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Warum Klugschnacker jetzt genau 1976 als Referenz herangezogen hat beantwortet sie natürlich nicht, aber man kann schnell sehen, dass 2022 lediglich vier Länder (China, Indien, Russland, USA) mehr Treibhausgase ausgestoßen haben als Deutschland 1976. |
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Und auch wenn nur vier Länder mehr emittieren als D 1976 wäre das für mich noch kein schlüssiger Grund, auf das Niveau von1976 zurückkehren zu wollen. :confused: |
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Nun müsste man noch anschauen, welche Basis die Emissionsrechte der einzelnen Staaten dann hätten- pro Kopf oder pro wasauchimmer? Und warum vertreten wir hier netto null, wenn die Erde angeblich das Level von 76 verträgt? Immerhin ist auch damals der CO2- Gehalt der Atmosphäre angestiegen. |
Die weltweite Emissionsverteilung von 1976 würde natürlich niemals die Einwilligung der damaligen Entwicklungsländer finden, weil sie damit schwer benachteiligt wären, vor allem nicht die Einwilligung Chinas.
Auch Deutschland hat halt 1976 mit deutlich viel weniger Industrie, weniger Verkehr und Mobilität, weniger Konsum gelebt als 2024. Die Lebensqualität war allerdings nicht geringer im Vergleich zu heute, die Lebenserwartung allerdings ein paar Jahre weniger. In Berlin, West- wie Ost gab es noch massenhaft Kohleheizungen / Kachelöfen. |
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Das ist die Darstellung von Ulrike Herrmann, dessen Buch wir oben diskutiert hatten. In der nämlichen Debatte nannte ich die Jahreszahl 1976 aus dem Buch. Sie soll veranschaulichen, dass wir im Falle einer verkleinerten Wirtschaft und geringeren Emissionen keinesfalls in Höhlen leben werden, sondern ungefähr so wie unsere deutschen Mütter und Väter im Jahr 1976. Es wird übrigens nicht gefordert auf den technologischen Stand von damals zurückzukehren – ein häufiges Missverständnis unter Leuten, die das Buch debattieren ohne es gelesen zu haben. |
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Danke Euch, jetzt fiel der Groschen.
Die Wirtschaftsleistung von Ende der 70er ist natürlich schon ein Brett. Wobei idas bei der heutigen Effizienz vermutlich die 15h-Woche für alle bedeuten würde. Klingt erstmal gut. Inwieweit wir uns dann noch unser hochentwickeltes Gesundheitswesen leisten können, darüber möchte ich nicht nachdenken. Klar ist aber auch, dass wir dann vermutlich technologisch abgehängt werden, weil Investitionen nicht mehr finanzierbar sind. Die Steuereinnahmen brechen massiv ein. Die Infrastruktur zerfällt (noch mehr). Klingt mir fast wie eine DDR 2.0, aber als Gedankenexperiment sicher reizvoll. Als Realität stelle ich mir das eher bitter vor. |
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Der Gedanke ist wie folgt: Wie viel klimaneutrale Energie werden wir in der mittelfristigen Zukunft haben? Im wesentlichen sprechen wir hier von Strom aus Windkraft und Sonnenenergie, denn alles andere ist nicht klimaneutral. Von dieser Energieverfügbarkeit hängt ab, wie groß unsere Wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten höchstens sein kann. Da klimaneutraler Strom nach Ansicht der Autorin knapp bleiben wird, bedeutet das eine schrumpfende Wirtschaft, und zwar um die genannten 30-50%. Das wäre die Wirtschaftsleistung von Deutschland im Jahr 1978. Dreh- und Angelpunkt der Argumentation von Herrmann ist die Verfügbarkeit von klimaneutraler Energie. Aus ihr ergibt sich zwangsläufig eine schrumpfende Wirtschaft. Diese wird nicht angestrebt, sondern passiert zwangsläufig. Oder wir werden nicht klimaneutral. |
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Der weltweite Verbrauch ist seit 1978 ist um 70% gestiegen - davon gehen fast die Hälfte auf das Konto von China. Die weltweite Bevölkerung ist in der gleichen Zeit um 87% gestiegen, das weltweite GDP hat sich sogar mehr als verzehnfacht. Quelle: https://data.footprintnetwork.org/ Gerade im Kontext dieser globalen Herausforderung halte ich es deshalb für zielführender die Menschen davon zu überzeugen, dass es für Deutschland notwendig und sinnvoll ist, sich für diese Thema Global zu engagieren und nicht durch irgendwelche Gesetze und Verordnungen immer mehr Leute gegen sich aufzubringen, für einen doch sehr überschaubaren Beitrag zum eigentlichen Problem. Ja man kann und sollte etwas tun, um den eigenen Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Wie man an der Entwicklung der Zahlen zum CO2 Ausstoß und Ressourcenverbrauch sieht, sind wir hier auch auf dem richtigen Weg, aber ich bezweifle, dass sich irgendetwas ändert wenn hier wieder die Utopie vom Arbeiter und Bauernstaat gelebt wird. |
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https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike..._und_Berufsweg[/ https://www.piper.de/autoren/ulrike-herrmann-2643 Wäre es grundsätzlich falsch, sie als "An Umweltfragen interessierte Laiin mit Kenntnissen über die Erlangung von medialer Aufmerksamkeit" zu beschreiben? |
Sie ist langjährige Wirtschaftsjournalistin bei der taz und schreibt über die Themen die ihr Beruf sind - routinierte Buchautorin.Der Stil der Bücher die ich kenne ist assoziativ journalistisch, nicht akademisch.
m. |
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Wir haben ein deutsches und europäisches Klimaschutzgesetz, ersteres mit Verfassungsrang. Das baldige Erreichen der Klimaneutralität ist keine Marotte von Minister Habeck, den man wählen oder abwählen kann. Um dieses Gesetz zu kippen, bräuchtest Du eine Verfassungsänderung mit zwei Drittel Mehrheit. Diese Mehrheit gibt es nicht. Darüber hinaus müsste das Gesetz auf europäischer Ebene gekippt werden. Drittens müsste Deutschland aus dem Pariser Abkommen aussteigen. Das sind erhebliche demokratische und juristische Hürden. Die Darstellung, es handle sich um einen Spleen einer grünen Partei, entspricht nicht den Tatsachen. Es ist geltendes deutsches, europäisches und internationales Recht. |
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Wie viel klimaneutralen Strom können wir im Jahr 2045 realistischerweise erzeugen? Das ist das Jahr, in dem wir Klimaneutralität erreichen wollen. Aufgrund dieser geschätzten Energiemenge schätzt man anschließend die damit mögliche Wirtschaftsleistung und den damit möglichen Konsum ab. Knappe Energie wird ja teurer und damit alles, was man damit produziert. Man kommt zum Ergebnis, dass die Wirtschaftsleistung im Vergleich zu heute sinken wird. Das ist ja auch nicht schwer zu verstehen. Ich halte es für sinnvoll, sich mit diesem Gedanken ohne Polemik auseinanderzusetzen. |
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Aber das sind natürlich genauso Spekulationen betreffend der Zukunft wie die gute Dame sie anscheinend in ihrem Buch auslebt. Ich gebe zu, es kann auch das Gegenteil eintreten. Schlussendlich hoffe ich, dass wir clever genug sind, die Klimawende als Chance zu sehen und die wirtschaftlichen und technologischen Impulse, die diese Entwicklung bringen KANN, auch ausnutzen. |
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Da sich in diesem Forum geballter wirtschaftlicher Sachverstand konzentriert, können wir ja selber mal eine Schätzung wagen: Wie viele Windräder und Solarpaneele können wir in den kommenden 20 Jahren aufstellen? Wie stark steigt parallel der Bedarf an elektrischer Energie, wenn wir die gesamte Wirtschaft und den Verkehr elektrifizieren? Allein die chemische Industrie braucht dann so viel Strom wie heute ganz Deutschland. Aktuell liegt der Anteil erneuerbaren Stroms bei 8% unseres Primärenergiebedarfs. Wie weit können wir diese 8% steigern bis zum Jahr 2045? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für unsere Wirtschaft? Ich bin gespannt, was die Wirtschaftsweisen des Forums dazu sagen. :Blumen: |
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Als Folge brauchen wir also _mehr_ fossile Kraftwerke, die sind aber böse wegen CO2, schlussendlich hilft dem Klima also nur der Neubau von Kernkraftwerken, welche den Strom auch am billigsten herstellen (anderswo wird dann gerne 2Cent/kWh in den Raum geworfen). :Maso: Zumindest habe ich genau diese Skizze erst derletzen in nem anderen Forum so gelesen. Dass die beliebten KKW aber frühestens nach 20 Jahren Bauzeit erstmalig Strom liefern und bspw Großbritannien grade die Kostenexplosionen dieser Technik aufzeigt wird immer ignoriert... :Gruebeln: (btw: dies entspricht nicht meiner Ansicht - ich denke dass vor allem bei Solar noch ein riesiges Potenzial da sind. Zudem ändert sich in den kommenden Jahren unglaublich viel bei der Akkuherstellung. Daher sehe ich dort große Chancen bei gleichem Geldeinsatz) |
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Was den Bedarf angeht: Energieintensive Industrien wie die chemische haben schon immer dort investiert, wo Energie und Rohstoffe zur Verfügung standen. Die Entscheidung wird auch in Zukunft sein: bringe ich die Energie an die bestehenden Standorte oder baue ich ein neues Werk, wo ich günstigere Voraussetzungen habe. Und ja, das muss dann nicht unbedingt in D sein. Solar ist mMn wichtig für den Verkehr - gerade Privatautos stehen meist 23 von 24h am Tag rum - ich kann also laden wenn die Spitze anfällt. Voraussetzung ist natürlich die Ladeinfrastruktur. Wichtig ist, dass wir alle Importe, die nicht unseren Klimastandards entsprechen, mit Kllimazöllen belegen, damit wir global gleich lange Spiesse haben. Übrigens bin ich der Meinung, dass wir uns nicht die Frage stellen sollten, ob das realistisch ist, sondern nur, was es braucht, dass wir das Ziel erreichen und dann die Weichen stellen und vor allem loslegen. |
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Jedoch: Nicht nur der Klimaschutz hat Auswirkungen auf unsere Wirtschaft, sondern auch der Klimawandel. Wir werden uns ändern und anpassen müssen. Entweder jetzt unter vergleichsweise mildem Handlungsdruck. Oder eben später, wenn wir neben dem Umbau unserer Wirtschaft zusätzlich die Folgen des Klimawandels zu stemmen haben. |
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https://www.mpg.de/18958020/erneuerb...rgie-windkraft |
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https://www.footprintnetwork.org/resources/data/ Das sind auch die Daten, worauf sich Ulrike Hermann bezieht, wenn sie sagt: "Wir Deutschen tun derzeit so, als könnten wir drei Planeten verbrauchen. " Zitat:
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Es gibt keine Gesetze oder Artikel im GG, die uns vorschreiben, dass wir wenn wir bis zum Tag x nicht Klimaneutral sind irgendwas abschalten müssen. Zitat:
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Energieimporte haben aber einen Haken: Sie sind teuer. Zu den Herstellungskosten kommen noch die Transportkosten sowie die teils erheblichen Transformationsverluste. Dieser teure Strom konkurriert auf unserem heimischen Strommarkt mit vor Ort erzeugter Energie, die erheblich billiger ist. Das wird ein zähes Geschäft. Dazu kommen globale Erwägungen. Viele sagen ja, Klimaschutz müsse global gedacht werden, sonst brächte er nichts. Nehmen wir an, wir wollten Solarenergie aus der Sahara importieren. Afrika ist selbst erst mit 30% seiner Haushalte elektrifiziert und an ein Stromnetz angeschlossen. Man kocht auf Holzfeuern, verstromt Kohle und bewegt sich mit Dieselmotoren. Wollten wir etwas für’s Klima tun, müsste zunächst Afrika selbst elektrifiziert werden. Erst danach macht es Sinn, überschüssigen Strom unter enormen Effizienzverlusten nach Europa zu exportieren. – Von dieser logischen Zwickmühle abgesehen, gibt es keine Solarparks in der Sahara, die sich über tausende Quadratkilometer erstrecken müssten. Auch im Jahr 2045 – dem Jahr unserer Klimaneutralität – wird es sie nicht geben. Möglicherweise können Energieimporte dennoch einen kleinen Beitrag zur Energieblianz Deutschlands leisten. Im Großen und Ganzen werden wir jedoch mit dem Strom auskommen müssen, den wir selbst erzeugen. |
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Klar wäre Autarkie toll - heisst aber deutlich höhere Reservekapazitäten zu installieren als wenn man das räumlich besser verteilt. |
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Du bist doch eigentlich zu intelligent dafür. Deine Endzeitphantasien außen vor. Trotzdem: Stell dir vor, du hast eine Truppe von 170 mehr oder weniger motivierten Mitmenschen und musst in der folgenden Zeit eine lebensrettende Aufgabe (denk dir was aus, eine Arche bauen, einen Damm aufschütten...) erfüllen, bei der alle mithelfen müssen, um das Ziel zu erreichen. Verschränkst du jetzt Arme und verweist auf die Kollegen, die doch gefälligst auch/erstmal/mehr tun sollen? Stärker sind? Vielleicht noch kleine Brotzeit (oder für dich: ein Apero) dazu? Oder krempelst Du die Ärmel hoch und packst an, was Dir möglich ist? |
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Umweltschutz gehört in Deutschland zu den Staatszielen, ebenso wie Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Sozialstaatlichkeit. Er hat keinen Vorrang vor diesen Staatszielen, kann bei sich verschärfender Klimakrise jedoch an Gewicht gewinnen – so das Bundesverfassungsgericht. Ein fortwährendes Wirtschaftswachstum um soundsoviel Prozent steht jedoch nicht im Grundgesetz und zählt auch nicht zu den Staatszielen. Insofern ist mir Deine Argumentation nicht ganz klar, bei der Du zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltschutz verfassungsrechtlich zu gewichten scheinst. |
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Daraus ergeben sich zwei nahe liegende Möglichkeiten: a) Die Wirtschaft schrumpft b) Wir werden nicht klimaneutral bis 2045 Ich bin sicher, dass sich die konservativen Parteien – nach einer gewissen Schamfrist – unausgesprochen für Option b entscheiden werden. |
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Das Energie knapp werden könnte, sehe ich auch - aber dass die Schlussfolgerung sein sollte, uns wirtschaftlich siebzig Jahre zurückzuversetzen (2045 vs. 1975), halte ich für Aufmerksamkeitsbewirtschaftung. Die richtige Reaktion auf die aufgeworfene Frage muss doch heissen: wie schaffen wir es, mehr Erneuerbare zu erzeugen bzw. wie werden wir so effizient, dass diese Szenario nicht eintritt. Also richtiges Problem, falsche Lösung. |
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