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Hafu 17.03.2022 07:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1651461)
Entschuldigung, woher weißt Du das? Kam das in den Nachrichten? Mir ist das völlig neu.

Das ist eine Vermutung, da ja immer wieder Zwischenergebnisse der laufenden Verhandlungsrunden durchgestochen werden (z.B. gestern von Außenminister Lawrov) und darüberhinaus Putin selbst mehrfach seine Kriegsziele offen kommuniziert hat.

Vom Regimewechsel (=komplette "Denazifizierung") ist Russland ja bereits letzte Woche angesichts des Kriegsverlaufs abgerückt.

Von der Abspaltung der beiden ukrainiischen Ostrepubluken Donezk und Luhansk allerdings offiziell noch nicht und dies ist für die ukrainische Verhandlungsseite eine nahezu unannehmbare Forderung.

Bei der Ausgestaltung der zukünftigen "Demilitarisierung" der Ukraine (z.B. Neutralität nach österreichischem Vorbild) ist man in den Verhandlungen mittlerweile schon sehr weit und sehr konkret vorwärts gekommen. Das ist ein Bereich, der am wenigsten an der nationalen Souveränität der Ukraine kratzt und wo Selensky sicher auch am weitesten bereit ist, Zugeständnisse zu machen.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1651461)
Falls Putin in der Tat auf dieses Weise zu einem sofortigen Waffenstillstand zu bewegen wäre, sollte das auf jeden Fall geschehen, finde ich.

Über die Bedinungen eines Waffenstillstandes (mal abgesehen von der Frage der vom Westen ausgesprochenen Sanktionen) muss die Ukraine entscheiden. Du (und ich) sind ja in einer komplett anderen Situation als die Ukraine.

Die aktuell vorherrschende Meinung in der Ukraine unter den dort verbliebenen Männern und Frauen scheint mir aktuell klar darauf ausgerichtet zu sein, dem Russischen Angriff um jeden Preis (und auch um den Preis weiterer Verluste) standzuhalten und die Russen zurückzuschlagen und zu vertreiben. Gestern brachte das ZDF einen sehr guten Bericht aus Odessa mit vielen Interviews derjenigen, die sich dort auf den möglicherweise bevorstehenden russischen Angriff vorbereiten und es war schon beeindruckend zu sehen, welche Resilienz und auch Stolz auf ihrer wirklich wunderschöne Stadt die dortigen Bewohner entwickelt haben.

Das Meinungsbild in Kiew ist mehr oder weniger identisch, so dass ich es für nahezu undenkbar halte, dass Russland diese Städte einnehmen und anschließend auch halten könnte, sofern sie nicht wie in Aleppo, Teilen von Mriopol oder Grosny auf Massenvernichtungswaffen setzen und die Städte mehr oder weniger kaputt bomben bzw. dem Erdboden gleich machen.
Natürlich hat Russland diese theoretische militärische Option, könnte auch taktische Atomwaffen einsetzen, um die Moral der Bevölkerung zu brechen oder auch Raketenwerfer mit thermobarischen Granaten. Dann würden sich aber -insbesondere wegen der besonderen Macht der Bilder gerade in diesem täglich live übertragenen Krieg- die wenigen Länder, die derzeit noch versuchen eine neutrale Position in diesem Konflikt einzunehmen, wie insbesondere China, aber auch die Türkei und Indien garantiert umgehend von Russland distanzieren und sich den Sanktionen des Westens anschließen, so dass dies für Russland eben nur eine theoretische militärishe Option ist.

Hafu 17.03.2022 08:18

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1651468)
Genau das solltest Du nicht und ein gutes Argument diesen Zahlen nicht zu trauen. Es ist absurd anzunehmen die russiche Armee, eine mechanisierte Armee würde mit 60 Tank LKW in den Krieg ziehen und dann privat mit dem Kanister requirieren.

Ich habe gelesen, dass Russland dazu übergegangen ist, den Treibstoff nicht mehr in Tankwagen zu transportieren, da diese als Ziel zu leicht zu erkennen und anzugreifen sind, sondern in herkömmlichen militärischen LKWs und darauf geladenen Kanistern.

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1651468)
Ich habe auch gelesen es wird entlang der Vormarschachse nach Kiev eine eigene Pipeline gebaut zur Betankung.

Das wäre ein sehr leichtes Ziel für ukrainische Attacken. Ein grundsätzliches Problem des russischen Vormarsches ist ja, dass der (sehr langsame) Vormarsch nahezu ausschließlich auf den Hauptverkehrsrouten der Ukraine stattfindet und das dazwischend liegende Gelände von der russischen Armee nicht wirklich gesichert wird.
Auch die Lufthoheit hat das russische Militär trotz gerade in diesem Bereich bestehender massiver numerischer Überlegenheit im Gegensatz zur Situation in Grosny und Syrien immer noch nicht errungen, so dass das ukrainische Militär dank besserer Ortskenntnisse und Unterstützung der einheimischen Bevölkerung nach wie vor in kleinen Einheiten zwischen den Hauptverkehrsachsen und damit auch hinter den russischen Linien agieren und den Nachschub stören kann.

Benni1983 17.03.2022 08:44

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1651477)
Ich habe gelesen, dass Russland dazu übergegangen ist, den Treibstoff nicht mehr in Tankwagen zu transportieren, da diese als Ziel zu leicht zu erkennen und anzugreifen sind, sondern in herkömmlichen militärischen LKWs und darauf geladenen Kanistern.

Amateure :Lachanfall:

Bei einem Kraftstoffverbrauch von ca. 240 Litern pro Stunde brauchen die aber einige Kanister.

So ein 12 Zylinder Turbodiesel hat Durst und die Standheizung soll ja auch immer Laufen für die kleinen Muttersöhnchen on Board.

Was passt den in so einen Panzer an Diesel rein?

Fahren die Russen schon den T-14 oder noch den T-90?

HerrMan 17.03.2022 08:52

Wenn das hier so weitergeht, muss Arne noch eine Live-Sendung zu dem Thema machen.

Bei dem Fischer-Interview in den Nachrichten musste ich gestern wieder an Dunning und an Kruger denken. Da sprach ein wirklich Weiser, der genau wusste, wozu es nix zu sagen gab weil er auch nix wusste.

El Stupido 17.03.2022 08:56

Zitat:

Zitat von Benni1983 (Beitrag 1651478)
Amateure :Lachanfall:
(...)
So ein 12 Zylinder Turbodiesel hat Durst und die Standheizung soll ja auch immer Laufen für die kleinen Muttersöhnchen on Board.

(...)

Das Putin zum Teil Wehrpflichtige in den Krieg geschickt hat ist dir bekannt?
Das sich sehr junge Soldat*innen in einem Manöver / einer Übung wähnten und sich - der Propaganda wegen - nicht bewusst waren in echte Kämpfe zu müssen?

Bei aller 100%igen Ablehung dieses russischen Angriffskrieges: "die kleinen Muttersöhnchen" halte ich für ziemlich deplaziert.

Koschier_Marco 17.03.2022 09:08

Zitat:

Zitat von Benni1983 (Beitrag 1651478)
Amateure :Lachanfall:

Bei einem Kraftstoffverbrauch von ca. 240 Litern pro Stunde brauchen die aber einige Kanister.

So ein 12 Zylinder Turbodiesel hat Durst und die Standheizung soll ja auch immer Laufen für die kleinen Muttersöhnchen on Board.

Was passt den in so einen Panzer an Diesel rein?

Fahren die Russen schon den T-14 oder noch den T-90?

T 90 Tankfüllung 1600 L 12 Zylinder Diesel Reichweite 375 km mit Zusatztanks 520 km aber das sind Angaben Straße im Geländer ist die Reichweite wesentlich kürzer

Koschier_Marco 17.03.2022 09:12

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1651477)
Ich habe gelesen, dass Russland dazu übergegangen ist, den Treibstoff nicht mehr in Tankwagen zu transportieren, da diese als Ziel zu leicht zu erkennen und anzugreifen sind, sondern in herkömmlichen militärischen LKWs und darauf geladenen Kanistern.....

Das stimmt alles, ausgenommen Kanister, damit kann man Fahrzeuge betanken aber keine BMP BTR und Panzer. Der T 90 hat einen Tank von 1600 Liter da sind bei 50l pro Kanister 32 Stück für einen Kp 320 außerdem, ist die Kanisterbefüllung usw. ewig langsam. Mach das mal

Benni1983 17.03.2022 09:24

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1651481)
T 90 Tankfüllung 1600 L 12 Zylinder Diesel Reichweite 375 km mit Zusatztanks 520 km aber das sind Angaben Straße im Geländer ist die Reichweite wesentlich kürzer

Danke für die Info.

Ich denke auch, dass das mit den Kanistern Blödsinn ist.
Einfach nicht praktikabel.


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