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Weiter unten sagt er aber: Zitat:
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Er will bestimmte Substanzen freigeben aber "gefährliches" Doping verbieten? Insofern verschiebt er nur die Grenze dessen, was legal ist, beseitigt aber nicht das Problem, dass diese Substanzen dennoch kontrolliert werden müssen und vermutlich von Sportlern, die es sich leisten können, auch genutzt werden. Mal davon abgesehen, dass es, wie HaFu schon geschrieben hat, kein gesundheitlich unbedenkliches Doping gibt. Bei vielen Stoffen kommen die Nebnewirkungen z.B. auch erst Jahre später raus... Für mich also nicht zu Ende gedacht aber wenigstens mal in der Zeitung gewesen... Leider auch nicht besonders kritisch nachgefragt... Matthias |
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Ein Beispiel: Der normale Hämoglobingehalt/ Hämatokritwert des Menschen ist der im Laufe von Jahrtausendende von der Evolution gefundene beste Kompromiss zwischen hoher Sauerstofftransportkapazität und niedriger Viskosität des Blutes (wichtig, damit die Pumpleistung des Herzens nicht überfordert ist und um das Risiko von Verklumpungen des Blutes mit Gefäßverschlüssen (insbesondere auch im Falle eventueller zusätzlicher Dehydrierung) gering zu halten). Erhöht man den Hb-Gehalt künstlich z.B. mit Epo, Anabolika, STH oder Testosteron, dann steigt zwar die Sauerstofftransportkapazität des Blutes (und damit die sportliche Leistungsfähigkeit) an, aber die statistische Lebenserwartung verkürzt sich, z.B. weil langfristig das Herz in der von ihm abverlangten erhöhten Pumpleistung überfordert wird, das Risiko von Herzinfarkten, Schlaganfällen und sonstigen Gefäßverschlüssen ansteigt und auch weil die o.g. Hormone nebenbei auch das Wachstum evt. im Organismus vorhandenener Mikrotumore befördern, so dass sich aus diesen Mikrotumoren echte Krebserkrankungen entwickeln können. Dies' ist durch zahlreiche epidemiologische Studien längst wissenschaftlich belegt. |
Wenn man sich die Menschheit mal bezüglich Erfolgssucht, Rücksichtslosigkeit, Machtstreben, Korupptheit, Gerechtigkeitsempfinden etc anschaut (z.B. im Wirtschaftsleben oder in der Politik) und sich dann mal überlegt, welche Rolle dabei Ehrlichkeit, Sportsgeist, Regelkonformität, Moral, Anstand oder Verantwortungsbewustsein spielen, dann kann man glaube ich gut erkennen, was viele Menschen bereit sind, für "wie auch immer definierten" Erfolg zu tun.
Matschiner hat er schön umschrieben. Selbst wenn man alles Geld abschaffen würde im Sport und es nurnoch um die Ehre ginge, gäbe es auch Leute die für diese Ziele nachhelfen würden. Wenn es um Macht und Erfolg und Ansehen ging, kann man bis zum Anbeginn der Menschheit zurückforschen und schauen, was der Mensch bereit war dafür zu tun und wer dabei am erfolgreichsten war. Kleiner Tipp... die Ehrlichsten, Moralischsten, Nettesten und die, die sich an alle Regeln hielten waren da selten dabei. Und nun ist man der Meinung im Sport ist alles anders oder man bekommt es durch wie auch immer formulierte Regeln auf die Reihe (und wenn es nur für u18 o.Ä. sein soll)?! |
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Natürlich ist der Mensch an sich nicht von Natur aus gut, aber er neigt auf lange Sicht doch immer dazu, sein eigenes Verhalten an Kants Kategorischem Imperativ auszurichten, d.h. (grob verkürzt) andere Menschen so zu behandeln, wie er selbst von diesen behandelt werden will. |
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Du erklärst es ja sehr schön am Hb-Wert, als ein sich evolutionär entwickeltes, gesundes Gleichgewicht. Da fallen mir noch zwei Dinge ein: Erstens gibt es doch individuelle Schwankungen, es gibt also keinen natürlichen, fetsen Hb-Wert sondern einen Bereich. Dann könnte ein Anheben an die obere Grenze ja nicht schlimm sein, würde man naiv denken. Im übrigen ist die Manipulation dieses Wertes legal möglich und verbreitet, Stichwort Hypoxie. Hier nimmt der Spitzensportler die Gefahren wissentlich in Kauf. Auch ein Argument aus dem Interview, das auch auf ganz banale Sachen bezogen werden kann, wie tödliche Unfälle im Radsport - ein reales Risiko, dass in Kauf genommen wird. |
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Mit Gesundheitsrisiken oder ähnlichem kann man solche Leute def. nicht schocken! Oder glaubt ihr, dass die Radfahrer die Nachts die Treppen im Hotel hoch- und runtergelaufen sind aus Schiss vor Thrombosen, nichts von dem extremen Risiko wussten, was sie eingingen? Da läuft im Kopf irgendetwas anderes ab... Die sind bereit für den Erfolg ganz andere "Preise" zu zahlen als wir uns vorstellen können. |
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Da die Menschen nun mal genetisch verschieden sind, und man einfach akzeptieren muss, dass nicht jeder talentiert genug ist, um Leistungssportler oder gar Weltmeister zu werden, macht es auch keinen Sinn, eine für alle verbindliche Hämatokrit-Obergrenze festzulegen. Diese Konzept ist ja im Radsport und im Skilanglauf eindrucksvoll gescheitert, nachdem es geradezu dazu verleitet sich an bestimmte Grenzwerte heranzudopen. Der Ansatz mit den Blutpässen, mit denen man über einen längeren Zeitraum die individuelle Schwankungsbreite ermittelt und so Manipulationen mit weitaus höherer Treffsicherheit erkennen kann, macht da weitaus mehr Sinn. Mit herkömmlichem Höhentraining lässt sich der eigene Hämoglobinwert auch nur innerhalb der individuell festgelegten genetischen Schwankungsbreite verändern. Ob die Nutzung von Hypoxiekammern oder Zelten nicht zu den verbotenen Methoden der Blutmanipulation zu zählen sind und damit verboten werden müssten, wird seit Jahren innerhalb der WADA heiß diskutiert. Es gibt bisher aber noch keine seriösen Studien, dass die Anwendung dieser Methode tatsächlich zu einer der illegalen Epogabe vergleichbaren Leistungsverbesserung führt. |
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