carolinchen |
10.11.2021 15:11 |
Geduld mit Impfunwilligen ist vorbei
Mannheim. (oka) Der massive Corona-Ausbruch in einem Neckarauer Pflegeheim der Benevit-Gruppe hat vier weitere Todesopfer gefordert. Damit sind es nun neun Bewohner, die mit dem Virus gestorben sind. Insgesamt haben sich 41 der 72 Bewohner sowie 30 Mitglieder des Personals infiziert, 20 der Senioren sowie 13 Mitarbeitende hatten keinen Impfschutz.
Sieben der neun Verstorbenen waren ebenfalls nicht immunisiert, wie Kaspar Pfister, Gründer und Inhaber der Mössinger Benevit-Gruppe, erklärt. Mit Stand Dienstag sind noch acht Bewohner infiziert, eine Person befindet sich im Krankenhaus. Zudem sind noch vier Mitarbeitende in Quarantäne.
In ganz Deutschland kommt es zu Corona-Ausbrüchen in Pflegeheimen, im Mannheimer Fall ist jedoch pikant, dass die Impfquote beim Personal mit 43 Prozent nur etwa halb so hoch ist wie der Durchschnittswert der Benevit-Beschäftigten. Das Unternehmen betreibt 26 Einrichtungen im ganzen Bundesgebiet.
Pfister kündigte nun harte Maßnahmen an: "Meine Geduld mit impfunwilligen Mitarbeitern ist nun endgültig zu Ende. Als Benevit-Gruppe werden wir konsequent dagegen vorgehen und ungeimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Anrechnung von Urlaub und Mehrarbeit freistellen. Die Gefahr einer Infektion ist zu groß. Es ist mir ein großes Anliegen, dass in den nächsten wenigen Wochen alle Bewohner und Mitarbeiter in unseren Häusern ausreichenden Impfschutz erlangen." Er spricht sich zudem erneut für eine Impfpflicht von Menschen aus, die im Pflegebereich arbeiten.
Die Benevit-Gruppe hatte über ein Jahr lang hinweg nachdrücklich für das Impfen bei Bewohnern und Mitarbeitern geworben und dafür eine Reihe an Prämien ausgelobt, Schulungen durchgeführt, Beratungsgespräche organisiert. Gut 80 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte sich daraufhin Schutzimpfen lassen. Aber es fehlen bisher die restlichen 20 Prozent.
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