere Lebenswirklichkeit hinausgehende Welt, gibt es zwischen Theologie, Philosophie und Naturwissenschaft sehr weitreichende Übereinstimmungen.

Grüße,
Arne

Es bietet sich doch jetzt eine Umfrage hier an, wer an Gott glaubt.
Ich mach das mal.

titansvente 23.01.2014 14:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1005188)
Ich denke, die Frage nach der tatsächlichen Allmacht Gottes oder seiner Allwissenheit sind den meisten aufgeklärten Gläubigen in Deutschland egal. Es berührt für sie nicht den Kern des Glaubens.

Es geht ihnen eher um die Anerkenntnis einer transzendenten Welt, die die unsere einbettet und ihr Sinn verleiht. Für manche ist auch die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, sowie einer sich dann vollziehenden Gerechtigkeit, an der es auf der Erde mitunter mangelt, ein wichtiger Punkt.

Und von welcher Macht, wenn nicht der Allmacht Gottes, erwarten die Gläubigen dann Erlösung und Belohnung (Himmel), Reinigung (Fegefeuer) und Bestrafung (Hölle)?

Ist Gott nicht die Judikative, Legislative und Exekutive in Personalunion?

titansvente 23.01.2014 14:09

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 1005200)
Es bietet sich doch jetzt eine Umfrage hier an, wer an Gott glaubt.
Ich mach das mal.

Und an welchen, wenn ich fragen darf?
Wenn Du das auf die Christen reduzierst, dann diffamierst Du die mulismischen und jüdischen Gläubigen in diesem Forum :Huhu:

Odin, Thor, Krishna, Shiva, Brahma sowie die griechischen und römischen Gottheiten lasse ich jetzt mal aussen vor :Cheese:

phonofreund 23.01.2014 14:11

Zitat:

Zitat von titansvente (Beitrag 1005202)
Und an welchen, wenn ich fragen darf? :Huhu: :Cheese:

Siehe Umfrage........

titansvente 23.01.2014 14:18

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 1005204)
Siehe Umfrage........

Du warst schneller :bussi:

photonenfänger 23.01.2014 15:08

Also erstmal danke für die Antwort.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1005188)
Es geht ihnen eher um die Anerkenntnis einer transzendenten Welt, die die unsere einbettet und ihr Sinn verleiht. Für manche ist auch die Vorstellung von einem Leben nach dem Tod, sowie einer sich dann vollziehenden Gerechtigkeit, an der es auf der Erde mitunter mangelt, ein wichtiger Punkt.

Grüße,
Arne

Kann das denn jemand anders als ein allmächtiger bieten?

Auch ist genau das immer der Punkt an dem ich mich reibe. Nicht irgendwelche Extrembeispiele wie Exorzismen und pädophile Pfarrer, an denen sich die Diskussion immer entzündet, mir ist klar dass hier Menschen versagen.

Bsp.: Meine Quasi-Chefin ist bei den 7-Tages-Adventisten. Die lehnen die Evolution ab, glauben fest an die Schöpfungsgeschichte. Ich stand einmal mit zwei Kollegen in ihrem Büro, und der Kollege erzählte stolz seine Bachelorarbeit in Biologie fertig zu haben, Thema: Viel Genetik und Vererbungsgedöhns. Daraufhin fragt die Chefin toternst(eine sonst wirklich ernstzunehmende Person, fair, tough, intelligent, integer) ob er an das alles wirklich glaube? Und ob es denn nicht müßig sei, diesbezüglich zu forschen, am Ende sei es ja doch Gott gewesen, der alles schuf. Wir waren sprachlos, und wollten sie dann nicht vor den Kopf stoßen.

Oder wenn Gläubige ernst erzählen, nach dem Tod erwartet sie die unendliche Liebe Gottes. Da bekomm ich ne Gänsehaut. Dieses Leuchten in den Augen....

titansvente 23.01.2014 15:23

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 1005237)

Kann das denn jemand anders als ein allmächtiger bieten?

Mein Reden :Huhu:

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 1005237)
Auch ist genau das immer der Punkt an dem ich mich reibe. Nicht irgendwelche Extrembeispiele wie Exorzismen und pädophile Pfarrer, an denen sich die Diskussion immer entzündet, mir ist klar dass hier Menschen versagen.

Eben, es sind die Dinge des Alltags, wie zum Beispiel die verweigerte Hilfeleitung in den Kölner Kliniken, die Misshandlungen und Missbräuche von Kindern durch Geistliche, die Staatleistungen oder auch die Tatsache, dass kein Politiker an die Schalthebel der Macht gelangt, der sich zum offen zum Atheismus bekennt.
Homo? (mittlerweile in diesen Breiten) Okay :Huhu: aber gotlos? NoGo :Nee:



Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 1005237)
Oder wenn Gläubige ernst erzählen, nach dem Tod erwartet sie die unendliche Liebe Gottes. Da bekomm ich ne Gänsehaut. Dieses Leuchten in den Augen....

Schon was vom Cargo-Kult gehört?

Pascal 23.01.2014 15:33

Zitat:

Zitat von titansvente (Beitrag 1005247)
Eben, es sind die Dinge des Alltags, wie zum Beispiel die verweigerte Hilfeleitung in den Kölner Kliniken, ...

versuche Dir vorzustellen, dass exakt in jener Minute hier an vielen vielen Krankenbetten, Plätzen in Altenheimen usw. Menschen für Menschen da sind und Nächstenliebe praktizieren. Leider ist der Mensch so strukturiert sich Ausnahmen und Extrema mehr zu merken und dieses wird durch unsere Mediengesellschaft massiv befördert. Einen Zeitungsartikel wie einer Oma ein Kuchenstück in den Mund geschoben wird...wer will so etwas lesen...das ist der Alltag...

MattF 23.01.2014 15:45

Zitat:

Zitat von titansvente (Beitrag 1005247)
Eben, es sind die Dinge des Alltags, wie zum Beispiel die verweigerte Hilfeleitung in den Kölner Kliniken, die Misshandlungen und Missbräuche von Kindern durch Geistliche, die Staatleistungen oder auch die Tatsache, dass kein Politiker an die Schalthebel der Macht gelangt, der sich zum offen zum Atheismus bekennt.
Homo? (mittlerweile in diesen Breiten) Okay :Huhu: aber gotlos? NoGo :Nee:

Joschka Fischer ist religiös?

Dort:

http://glaube-und-kirche.de/politik_ohne_gott.htm

wird auch genau das Gegenteil von dem behauptet was du sagst, halt aus der genau anderen Richtung ;)

Klugschnacker 23.01.2014 15:56

Religion ist Privatsache. Sie sollte keine institutionelle Macht haben. Das ist die Grundidee hinter der Religionsfreiheit.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:31 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.