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Vermutlich mache ich mich jetzt unbeliebt, aber…
Wie oft will er noch seine Leistungen analysieren und für die nächste Saison Schlüsse daraus ziehen und/oder etwas neues/anderes ausprobieren (nach letzterem sieht es aktuell zumindest nicht aus)? Ich meine, er wird im Frühjahr 35 Jahre als und hat scheinbar immer noch keinen richtigen Plan, was trainingstechnisch bei ihm funktioniert und was nicht. Soviele Jahre bleiben ihm nicht mehr, um das herauszufinden. Natürlich kann man auch in dem Alter etwas neues Testen und mal den Trainer wechseln, um neue Reize zu setzen. Bei Sanders wirkt das auch mich nicht so, als hätte er einen langfristigeren „Masterplan“. Kann mich aber auch täuschen. Ist nur mein Eindruck von außen beim Betrachten seiner Videos. M. |
Kommunikation und Planerfüllung sind sicher wichtige Grundpfeiler des Erfolges der Zusammenarbeit mit einem Coach. Nun muss man allerdings sagen, dass es sicher auch erfolgreiche Athlet*innen gibt, die nur 80-90% das machen, was der Coach sagt.
Nur mein Eindruck: Lionel wäre vermutlich erfolgreicher, wenn er über die Saison eher bei 95% Planerfüllung liegen würde und sich gegen Ende der 100% annähert, von oben. :Cheese: Ich weiß natürlich nicht, ob ich ihm vielleicht unrecht tue, und er macht viel mehr das was er soll, aber das wenige, was ich so von außen mitbekomme, geht in eine andere Richtung. Andererseits: Man kann seinen Kopf nicht abschrauben und er wird nie ein Frodeno werden und das ist auch gut so. Vielleicht ist das auch aktuell sein Erfolgsrezept und die Ergebnisse sind zwar inkonstant, aber doch immer wieder mal Weltspitze und mehr geht halt nicht, so wie er halt ist. Um wirklich deutlich erfolgreicher zu werden, müsste er vermutlich wirklich etwas radikal ändern, nämlich: möglichst nix ändern. Nach der Saison, nach dem Rennen, einfach machen. |
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Er ist ein geiler Typ, aber als professionell arbeitenden Athleten nehme ich ihn nicht war. |
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Mir kam gestern dazu ein Gedanke, der nur mittelbar etwas mit Sport zu tun hat. Bezüglich der Kommentierung eines stundenlangen Livestreams sagte mal jemand, dass es verdammt schwierig sei, ununterbrochen ins "Leere" zu sprechen, ohne dass dabei manchmal Mist erzählt wird. Deshalb kritisieren wir ja oft die Berichterstattung von ZDF, HR oder Ironman Now. Zweites Beispiel: wenn ein bildender Künstler gebeten wird, sein Gemälde zu erklären, dann kann dabei, Zitat eines Künstlers: "nur absoluter Mist bei rauskommen." Künstler sollten um Gottes Willen bloß nicht selbst ihre Kunstwerke erklären. Wahrscheinlich wollen wir nicht wissen, was sich Vermeer bei dem "Mädchen mit dem Perlohrring" gedacht hat. Ich will es nicht wissen - würde komplett die Romantik zerstören ;) Was hat das ganze mit Lionel Sanders zu tun? Er ist wahrscheinlich mit Abstand der Langdistanzathlet, der seit vielen Jahren am großzügigsten mit seinen innersten Gedanken zu Training, Wettkampf und Allgemeinbefinden umgeht und diese Gedanken nicht nur niederschreibt (Blog, früher) sondern in sozialen Medien mit enormer Aufmerksamkeitsbindung (Format Video - Youtube) nach einem geregelten Zeitplan veröffentlicht. Das hat bei den Usern und Konsumenten zu einer überhöhten Erwartungshaltung geführt und macht ihn als Athlet und Mensch extrem angreifbar. Vermutlich (hier gehe ich von mir aus) haben all die anderen Athleten die gleiche Struktur seiner Gedanken (wie fühle ich mich, wie bin ich auf den Wettkampf vorbereitet, wie lief es, was kann ich besser machen, was muss oder was will ich ändern usw. usf) - nur er ist der Einzige, der es mit festem Blick in die Kamera immer wieder öffentlich äußert. Ein ehemaliger Nutzer hier hat ihm mal ständige Selbstassertionen unterstellt - die habe ich auch, nur bleiben die leise in meinem Kopf. Lionel hat sich dazu entschieden, all (?) seine Gedanken öffentlich zu teilen, vielleicht ist er der Typ dazu (begonnen hatte er mit einem Blog und er hat das damals sehr gemocht), vielleicht ist der Prozess langsam entstanden, vielleicht bespielt er die Klaviatur der sozialen Selbstdarstellung mitllerweile sehr gern mit seinem kongenialen Partner Talbot (der die richtigen Fragen stellt), weil sich alle Beteiligten daran gewöhnt haben und sich daraus natürlich auch ein sehr gutes Geschäftsmodell entwickelt hat. Was ich damit ausdrücken will, ist, dass sich Lionels Gedankenwelt und seine Analysen gar nicht so sehr von denen anderer Athleten unterscheiden werden; Er ist nur der Einzige, der immer wieder versucht, das Geschehene, das Beobachtete, die "Realität" in Worte zu fassen und daraus Handlungen abzuleiten, während alle anderen "die Klappe halten". Damit wären wir wieder beim Künstler, der ja nicht sein Werk erklären sondern es einfach nur wirken lassen sollte :Blumen: PS: Ich mag Lionel für seine Art und ich hoffe, er wird irgendwann zurückschauen und seine Kinder werden sagen: Dad hast du gut und richtig gemacht. PPS: als Antithese kann man natürlich Gustav Iden anführen. Seine Vorher-Nachher-Interviews bei Bob Babitt sind in der Klarheit seiner Voraussagen und Analysen erschreckend beeindruckend. |
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Ich finde, dass Lionel sehr authentisch rüberkommt. Man (bzw. stellvertretend erstmal ich) glaubt ihm, dass er das, was er sagt, meint; und er wirkt aufrichtig freundlich. Weil man netten Menschen gerne Gutes wünscht, ärgert man sich dann auch mal über sie, wenn sei das Gegenteil von dem tun, was man ihnen gerne als guten Rat mitgegeben hätte. Da muss man sich nur mal in der eigenen Familie umschauen. :Lachen2: Mit dieser Erkenntnis beende ich meinem heutigen Ausflug in die Küchenphilosophie. :cool: Zitat:
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Er ist für mich vor allem ne Rampensau, die weiss wie man in einer Randsportart sein Geld verdient. Allein die Klicks der prerace-Interviews bei Bob: 1st place !
Unabhängig davon find ich ihn auch klasse. :liebe053: |
Holt sich Lionel halt erst nächstes Jahr den Titel!!!! :Huhu:
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Vision Quest
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