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Trimichi 26.03.2019 13:12

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1442080)
Inwiefern stellt die Spende sicher, dass Kinder einen Vater und eine Mutter bekommen? Was wäre beispielsweise, wenn sich diese Spenden verzehnfachen würden? Was würde sich dadurch ändern? Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

Handelt es sich um organisiertes Mobbing?

Nein. Es handelt sich nicht um Mobbing. Du denkst für wie gewöhnlich schärfer als ich und letztlich muss ich mir hier noch mehr Zeit lassen beim Eintippen. Meine Spende stellt sicher, dass die Kirche in Italien auch künftig Geld hat um Kerzen zu bezahlen. Zum dem war die Frage nach Mutter und Kind an Arne gerichtet. Nun antwortest Du...- ist für mich in Ordnung.

Hintergrund war der Versuch die, unsere, gemeinsame Schnittmenge zu vergrößern. Zum einen ist in der christlichen Adaption die Vorstellung von der unbefleckten Empfängnis Jesu weit verbreitet, weit mehr, sogar fester Bestandteil des Glaubens. Zum anderen kommen ja auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften zu Kindern.
Ist das dilettantisch gedacht? Weißt Du sicherlich besser. Denn so wie ich Dich hier kennengelernt habe zerpflückst Du meine Sätze und Worte notfalls in alle Vokale und Konsonanten.

An dieser Stelle möchte auch ich ein großes Dankeschön an Klugschnacker für die Toleranz und Meinungsfreiheit hier im Forum platzieren. Danke Dir.

Flow 26.03.2019 13:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1442135)
"Kirchenkritik" ist längst völliger Mainstream. Keine Woche in der in den Leitmedien (und zeitverzögert auch hier) nicht berichtet wird. Dabei geht es meistens um das gleiche Thema. Solche Mechanismen und Strukturen interessieren mich.

Was genau meinst du damit ?
Die Richtung der öffentlichen Aufmerksamkeit/Erregung/Emotionen ?

keko# 26.03.2019 13:21

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1442137)
Lieber keko,

ich glaube ich bin mit meinem Latein am Ende und ehrlich gesagt, wiedern mich Menschen wie Du an. Auf jede einfache Frage antwortest Du entweder mit einer Gegenfrage oder schickst irgendwelche Zeitungsartikel vor. Das mag für Dich sehr intellektuell wirken, ich finde es jedoch schlicht feige und armselig.

...

Lieber anlot,

ich beantworte keine Fragen im Umfeld zu Kindesmissbrauch. Allein die Antwort zu formulieren wäre schon zuviel. Irgendwann habe ich auch aufgehört zu meinem Verhältnis zu Schwulen zu schreiben. Einmal meinte jemand, ich sollte mich doch zu Pädophilen erklären. Das alles in diesem Thread, niemals im echten Leben. Daraus habe ich viel gezogen und mich bei den Beteiligten auch bedankt. :Blumen:

MattF 26.03.2019 13:22

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1442116)
Ich habe eher den Eindruck, dass viele Kritiker bei dem Wort Kirche sofort an Kindesmissbrauch und Ausgrenzung von Schwulen denken. Auch ich wurde und werde dahingehend regelmäßig "befragt". Ist ja auch das Dauerthema in diesem Thread. Warum ist das wohl so?

Warum ist das wohl so, die Vertreter der Kirche können daran nicht schuld sein.

Jörn 26.03.2019 13:26

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1442139)
Meine Spende stellt sicher, dass die Kirche in Italien auch künftig Geld hat um Kerzen zu bezahlen.

Das verstehe ich. Mit Deiner Spende ist die reichste Kirche der Welt in der Lage, Kerzen aufzustellen. Dieser Zusammenhang ist klar.

Zuvor hattest Du geschrieben, es ginge Dir darum, dass Kinder mit Vater und Mutter aufwachsen, und ich hatte Dich gefragt, wo hier der Zusammenhang besteht.

keko# 26.03.2019 13:35

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1442143)
Was genau meinst du damit ?
Die Richtung der öffentlichen Aufmerksamkeit/Erregung/Emotionen ?

Klar! Egal welches Thema, die Themen kommen ja nicht immer zufällig durch die Medien zu uns... oder eben nicht. Wie erwähnt habe ich in der "Flüchtlingskrise 2015" angefangen Bücher darüber zu lesen. Auch die verbreitete "Kirchenkritik" passt in das Bild. Es ist extrem spannend. :)

Jörn 26.03.2019 13:38

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1442139)
Denn so wie ich Dich hier kennengelernt habe zerpflückst Du meine Sätze und Worte notfalls in alle Vokale und Konsonanten.

Bitte unterlasse diese persönlichen Herabsetzungen und versuche, anhand von Argumenten zu debattieren.

Flow 26.03.2019 13:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1442157)
Klar! Egal welches Thema, die Themen kommen ja nicht immer zufällig durch die Medien zu uns... oder eben nicht. Wie erwähnt habe ich in der "Flüchtlingskrise 2015" angefangen Bücher darüber zu lesen. Auch die verbreitete "Kirchenkritik" passt in das Bild. Es ist extrem spannend. :)

Wer hat Interesse an "Kirchenkritik" ? Und wo führt diese hin ?

keko# 26.03.2019 13:54

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1442160)
Wer hat Interesse an "Kirchenkritik" ? Und wo führt diese hin ?

Unsere Leitmedien, deshalb schreiben sie doch ständig einseitig über die Kirchen.
Es führt dazu, dass einseitig gedacht wird. Ist doch genau hier im Forum nachzuverfolgen.

Flow 26.03.2019 13:59

Hallo Jörn ... :Huhu:

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1442159)
Bitte unterlasse diese persönlichen Herabsetzungen und versuche, anhand von Argumenten zu debattieren.

Kleines Element der Außenwahrnehmung, von mir für dich :
Dies hier :
Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1442153)
Das verstehe ich. Mit Deiner Spende ist die reichste Kirche der Welt in der Lage, Kerzen aufzustellen. Dieser Zusammenhang ist klar.

... empfinde ich ebenfalls als "persönlich herabsetzend" gegenüber dem Michel.
Ich lese da recht unversteckt genüßlichen Spott heraus.
Wenig Interesse, Michels Standpunkt nachzuvollziehen oder sich konstruktiv damit auseinander zu setzen.

Gut, ich will berücksichtigen, daß "Debattieren" wohl auch eine andere Zielsetzung hat. Da geht es wohl eher um Destruktion des Gegners

Grüße

Flow 26.03.2019 14:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1442163)
Unsere Leitmedien, deshalb schreiben sie doch ständig einseitig über die Kirchen.
Es führt dazu, dass einseitig gedacht wird.

Gut, "die Leitmedien" werden in diesem Schema ja eher ein Instrument sein. Die Frage ist, wer hat Interesse und Macht, auf diesem Instrument die Kirchenkritik zu spielen, aus welchem Grund und mit welchem Ziel ?

Jörn 26.03.2019 14:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1442157)
Klar! Egal welches Thema, die Themen kommen ja nicht immer zufällig durch die Medien zu uns... oder eben nicht. Wie erwähnt habe ich in der "Flüchtlingskrise 2015" angefangen Bücher darüber zu lesen. Auch die verbreitete "Kirchenkritik" passt in das Bild. Es ist extrem spannend. :)

Kirchenkritik ist ja kein neues Phänomen und auch keine Mode. Sondern sie wurde seit der Antike formuliert und gut begründet.

Lediglich den Gläubigen ist dieser Umstand unbekannt, weil sie sich gegen Kritik abschirmen.

Viele aktuell scheinende Argumente gegen Götter, Religionen und Kirchen sind hunderte Jahre alt, manchmal sogar tausende von Jahren; etwa die Frage, ob Moral von Gott stammen kann oder ob das logisch ausgeschlossen ist. Dieses Rätsel und seine Argumente waren bei den alten Griechen jedem Kind bekannt.

Auch viele deutsche Gelehrte haben zur Formulierung dieser Kritik beigetragen, etwa Kant, Nietzsche, Feuerbach, Goethe, Schiller und weitere. Hinzu kommt fast die gesamte Naturwissenschaft.

Die Behauptung, dies sei lediglich eine neumodische Verschwörung bestimmter Medien, ist sachlich nicht haltbar.

Jörn 26.03.2019 14:08

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1442165)
Gut, ich will berücksichtigen, daß "Debattieren" wohl auch eine andere Zielsetzung hat. Da geht es wohl eher um Destruktion des Gegners

Bitte unterlasse diese persönlichen Unterstellungen und beteilige Dich mit Argumenten.

Flow 26.03.2019 14:13

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1442171)
Bitte unterlasse diese persönlichen Unterstellungen

Bitte unterlasse es mir persönliche Unterstellungen zu unterstellen !

Beim von dir zitierten Satz :
Zitat:

Gut, ich will berücksichtigen, daß "Debattieren" wohl auch eine andere Zielsetzung hat. Da geht es wohl eher um Destruktion des Gegners
... handelt es sich um eine allgemeine Einschätzung zum Wesen der Debatte !

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1442171)
und beteilige Dich mit Argumenten.

Mein Interesse mit dir zu debattieren ist äußerst gering ... :Blumen:

Jörn 26.03.2019 14:16

Flow, dann würde ich Dich bitten, meine Postings in Zukunft nicht weiter zu kommentieren, da es mir ausschließlich um eine durch Argumente gestützte Debatte geht. Am bloßen Hin und Her von persönlichen Anwürfen bin ich nicht interessiert. Ich sehe darin auch keinen Nutzen für den Thread.

Flow 26.03.2019 14:21

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1442174)
Flow, dann würde ich Dich bitten, meine Postings in Zukunft nicht weiter zu kommentieren, da [...]

Gut.
Mit welcher Begründung auch immer, werde ich mich nun wieder in selektiver Ignoranz üben ... :Blumen:

keko# 26.03.2019 14:23

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1442167)
Gut, "die Leitmedien" werden in diesem Schema ja eher ein Instrument sein. Die Frage ist, wer hat Interesse und Macht, auf diesem Instrument die Kirchenkritik zu spielen, aus welchem Grund und mit welchem Ziel ?

1. Aus ideologischen Gründen die Leitmedien selbst, die von einem völlig anderen Weltbild getrieben sind.
2. Die Eliten, die aus wirtschaftlichen Gründen an einem haltlosen und willfährigen Menschen Interesse haben.

Flow 26.03.2019 14:55

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1442176)
1. Aus ideologischen Gründen die Leitmedien selbst, die von einem völlig anderen Weltbild getrieben sind.
2. Die Eliten, die aus wirtschaftlichen Gründen an einem haltlosen und willfährigen Menschen Interesse haben.

Willst du das noch etwas ausbreiten ?
Die (vermeintlichen) Hintergründe und Antriebe würden mich dabei erstmal noch mehr interessieren als die Strukturen und Mechanismen.


Grüße ... :Huhu:

Jörn 26.03.2019 14:58

Wäre das nicht im bereits bestehenden Politik-Thread besser aufgehoben?

Trimichi 26.03.2019 15:05

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1442153)
Das verstehe ich. Mit Deiner Spende ist die reichste Kirche der Welt in der Lage, Kerzen aufzustellen. Dieser Zusammenhang ist klar.

Zuvor hattest Du geschrieben, es ginge Dir darum, dass Kinder mit Vater und Mutter aufwachsen, und ich hatte Dich gefragt, wo hier der Zusammenhang besteht.

Kannst Du halten wie Du willst, aus welchen Motiven ich das tue. Für mich ist es wichtig, dass ich ab und zu in eine Kirche gehe und dort Kerzen entflamme. Dann bezahle ich die Kerzen auch. So fühle ich mich nicht wie ein Dieb als zusätzliches Motiv.

Ich fragte Klugschnacker und nicht Dich, Jörn, ob ein Kind Vater und Mutter brauchen und fügte hinzu, dass ich das für richtig halte. Diese Frage war und ist an Klugschnacker gerichtet. Worum es mir geht hatte ich nun Dir gegenüber erläutert, allerdings würde mich seine Meinung interessieren. Freilich beinhaltet Meinungsfreiheit - nach meinen Verständnis - auch keine Meinung zu äußern. Damit habe ich kein Problem.

Triasven 26.03.2019 15:15

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1442137)
Lieber keko,

ich glaube ich bin mit meinem Latein am Ende und ehrlich gesagt, wiedern mich Menschen wie Du an. Auf jede einfache Frage antwortest Du entweder mit einer Gegenfrage oder schickst irgendwelche Zeitungsartikel vor. Das mag für Dich sehr intellektuell wirken, ich finde es jedoch schlicht feige und armselig.

Zu einer anderen Zeit hättest Du uns wahrscheinlich ebenfalls erklärt, dass nicht alles schlecht ist und ja auch Autobahnen gebaut werden. Man müsse auch das Gute sehen.

Und meine Antwort wäre wieder die gleiche: NEIN, muss man nicht, wenn die Gräueltaten überwiegen. Im Gegenteil, es verbietet sich für jeden halbwegs mündigen und verantwortungsbewussten Bürger eine solche Institution (oder damals Partei) finanziell zu unterstützen!

Wer das nicht selbst erkennt und sich immer noch hinter "ach so schönen Gemeinschaftstreffen bei Kaffee und Kuchen" versteckt, der disqualifiziert sich selbst und offenbart seine fehlende Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen und Empathie zu empfinden.

Werde glücklich mit Deiner Art und Deiner Sichtweise.

ps: und ja, wenn es juristische Möglichkeiten gäbe, gegen Mitläufer vorzugehen, würde ich es tun.

Ich hab hier nicht alles gelesen, und „Gott behüte“ ich werde einen Teufel tun, dies zu machen, aber dieser Post strotzt nur so voll Polemik und „Totschlagargumenten aus der Nazizeit“ um dem eigenen Standpunkt einen unangreifbaren Heiligenschein zu verpassen, und den Gegenüber „fertigzumachen“

Was haben denn Pädophile mit „der Kirche“ zu tun? Kriminelle begehen Straftaten und gehören dafür bestraft. Ob das kriminelle Kirchenverteter sind, die sich an Kindern vergehen, kriminelle Autoraser, die Menschen totfahren oder kriminelle Flüchtlinge, die Frauen vergewaltigen. Es sind einzelne Menschen, die einzelne Straftaten begehen.
Genauso wie kriminelle Menschen aus kriminellen motiven Autobahnen bauten. Die Hausfrau,*die zur damaligen Zeit darauf nach Prora fuhr und sich über die Autobahn freute, mit kindermissbrauchenden Priestern gleichzustellen ist schon eine enorm anmaßende Hilfskrücke.

* keko wäre in diesem Fall noch nichtmal die Hausfrau, sondern der kleine Bengel auf der Rückbank. Und das letzte, was selbiger wollte/will sind kriminelle Handlungen gutzuheissen.

Jörn 26.03.2019 15:26

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1442199)
Was haben denn Pädophile mit „der Kirche“ zu tun? Kriminelle begehen Straftaten und gehören dafür bestraft. Ob das kriminelle Kirchenverteter sind, die sich an Kindern vergehen, kriminelle Autoraser, die Menschen totfahren oder kriminelle Flüchtlinge, die Frauen vergewaltigen. Es sind einzelne Menschen, die einzelne Straftaten begehen.

Deine Mahnung zu einer sachlichen Debatte unterstütze ich.

Jedoch kommen die Studien zu einem anderen Urteil bei der Frage, ob es sich um eine normale Häufigkeit von Straftaten handelt. Das betrifft konkret jene Studie, die von den Kirchen neulich mit großem Tamtam in die Öffentlichkeit gebracht wurde. Dort steht, dass es sich nicht um eine zufällige Verteilung von Straftätern handelt, wie sie überall vorkommt und zu erwarten wäre.

Sondern dort steht, dass es systemische Ursachen gibt, d.h. dass die Kirchenstrukturen und teilweise auch die Glaubensinhalte ein Grund dafür sind, dass es dort so viele Täter gibt und dafür, dass die Taten anschließend totgeschwiegen oder aktiv vertuscht werden. Hier besteht ein deutlicher Unterschied zur sonstigen Gesellschaft.

Dies wiederum ist der Grund dafür, warum die Kirchen dafür Verantwortung tragen. Übrigens nicht nur die Kirchen, sondern auch die Gemeindemitglieder, die in einer unglücklichen Symbiose mit den Kirchen Hand in Hand gehen, oft kritiklos als Ergebnis einer religiösen Raserei.

Zu ähnlichen Erkenntnissen kamen alle mir bekannten Untersuchungen, auch aus anderen Ländern.

keko# 26.03.2019 15:59

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1442190)
Willst du das noch etwas ausbreiten ?
Die (vermeintlichen) Hintergründe und Antriebe würden mich dabei erstmal noch mehr interessieren als die Strukturen und Mechanismen.


Grüße ... :Huhu:

Viele Formen, die dem Menschen in der westlichen Welt Halt geben, bleiben auf der Strecke. Familienverbunde werden flüchtig, Nationalstaaten lassen ihre Grenzen fallen, Freundschaften unverbindlich, die Arbeitswelt unsicher, Religionen überflüssig. Bis vor wenigen Jahren dachte ich, das sei quasi ein Naturgesetz. Dem ist nicht (immer) so. Es dient oftmals der Macht und dem Profit weniger Mächtiger.
Religionen sind dabei wie ein störender Ast. Der beliebige, haltlose Mensch ist das Ziel. Unsere Demokratie ist nur eine Zwischenstation.

waden 26.03.2019 17:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1442215)
Viele Formen, die dem Menschen in der westlichen Welt Halt geben, bleiben auf der Strecke. Familienverbunde werden flüchtig, Nationalstaaten lassen ihre Grenzen fallen, Freundschaften unverbindlich, die Arbeitswelt unsicher, Religionen überflüssig. Bis vor wenigen Jahren dachte ich, das sei quasi ein Naturgesetz. Dem ist nicht (immer) so. Es dient oftmals der Macht und dem Profit weniger Mächtiger.
Religionen sind dabei wie ein störender Ast. Der beliebige, haltlose Mensch ist das Ziel. Unsere Demokratie ist nur eine Zwischenstation.

Macht und Profit weniger Mächtiger werden sehr gut durch Dogmen, nicht hinterfragbare Postulate, sozusagen alternative Fakten gestützt. Die Kirche war jahrhundertelang ein starker Ast des Machterhaltes.

Klugschnacker 26.03.2019 18:19

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1442038)
Was mich mal interessieren würde ist ob aus Deiner Sicht ein Kind einen Vater und eine Mutter braucht? Ich meine ja und das wäre für mich ein Punkt, wofür ich der Kirche eventuell auch Geld gäbe.

Ich weiß es nicht. Viele Kinder sind nicht von Vater und Mutter groß gezogen worden, sondern von Opa und Oma, oder von Mutter und Großmutter, oder von Vater und Großtante, oder von Mutter und ihrem Freund. Oder nur von Mama oder nur von Papa.

Noch vor zwei, drei Generationen haben sich die Väter unseres Kulturkreises oftmals wenig um die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder gekümmert – dafür waren eher die Mütter zuständig, während sich die Väter als Ernährer der Familie sahen. Heute favorisieren wir zunehmenden andere Rollenbilder, zum Beispiel, wenn Väter Elternzeit nehmen oder Mütter voll berufstätig sind.

Ob es nun genau einen einzigen Weg gibt, der für Kinder klar der beste ist, weiß ich nicht. Und welcher das wäre. Möglicherweise gibt es zahlreiche gute Wege, um Kinder zu erziehen und auf die Welt vorzubereiten. Mir scheint, dass Kinder in erster Linie Liebe, Geduld, Zuwendung und Sicherheit brauchen. Ich würde ein Kind lieber in einem liebevollen lesbischen Haushalt sehen, als in einem lieblosen heterosexuellen. Allerdings bin ich auch durch eine liberale Grundhaltung vorgeprägt und sicher kein geeigneter Schiedsrichter in diesen Fragen. So etwas wird glücklicherweise mit wissenschaftlichen Methoden untersucht und auch beantwortet.

Behauptungen, der Schöpfer des Weltalls habe sich in dieser Frage bestimmten Personen mitgeteilt, halte ich für gelogen.

Generell halte ich naturalistische Argumente für bedenkenswert, aber meist wenig hilfreich. Wir können uns nicht so verhalten, wie "die Natur" es eingerichtet hat, als es noch keine Kultur gab. Falls der Papst findet, der Mensch müsse nach dem "Gesetz der Natur" leben, sollten wir ihn daran erinnern, wenn er sich mal den Blinddarm rausnehmen lassen will oder in ein Flugzeug steigt. Beides verstößt ebenfalls gegen "die Natur".

Generell ist alle Kultur und deren Weiterentwicklung stets gegen die ursprüngliche, als "natürlich" etikettierte Lebensform gerichtet. Wir verzehren unser Essen nicht mehr roh, leben in Hochhäusern, fahren in U-Bahnen, benutzen Verhütungsmittel, spielen mit Computern, diskutieren in Foren, spähen ins Weltall, implantieren künstliche Hüftgelenke, feiern Weihnachten in Kirchen, beheizt mit Strom aus dem Atomkraftwerk. Nichts davon ist natürlich, sofern man diesen Begriff für eine vorkulturelle Lebensform reserviert.

Auch eine Priesterkaste, die sich selbst nicht fortpflanzt, ist nicht natürlich. Warum pickt man aus all diesen kulturellen Verhaltensweisen nun jene heraus, die im Kontext mit gleichgeschlechtlich liebenden Paaren stehen, und wirft ihnen die Unnatürlichkeit vor?

Mir scheint, das naturalistische Argument ist hier nur vorgeschoben.

Foxi 26.03.2019 18:23

Interessantes und gut durchdachtes Posting, Arne! :Blumen:
Sagt mir durchaus zu.

waden 26.03.2019 18:31

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1442100)
Lieber anlot, ich bin ein alter Mann und werde sehr schnell misstrauisch, wenn jemand an meine Moral appelliert.
https://www.brandeins.de/magazine/br...ral-appelliert

Dieses Interview finde ich lesenswert, danke für den Hinweis. Ich glaube auch zu verstehen, was Du in dieser Diskussion sagen willst; dass die Dinge komplexer sind und man es sich zu einfach macht, die christliche Kirche zu kritisieren, weil es heutzutage nicht weh tut, während andere kritikwürdige Phänomene aus Deiner Sicht weniger hinterfragt werden (Islam in Deutschland, Rüstungsindustrie etc.)

Das kann ich auch teilweise nachvollziehen; mich wundert beispieslweise auch das Verständnis von ansonsten für Feminismus eintretenden Menschen für das Kopftuchgebot in deutschen islamischen Familien; der intellektuelle Spagat zwischen Religionsfreiheit und Frauenrechten ist mir persönlich zu groß. Ähnliches gilt für Beschneidungen Minderjähriger in Deutschland u.a.m.

Es fällt mir aber immer wieder schwer, Dir zuzustimmen, weil Deine Argumentation so von der Kirche wegweist, als gäbe es dort nichts. Das institutionelle Versagen der Kirche im Zusammenhang mit dem massenhaften Missbrauch will ich aber nicht relativieren zB mit Hinweisen auf Rüstungsexporte nach Saudiarabien oder die Unterdrückung der Frau in der muslimischen Gesellschaft.

Flow 26.03.2019 18:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1442252)
Generell halte ich naturalistische Argumente für bedenkenswert, aber meist wenig hilfreich. Wir können uns nicht so verhalten, wie "die Natur" es eingerichtet hat, als es noch keine Kultur gab. Falls der Papst findet, der Mensch müsse nach dem "Gesetz der Natur" leben, sollten wir ihn daran erinnern, wenn er sich mal den Blinddarm rausnehmen lassen will oder in ein Flugzeug steigt. Beides verstößt ebenfalls gegen "die Natur".

Diese Aspekte finde ich interessant.
Ich denke wir haben es derzeit teilweise eher mit einer nahezu kategorischen Ignoranz und Verleugnung der Natur zu tun, was auf Dauer zwangsläufig nach hinten losgehen "muß".

Zitat:

Generell ist alle Kultur und deren Weiterentwicklung stets gegen die ursprüngliche, als "natürlich" etikettierte Lebensform gerichtet.
Ich würde spontan einwerfen :
Kultur und deren Weiterentwicklung stellt recht oft eine Lösung der Probleme/Aufgaben dar, vor die uns die Natur stellt.
Im fröhlichen Freiheitswahn nun alle bisher entstandenden Lösungen über Bord zu schmeißen und beliebig neue zu erfinden, die mit der Aufgabenstellungen nichts mehr zu tun haben, ist vielleicht erstmal ein schöner Rausch, aber ...

Zitat:

Nichts davon ist natürlich, sofern man diesen Begriff für eine vorkulturelle Lebensform reserviert.
Man müßte sich wohl auch einigen, was man unter Natur/natürlich verstehen will.


Grüße ... :Huhu:

Klugschnacker 26.03.2019 18:42

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1442256)
Im fröhlichen Freiheitswahn nun alle bisher entstandenden Lösungen über Bord zu schmeißen und beliebig neue zu erfinden, die mit der Aufgabenstellungen nichts mehr zu tun haben, ist vielleicht erstmal ein schöner Rausch, aber ...

Das ist eine Übertreibung. Weder werden alle bisherigen Lösungen über Bord geworfen, noch sind die neu hinzugekommenen durch Beliebigkeit entstanden.
:dresche :Blumen:

"Wahnhaft" sind aus meiner Atheistensicht am ehesten bestimmte religiöse Vorstellungen, etwa, der Mensch müsse Tiere bei der Schlachtung lebendig verbluten lassen, sein Haar verhüllen, Opfergaben bringen, sein Geschlecht beschneiden, Sünden beichten, sich vor der Hölle fürchten und so weiter.

Flow 26.03.2019 18:44

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1442258)
Das ist eine Übertreibung. Weder werden alle bisherigen Lösungen über Bord geworfen, noch sind die neu hinzugekommenen durch Beliebigkeit entstanden.
:dresche :Blumen:

Nennen wir es eine dezente Überspitzung, um die Pole deutlich zu machen ... ;)

Flow 26.03.2019 18:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1442258)
:dresche


qbz 26.03.2019 19:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1442252)
.......
Noch vor zwei, drei Generationen haben sich die Väter unseres Kulturkreises oftmals wenig um die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder gekümmert – dafür waren eher die Mütter zuständig, während sich die Väter als Ernährer der Familie sahen. Heute favorisieren wir zunehmenden andere Rollenbilder, zum Beispiel, wenn Väter Elternzeit nehmen oder Mütter voll berufstätig sind.

..........
Generell ist alle Kultur und deren Weiterentwicklung stets gegen die ursprüngliche, als "natürlich" etikettierte Lebensform gerichtet. Wir verzehren unser Essen nicht mehr roh, leben in Hochhäusern, fahren in U-Bahnen, benutzen Verhütungsmittel, spielen mit Computern, diskutieren in Foren, spähen ins Weltall, implantieren künstliche Hüftgelenke, feiern Weihnachten in Kirchen, beheizt mit Strom aus dem Atomkraftwerk. Nichts davon ist natürlich, sofern man diesen Begriff für eine vorkulturelle Lebensform reserviert.

Auch eine Priesterkaste, die sich selbst nicht fortpflanzt, ist nicht natürlich. Warum pickt man aus all diesen kulturellen Verhaltensweisen nun jene heraus, die im Kontext mit gleichgeschlechtlich liebenden Paaren stehen, und wirft ihnen die Unnatürlichkeit vor?

Mir scheint, das naturalistische Argument ist hier nur vorgeschoben.

Unsere Vorstellungen heute über Kindererziehung und die Kleinfamilie, die auf einer Liebesheirat gründet, sind wie Du schreibst überhaupt nicht naturgegeben, wie sicher auch Trimichi weiss. Sie bildeten sich erst langsam und erst spät in der Neuzeit heraus. Man heiratete davor mit dem Ziel der Vermehrung bzw. Erhalt des Besitzes und die Kinder wurden oft Ammen gegeben, soweit sich das Elternhaus dieses finanziell erlauben konnte.

"Von 21 000 Geburten der Stadt Paris im Jahr 1780 wurden 17 000 Kinder zu Ammen aufs Land gebracht. 700 genossen das Privileg einer Säugamme, die nach Hause kam. 2000 bis 3000 Kinder wurden in Heimen abgegeben, und nur 700 Kinder blieben bei ihren Müttern. In Hamburg sahen die Zahlen nicht viel anders aus: im 18. Jahrhundert waren 4000 bis 5000 Ammen in der Hansestadt beschäftigt. Stillen galt als lächerlich und ekelhaft, weder als amüsant noch als schick. Sollten doch andere diese lästige Arbeit erledigen."

So stellte man sich vor, dass die Mutter und die Amme den Charakter des Kindes prägen:
"Lange Zeit ging man davon aus, dass Muttermilch umgewandeltes Menstruationsblut sei: Während der neun Monate im Bauch der Mutter wurde das Kind von diesem Blut gelabt, nach der Geburt vom umgewandelten Blut aus der Brust. Da sei es ja kein Wunder, dass sich der Charakter der Amme auf das Kind übertrug. Wenn ein Junge die Milch einer zu hitzigen Amme trank, konnte er zu weibisch werden, Mädchen, die nicht die Milch einer charakterlich ähnlichen Frau genossen, zu männisch." Empfehlenswerte
Berufsgeschichte der Amme

Nach der Amme übernahmen oft die Dienstmädchen oder eine Magd die weitere Versorgung des Kindes.

Die Kinder wuchsen über viele Jahrhunderte mit 2 oder mehreren Frauen auf, welche die Kinder mehr oder weniger mütterlich versorgten.

Jörn 27.03.2019 01:59

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1442254)
und man es sich zu einfach macht, die christliche Kirche zu kritisieren, weil es heutzutage nicht weh tut

Ich persönlich habe eine ganz andere Erfahrung gemacht. Es ist überhaupt nicht einfach, die christlichen Kirchen öffentlich zu kritisieren.

Es besteht ein sehr großer Unterschied beispielsweise zur Kritik an politischen Ansichten oder Parteien. Bei politischen Debatten geht es um Inhalte und Argumente -- aber niemand würde jemandem das Recht absprechen, sich zu äußern oder Kritik vorzutragen. Dieses Recht halten wir für garantiert. Ganz anders ist das bei Kirchen-/Religionskritik. Hier wird allein die Tatsache, dass jemand Kritik übt, zum Gegenstand grimmiger Auseinandersetzungen.

Auch dieser Thread dreht sich in sehr weiten Teilen um die Frage, ob es überhaupt statthaft ist, Glaube und Religion zu kritisieren ("Lass' den Leuten doch ihren Glauben"). Bis es überhaupt zu einer Abwägung von Argumenten kommt, muss ein dichtes Dornengeflecht überwunden werden. Wohlgemerkt, in einem Thread, der sich ausdrücklich der Religionskritik widmet.

Ich finde es für mich persönlich auch nicht zutreffend, dass die vorgebrachte Kritik inhaltlich einfach wäre, in dem Sinne, dass man sich ein "einfaches Opfer" gesucht hätte. Stattdessen ist die Kritik inhaltlich komplex und setzt eine intensive Beschäftigung mit dem Thema voraus. (Ein Aufwand, den sich die "andere Seite" oft erspart.)

Ich finde also Kirchenkritik weder einfach auf einer persönlichen Ebene, noch einfach auf einer fachlichen Ebene.

Jörn 27.03.2019 03:02

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1442038)
ein Kind einen Vater und eine Mutter braucht? Ich meine ja und das wäre für mich ein Punkt, wofür ich der Kirche eventuell auch Geld gäbe.

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1442165)
Wenig Interesse, Michels Standpunkt nachzuvollziehen oder sich konstruktiv damit auseinander zu setzen.

Nehmen wir an, wir wüssten exakt, wie Kinder am besten aufwachsen. Nehmen wir an, wir wären uns darin völlig einig und es bestünde nicht der geringste Zweifel.

Was hätte das mit den Kirchen zu tun?

Kirchen haben kein politisches Mandat, folglich können sie keine Gesetze beschließen. Kirchen stellen keine Richter, folglich haben sie keinen Einfluss auf die Rechtsprechung. Inwiefern also kann man durch eine Unterstützung der Kirchen erreichen, dass das Wohl der Kinder tatsächlich durchgesetzt wird? Durchsetzen kann man es nur mit Gesetzen und Gerichtsurteilen.

Was sich Gläubige von den Kirchen erhoffen, ist etwas anderes. Die Kirchen sollen sich lautstark in die öffentliche Debatte einmischen, um auf diese Weise die öffentliche Stimmung und in Folge auch Wahlergebnisse zu beeinflussen. Das ist legitim.

Aber wie wird diese Einmischung erfolgreich? Es nützt nichts, wenn die Kirchen betonten, wie grandios die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie sei. Denn dadurch wäre nicht bewiesen, dass andere Konstellationen nicht ebenso grandios sein können.

Stattdessen ist es erforderlich, andere Konstellationen anzuschwärzen. Sonst funktioniert das Argument nicht. Um das Vater-Mutter-Kind-Modell als alleiniges Modell durchzusetzen, ist es erforderlich, andere Modelle herabzusetzen. Es ist zwangsläufig eine destruktive Haltung.

Mit einer solch destruktiven Haltung und einer Herabsetzung unbescholtener Personen ist die Gesellschaft aber mehrheitlich nicht mehr einverstanden. Dazu sind nur noch jene Leute bereit, die "andere Lebensweisen"* sowieso als herabgesetzt betrachten. Dies offen zu äußern gilt jedoch mehr und mehr als hinterwäldlerisch. Man delegiert es deswegen an eine vermeintlich noble Agentur, nämlich die Kirche, und man gibt vor, dies geschähe aufgrund eines noblen Motivs, nämlich dem Wohl der Kinder.

Die Kirchen betreiben nichts weiter als das Herabsetzen anderer Leute. Es ist lupenreines Mobbing: Sie geben keine wissenschaftlichen Studien in Auftrag; sie beteiligen sich nicht an einem durch Argumente geführten Diskurs; ihre Äußerungen sind frei von den Erkenntnissen der Soziologie, Psychologie, Didaktik oder sonstigen nachprüfbaren Erkenntnissen. Es hat auch mit Theologie nichts zu tun. Schon gar nicht mit Fairness. Es ist einfach nur plumpes Mobbing. Es ist genau das, was ihre Unterstützer sich erhoffen, sich aber selbst nicht (mehr) trauen.

Wer wirklich an einer Klärung der Frage interessiert ist, welche Familien-Modelle förderlich oder schädlich für Kinder sind, der leistet auch einen Beitrag dazu; der postuliert nicht einfach eine Antwort und stellt sich anschließend taub gegenüber allen Einwänden. So ignorant verhält sich nur jemand, der keine stichhaltigen Argumente vorweisen kann. Eben darin stimmen die Kirchen mit ihren Unterstützern überein: Die Argumente sind gescheitert, und übrig geblieben ist allein die möglichst lautstarke Herabsetzung des vermeintlichen "Gegners".

Dafür zünden manche Gläubige auch gerne eine Kerze an. Für das Gute auf der Welt und zum Lobe des Herrn.

---
*beispielsweise alleinstehende Frauen mit Kind

Trimichi 27.03.2019 06:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1442252)

Mir scheint, das naturalistische Argument ist hier nur vorgeschoben.

Nein. War und ist aufrichtig gemeint. Wie kam Jesu auf die Welt? Wie kommen gleichgeschlechtliche Paare zu Kindern? Wegen des naturalistische Argumentes gar nicht. Natürlich war's auch schon im Mittelalter so, dass der jugendliche Sohn vom Onkel großgezogen wurde, da der verwitwete Vater im Krieg geblieben ist. Welche Form der Familie für welches Kind ideal ist, wer weiss das schon mit absoluter Sicherheit? Ich halte Vater + Mutter + Kind(er) für grundsätzlich richtig und ideal, da das naturalistische Argument inkludiert ist. Diese impliziert nicht, dass andere Formen der Familie falsch seien oder falsch sein müssten.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1442331)
Nehmen wir an, wir wüssten exakt, wie Kinder am besten aufwachsen. Nehmen wir an, wir wären uns darin völlig einig und es bestünde nicht der geringste Zweifel. Was hätte das mit den Kirchen zu tun?

(...)

Damit Kinder aufwachsen können, müssen sie vorher gemacht werden. Und da sind wir wieder beim naturalistischen Argument. Damit haben unter Deiner Prämisse der Wahrheitsgültigkeit sowohl die Kirchen ein Problem als auch gleichgeschlechtliche Paare. Die einen diskutieren es mit dem Glauben weg (unbefleckte Empfängnis). Die anderen mit vernünftigen und wissenschaftlichen Argumenten (Adoption). Darin sehe ich eine Schnittmenge, so dass sich Kirche und in Sachen Liebe gleichgeschlechtlich ausgerichtete Menschen annähern können. Nicht mehr und auch nicht weniger wollte ich zum Ausdruck bringen.

keko# 27.03.2019 07:52

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1442254)
Das kann ich auch teilweise nachvollziehen; mich wundert beispieslweise auch das Verständnis von ansonsten für Feminismus eintretenden Menschen für das Kopftuchgebot in deutschen islamischen Familien; der intellektuelle Spagat zwischen Religionsfreiheit und Frauenrechten ist mir persönlich zu groß. Ähnliches gilt für Beschneidungen Minderjähriger in Deutschland u.a.m.

Solche Fragen interessieren mich persönlich mehr. Ich habe den Eindruck, dem Deutschen fällt es viel leichter, seine eigene Relgion scharf zu kritisieren, als den Islam und Probleme, die in unsere Gesellschaft damit auftauchen. Über Jahrunderte waren islamische Länder den westlichen Ländern weit voraus. Mit der Kolonialisierung und dem wissenschaftlichen Aufschwung seit dem Mittelalter ist es umgekehrt. Ich hatte dies hier mal angesprochen, dann heißt es aber sinngemäß, dass diese Entwicklung trotz scharfem Widerstand der Kirchen stattgefunden hat und der Islam in Teilen fortschrittlicher sei. Typisch deutsch, und deswegen auch interessant für mich. Texte über "Umvolkung" und "Islamisierung Europas" habe ich vor ein paar Jahren nicht mal angelesen. Bestenfalls die Nase gerümpft, wahrscheinlich abgestempelt. Mittlerweile denke ich ernsthaft darüber nach. Ebenso ist es klar, dass sich der eine oder andere freut, wenn wir unsere eigene Religion (historisch gesehen) totkritisieren.

tandem65 27.03.2019 08:34

Lieber Keko#

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1442342)
Solche Fragen interessieren mich persönlich mehr. Ich habe den Eindruck, dem Deutschen fällt es viel leichter, seine eigene Relgion scharf zu kritisieren,

das sind meines Erachtens fundamentale Missverständnisse Deinerseits.
1.
Der Deutsche kritisiert seine eigene Religion, sowohl bei Christenkritik, als auch bei Islamkritik.
2.
Scheint es mir nicht so als ob Arne & Jörn ihre Religion kritisieren.

qbz 27.03.2019 08:55

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1442337)
Nein. War und ist aufrichtig gemeint. Wie kam Jesu auf die Welt? Wie kommen gleichgeschlechtliche Paare zu Kindern? Wegen des naturalistische Argumentes gar nicht. Natürlich war's auch schon im Mittelalter so, dass der jugendliche Sohn vom Onkel großgezogen wurde, da der verwitwete Vater im Krieg geblieben ist. Welche Form der Familie für welches Kind ideal ist, wer weiss das schon mit absoluter Sicherheit? Ich halte Vater + Mutter + Kind(er) für grundsätzlich richtig und ideal, da das naturalistische Argument inkludiert ist. Diese impliziert nicht, dass andere Formen der Familie falsch seien oder falsch sein müssten.

Ideal bedeutet ja übersetzt "vollkommen" bzw. die Annäherung an Vollkommenheit oder die Annäherung an eine Norm. Alle anderen Familienformen wären demnach vom Ideal entfernt und entsprechend "unvollkommen" bzw. weniger "vollkommen". Wer Kindern von Alleinerziehenden (ca. 1/3) oder auch Regenbogenfamilien (ca. 1 %) mit einer solchen Einstellung (unvollkommenes, unter dem Ideal bleibendes oder abweichendes Familienmodell) wahrnimmt und innerlich begegnet, macht IMHO Kindern aus solchen Familien halt tatsächlich Probleme und viel weniger die Familienform selbst, in der sie aufwachsen. Einfach mal darüber nachdenken, was eine solche Einstellung für die Kinder aus Regenbogenfamilien bedeutet und welche Folgen das psychisch u.U. haben kann. Darüber macht sich leider der kath. Klerus IMHO wenig Sorgen. Es entspricht halt geradezu seiner Idee der menschlichen Unvollkomenheit und der Busse vor Gott. Letzeres brauchen die Regenbogenkinder und -Eltern beim Klerus, um Vergebung zu bekommen, für die Sünden der Unvollkommenheit und Verführungen der ...... . ;)

Von der formalen Gleichheit der Regenbogenfamilie bis zur gelebten Anerkennung der Verschiedenheiten der Familienformen im Alltag ist halt ein langer Weg. :Blumen:

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1442337)
Damit Kinder aufwachsen können, müssen sie vorher gemacht werden. Und da sind wir wieder beim naturalistischen Argument. Damit haben unter Deiner Prämisse der Wahrheitsgültigkeit sowohl die Kirchen ein Problem als auch gleichgeschlechtliche Paare. Die einen diskutieren es mit dem Glauben weg (unbefleckte Empfängnis). Die anderen mit vernünftigen und wissenschaftlichen Argumenten (Adoption). Darin sehe ich eine Schnittmenge, so dass sich Kirche und in Sachen Liebe gleichgeschlechtlich ausgerichtete Menschen annähern können. Nicht mehr und auch nicht weniger wollte ich zum Ausdruck bringen.

Schaut auch mal auf die Grössenordnungen an, über die wir diskutieren:

"Diese stellen eine relativ seltene, wenn auch sehr vielfältige Familienform dar, wobei eine genaue Schätzung ihrer Anzahl aufgrund der Datenlage schwierig ist[1]. Unter den Regenbogenfamilien sind Adoptiv- und Pflegefamilien ebenso zu finden wie Familien, deren Kind aus einer heterosexuellen Partnerschaft stammt oder mittels Insemination, also der künstlichen Übertragung von Samen, in der aktuellen lesbischen Beziehung geboren wurde (Buschner/Bergold 2017a; Rupp/Dürnberger 2010).

2016 bildeten etwa 95.000 gleichgeschlechtliche Paare einen gemeinsamen Haushalt. Etwa jede Zehnte dieser Partnerschaften (n ≈ 10.000; 10,5 Prozent) kann als Regenbogenfamilie im engeren Sinn bezeichnet werden, da hier zum Befragungszeitpunkt mindestens ein lediges Kind im Haushalt der Männer- oder Frauenpaare lebte[2]. Rund 14.000 Kinder waren 2016 in Deutschland Teil einer solchen Regenbogenfamilie (0,07 Prozent aller ledigen Kinder in Deutschland; Statistisches Bundesamt 2017: S. 140).

Im Vergleich dazu bildeten im gleichen Jahr 7.894.000 verschiedengeschlechtliche Ehepaare und 970.000 nichteheliche Lebensgemeinschaften mit ledigen Kindern sowie 2.701.000 Alleinerziehende einen Familienhaushalt (Statistische Bundesamt 2017: S. 76f.)."


https://www.bpb.de/gesellschaft/gend...nbogenfamilien

Jörn 27.03.2019 09:05

Wie viele dieser Mütter waren Jungfrauen?

Triasven 27.03.2019 09:16

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1442356)
Wie viele dieser Mütter waren Jungfrauen?

Vermutlich waren alle mal Jungfrauen


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