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Decke Pitter 28.10.2020 09:50

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1561028)
Die Regierungen der Bundesländer müssen erst die neuen Massnahmen und neuen Verordnungen beschliessen und diese sollten möglichst juristisch korrekt formuliert und epidemiologisch abgesichert sein, damit die Gerichte sie im Klagefall akzeptieren.

Danke dir für die Erläuterung!

noam 28.10.2020 09:55

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1561047)
Mich kotzt die Ignoranz wirklich an. [...] Es ist so bitter.

Mir geht es auch so. Und zwar auf allen Ebenen.

1.
Die "Covididioten" die die Pandemie an sich leugnen und durch vorsätzlich nachlässiges Verhalten dazu beitragen, dass einschränkendere Maßnahmen überhaupt notwendig sind.

2.
Die absolute Spaltung in "gut" und "böse". Jeder, der nicht auf Linie ist, wird mit allen Mitteln verunglimpft. Wissenschaftler werden gegeneinander ausgespielt. Hier wird so viel Energie verschwendet, die viel besser in lösungsorientiertem Arbeiten investiert wäre.

3.
Die Ignoranz der Sorgen und Ängste der "einfachen" Bürger. Der Staat hat es versäumt im Sommer Szenarien auszuarbeiten, um schnell und effektiv einer zweiten Welle zu begegnen. Es kann doch nicht wahr sein, dass man politisch das Kind erst wieder in den Brunnen fallen lässt, um es dann durch strenge(re) Maßnahmen zu versuchen wieder heraufzuholen. Augenscheinlich hat man sich auf die Inzidenzen beschränkt, obwohl viele Gesundheitsämter auch bei noch <50 Fällen / 100.000 / 7 Tage nicht mehr in der Lage waren, die Infektionsketten zeitnah nachzuverfolgen, zu identifizieren und Kontakte zu schützen.

4.
Man schlicht nicht Willens war den Behördenmief umzustrukturieren. Wir sind schlicht nicht in der Lage die beschlossenen Verordnungen im Alltag zu überprüfen und wir wissen alle, dass man eben viele nur zum Einhalten von Regeln bewegen kann, wenn diese Effektiv überwacht werden und Nichtbefolgen zu empfindlichen Strafen führen.

5.
Die Krankenhäuser sich nun schon (wieder) über fehlende Pflegekräfte im intensivmedizinischen Bereich beklagen. Insbesondere das Klagen über den Ausfall von Leuten die in Quarantäne oder vorsorgliche Quaratäne müssen. Das hätte man mit einem einfachen Blick nach Bergamo Anfang des Jahres wissen und entsprechend vorbereiten müssen.

6.
Aber am meisten kotzt mich der Versuch des Aushebelns des Föderalismus an. So wie es in den Medien (ARD / ZDF; Nachrichten gestern) berichtet wird, werden jetzt die MP der Bundesländer zur Kanzlerin einbestellt, um ein einheitliches Konzept zu beschließen oder erst zu erarbeiten. Also werde ich hier im LK Aurich mit einer Inzidenz von 40 (weil wir hier anscheinend etwas richtig machen und uns aus dem Weg gehen; trotz nie dagewesenem Tourismus im Sommer an der Küste) für die Idioten in den Partyhochburgen in zB Berlin "bestraft"?

7.
Auch die jetzt beschlossenen Maßnahmen, so streng sie auch sein werden, werden zu einem großen Teil ins Leere laufen, weil sie in der Fläche nicht kontrolliert und noch weniger wirksam geahndet werden. Wer soll das denn machen? Die zuständigen Gesundheitsämter, die personell mit Telefonieren schon überfordert sind? Die nicht zuständige Polizei, die dazu andere Aufgaben vernachlässigen müsste und zur Überprüfung nicht ausgerüstet ist? Die zuständigen Verwaltungsbehörden bei denen es ebenfalls an Ausbildung, Befugnis und Ausrüstung fehlt?



Man hatte nun über den Sommer eine "ruhige" Zeit und sowohl das RKI und auch Drosten haben immer wieder mahnend auf den Herbst / Winter verwiesen. Nun sollen wir alle darunter Leiden, dass die Politiker lieber Sommerurlaub mit ihren Liebsten gemacht haben, anstatt ihren Job. Herzlichen Dank!

Decke Pitter 28.10.2020 09:56

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1561029)
wenn man sucht findet man immer irgendwas

Das bezog sich auf den verlinkten Artikel, oder?

:Huhu:

FinP 28.10.2020 10:16

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1561060)

6.
Aber am meisten kotzt mich der Versuch des Aushebelns des Föderalismus an.

Das liegt leider daran, dass sehr viele Menschen fordern, dass es keinen "Flickenteppich" an Regeln geben dürfe...


Zitat:

Also werde ich hier im LK Aurich mit einer Inzidenz von 40 (weil wir hier anscheinend etwas richtig machen und uns aus dem Weg gehen; trotz nie dagewesenem Tourismus im Sommer an der Küste) für die Idioten in den Partyhochburgen in zB Berlin "bestraft"?
Ist bei uns im Landkreis auch so. Ich glaube aber nicht, dass es daran liegt, ob man etwas richtig oder falsch gemacht hat - wir sind einfach (wie bei den meisten anderen Sachen auch) zeitlich hinterher. Jetzt ausnahmsweise zum Vorteil.
Ich verstehe das jetzt nicht als Strafe, sondern das hier schon gegengelenkt wird bevor es brennt.

Zitat:

7.
Auch die jetzt beschlossenen Maßnahmen, so streng sie auch sein werden, werden zu einem großen Teil ins Leere laufen, weil sie in der Fläche nicht kontrolliert und noch weniger wirksam geahndet werden. [...] Die nicht zuständige Polizei, die dazu andere Aufgaben vernachlässigen müsste und zur Überprüfung nicht ausgerüstet ist?
Vielleicht eine doofe Frage - aber woran mangelt die Ausrüstung? Personalmangel und Kompetenzmangel (im Sinne von Zuständigkeit nicht tatsächliche Fähigkeit) verstehe ich.
Zitat:

Man hatte nun über den Sommer eine "ruhige" Zeit und sowohl das RKI und auch Drosten haben immer wieder mahnend auf den Herbst / Winter verwiesen. Nun sollen wir alle darunter Leiden, dass die Politiker lieber Sommerurlaub mit ihren Liebsten gemacht haben, anstatt ihren Job. Herzlichen Dank!
Das halte ich für nicht zutreffend. Politik benötigt immer "Unterstützung", das bedeutet, dass eine richtige Entscheidung erst zum richtigen Zeitpunkt getroffen werden kann. Und es ist doch ein Irrglauben, dass sich z.B. ein Kultusminister (also Politiker) die Regeln für die Schulen oder ein Innenminister für die Polizei selbst überlegt - das macht die Verwaltung und legt das dann zur Entscheidung vor.

Werden die Pläne zu früh publik, dann würde alles zerrissen. Veröffentlichte Pläne für LockDown im August? Der Politiker hätte es nicht lange auf seinem Stuhl gehalten...

Hafu 28.10.2020 10:26

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1561060)
..., obwohl viele Gesundheitsämter auch bei noch <50 Fällen / 100.000 / 7 Tage nicht mehr in der Lage waren, die Infektionsketten zeitnah nachzuverfolgen, zu identifizieren und Kontakte zu schützen.

4.
Man schlicht nicht Willens war den Behördenmief umzustrukturieren. Wir sind schlicht nicht in der Lage die beschlossenen Verordnungen im Alltag zu überprüfen und wir wissen alle, dass man eben viele nur zum Einhalten von Regeln bewegen kann, wenn diese Effektiv überwacht werden und Nichtbefolgen zu empfindlichen Strafen führen.

Da gebe ich dir sehr recht.

Es ist erst zweieinhalb Wochen her, dass die Berliner Gesundheitsämter angebotene Amtshilfe der Bundeswehr zur Kontaktnachverfolgung abgelehnt haben, obwohl die Situation schon damals erkennbar am Limit war.

In Berlin (habe leider keine Angaben aus anderen Städte) gab es im Juli, August und September keinen einzigen bußgeldpflichtigen Verstoß gegen Hygieneauflagen für Clubs und Gastronomie. Dass es keine schwarzen Schafe bei den Clubbetreibern oder in den Bars gibt, ist einfach komplett undenkbar.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1561060)
...
Die Krankenhäuser sich nun schon (wieder) über fehlende Pflegekräfte im intensivmedizinischen Bereich beklagen. Insbesondere das Klagen über den Ausfall von Leuten die in Quarantäne oder vorsorgliche Quaratäne müssen. Das hätte man mit einem einfachen Blick nach Bergamo Anfang des Jahres wissen und entsprechend vorbereiten müssen.
...

Bei den Klagen über fehlende Pflegekräfte spielen natürlich auch politische Gründe und der Kampf um möglichst viele Mittel aus dem Pandemiefond der Bundesregierung eine Rolle. Man muss solche Meldungen im Kontext sehen, gerade wenn sie von Krankenhausverbänden und Krankenhausbetreibern kommen.

Einen echten Pflegekräftemangel gibt es in der Altenpflege (unabhängig von Covid-19), nicht aber in der Krankenhauspflege. Und nicht für jede Tätigkeit auf der intensivstationen benötigt man ausgebildete Intensivpfleger, so dass man mit intelligenten Schichtplänen vieles abfangen kann.
Vorsorgliche Quarantäne ist auf wichtigen Abteilungen im Krankenhaus unnötig (man macht das allenfalls, wenn es die Personalsituation erlaubt), da man dort die Möglichkeit hat, täglich zu testen und Testergebnisse zeitnah erhält (im Gegensatz zu Testungen im ambulanten Bereich). Wer einen negativen PCR-Test hat, ist definitiv nicht infektiös und wird es auch am nächsten Tag nicht sein, da der Test sehr empfindlich ist.
Ich sehe eigentlich das Gesundheitswesen in Deutschland sehr gut gerüstet für die nächsten Wochen, was aber auch ein Problem ist: nichts würde die Leute im privaten Bereich besser motivieren, sich an die AHA-Regeln zu halten und private Kontakte zu reduzieren, wie wenn es Bilder überforderter Intensivstationen gäbe, wo Patienten abgewiesen werden oder auf Gängen liegen müssten.

Estebban 28.10.2020 10:28

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1561060)

Die nicht zuständige Polizei

Beschreiben Sie deutsches beamtentum in 4 Worten :Lachanfall: :Lachanfall:

Ja mei, sollens schön alle Extraschichten schieben, Krankenpfleger, Ärzte, Eltern, Klopapierkieferanten und co rackern sich schön einen ab aber ich? Nein nein, ich bin da nicht für zuständig! Und außerdem sind wir viel zu beschäftigt mit den wirklich wichtigen Dingen! Es wollen schließlich Massen an dunkelhaarigen Männern im After nach Drogen durchsucht werden, besetzte Häuser mit 1500 Mann geräumt werden, Autobahnbau und Castortransporte gesichert werden... nee, da fällt mir auch nichts ein, wo man Ansätzen könnte...

sabine-g 28.10.2020 10:28

Zitat:

Zitat von Decke Pitter (Beitrag 1561061)
Das bezog sich auf den verlinkten Artikel, oder?

nein, das bezog sich darauf, dass man immer irgendwas findet was die Existenz des Corona Virus in Frage stellt, wenn man danach sucht.

qbz 28.10.2020 10:34

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561073)
Da gebe ich dir sehr recht.

Es ist erst zweieinhalb Wochen her, dass die Berliner Gesundheitsämter angebotene Amtshilfe der Bundeswehr zur Kontaktnachverfolgung abgelehnt haben, obwohl die Situation schon damals erkennbar am Limit war.
.......

Das betraf von 12 Berliner Bezirken genau einen Bezirk, in dem die BVV (Bezirksparlament) entschied, dass aktuell keine Soldaten notwendig wären, nämlich Friedrichshain-Kreuzberg, weil sie im Sommer neue Stellen im Gesundheitsamt eingerichtet hätten.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/c.../26235060.html

merz 28.10.2020 10:35

Zitat:

Zitat von kupferle (Beitrag 1561027)
Guten Morgen...

Die Sorge um meine Existenz nimmt zu..heute wird wohl ein neuer Lockdown beschlossen werden.

Und im Gegenzug finde ich folgenden Artikel:

https://sciencefiles.org/2020/10/26/...IPNLwaOSVzUG3k

Wie glaubhaft ist das?
Schönen Tag!

Mal was positives:

Angeregt durch diesen Link der mittelbar auf eine Studie aus Japan (kleine Studie im August https://www.medrxiv.org/content/10.1...796v1.full.pdf fand richtig hohe Antikörper-Werte, übrigens: frühere grössere Studien (Softbank) kam zu diametralen Ergebnissen.... was auch immer)

hab ich mir mal aktuelle Gesamtwerte aus dem asiatischen Region (absichtlich ohne China) angesehen:

Es ist nicht nur Japan, auch Taiwan, Kambodscha, Südkorea, Vietnam sind absolut sensationell erfolgreich im Kampf gegen Corona - es geht also!

Irgendwann wird die Wissenschaft auch rausbekommen, was hier los ist, was wirkt, was nicht wirkt, welche Faktoren hier erklärend sind, welche nicht.

m.

dr_big 28.10.2020 10:37

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1561060)

6.
Aber am meisten kotzt mich der Versuch des Aushebelns des Föderalismus an. So wie es in den Medien (ARD / ZDF; Nachrichten gestern) berichtet wird, werden jetzt die MP der Bundesländer zur Kanzlerin einbestellt, um ein einheitliches Konzept zu beschließen oder erst zu erarbeiten. Also werde ich hier im LK Aurich mit einer Inzidenz von 40 (weil wir hier anscheinend etwas richtig machen und uns aus dem Weg gehen; trotz nie dagewesenem Tourismus im Sommer an der Küste) für die Idioten in den Partyhochburgen in zB Berlin "bestraft"?

Nein, du hast es noch nicht kapiert. Wir haben in ganz Deutschland die gleiche Strassenverkehrsordnung, das heisst aber nicht, dass man in ganz Deutschland nur noch 50 km/h fahren darf.

Einheitliche Regeln heißt bezügl. Covid, dass man in Abhängigkeit von dem lokalen Infektionsgeschehen auf den gleichen Maßnahmenkatalog zurückgreift. Also, dass bei I>50 (lokal) die gleiche Sperrstunde gilt, nicht in Abhängigkeit vom Populismus-Faktor in einem Landkreis 21:00 Uhr und wo anders 23:00.

Dass man jetzt einen deuschlandweiten gemäßigten Lock-Down braucht liegt einfach daran, dass die Inzidenz für gesamt Deutschland eine Schwelle überschritten hat, die man anders nicht mehr beherrscht. Das hat mit Aufhebung von Föderalismus aber nichts zu tun. Die Menschen sind nicht in einem Landkreis eingesperrt sondern dürfen sich frei bewegen, deshalb bringt es bei Überschreitung einer gewissen Schwelle nichts mehr einzelne Gemeinden auszunehmen. In so einem Fall muss man alle einbeziehen, damit die Maßnahme wirkt.

LidlRacer 28.10.2020 10:55

Mir scheint, hier gibt's die exakte Beschlussvorlage:
https://dorsten-online.de/beschlussv...-ab-4-november

(Dorsten - nicht Drosten!)

TriBlade 28.10.2020 10:56

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561074)
Beschreiben Sie deutsches beamtentum in 4 Worten :Lachanfall: :Lachanfall:

Ja mei, sollens schön alle Extraschichten schieben, Krankenpfleger, Ärzte, Eltern, Klopapierkieferanten und co rackern sich schön einen ab aber ich? Nein nein, ich bin da nicht für zuständig! Und außerdem sind wir viel zu beschäftigt mit den wirklich wichtigen Dingen! Es wollen schließlich Massen an dunkelhaarigen Männern im After nach Drogen durchsucht werden, besetzte Häuser mit 1500 Mann geräumt werden, Autobahnbau und Castortransporte gesichert werden... nee, da fällt mir auch nichts ein, wo man Ansätzen könnte...

Oh Gott wo soll man bei so viel Unwissenheit anfangen? Lass es uns damit beginnen, dass Du mir sicher sagen kannst wie viele Überstunden die Polizeibeamten noch so vor sich herschieben. Deinem Beitrag entnehme ich, dass es vermutlich besser ist Dir zu erklären, dass diese Überstunden nicht zwischen Montag 08:00 Uhr und Freitag 15:00 Uhr angefallen sind.
Und ja selbstverständlich hast du absolut recht wenn Du annimmst das Polizeibeamte auf gar keinen Fall sich um Corona Maßnahmen kümmern wollen, sondern gerade den von Dir genannten Aufgaben ganz besonders gern nachgehen.:Maso: :Maso: :Maso:

Estebban 28.10.2020 11:01

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1561082)
Oh Gott wo soll man bei so viel Unwissenheit anfangen? Lass es uns damit beginnen, dass Du mir sicher sagen kannst wie viele Überstunden die Polizeibeamten noch so vor sich herschieben. Deinem Beitrag entnehme ich, dass es vermutlich besser ist Dir zu erklären, dass diese Überstunden nicht zwischen Montag 08:00 Uhr und Freitag 15:00 Uhr angefallen sind.
Und ja selbstverständlich hast du absolut recht wenn Du annimmst das Polizeibeamte auf gar keinen Fall sich um Corona Maßnahmen kümmern wollen, sondern gerade den von Dir genannten Aufgaben ganz besonders gern nachgehen.:Maso: :Maso: :Maso:

Jaaaa die armen armen armen Polizisten, müssen sooooo viele Überstunden machen.
Der Rest der Welt geht ja um 15 Uhr nach Hause, nur der arme hart arbeitende Grundgesetzverteidigende Polizist, der schuftet Tag und Nacht!
Die Mär vom überarbeiteten Polizisten liest sich halt auch einfach viel schöner wenn der Karnevalsverein GdP einfach irgendwelche zahlen kumuliert in den Raum wirft. Pro Kopf runter gerechnet ist es irgendwie nicht mehr so dramatisch und auch nicht in einem Jahr angefallen aber ja mei... das sind nun wirklich Details :Lachanfall:

TriBlade 28.10.2020 11:03

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561083)
Jaaaa die armen armen armen Polizisten, müssen sooooo viele Überstunden machen.
Der Rest der Welt geht ja um 15 Uhr nach Hause, nur der arme hart arbeitende Grundgesetzverteidigende Polizist, der schuftet Tag und Nacht!
Die Mär vom überarbeiteten Polizisten liest sich halt auch einfach viel schöner wenn der Karnevalsverein GdP einfach irgendwelche zahlen kumuliert in den Raum wirft. Pro Kopf runter gerechnet ist es irgendwie nicht mehr so dramatisch und auch nicht in einem Jahr angefallen aber ja mei... das sind nun wirklich Details :Lachanfall:

Geanu an diesen Details wäre ich interessiert. Las es mich lesen, woher sind Deine Informationen?

Estebban 28.10.2020 11:09

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1561084)
Geanu an diesen Details wäre ich interessiert. Las es mich lesen, woher sind Deine Informationen?

Bitteschön, aber Achtung: Fakten können fest stehende Weltbilder zum Einsturz bringen, da muss man vorsichtig dosieren.

https://taz.de/Ueberlastung-bei-der-Polizei/!5601581/

Zitat:


Auch in anderen Bundesländern wirkt die Situation bei der Polizei keineswegs dramatisch. In Thüringen wurden 2017 laut Auskunft des Innenministeriums insgesamt 36 Überstunden angesammelt, verteilt auf ganze zwei Beamte. In Sachsen-Anhalt machten Polizeibeamte im selben Jahr zwar 195.322 Überstunden, zugleich gab es aber an anderen Tagen 155.721 Stunden als Ausgleich frei. Verteilt auf die rund 7.000 Bediensteten ergibt sich ein Schnitt von weniger als 6 tatsächlichen Überstunden im gesamten Jahr. Und in Hamburg wurden im letzten Jahr sogar 55.000 Überstunden abgebaut. „Die Mehrarbeitsstunden halten sich im normalen einsatzbedingten Schwankungsbereich“, heißt es in einer Antwort auf eine kleine Anfrage.


Estebban 28.10.2020 11:12

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561081)

(Dorsten - nicht Drosten!)

Das kann doch alles kein Zufall sein!! Und Bill Gates wird heute 65... wach endlich auf!

Was will man machen, abwarten und Tee trinken. Wenn ich ein Gespräch mit meinem
Chef habe, habe ich auch eine beschlussvorlage mit gehaltsverdopplung. Das ist aber nicht automatisch das Ergebnis der Verhandlungen...
Ich glaube kaum, das laschet das mit sich machen lässt.

TriBlade 28.10.2020 11:19

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561087)
Bitteschön, aber Achtung: Fakten können fest stehende Weltbilder zum Einsturz bringen, da muss man vorsichtig dosieren.

https://taz.de/Ueberlastung-bei-der-Polizei/!5601581/

Deine Überheblichkeit kennt tatsächlich keine Grenzen. Selbst dir dürfte aufgefallen sein, dass die Antworten der Innenministerien ( die übrigens für die Situation verantwortlich sind) lediglich aufzeigen, dass an dem erheblichen Berg an Überstunden in den Jahren (übrigens vermutlich gerade solche Beispiele ausgewählt die zu dem Artikel passen) keine neuen dazu gekommen sind.

Aber bleib mal bei Deinem Weltbild, ich will Dich nicht stören, so super schlau wie Du bist.

LidlRacer 28.10.2020 11:22

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561089)
Ich glaube kaum, das laschet das mit sich machen lässt.

Ich denke doch. Es ist ja mal wieder gar kein Lockdown. Noch weniger als beim 1. Mal.

Vor Bund-Länder-Schalte: Laschet will strenge Kontaktverbote
Am Mittwoch beraten Bund und Länder erneut über die Corona-Lage und das weitere Vorgehen.
Nordrhein-Westfalen hat vorab Vorschläge für die Gespräche vorgestellt.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet will vor allem strengere Kontaktverbote.


Das klingt recht ähnlich wie die Beschlussvorlage, die sich Merkel sicherlich auch nicht alleine ausgedacht hat.

Bockwuchst 28.10.2020 11:22

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561089)
Das kann doch alles kein Zufall sein!! Und Bill Gates wird heute 65... wach endlich auf!

Was will man machen, abwarten und Tee trinken. Wenn ich ein Gespräch mit meinem
Chef habe, habe ich auch eine beschlussvorlage mit gehaltsverdopplung. Das ist aber nicht automatisch das Ergebnis der Verhandlungen...
Ich glaube kaum, das laschet das mit sich machen lässt.

Ja, abwarten. Vielleicht sind wir huete abend schlauer. Der Ramelow hat gestern schon gesagt, er spielt da nicht mit. Dem Söder kann´s gar nicht hart genug sein. Es wird schwer, da auf einen Nenner zu kommen.

Estebban 28.10.2020 11:27

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1561093)
Deine Überheblichkeit kennt tatsächlich keine Grenzen. Selbst dir dürfte aufgefallen sein, dass die Antworten der Innenministerien ( die übrigens für die Situation verantwortlich sind) lediglich aufzeigen, dass an dem erheblichen Berg an Überstunden in den Jahren (übrigens vermutlich gerade solche Beispiele ausgewählt die zu dem Artikel passen) keine neuen dazu gekommen sind.

Aber bleib mal bei Deinem Weltbild, ich will Dich nicht stören, so super schlau wie Du bist.

Die Innenministerien sind für keine Situation verantwortlich - da keine „Situation“ existiert.
Verdi veröffentlicht ja auch keine Zahlen „deutsche Arbeitnehmer im Dienstleistungssektor machen 80 Millionen Überstunden“ - man würde ihnen vollkommen zurecht sagen, dass die Zahl unseriös sei, da sie in ein Verhältnis gesetzt werden muss zu den Arbeitnehmern oder zum Zeitraum gestellt wird. Nur die GDP hält die Mär vom überarbeiteten Polizisten weiter aufrecht.



Was das alles mit Corona zu tun hat? Natürlich gibt es Kapazitäten bei der Polizei für Kontrollen entsprechender Verordnungen - dann müssen eben notfalls Castor Transporte mal ausfallen, ein Autobahnbau verschoben werden oder nicht jeder „orientalisch aussehende“ Mann zwischen 15 und 35 auf Gras kontrolliert werden.

keko# 28.10.2020 11:27

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561081)
Mir scheint, hier gibt's die exakte Beschlussvorlage:
https://dorsten-online.de/beschlussv...-ab-4-november

(Dorsten - nicht Drosten!)

Mal unabhängig von der Notwendigkeit, hätte ich niemals so etwas für möglich gehalten in Deutschland.
Wie ich schon mal sagte, diejenigen, die nach schärferen Maßnahmen rufen, werden diese nach meiner persönlichen Einschätzung sehr bald bekommen.
Für mich stellt sich immer noch die Frage, was nach dieser Welle dann passiert.
Kann man damit die Verbreitung brechen? Ist das Virus am 1. Dezember weg?

Estebban 28.10.2020 11:28

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561095)

Wäre schön wenn es so kommt - ich glaube allerdings eher an Gebote und Appelle... die Küchenbauern müssen offen bleiben!

LidlRacer 28.10.2020 11:30

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561099)
... die Küchenbauern müssen offen bleiben!

What?

Estebban 28.10.2020 11:33

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1561100)
What?

https://www.n-tv.de/ticker/Laschet-v...e21725751.html

Auf den Satz aus dem früher spielte ich an.
Ich hoffe, dass da heute mittag was rauskommt - glaube aber eher, dass man sich zwischen Söder (lockdown) und laschet(die Wirtschaft darf nicht unter persönlichen Befindlichkeiten wie dem Tod leiden) aufreiben wird und am Ende der von Bockwuchst angesprochene kleinste gemeinsame Nenner bei rumkommt.

Estebban 28.10.2020 11:36

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1561098)
Mal unabhängig von der Notwendigkeit, hätte ich niemals so etwas für möglich gehalten in Deutschland.
Wie ich schon mal sagte, diejenigen, die nach schärferen Maßnahmen rufen, werden diese nach meiner persönlichen Einschätzung sehr bald bekommen.
Für mich stellt sich immer noch die Frage, was nach dieser Welle dann passiert.
Kann man damit die Verbreitung brechen? Ist das Virus am 1. Dezember weg?

Die Idee ist wohl, dass man 4 Wochen hat, in denen die neuinfektionen signifikant zurück gehen (Minimum braucht man wohl mehr als einen Quarantänezeitraum). Dann wird mit zeitversatz ab Mitte Dezember die Zahl wieder langsam steigen - dann sind weihnachtsferien also idealerweise auch wieder eine Art „natürlicher lockdown“ bzw. geringer kontaktzahlen (Arbeit, Schule, Partys etc) und dann kommt man mit viel Glück langsam in eine Richtung Frühjahr mit steigenden Temperaturen.
So wohl die theorie - ob’s klappt, weiß niemand nur was ist die Alternative. Noch ein paar Wochen laufen lassen und dann kommt man in einen harten lockdown ohne klares enddatum. So können sich bspw Lieferketten drauf einstellen etc

keko# 28.10.2020 12:17

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561102)
Die Idee ist wohl, dass man 4 Wochen hat, in denen die neuinfektionen signifikant zurück gehen (Minimum braucht man wohl mehr als einen Quarantänezeitraum). Dann wird mit zeitversatz ab Mitte Dezember die Zahl wieder langsam steigen - dann sind weihnachtsferien also idealerweise auch wieder eine Art „natürlicher lockdown“ bzw. geringer kontaktzahlen (Arbeit, Schule, Partys etc) und dann kommt man mit viel Glück langsam in eine Richtung Frühjahr mit steigenden Temperaturen.
So wohl die theorie - ob’s klappt, weiß niemand nur was ist die Alternative. Noch ein paar Wochen laufen lassen und dann kommt man in einen harten lockdown ohne klares enddatum. So können sich bspw Lieferketten drauf einstellen etc

Ja, das verstehe ich. Allerdings haben wir jetzt Oktober und mit dauerhaft steigenden Temperaturen kann man vielleicht in einem halben Jahr rechnen. Meine Befürchtung ist, dass wir bis dahin sowieso massive Probleme mit der Gesundheitsversorgung haben und zudem einen wirtschaftlichen Kollaps.
Als Alternative sehe ich, dass man sich auf die gefährdeten Gruppen konzentriert.

Estebban 28.10.2020 12:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1561108)
Ja, das verstehe ich. Allerdings haben wir jetzt Oktober und mit dauerhaft steigenden Temperaturen kann man vielleicht in einem halben Jahr rechnen. Meine Befürchtung ist, dass wir bis dahin sowieso massive Probleme mit der Gesundheitsversorgung haben und zudem einen wirtschaftlichen Kollaps.
Als Alternative sehe ich, dass man sich auf die gefährdeten Gruppen konzentriert.

Mit der Befürchtung stehst du nicht allein.
Wie soll das funktionieren mit den „gefährdeten Gruppen“? Als einfachstes Beispiel Altenheime - sollen die Pfleger da mit einziehen? Wenn das Virus unkontrolliert wütet werden sie es sonst zwangsweise mit reintragen.
In Belgien werden die intensivbetten knapp, das ist der Zeitpunkt wo es zu spät ist umzukehren. Ist halt blöd, wenn das in D zur Weihnachtszeit passiert und du als Radfahrer beim Festive 500 vom Auto abgeräumt wirst und leider keine Intensivstation frei ist.
„Auf Risikogruppen konzentrieren“ liest sich eben leichter als es effektiv ist.
Ich hab übrigens solides Asthma - ich halte mich seit 8 Monaten an alle Vorgaben, aber möchte ungern mich 6 Monate daheim einschließen, weil es nicht unter Kontrolle kommt und man sagt „ab jetzt jeder für sich“

KalleMalle 28.10.2020 12:23

Die meisten Corona-Ausbrüche gebe es zu Hause oder im privaten Umfeld, meldet das RKI. Doch die Datenbasis dafür ist dünn. Denn die meisten Infektionsquellen lassen sich gar nicht mehr ermitteln.
[...]
Folgt man der RKI-Darstellung, finden die meisten Ausbrüche zuhause statt, aber auch der Arbeitsplatz spielt demnach eine Rolle. Der Bereich "Freizeit", der nun mutmaßlich besonders stark eingeschränkt werden soll, liegt weit dahinter. Speisestätten spielen demnach ebenfalls kaum eine Rolle. Viele der festgestellten Ausbrüche werden aber gar nicht spezifiziert, sondern in der Kategorie "weitere" angegeben.


Bei diesem Hintergrund stelle ich es mir recht schwierig vor, überhaupt irgendeine der lockdown Maßnahmen, die in der Beschlussvorlage stehen, stichhaltig zu begründen.

Es ist zum Verrücktwerden....

Matthias75 28.10.2020 12:32

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561102)
Die Idee ist wohl, dass man 4 Wochen hat, in denen die neuinfektionen signifikant zurück gehen (Minimum braucht man wohl mehr als einen Quarantänezeitraum). Dann wird mit zeitversatz ab Mitte Dezember die Zahl wieder langsam steigen...

Ich ging davon aus, dass der schnelle Lockdown vor allem helfen soll, die Infektionsketten und damit den aktuell zu schnellen Anstieg der Fallzahlen zu unterbrechen. Idealerweise könnte man dann, sobald das geschafft ist, die Fallzahlen bzw. deren Anstieg in moderaten und kontrollierbaren Bereichen halten, bspw. durch Aufhebung einzelner Maßnahmen.

Letzteres wird - siehe der Sommer - nur nicht funktionieren, da man ja nach Aufhebung einzelner Maßnahmen dieses Ereignis sofort in großem Kreise feiern muss und/oder sofort wieder in die alten, unvernünftigen Verhaltensweisen zurück fällt.

M.

tandem65 28.10.2020 12:37

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1561069)
Das liegt leider daran, dass sehr viele Menschen fordern, dass es keinen "Flickenteppich" an Regeln geben dürfe...

Ja, das ist wasch mich aber mach mich nicht Nass oder auch man kann es nicht allen Recht machen.
Wenn es weiter Flickenteppich gibt, was mich nicht stört, dann kommt wieder: aber wenn ich in den Nachbarkreis fahre darf ich wieder....

Hafu 28.10.2020 12:49

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561089)
...habe ich auch eine beschlussvorlage mit gehaltsverdopplung. Das ist aber nicht automatisch das Ergebnis der Verhandlungen...
Ich glaube kaum, das laschet das mit sich machen lässt.

Ich halte rund 1/3 der Maßnahmen aus der Beschlussvorlage für ziemlich sinnbefreit (immerhin aber 2/3 eben auch für sinnvoll), aber gehe davon aus, dass das 1:1 so heute beschlossen wird.

Wer glaubt, dass Hallenbäder aktuelle Treiber der Pandemie sind, der war vermutlich seit März in keinem Hallenbad mehr.
Und dass Kosmetikstudios, Massagepraxen und Tatoo-Studios schließen müssen, während Friseure und Physiotherapeuten weiterarbeiten dürfen ist schön für die letzten beiden Berufsgruppen, ist aber demn Coronavirus komplett egal. in Tattoo-Studios lassen sich mit Maskenpflicht und Lüftungskonzepten genau dieselben Infektionsschutzbedingungen (bzw. vermutlich sogar bessere Bedingungen) herstellen wie in Friseursalons.

Da bis zum 4.11. ja auch noch eine Woche Zeit liegt, könnte man, was ich sehr begrüßen würde, auch die Parlamente in die Beschlussfassung einbeziehen, um eine nachhaltige Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen, bzw. diese wenigstens zu erhöhen. Da unterstütze ich die Kernforderung der FDP und vieler Grünen in vollem Umfang. Aber ich vermute, dass die Ministerpräsidenten dazu wenig Lust haben. Wenn man sich erstmal ans Regieren über Verordnungen und Pressekonferenzen, sowie Proforma-Beschlüsse im Kabinett, wo es keine Opposition gibt, gewöhnt hat...:Nee:

Bockwuchst 28.10.2020 12:54

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1561113)
Die meisten Corona-Ausbrüche gebe es zu Hause oder im privaten Umfeld, meldet das RKI. Doch die Datenbasis dafür ist dünn. Denn die meisten Infektionsquellen lassen sich gar nicht mehr ermitteln.
[...]
Folgt man der RKI-Darstellung, finden die meisten Ausbrüche zuhause statt, aber auch der Arbeitsplatz spielt demnach eine Rolle. Der Bereich "Freizeit", der nun mutmaßlich besonders stark eingeschränkt werden soll, liegt weit dahinter. Speisestätten spielen demnach ebenfalls kaum eine Rolle. Viele der festgestellten Ausbrüche werden aber gar nicht spezifiziert, sondern in der Kategorie "weitere" angegeben.


Bei diesem Hintergrund stelle ich es mir recht schwierig vor, überhaupt irgendeine der lockdown Maßnahmen, die in der Beschlussvorlage stehen, stichhaltig zu begründen.

Es ist zum Verrücktwerden....

Irgendjemand (ich erinnere mich nicht mehr wer das war) hat Anfang der Woche gesagt, das ist eigentlich ein schlechtes Zeichen, wenn man das Gefühl hat, die meisten Ansteckungen finden zu Hause statt. Der Virus entsteht ja nicht plötzlich in den eigenen 4 Wänden. Man fängt es sich irgendwo ein und kann überhaupt nicht nachvollziehen, wo das war. Dann steckt man daheim die liebe Familie an. In die Statistik geht dann nur die Ansteckung zu Hause ein, weil man die erste ja nicht erfassen kann.

Canumarama 28.10.2020 12:55

Lauterbach:
Die Unverletzbarkeit der Wohnung darf kein Argument mehr für ausbleibende Kontrollen sein.

https://www.welt.de/politik/deutschl...wohnungen.html

Der Mann sollte zurücktreten.

Klugschnacker 28.10.2020 12:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1561119)
in Tattoo-Studios lassen sich mit Maskenpflicht und Lüftungskonzepten genau dieselben Infektionsschutzbedingungen (bzw. vermutlich sogar bessere Bedingungen) herstellen wie in Friseursalons.

Ja, ein Tattoo-Studio, ein Friseursalon oder eine Praxis für Physiotherapie stellen gleichermaßen ein Risiko dar. Dem steht aber ein ungleicher gesellschaftlicher Nutzen gegenüber. Drei Monate wird wohl jeder ohne ein neues Tattoo auskommen.
:Blumen:

noam 28.10.2020 12:58

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1561074)
Beschreiben Sie deutsches beamtentum in 4 Worten :Lachanfall: :Lachanfall:

Ja mei, sollens schön alle Extraschichten schieben, Krankenpfleger, Ärzte, Eltern, Klopapierkieferanten und co rackern sich schön einen ab aber ich? Nein nein, ich bin da nicht für zuständig! Und außerdem sind wir viel zu beschäftigt mit den wirklich wichtigen Dingen! Es wollen schließlich Massen an dunkelhaarigen Männern im After nach Drogen durchsucht werden, besetzte Häuser mit 1500 Mann geräumt werden, Autobahnbau und Castortransporte gesichert werden... nee, da fällt mir auch nichts ein, wo man Ansätzen könnte...

Es mag nicht in dein politisches Weltbild passen, aber es gibt bei uns klar geregelte Zuständigkeiten, wonach Personal und auch Ausrüstung und Ausbildung bemessen wird. Und die Zuständigkeit bei vornehmlich gefahrenabwehrrechtlichen Maßnahmen liegt ganz klar bei der Verwaltungsbehörde, in diesem Fall den Gesundheitsämtern.

Und alles was du so als Beispiele anführst obliegt deiner politischen Ideologie und entbehrt jeglicher sachlicher Grundlage. Große medienwirksame Castortransporte nach Gorleben (kleine Anmerkung am Rande: Es wurde wöchentlich dem Zwischenlager Atommüll zugeführt, was aber außer den dortigen Anwohnern niemand gestört hat), wo sich dann die Berufsempörten und Krawallos schön austoben konnten, gibt es seit 2011 nicht mehr. Und dass der Gerichtsvollzieher bei der Räumung der subidupilinksautonomen IdiotenWG eine Unterstützung von 1500 Polizeibeamten braucht, sollte eher dazu führen, dass sich eben diese Gruppe einmal selber hinterfragt, ob ein entsprechender Widerstand unter Hinweis auf die Solidarität im Hinblick auf Corona nicht besser hätte ausbleiben können. Das passt aber leider nicht in die absolut egoistische Umsetzung der eigenen linksautonomen Allmachtsfantasien. Der moralische Kompass dreht da halt schon mal frei, wenn es plötzlich die eigene Ideologie betrifft, was man eben auch deutlich an den beiläufigen Demos bzw. der Umsetzung der AHA sehen konnte. Wenn die Covidition demonstrieren stehen witzigerweise die selben Heinis da und beklagen das Nichtauflösen der Demos aufgrund der AHA Regeln. Aber wir sind ja in Berlin. Da ist alles ein bisschen Bluna.


Womit ich persönlich kein Problem hätte, wäre es im Rahmen der Amtshilfe (wie bei der Räumung von Liebig 34) der zuständigen Behörde zu helfen. Das bedeutet, dass die Profis das hauptsächlich Handeln führen und durchführen und die Polizei hilft, da wo die zuständigen Behörden an Grenzen stoßen, so wie es üblich und richtig ist. Was nicht richtig ist, dass man die zuständigen Behörden übergeht und dem der sowieso immer da ist, das überbügelt.

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1561069)
Vielleicht eine doofe Frage - aber woran mangelt die Ausrüstung? Personalmangel und Kompetenzmangel (im Sinne von Zuständigkeit nicht tatsächliche Fähigkeit) verstehe ich.

Es gibt keine doofen Fragen. Es mangelt zB an Schutzausrüstung. Wie soll ich denn bitte das Einhalten einer Quarantäne überprüfen, wenn ich nicht adäquat ausgerüstet bin, eine entsprechende Wohnung zu betreten? Zumal es ja nun nicht nur mit dem Bereitstellen entsprechender Anzüge getan ist, sondern die sichere Anwendung dieser einer entsprechenden Unterweisung und Erfahrung bedarf. Ich denke nicht, dass Wissenschaftler im Tropeninsitut, ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen an vermeintlich todbringenden Viren und Bakterien arbeiten. Und genau so sollten wir doch das Coronavirus behandeln, denn was bringt die Quarantäne, wenn ich mich bei dessen Kontrolle infiziere und den Virus anschließend weitertrage?

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1561078)
Nein, du hast es noch nicht kapiert.

Mach dir keine Sorgen um mein Sachverständnis. Genau dieser anmaßende Ton ist es, der eine sachliche Diskussion zu diesem Thema so schwer macht, wenn man eben Menschen anderer Meinung schlicht auf persönlicher ebene stetig diskreditiert.

Kurzer Ausflug in das Verwaltungsrecht: Alle staatlichen Maßnahmen unterliegen der Verhältnismäßigkeit und sind schlicht unrechtmäßig, wenn es bei vergleichbarer Erforderlichkeit und Wirksamkeit eine Maßnahme gibt, die weniger bzw. weniger schwerwiegende Grundrechte beschränkt.

Ergo kann man und sollte man wohl eher den Personenverkehr aus und zwischen verschiedenen sehr risikobehafteten Gebieten einschränken, als ALLEN Menschen die verfassungsgarantierte Freizügigkeit zu beschränken. Das wurde zum Teil ja nun schon versucht und scheiterte lediglich an der stümperhaften gesetzlichen Umsetzung, da man die ebenfalls verfassungsmäßige Gleichheit vor dem Gesetz ignoriert hat.

Ich hätte mir eben gewünscht, dass man dieses Vorgehen über den Sommer rechtssicher ausgearbeitet hätte und nun nicht auf verzweifelte politisch aktionistische Schnellschüsse angewiesen ist.

Estebban 28.10.2020 12:58

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1561122)
Lauterbach:
Die Unverletzbarkeit der Wohnung darf kein Argument mehr für ausbleibende Kontrollen sein.

https://www.welt.de/politik/deutschl...wohnungen.html

Der Mann sollte zurücktreten.

Bin ja prinzipiell bei der Welt eher kritisch ob die Aussage so gefallen ist - finde sie offen gesagt aber auch Quatsch... meine Frage wäre allerdings: als was genau soll er zurücktreten?

deralexxx 28.10.2020 12:59

Ist es nicht so, dass wir schon geschrieben wurde, ein nicht kleiner Teil de Infektionsgeschehens in Privaträumen stattfindet, man diesen aber schwer regulieren kann (Grundgesetz) man eben andere Möglichkeiten sucht.

Von der einen Seite kommt dann "warum macht ihr xyz zu, das bringt doch nix" wenn man aber in den Privatraum eingreifen würde, kämen mindestens genauso viele Aufschreie.Die Politiker sind (mal wieder) in der Zwickmühle, welche Kompromisse sie der Gesellschaft zumuten.

Wir könnten auch auf etwas Datenschutz verzichten und deutlich mehr mit Apps / Daten machen um eine Idee zu bekommen, wir könnten auf etwas Schutz der Menschen verzichten und alles wieder öffnen, wir könnten auf etwas Wirtschaft verzichten oder eben etwas Schutz im privaten Raum verzichten.

Allen gemein hat, dass die Gesellschaft auf etwas verzichten muss, die Quadratur des Kreises, nach dem alles erreicht wird ohne auf etwas anderes zu verzichten dürfte unmöglich sein.

Klugschnacker 28.10.2020 13:02

Zitat:

Zitat von Canumarama (Beitrag 1561122)
Lauterbach:
Die Unverletzbarkeit der Wohnung darf kein Argument mehr für ausbleibende Kontrollen sein. https://www.welt.de/politik/deutschl...wohnungen.html Der Mann sollte zurücktreten.

Lauterbach sagt konkret:
"Wenn private Feiern in Wohnungen und Häusern die öffentliche Gesundheit und damit die Sicherheit gefährden, müssen die Behörden einschreiten können." Lauterbach griff in dem Zusammenhang NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) an, der sich dagegen ausgesprochen hatte. „Laschet irrt, wenn er solche Superspreading-Events weiterhin tolerieren will“, sagte Lauterbach."
Er bezieht sich nach meinem Verständnis also auf größere private Feiern, die ein Superspreading-Event sein könnten.

Angesichts der sehr aktiven Erregnungs-Bewirtschaftungs-Industrie eine sehr unvorsichtige Aussage von ihm.

Edit: Ich habe im Nachbarhaus eine Burschenschaft. Die Menschen dort haben einen Party-Raum, wo gut und gerne 100 Leute reinpassen und sich einen ansaufen, dass die Schwarte kracht.

Estebban 28.10.2020 13:03

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1561124)
Es mag nicht in dein politisches Weltbild passen...

obliegt deiner politischen Ideologie und entbehrt jeglicher sachlicher Grundlage.

(...)
sich dann die Berufsempörten und Krawallos schön austoben konnten (...) der subidupilinksautonomen IdiotenWG(...)

eigenen linksautonomen Allmachtsfantasien. Der moralische Kompass dreht da halt schon mal frei

Lustig wie du mir Ideologie vorwirfst, und dann selber sowas in deine Tastatur erbrichst.
Der Unterschied ist, du trägst eine Waffe und ich nicht.
Aber es gibt in Deutschland kein Polizeiproblem, nöööööö... jeder der behauptet ist rassistisch der rasse Polizist gegenüber :Lachanfall:

Flow 28.10.2020 13:05

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1561126)
Ist es nicht so, dass wir schon geschrieben wurde, ein nicht kleiner Teil de Infektionsgeschehens in Privaträumen stattfindet, man diesen aber schwer regulieren kann (Grundgesetz) man eben andere Möglichkeiten sucht.

Es ist wohl vielmehr so, daß über den bei weitem überwiegenden Teil der Übertragungen (ich meine >75%) völlige Unklarheit herrscht !
Wo nun ein "nicht kleiner Teil" des restlichen kleinen Teils stattindet sagt insgesamt wohl vernachlässigbar wenig aus ...


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