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Adept 29.10.2020 09:22

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1561365)
16.744 - die Donnerstagszahl, vorigen Do waren es 11.287 ....

m.

Passt genau zur Kritik der reinen Zahlenangaben!

Das ist doch ein schönes Beispiel, dass diese Zahlen erstmal keine Aussagekraft haben, denn es fehlen mindestens diese Angaben:

-> Sind es Neuinfektionen?
-> Wieviele Tests wurden an den beiden Tagen gemacht?
-> Sind diese Tests zufällig vorgenommen worden? (Vsl. nein, daher Unschärfe drin)

Genau das ist häufig das Problem, auch hier...

Schwarzfahrer 29.10.2020 09:25

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1561376)
Wie du schon schreibst, hat man keine ausreichende Datengrundlage. Ob man diese in den letzten Monaten hätte erstellen können, weiß ich nicht, da das Infektionsgeschehen erst in den letzten Wochen wieder so in die Höhe geschossen ist.

Man kann aber sozialverhalten von Menschen sehr wohl analysieren, und daraus fundierte Schlüsse und Wahrscheinlichkeiten ableiten. Ist halt mühsame, systematische Kleinarbeit - die unentbehrliche Basis jeder guten Lösung.
Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1561376)
Zudem würde das nur mit Unterstützung der Bevölkerung funktionieren, die sich konsequent an die Regeln halten und Fälle sofort melden. Allein daran mangelt es doch bereits.

sozialverhalten kann man auch ohne Infektmeldung untersuchen. Und die zunehmende "Kriminalisierung" von vorgeblich "unverantwortlichem" Verhalten führt sehr stark dazu, daß Leute ihre Infektion verschweigen wollen. Infektion als "Pech" und "Schicksal" betrachtet stigmatisiert nicht, und ermöglicht einen offeneren Umgang - das Kind ist aber inzwischen in den Brunnen gefallen durch die mediale Darstellung, daß immer jemand Schuld sei an den Infektionen. Wer möchte schon als böser Virusverbreiter dastehen?
Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1561376)
Also wie fortfahren, wenn man keine ausreichende Datenlage hat? Erstmal warten bis man genug Daten hat? Oder dann doch lieber alle potentiellen Übertragungswege identifizieren und versuchen, diese zu minimieren, auch auf die Gefahr hin, dass sich ein möglicher Übertragungsweg gar nicht als Pandemietreiber herausstellen sollte?

Meine Methodiker-vorstellung dazu:
1. Ja, sofort einen Plan aufstellen, wie ich die Datenbasis schnellstens erhalte. Der Winter ist noch lang, und auch Ende Januar kann die bessere Information viel bringen.
2. Die jetzt vermuteten potentiellen Infektionswege überlegt priorisieren, und die Maßnahmen auf die am Wahrscheinlichsten ausrichten. Einfach mit geschlossenem Auge den Finger auf die Liste setzen ist keine Priorisierung, sondern Lotterie - und genau diesen Eindruck machen die aktuellen Maßnahmen. Aber so laufen nur allzu viele Projekte überall, nicht nur bei BER...
analog zu "there is no glory in prevention" erlebe ich als Methodiker erlebe häufig "there is no glory in systematic work" - der Eindruck von Entscheidungsfreude ist wichiger, egal ob es eine Basis für die Schnellschüsse gibt.

merz 29.10.2020 09:25

@Adept: Das sind die RKI Zahlen, das war hoffentlich wohl klar und jeder hier weiss, was die Methodik ist. Diese Metrik haben wir doch schon seit Monaten.

m.

Adept 29.10.2020 09:28

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1561381)
@Adept: Das sind die RKI Zahlen, das war hoffentlich wohl klar und jeder hier weiss, was die Methodik ist. Diese Metrik haben wir doch schon seit Monaten.

m.

Ok, aber dann solltest du wenigstens dazuschreiben, wieviele Tests an den beiden Tagen vorgenommen worden sind. Das fehlt und ist eine entscheidende Information.

LidlRacer 29.10.2020 09:31

Cool, Merkel hat gerade in ihrer Regierungserklärung Mai Thi zitiert.

Jetzt darf leider Gauland Unfug verbreiten.

merz 29.10.2020 09:31

Tests sind wochenweise reportet, mehr hier:
S. 9 sq.
Hinweis: die Positivrate steigt massiv .....

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile

m.

Stefan 29.10.2020 09:32

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1561379)
Das ist doch ein schönes Beispiel, dass diese Zahlen erstmal keine Aussagekraft haben, denn es fehlen mindestens diese Angaben:

-> Sind es Neuinfektionen?
-> Wieviele Tests wurden an den beiden Tagen gemacht?
-> Sind diese Tests zufällig vorgenommen worden? (Vsl. nein, daher Unschärfe drin)

Genau das ist häufig das Problem, auch hier...

Nein, hier sind die interessierten Leute in der Lage, sich auf der Seite des RKI zu informieren.
Was fehlt Dir denn noch an Informationen?

"Im Situationsbericht des RKI finden Sie täglich aktuelle Informationen zu

epidemiologischer Lage (geografische Verteilung, zeitlicher Verlauf, Ausbrüche, Betreuung/Unterbringung/Tätigkeit in Einrichtungen, Nowcasting und Reproduktionszahl, Hinweise zur Datenerfassung und -bewertung)
DIVI-Intensivregister
Link zur Risikobewertung
Empfehlungen und Maßnahmen in Deutschland
epidemiologischer Lage global
Empfehlungen und Maßnahmen global
Einmal wöchentlich werden zusätzlich folgende Informationen bereitgestellt:

dienstags: ausführliche epidemiologische Darstellung nach Meldewochen (u.a. Alter, Geschlecht, klinische Aspekte, Anteil Hospitalisierte); Infektionsumfeld von Ausbrüchen; Expositionsländer
mittwochs: Bundesweite Testhäufigkeit und -kapazitäten
donnerstags: Ergebnisse aus weiteren Surveillance-Systemen des RKI zu Atemwegserkrankungen; Inanspruchnahme von Notaufnahmen
freitags: Mortalitätssurveillance"

Adept 29.10.2020 09:37

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1561384)
Tests sind wochenweise reportet, mehr hier:
S. 9 sq.
Hinweis: die Positivrate steigt massiv .....

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile

m.

Dann noch einmal, wieviele Tests wurden in den beiden betrachteten Zeiträumen, auf die sich deine Zahlen beziehen, gemacht?

Ist doch bestimmt nachvollziehbar, dass diese Info wichtig ist, oder? Sonst sagen die Zahlen nichts aus. :Huhu:

Bockwuchst 29.10.2020 09:42

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1561386)
Dann noch einmal, wieviele Tests wurden in den beiden betrachteten Zeiträumen, auf die sich deine Zahlen beziehen, gemacht?

Ist doch bestimmt nachvollziehbar, dass diese Info wichtig ist, oder? Sonst sagen die Zahlen nichts aus. :Huhu:

Muss man immer und immer wieder auf der Anzahl der Tests rumreiten? Ich kann´s echt nicht mehr hören. Vermutlcih willst du daraf hinaus, dass mit steigender Anzahl der Tests auch mehr positive erkannt werden. Nein, die Anzahl der Tests hat sich nicht innerhab einer Woche so gesteigert um das damit zu erklären. Die Zahlen darfst du dir gern selbst raus suchen.

mumuku 29.10.2020 09:49

Der Trend sagt doch eigentlich alles:
37. KW Positivrate bei 1.165.275 Tests -> 0,86%
6 Wochen später
43. KW 1.358.706 -> 5,62%

Wir werden nächste Woche sicher nicht niedriger liegen.

Adept 29.10.2020 09:51

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1561388)
Muss man immer und immer wieder auf der Anzahl der Tests rumreiten? Ich kann´s echt nicht mehr hören. Vermutlcih willst du daraf hinaus, dass mit steigender Anzahl der Tests auch mehr positive erkannt werden. Nein, die Anzahl der Tests hat sich nicht innerhab einer Woche so gesteigert um das damit zu erklären. Die Zahlen darfst du dir gern selbst raus suchen.

Interessante Einstellung: Ich mache ein unklares Statement und wenn Nachfragen kommen, gibt man sich genervt und sagt: Such dir die Infos selber raus. :Lachen2:

Ernst nehmen kann man dass sowas nicht. ;)

Stefan 29.10.2020 09:52

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1561388)
Vermutlcih willst du daraf hinaus, dass mit steigender Anzahl der Tests auch mehr positive erkannt werden.

Dem widerspricht auch die Positivenquote deutlich:
KW 34: 0,84%
KW 38: 1,16%
KW 42: 3.62%
KW 43: 5.62%

Nachtrag: Mumuku war schneller

Bockwuchst 29.10.2020 09:55

Zitat:

Zitat von mumuku (Beitrag 1561390)
Der Trend sagt doch eigentlich alles:
37. KW Positivrate bei 1.165.275 Tests -> 0,86%
6 Wochen später
43. KW 1.358.706 -> 5,62%

Wir werden nächste Woche sicher nicht niedriger liegen.

Ganz sicher nicht. Man hat dem Virus nochmal das ganze Wochenende Zeit gegeben. Fun Fact: Ein alter Freund von mir hat in unserer WhatsApp Gruppe geschrieben, "Ich mach am Wochenede noch mal einen drauf. Wer ist dabei?" Vermutlich wird es bei vielen Hein Blöds so laufen.
Ab Montag dann muss man mindestens 2 Wochen warten, bis man einen Effekt sehen kann. Außer die Leute hätten jetzt schon freiwillig ihr Verhalten geändert ob bewusst oder unbewusst. Ich habe bisher nichts davon beobachten können.

Bockwuchst 29.10.2020 09:56

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1561391)
Interessante Einstellung: Ich mache ein unklares Statement und wenn Nachfragen kommen, gibt man sich genervt und sagt: Such dir die Infos selber raus. :Lachen2:

Ernst nehmen kann man dass sowas nicht. ;)


Ja sorry, ich kann dich da halt nicht ernst nehmen, wenn du mit so Suggestivfragen kommst. Das ist genau das, womit seit Wochen alles relativiert wird.
Es werden sehr viel mehr Tests gemacht als vor ein paar Monaten. Aber in den letzten Wochen ist nicht mehr viel passiert, die Labore arbeiten eh an der Schmerzgrenze und langsam aber sicher wird immer mehr das Material auch zum limitierenden Faktor.

Adept 29.10.2020 09:58

Zitat:

Zitat von mumuku (Beitrag 1561390)
Der Trend sagt doch eigentlich alles:
37. KW Positivrate bei 1.165.275 Tests -> 0,86%
6 Wochen später
43. KW 1.358.706 -> 5,62%

Wir werden nächste Woche sicher nicht niedriger liegen.

Auch hier ein prima Beispiel: Es werden zwei Werte genommen, die ein extremes Wachstum zeigen sollen. Aber die Werte dazwischen werden weggelassen. Ob höhere Werte in der nächsten Woche zu erwarten sind, ist aus diesen Zahlen völlig unklar!

Annahme: Wenn in KW42 die Postivrate höher sein würde als in KW43, wäre genau das Gegenteil der Fall. Nämlich der Trend würde nach unten zeigen!

Ich bin mir darüber im Klaren, dass es in dem Fall nicht so ist. Aber es ist wichtig, solche Zahlen zu hinterfragen.

Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. ;)

Adept 29.10.2020 10:01

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1561392)
Dem widerspricht auch die Positivenquote deutlich:
KW 34: 0,84%
KW 38: 1,16%
KW 42: 3.62%
KW 43: 5.62%

Nachtrag: Mumuku war schneller

Finde die Positivrate auch erstmal aussagekräftiger als die absolute Zahl der Neuinfektionen.

Matthias75 29.10.2020 10:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1561380)
sozialverhalten kann man auch ohne Infektmeldung untersuchen. Und die zunehmende "Kriminalisierung" von vorgeblich "unverantwortlichem" Verhalten führt sehr stark dazu, daß Leute ihre Infektion verschweigen wollen. Infektion als "Pech" und "Schicksal" betrachtet stigmatisiert nicht, und ermöglicht einen offeneren Umgang - das Kind ist aber inzwischen in den Brunnen gefallen durch die mediale Darstellung, daß immer jemand Schuld sei an den Infektionen. Wer möchte schon als böser Virusverbreiter dastehen?

Die "Kriminalisierung", wenn man diesen Begriff unbedingt verwenden will, erfolgt aus meiner Sicht nicht durch die andere, sondern durch das Verhalten der Personen. Die Kriminalisierung geht von der Tat aus, nicht davon, dass man diese Tat öffentlich macht.

Dazu gehört für mich beispielsweise die Missachtung der Regeln.

Ich meine damit nicht, die Reise in ein Risikogebiet. Das Risiko muss jeder für sich einschätzen. Vielmehr gehört dazu, dass man anschließend die damit einhergehenden Folgen nicht tragen will. Da muss man den A*** i oder Hose haben zu sagen: Ja, ich wollte unbedingt reisen, aber jetzt trage ich auch die Folgen. Ich hätte zwar wenig Verständnis für diese Reise, würde denjenigen aber nicht kriminalisieren, da er sich aus meiner zumindest verantwortungsvoll gezeigt hat.

Anders sieht es aus, wenn derjenige nach der Rückkehr bewusst die Reise verschweigt und/oder wieder seinem normalen Alltag nachgeht. Damit verstößt er ganz klar gegen Regeln und gefährdet so andere. Darauf muss aufmerksam gemacht werden dürfen.

Wenn dann noch ein positiver Test dazu kommt, und man dennoch der Meinung ist, sich nicht einschränken zu müssen, kann man das nicht verschweigen. Derjenige muss dann eben die (gesellschaftlichen) Folgen tragen, die vermutlich schwerer wiegen, wie die Folgen, wenn man sich gleich beim Gesundheitsamt gemeldet hätte.

Nochmal:

Eine Infektion kann vermutlich jedem passieren. Das Unverständnis st vielleicht etwas größer, wenn er durch sein eigenes Verhalten zur Erhöhung seines persönlichen Infektionsrisikos beigetragen hat. Trotzdem erstmal nicht dramatisch und ich würde ihn auch nicht verurteilen. Wenn aber durch das dann folgende Verhalten zum Ausdruck gebracht wird, dass einem Regeln und das Wohl anderer egal sind, muss derjenige auch selbst die Folgen seines Handelns tragen.

Und letzteres bekomme ich aktuell in mehreren Fällen ganz konkret mit.

M.

LidlRacer 29.10.2020 10:05

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1561386)
Dann noch einmal, wieviele Tests wurden in den beiden betrachteten Zeiträumen, auf die sich deine Zahlen beziehen, gemacht?

Ist doch bestimmt nachvollziehbar, dass diese Info wichtig ist, oder? Sonst sagen die Zahlen nichts aus. :Huhu:

Hättest Du die Diskussion hier aufmerksamer verfolgt, wüsstest Du, dass sich in letzter Zeit die Zahl der Tests nicht mehr stark verändert hat.
Wenn Du in den verlinkten RKI Bericht schauen würdest, würdest Du auch feststellen, dass sie gar nicht gesteigert werden kann, weil Verbrauchsmaterialien knapp werden.
U.a. aus diesem Grund gibt es inzwischen einen stark ansteigenden Rückstand bei den Tests, die gar nicht mehr zeitnah abgearbeitet werden können.
Dadurch ist die Zahl positiver Tests zu niedrig, aber schlimmer ist, dass zu späte Testergebnisse die Verfolgung und Eindämmung behindern, die ohnehin schon zu schlecht funktioniert.

mumuku 29.10.2020 10:08

Eigentlch wollte ich einen screenschot hier reinladen. Ist aber leider wegen der pixel zu groß und ich habe keine Lust die Grafik neu zu skalieren.

die 42. KW war 1.212.363 -> 3,62%

Insofern ist der Trend leider nicht fallend.

Dembo 29.10.2020 10:13

Im Quantamagazin gibt es jeden Monat ein Datenpuzzle, das man versuchen sollte mit öffentlich verfügbaren Zahlen zu lösen. Im August ging es um die Frage, ob es in den USA mehr Infektionen gab als im Frühjahr. Der Lösungsvorschlag zeigt ganz schön, wie man sich der Frage der aktuellen Durchseuchung nähern kann, wer sich mal einlesen möchte:

https://www.quantamagazine.org/how-t...emic-20200925/

Estebban 29.10.2020 10:19

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561401)
Hättest Du die Diskussion hier aufmerksamer verfolgt, wüsstest Du, dass sich in letzter Zeit die Zahl der Tests nicht mehr stark verändert hat.
Wenn Du in den verlinkten RKI Bericht schauen würdest, würdest Du auch feststellen, dass sie gar nicht gesteigert werden kann, weil Verbrauchsmaterialien knapp werden.
U.a. aus diesem Grund gibt es inzwischen einen stark ansteigenden Rückstand bei den Tests, die gar nicht mehr zeitnah abgearbeitet werden können.
Dadurch ist die Zahl positiver Tests zu niedrig, aber schlimmer ist, dass zu späte Testergebnisse die Verfolgung und Eindämmung behindern, die ohnehin schon zu schlecht funktioniert.

Das Problem an deiner Argumentation ist: dann müsste man sich damit beschäftigen, dass die Leute, die seit Wochen anmahnen, dass etwas getan werden müsste, recht hatten und im schlimmsten Falle eingestehen, dass es nicht alles nur Panikmache war. Weiter gedacht, müsste man evtl. sogar Maßnahmen zur Corona Bekämpfung unterstützen. Aber das ist Regierungslinie - und die kann nur Quatsch sein, weil die Regierung ist doof!
Also verliere ich mich über Seiten in vollkommen gegenstandslosen Schein Diskussionen über testzahlen, die seit mindestens Ende August ganz offensichtlich widerlegt sind. Wenn das nicht zieht, kommt als nächstes „ist neuinfiziert wirklich krank“, dann die „intensivbetten sind doch da“, dann kommt irgendwann „aber ich sehe keine Toten“ „die Influenza ist dieses Jahr gar nicht da“, blablabla. Es ist der immer gleiche Kreislauf von Scheinargumenten, Fakenews und einfachen Ablenkungen um sich nicht damit abfinden zu müssen, sich mal nen Monat zusammen zu reißen..

Lucy89 29.10.2020 10:23

Vieles scheint willkürlich, aber andererseits, hat hier jemand wirklich Vorschläge, wie man es besser machen könnte? Also ich will diese Entscheidungen nicht treffen müssen.

Ich denke z.B. auch, dass Schwimmbäder offen bleiben könnten, ich hab meist auf einer leeren Bahn trainiert und es sehr genossen, weil im 9. Schwangerschaftsmonat alles andere ein bisschen unangenehm wird. Ich bin traurig, dass ich dieses liebgewonnene Ritual jetzt verliere. Aber: Das Vereinstraining war (muss ich leider sagen) eine Katastrophe und ich habe von mir aus auch vor 3 Wochen aufgehört, hin zu gehen. Nicht aus übermäßiger Panik sondern aus dem Gefühl heraus, dass es so nicht richtig ist (Veränderungsideen wurden abgelehnt mit dem Vorbringen irgendwelcher Einzelschicksale wie "Nein, ein Aufteilen der 2 Stunden ist unmöglich, ich muss ja über 3km schwimmen, ich bin Langdistanztriathletin!" Sorry, mir wird bei sowas schlecht, ob jemand jetzt am Ende 13h oder 13:10h braucht, wenn die Langdistanz überhaupt stattfindet, ist gerade wirklich egal).
Naja, was solls, die Diskussion ist ja jetzt vom Tisch.
Genauso uneinsichtig der Kreis mancher Mütter: "Wir treffen uns ja nur mit 5 Muttis zum Kaffee". Ja, kann man machen, ist aber kacke! Mich nervt sowas ungemein.

Was ich sagen will- ich denke die Maßnahmen sorgen für viel Frust und ich bin mir nicht sicher ob es sich nicht eher noch so auswirkt, dass die wirklichen Problemstellen (private Verabredungen) sich verschlimmern. Das plus saisonale Komponente könnte in meinen Augen dazu führen, dass die Fallzahlen (im bestmöglichen Fall) stagnieren oder sogar weiter steigen.

Für uns war es das jetzt mit schwimmen, Martinszug und Geburtsvorbereitungskurs (und den hätte ich mir sehr gewünscht)- aber gut, ziehen wir dann halt zu dritt los und machen das beste draus.

keko# 29.10.2020 10:24

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561347)
Der entscheidende Punkt für Haiti ist (neben dem Klima) der Inselstatus und der deshalb leicht kontrollierende Zugang zur Insel über verpflichtende Corona-Tests und Quarantäne bei der Einreise. Das haben wir doch schon am WE thematisiert.

Praktisch alle Inseln schauen in dieser Pandemie beneidenswert gut aus: schau' dir auf Worldometers die infektzahlen von Taiwan, Neuseeland, Island, u.v.m. an.

Selbst die zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln haben im Gegensatz zum spanischen Festland ihre Zahlen nach einem relativ kurzen Ausbruch wieder stabilisiert und sind längst kein Risikogebiet mehr.

Ja, Inselstatus ist ein wichtiger Punkt. Ein Austausch mit Florida findet aber trotzdem noch statt. Anfangs haben Verwandte meiner lieben Frau Haiti verlassen, um bei Verwandten oder Bekannten in Florida unterzukommen. Diese sind alle wieder zurück, weil sie die Situation in Florida für sie als gefährlicher einschätzen. Haiti ist ein sehr armes Land mit sehr schlechten medizinischen Bedingungen für die allermeisten, sie befürchteten viele Opfer durch Corona.
Ich möchte in diesem Thread auch nicht ständig auf diesem Land rumreiten. Es ist nur so, dass ich halt eine völlig andere Entwicklung mitbekomme als in DE und das mit den Maßnahmen vergleiche, die hier getroffen werden. :Blumen:

Bockwuchst 29.10.2020 10:34

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1561409)
Für uns war es das jetzt mit schwimmen, Martinszug und Geburtsvorbereitungskurs (und den hätte ich mir sehr gewünscht)- aber gut, ziehen wir dann halt zu dritt los und machen das beste draus.

Die Hebamme meiner Frau hat den Rückbildungskurs online per Zoom gemacht. Ist nicht das gleiche aber besser als nichts.

tandem65 29.10.2020 10:38

Zitat:

Zitat von Decke Pitter (Beitrag 1561377)
DIENSTLEISTUNGEN: Schließen müssen auch Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe. Medizinisch notwendige Behandlungen wie Physio-, Ergo- und Logotherapien sowie Fußpflege bleiben weiter möglich. Auch Friseursalons können öffnen.

Für die Physio, Ergo, Logos gilt schon mal das es Heilberufe sind.
Das sehe ich bei Kosmetik & Tattoo schon mal nicht.

noam 29.10.2020 10:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1561370)
Was würdest Du konkret vorschlagen, um 75 % der Kontakte im Land zu reduzieren?

Man müsste keine 75% reduzieren, wenn man eine höhere Nachvollziehbarkeit der Infektionsketten erreichen könnte. Dafür könnte man zum einen die Gesundheitsämter personell und technisch stärken. In der Presse wird zB über Hindernisse durch Technik, Datenverarbeitung und Datenauswertung ja sogar Zettelwirtschaft berichtet. Nun fällt der Regierung ihr "Internet ist Neuland" gleich doppelt und dreifach auf die Füße.

Jedes Ausweisdokument hat eine maschinenlesbare Zeile am unteren Rand. Für diese gibt es seit Jahrzehnten absolut zuverlässige Lesegeräte, die idiotensicher in der Anwendung sind.

Da sich die Infektionen laut RKI höchst wahrscheinlich hauptsächlich innerhalb geschlossener Räume abspielen, brauche ich doch nur erfassen wer zeitgleich in einer Räumlichkeit war, um etwaige Infektionsketten nachvollziehen zu können. Das könnte man sogar automatisieren.

Also macht man neben einen Hygienekonzept die Verwendung so eines Geräts (dessen Anschaffung durch den Bund subventioniert wird, da dies sicher günstiger ist, als ohne Gegenleistung 75% des normalen Einkommens auszuzahlen) zur Bedingung für das Öffnen von Geschäften, Gotteshäusern, Saunalandschaften und auch Friseure. Der Kunde steckt kurz seinen Ausweis in den Schlitz wenn er kommt und wieder am Ausgang wenn er geht. Das Gerät verschlüsselt die Daten und Zeitstempel und sendet sich über eine End zu End Verschlüsselung auf einen durch das Bundesgesundheitsministerium unterhaltenen Server. Jetzt wird Mensch X positiv getestet und eine Software spukt alle Personen aus, die mit Person X zeitgleich in geschlossenen Räumen waren. Automatisiert wird weiter das Gesundheitsamt am Wohnort der Kontaktpersonen über den Kontakt in Kenntnis gesetzt und die Person mittels Pushnachricht auf das Smartphone und oder per Email gebeten sich in häusliche Absonderung zu begeben und Kontakt zum Gesundheitsamt (oder angeschlossene Teststation) zur Durchführung eines priorisierten Tests aufzunehmen.

Dafür müsste man sicher rechtlich im Bereich des Datenschutzes tätig werden. Eine Frage der Verhältnismäßigkeit, ob man die Eingriffe in das APR RIS höher bewertet, als die nun vollzogenen Eingriffe in nahezu alle Grundrechte.

Zitat:

Zitat von Decke Pitter (Beitrag 1561377)
Mir geht diese Willkür schwer auf den Sack!

Eben! Und machen wir uns nichts vor: Auch die besten und sinnvollsten Regeln funktionieren nur, wenn sie eingehalten werden.



In der Pressekonferenz wurde durch Söder, Müller und Merkel unisono betont, dass es darum geht die Welle zu brechen, die Kurve abzuflachen und das Gesundheitssystem am Leben zu erhalten.

Gleichermaßen weist man ausdrücklich daraufhin, dass ein Lockdown Jo-Jo (also 1 Mon Lockdown; 2 Monate offen; 1 Mon Lockdown wie es die Infiziertenzahlen so mit sich bringen) nicht geben wird.



Jetzt stelle ich mir natürlich die Frage:

Warum sollten sich die Zahlen nicht genauso entwickeln wie nach dem ersten Lockdown? Heißt wir schaffen es den exponentiellen Wachstum zu bremsen und die Kurve abzuflachen. Nichts ist kollabiert und alles ist wie im Sommer. Warum sollten sich nicht im gleichen Zeitraum die Zahlen wieder so entwickeln wie jetzt? Was verleitet zu der Annahme nun besser zu sein? Frei nach Einstein: Es ist doch Wahnsinn das selbe zu tun und einen anderen Ausgang zu erwarten.



Ich vermisse insbesondere von den MP ein wenig Demut. Der Kreis dreht sich vor allem darum, dass man es eben nicht mehr schafft (wahrscheinlich eher nie wirklich geschafft hat) tatsächliche Infektionsketten nachzuvollziehen. Weder bei Inzidenzen von unter 35 und schon gar nicht bei Inzidenzen über 50. Wenn man diesen Faktor nicht beeinflusst, dann stehen wir nach dem Lockdown binnen kürzester Zeit wieder vor dem Lockdown. Dieser Aspekt findet mir vor allem in der Medialen Berichterstattung um die Ungerechtigkeit der Maßnahmen zu wenig Beachtung.





Auch vermisse ich in der Pressekonferenz ein klares Statement zur Ahndung von "Verstößen". Wir haben in den letzten Wochen sehr eindrucksvoll zB durch die Partyszene in Stuttgart oder auch in Frankfurt oder Berlin öffentlich vor Augen geführt bekommen, dass man sich eben einen Dreck um die Vorschriften schert und sich trotzdem an bekannten Plätzen "zufällig trifft" und wenn dann einer ne PA Anlage dabei hat ist das wohl Schicksal. Das wird schlicht als inakzeptabel abgetan, aber geahndet wurde sowas bislang kaum bis gar nicht, was wiederum zu wenig Verständnis in der Gastronomie oder im Bereich privater Feiern (Weihnachten steht vor der Tür) führt.


Meiner Meinung nach sollte man sich nicht nur auf das Beschränken und Vermeiden von Kontakten festlegen, sondern eben auch gesetzliche Grundlagen zur lückenlosen Nachvollziehbarkeit im öffentlichen Raum unter Beachtung des Datenschutzes schaffen. Somit würde man sich von zwei Seiten auf die Mitte zubewegen und würde damit sicher deutlich schneller zum Ziel kommen.

Bockwuchst 29.10.2020 10:39

Ich bin normalerweise gut im verstehen von auch komplizierten Texten, aber ich werde immer noch nicht ganz schlau daraus, ob es jetzt wirklich keine Beschränkung von privaten Treffen gibt. Wahrscheinlich ist das rechtlich schwierig, oder? Diese 10 Personen / 2 Haushalte Regelung ist nur für den öffentlichen Raum, oder?
Wenn es bei netten Bitten bleibt, man solle seine Kontakte reduzieren, ist alles andere sinnlos. Ich hätte mir gewünscht, dass es auch für den privaten Bereich eine klare Ansage gibt. Dass das kaum zu kontrollieren ist, iast auch klar und auch nicht so schlimm.

noam 29.10.2020 10:40

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1561414)
Für die Physio, Ergo, Logos gilt schon mal das es Heilberufe sind.
Das sehe ich bei Kosmetik & Tattoo schon mal nicht.

Und Friseure? Und Massagen?

LidlRacer 29.10.2020 10:46

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1561365)
16.744 - die Donnerstagszahl, vorigen Do waren es 11.287 ....

Obwohl 16.744 ein neuer Höchststand ist, kann man die Zahl als erstes positives Zeichen sehen. In letzter Zeit waren wir immer nah an einer Verdopplung innerhalb einer Woche, an manchen Tagen war's auch eine echte Verdopplung.

Dies sind heute "nur" ca. + 50 %.

Wie ich im vorigen Posting erwähnte, ist die aktuelle Zahl aber wohl zu klein - u.a. wegen Rückständen bei den Tests. Dazu kommt vermutlich eine steigende Dunkelziffer, weil die Verfolgung schlechter funktioniert.

Dennoch denke ich, dass es der Anfang der Abschwächung des Anstiegs ist.
Abschwächung des Anstiegs reicht aber natürlich nicht, wir brauchen eine deutliche Trendumkehr.
Ob dafür die gestern beschlossenen Maßnahmen ausreichen, kann wahrscheinlich noch keiner seriös sagen, aber wir können und müssen alle daran mitwirken, dass nicht noch mehr Einschränkungen nötig werden.

qbz 29.10.2020 10:50

Zitat:

Zitat von Decke Pitter (Beitrag 1561377)
DIENSTLEISTUNGEN: Schließen müssen auch Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe. Medizinisch notwendige Behandlungen wie Physio-, Ergo- und Logotherapien sowie Fußpflege bleiben weiter möglich. Auch Friseursalons können öffnen.

Es geht um Gleichbehandlung, oder nennen wir es Gerechtigkeit. Kann ich bei dem Beispiel "Dienstleistungen" nicht erkennen. Wenn Sie alles schließen würden, könnten vielleicht sogar 80 % der Kontakte im Land reduziert werden... Warum nicht?

Mir geht diese Willkür schwer auf den Sack!

Ich persönlich sehe einen deutlichen Unterschied in der Relevanz für die Gesundheit und Heilbehandlung zwischen Therapien und Ästethik- sowie Wohlfühlbehandlungen und bin insofern froh, dass man die Therapien von der Schliessung ausgenommen hat. Beim Friseur ist es da schon problematischer.

Lucy89 29.10.2020 10:53

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1561413)
Die Hebamme meiner Frau hat den Rückbildungskurs online per Zoom gemacht. Ist nicht das gleiche aber besser als nichts.

Ja sowas geht auch, ich kanns nur irgendwie nicht mehr sehen nach jetzt 7 Monaten in irgendwelchen Zoom/Teams/GoTo-Meetings. Ich bin "Meeting-müde". Wir werden wahrscheinlich einen (natürlich viel kürzeren) Einzeltermin bekommen :liebe053: , das wäre natürlich schön.

keko# 29.10.2020 10:55

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561287)
Zu deiner Freude ist er heute mal wieder mein Lanz:
https://www.zdf.de/gesellschaft/mark...-2020-100.html

Ich habe gestern die Politshow verfolgt und fand, dass Lauterbach unglücklich rüberkam.

Auf die von der SPIEGEL-Journalistin trocken und direkt nachgefragten Hintergründe und Begründungen von Schließungen von Restaurants in Deutschland, die ausgearbeitete Hygienekonzepte haben, verfiel er in irgendwelche Studien weltweit, kam aber nicht auf den Punkt.

Später fragte Lanz den MP von BaWü, Kretschmann, was er von der Aussage des bekannte isrealischen Schriftstellers Yuval Harari hielt, der meint, dass rückblickend das Jahr 2020 nicht als das Jahr von Corona in die Geschichte eingehen wird, sondern als das Jahr des Beginns der Überwachung. Kretschmann hatte die Frage im Kern scheinbar nicht verstanden, denn er verfiel in übliche Statements, dass die Politiker doch gar keine Freude daran hätten, Beschränkungen zu erlassen und diese wieder abgesetzt werden würden, wenn Corona vorbei ist (er hatte einen langen Tag und erschien mir sehr müde, ich möchte ihm das nicht übel nehmen).
Wieder ganz trocken rückte das die SPIEGEL-Journalistin zurecht und meinte, dass autoritäre Regime wie China, die anfangs über 3 Monate einen knallharten Lockdown mit verschiedenen technischen Hilfsmitteln (auch Apps) erfolgreich durchführten und sie mit Trackingmethoden als die großen Gewinner aus der Krise herauskommen können und Yuval Harari eben genau darauf abzielte.
Lauterbach nahm diesen hochinteressanten Punkt nicht auf (ich stimme mit Harari überein und erwarte China als den großen Gewinner von Corona), sondern meinte, dass diese Länder bereits Erfahrung mit Viren hätten und deshalb im Vorteil sind. Ob er nun unsere App gut findet oder nicht, war auch eher schwammig formuliert.

Insgesamt fand ich die Sendung ganz gut. Wer von gelenktem Journalismus und Lügenpresse redet, hätte gestern sicher keine Freude gehabt.

LidlRacer 29.10.2020 10:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561259)
Die FDP nähert sich immer mehr der AfD an. M.E. keine schlaue Strategie.

PS: Nein, für rechtsextrem halte ich die FDP nicht, aber in sehr wichtigen Fragen für irrational.

Da scheint das jemand ähnlich zu sehen wie ich:

"Corona-Politik: Landshuts Oberbürgermeister verlässt FDP
Seit 2012 war er Mitglied der FDP, doch nun ist seine Zeit dort zu Ende. Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz tritt bei den Liberalen aus. Als Grund nennt er die Corona-Politik der Partei.

Landshuts Oberbürgermeister Alexander Putz ist heute überraschend aus der FDP ausgetreten. Das bestätigte der Rathauschef der niederbayerischen Bezirkshauptstadt soeben dem Bayerischen Rundfunk. Die FDP verliert damit ein ebenso populäres wie bekanntes Parteimitglied in Bayern.

Grund sei die Corona-Politik der FDP
Putz sagte auf Anfrage des BR, er habe heute gegenüber dem Vorsitzenden des FDP-Kreisverbandes seinen Austritt aus der FDP erklärt und dies anschließend per E-Mail mit sofortiger Wirkung bestätigt. Als Grund nannte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk die wiederholte Kritik der derzeitigen Bundes- und Landes-FDP am Corona-Krisenmanagement in Deutschland. Das sei in der Situation, in der sich das Land befinde, "verantwortungslos". Es widerspreche seiner persönlichen Meinung und seinem notwendigen Handeln als Oberbürgermeister vor Ort. Durch die Haltung der Bundes- und Landes-FDP wird nach Ansicht von Putz die Spaltung der Bevölkerung weiter verstärkt. Durch zahlreiche Wortmeldungen führender Repräsentanten der Partei entstehe in den letzten Wochen der Eindruck, als wolle man aktuell politisch Kapital aus der in Teilen der Bevölkerung vorhandenen "Anti-Corona-Maßnahmen-Stimmung" schlagen. Das könne er so nicht mittragen."
https://www.br.de/nachrichten/bayern...dp-aus,SEinL49

Klugschnacker 29.10.2020 10:56

Zitat:

Zitat von Decke Pitter (Beitrag 1561377)
DIENSTLEISTUNGEN: Schließen müssen auch Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe. Medizinisch notwendige Behandlungen wie Physio-, Ergo- und Logotherapien sowie Fußpflege bleiben weiter möglich. Auch Friseursalons können öffnen.

Es geht um Gleichbehandlung, oder nennen wir es Gerechtigkeit. Kann ich bei dem Beispiel "Dienstleistungen" nicht erkennen. Wenn Sie alles schließen würden, könnten vielleicht sogar 80 % der Kontakte im Land reduziert werden... Warum nicht?

Mir geht diese Willkür schwer auf den Sack!

Ich würde es persönlich nicht als Willkür bezeichnen. Ich sehe es eher als Ergebnis einer Abwägung. Die Entscheidungen fallen also begründet und nicht willkürlich.

Über die Gründe und die getroffene Abwägung kann man selbstverständlich verschiedener Meinung sein.
:Blumen:

Decke Pitter 29.10.2020 10:58

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1561415)
Eben! Und machen wir uns nichts vor: Auch die besten und sinnvollsten Regeln funktionieren nur, wenn sie eingehalten werden.

Genau!

Die Einhaltung der Regeln muss (leider) kontrolliert werden, sonst ist das Aufstellen von Regeln nämlich überflüssig. Zum Kontrollieren der Einhaltung von Regeln braucht es Personal und das fehlt oft an allen Ecken und Enden.

Ich weiß wovon ich rede. Ich arbeite bei einer Sonderordnungsbehörde.

Bleierpel 29.10.2020 10:59

Der Lockdown wird extrem viele, die jetzt schon am Rande der Existenz stehen, endgültig dahin raffen.


Es wird sicherlich das Ziel erreicht werden, die 2. Welle zu brechen. NUR: es kommt Weihnachten, Familien und Freunde treffen sich. Die Zahlen gehen im Januar wieder hoch, im Februar wird es wieder exponentiell. Kommt dann der nächste "Wellenbrecher"??


Man appelliert, man schreibt vor etc. Womit man immer noch nicht rechnet, ist die Abgrundtiefe Dämlichkeit des Menschen, des Königs der Schöpfung und der Ignoranz (so lange es nicht schmerzt und physisch weh tut...)

Decke Pitter 29.10.2020 11:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1561427)
Ich würde es persönlich nicht als Willkür bezeichnen. Ich sehe es eher als Ergebnis einer Abwägung. Die Entscheidungen fallen also begründet und nicht willkürlich.

Über die Gründe und die getroffene Abwägung kann man selbstverständlich verschiedener Meinung sein.
:Blumen:

Du kannst es auch gerne so beschreiben bzw. formulieren. Einverstanden!
:Huhu:

Wenngleich sich mir die Begründung nicht erschließt, warum Frisöre weitermachen dürfen und Massagepraxen nicht.

Ich verstehe es einfach nicht.

qbz 29.10.2020 11:04

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1561416)
Ich bin normalerweise gut im verstehen von auch komplizierten Texten, aber ich werde immer noch nicht ganz schlau daraus, ob es jetzt wirklich keine Beschränkung von privaten Treffen gibt. Wahrscheinlich ist das rechtlich schwierig, oder? Diese 10 Personen / 2 Haushalte Regelung ist nur für den öffentlichen Raum, oder?
Wenn es bei netten Bitten bleibt, man solle seine Kontakte reduzieren, ist alles andere sinnlos. Ich hätte mir gewünscht, dass es auch für den privaten Bereich eine klare Ansage gibt. Dass das kaum zu kontrollieren ist, iast auch klar und auch nicht so schlimm.

Diese Kontaktbegrenzung gilt auch für private Treffen.

keko# 29.10.2020 11:08

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1561415)
...

Jetzt stelle ich mir natürlich die Frage:

Warum sollten sich die Zahlen nicht genauso entwickeln wie nach dem ersten Lockdown? Heißt wir schaffen es den exponentiellen Wachstum zu bremsen und die Kurve abzuflachen. Nichts ist kollabiert und alles ist wie im Sommer. Warum sollten sich nicht im gleichen Zeitraum die Zahlen wieder so entwickeln wie jetzt? Was verleitet zu der Annahme nun besser zu sein? Frei nach Einstein: Es ist doch Wahnsinn das selbe zu tun und einen anderen Ausgang zu erwarten.....

In der französischen Presse, die ich zeitweise verfolge, geht man meist davon aus, dass der Lockdown, der morgen in Frankreich beginnt und zunächst bis zum 1. Dezember geplant ist, ganz einfach verlängert wird und sich über den ganzen Winter hinziehen wird.
Gleiches erwarte ich für Deutschland.

Stefan 29.10.2020 11:08

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1561397)
Auch hier ein prima Beispiel: Es werden zwei Werte genommen, die ein extremes Wachstum zeigen sollen. Aber die Werte dazwischen werden weggelassen.

Du bist doch alt genug, Dir die ganze Tabelle auf der RKI-Seite anzusehen.


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