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stevo 03.12.2015 15:10

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1187610)
Wenn wir mal Schweden betrachten sind wir von diesen Zahlen um den Faktor 3 entfernt.

Schweden hat 8000 Flüchtlinge pro 1 Mio einwohner aufgenommen, Deutschland 2500. Wieso können wir nicht was die Schweden können, bevor wir stopp rufen.

Diese Zahlen stammen aber noch aus einer Statistik von 2014, damals hatte Schweden absolut ca. 81000 Asylbewerber, was den 8000 pro 1 Mio entspricht und Deutschland hatte absolut ca. 203000 Asylbwerber, was ca. 2100 pro 1 Mio entspricht.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-13867210.html

Mittlerweile hat sich das Blatt erheblich gewendet, denn mit über 800000 haben wir den Faktor 4 bereits schon überschritten.

Selbst im vorbildlichen Schweden bleibt es schwierig Flüchtlinge für den Arbeitsmarkt zu integrieren. Im Schnitt dauert es dort ca. 8 Jahre bis ein Flüchtling qualifiziert genug für den Arbeitsmarkt ist.

Flüchtlinge in Schweden sind verpflichtet, einen Integrationskurs zu belegen, ansonsten werden Integrationsleistungen gekürzt.
Trotzdem lag die Arbeitslosenquote unter Drittstaatsangehörigen 2012 bei 30 Prozent und damit dreimal höher als unter schwedischen Staatsangehörigen. Zudem gibt es Hinweise auf einen massiven "Brain Waste", also eine Vergeudung von Potenzial, da Neuzuwanderer oft unterhalb ihres Qualifikationsniveaus arbeiten.


Können wir das was die Schweden können wirklich besser und wollen wir das auch?

Immerhin bröckelt es auch im einstigen Bildungswunderland Schweden, wie die letzten PISA-Ergebnisse zeigen.
Schüler, deren Eltern sich um die Bildung kümmerten, flüchteten aus Klassen mit sozial schwächeren Schülern. Ein Ergebnis der Reform ist, dass mancherorts der Ausländeranteil heute bei nahezu 100 Prozent liegt. Integration ist so unmöglich geworden.

keko# 03.12.2015 15:18

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1187680)
Jaja, das schöne an den Statistiken. ;-) Bezugsgrössen immer schön nach Gusto wählen. Sehr ähnliche Veränderungen könntest Du bei entsprechender Betrachtung der Zahlen in Schweden beobachten.



Achtung Hypothese!:Huhu:


Bis vor einem Jahr habe ich über Thesen wie "Islamisierung von DE" nur müde gelacht. Mittlerweile denke ich zumindest darüber nach. Ist es nämlich so, dass eine entsprechend junge Bevölkerungsgruppe zahlenmässig stark nach DE einwandert und sich stärker vermehrt als die deutsche, dann verändern sich die Verhältnisse in wenigen Generationen stark. Wir sterben in einer Generation weg und dann hat man bald die Verhältnisse, die du jetzt im Kiga hast. Oder nicht?

keko# 03.12.2015 15:26

Ist mir schon 2x passiert, dass mich Bekannte, die hierher zogen, gefragt haben, wohin man in Stuttgart ziehen kann oder nicht. Oder Familien ziehen wegen ihren schulpflichtigen Kindern um bzw. fahren sie durch die halbe Stadt in eine bessere Schule - längst normal. Die pfeiffen was auf Integration, wenn es um ihre Kinder geht. Blöd für die, die es sich nicht leisten können.

Voldi 03.12.2015 15:39

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1187655)
Nein bei 8000 haben sie gesagt Schluss. Davon sind wir weit weg.

In meinen Augen haben die Schweden auch das Recht dazu zu sagen Schluss. Weil jetzt müssen die anderen erstmal nachziehen.

Also ist 8.000 die magische Grenze? Wie begründest du das? Mit welchem Recht kann Schweden bei 8.000 sagen Schluss, Deutschland kann es bei 2.500 nicht?

Theoretisch hast du sogar genau die gleiche Begründung wie Schweden: Erst mal sollen alle anderen EU Länder nachziehen auf die gleiche Quote (also 2.500) dann sehen wir weiter. Davon sind viele EU Länder auch weit entfernt.

Warum sollte 8.000 die 'richtigere' Grenze sein als 2.500? Gibt es dafür irgendeine logische Begründung? :confused:

Zudem: Schweden fordert die Umverteilung von Flüchtlingen die bereits in Schweden sind. Die 8.000 sind also wohl doch zuviel, sonst würden sie ja nur keine neuen aufnehmen und nicht auch bereits eingereiste Umverteilen wollen.

qbz 03.12.2015 16:27

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1187696)
Ist mir schon 2x passiert, dass mich Bekannte, die hierher zogen, gefragt haben, wohin man in Stuttgart ziehen kann oder nicht. Oder Familien ziehen wegen ihren schulpflichtigen Kindern um bzw. fahren sie durch die halbe Stadt in eine bessere Schule - längst normal. Die pfeiffen was auf Integration, wenn es um ihre Kinder geht. Blöd für die, die es sich nicht leisten können.

Ob es für die Kinder wirklich besser ist, a) einen längeren Schulweg zu haben und von den Eltern gefahren zu werden b) keine wohnortsnahen Spielkameraden aus der Schule zu haben c) sie dort dann schneller oder mehr lernen als im Einzugsbereich? Die Hauptsache, die Eltern glauben das. :-) . Ich riet an der Familienberatungsstelle davon ab, solange es um die Grundschule ging.

(Als Kind hätte ich auf einen längeren Schulweg keinen Bock gehabt, nur zu Fuss oder/und mit Fahrrad, und spielte lieber nach der Schule noch Fussball mit den Schulkameraden oder ging baden.)

MattF 03.12.2015 16:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1187695)
Bis vor einem Jahr habe ich über Thesen wie "Islamisierung von DE" nur müde gelacht. Mittlerweile denke ich zumindest darüber nach. Ist es nämlich so, dass eine entsprechend junge Bevölkerungsgruppe zahlenmässig stark nach DE einwandert und sich stärker vermehrt als die deutsche, dann verändern sich die Verhältnisse in wenigen Generationen stark. Wir sterben in einer Generation weg und dann hat man bald die Verhältnisse, die du jetzt im Kiga hast. Oder nicht?

In einigen Genrationen sind die Zuwamnderer praktisch assimiliert. Bzw. die Gesellschaft hat sich (natürlich auch unter dem Einfluss der Zuwanderer) geändert, viel stärker von selber. als sich der Einfluss der Zuwanderer auswirkt.

Eine Gesellschaft ändert sich so und so. Wenn du von jetzt mal 3 Generationen zurück schaust, hast du eine Gesellschaft die mit der heutigen überhaupt nichts mehr zu tun hat. Selbst meine Mutter geb. 1933 sagt das: Das Leben Heute hat mit dem Leben ihrer Kindheit, nichts mehr zu tun. Es ist komplett anders.

Glaubst du ernsthaft wir entscheiden heute 2015 welche Gesellschaft in 100 Jahren in Deutschland existiert?

MattF 03.12.2015 16:38

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1187700)
Also ist 8.000 die magische Grenze? Wie begründest du das? Mit welchem Recht kann Schweden bei 8.000 sagen Schluss, Deutschland kann es bei 2.500 nicht?

Dass die Schweden es nicht mehr packen, ist zumindest verständlicher, als wenn die Deutschen bei weniger Zuwandere und noch verständlicher wenn man andere Länder betrachtet.

Auch die 8000 sind natürlich keine Grenze, weil es keine Grenze gibt, ausser man ist bereit sich mit der MG an die Aussengrenze zu stellen und zu schießen, wenn die Menschen kommen und die Grenzen stürmen.

Schwarzfahrer 03.12.2015 17:43

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1187708)
Ob es für die Kinder wirklich besser ist, a) einen längeren Schulweg zu haben und von den Eltern gefahren zu werden b) keine wohnortsnahen Spielkameraden aus der Schule zu haben c) sie dort dann schneller oder mehr lernen als im Einzugsbereich? Die Hauptsache, die Eltern glauben das. :-) . Ich riet an der Familienberatungsstelle davon ab, solange es um die Grundschule ging.

Ist zwar etwas off Topic, aber: genau das wurde in Deutschland für alle behinderten Kinder über Jahrzehnte als das Beste propagiert: täglich Fahrzeiten von bis zu 2 Stunden, Unterricht in wohnortfernen Schulen, keine Kontaktmöglichkeiten zu Schulkameraden außerhalb des Unterrichts - alles mit dem Argument der vermeintlich besseren Förderung. Das Argument, daß wohnortnahe Beschulung auch für Behinderte einen hohen Wert darstellt, wurde immer vom Tisch gefegt (wir haben es trotzdem hinbekommen, aber das war leider nicht die Regel).
Nur konsequent, daß jetzt auch die Eltern gesunder Kinder die Schule mit der vermeintlich besseren Förderung suchen. Und wenn die Eltern auch wie selbstverständlich täglich 50 - 100 km pendeln, um den vermeintlich besseren Job zu haben, sinkt die Hemmschwelle, die Kinder durch die Gegend zu fahren.


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