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			| Schwarzfahrer | 17.03.2022 15:05 |  
 
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					Zitat von Klugschnacker
					(Beitrag 1651570)
				 Mit dem Holocaust habe ich mich in den letzten zwanzig Jahren immer wieder auseinandergesetzt. Mir stehen alle Haare zu Berge, wenn ich ihn hier für hinkende Vergleiche heranziehe. Er steht für ultimatives menschliches Unrecht. Ich möchte es auf keine Weise relativieren. 
 |  Ich denke, Hitler-Vergleiche sollte man hier vom Holocaust trennen. Die Parallele (keine Gleichsetzung) besteht darin, daß ein machtbesessener Diktator aus (für mich) irrationalen Gründen sein Land expandieren will auf Kosten von anderen Staaten und anderen Völkern, und dafür bereit ist, einen Krieg anzufangen udn beliebig zu eskalieren. In dieser Hinsicht nehmen sich die beiden nichts. 
 
	Zitat: 
	
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					Zitat von Klugschnacker
					(Beitrag 1651572)
				 Ich meine, bei Dir gelegentlich einen Unterton herauszulesen, die auf eine im nationalen Selbstverständnis verweichlichte deutsche Nation hinzudeuten scheint. Das trifft aus meiner Sicht nicht zu. Es ist unsere Erinnerungskultur, die eine Stärke unserer gegenwärtigen Gesellschaft ist, die uns hellhörig macht bei Kriegsgetrommel jeder Art. 
 |  Mein Unterton zielt eher auf die Tatsache, daß Angehörige von "großen" Nationen, die selbst nie den Status eines eroberten Landes unter einer sich höherwertig betrachtenden Macht, nie den Status der kulturell unterdrückten Minderheit erlebt haben, es generell an Verständnis mangeln lassen, wenn es um die Selbstverteidigung und Selbstbewußtsein kleinerer Nationen mit entsprechender Leidensgeschichte geht. Ich habe das schon öfter erlebt, auch wenn es um die Anliegen anderer Minderheiten oder besetzter Völker ging, in  Deutschland, England, Frankreich gleichermaßen. Die (m.M.n. zwar etwas zu weit übers Ziel hinausschießende, weil allzu weltfremd und idealistische) sehr grundlegende Pazifismus in Deutschland als Folge des 2. Weltkriegs ist nachvollziehbar und verständlich, aber nicht mein Punkt. |