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Ringelnatz
Wir wollen uns wieder mal zanken,
Auf etwas hacken wie Raben, Dass unsre zufriednen Gedanken Eine Ablenkung haben. Wir wollen irgendein harmloses Wort Entstellen, Dann uns verleumden und zum Tort Etwas tun; das schlaegt dann Wellen. Wir wollen dritte aufzuhetzen Versuchen, Dann unsere Freundschaft verfluchen, Einmal sogar ein Messer wetzen, Dann aber uns - in Blickweite - Auseinander zusammensetzen, Um superior jedem weiteren Streite Auszuweichen; Mit dem Schwur beiseite: Uns nimmermehr zu vergleichen. Dann wollen wir, jeder mit Ungeduld, Ein paar Naechte schlecht traeumen, Dann heimlich eine gewisse Schuld Dem anderen einraeumen, Dann laecheln, dann seufzen, dann stoehnen, Dann ploetzlich uns gruendlich bezechen, Dann von dem vergaenglichen, wunderschoenen Leben sprechen. Und dann uns wieder einmal versoehnen. |
Meine Herren...
heut' ist's mir richtig erst bewusst, dass ihr schon an der Mutterbrust als Bübchen hattet's schon recht schwer als Stammeshalter musstet her. Herangewachsen dann als Knaben überhäuft mit Männeraufgaben Auto waschen, reparieren Erbnachfolge nicht verlieren. Als junge Burschen könnt ihr dann überall so richtig ran gefordert ist nun euer Mut das ihr die Richt'ge wählen tut. Und strotzt ihr dann vor Manneskraft Euch Kind und Kegel auch noch schafft. Selbst wenn das Tagwerk schon vollbracht müsst ihr noch ran so manche Nacht. Dazu verlangt die Mannesnorm das ihr wahrt der Würde Form Gefühle, die Euch auch verletzen nie Tränen Eure Wang' benetzen. Seid ihr dann ein weiser Greis macht euch die Alte auch noch heiß am Herbst des Lebens noch zu nützen müsst Enkel, Kinder unterstützen. Heute seid ihr endlich frei des Mannes Tugend einerlei doch kehrt ihr morgens dennoch heim könnt ohne uns ja nimmer sein! :Cheese: |
@sprintblondie:
autorenangabe wäre noch schön, vielen dank. man könnte es sicher auch googeln, aber angabe wäre imho in mehererlei hinsicht besser.:Blumen: |
Zitat:
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Ringelnatz - Der Wassertropfen
Der Wassertropfen
Ein Wassertropfen fiel vom Himmel; Es war ein ungezog'ner Luemmel. Im Grase schlief ein dummer Hase, Der Tropfen fiel auf seine Nase. Der Hase dachte sich dabei, Dass er jetzt totgeschossen sei. Er sprang in seinem grossen Schreck Aus seinem sicheren Versteck. Der Jaegersmann stand an der Strasse Und schoss ihn wirklich in die Nase. |
Zitat:
Freu mich immer auf den Donnerstag. |
Vollmond
Wieder mal ist es soweit, der Vollmond hat heut' seine Zeit. Groß und rund am Himmelszelt, schaut er hinunter auf die Welt. Manchem nimmt er seine Ruh', deckt ihn mit viel Gedanken zu. An Schlaf ist auch oft nicht zu denken, durch's Haus muss man die Schritte lenken. Ein'ge versetzt er auch in Trance, auf Dächern halten sie Balance. Baby's nichts im Bauch mehr hält, sie dräng'n hinaus, auf diese Welt. Gewisse Launen sind zu spüren, sowohl bei Menschen, als bei Tieren. Liebende geb'n gerne kund: 's ist so romantisch, wenn er rund. Erstaunlich ist es ohne Frag, was dieses volle Licht vermag. Zieht die Geschöpfe magisch an, treibt alle irgendwie voran. Wir schauen gern zu ihm hinauf, doch leider ist's nun mal sein Lauf: Nur eine Nacht, so Schöpfers Wille, dann geht er weg, in aller Stille. -Luna- |
Ringelnatz zu OSTERN ...
Was Topf und Pfann' erzaehlen kann
Es war zum froehlichen Osterfest; Vier Eier lagen in einem Nest, Das eine aus Schokoladeguss War braun, als wie eine Haselnuss. Die andern weissen riefen: 'Wie schade! Ach, waeren wir auch aus Schokolade!' 'Ja', prahlte das braune, 'ihr armen Schlucker, Ihr seid ja noch nicht einmal aus Zucker!' Da riefen die andern Eier: 'Juchhei!' Und schlugen einander die Koepfe entzwei. Nun kroch aus jedem der Eier ein Kueken, Nur aus den haselnussbraunen Stuecken Kam nichts. Die waren ganz hohl und leer; Da weinten sie nun und schaemten sich sehr! |
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