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Das ist wieder ein Beitrag, über den ich mich sehr freue :-).
Immer wieder aufbauend, wenn man sieht, es gibt da Menschen, die sich darum bemühen Verständnis und Zugang zu Leuten zu finden, die einfach nicht mehr mithalten können oder manchmal vielleicht auch erst einmal nicht mehr wollen. Das Leben hinterlässt bei jedem Spuren. Was man eine Weile mit der Hoffnung es werden wieder bessere Zeiten kommen in absehbarer Zeit ertragen kann oder will, das will oder kann man wahrscheinlich irgendwann halt nicht mehr aushalten, wenn die Hoffnung entsprechend gesunken ist oder man ähnliche Phasen schon zu oft ertragen hat oder ertragen musste. Jeder hat das Bedürfnis seine Sorgen und Nöte mal in den Hintergrund zu rücken. Wenn man das wie ein Haufen andere Menschen beispielsweise u.a. mit Hilfe von Alkohol macht und man hat zusätzlich vielleicht auch noch ungünstige Gene, dann hat man richtig große Probleme an der Backe. Es gibt viele Leute, die können mit einem erheblichen Alkoholproblem noch scheinbar oder wirklich funktionieren in dem Sinne, dass sie halt einer Erwerbstätigkeit nachgehen können oder wollen, aber eben nicht alle. Es hängt auch davon ab, was für Chancen man diesebezüglich hat, welche Erwerbsarbeiten zugänglich sind. Menschen mit einem Alkoholproblem werden ja oft genug von ihrem (beruflichen) Umfeld "geschützt". Ich schreibe das Wort in Anführungszeichen, weil es fast immer alles andere als ein Schutz ist auf die Dauer, sondern dazu beiträgt, dass der Betroffene sich immer tiefer in die Abhängigkeiten verstrickt, immer mehr körperlich und seelisch zerstört und der Weg heraus aus diesen Abhängigkeiten immer unwahrscheinlicher und schwerer wird. Ein wirklich toller Beitrag vom Captain :-)! Zitat:
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Eben - in den 11-Uhr-Nachrichten des Radios (SWR3) - kam eine Meldung anlässlich des heute veröffentlichten paritätischen Armutsberichtes 2019 (die Bundesregierung erstellt und veröffentlich ebenfalls jährlich Armutsberichte).
In Regionen, in denen Armut bisher nicht so sehr verbreitet war, habe sie in letzter Zeit massiv zugenommen so auch in der Pfalz (da komme ich her, da lebe ich schon immer und wahrscheinlich werde ich da auch bis zu meinem letzten Tag leben). Überregional - also bundesweit - habe sie aber erfreulicherweise abgenommen. Die Printmedien haben darüber auch schon berichtet. So heißt es unter anderem im Tagesspiegel: Armutsbericht zeigt regionale Kluft „Der Graben verläuft nicht mehr nur zwischen Ost und West“ Reicher Süden, armer Osten und besonders armes Ruhrgebiet: Der Paritätische Wohlfahrtsverband stellt ein enormes Wohlstandsgefälle in Deutschland fest. [...] Bei genauerer Betrachtung zeige sich Deutschland viergeteilt. Den „wohlhabenden“ Ländern Bayern und Baden-Württemberg mit einer Armutsquote von zusammen 11,8 Prozent, stünden Nordrhein-Westfalen und der Osten mit rund 18 Prozent gegenüber. Dazwischen lägen die weiteren Regionen Westdeutschlands mit einer Armutsquote von zusammen knapp 16 Prozent. [...] Der Armutsbericht zeige, dass auch der Westen Deutschlands tief gespalten und weit entfernt von Einheitlichkeit oder gleichwertigen Lebensbedingungen sei, sagte Schneider. Untersucht wurde für die Studie die Armutsentwicklung auf Länder- und Regionalebene. Insbesondere das Ruhrgebiet bleibe mit einer Armutsquote von 21,1 Prozent bei 5,8 Millionen Einwohnern „Problemregion Nummer 1“. Außerdem sei die Armut von Rentnern in den vergangenen zehn Jahren um 33 Prozent und damit so stark wie bei keiner anderen Gruppe angestiegen. Der Verband fordert in seinem Bericht unter anderem einen höheren Mindestlohn und höhere Hartz-IV-Sätze. (dpa) Quellen: https://www.tagesspiegel.de/politik/.../25326390.html, https://www.presseportal.de/pm/53407/4465851 Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert: Zitat (Die Textformatierung habe ich leicht verändert): In Anknüpfung an aktuelle sozialpolitische Diskussionen sehen wir angesichts der Befunde dieses Berichtes Priorität in folgendem Sofortprogramm: * sofortige Erhöhung der Regelsätze von derzeit 424 auf 582 Euro und Einsetzung einer unabhängigen Kommission zur Neubestimmung des Existenzminimums – insbesondere für Kinder; * Einführung von Freibeträgen auf Alterseinkünfte in der Altersgrundsicherung und Einführung einer Mindestrente für langjährig Versicherte; * Einführung einer bedarfsdeckenden und einkommensorientierten Kindergrundsicherung und Schaffung eines Rechtsanspruchs auf Teilhabe im Kinder- und Jugendhilfegesetz; * Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes auf 13 Euro; sanktionsfreier Umbau der Hartz IV-Leistungen zu einem echten Unterstützungssystem inklusive eines sozialen Arbeitsmarktes und sozialpädagogischer Hilfen; * Umbau der Pflegeversicherung durch Abschaffung oder deutliche Reduzierung der Eigenanteile der Pflegebedürftigen; * kostenfreie bedarfsdeckende gesundheitliche Versorgung auch für Menschen mit niedrigem Einkommen. Zitatende Quelle: http://www.der-paritaetische.de/schw...armutsbericht/, Seite 4 des Armutsberichts Definition des Begriffs relative Einkommensarmut: Zitat: Relative Einkommensarmut Das Statistische Bundesamt und auch dieser Armutsbericht folgen einer bereits über 30 Jahre alten EU-Konvention, was die Definition und die Berechnung von Armut anbelangt. In Abkehr von einem sogenannten absoluten Armutsbegriff, der Armut an existenziellen Notlagen wie Obdachlosigkeit oder Nahrungsmangel festmacht, ist der Armutsbegriff der EU ein relativer. Arm sind demnach alle, die über so geringe Mittel verfügen, „dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedstaat, in dem sie leben, als Minimum annehmbar ist“, wie es im entsprechenden Kommissionsbericht heißt.2 Dieser EU-Konvention folgend zählt dieser Bericht jede Person als einkommensarm, die mit ihrem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Einkommens liegt. Dabei handelt es sich um das gesamte Nettoeinkommen des Haushaltes inklusive Wohngeld, Kindergeld, Kinderzuschlag, anderer Transferleistungen oder sonstiger Zuwendungen. Zitatende Quelle: https://cloud.paritaet.org/index.php...QzZXM/download Merke - mittleres Einkommen ist nicht gleich Durchschnittseinkommen! Zitat: Bei der Berechnung der Armutsquoten sind zwei statistische Besonderheiten zu beachten: Beim mittleren Einkommen handelt es sich nicht um das geläufige Durchschnittseinkommen. Dieses wird ermittelt, indem man alle Haushaltseinkommen addiert und die Summe dann durch die Anzahl der Haushalte teilt (arithmetisches Mittel). Es wird stattdessen der sogenannte Median, der mittlere Wert, errechnet: Alle Haushalte werden nach ihrem Einkommen der Reihe nach geordnet, wobei das Einkommen des Haushalts in der Mitte der Reihe den Mittelwert bzw. Median darstellt. Der Unterschied zwischen arithmetischem Mittel und Median kann sehr groß sein. Ein Beispiel: Verfügen fünf Haushalte jeweils über ein Einkommen von 700 Euro, 1.300 Euro, 1.900 Euro, 6.500 Euro und 9.000 Euro, so haben sie im Durchschnitt (700 + 1.300 + 1.900 + 6.500 + 9.000) : 5 = 3.880 Euro. Der mittlere Wert (Median) wäre jedoch 1.900 Euro. Die mit dem Median errechnete Armutsschwelle und die sich daraus ableitenden Armutsquoten sind damit sehr „stabil“: Die Haushalte im oberen Bereich können reicher und reicher werden. Solange der Haushalt in der Mitte der Rangreihe keinen Einkommenszuwachs hat, hat dies keinerlei Einfluss auf die Armutsquoten. Zitatende Quelle: https://cloud.paritaet.org/index.php...QzZXM/download, Seite 5 des Armutsberichts |
Ausgaben für die Beschäftigung Langzeitarbeitsloser vor Kürzung
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Klingt dramatisch, praktisch ist aber der Satz nach dem "Obwohl" der relevante. Die BR schiebt aktuell einen großen Berg an Ausgaberesten durch die Jahre immer weiter. Den in einer Regelaufgabe abzubauen ist sinnvoller als in in irgendwelchen Liebhaberprojekten zu versenken, wie sonst gerne gesehen
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Zitat:
Wikipedia: "Haushaltsausgabereste dürfen ausschließlich für die Maßnahmen Verwendung finden, für die sie ursprünglich veranschlagt sind." Komischerweise wird beim Etat des Verteidigungsministeriums in den letzen Jahren nie mit Ausgaberesten argumentiert. ;) |
Das sind nun -12,5 %. Jeder Unternehmensberater, den man anheuert, geht von einem Kostensparpotential von 10 % ohne Wirkungsgradverlust aus, allein durch Erhöhung der Effizienz. In diesem Fall müßte es nicht schmerzhaft sein, wenn der Reduzierung eine Evaluierung der Effizienz der Maßnahmen vorausginge (also z.B. welche Maßnahmen verhelfen nachweislich einem nennenswerten Anteil der Langzeitarbeitslosen zu einem neuen Job, welche Maßnahmen sind reine "Parkschleifen" im System? Wie kann man die Paarung Arbeitsloser und Maßnahme so optimieren, daß die Wahrscheinlichkeit steigt, einen Job zu bekommen? u.ä.m.). Leider fehlt mir auch der Glaube, daß so rational überlegt wird in einem Land, wo Abgeordnete sich 3 % Gehaltserhöhung gönnen (300 € mehr bei ca. 10.000 € Einkommen), während sie gleichzeitig für Hartz 4-Empfänger nicht mal ein Viertel davon (0,7 %) gönnen (3 € mehr bei ca. 450 € Regelsatz) :(.
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Effizienz bei der Förderung von Langzeitarbeitslosen?
Wenn die Förderung endet - enden in der Regel die Beschäftigungsverhältnisse der geförderten Arbeitnehmer. Für mich ist dies die Realität, erlebe ich seit Jahren genau so. soweit von mir dazu ... |
Zitat:
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