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Stefan 04.12.2018 15:18

Zitat:

Zitat von widi_24 (Beitrag 1423495)
aber unter dem Strich subventioniert der Individualverkehr den Zugverkehr und nicht umgekehrt.


Diese Aussage ist falsch. Die Folgekosten des Autoverkehrs werden (insbesondere von Autofahrern) gerne unterschätzt und kleingerechnet.

MattF 04.12.2018 15:24

Zitat:

Zitat von widi_24 (Beitrag 1423492)

So zumindest in der Schweiz, wie es in anderen Ländern gehandhabt wird, weiss ich nicht. Deshalb die Nachfrage.


Wie gesagt die deutsche Bahn macht Gewin.


Allerdings wird in das Schienennetz natürlich auch Staatsgeld investiert. Das müsste ausgebaut werden und mehr werden, da könnte man an andere Stelle aber auch einsparen (z.b. beim der 4-spurigen Ausbau von Autobahnen für Tempo 200)

widi_24 04.12.2018 15:28

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1423498)
Diese Aussage ist falsch. Die Folgekosten des Autoverkehrs werden (insbesondere von Autofahrern) gerne unterschätzt und kleingerechnet.

Von einem Bahnticket sehe ich als Autofahrer keinen Rappen. Als Zugreisender hingegen profitiere ich von jedem zusätzlichen Liter Treibstoff mit günstigeren Ticketpreisen.

Schwarzfahrer 04.12.2018 15:30

Zitat:

...Wenn ich einmal im Jahr in die Karibik fliege
Anderes Beispiel: Brauche ich für 4 Personen ein 200qm Haus oder reicht eine 100qm Wohnung die geschickt aufgeteilt ist....
Das kann man endlos fortsetzen. Das Problem ist unser Individualismus, der alles selber haben will und keinesfalls seine gute Bosch Bohrmaschine mit irgendwem teilen will und schon gar nicht sein Auto.
Deine Beispiele, bzw. die Schlussfolgerung: ist ja alles entbehrlich, erinnern mich fatal an ein System, das ähnlich gestrickt argumentiert hat in meiner Jugend. Das Argument war zwar nicht primär die Umwelt, sondern "fürs Vaterland", aber die Idee war ähnlich: der Staat weiß, wie ethisch richtiges Verhalten ist, und verlangt von allen eine Gleichheit im Verzicht (bis auf die wenigen, die etwas gleicher waren...): Im Erlaß zur Volksgesundheit wurde z.B. die maximale tägliche Fleischration definiert (zu kaufen gab es ja eh noch weniger), die gesunde Temperatur in Wohnräumen (16 °C) und Büros (12°C) festgelegt (es gab ja kein Brennstoff), Glühbirnen über 25 W wurden als Verschwendung gebrandmarkt und von Blockwarten entfernt, Reisen in ferne Länder fielen mangels Reisepass gleich ganz weg, Autofahren wurde an jedem zweiten Wochenende verboten (je nach Nummernschild - gerade oder ungerade) und Sprit war eh rationiert etc.
Das Ergebnis einer solch ausufernden Lenkung des Alltagsverhaltens war verheerend: jeder hat zwar gelebt und ging seinen Angelegenheiten nach - soweit stimmt Deine Theorie, aber wie: miserable Lebensqualität, schlechter Gesundheitszustand, vollkommen demotivierte Menschen, trotz allem eine übelst verschmutze Umwelt und ein sozialer und wirtschaftlicher Niedergang, , wovon sich das Land noch in weiteren 50 Jahren kaum erholen wird.
Schau mal weltweit die Gesellschaften an: nur dort, wo Individualismus einen gewissen positiven Stellenwert hat, entwickeln sich Wohlstand und Demokratie und Zufriedenheit - nur das motiviert die Menschen zum guten (oder auch zum schlechten). Du kannst Die Menschen gleichschalten und ihr Streben nach Wohlstand und Wachstum begrenzen - aber Du kannst dann weder Zufriedenheit noch Motivation zur Kooperation erwarten, fürchte ich. Je mehr die Menschen bevormundet werden, desto weniger Einsicht und Eigeninitiative zum Besseren entwickeln sie - da sollte eine der offensichtlichsten Lehren aus dem Scheitern des Kommunismus sein.

Stefan 04.12.2018 15:41

Zitat:

Zitat von widi_24 (Beitrag 1423500)
Von einem Bahnticket sehe ich als Autofahrer keinen Rappen. Als Zugreisender hingegen profitiere ich von jedem zusätzlichen Liter Treibstoff mit günstigeren Ticketpreisen.

Ja, die Strassen sind ja auch aus dem Boden gewachsen und Folgeschäden durch Autoverkehr gibt es auch keine.
---------------------
Forscher: Autoverkehr für Kommunen dreimal so teuer wie Bus und Bahn
17.02.2018 15:25 Uhr
Der Kasseler Verkehrswissenschaftler Carsten Sommer hat errechnet, dass der Autoverkehr in deutschen Großstädten dreimal so viel öffentliche Gelder verschlingt wie kommunale Verkehrssysteme.
https://www.heise.de/newsticker/meld...n-3972379.html

Studie: Autofahrer verursachen höhere Kosten als sie Abgaben zahlen Aktualisiert am 19.02.2013-09:44
Autofahren ist teuer - nicht nur für die Fahrer selbst. Laut einer Studie verursachen Autofahrer in Deutschland jährlich Folgekosten von fast 90 Milliarden Euro für die Umwelt und durch Unfälle. Das sei deutlich mehr als sie an Abgaben zahlen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-12085783.html

widi_24 04.12.2018 15:58

@Stefan: So hat die Diskussion keinen Sinn. Du vergleichst Kosten Individualverkehr vs. Kosten ÖV. Ich habe aber auf die Abhängigkeit der Kosten beider Varianten angesprochen. So reden wir wohl aneinander vorbei.

Die Studie muss ich mir nach der Arbeit mal im Detail ansehen, kenne ich bisher noch nicht. Aber einige Punkte fallen mir schon beim Überfliegen ins Auge:
- Personen im Individualverkehr werden per se als Personen mit ungesünderem Lebensstandard verstanden.
- Verkehr wird isoliert in Kommunen (Kassel, Bremen, Kiel) betrachtet, obwohl sich Mobilität oftmals massiv vom Ort des Geschehens (Stadt/Land/Agglo) unterscheidet.

Grundsätzlich sind wir uns wohl einig, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten und persönlichen Bedürfnisse möglichst umweltfreundlich unterwegs sein sollte. :)

dasgehtschneller 04.12.2018 16:38

Zitat:

Zitat von widi_24 (Beitrag 1423492)
In der Schweiz wird Zugfahren sehr stark subventioniert, unter anderem von jedem einzelnen Automobilisten, welcher über die Mineralölsteuer pro Treibstoffliter einen bestimmten Betrag draufzahlt.

Und trotz der Subventionen ist ein Zug Ticket von Zürich nach Genf teurer als ein Flug quer durch Europa.

Das sind doch absolute Missverhältnisse.
Grade auf Kerosin sollten weltweit spürbare CO2 Abgaben draufgeschlagen werden.
Wenn nur einzelne Nationen das machen bringt es leider nur begrenzt was weil dann entweder die Passagiere auf die Nachbarländer ausweichen oder die Flieger soweit möglich dort tanken wo es billig ist.

widi_24 04.12.2018 16:41

Zitat:

Zitat von dasgehtschneller (Beitrag 1423517)
Und trotz der Subventionen ist ein Zug Ticket von Zürich nach Genf teurer als ein Flug quer durch Europa.

Das sind doch absolute Missverhältnisse.
Grade auf Kerosin sollten weltweit spürbare CO2 Abgaben draufgeschlagen werden.
Wenn nur einzelne Nationen das machen bringt es leider nur begrenzt was weil dann entweder die Passagiere auf die Nachbarländer ausweichen oder die Flieger soweit möglich dort tanken wo es billig ist.

Damit bin ich zu 100% einverstanden. Die Fliegerei ist heutzutage zu billig, kein Thema!


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