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Hafu 30.10.2020 09:44

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1561679)
Warum werden Risikogruppen, z.B. Bewohnern und Angestellten in Altenheimen, denn nicht solche Masken kostenlos zur Verfügung gestellt?
...

Keine Ahnung. Bei uns kann vom Personal jeder FFP-2-Masken tragen, der es will und es bekommen sogar rauchende PAtienten FFP-2-Masken kostenlos zur Verfügung gestellt, damit sie während der obligaten eineinhalb Tage Quarantäne zwischen stationärer Aufnahme und negativem Abstrichergebnis weiter zum Rauchen raus gehen können, ohne Mitpatienten zu gefährden (Nichtraucher müssen diese Zeit komplett in ihrerm Zimmer verbringen, was Raucher wegen Rauchverbot nicht schaffen würden).

Die Produktionsstätten von FFP-2-Masken (in Asien und Europa) laufen längst wieder auf Hochtouren, so dass ich (für reiche Länder wie Deutschland) nicht an einen Mangel (wie im Frühjahr) glaube.
Aber wie oben schon beschrieben: die Masken lösen nicht alle Probleme.

Die Kernproblematik die die Pandemie vorantreibt, liegt im privaten Bereich und bei der persönlichen Eigenverantwortung der Nicht-Risikogruppen hinsichtlich deren Freizeitverhalten und ich sehe aktuell nicht, wie die Politik hier mit welchen Maßnahmen nachhaltigen Zugriff gewinnen will und kann.

Bleierpel 30.10.2020 09:54

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1561675)
IAber verklagt er dann nicht besser die Feierbiester der Privatfeiern als die regierung, die versucht, die sehr große Mehrheit zu schützen...?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1561681)
Wünschst Du Dir wirklich, daß die Leute anfangen sich gegenseitig zu verklagen?

NEIN! meine Frage war eher theoretischer Natur...
Du triffst mit deinen Ausführungen den Punkt!

keko# 30.10.2020 09:57

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561684)
...

Die Kernproblematik die die Pandemie vorantreibt, liegt im privaten Bereich und bei der persönlichen Eigenverantwortung der Nicht-Risikogruppen hinsichtlich deren Freizeitverhalten und ich sehe aktuell nicht, wie die Politik hier mit welchen Maßnahmen nachhaltigen Zugriff gewinnen will und kann.

Aus meiner Sicht ist dieser Weg eine Sackgasse. Ich hoffe nicht, dass man mit deutscher Gründlichkeit immer weiter ins Private hinein will. Das wäre eine Spirale aus Vorgaben und Bestrafung.
Weiter auf AHA pochen und gleichzeitig Risikogruppen schützen, halte ich für gangbar über Monate oder gar Jahre.
Das Virus wird auch am 1. Dezember noch genug "Futter" in DE vorfinden. Es braucht eine langfristige Strategie und dazu gehört auch die Wahrheit, dass das Virus bleiben wird.

TriVet 30.10.2020 10:00

auf science.orf.at:

Die drei Haupttreiber der Pandemie

Mitunter entsteht der Eindruck, rund um die Übertragung von Sars-CoV-2 sei vieles unklar und der Wissensstand ändere sich permanent. Dem widersprechen nun US-Forscherinnen und Forscher. Schon jetzt sei beispielsweise sicher, wer die drei Haupttreiber der Pandemie sind: private Haushalte, Superspreader und Reisen.

Bockwuchst 30.10.2020 10:01

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561684)
Keine Ahnung. Bei uns kann vom Personal jeder FFP-2-Masken tragen, der es will und es bekommen sogar rauchende PAtienten FFP-2-Masken kostenlos zur Verfügung gestellt, damit sie während der obligaten eineinhalb Tage Quarantäne zwischen stationärer Aufnahme und negativem Abstrichergebnis weiter zum Rauchen raus gehen können, ohne Mitpatienten zu gefährden (Nichtraucher müssen diese Zeit komplett in ihrerm Zimmer verbringen, was Raucher wegen Rauchverbot nicht schaffen würden).

Die Produktionsstätten von FFP-2-Masken (in Asien und Europa) laufen längst wieder auf Hochtouren, so dass ich (für reiche Länder wie Deutschland) nicht an einen Mangel (wie im Frühjahr) glaube.
Aber wie oben schon beschrieben: die Masken lösen nicht alle Probleme.

Die Kernproblematik die die Pandemie vorantreibt, liegt im privaten Bereich und bei der persönlichen Eigenverantwortung der Nicht-Risikogruppen hinsichtlich deren Freizeitverhalten und ich sehe aktuell nicht, wie die Politik hier mit welchen Maßnahmen nachhaltigen Zugriff gewinnen will und kann.

Mein Arbeitgeber stellt allem Mitarbeitern die mit den Öffis in die Arbeit kommen kostenlos FFP2 Marken zur Verfügung. Wir haben einen größeren Vorrat angelegt, der bis weit ins nächste Jahr reichen sollte. Man muss sich halt drum kümmern und entsprechend ein bisschen Geld in die Hand nehmen, aber die Dinger sind anscheinend verfügbar.

Adept 30.10.2020 10:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1561681)
Wünschst Du Dir wirklich, daß die Leute anfangen sich gegenseitig zu verklagen? Reicht die bisher schon vielbeklagte "Spaltung der Gesellschaft" nicht, und Aufrufe zur Denunziation, muß man noch mehr die Leute aufeinanderhetzen? War zwar schon immer so, daß in Zeiten von Seuchen jeder sich selbst am nächsten ist , und auch zu Pestzeiten gab es Lynchjustiz, im vermeintlichen Glauben, die "Schuldigen" zu bestrafen. Geholfen hat es nie.
Abgesehen davon beschützen die Maßnahmen bei Corona nie die "sehr große Mehrheit" - wir hatten schon, daß höchstens 40 % der Bevölkerung als Risikogruppe anzusehen sind, (m.M.n. eher weniger). Es geht höchstens um eine beträchtliche Minderheit - das kann auch als Grund reichen, ist auch die Basis für alle Verhältnismäßigkeitsfragen, aber Übertreibungen verhelfen nicht zu mehr Akzeptanz.

Ich gehe ansonsten auch davon aus, daß es eine Klagewelle geben wird, und möglicherweise nicht alles bis Monatsende zu halten sein wird - darauf bauen kann man ebensowenig wie auf die Aussage, daß die Maßnahmen nur bis Ende November gelten sollen.

Guter Punkt. Und wir wissen ja immer noch nicht genau, wie die Uebertragung stattfindet, also ist das "Schuldige Setup" unbekannt/nicht sicher!

Man hört ja immer wieder, dass in einem Fall sich keiner in der Gruppe infiziert, wenn einer Corona hat und in anderem Fall waren es viele.

Ist ja nicht gerade toll, zu denunzierern und zu saktionieren und später festzustellen, dass dieses Setup gar nicht das Problem war.

Cogi Tatum 30.10.2020 10:12

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561678)
Kommt aber bei der entsprechenden Wählerschaft gut an. Mein persönlicher Eindruck ist mittlerweile, dass AfD und FDP zu großen Teilen das gleiche Handwerkszeug nutzen - „die da oben machen eh was sie wollen und sind eh alle linksversifft“. Die einen fischen eben bei der eher sozial schwächeren Klasse und keilen zusätzlich gegen ausländer (klassisches ausspielen von 2 Gruppen in prekären Lagen) und die anderen bei den sozial stärker gestellten, die hinter jeder Steuererhöhung Karl Marx um die Ecke lugen sehen...

Von Kubicki habe ich in der Tat aber noch nie zu irgendeinem Thema einen Vorschlag gehört (auch keinen den ich schlecht hätte finden können - ich erinner mich an kein einziges Programm)

Zu einem gestrigen Kommentar von Dir in gleicher Tonalität antwortete ich ebenfalls gestern. Ich kann Teile meiner gestrigen Anwort für den obigen Kommentar erneut verwenden. Copy&Paste:

Es scheint gesellschaftsfähiger geworden zu sein in sehr aggressiver, abwertender, ehrabschneidender Form im Netz herumzupoltern.

:Nee:

Matthias75 30.10.2020 10:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1561681)
Wünschst Du Dir wirklich, daß die Leute anfangen sich gegenseitig zu verklagen? Reicht die bisher schon vielbeklagte "Spaltung der Gesellschaft" nicht, und Aufrufe zur Denunziation, muß man noch mehr die Leute aufeinanderhetzen? War zwar schon immer so, daß in Zeiten von Seuchen jeder sich selbst am nächsten ist , und auch zu Pestzeiten gab es Lynchjustiz, im vermeintlichen Glauben, die "Schuldigen" zu bestrafen. Geholfen hat es nie.

Ein schwieriges Thema und mir wäre es auch lieber, wenn es nicht dazu kommen würde bzw. dass die Rahmenbedingungen so sind (z.B. durch bessere Umsetzung der Gesetze/Regeln), dass es nicht dazu kommen kann/soll/muss.

Ganz ausschließen und denjenigen als Denunzianten abtun, möchte ich aber auch nicht. Wie soll man deiner Meinung nach reagieren, wenn man klare Verstöße mitbekommt und die Personen z.B. auf eine direkte Ansprache nicht reagieren oder eine solche - aus welchen Gründen auch immer - nicht möglich oder nicht sinnvoll ist?

Ich meine damit nicht "kleine Verstöße" wie Maske vergessen oder ein Treffen mit 6 statt 5 Personen, von denen "nur" eine diffuse Gefahr ausgeht, sondern z.B. Verstöße, von denen eine konkrete Gefahr der Verbreitung des Virus ausgeht, z.B. weil sich Personen nicht an eine verordnete Quarantäne halten.

Um das nochmal klarzustellen: Ich will weder eine Nachbarschaftsbespitzelung noch ein permanentes Misstrauen in der Bevölkerung. Es muss aber auch möglich sein, eindeutig rechtswidriges Verhalten, dass zur Verbreitung des Virus Beitrag anzuzeigen ohne dass der Anzeigende der Buhmann ist. Das Fehlverhalten geht ursprünglich nicht von ihm aus.

Ich vergleiche das mal mit dem Straßenverkehr: Ich bin z.B. gegen die ganzen Hilfssheriffs, die durch die Wohngebiete ziehen, um Falschparker aufzuschreiben. Wenn aber ein Fahrer permanent alle Verkehrsregeln missachtet und damit konkret Kinder und Anwohner in Gefahr bringt, würde ich eine Anzeige für gerechtfertigt halten.

M.

Klugschnacker 30.10.2020 10:22

Zitat:

Zitat von Cogi Tatum (Beitrag 1561683)
Verlassen Landesregierungen und der Bund mit ihren Anordnungen diese Grundprinzipien, was unterscheidet uns dann noch von Bananenrepubliken?

Das mildere Klima. Zumindest noch die nächsten Jahre.

LidlRacer 30.10.2020 10:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1561693)
Das mildere Klima. Zumindest noch die nächsten Jahre.

:Lachanfall:

Cogi Tatum 30.10.2020 10:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1561693)
Das mildere Klima. Zumindest noch die nächsten Jahre.

Die Unterschiede sind vernachlässigbar ;)

qbz 30.10.2020 10:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1561686)
......
Weiter auf AHA pochen und gleichzeitig Risikogruppen schützen, halte ich für gangbar über Monate oder gar Jahre.
.....

Was bedeutet konkret Risikogruppen schützen? Es handelt sich um eine Menge von Menschen in DE in der Grössenordnung der Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen (17 Millionen) und Schleswig-Holstein (2,5 Millionen) zusammen, bis zu 30 % in DE. Davon nehmen die meisten aktiv und selbständig am Leben teil, ein erheblicher Teil ist auch berufstätig und leben in Familien oder haben famililäre und private Kontakte, wo immer die Gefahr besteht, dass einer / eine das Virus in den Haushalt bringt. Sollen sich die Risikopersonen jetzt über 1 bis mehrere Jahre von jeglichen privaten Kontakten isolieren und ihre Berufsarbeit aufgeben! Auch die Senioren unter ihnen stellen durchaus einen wirtschaftlichen Faktor dar.

In der ambulanten Pflege und in Pflegeheimen wird eigentlich heute schon überall penibel auf Hygienschutzmassnahmen geachtet, die auch mit Schnelltests alle weiter praktiziert werden müssen. Ich weiss nicht, was man da noch entscheidend verbessern kann.

Insofern nehme ich persönlich die Rede "von Risikogruppen schützen" eher als Schlagwort wahr, solange man keine realistischen konkreten Vorschläge macht. Der beste Schutz ist doch eine niedrige Infektionsrate in der Bevölkerung. Je höher und verbreiteter diese ist, desto mehr werden Risikogruppen in DE betroffen sein, desto belasteter die Ämter sowie die Krankenhäuser und Intensivstationen mit allen bekannten Nachteilen wiederum für andere Patientengruppen. Deswegen halte ich das Ziel eines Stopps des exponentiellen Wachstums und einer Verringerung für absolut notwendig, auch damit die Gesundheitsämter wieder Kapazitäten haben, um für Menschen mit Kontakt zu Infizierten Quarantäne anzuordnen. Ob die jetzigen Massnahmen wirkungsmächtig genug und ausreichend lang disponiert sind, wird sich in 4 Wochen zeigen. Da die Infektionen in ganz wenigen Wochen extrem rasant angestiegen sind (auch Brandenburg liegt jetzt > 50/100000 von ehemals 15/100000) und sich in der ganzen Fläche von DE ausgebreitet haben (fast alles "Risikogebiet"), rechne ich im besten Fall mit einem Erreichen des Scheitels der Welle durch die Massnahmen, was es den Gesundheitsämtern immer noch schwer machen dürfte, wieder die frühere, erfolgreiche Containment Strategie aufzunehmen. Dass mit den jetzigen Massnahmen im Winter und den Weihnachtsferien alle glücklich Apres-Ski Lokale in DE, AU, CH besuchen können, glaube ich hingegen kaum.

Was die FDP betrifft, wundert mich ihre Haltung überhaupt nicht, da sie immer für Staatsabbau (Reduktion bis Auflösung der Gesundheitsämter!), Rationalisierung und Privatisierung des Gesundheitswesens und der Sozialversicherungen eintritt und stattdessen individuelle Eigenverantwortung predigt. Wer das will, wählt FDP, Neoliberalismus pur.

LidlRacer 30.10.2020 10:51

Du musst es ja wissen - als Experte für aggressive, abwertende und ehrabschneidende Äußerungen.
Zum Glück vergesse ich die, die du mir an den Kopf wirfst, in der Regel schnell.

Interessieren würde mich, wann & wie du dich radikalisiert hast - selbst unter der aktuellen Identität klangst du vor nicht allzu langer Zeit noch vernünftig:

Zitat:

Zitat von Cogi Tatum (Beitrag 1545323)
Versucht man es mit Fakten kommt dann ein "Ja, aber" und es wird auf Youtube-Koryphäen wie z. B. Bodo Schiffmann verwiesen. :Nee:

Bei einer entsprechenden Nachfrage warum Schiffmann mehr und anderes weiß wie z. B. das RKI fällt die Antwort ziemlich knapp aus, so es denn eine Antwort gibt.

Man könnte meinen, du wärest inzwischen selbst durch Schiffmann und Konsorten infiziert.

MattF 30.10.2020 10:57


Das mag sein führt in der Bewertung so aber in die Irre.


Die Ansteckung im privaten Haushalt ist praktisch nicht verhinderbar, ausser wir setzen und jetzt alle einzel in eine Zimmer, was bei uns sogar ginge. Wie müssten uns zu dritt nicht sehen in unserem großen Haus :-)

In 2-3 Zi Whg oder in zb. Flüchtlingsheimen ist das illusorisch.

Von daher muss der Virus abgefangen werden, bevor er den privaten Bereich erreicht.

Die Restaurantbranche hat ja jetzt die Losung ausgegeben nur 2% der Ansteckungen wären in Restaurants. Gut nur der eine der sich vielleicht im Restaurant ansteckt der steckt dann 3 Familienmitglieder an, die gehen in die Schule .....

Schwarzfahrer 30.10.2020 11:02

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1561692)
Ein schwieriges Thema und mir wäre es auch lieber, wenn es nicht dazu kommen würde bzw. dass die Rahmenbedingungen so sind (z.B. durch bessere Umsetzung der Gesetze/Regeln), dass es nicht dazu kommen kann/soll/muss.

Es muss nie. Es liegt allein am menschlichen Umgang miteinander.
Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1561692)
Wie soll man deiner Meinung nach reagieren, wenn man klare Verstöße mitbekommt und die Personen z.B. auf eine direkte Ansprache nicht reagieren oder eine solche - aus welchen Gründen auch immer - nicht möglich oder nicht sinnvoll ist?
Ich meine damit nicht "kleine Verstöße" wie Maske vergessen oder ein Treffen mit 6 statt 5 Personen, von denen "nur" eine diffuse Gefahr ausgeht, sondern z.B. Verstöße, von denen eine konkrete Gefahr der Verbreitung des Virus ausgeht, z.B. weil sich Personen nicht an eine verordnete Quarantäne halten.

Gelassen, wenn man selbst nicht gefährdet ist, mit vernünftiger Distanzierung und selbstschutz, wenn man sich als gefährdet fühlt. Wobei die direkte Ansprache auch eine breite Palette zwichen freundlicher Erinnerung und Anschnauzen liegen kann, und entsprechend unterschiedliche Erfolgschancen hat. Grundsätzlich hat aber bei uns der Staat das Monopol, Gesetze und Verordnungen durchzusetzen. Keiner von uns sollte sich als Hilfssherrif engagieren, finde ich. Und "konkrete Gefahr" geht im seltensten Fall von jemadnem aus, es ist meistens höchstens eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß eventuell eine Infektion übertragen werden könnte. (Konkrete Gefahr ist für mich ein gezieltes Anhusten durch einen bekannt Infizierten, und nicht ein Quarantäne-Bruch).
Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1561692)
...Es muss aber auch möglich sein, eindeutig rechtswidriges Verhalten, dass zur Verbreitung des Virus Beitrag anzuzeigen ohne dass der Anzeigende der Buhmann ist.

Mölgich ist alles, gut finde ich es nicht. Ich bin dafür, nur im Falle von persönlicher Verwicklung an eine Anzeige zu denken.

aequitas 30.10.2020 11:08

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1561697)
Insofern nehme ich persönlich die Rede "von Rsikogruppen schützen" eher als Schlagwort wahr, solange man keine konkreten Vorschläge macht. Der beste Schutz ist doch eine niedrige Infektionsrate in der Bevölkerung. Je höher und verbrieteter diese ist, desto mehr werden Risikogruppen in DE betroffen sein, desto belasteter die Krankenhäuser und Intensivstationen mit allen bekannten Nachteilen wiederum für andere Patientengruppen.

Absolut richtig. Dennoch: die größte Gefahr besteht für die Risikogruppe. Entsprechend wären konkrete Maßnahmen hilfreicher. Stattdessen wurden am Mittwoch pauschal Maßnahmen erlassen, die teilweise fragwürdig erscheinen. Ja, Infektionsszahlen sollten soweit möglich gesenkt werden bzw. das Wachstum gebremst werden. Gleichzeitig muss aber auch der Schutz der Risikogruppe besser geplant und umgesetzt werden. Dass ein solches Vorhaben nicht einfach ist, sollte jedem klar sein.

Außerdem: konkrete Vorschläge wurden schon gemacht, aber die werden offensichtlich gekonnt ignoriert. Vielleicht liegt es daran, dass es in dieser Debatte nur A oder B gibt, aber keinen Weg dazwischen, keine Kombination von Lösungen. Überhaupt: Ziel- und Lösungsorientierung fehlen komplett.

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561698)
Interessieren würde mich, wann & wie du dich radikalisiert hast - selbst unter der aktuellen Identität klangst du vor nicht allzu langer Zeit noch vernünftig

Für dich gibt es auch nur schwarz oder weiß?

Warum geht Infektionsschutz und Hinweis auf Rechtsstaatlichkeit nicht zusammen?

Gerade die zuletzt beschlossenen Maßnahmen berechtigen durchaus zur Kritik, da viele Fragen offen bleiben. Maßnahmen wurden pauschal erlassen und es gibt berechtigterweise Interessengruppe, denen bestimmte Grundrechte beschränkt werden ohne, dass es dafür ausreichend Belege gibt. Friseure vs. Tattoowierer ist da doch ein ideales Beispiel. Ein Tattoostudio ist zu 99% hygienischer als jeder Friseursalon, da dort grundsätzlich mit Desinfektionsmittel und Einmal-Handschuhen gearbeitet wird. Außerdem ist der Durchlauf an Kunden wesentlich geringer und wird namentlich erfasst. Hier fehlen Erklärungen. [Das ist nur ein Beispiel, weitere wurden auch schon auf den vergangenen Seiten diskutiert.]

Eine aktuelles Paper aus The Lancet:

Whether droplet or airborne transmission is the main route, the risk of infection is known to be much lower outside where ventilation is better. As winter approaches in the northern hemisphere, the opportunity to socialise and exercise outdoors becomes more challenging and concerns are growing over the increased risk of transmission of COVID-19. Public health guidance now needs to advise people how to navigate risk in indoor settings and wearing facemasks is becoming mandatory in many countries for travelling on public transport, indoor shopping, and gatherings. Facemasks and shields offer protection from larger droplets but their effectiveness against airborne transmission is less certain. Advice on spending time indoors should also focus on improved ventilation and avoiding crowded spaces.

As 2021 draws near, people are getting tired of the disruption the pandemic has brought to their lives and their willingness to adhere to strict rules and lockdowns might wane. As cases of COVID-19 increase globally, we need to more fully understand the transmission routes. It is crucial that we embrace new research and do not rely on recommendations based on old data so that clearer and more effective infection control guidance can be provided in the face of pandemic fatigue.


Hier wird noch einmal betont, dass es die engen Kontake in schlecht gelüfteten Räumlichkeiten sind. Wieso werden dann pauschal (Gruppen-)Aktivitäten im Freien verboten? Hier wäre es essentiell, wenn die Beschlüsse nachvollziehbar wären und zu (eigenverantwortlicher) Compliance führen, statt einfach pauschal zu verbieten. Es braucht Freiräume und Möglichkeiten sozial zu interagieren, wo dies möglich ist. Shopping sehe ich da eher weniger geeignet. Auch der DOSB hat sein Bedauern darüber geäußert:

Leider berücksichtigt der generelle Lockdown nicht die vielfältigen und erfolgreichen Aktivitäten des Sports, der durch ein hohes Maß an Disziplin und mit der konsequenten Umsetzung von Hygiene-Konzepten erreicht hat, dass der Sport nachweislich kein Infektionstreiber ist.

Cogi Tatum 30.10.2020 11:08

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561698)
...Interessieren würde mich, wann & wie du dich radikalisiert hast...

Man könnte meinen, du wärest inzwischen selbst durch Schiffmann und Konsorten infiziert.

Jetzt wird es interessant aber auch OT.
Die Frage (in der gebotenen OT-Kürze): Habe ich mich radikalisiert oder hat sich Deine Wahrnehmung derer radikalisiert die nicht zu 100 Prozent, sondern nur zu 95 Prozent deiner Meinung sind?

Tipp: Man kann -ich tue es- Drosten und Mai Thi Nguyen-Kim für fähige Köpfe und Karl Lauterbach für einen lärmenden Selbstdarsteller halten und diverse Bedrohungen durch die Pandemie und für die Rechtsstaatlichkeit sehen.

Aber feinkörnige Betrachtungsweisen sind nicht jedermanns Sache. Lieber einmal zu viel draufgehauen und sich freuen wenn der, der es verdient zu haben scheint, von vier Leuten gleichzeitig filetiert wird.

An den Rest: Sorry fürs OT.

LidlRacer 30.10.2020 11:15

Ich glaub, die aktuelle Zahl vom RKI hatten wir heute noch gar nicht:

18.681 nach 11242 vor einer Woche (+ 66 %), die gestrigen "nur" ca. + 50 % waren also noch kein nachhaltiger Beginn der Wende.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...8-1eb18ed08007

Und Merkels Weihnachtszahl 19.200 überspringen wir dann morgen ...

Adept 30.10.2020 11:16

Zitat:

Zitat von Cogi Tatum (Beitrag 1561702)
Jetzt wird es interessant aber auch OT.
Die Frage (in der gebotenen OT-Kürze): Habe ich mich radikalisiert oder hat sich Deine Wahrnehmung derer radikalisiert die nicht zu 100 Prozent, sondern nur zu 95 Prozent deiner Meinung sind?

Tipp: Man kann -ich tue es- Drosten und Mai Thi Nguyen-Kim für fähige Köpfe und Karl Lauterbach für einen lärmenden Selbstdarsteller halten und diverse Bedrohungen durch die Pandemie und für die Rechtsstaatlichkeit sehen.

Aber feinkörnige Betrachtungsweisen sind nicht jedermanns Sache. Lieber einmal zu viel draufgehauen und sich freuen wenn der, der es verdient zu haben scheint, von vier Leuten gleichzeitig filetiert wird.

An den Rest: Sorry fürs OT.

Ich würde mir keinen Kopf machen. :) Ich glaube, die meisten können ganz gut beurteilen, wer sich hier im Thread radikalisiert hat. ;)

Hafu 30.10.2020 11:24

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1561689)
...
Man hört ja immer wieder, dass in einem Fall sich keiner in der Gruppe infiziert, wenn einer Corona hat und in anderem Fall waren es viele.
...

Das ist richtig, aber mindestens seit dem Frühjahr auch wissenschaftlich bestätigtes Wissen: die Pandemie hängt von den Superspreadern ab. Auch in der jetzigen Situation mit ansteigenden Infektzahlen ist es nicht so dass jeder Infizierte andere ansteckt, sondern (verinfacht ausgedrückt) 9 von 10 Infizierten stecken überhaupt niemand weiteren an, haben also einen R-Wert von 0 und ein Infizierter steckt dafür 10 weitere an, so dass für alle 10 Positive der R-Wert dann eben doch bei 1,0 liegt (gestern war er übrigens -nebenbei bemerkt- erstmals seit Wochen wieder unter 1, was erstes Indiz ist, dass schon vor dem geplanten LockDown die Kurve wieder verflacht.)

Schwarzfahrer 30.10.2020 11:32

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561705)
(gestern war er übrigens -nebenbei bemerkt- erstmals seit Wochen wieder unter 1, was erstes Indiz ist, dass schon vor dem geplanten LockDown die Kurve wieder verflacht.)

Wenn sich dieses Indiz bestätigt, sind die verfügten Eingriffe besonders schwer begründbar, finde ich (war ja nach einigen Darstellungen im Frühling Ende März ähnlich). Bin gespannt, ob solche Zusammenhänge bei der Beurteilung der Verhältnismäßigkeit durch die Gerichte eine Rolle spielen werden - oder ist das zu einfach gedacht für Juristen?

Estebban 30.10.2020 11:33

Zitat:

Zitat von Cogi Tatum (Beitrag 1561696)
Die Unterschiede sind vernachlässigbar ;)

Wetter, Klima...

qbz 30.10.2020 11:33

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1561701)
........
Außerdem: konkrete Vorschläge wurden schon gemacht, aber die werden offensichtlich gekonnt ignoriert. Vielleicht liegt es daran, dass es in dieser Debatte nur A oder B gibt, aber keinen Weg dazwischen, keine Kombination von Lösungen. Überhaupt: Ziel- und Lösungsorientierung fehlen komplett.
.......

In diesem Forum las ich einen einzigen Vorschlag: Einkaufszeiten für Senioren und jetzt in den Medien kostenlose Abgabe von FFP2-Masken für Risikogruppen.

In welchem Umfang trägt ein Einkauf im Supermarkt, wo alle Masken tragen müssen, wirklich zur Infektionsrate von Senioren bei? Ich schätze mal, marginal. Ausserdem benötigen Senioren und Risikogruppen ausser dem Supermarkt viele andere Einrichtungen, wo es keine Extrazeiten geben würde.

Die WHO empfiehlt in ihren Grundsätzen zur Pandemiebekämpfung sowohl eine Containment Strategie wie parallel Protection der Risikogruppen. Diejengen, welche jetzt ständig vom Schutz der Risikogruppen als oberste Priorität reden, tun das, weil die Containment Strategie der Behörden an vielen Stellen aus Ressourcenmangel aufgegeben wurde oder sie diese davor schon aufgeben wollten.

LidlRacer 30.10.2020 11:40

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561705)
(gestern war er [der R-Wert] übrigens -nebenbei bemerkt- erstmals seit Wochen wieder unter 1, was erstes Indiz ist, dass schon vor dem geplanten LockDown die Kurve wieder verflacht.)

Erscheint mir allerdings sehr zweifelhaft, ob das realistisch ist. Es gab in letzter Zeit ja keinen Tag, an dem die Neuinfektionen nicht mindestens knapp 50 % über dem gleichen Tag der Vorwoche lagen und es gab m.E. zumindest in den reinen täglichen Daten NICHTS, was auf einen Rückgang hindeutet - lediglich auf eine Abschwächung des Wachstums.

Einen Rückgang zeigt allerdings die rote "Nowcasting"-Kurve im eben verlinkten Spiegel-Artikel:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...8-1eb18ed08007
"*durch statistische Aufbereitung (Glättung, z.T. errechneter Krankheitsbeginn; mehr Infos)"

Hier die "mehr Infos":
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...owcasting.html

Ich kann ehrlich gesagt nicht sicher beurteilen, ob das "Nowcasting" hier einen realen Effekt zeigt oder ein Artefakt, tippe aber auf Letzteres.

Helios 30.10.2020 11:42

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561703)
Ich glaub, die aktuelle Zahl vom RKI hatten wir heute noch gar nicht:

18.681 nach 11242 vor einer Woche (+ 66 %), die gestrigen "nur" ca. + 50 % waren also noch kein nachhaltiger Beginn der Wende.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...8-1eb18ed08007

Und Merkels Weihnachtszahl 19.200 überspringen wir dann morgen ...

als ewig Gestriger hab ich nach den Zahlen vom 1.10. gegurgelt - es war bei 2503 - nette Steigerung in 4 Wochen - grob 18.6/2.5 = ver7facht

edit: bei den Sterbefällen kam es zum "break out" aus einer Range - am 23.10 waren es noch unter 50 tote pro Tag - gestern war der Ausbruch mit 89 Tote - die Spitze lag bei 315 am 16.4. - aufgrund der Infektionszahlen werden die 315 in den nächsten 4 Wochen vermutlich leider erreicht werden.

Adept 30.10.2020 11:49

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561705)
Das ist richtig, aber mindestens seit dem Frühjahr auch wissenschaftlich bestätigtes Wissen: die Pandemie hängt von den Superspreadern ab. Auch in der jetzigen Situation mit ansteigenden Infektzahlen ist es nicht so dass jeder Infizierte andere ansteckt, sondern (verinfacht ausgedrückt) 9 von 10 Infizierten stecken überhaupt niemand weiteren an, haben also einen R-Wert von 0 und ein Infizierter steckt dafür 10 weitere an, so dass für alle 10 Positive der R-Wert dann eben doch bei 1,0 liegt (gestern war er übrigens -nebenbei bemerkt- erstmals seit Wochen wieder unter 1, was erstes Indiz ist, dass schon vor dem geplanten LockDown die Kurve wieder verflacht.)

Und das finde ich einen sehr interessanten Punkt! Flacht die Kurve nur aufgrund der Massnahmen ab, die wir durchführen oder gibt es eine Art "natürlichen Verlauf" bei der Ansteckungswelle unabhängig davon?

Bei Grippe gibt es doch auch eine Wellenfunktion, obwohl das Verhalten sich NICHT ändert. Und ich glaube nicht, dass es nur mit der Grippe-Impfung zu tun hat. Da könnte man in Länder schauen, die nicht/kaum impfen. Und Herdenimmunität ist auch zweifelhaft, weil sich das Grippevirus mit der Zeit verändert.

aequitas 30.10.2020 11:49

In NRW wurden nun die neuen Corona-Verordnungen publiziert. Eventuell interessant für den einen oder die andere:

§ 9 (3) Wettbewerbe in Profiligen, Wettbewerbe im Berufsreitsport und Pferderennen sowie an-dere berufsmäßige Sportausübung sind zulässig, soweit die Vereine beziehungsweise die Li-zenzspielerabteilungen der Vereine sich neben der Erfüllung ihrer arbeitsschutzrechtlichen Hygiene- und Schutzpflichten auch verantwortlich für die Reduzierung von Infektionsrisiken im Sinne des Infektionsschutzgesetzes zeigen und die für die Ausrichtung der Wettbewerbe verantwortlichen Stellen den nach § 17 Absatz 1 zuständigen Behörden vor Durchführung der Wettbewerbe geeignete Infektionsschutzkonzepte vorlegen. Zuschauer dürfen bei den Wettbe-werben bis zum 30. November 2020 nicht zugelassen werden.

Klugschnacker 30.10.2020 11:52

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561703)
Und Merkels Weihnachtszahl 19.200 überspringen wir dann morgen ...

Mit einem kleinen Gruß an jene, die der Kanzlerin unsachliche und unverantwortliche Panikmache vorgeworfen haben.

Hafu 30.10.2020 12:01

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561709)
Erscheint mir allerdings sehr zweifelhaft, ob das realistisch ist. Es gab in letzter Zeit ja keinen Tag, an dem die Neuinfektionen nicht mindestens knapp 50 % über dem gleichen Tag der Vorwoche lagen und es gab m.E. zumindest in den reinen täglichen Daten NICHTS, was auf einen Rückgang hindeutet - lediglich auf eine Abschwächung des Wachstums.

...
Ich kann ehrlich gesagt nicht sicher beurteilen, ob das "Nowcasting" hier einen realen Effekt zeigt oder ein Artefakt, tippe aber auf Letzteres.

Ich habe grundsätzlich großes Vertrauen in die veröffentlichten Zahlen des RKI.

Natürlich ist ein Wert noch keine Trendumkehr und man sollte abwarten wie sich der gleitende Durchschnitt des R-Zahlen entwickelt, aber wenn man die Nowcasting-Tabelle des RKI ansieht, dann findet man den (vor dem gestrigen 29.10.) letzten Tag, an dem der veröffentlichte R-Wert unter 1 liegt am 22.9., also vor über 4-Wochen.
Danach lag an jedem Tag der R-Wert über 1, teilweise sogar bei 1,5 ohne große Ausreiser nach oben oder unten.

Das RKI gibt ja auch das statistische Konfidenzintervall für jeden einzelnen R-Wert an und das lag für den aktuellsten Wert zwischen 0,8 und 1,11.

Angeordnete Infekteindämmungsmaßnahmen gibt es ja wie schon mehrfach thematisiert schon seit Mitte Oktober, zusätzlich gibt es in allen Regionen mit besonders hohen Inzidenzen nochmal zusätzliche Einschränkungen inklusive Geboten und Verboten.
Es wäre eher verwunderlich, wenn man in den Zahlen keinen Effekt all dieser Maßnahmen sehen würde.

Selbst Tierpopulationen praktizieren bei Epidemien umso stärker social distancing je mehr Erkrankte es gibt. Und soviel doofer als Makaken oder Fledermäuse ist der Mensch auch nicht. Ein Problem bei der laufenden Pandemie (zumindest hier in Deutschland) ist halt, dass (noch) nicht jeder mindestens einen Covid-19-Erkrankten kennt, denn das würde das persönliche Verhalten weitaus stärker beeinflussen als jeder Apell im Fernsehen oder die x-te Corona-Diskussion bei Lanz und Illner.

Trimichi 30.10.2020 12:02

Leute, ich bin grad ziemlich busy und konnte mir nicht alles durchlesen. Daher bitte dieses posting als Zwischenruf verstehen. Danke.

Also: ich hatte - bei einer Tasse Kaffee nebenbei bemerkt - just eben ein echtes sogenanntes Aha-Erlebnis. Diese AHA-Regeln...- Leute, keine Ahnung was diese bedeuten und ich will es auch nicht wissen, aber: das ist das falsche Akronym!!! Richtig wäre: ARA. :)

Es muss nicht etwa Aha sondern - bestenfalls übrigens - Ara heißen. Begr.: in vielen Kreuzworträtzeln ist nach der Papageienart und nicht nach dem Eureka des Archimedes (ich habe es gefunden), vom dt. Psychologen Karl Bühler als AHA-Erlebnis bezeichnet, gefragt.

In Kurz: ARA-Regeln nicht Aha-Regeln. :Lachanfall:

Bleibt die Bitte an die Werbetexter von Regierung und Wissenschaft um Berichtigung.

VG und Merci. :) :Huhu:

Matthias75 30.10.2020 12:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1561700)
Es muss nie. Es liegt allein am menschlichen Umgang miteinander.

Gelassen, wenn man selbst nicht gefährdet ist, mit vernünftiger Distanzierung und selbstschutz, wenn man sich als gefährdet fühlt. Wobei die direkte Ansprache auch eine breite Palette zwichen freundlicher Erinnerung und Anschnauzen liegen kann, und entsprechend unterschiedliche Erfolgschancen hat. Grundsätzlich hat aber bei uns der Staat das Monopol, Gesetze und Verordnungen durchzusetzen. Keiner von uns sollte sich als Hilfssherrif engagieren, finde ich. Und "konkrete Gefahr" geht im seltensten Fall von jemadnem aus, es ist meistens höchstens eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daß eventuell eine Infektion übertragen werden könnte. (Konkrete Gefahr ist für mich ein gezieltes Anhusten durch einen bekannt Infizierten, und nicht ein Quarantäne-Bruch).

Mölgich ist alles, gut finde ich es nicht. Ich bin dafür, nur im Falle von persönlicher Verwicklung an eine Anzeige zu denken.

Zunächst mal sehe ich das Gewaltmonopol unzweifelhaft beim Staat. Hier muss man schon differenzieren zwischen Selbstjustiz und der Anzeige einer Straftat, die dann vom Staat verfolgt und gegebenenfalls sanktioniert wird. Ersteres lehne ich ohne Ausnahme ab. Bei letzterem bin ich der Meinung, dass eine Abwägung möglich sein muss.

Den Begriff der "konkreten Gefahr" hatte ich auch nicht auf mich oder einen bestimmten Personenkreis bezogen, sondern ihn bewusst als "konkrete Gefahr der Verbreitung des Virus" formuliert, da aus meiner Sicht ein wichtiger Punkt der Eindämmung ist, mögliche Infektionsherde zu einem möglichst frühen Zeitpunkt zu isolieren und nicht erst, wenn darauf größere Infektionsherde geworden sind, die dann nicht mehr nachvollziehbar sind.

Wie schon geschrieben: Wir hatten hier konkrete Fälle, bei denen die Eltern positiv getestet wurden, sich selbst nicht oder nur unwesentlich einschränken wollten und die Kinder ganz normal in die Schule und Vereine schicken wollten, da diese ja negativ waren. In dem Fall hat noch die Ansprache anderer Eltern gereicht, die mit Anzeige gedroht haben. Aber wenn das nicht hilft? Gewähren lassen und riskieren, dass zwei Wochen später die Schule oder zumindest einzelne Klassen dicht gemacht werden und man einen unkontrollierten Ausbruch hat? Gegebenenfalls kann man durch die Meldung weitere Infektionsketten nachvollziehen und gezielter warnen oder vielleicht auch die Schließung einzelner Einrichtungen verhindern.

Schwierige Entscheidung, in der es aus meiner Sicht kein schwarz oder weiß gibt.

M.

LidlRacer 30.10.2020 12:21

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561714)
Angeordnete Infekteindämmungsmaßnahmen gibt es ja wie schon mehrfach thematisiert schon seit Mitte Oktober, zusätzlich gibt es in allen Regionen mit besonders hohen Inzidenzen nochmal zusätzliche Einschränkungen inklusive Geboten und Verboten.
Es wäre eher verwunderlich, wenn man in den Zahlen keinen Effekt all dieser Maßnahmen sehen würde.

Einen Effekt sehe ich ja, aber nur eine Verlangsamung des Anstiegs der Neuinfektionen, keinen Rückgang. R unter 1 bedeutet aber doch wohl einen Rückgang der Neuinfektionen, sofern es nicht sehr merkwürdige Sondereffekte gibt.

Die einzigen beiden Tage mit merklich verlangsamtem prozentualen Anstieg gestern und heute markierten gleichzeitig jeweils Rekordwerte, was etwa das Gegenteil von Rückgang ist.

TriAdrenalin 30.10.2020 12:35

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561684)
...
Die Kernproblematik die die Pandemie vorantreibt, liegt im privaten Bereich und bei der persönlichen Eigenverantwortung der Nicht-Risikogruppen hinsichtlich deren Freizeitverhalten und ich sehe aktuell nicht, wie die Politik hier mit welchen Maßnahmen nachhaltigen Zugriff gewinnen will und kann.

Dazu fällt mir das hier ein...

https://media-exp1.licdn.com/dms/ima...IRYIZ86zfyJuQ8

Bockwuchst 30.10.2020 12:47

Ich hab jetzt nicht alle Maßnahmen in allen Ländern auf dem Schirm. Woanders sind sie uns ja teils ein paar Wochen vorraus. Haben die auch schon deutlich früher Maßnahmen ergriffen, die langsam wirken müssten? Der Lockdown in Frankreich zb gilt ja erst ab heute (?), Aber würde vorher schon gegengesteuert?

Matthias75 30.10.2020 12:50

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561717)
Einen Effekt sehe ich ja, aber nur eine Verlangsamung des Anstiegs der Neuinfektionen, keinen Rückgang. R unter Null bedeutet aber doch wohl einen Rückgang der Neuinfektionen, sofern es nicht sehr merkwürdige Sondereffekte gibt.

Die einzigen beiden Tage mit merklich verlangsamtem prozentualen Anstieg gestern und heute markierten gleichzeitig jeweils Rekordwerte, was etwa das Gegenteil von Rückgang ist.

R-Wert unter Null würde doch nach der Definition des R-Wertes gar nicht gehen, oder? Wenn es keine Neuinfektionen mehr gibt, lande ich bei Null, aber nicht drunter.

Aber mal eine (vielleicht dumme) Frage zu den Zahlen:

Wenn ich mir das RKI-Dashboard anschaue, fällt mir auf, dass sich die hohen Zahlen der Neumeldungen im Vergleich zum Vortag (heute eben die 18.681) nicht in der gleichen Weise in dem Balkendiagramm der Fälle/Tag nach Meldedatum (bei mir rechts unten, zweiter Reiter) niederschlagen. Zudem steht hier der Disclaimer, dass sich "das Gesamtplus der Fälle zum Vortag auf verschiedene Tage verteilt aufgrund des Übermittlungsprozesses. Soweit bekannt.

Das bedeutet, dass wir nicht gestern 18.681 neu gemeldete Infektionen hatten, sondern nur dass diese Anzahl von Fällen gestern an das RKI übermittelt wurde. In der Grafik sieht man, wie sich die Meldungen auf die einzelnen Tage verteilen (orange Balken), z.B. auf gestern 10826 (der 18681 Fälle), auf vorgestern 6645,... Nach meinem Verständnis habe ich also erst nach einigen Tagen rückwirkend verlässliche Zahlen, wenn alle Fälle dem korrekten Meldedatum zugeordnet sind. Oder verstehe ich das falsch?

Kann es sein, dass für den R-Wert die Infektionen auf die Tage der tatsächlichen Meldung vor Ort bzw. beim Gesundheitsamt verteilt werden und nicht auf die Tage der Meldung beim RKI. Vielleicht entsteht dadurch der unterschiedliche Eindruck zwischen den Meldezahlen und dem R-Wert.

M.

Helmut S 30.10.2020 12:57

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561714)
Und soviel doofer als Makaken oder Fledermäuse ist der Mensch auch nicht. Ein Problem bei der laufenden Pandemie (zumindest hier in Deutschland) ist halt, dass (noch) nicht jeder mindestens einen Covid-19-Erkrankten kennt, denn das würde das persönliche Verhalten weitaus stärker beeinflussen als jeder Apell im Fernsehen oder die x-te Corona-Diskussion bei Lanz und Illner.

+1 :Blumen:

Wobei ich mir beim ersten Teil nicht sicher bin.

LidlRacer 30.10.2020 13:18

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1561724)
R-Wert unter Null würde doch nach der Definition des R-Wertes gar nicht gehen, oder?

Sorry, unter 1 natürlich.

JamesTRI 30.10.2020 13:21

Ich zitiere jetzt mal nicht, da eure Kritik oder Einwände an meinem Beitrag ja Alle in etwa in die Richtung gingen "Nur 25% sind nach zu vollziehen (Nachvollziehbarkeit)" & "man kann einzelne Betätigungen nicht unreguliert lassen weil dann Person Y kommt und seine Aktivität X auch erlaubt haben will" :-)

Da sage ich jetzt aber: Schwimmbadbesuche und auch Vereinsradausfahrten sind ja nachvollziehbar. Da ja überall Listen erstellt wurden ! Sprich da kann man 100% sagen: Vereinsschwimmsport = 0% Ansteckungen, Radausfahrten = 0% Ansteckung, Lauftraining = das Selbe !

Also hätte man zumindest das Rausnehmen müssen aus der Betrachtung.

Und dann zu den 75%: Okay da gebe ich euch auch Recht, aber haben wir nicht eine Corona-APP, die 20 Mio Euro gekostet hat. Wieso wurde die nicht gleich mit einer Funktion versehen zum QR Code Einscannen. Sprich statt eben manueller Listen in Restaurants, Clubs dann eben ein Handy mit dieser App und Einlaß eben nur wenn man den QR Code scannt. So handhabt man das in Asien teilweise und kann somit eben wesentlich mehr nachvollziehen. Klar gibt es Leute ohne Handy, aber dafür kann man sich sicher auch eine Lösung ausdenken...Folge wäre dann aber das nicht nur 25% nachvollziehbar wären, sondern eben 80% => Und dann käme ggf bei raus: Vereinssport unkritisch, Schwimmen unkritisch, Radausfahrten unkritisch => Aber eben kritisch sind: ÖPNV, Züge, Clubs/Parties/Restaurants, Seminare/Schulungen/Schulen, Massenunterkünfte, also alles was in geschlossenen Räumen stattfindet ....

Sicher aus Datenschutzgesichtspunkten dann 100%ige Überwachung und Bewegungsprofile. Aber immer noch besser als das Land per LockDown runterzufahren.

MattF 30.10.2020 13:37

Zitat:

Zitat von JamesTRI (Beitrag 1561728)

Da sage ich jetzt aber: Schwimmbadbesuche und auch Vereinsradausfahrten sind ja nachvollziehbar.

Ist dem tatsächlich in der Realität so?

Das Gesundheitsamt geht jeder Freizeitaktivität (und allen anderen Aktivitäten) nach die ich (als Infizierter) in den letzten 8 Tagen getätigt habe?

Und wie finden die raus, dass ich dann wirklich mich genau bei dem Vereinsschwimmen infiziert habe, wenn es gar keine anderen Meldungen aus dem Training gibt, weil der der es mir übertragen hat, nie getestet wurde und einen harmlosen Verlauf hat?



In meinen Augen funktioniert das so: Man findet die Verläufe in Familien, da ist das einfach (da Häufung) oder wirklich bei Superspreaderevents, wo sich 30 von 100 Leuten infizieren das fällt auf und ist dann auch nachvollziehbar.

Wo sich ein Einzelner infiziert hat (ohne Häufung in seiner engsten Umgebung), ist in meinen Augen praktisch nicht nachvollziehbar oder wie du sagst nur mit der App. Die haben aber zu wenige.

keko# 30.10.2020 13:40

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1561697)
Was bedeutet konkret Risikogruppen schützen? Es handelt sich um eine Menge von Menschen in DE in der Grössenordnung der Bevölkerung von Nordrhein-Westfalen (17 Millionen) und Schleswig-Holstein (2,5 Millionen) zusammen, bis zu 30 % in DE.....

Einfach top-down. Die typischen Merkmale der Verstorbenen hat man wohl: Geschlecht, Alter, Blutgruppe, vorhandene Krankheiten. Welche sind signifikant?
Damit trete ich an die entsprechende Gruppe heran und kümmer mich um sie. Je mehr Resourcen ich habe, desto mehr kann ich schützen.
Auf AHA-Regeln für alle muss man natürlich trotzdem pochen.
Ich denke, es macht einen Unterschied, ob eine Grundschule infiziert ist oder ein Altenheim. Entsprechend behandel ich beide Orte nicht gleich.


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