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Estebban 29.10.2020 13:30

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561483)
Ich erinnere, wie schon in der gleichen Situation im März gerne mal daran, dass man schon vor zwei Wochen, nämlich am 15.10. (bei der vorletzten "Ministerpräsidentenkonferenz") diverse Maßnahmen beschlossen hat (Sperrstunde, Teilnehmerbegrenzung von öffentlichen Veranstaltungen, Begrenzung privater Feiern, erweiterte Maskenpflicht usw.).

Jeder mit rudimentärer epidemiologischer Expertise weiß, dass solche Maßnahmen frühestens nach zwei bis drei Wochen erste in der Statistik ablesbare positive Konsequenzen erbringen können. Die nächsten zwei Wochen wären der Zeitraum gewesen, in dem man möglicherweise eine Bremsund des exponentiellen Anstieges hätte ablesenb können und wenn dies der Fall gewesen wäre, dies als Sieg der gesellschaftlichen Eigenverantwortung hätte feiern können. Man hätte dann die Bevölkerung motivieren können, so weiter zu machen, ihr gratulieren, dass dank besserer privater social distancing-Maßnahmen ein erneuter Lockdown mit all seinen gesellschaftlichen Folgen hätte vermieden werden können.

Stattdessen haben unsere Entscheidungsträger nach den Beschlüssen vom 15.10. jeden Tag, selbst am Wochenende, wie ungeduldige Kinder auf die allerneuesten RKI-Zahlen gewartet, die ja stets nur mit großer zeitlicher Verzögerung das Infektionsgeschehen abbilden und schon 13 Tage später, bevor es auch nur die theoretische Chance einer Besserung der Infektanstieges gab in größter Hektik und ohne die gerade jetzt erforderliche gesellschaftliche Debatte einen Lockdown beschlossen.

Ich bin mir nahezu sicher: in ein bis zwei Wochen wird der Infektanstieg sich gravierend abflachen. Und obwohl die gestern beschlossenen massiven, einschneidenden Maßnahmen rein rechnerisch unmöglich zu diesem Abflachen des Anstiegs beigetragen haben werden können, werden sich unsere Entscheidungsträger gegenseitig eifrig auf die Schulter klopfen um sich zu versichern, alles richtig gemacht zu haben.:(



Ich verstehe was du sagen willst - aber ehrlicherweise, habe ich nicht auf dem Schirm, was sich von Anfang Oktober zum Ende Oktober hin gravierend geändert hätte? Bischen Sperrstunde, bischen weniger Leute bei privaten Feiern, bischen Beherbergungsverbot was dann einkassiert wurde.
Du bist eher Experte als ich, aber ich sehe nicht wie das signifikant zu weniger Ansteckungen geführt hätte - zumal sich für mich eher das zeichen ergeben hat „wird schon, weitermachen“.
Und Gesetz dem Falle, das funktionierte nicht... dann wäre Mitte November die Zahl kaum noch Einzufangen gewesen. Wie gesagt, nur meine persönliche Meinung: lieber so, als das Risiko eines kompletten Chaos einzugehen. Ich liege gerne falsch und bin umsonst 4 Wochen daheim geblieben...

JamesTRI 29.10.2020 13:33

Ich habe lange überlegt. Und werde Klage einreichen gegen Schwimmbadschließungen und auch klagen gegen die zu restriktiven Beschränkungen im Bereich Frischluft-Sport, also bspswse Fahrradgruppenausfahrten.

Gab es irgendwo im Bereich Schwimmbäder oder Freiluft Sport (Radgruppenausfahrten) irgendwo Infektionen ? Lasse mich gerne belehren bzw besser ausgedrückt sachdienlich informieren. Aber denke die Maßnahmen sind unverhältnismäßig und eine Klage sollte ich definitiv prüfen.....

Hafu 29.10.2020 13:34

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1561481)
...
Die Schwimmbadschliessungen finde ich auch mehr als bescheiden... überall mind 2m Abstand usw usw....
Aber ja ich weiss, auch Schwimmbäder sind für viele (die Meisten?) nicht wirklich wichtig :Lachen2:

So ähnlich war es auch im einzigen für uns in der Umgebung erreichbaren Hallenbad in Prien. Es gibt eigentlich keinen Bereich des öffentlichen Lebens, in dem ich mich in Bezug auf Infektionsschutz gegenüber SARS-CoV-2 so ungefährdet gefühlt habe, wie im Wasser und der riesigen Schwimmhalle, in der man sich bei ca. 20m Geschosshöhe und nie mehr als 30-40 Leuten in der Halle keinerlei Sorgen hinsichtlich infektiöser Aerosole machen musste.

Ein wenig Differenzierung bei der Behandlung der verschiedenen Sportstätten wäre sehr wünschenswert gewesen. Der Beitrag, den Hallenbäder gerade im Winterhalbjahr für die Volksgesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung und insbesondere der Gruppe älterer Personen, die man mit dem Lockdown eigentlich schützen will, wird von der Politik unterschätzt.
Für einen Rentner mit Knie- oder/und WS-Arthrose bringt eine halbe Stunde Bewegung im Wasser wesentlich mehr und nachhaltigeren Nutzen und Verbesserung der Lebensqualität als eine medizinische Massage auf Rezept und zu Kosten der Krankenkasse. Letzteres bleibt erlaubt, ersteres ist faktisch für (vorerst) 4 Wochen verboten.

keko# 29.10.2020 13:37

Zitat:

Zitat von Decke Pitter (Beitrag 1561448)
Was sind das für KI-Projekte?

Für einen Automobilhersteller rauszufinden, was der Kunde letztendlich wirklich will.
Der Kontext ist oft verschieden, die Methoden dahinter aber immer wieder die gleichen.

Zitat:

Zitat von Decke Pitter (Beitrag 1561448)
Wenn wir darauf warten, dass moderne Technik z. B. die Ordnungsbehörden in den Städten und Kreisen unterstützt, müssen wir noch sehr lange warten...

Die Idee ist gut doch die Welt noch nicht bereit. (Tocotronic)
Außer China vielleicht...die sind schon so weit...

"Weit" in welche Richtung? Auch in die richtige? ;)

Ein Regime wie China kann natürlich einfach vorgeben, dass man das komplette Leben für 3 Monate lahmlegt und jeder dabei für Tracking und Erkennung technische Apparturen verwenden muss. In einer westlichen Demokratie wie Deutschland geht das natürlich nicht. Eine bewährte politische Methode ist, dass man die Menschen so lange bearbeitet, bis sie von selbst danach rufen.
Yuval Noah Harari ("Eine kurze Geschichte der Menschheit") meint wohl, dass autoritäre Regime wie China mit ihrer Überwachung und dem erfolgreichen Kampf gegen Corona tonangebend sein werden und uns in eine neues Zeitalter führen werden.
Dass die wirkliche Gefahr für unsere Demokratie nicht "von rechts" kommt, denke ich mir schon lange.

LidlRacer 29.10.2020 13:37

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561478)
Wenn ich heute in den Nachrichten höre, dass Söder plant sich die am Mittwoch beschlossenen Maßnahmen von seinem Kabinett nachträglich bestätigen zu lassen, werde ich innerlich fast schon aggressiv. Das Kabinett, dessen Minister von Söder ernannt worden sind und die jederzeit wieder entlassen werden können, soll den gefassten sehr weitreichenden Beschlüssen, die viele Menschen massiv betreffen nachträglich demokratische Legitimation verleihen?

So funktioniert unsere Demokratie sicher nicht (und sollte sie auch nicht funktionieren), sondern das erinnert mich viel zu sehr an die Art wie Trump in den USA seit vier Jahren regiert.

Ich bin weit davon entfernt, die FDP zu wählen, aber den Argumenten, die Lindner derzeit vorbringt kann ich einiges abgewinnen.

Ist es nicht in jedem Bundesland so, dass die nötigen Verordnungen von der Landesregierung, also vom Ministerpräsidenten UND den Ministern beschlossen werden?

Beispiel NRW im März:
"Die Landesregierung teilt mit:
In einer Kabinettsitzung hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen am Sonntag, 15. März 2020, weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Virus-Pandemie beschlossen. ..."
https://www.land.nrw/de/pressemittei...r-corona-virus

Völlig normal, scheint mir.

Estebban 29.10.2020 13:38

Zitat:

Zitat von JamesTRI (Beitrag 1561485)
Ich habe lange überlegt. Und werde Klage einreichen gegen Schwimmbadschließungen und auch klagen gegen die zu restriktiven Beschränkungen im Bereich Frischluft-Sport, also bspswse Fahrradgruppenausfahrten.

Gab es irgendwo im Bereich Schwimmbäder oder Freiluft Sport (Radgruppenausfahrten) irgendwo Infektionen ? Lasse mich gerne belehren bzw besser ausgedrückt sachdienlich informieren. Aber denke die Maßnahmen sind unverhältnismäßig und eine Klage sollte ich definitiv prüfen.....

Geh zum Anwalt deines Vertrauens, lass dich beraten, bezahle den Stundensatz und Ärger dich nicht zu sehr über das verlorene Geld.
Es gibt genug Verbände, die aktuell klagen prüfen und diese - sollte Aussicht auf Erfolg bestehen - auch einreichen werden.
Alternativ nimm das Geld, Kauf deiner Frau was schönes, da haste mehr von.

LidlRacer 29.10.2020 13:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1561488)
Dass die wirkliche Gefahr für unsere Demokratie nicht "von rechts" kommt, denke ich mir schon lange.

Den Eindruck habe ich bei Dir leider auch schon länger - etwa wenn Du Trump verteidigst / verharmlost.
Anderes Thema.

Hafu 29.10.2020 13:49

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561484)
Ich verstehe was du sagen willst - aber ehrlicherweise, habe ich nicht auf dem Schirm, was sich von Anfang Oktober zum Ende Oktober hin gravierend geändert hätte? Bischen Sperrstunde, bischen weniger Leute bei privaten Feiern, bischen Beherbergungsverbot was dann einkassiert wurde.
Du bist eher Experte als ich, aber ich sehe nicht wie das signifikant zu weniger Ansteckungen geführt hätte - zumal sich für mich eher das zeichen ergeben hat „wird schon, weitermachen“.
...

Verändert hat sich aus meiner Sicht das ganz private Risikoverhalten der Menschen.

Es gibt natürlich ein paar zehntausend Idioten in Deutschland (ich verbeiße mir mal den Ausdruck Covidioten;) ) aber die überwiegende Mehrzahl der Menschen sind durchaus verantwortungsbewusst. Natürlich wurden bis vor ungefähr drei Wochen noch relativ viele Parties wieder gefeiert, gerade von jungen Leuten, es fanden verschobene Hochzeiten und verschobene Kommunions- und tauffeiern statt mit den bekannten, jetzt zu beobachtenden Konsequenzen.
Unter den Eindruck der schon vor drei Wochen zu beobachtenden infektzahlen hat sich aber das individuelle Risikoverhalten nahezu automatisch reduziert. So wie sich ab der zweiten Märzwoche bekannterweisen (noch deutlich vor dem später verkündeten Lockdown die individuelle Mobilität in Deutschland deutlich messbar reduziert hatte.
Das veränderte Freizeitverhalten beobachte ich eindeutig in meinem ganzen privaten Umfeld, gerade auch bei den jungen Leuten, die vor drei Wochen noch regelmäßig gesellige Abende/ Parties in ihren social-media-Kanälen geteilt haben.

Ich halte wie bereits geschrieben nicht alles für schlecht, was beschlossen wurde, aber doch vieles für überzogen und undifferenziert und wenn, dann hätte es aus meiner Sicht nach parlamentarischer Diskussion des Für und widers jeder Maßnahme beschlossen werden müssen.

LidlRacer 29.10.2020 13:50

Zitat:

Zitat von JamesTRI (Beitrag 1561485)
Ich habe lange überlegt. Und werde Klage einreichen gegen Schwimmbadschließungen und auch klagen gegen die zu restriktiven Beschränkungen im Bereich Frischluft-Sport, also bspswse Fahrradgruppenausfahrten.

Gab es irgendwo im Bereich Schwimmbäder oder Freiluft Sport (Radgruppenausfahrten) irgendwo Infektionen ? Lasse mich gerne belehren bzw besser ausgedrückt sachdienlich informieren. Aber denke die Maßnahmen sind unverhältnismäßig und eine Klage sollte ich definitiv prüfen.....

Viel Spaß dabei! Geld aus dem Fenster werfen, wäre allerdings einfacher.

Der eben genannte Ansatz, mit wenigen wichtigen Ausnahmen alle Kontakte zu minimieren, ist momentan der einzig richtige.

Trotzdem direkt zu Deinem Punkt:
Wir hatten hier mal ne Simulationsstudie zur Virusausbreitung beim Radfahren, die zur Empfehlung führte, 20 m(?) Abstand zu halten.
Gut, das war recht theoretisch und wahrscheinlich übertrieben, aber stundenlang im direkten Windschatten eines Infizierten fahren, möchte ich auf gar keinen Fall.

Estebban 29.10.2020 13:52

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1561488)
Für einen Automobilhersteller rauszufinden, was der Kunde letztendlich wirklich will.
Der Kontext ist oft verschieden, die Methoden dahinter aber immer wieder die gleichen.



"Weit" in welche Richtung? Auch in die richtige? ;)

Ein Regime wie China kann natürlich einfach vorgeben, dass man das komplette Leben für 3 Monate lahmlegt und jeder dabei für Tracking und Erkennung technische Apparturen verwenden muss. In einer westlichen Demokratie wie Deutschland geht das natürlich nicht. Eine bewährte politische Methode ist, dass man die Menschen so lange bearbeitet, bis sie von selbst danach rufen.
Yuval Noah Harari ("Eine kurze Geschichte der Menschheit") meint wohl, dass autoritäre Regime wie China mit ihrer Überwachung und dem erfolgreichen Kampf gegen Corona tonangebend sein werden und uns in eine neues Zeitalter führen werden.
Dass die wirkliche Gefahr für unsere Demokratie nicht "von rechts" kommt, denke ich mir schon lange.


Die Gefahr für unsere Demokratie geht immer von denen aus, die unsere Art zu leben ablehnen. Das kann von links, rechts, grün, blau, oben, unten sein. Immer dann, wenn jemand der Meinung ist sein Weg ist der einzig richtige (das ist glaube ich noch normal, ich bin ja auch der Meinung ich hab die Weisheit mit Löffeln gefressen) ist und eben notfalls auch ohne Demokratische Prozesse diese durchdrückt. Der Kommunismus ist ja das beste Beispiel - eine Idee wird zwar von einem großen Teil, aber eben nicht der nötigen Menge Menschen mitgetragen also mit Gewalt durchgesetzt und am Ende besteht das Regime nur noch daraus die Kontrolle zu behalten - die Demokratie ist tot.
Heißt für mich bspw: ich sehe mich als absoluten Demokratie Verfechter - spreche also oft und auch gerne mal in rauhem Ton Leute an, von denen ich denke sie erzählen Falsches oder gefährliches Zeug - niemals würde ich ihnen allerdings den Mund verbieten wollen oder Wahlrecht absprechen oder oder oder. Das kann bei anderen aber eben kippen und da muss man in alle Richtungen wachsam sein.
Trump, Bolsonaro, erdogan und co zeigen ja wie schnell ein demokratisches System kippen kann.
Der Unterschied zu rechts ist: der ureigene Gedanke fiesere Ideologie ist es, das ein Teil der Menschen (biodeutsch) mehr wert ist als ein anderer (Migrant). Das kann in blumigen Worten verpackt sein (der deutsche hat ja auch hart gerackert etc), zielt aber immer auf die Herabsetzung eines Teils der Bevölkerung ab.

Also bleibt am Ende: aus jeder Ecke kann Gefahr für die Demokratie bestehen - von rechts besteht diese Gefahr eben per Definition immer da es jeglichen werten einer freiheitlichen Demokratie im absoluten Gegensatz gegenüber steht. :liebe053:

Estebban 29.10.2020 13:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561492)
Verändert hat sich aus meiner Sicht das ganz private Risikoverhalten der Menschen.

Es gibt natürlich ein paar zehntausend Idioten in Deutschland (ich verbeiße mir mal den Ausdruck Covidioten;) ) aber die überwiegende Mehrzahl der Menschen sind durchaus verantwortungsbewusst. Natürlich wurden bis vor ungefähr drei Wochen noch relativ viele Parties wieder gefeiert, gerade von jungen Leuten, es fanden verschobene Hochzeiten und verschobene Kommunions- und tauffeiern statt mit den bekannten, jetzt zu beobachtenden Konsequenzen.
Unter den Eindruck der schon vor drei Wochen zu beobachtenden infektzahlen hat sich aber das individuelle Risikoverhalten nahezu automatisch reduziert. So wie sich ab der zweiten Märzwoche bekannterweisen (noch deutlich vor dem später verkündeten Lockdown die individuelle Mobilität in Deutschland deutlich messbar reduziert hatte.
Das veränderte Freizeitverhalten beobachte ich eindeutig in meinem ganzen privaten Umfeld, gerade auch bei den jungen Leuten, die vor drei Wochen noch regelmäßig gesellige Abende/ Parties in ihren social-media-Kanälen geteilt haben.

Ich halte wie bereits geschrieben nicht alles für schlecht, was beschlossen wurde, aber doch vieles für überzogen und undifferenziert und wenn, dann hätte es aus meiner Sicht nach parlamentarischer Diskussion des Für und widers jeder Maßnahme beschlossen werden müssen.


Das deckt sich mit meiner Aussage zu Spanky und seinem Schwimmbad Erlebnissen. Ich mache hier (Rhein Main) andere Erfahrungen und es besteht weiterhin eine Mentalität des „ ichmache noch alles nochmal solange es erlaubt ist“.
Mag sein, dass das in Bayern anders ist, aber das erklärt eben vllt unsere unterschiedliche Wahrnehmung :Blumen:

Cogi Tatum 29.10.2020 13:58

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561494)
Die Gefahr für unsere Demokratie geht immer von denen aus, die unsere Art zu leben ablehnen. Das kann von links, rechts, grün, blau, oben, unten sein. Immer dann, wenn jemand der Meinung ist sein Weg ist der einzig richtige...

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561493)
...Der eben genannte Ansatz, mit wenigen wichtigen Ausnahmen alle Kontakte zu minimieren, ist momentan der einzig richtige.
...

:Cheese:

Hafu 29.10.2020 13:58

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561489)
...
Völlig normal, scheint mir.

Nein, das ist nicht normal und nur ausnahmsweise möglich wegen den Sonderrechten die sich aus dem Infektionsschutzgesetz ableiten, da man dort davon ausgeht, dass eine plötzliche Pandemie sofortiges Handeln erzwingt und der Zeitverzug durch Einbindung der Parlamente/ Einbinden der Opposition unvertretbare Zeitverzögerungen mit sich bringt.

Die Pandemie besteht aber seit 10 Monaten und es kommt jetzt im Augenblick nicht auf jeden Tag an. Der Lockdown wurde ja jetzt auch mit einer Woche Verzögerung/ Vorbereitung erst ab 3.11. beschlossen. Die hektische Ausnahmesituation, die der Gesetzgeber (nämlich die Parlamente!) beim Verfassen und Verabschieden des Infektionsschutzgesetzes im Hinterkopf hatte, dass man in so einer Ausnahmesituation der Regierung umfangreiche Sonderbefugnisse gewähren muss, besteht jetzt aktuell eben nicht mehr, so dass man die Sonderrechte dringend parlamentarisch überprüfen bzw. das Infektionssschutzgesetz nachschärfen muss, wenn man nicht in Kauf nehmen möchte, dass die Menschen demokratiemüde werden und sich nicht mehr ausreichend von der Politik vertreten fühlen.

Die Parlamente (Länderparlamente, Bundestag) sind in unserer parlamentarischer Demokratie eine weitaus wichtiger Institution als in präsidialen Demokratien wie den USA der Senat. Und im Augenblick wird dank des Infektionsschutzgesetzes weitgehend an den Parlamenten vorbeiregiert.

Estebban 29.10.2020 13:59

Zitat:

Zitat von Cogi Tatum (Beitrag 1561498)
:Cheese:

Wer clever ist, liest Absätze komplett und macht sich nicht mit zerschnittenen Zitaten (in denen noch nicht mal bis zum nächsten Satzzeichen zitiert wird) komplett lächerlich.

Estebban 29.10.2020 14:02

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561499)
Nein, das ist nur ausnahmsweise möglich wegen den Sonderrechten die sich aus dem Infektionsschutzgesetz ableiten, da man dort davon ausgeht, dass eine plötzliche Pandemie sofortiges Handeln erzwingt und der Zeitverzug durch Einbindung der Parlamente/ Einbinden der Opposition unvertretbare Zeitverzögerungen mit sich bringt.

Die Pandemie besteht aber seit 10 Monaten und es kommt jetzt im Augenblick nicht auf jeden Tag an. Der Lockdown wurde ja jetzt auch mit einer Woche Verzögerung/ Vorbereitung erst ab 3.11. beschlossen.

Die Parlamente (Länderparlamente, Bundestag) ist in unserer parlamentarischer Demokratie eine weitaus wichtiger Institution als in präsidialen Demokratien wie den USA der Senat. Und im Augenblick wird dank des Infektionsschutzgesetzes weitgehend an den Parlamenten vorbeiregiert.

Aber die Parlamente tagen ja aktuell? Also wäre es jederzeit möglich, mit parlamentarischen Mehrheiten die Befugnisse durch das infektionsschutzgesetz zu beschneiden. Es sind also keine „Notstandsgesetze“ mit denen das Parlament mundtot gemacht wird, sondern es ist eher so, dass es formal der schönere weg wäre würde das durch Parlamente als Gesetz formuliert, statt mittels Verordnungen entschieden?

Also ja, ich bin generell auf deiner Seite, aber habe generell unabhängig von Corona den Eindruck, dass sich Parlamente mittels Fraktionszwang und co selber kleiner machen als sie sind.

Schwarzfahrer 29.10.2020 14:04

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561482)
Dann können sich diese Schwimmbäder aber auch und in erster Linie bei andern bedanken, die das anders handhaben.

Du findest also Sippenhaft richtig. Darum können sich ja auch arabische Flüchtlinge bei ihren (anteilig ziemlich wenigen) drogendealenden, Frauen belästigenden und messerstechenden Landsleuten bedanken, wenn niemand sie als Nachbarn haben möchte, oder?
Wollen wir diese Erziehungslogik aus dem letzten Jahrhundert wirklich noch? Fritzchen war frech, die ganze Klasse muß nachsitzen...

Lucy89 29.10.2020 14:05

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1561481)
Naja, so hat halt jeder seine eigenen Prioritäten. Ein anderer würde vielleicht auch nicht verstehen, warum Du überhaupt so kurz vorm 9. Schwangerschaftsmonat noch am Vereinstraining teilnehmen musst. ;)

Verstehe ich nicht. Ich darf doch schwimmen egal ob ich schwanger bin oder nicht. Ich hab mich dafür eingesetzt dass wir die Schwimmzeiten aufteilen, damit wir eben nicht mit 8 Mann geknubbelt am Beckenrand stehen. Ich will niemandem seine Schwimmzeit wegnehmen sondern einfach nur ein nachhaltigeres Konzept. Das hat überhaupt nichts mit meiner Schwangerschaft zu tun. Wenn ich das als Risiko sehen würde, wäre ich direkt zu Hause geblieben. Aber das ist eben diese typische Argumentation: "Wenn es dir nicht passt, bleib halt zu Hause. Jeder ist für sich selbst verantwortlich." Nein, eben nicht. Wir haben auch eine Verantwortung für andere. Natürlich kann ich zu Hause bleiben, was ich ja auch seit 3 Wochen mache, aber ich kann eben auch versuchen den Trainingsbetrieb etwas sicherer zu gestalten.

Daher finde ich "Jeder hat seine eigenen Prioritäten" im Zuge einer globalen Pandemie eine komische Aussage. Wie kann man denn sich und sein Training so wichtig nehmen?

Helios 29.10.2020 14:07

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561495)
Das deckt sich mit meiner Aussage zu Spanky und seinem Schwimmbad Erlebnissen. Ich mache hier (Rhein Main) andere Erfahrungen und es besteht weiterhin eine Mentalität des „ ichmache noch alles nochmal solange es erlaubt ist“.
Mag sein, dass das in Bayern anders ist, aber das erklärt eben vllt unsere unterschiedliche Wahrnehmung :Blumen:

nein, es ist nicht anders und Du liegst richtig.

Im Prinziep sind die Schwachstellen der Maßnahmen bereits ausgelotet und werden virtuos umgangen/ausgenutzt, sodass die Kontaktbeschränkerei ins Leere laufen wird.

Bei 75% unbekannter Infektionsübertragung dürfte der Arbeitsplatz/die Schule/der Kindergarten mit einer der Hauptübertragungswege werden.

Ich stimme den 40% der Meinungsumfrage auf ntv zu, die meinen, dass in 4 Wochen die Infektionszahlen höher sein werden - die Welle wird vielleicht gedämpft, aber nicht gebreakt und nicht geflattet.

Eigentlich hat sich der Großteil der Bevölkerung fürs Durchseuchen entschieden, erst müssen die LKW's wieder voller Leichen sein, bevor es "Bewegung" gibt.

Egal was und wie es passiert - der Politik würde ich keine Schuld geben, die haben sich aber so richtig reingehängt.

Den Verwaltungsrichtern würde ich eine Fortbildung auf ner Intensivstation für ne Woche aufdonnern. Sie sollten etwas Ahnung haben, von dem was die Auswirkungen ihrer Rechtsprechung ist.

Schwarzfahrer 29.10.2020 14:09

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561483)
Ich bin mir nahezu sicher: in ein bis zwei Wochen wird der Infektanstieg sich gravierend abflachen. Und obwohl die gestern beschlossenen massiven, einschneidenden Maßnahmen rein rechnerisch unmöglich zu diesem Abflachen des Anstiegs beigetragen haben werden können, werden sich unsere Entscheidungsträger gegenseitig eifrig auf die Schulter klopfen um sich zu versichern, alles richtig gemacht zu haben.:(

Wenn die Zahlen jetzt sinken oder auch nur langsamer steigen, wird genau das passieren. Es ist nur allzu verführerisch, alles Positive was geht, auf die eigene Kappe zu nehmen, macht jeder Manager gern (was natürlich den Blick auf die wirklich wirksamen Effekte schnell verfälschen kann). Wenn die Zahlen allerdings doch schlechter werden, dann waren nicht die Maßnahmen ungenügend effektiv, sondern die Leute haben sich danebenbenommen...

Cogi Tatum 29.10.2020 14:09

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561500)
Wer clever ist, liest Absätze komplett und macht sich nicht mit zerschnittenen Zitaten (in denen noch nicht mal bis zum nächsten Satzzeichen zitiert wird) komplett lächerlich.

Oh. Eine Zitieranweisung und der Hinweis, dass ich mich lächerlich mache. Danke. :bussi:

Ich darf zerschnitten zitieren:
Durch das Internet, die soziale Medien, ist es sehr einfach geworden, die persönliche - auch radikale - Meinung einer breiten Leserschaft zugänglich zu machen. Es scheint gesellschaftsfähiger geworden zu sein...SCHNITT...in sehr aggressiver, abwertender, ehrabschneidender Form im Netz herumzupoltern.

Canumarama 29.10.2020 14:11

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1561506)
nein, es ist nicht anders und Du liegst richtig.

Im Prinziep sind die Schwachstellen der Maßnahmen bereits ausgelotet und werden virtuos umgangen/ausgenutzt, sodass die Kontaktbeschränkerei ins Leere laufen wird.

Bei 75% unbekannter Infektionsübertragung dürfte der Arbeitsplatz/die Schule/der Kindergarten mit einer der Hauptübertragungswege werden.

Ich stimme den 40% der Meinungsumfrage auf ntv zu, die meinen, dass in 4 Wochen die Infektionszahlen höher sein werden - die Welle wird vielleicht gedämpft, aber nicht gebreakt und nicht geflattet.

Eigentlich hat sich der Großteil der Bevölkerung fürs Durchseuchen entschieden, erst müssen die LKW's wieder voller Leichen sein, bevor es "Bewegung" gibt.

Egal was und wie es passiert - der Politik würde ich keine Schuld geben, die haben sich aber so richtig reingehängt.

Den Verwaltungsrichtern würde ich eine Fortbildung auf ner Intensivstation für ne Woche aufdonnern. Sie sollten etwas Ahnung haben, von dem was die Auswirkungen ihrer Rechtsprechung ist.

Satire?

Decke Pitter 29.10.2020 14:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1561488)
"Weit" in welche Richtung? Auch in die richtige? ;)

Kommt auf die Betrachtungsweise an. ;)

Estebban 29.10.2020 14:13

Ich wusste nicht dass ich dir damit zu nahe getreten bin: du hast einen halben Satz von mir zitiert, der eine völlig falsche Bedeutung suggeriert. Und ja, damit machst du dich lächerlich.

Wenn du schreibst „Der holocaust hat nie stattgefunden ist eine strafbare falschbehauptung“ möchtest du sicher nicht zitiert werden mit „der holocaust hat nie stattgefunden“.

Jedes weitere Wort dazu ist mir dann ehrlicherweise auch zu blöd.

spanky2.0 29.10.2020 14:16

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1561505)
Verstehe ich nicht.

Ja, das merke ich an deiner Antwort.

Ist aber auch nicht schlimm, weil das hier sowieso OT wäre. :Blumen:

Bockwuchst 29.10.2020 14:19

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561483)
Ich bin mir nahezu sicher: in ein bis zwei Wochen wird der Infektanstieg sich gravierend abflachen. Und obwohl die gestern beschlossenen massiven, einschneidenden Maßnahmen rein rechnerisch unmöglich zu diesem Abflachen des Anstiegs beigetragen haben werden können, werden sich unsere Entscheidungsträger gegenseitig eifrig auf die Schulter klopfen um sich zu versichern, alles richtig gemacht zu haben.:(

Ich hoffe, dass die täglichen Zahlen bald sinken. Wenn nicht, sind wir ziemlich am Arsch. Und dann wird überall diskutiert werden, ob es wegen dem Lockdown ist oder ob der überflüssig war. War doch beim ersten auch so. Vermutlich wird es sich nicht zweifelsfrei fetstellen lassen und der Streit und die Spaltung wird dadurch nicht abnhemen.

keko# 29.10.2020 14:21

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561491)
Den Eindruck habe ich bei Dir leider auch schon länger - etwa wenn Du Trump verteidigst / verharmlost.
Anderes Thema.

Ich bin halt so gestrickt, dass ich mich dafür interessiere, warum irgendwas passiert. Im Falle von Trump schreibe ich auch mal etwas darüber. D.h. aber nicht, dass ich das billige. Das kann natürlich in einem Forum, wo man nur das Geschriebene und ein paar Smilieys hat, leicht anders interpretiert werden.
Da Trump nach 4 Jahren sogar vor einer Wiederwahl steht, finde ich Erklärungsmuster dafür interessanter als immer wieder zu hören, welchen Mist er verzapft.

Im Falle von Corona verfolge ich ebenso interessiert, wer welche Maßnahmen vornimmt oder nicht, wie sich das auswirkt usw. und versuche das alles einzuordnen. :Blumen:

Matthias75 29.10.2020 14:21

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1561506)
nein, es ist nicht anders und Du liegst richtig.

Im Prinziep sind die Schwachstellen der Maßnahmen bereits ausgelotet und werden virtuos umgangen/ausgenutzt, sodass die Kontaktbeschränkerei ins Leere laufen wird.

Bei 75% unbekannter Infektionsübertragung dürfte der Arbeitsplatz/die Schule/der Kindergarten mit einer der Hauptübertragungswege werden.

Sehe ich anders. Kein Arbeitgeber, dem an seinem Unternehmen etwas gelegen ist, wird unnötige Fälle im Kreis seiner Mitarbeiter riskieren (siehe oben: Werksschließung, Produktionsausfall, schlechte Presse). Zudem ist hier zumindest eine gewissen Kontrolle möglich und der Arbeitgeber hat auch Möglichkeiten, Verstöße innerhalb seines Unternehmens zu sanktionieren.

Soweit ich das sehen kann wird auch in der Schule sehr stark darauf geachtet, die Maßnahmen umzusetzen. Auch hier ist eine Kontrolle und eine Sanktionierung möglich. Zudem: Damit ein Kind/Schüler zum Übertrager wird, muss es den Virus irgendwo her haben. Er muss also zunächst einmal von außen in die Schule, den KiGa, die KiTa eingeschleppt worden sein.

Ich sehe als Haupttreiber den privaten Bereich an, in dem es nur begrenzt Kontroll- und Sanktionierungsmöglichkeiten gibt. Klar kann sich daraus eine Infektionskette ergeben, die bis in die Betreuungseinrichtungen reicht. Der Auslöser sitzt aber woanders.

M.

Cogi Tatum 29.10.2020 14:25

Schluß mit lustig: Söder: “Werden in den nächsten Tagen den Katastrophenfall ausrufen”

tandem65 29.10.2020 14:35

Zitat:

Zitat von Decke Pitter (Beitrag 1561430)
Wenngleich sich mir die Begründung nicht erschließt, warum Frisöre weitermachen dürfen und Massagepraxen nicht.

Vielleicht verstehst Du daß es keine Grenze gibt die Du erschliessen könntest.
Wirklich alles ist letztendlich willkürlich. Selbst wenn es noch so gut begründet ist.:Blumen:

aequitas 29.10.2020 14:53

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1561517)
Ich hoffe, dass die täglichen Zahlen bald sinken. Wenn nicht, sind wir ziemlich am Arsch. Und dann wird überall diskutiert werden, ob es wegen dem Lockdown ist oder ob der überflüssig war. War doch beim ersten auch so. Vermutlich wird es sich nicht zweifelsfrei fetstellen lassen und der Streit und die Spaltung wird dadurch nicht abnhemen.

Dazu empfehle ich noch einmal den Kommentar eines Medienwissenschaftlers, den ich bereits heute morgen verlinkt habe:

Ein Overkill an Berichterstattung über die Pandemie verzerrt die Maßstäbe dafür, was alles relevant ist. So verbreitet sich eine gefährliche Angst.

Überspitzt: die Politik wird getrieben von einer Dauerbeschallung aus (traditionellen, modernen, sozialen) Medien bzgl. Corona. Eine Zahl überbietet die andere. Katastrophe. Notstand. Unheil. Es bleibt nichts anderes übrig als den Lockdown umzusetzen und für Söder den Katastrophenfall auszurufen.

Ich will damit keine "Medienschelte" betreiben oder den Sündenbock dort suchen. Aber die Art und Weise wie teilweise berichtet und kommuniziert wird - ebenso hier im Forum - ist äußerst problematisch. Ein wenig rationales, pragmatisches Nachdenken und Strategieentwicklung würde guttun. Stattdessen rennt ein Kabinett in die nächste Verschärfung und betreibt weiter eine Politik im Stile einer Notstandsgesetzgebung.

Auch die Parlamente tragen eine "Teilschuld" und müssten sich stärker einbringen. Dort geschieht leider sehr wenig, da die Mehrheiten zu großen Teilen von CDU und SPD gestellt werden und die Grünen derzeit kaum ernsthafte Oppositoinsarbeit leisten, sondern sich lediglich der CDU anbiedern. (Ernstzunehmende) Kritik kommt leider fast nur von der FDP (dort gibt es auch ein paar vernünftige Politiker, bspw. u.a. Leutheusser-Schnarrenberger, Kuhle, Vogel), die aktiv für Bürger- und Demokratierechte eintreten. Die Linke hat sich mittlerweile immerhin auch positioniert und eine stärkere Beteiligung der Parlamente gefordert.

JamesTRI 29.10.2020 15:22

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561487)
So ähnlich war es auch im einzigen für uns in der Umgebung erreichbaren Hallenbad in Prien. Es gibt eigentlich keinen Bereich des öffentlichen Lebens, in dem ich mich in Bezug auf Infektionsschutz gegenüber SARS-CoV-2 so ungefährdet gefühlt habe, wie im Wasser und der riesigen Schwimmhalle, in der man sich bei ca. 20m Geschosshöhe und nie mehr als 30-40 Leuten in der Halle keinerlei Sorgen hinsichtlich infektiöser Aerosole machen musste.

Ein wenig Differenzierung bei der Behandlung der verschiedenen Sportstätten wäre sehr wünschenswert gewesen. Der Beitrag, den Hallenbäder gerade im Winterhalbjahr für die Volksgesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung und insbesondere der Gruppe älterer Personen, die man mit dem Lockdown eigentlich schützen will, wird von der Politik unterschätzt.
Für einen Rentner mit Knie- oder/und WS-Arthrose bringt eine halbe Stunde Bewegung im Wasser wesentlich mehr und nachhaltigeren Nutzen und Verbesserung der Lebensqualität als eine medizinische Massage auf Rezept und zu Kosten der Krankenkasse. Letzteres bleibt erlaubt, ersteres ist faktisch für (vorerst) 4 Wochen verboten.

Dann solltest du klagen, also vor Gericht gehen.

JamesTRI 29.10.2020 15:23

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561490)
Geh zum Anwalt deines Vertrauens, lass dich beraten, bezahle den Stundensatz und Ärger dich nicht zu sehr über das verlorene Geld.
Es gibt genug Verbände, die aktuell klagen prüfen und diese - sollte Aussicht auf Erfolg bestehen - auch einreichen werden.
Alternativ nimm das Geld, Kauf deiner Frau was schönes, da haste mehr von.

Eine Klage kostet mich zunächst nichts. Es ist aber das einzige Mittel um mir meine Rechte zurückzuholen. Kann natürlich auch demonstrieren ;-) lol .... Nein, habe kein Verständnis für die Schwimmbadschließungen. Das ist mit der Gießkanne ausgeschüttete Maßnahme, die nix bewirkt, da sich im Schwimmbad eben keiner ansteckt....

FinP 29.10.2020 15:29

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561487)
Ein wenig Differenzierung bei der Behandlung der verschiedenen Sportstätten wäre sehr wünschenswert gewesen. Der Beitrag, den Hallenbäder gerade im Winterhalbjahr für die Volksgesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung und insbesondere der Gruppe älterer Personen, die man mit dem Lockdown eigentlich schützen will, wird von der Politik unterschätzt.
Für einen Rentner mit Knie- oder/und WS-Arthrose bringt eine halbe Stunde Bewegung im Wasser wesentlich mehr und nachhaltigeren Nutzen und Verbesserung der Lebensqualität als eine medizinische Massage auf Rezept und zu Kosten der Krankenkasse. Letzteres bleibt erlaubt, ersteres ist faktisch für (vorerst) 4 Wochen verboten.

Die Forderung nach besserer Differenzierung halte ich an dieser Stelle für vermessen.
Hätten sich jetzt Minister und die Kanzlerin über alle Facetten des Freizeit- und Gesundheitssports unterhalten müssen?
Altherren-Fußball nicht ok, weil das "Training" im Klischee auch ein Trinkanlass ist?
Unterwasser-Rugby ok, weil man da eh nicht während der Belastung atmet?
Alte Omas im deutschen Rückenschwimmstil ok, weil das gut gegen Arthrose ist?
Wie soll das leistbar sein? Vor allem für eine Maßnahme, die nur auf vier Wochen angelegt ist?
Die Maßgabe ist doch einfach:
Freizeitkontakte für einen Monat vermeiden. Gibt eh schon genug Ausnahmen und Schlupflöcher.

Jetzt werden auch wieder die Verbände, Kirchen und Interessensvertretungen kommen und sich für unverzichtbar erklären...
Singen in der Schule erlaubt - ansonsten gibt es auf Jahre ja keinen Nachwuchs mehr für den Kirchenchor.

Schwarzfahrer 29.10.2020 15:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1561518)
Ich bin halt so gestrickt, dass ich mich dafür interessiere, warum irgendwas passiert. Im Falle von Trump schreibe ich auch mal etwas darüber. D.h. aber nicht, dass ich das billige. Das kann natürlich in einem Forum, wo man nur das Geschriebene und ein paar Smilieys hat, leicht anders interpretiert werden.

Ich finde, Deine Beiträge sind sehr gut einzuordnen und wenig mißverständlich; sie regen mich immer wieder zum Nachdenken/Nachlesen an. :Blumen: Allerdings wird jede nur "beobachtende" Äußerung zu gewissen Themen, die nicht die obligate Verurteilung des "Bösen" oder "Falschen" beinhaltet, von Anhängern von klarem schwarz-weiß-Denken gerne als Stellungnahme für die "falsche" Seite gesehen. Das erlebe ich digital ebenso wie im realen Leben.

JamesTRI 29.10.2020 15:34

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Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561493)
Viel Spaß dabei! Geld aus dem Fenster werfen, wäre allerdings einfacher.

Der eben genannte Ansatz, mit wenigen wichtigen Ausnahmen alle Kontakte zu minimieren, ist momentan der einzig richtige.

Trotzdem direkt zu Deinem Punkt:
Wir hatten hier mal ne Simulationsstudie zur Virusausbreitung beim Radfahren, die zur Empfehlung führte, 20 m(?) Abstand zu halten.
Gut, das war recht theoretisch und wahrscheinlich übertrieben, aber stundenlang im direkten Windschatten eines Infizierten fahren, möchte ich auf gar keinen Fall.

Ja aber real ? Gab es irgendwo im Bundesgebiet einen Virenausbruch im Hallenbad, Badesee, Freibad und/oder Freiluft-Sport (Radfahren) ? Habe letzte Woche mal eine Statistik gesehen. Moment ich suche

https://www.wetter.com/news/rki-graf...EPXzOdQyA9GcXM

D.h. Freizeit (orange) ist eher minimaler Ansteckungsgrung. Und wichtig. Darunter fällt mehr als Schwimmen und Freiluftsport:

Institutionen und Einrichtungen, die der Freizeitgestaltung zuzuordnen sind. Dazu gehören
  1. a. Theater, Opern, Konzerthäuser, und ähnliche Einrichtungen
  2. b. Messen, Kinos, Freizeitparks und Anbieter von Freizeitaktivitäten (drinnen und
  3. draußen), Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen und ähnliche
  4. Einrichtungen
  5. c. Prostitutionsstätten, Bordelle und ähnliche Einrichtungen
  6. d. der Freizeit- und Amateursportbetrieb mit Ausnahme des Individualsports
  7. allein, zu zweit oder mit dem eignen Hausstand auf und in allen öffentlichen
  8. und privaten Sportanlagen,
  9. e. Schwimm- und Spaßbäder, Saunen und Thermen,
  10. f. Fitnessstudios und ähnliche Einrichtungen.

Sprich sogar Prostitution !!!

LidlRacer 29.10.2020 15:46

Zitat:

Zitat von JamesTRI (Beitrag 1561530)
Eine Klage kostet mich zunächst nichts. Es ist aber das einzige Mittel um mir meine Rechte zurückzuholen. Kann natürlich auch demonstrieren ;-) lol .... Nein, habe kein Verständnis für die Schwimmbadschließungen. Das ist mit der Gießkanne ausgeschüttete Maßnahme, die nix bewirkt, da sich im Schwimmbad eben keiner ansteckt....

Ich fände es sehr schlecht, wenn Du mit so einer Klage erfolgreich wärest. Nicht weil ich Dir das Schwimmen nicht gönne, oder Schwimmen generell für besonders gefährlich hielte, sondern weil anschließend 100 andere Sportarten etc. ankämen, die sagen:
Wenn die schwimmen dürfen, wollen wir aber auch Bogenschießen, Schach und Fußball spielen, Fingerhakeln, Burgerwettessen, ...
Und wenn das alles erlaubt wird, warum soll dann überhaupt noch was verboten sein?

Also wären wir bald wieder wunderbar exponentiell.
Danke dafür! :Blumen:

LidlRacer 29.10.2020 15:49

Zitat:

Zitat von JamesTRI (Beitrag 1561539)
Ja aber real ? Gab es irgendwo im Bundesgebiet einen Virenausbruch im Hallenbad, Badesee, Freibad und/oder Freiluft-Sport (Radfahren) ? Habe letzte Woche mal eine Statistik gesehen. Moment ich suche

Du müsstest inzwischen gehört haben, dass es massenhaft Infektionen gibt, bei denen keiner weiß, wo sie herkommen. Und in vielen Fällen ist es auch einfach kaum möglich, das herauszufinden.

Matthias75 29.10.2020 15:50

Zitat:

Zitat von JamesTRI (Beitrag 1561539)
Ja aber real ? Gab es irgendwo im Bundesgebiet einen Virenausbruch im Hallenbad, Badesee, Freibad und/oder Freiluft-Sport (Radfahren) ? Habe letzte Woche mal eine Statistik gesehen. Moment ich suche

https://www.wetter.com/news/rki-graf...EPXzOdQyA9GcXM

auch wenn ich auch denke, dass zumindest Sportschwimmbäder kein Infektionstreiber sind (Bei Spassbäder wäre ich mir nicht ganz so sicher), sollte man zu der Grafik wenigstens die entsprechende Erläuterung dazu schreiben (Seite 12, wer nicht lange suchen will):
In Abbildung 8 sind COVID-19 Fälle dargestellt, die Ausbruchsgeschehen zugeordnet wurden, die 5 oder mehr Fälle enthalten haben. Nur etwa ein Viertel der insgesamt gemeldeten COVID-19 Fälle kann einem Ausbruch zugeordnet werden. Von allen Fällen in Ausbrüchen entfallen ca. 35 % auf kleinere Ausbrüche mit einer Größe von 2-4 Fällen pro Ausbruch (die hier nicht dargestellt sind).
Das heißt, die Grafik enthält von den 25% der zuordnenbaren Ausbrüche wiederum nur 65% (da ja die 35% mit 2-4 Fällen nicht enthalten sind), also nur etwas mehr als 16% der Fälle.

M.

deralexxx 29.10.2020 15:50

Zitat:

Zitat von JamesTRI (Beitrag 1561539)
Ja aber real ? Gab es irgendwo im Bundesgebiet einen Virenausbruch im Hallenbad, Badesee, Freibad und/oder Freiluft-Sport (Radfahren) ? Habe letzte Woche mal eine Statistik gesehen. Moment ich suche

https://www.wetter.com/news/rki-graf...EPXzOdQyA9GcXM

D.h. Freizeit (orange) ist eher minimaler Ansteckungsgrung. Und wichtig. Darunter fällt mehr als Schwimmen und Freiluftsport:

Institutionen und Einrichtungen, die der Freizeitgestaltung zuzuordnen sind. Dazu gehören
  1. a. Theater, Opern, Konzerthäuser, und ähnliche Einrichtungen
  2. b. Messen, Kinos, Freizeitparks und Anbieter von Freizeitaktivitäten (drinnen und
  3. draußen), Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen und ähnliche
  4. Einrichtungen
  5. c. Prostitutionsstätten, Bordelle und ähnliche Einrichtungen
  6. d. der Freizeit- und Amateursportbetrieb mit Ausnahme des Individualsports
  7. allein, zu zweit oder mit dem eignen Hausstand auf und in allen öffentlichen
  8. und privaten Sportanlagen,
  9. e. Schwimm- und Spaßbäder, Saunen und Thermen,
  10. f. Fitnessstudios und ähnliche Einrichtungen.

Sprich sogar Prostitution !!!

Mal eine rhetorische Frage, wären es besser gewesen zu sagen "wir verbieten alle privaten Zusammenkünfte" lassen dafür aber alle Einrichtungen, Vereine etc offen? Wäre dann nicht gleich gekommen "warum darf ich mich mit Hans nicht meiner Wohnung treffen, wenn ich doch auch mit ihm kegeln gehen darf?"

Ich verstehe, das einzelne Maßnahmen kritisiert werden, das ist auch gut so. Ich hoffe einfach, dass die Kombination als nachvollziehbaren und nicht nachvollziehbaren Einschränkungen zum Ziel führen, die Anzahl der Kontakte der Gesellschaft drastisch zu reduzieren, dass man wieder in Regionen kommt, bei denen Gesundheitsämter in der Lage sind, einzelne Infektionsketten nachvollziehen zu können.

Positiv denken, die Regeln gelten jetzt für vier Wochen, wenn man dann 70 % von seinen Verhaltensweisen beibehält, werden auch Weihnachtszusammenkünfte wieder möglich sein.

aequitas 29.10.2020 16:07

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1561534)
Jetzt werden auch wieder die Verbände, Kirchen und Interessensvertretungen kommen und sich für unverzichtbar erklären...

Gerade Breitensport/Gesundheitssport spielt doch eine wirklich wichtige Rolle - sowohl gesellschaftlich als eben auch für die Gesundheit. Könnte den Unmut durchaus verstehen. "Warum darf ich mir eine Jeans für einen Euro bei Primark kaufen, aber nicht das Vereinsschwimmtrainng oder den Radtreff besuchen?"

Warum der Einzelhandel öffnen darf, aber andere Hygienekonzepte pauschal abgelehnt werden, ist durchaus eine berechtigte Frage.


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