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LidlRacer 26.10.2020 18:58

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1560559)
Ich habe mir kürzlich einen Stream einer Sitzung des sogenannten Corona-Auschusses komplett angesehen und angehört.
Es handelt sich hier um keinen Untersuchungsausschuss, der offiziell anerkannt und entsprechend legitimiert ist.

Warum tust Du das?

Es handelt sich um die gleichen unseriösen Verquerdenker wie auf den Demos und überall, die sich hier nur einen seriös erscheinenden Namen geben.
https://www.psiram.com/de/index.php/...rona-Ausschuss

sabine-g 26.10.2020 19:06

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1560761)
Warum tust Du das?

Es handelt sich um die gleichen unseriösen Verquerdenker wie auf den Demos und überall, die sich hier nur einen seriös erscheinenden Namen geben.
https://www.psiram.com/de/index.php/...rona-Ausschuss

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1560559)
Ich habe mir kürzlich einen Stream einer Sitzung des sogenannten Corona-Auschusses komplett angesehen und angehört.
Es handelt sich hier um keinen Untersuchungsausschuss, der offiziell anerkannt und entsprechend legitimiert ist.
.....
Auf der einen Seite möchte ich auf gar keinen Fall, dass Menschen in irgendeiner Weise sich dazu animiert fühlen unverantwortlich, unsozial und leichtsinnig mit der ganzen Situation umzugehen, auf der anderen Seite stehen da sehr heftige Vorwürfe im Raum.
Wenn an denen was dran sein sollte, dann haben wir guten Grund das alles so nicht einfach laufen zu lassen.
.....
U.a. habe ich mich angestrengt dem Leser deutlicher vor Augen zu führen, dass es sich nicht um einen offiziell anerkannten und legitimierten Untersuchungsauschuss handelt.

ich verstehe das auch nicht. Wo auch immer du dich rumtreibst ThomasG, versuche ausgeschlafen zu sein.
Danke schön.

LidlRacer 26.10.2020 19:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1560739)
Unser Verhalten ja, um den Schaden zu begrenzen; rückgängig machen glaube ich eben weniger, dafür ist das System zu komplex.

Ich greife diesen Punkt zum Klima wegen Offtopic nur noch ganz kurz auf:

Niemand strebt ernsthaft an, den Klimawandel rückgängig zu machen. Könnten wir das, wäre das Problem ja nicht so dringend. Das Schlimmste ist ja gerade, dass er im Wesentlichen irreversibel ist und es daher auf schnelles Handeln ankommt.

Ähnlich irreversibel ist der Tod. Und wahrscheinlich einige Folgeschäden von Covid-19

Schwarzfahrer 26.10.2020 19:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1560746)
Kannst Du dafür wissenschaftliche Studien angeben? Ohne solche bleibt es eine Behauptung oder eine Glaubensfrage. Umgekehrt können alle diejenigen Virologen, welche Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie empfehlen und die WHO, durchaus auf Studien verweisen, welche sich mit der Evidenz der Wirksamkeit von Massnahmen beschäftigen. Die lassen sich, um Deine Antwort und meinen Kommentar darauf gleich vorwegzunehmen, nicht mit Allgemeinplätzen zur Methodenkritik von Korrelationen widerlegen. :Blumen:

Ich bezweifle nicht, daß viele Studien zu der einzelnen Wirkung von bestimmten Maßnahmen einen glaubhaften Wirkzusammenhang belegen (wenn auch sicher nicht alle gleich überzeugend, aber das ist nicht mein Hauptanliegen).
Mein Problem ist etwas anderes: Mir fehlt oft eine erkennbare Wirkung in der Realität, bzw. finde ich die Ausgänge in verschiedenen Ländern mit ähnlichen (bzw. ohne bestimmte) Maßnahmen oft zu widersprüchlich. Wären die Ergebnisse der Studien nicht nur in sich richtig, sondern von entscheidender Bedeutung für die Gesamtentwicklung, wären die Verläufe in verschiedenen Ländern mit vergleichbarem Umgang ähnlicher. Die extreme Divergenz, und ganz besonders aktuell der kaum erkennbare Fallzahlrückgang in den seit Wochen drastisch durchgreifenden Ländern wie Frankreich und Spanien lassen mich darauf schließen, daß es noch etwas geben muß, was die so zentral betrachteten Maßnahmen offenbar nicht greifen können. Da hilft auch nichts, das China offenbar besser dasteht - es ist eben ein Beispiel gegen andere, deren Abweichung für mich nicht immer plausibel erscheint. Hätte ich sowas in einem meiner Projekte beobachtet, wäre das erste, zu überlegen, ob ich wirklich auf die wichtigsten Effekte und Wirkungen blicke, oder ob ich doch nach etwas zusätzlichem suchen muß, um mein Ziel zu erreichen (heißt bei uns die "unknown unknowns").
Ich bezweifle also nicht den menschlichen Einfluß, sondern frage mich, ob wir an der besten, also wirklich wirsamsten Stelle versuchen Einfluß zu nehmen, oder ob es günstigere Ansätze gibt, mit höherer Erfolgswahrscheinlichkeit (wobei ich Erfolg eben nicht allein an Positiv-Test-Entwicklung festmache, aber das ist nochmal eine andere Geschichte).

Helmut S 26.10.2020 19:48

Vielleicht liegt es ja daran, dass es in der Realität zu viele gibt, die sich nicht oder nicht konsequent an die Maßnahmen halten?

Bockwuchst 26.10.2020 20:00

Zum Ende der ersten Welle waren es 2 Effekte, die uns zugute kamen: Das Verhalten der Menschen und gleichzeitig der Beginn des Sonmers.
Jetzt sind es 2 Effekte die uns in die Scheiße reiten. Das schlechtere Wetter und gleichzeitig die nachlassende Vorsicht der Menschen.
Eine andere Erklärung hab ich nicht.

noam 26.10.2020 20:29

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1560767)
Vielleicht liegt es ja daran, dass es in der Realität zu viele gibt, die sich nicht oder nicht konsequent an die Maßnahmen halten?

Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass die Deutschen sich trotz nachlässigerer Regeln strenger an diese halten als die Franzosen oder Spanier an die dortigen strengeren Regeln.

Das glaube ich nicht. Oder gibts in Madrid oder Paris Massendemos gegen die Maßnahmen?

Schwarzfahrer 26.10.2020 20:30

a
Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1560770)
Jetzt sind es 2 Effekte die uns in die Scheiße reiten. Das schlechtere Wetter und gleichzeitig die nachlassende Vorsicht der Menschen.
Eine andere Erklärung hab ich nicht.

Erklärt das für Dich, warum die zunehmend strengeren Einschränkungen der Franzosen (sie sind uns Wochen voraus in Zahlen wie Einschränkungen) kaum den Anstieg bremsen? Wie Lidl schrieb, es werden sich nie alle perfekt verhalten - das ist nun mal menschlich. Sind dann als einzige Strategie immer strengere Einschränkungen ausreichend? Ist es denkbar, daß etwas in Land A halbwegs hinhaut, und in Land B scheitert? Wäre es nicht sinnvoll, dann mit unterschiedlichen Methoden dranzugehen?

keko# 26.10.2020 20:31

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1560770)
Zum Ende der ersten Welle waren es 2 Effekte, die uns zugute kamen: Das Verhalten der Menschen und gleichzeitig der Beginn des Sonmers.
Jetzt sind es 2 Effekte die uns in die Scheiße reiten. Das schlechtere Wetter und gleichzeitig die nachlassende Vorsicht der Menschen.
Eine andere Erklärung hab ich nicht.

So sehe ich das auch.
Wobei ich glaube, dass die Jahreszeit hauptverantwortlich ist.
Ich hatte am Wochenende eine kurze Video-Schalte auf eine Karibikinsel. Da saßen ein Mann in meinem Alter mit 3 Senioren draußen im Schatten auf einer Terrasse und feierten einen 83. Geburtstag (ohne Mundschutz). Auf meine Frage, warum keine Corona-Angst herrscht, kam die einhellige Meinung, dass dies am Wetter und der Lebensweise liegt.

Bockwuchst 26.10.2020 20:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1560778)
So sehe ich das auch.
Wobei ich glaube, dass die Jahreszeit hauptverantwortlich ist.
Ich hatte am Wochenende eine kurze Video-Schalte auf eine Karibikinsel. Da saßen ein Mann in meinem Alter mit 3 Senioren draußen im Schatten auf einer Terrasse und feierten einen 83. Geburtstag (ohne Mundschutz). Auf meine Frage, warum keine Corona-Angst herrscht, kam die einhellige Meinung, dass dies am Wetter und der Lebensweise liegt.

Ich tendiere auch dazu, dem Wetter den größeren Einfluss zuzuschreiben. Mir ist bewusst dass das Stochern im Nebel und raten ist, weil wir es eigentlich nicht erklären können.
Was wahrscheinlich eine große Rolle spielt, warum es jetzt so aus dem Ruder läuft, ist die schleichende Verbreitung unter dem Radar den ganzen Sommer über. Zu Anfang der Pandemie wurde es an verschiedenen Orten eingetragen und hat zu Ausbrüchen geführt. Jetzt ist es schön gleichmäßig verteilt und geht überall gleichzeitig hoch.

Bockwuchst 26.10.2020 20:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1560777)
a
Erklärt das für Dich, warum die zunehmend strengeren Einschränkungen der Franzosen (sie sind uns Wochen voraus in Zahlen wie Einschränkungen) kaum den Anstieg bremsen? Wie Lidl schrieb, es werden sich nie alle perfekt verhalten - das ist nun mal menschlich. Sind dann als einzige Strategie immer strengere Einschränkungen ausreichend? Ist es denkbar, daß etwas in Land A halbwegs hinhaut, und in Land B scheitert? Wäre es nicht sinnvoll, dann mit unterschiedlichen Methoden dranzugehen?

Nein, das erklärt es für mich eigentlich nicht hinreichend. Aber was ist die alternative? Dann bleibt nur noch der Lockdown. Ein Laufenlassen ist eigentlich nicht denkbar.
In China haben sie seit Monaten extrem niedrige Zahlen nahe null. Aber die chinesischen Methoden sind mit unserer Gesellschaft nicht vereinbar. Totale Überwachung, verpflichtende Tests, Quarantäne-Hotels, die auch bewacht werden. Wer sich widersetzt wird sofort weggesperrt. Jetzt hatten sie aktuell wieder gut 100 Fälle in einer Stadt und testen jetzt alle 5 Mio Einwohner innerhalb von ein paar Tagen.

Schwarzfahrer 26.10.2020 20:45

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1560778)
Wobei ich glaube, dass die Jahreszeit hauptverantwortlich ist.

War in Frankreich der August schon so herbstlich? In den meisten europäischen Ländern steigen die Zahlen bereits seit August oder spätesten Anfang September. In August hatten wir hier sogar noch eine Übersterblichkeit wegen Hitze. Übliche winterliche Infektionshäufungen beginnen seltenst vor November. Mich irritiert nun mal bei Corona, daß jede in sich plausible und wahrscheinlich erscheinende Erklärung für einen Anstieg oder Abfall irgendwie oder irgendwo auch überhaupt nicht passt.

Lucy89 26.10.2020 20:50

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1560770)
Zum Ende der ersten Welle waren es 2 Effekte, die uns zugute kamen: Das Verhalten der Menschen und gleichzeitig der Beginn des Sonmers.
Jetzt sind es 2 Effekte die uns in die Scheiße reiten. Das schlechtere Wetter und gleichzeitig die nachlassende Vorsicht der Menschen.
Eine andere Erklärung hab ich nicht.

Ich sehe das genauso und genau wie keko fürchte ich, dass der Faktor Jahreszeit noch deutlich mehr Einfluss hat, sodass, auch mit viel Disziplin, ein großes Übel kaum zu verhindern sein wird.
Ich hoffe, ich liege falsch.

Lucy89 26.10.2020 20:55

Ich muss ja zugeben, dass wir als Familie bis auf den Mist mit der anstehenden Geburt bislang extrem profitieren (Home Office, reduzierte Arbeit mit vollem Gehalt, viel, viel mehr Zeit zusammen). ABER zu sehen, was gerade passiert, macht mich einfach nur fertig. Ich war gerade im Schwimmbad (ich glaube es wird eines der letzten Male gewesen sein) und hab den Kinder-Schwimmkurs gesehen und wieviel Spaß die da hatten. Ich bin mir quasi sicher, dass das in spätestens 2-3 Wochen wieder vorbei ist und es macht mich so irre traurig.
Außerdem hat mein schwer kranker Vater heute aus Vorsicht sein Personaltraining kündigen müssen, das einzige, was ihn seit Monaten noch halbwegs aufrecht erhält, ohne diese Übungen wird es wieder nur noch bergab gehen. Und ich weiß, dass er da nicht der einzige ist- z.B. meine Schwiegermutter bekommt übernächste Woche eine neue Hüfte, auch da sehe ich Probleme für die Reha.
Meine 85 jährige Oma lag jetzt nach einem Herzinfarkt wochenlang im KH und mein Opa, mit dem sie seit fast 60 Jahren verheiratet ist, durfte erst eine Woche gar nicht und dann 30min am Tag zu ihr. Wir rechnen im Prinzip täglich mit dem Ende, ich darf natürlich nicht hin.
Alles nur kleine Beispiele von Leuten die zwar kein Corona haben, aber die Situation einfach so besch**** ist.

Ich kann das irgendwie gerade alles nicht mehr aushalten (vielleicht die Schwangerschaftshormone :o )

merz 26.10.2020 21:03

Wenn ich hier so Berichte und Beschreibungen von draussen lese (Danke dafür, ich bin mehr oder minder freiwillig in einer ziemlichen Isolationsblase), dann stimmt mich das etwas optimistischer: da ist noch massig Raum um es besser zu machen (lies: unnötige Kontakte massive reduzieren, machbares Ziel: jetzt mal halbieren).

Wenn es nicht über kolletive Einsicht geht, dann geht es eben über lockdown (hoffentlich smart) oder circuit breaker - aber es kann gehen. (Es ist immer noch Oktober, im April hilft dann das Wetter :cool: )

m.

P.S. Lucy, sorry, ich tippte während Deines zweiten Posts, ich wollte nicht dazwischen krakelen - heavy stuff .... :(

LidlRacer 26.10.2020 21:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1560777)
Erklärt das für Dich, warum die zunehmend strengeren Einschränkungen der Franzosen (sie sind uns Wochen voraus in Zahlen wie Einschränkungen) kaum den Anstieg bremsen? Wie Lidl schrieb, es werden sich nie alle perfekt verhalten - das ist nun mal menschlich. Sind dann als einzige Strategie immer strengere Einschränkungen ausreichend? Ist es denkbar, daß etwas in Land A halbwegs hinhaut, und in Land B scheitert? Wäre es nicht sinnvoll, dann mit unterschiedlichen Methoden dranzugehen?

Ich habe die Situation und insbesondere die Art der Einschränkungen in Frankreich nicht sehr aufmerksam verfolgt.

Hier kann ich für die 2. Welle außer Masken keine signifikanten Maßnahmen vor Mitte(!) Oktober erkennen:
https://en.wikipedia.org/wiki/COVID-...emic_in_France (ausführlicher als auf Deutsch)

Das kann ich schwer mit Deinen "zunehmend strengeren Einschränkungen der Franzosen (sie sind uns Wochen voraus in Zahlen wie Einschränkungen)" zusammen bringen.

Mit anderen Worten: Sie haben es anscheinend total verpennt. Ist natürlich ein sehr oberflächlicher Eindruck - man möge mich ggf. korrigieren. Vielleicht bringt die franz. Version mehr Aufschluss (aber nicht für mich):
https://fr.wikipedia.org/wiki/Pand%C...d-19_en_France

Wir haben es auch weitgehend verpennt.

keko# 26.10.2020 21:09

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1560785)
War in Frankreich der August schon so herbstlich? In den meisten europäischen Ländern steigen die Zahlen bereits seit August oder spätesten Anfang September. In August hatten wir hier sogar noch eine Übersterblichkeit wegen Hitze. Übliche winterliche Infektionshäufungen beginnen seltenst vor November. Mich irritiert nun mal bei Corona, daß jede in sich plausible und wahrscheinlich erscheinende Erklärung für einen Anstieg oder Abfall irgendwie oder irgendwo auch überhaupt nicht passt.

Ich denke, dass verschiedene Dinge ineinander greifen. Im August war ich in Paris und habe mich gewundert, dass die Menschen auf den Straßen quasi zu der Zeit noch freiwillig Masken tragen, dann aber in großer Anzahl in Bars und Cafes um kleine Tische herum hocken. Ich wurde gefragt, warum die Zahlen in DE so niedrig sind und die Pariser meinten sogleich, das liege an der Disziplin der Deutschen und dass wir nicht so viel Party machen. Die Franzosen würden zwar hören, was ihr Präsident sagt, machen dann aber doch, was sie wollen. Mittlerweile kommt halt die Jahreszeit dazu und der Verlauf ist durch Disziplin kaum mehr zu kontrollieren. Meine Tochter erzählt, dass Bars und Cafes nun einfach 3 Stunden eher öffnen würden. Sie konnte auch schon eine Randale beobachten, als Polizei um 21 Uhr eine Bar räumen wollten und die Gäste nicht gehen wollten.

Bockwuchst 26.10.2020 21:13

Was mir zu schaffen macht, ist die Tatsache dass wir erst Oktober haben und nicht absehbar ist ob dass jetzt den ganzen Winter bis Februar oder März so weiter geht. Müsste eigentlich wenn wir einen starken Einfluss des Wetters vermuten. Wie sollen wir das durchhalten und was macht das mit uns als Gesellschaft? Die Nerven liegen ja jetzt schon blank. Was machen wir, wenn der "Widerstand" noch Zulauf bekommt und dann zb sich einem Lockdown im Januar oder Februar widersetzt? Der erste (softe) Lockdown hat doch nur funktioniert weil der gesellschaftliche Konsens noch halbwegs da war. Ein wirklich hartes Durchsetzen von staatlicher Seite kann man sich kaum vorstellen.

merz 26.10.2020 21:18

Das was im Frühjahr in Spanien, Italien und Frankreich war kann man sich vorstellen und das ist machbar & wirkungsvoll. Ich hoffe, wir müssen es nicht probieren.

m.

qbz 26.10.2020 21:22

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1560766)
Ich bezweifle nicht, daß viele Studien zu der einzelnen Wirkung von bestimmten Maßnahmen einen glaubhaften Wirkzusammenhang belegen (wenn auch sicher nicht alle gleich überzeugend, aber das ist nicht mein Hauptanliegen).
Mein Problem ist etwas anderes: Mir fehlt oft eine erkennbare Wirkung in der Realität, bzw. finde ich die Ausgänge in verschiedenen Ländern mit ähnlichen (bzw. ohne bestimmte) Maßnahmen oft zu widersprüchlich. Wären die Ergebnisse der Studien nicht nur in sich richtig, sondern von entscheidender Bedeutung für die Gesamtentwicklung, wären die Verläufe in verschiedenen Ländern mit vergleichbarem Umgang ähnlicher. Die extreme Divergenz, und ganz besonders aktuell der kaum erkennbare Fallzahlrückgang in den seit Wochen drastisch durchgreifenden Ländern wie Frankreich und Spanien lassen mich darauf schließen, daß es noch etwas geben muß, was die so zentral betrachteten Maßnahmen offenbar nicht greifen können. Da hilft auch nichts, das China offenbar besser dasteht - es ist eben ein Beispiel gegen andere, deren Abweichung für mich nicht immer plausibel erscheint. Hätte ich sowas in einem meiner Projekte beobachtet, wäre das erste, zu überlegen, ob ich wirklich auf die wichtigsten Effekte und Wirkungen blicke, oder ob ich doch nach etwas zusätzlichem suchen muß, um mein Ziel zu erreichen (heißt bei uns die "unknown unknowns").
Ich bezweifle also nicht den menschlichen Einfluß, sondern frage mich, ob wir an der besten, also wirklich wirsamsten Stelle versuchen Einfluß zu nehmen, oder ob es günstigere Ansätze gibt, mit höherer Erfolgswahrscheinlichkeit (wobei ich Erfolg eben nicht allein an Positiv-Test-Entwicklung festmache, aber das ist nochmal eine andere Geschichte).

Ich kenne jetzt nicht im Kopf ausreichend den Verlauf in den von Dir genannten Ländern sowie die Arbeitsweise und Unterschiede der jeweiligen nationalen Behörden (Gesundheitsämter), um zu erklären, weshalb trotz Eindämmungsmassnahmen die Infektionen anstiegen, und nehme an, dass Du sie auch nicht detailiert genug kennst, aber trotzdem glaubst, aus der gewissen Unterschiedlichkeit auf mangelnde Wirksamkeit von Massnahmen zu schliessen, was ich als eine viel zu einfache Folgerung halte.

In China gehen die Behörden / Ämter nach einem klaren Schema vor und hatten / haben damit Erfolg, die Ausbreitung zu stoppen. Die dortige externe Verhaltenskontrolle der für die Virusausbreitung wesentlichen Parameter durch die Behörden in Verbindung mit strenger Einreisekontrolle, z.B. die Kontrolle bei der Quarantäne, erfolgt bei uns und vermutlich erst recht in anderen europäischen Ländern mit minimalistischen Gesundheitsämtern in der Hauptsache eher durch eine individuelle eigenverantwortliche Verhaltensentscheidung, was halt offenbar inbezug auf die Verhinderung der Ausbreitung von Corona die schlechteren Ergebnisse erzielt.

ThomasG 26.10.2020 22:03

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1560761)
Warum tust Du das?

Es handelt sich um die gleichen unseriösen Verquerdenker wie auf den Demos und überall, die sich hier nur einen seriös erscheinenden Namen geben.
https://www.psiram.com/de/index.php/...rona-Ausschuss

Wikipedia, psiram, correctiv und volksverpetzer sind denke ich bevorzugte Anlaufstellen für Dich, denen Du grundsätzlich relativ großes Vertrauen schenkst, wenn Du Dich darüber informieren möchtest, was von bestimmte Menschen zu halten ist und bei mir ist das halt anders.

Klugschnacker 26.10.2020 22:12

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1560793)
Was mir zu schaffen macht, ist die Tatsache dass wir erst Oktober haben und nicht absehbar ist ob dass jetzt den ganzen Winter bis Februar oder März so weiter geht. Müsste eigentlich wenn wir einen starken Einfluss des Wetters vermuten. Wie sollen wir das durchhalten und was macht das mit uns als Gesellschaft? Die Nerven liegen ja jetzt schon blank.

Ich teile Deine Befürchtungen bezüglich der Ausbreitung des Virus. Doch unsere Gesellschaft hält das meiner Einschätzung nach durch. Eine große Mehrheit befürwortet derzeit die Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche oder wünscht sich sogar weitreichendere Beschränkungen.

Je realer die Pandemie sichtbar wird, beispielsweise durch übervolle Intensivstationen, desto größer wird wohl auch die Zustimmung zu diesen Maßnahmen ausfallen. In diesem Mechanismus sehe ich jedoch auch ein Problem für die aktuelle Situation: Es ist politisch schwer, Zustimmung zu konsequentem Handeln zu finden, solange die Probleme noch gering sind. Die gibt es erst dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.

Meine persönliche Vermutung ist, dass wir um einen Lockdown nicht herumkommen werden. Deshalb plädiere ich dafür, ihn schnellstmöglich durchzuführen. Lieber einen kleinen Brand löschen als einen großen. Jedoch geht das nicht ohne ausreichende Akzeptanz in der Bevölkerung. Die wäre im Moment wohl noch nicht gegeben.
:Blumen:

LidlRacer 26.10.2020 22:19

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1560802)
Wikipedia, psiram, correctiv und volksverpetzer sind denke ich bevorzugte Anlaufstellen für Dich, denen Du grundsätzlich relativ großes Vertrauen schenkst, wenn Du Dich darüber informieren möchtest, was von bestimmte Menschen zu halten ist und bei mir ist das halt anders.

Ich weiß, dass vieles von dem, was die Verquerdenker erzählen, plausibel klingt, wenn man nicht entweder schon vorher gut informiert ist, oder sofort alles überprüft. Man rutscht dann sehr leicht in deren Gedankenwelt ab. Und das ist eine dunkle und falsche Welt. Sehr schade, dass es Dir nicht gelingt, Dich davon fernzuhalten.

ThomasG 26.10.2020 22:26

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1560806)
Ich weiß, dass vieles von dem, was die Verquerdenker erzählen, plausibel klingt, wenn man nicht entweder schon vorher gut informiert ist, oder sofort alles überprüft. Man rutscht dann sehr leicht in deren Gedankenwelt ab. Und das ist eine dunkle und falsche Welt. Sehr schade, dass es Dir nicht gelingt, Dich davon fernzuhalten.

Diese Worte weiß ich durchaus zu schätzen und ich nehme sie mir auch zu Herzen.
Ich glaube nämlich, dass sie ehrlich sind.
Danke :-)!

LidlRacer 26.10.2020 22:39

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1560808)
Diese Worte weiß ich durchaus zu schätzen und ich nehme sie mir auch zu Herzen.
Ich glaube nämlich, dass sie ehrlich sind.
Danke :-)!

:)
Kann mich nicht erinnern, hier jemals unehrlich geschrieben zu haben.
Habe allerdings ein ziemlich mieses Gedächtnis ... ;)

Aber noch mal zum sogenannten Corona-Ausschuss:

Ein Haupt-Player dabei ist Prof. Stefan Homburg. Schau Dir mal diesen Tweet von ihm an:
https://twitter.com/SHomburg/status/1320674909236957184

Ohne in den verlinkten Artikel oder die Kommentare zu schauen:
Von wem erhält Streeck Morddrohungen?

ThomasG 27.10.2020 03:30

Ich habe es befürchtet.
Mittlerweile steht die Ampel hier auf Rot.
Für mich ist es schwer vorstellbar zwischen 8 und 13:10 Uhr fast durchgängig eine Mund-Nasen-Abdeckung zu tragen.
Hoffentlich überlegen sich die verantwortlichen Leute lang und gewissenhaft genug, wie man in Schulen darauf reagiert.
Ich würde wohl nicht zuletzt intensiv darüber nachdenken, ob man die Klassengemeinshaften nicht doch besser wieder in zwei Hälften aufteilt und zeitlich getrennt unterrichtet bzw. dafür sorgt, dass es relativ einfach möglich ist durchgehend relativ großen Abstand voneinader zu halten und zu verhindern, dass sich Aerosole ansammeln können.
Zitat:

Mit 59,5 Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen (gerechnet auf 100.000 Einwohner) befindet sich Frankenthal seit heute (26. Oktober) in Alarmstufe Rot! Das heißt, die Task Force mit Vertretern der Verwaltung und des Landes tritt erneut zusammen und berät, ob weitere Maßnahmen nötig sind.
Unabhängig davon gilt ab morgen (Dienstag, 27. Oktober) eine neue Allgemeinverfügung, die am Freitag nach Eintritt in Gefahrenstufe Orange beschlossen wurde. Alle Neuerungen auf einen Blick findet ihr auf www.corona-frankenthal.de. Direkt zur Verordnung geht's hier: https://cutt.ly/av-2710
Quelle: https://www.facebook.com/Stadt.Frank...6090317759788/

Bockwuchst 27.10.2020 05:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1560803)

Je realer die Pandemie sichtbar wird, beispielsweise durch übervolle Intensivstationen, desto größer wird wohl auch die Zustimmung zu diesen Maßnahmen ausfallen. In diesem Mechanismus sehe ich jedoch auch ein Problem für die aktuelle Situation: Es ist politisch schwer, Zustimmung zu konsequentem Handeln zu finden, solange die Probleme noch gering sind. Die gibt es erst dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.

Da gebe ich dir Recht. Im Frühjahr waren alle noch schockiert von den Bildern aus Italien, als die Leichen nachts mit Militär LKWs abtransportiert werden mussten. Vielleicht müssen wir so etwas erst wieder haben, in Belgien oder Tschechien zb bevor den Menschen der Ernst der Lage klar wird.
In Italien das so hart von der ersten Welle getroffen wurde , gibt es indessen gewaltsame Ausschreitungen gegen erneute Verschärfungen

ThomasG 27.10.2020 07:06

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1560812)
:)
Kann mich nicht erinnern, hier jemals unehrlich geschrieben zu haben.
Habe allerdings ein ziemlich mieses Gedächtnis ... ;)

Aber noch mal zum sogenannten Corona-Ausschuss:

Ein Haupt-Player dabei ist Prof. Stefan Homburg. Schau Dir mal diesen Tweet von ihm an:
https://twitter.com/SHomburg/status/1320674909236957184

Ohne in den verlinkten Artikel oder die Kommentare zu schauen:
Von wem erhält Streeck Morddrohungen?

Morddrohungen zu bekommen und damit leben zu müssen ist natürlich etwas unglaublich Schlimmes.
Es ist eine Spitze für mich der Aggressivitäten zwischen den Menschen unterschiedlicher Ansichten und Wertvorstellungen.
Wir alle sollten uns bemühen weniger Feindbilder zu kreieren und weniger Gräben auszuheben und mehr offen und ehrlich und auch auf Augenhöhe miteinader zu kommunizieren.

Ich sehe einen für mich sehr bedeutsamen Unterschied des Verhaltens der Wissenschaft bzw. der Wissenschaftler im Vergleich zum dem, waa sie sonst praktizieren:
Einige waren bereit ihren Elfenbeinturm zu verlassen und breite Schichten der Öffentlichkeit anzusprechen.
Das finde ich nach wie vor sehr gut und auch löblich, da es sich halt leider um ein Szenario handelt, was so ziemlich alle Menschen trifft.
Ich empfinde es oft als einfacher sich schriftlich exakt und abgewogen auszudrücken vorausgesetzt man hat genug Zeit dafür und ist bereit sie sich zu nehmen.
Über jeden einzelnen Satz hat man die Möglichkeit lange nachzudenken und man kann immer wieder neue Versionen einer Arbeit erstellen mit der man sich gerade beschäftigt, indem man zwischendurch immer wieder mal sie erneut liest oder evt. sogar andere darum bietet das für einen zu tun, damit man sie danach verbessern kann.
Das verlangt unheimlich viel Zeit und Energie denke ich mir.
Jedenfalls habe ich für meine Diplomarbeit und die Studienarbeit sehr viel Zeit investiert bis ich sie jeweils abgegeben habe.
Vielleicht sollten die Leute aktuell nach einem Mittelweg streben.
Sich vielleicht nicht mehr ganz so oft und leicht dazu verleiten lassen recht spontan und ohne viel Vorbereitung auf (vorher unbekannte) Fragen einzugehen.

Für mich besteht grundsätzlich ein großer Unterschied zwischen recht spontanen Äußerungen und schriftlichen oder mündlichen, für die man sich zuvor viel Zeit genommen hat bzw. das überhaupt konnte.
Meine Maßstäbe sind da völlig unterschiedlich:
Je mehr Zeit da war und genutzt wurde, desto höher liegt die Meßlatte bei mir.
Ist der Betreffende es gewohnt sich schriftlich zu äußern, aber eher nicht seine Gedanken mündlich vorzutragen, dann finde ich sollte man das ebenfalls berücksichtigen.

Eine Stärke der Wissenschaft ist für mich auch gerade der berühmte Elfenbeinturm und zwar indem Sinne, dass ich das so verstehe, dass man sich zurückzieht und intensiv und lange über bestimmte Zusammenhänge nachdenkt und diese Gedanken dann schriftlich dokumentiert und so lange daran feilt, bis man zur Ansicht gekommen ist, die Arbeit kann den wissenschaftlichen Idealen gerecht werden.

Flow 27.10.2020 07:49

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1560820)
Wir alle sollten uns bemühen weniger Feindbilder zu kreieren und weniger Gräben auszuheben und mehr offen und ehrlich und auch auf Augenhöhe miteinader zu kommunizieren.

Sehr gut !
Das Wort zum Sonntag diesmal schon am Dienstag ... ;)

Interessante Sicht auf den Elfenbeinturm ... (das Wort ging mir die Tage auch mal wieder durch den Kopf)

Grüße und alles Gute für dich ... :Huhu:

Hafu 27.10.2020 07:56

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1560817)
I...
Für mich ist es schwer vorstellbar zwischen 8 und 13:10 Uhr fast durchgängig eine Mund-Nasen-Abdeckung zu tragen.
...

Wo ist dein Problem mit der Maske?

Krankenschwestern, Altenpfleger, Ärzte tragen alle seit März 8 Stunden am Tag Maske (unterbrochen von 20 Minuten am Tag).

Von den Grundschülern meiner Frau wird es auch seit drei Wochen erwartet und es klappt auch(von den Lehrern schon seit Wiederaufnahme des Unterrichtes nach den Sommerferien).

Bleierpel 27.10.2020 08:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1560803)
Ich teile Deine Befürchtungen bezüglich der Ausbreitung des Virus. Doch unsere Gesellschaft hält das meiner Einschätzung nach durch. Eine große Mehrheit befürwortet derzeit die Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche oder wünscht sich sogar weitreichendere Beschränkungen.

Je realer die Pandemie sichtbar wird, beispielsweise durch übervolle Intensivstationen, desto größer wird wohl auch die Zustimmung zu diesen Maßnahmen ausfallen. In diesem Mechanismus sehe ich jedoch auch ein Problem für die aktuelle Situation: Es ist politisch schwer, Zustimmung zu konsequentem Handeln zu finden, solange die Probleme noch gering sind. Die gibt es erst dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.

Meine persönliche Vermutung ist, dass wir um einen Lockdown nicht herumkommen werden. Deshalb plädiere ich dafür, ihn schnellstmöglich durchzuführen. Lieber einen kleinen Brand löschen als einen großen. Jedoch geht das nicht ohne ausreichende Akzeptanz in der Bevölkerung. Die wäre im Moment wohl noch nicht gegeben.
:Blumen:

Ich lese gerade das (Taschenbuch-)Buch "Die Pest" von Albert Camus.
Er beschreibt auf den Seiten 89 ff sehr eindrücklich die Entwicklungen innerhalb der Bevölkerung:
- die Sperrung der Stadt Oran (quasi Lockdown)
- Nichtakzeptanz der Krankheit als existent
- die meisten waren empfindlich für das, was ihre Gewohnheiten stört oder ihren Interessen schadet

- die Behörden werden verantwortlich gemacht
- Meldungen über Todeszahlen werden in Frage gestellt (nicht alle starben schließlich an der Pest!) => Übersterblichkeit

- zunehmende Todesraten waren nicht stark genug, um die Bevölkerung zu beunruhigen; es handelt sich schließlich um einen zweifellos ärgerlichen, aber vorübergehenden Zustand
- man ist weiter in Cafes und den Terassen unterwegs, scherzt mehr als man klagt, man nimmt die offensichtlich vorübergehenden Unanehmlichkeiten halt hin...


Sehr empfehlenswertes Buch! Bin gespannt wie es weiter gehen wird mit Oran...

Adept 27.10.2020 08:23

Die Nachbarländer haben offensichlich eine ganz andere Einstellung als die Deutschen und die Deutschen müssen es wohl ausbaden! Panikmache!

Flow 27.10.2020 08:28

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1560833)
Sehr empfehlenswertes Buch! Bin gespannt wie es weiter gehen wird mit Oran...

Wenn du damit durch bist, könntest du dir sein korrespondierendes philosophisches Essay zu Gemüte führen. "L'homme revolté" (Dt. "Der Mensch in der Revolte").
Das Element des "Kampfes für Solidarität/Gemeinschaft gegenüber einer wenig greifbaren, alle bedrohenden 'Pest' " wird darin quasi philosophisch voll entwickelt, inklusive eines wilden Überblicks über mindestens die halbe Menschheitsgeschichte unter diesem Aspekt.
Empfehlenswert ... ;)

Bleierpel 27.10.2020 08:34

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1560836)
..."Der Mensch in der Revolte"......
Empfehlenswert ... ;)

Danke, gebongt und auf der Shoppingliste.

Bockwuchst 27.10.2020 08:35

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Kein ganz neues Thema, aber wie erklären wir uns die auffällige Zweiteilung Deutschlands, Der Nordosten ist immer noch viel weniger betroffen als der Rest. Vor allem hatten wir das genau so bei der ersten Welle ja auch schon. Niedrige Bevölkerungsdichte verfängt nicht so richtig. Die beiden Landkreise in Bayern, Berchtesgandener Land und Rottal-Inn, die momentan faktisch Lockdown haben, sind ausgerechnet ziemlich ländlich geprägt.

deralexxx 27.10.2020 08:39

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1560839)
Kein ganz neues Thema, aber wie erklären wir uns die auffällige Zweiteilung Deutschlands, Der Osten und Norden (zum größten Teil die neuen Bundesländer) ist immer noch viel weniger betroffen als der Rest. Hatten wir genau so bei der ersten Welle ja auch schon. Niedrige Bevölkerungsdichte verfängt nicht so richtig. Die beiden Landkreise in Bayern, Berchtesgandener Land und Rottal-Inn, die momentan faktisch Lockdown haben, sind ausgerechnet ziemlich ländlich geprägt.

Mehr Vernunft.

Wie immer gibt es wahrscheinlich nicht die eine Ursache oder Erklärung sondern viele die zusammen spielen.


Derweil in der Schweiz:

https://www.srf.ch/news/schweiz/coro...a-nicht-testen

Zitat:

Abklärungen hätten gezeigt, dass unter den Gästen der Hochzeitsfeier Absprachen getroffen worden seien. So sei vereinbart worden, dass sich die Gäste nicht testen lassen, um eine allfällige Quarantäne zu umgehen, so Balmer.

Mehrere Gäste hätten später an einem Oktoberfest in Schwellbrunn sowie an anderen Aktivitäten teilgenommen. Es sei davon auszugehen, dass dort weitere Personen angesteckt wurden. «Ich bin entsetzt, dass sich in dieser Phase der Pandemie eine Minderheit der Bevölkerung ein solches Fehlverhalten leistet», sagt Balmer.

Lucy89 27.10.2020 08:51

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1560790)

P.S. Lucy, sorry, ich tippte während Deines zweiten Posts, ich wollte nicht dazwischen krakelen - heavy stuff .... :(

:Blumen:

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1560793)
Was mir zu schaffen macht, ist die Tatsache dass wir erst Oktober haben und nicht absehbar ist ob dass jetzt den ganzen Winter bis Februar oder März so weiter geht. Müsste eigentlich wenn wir einen starken Einfluss des Wetters vermuten. Wie sollen wir das durchhalten und was macht das mit uns als Gesellschaft? Die Nerven liegen ja jetzt schon blank. Was machen wir, wenn der "Widerstand" noch Zulauf bekommt und dann zb sich einem Lockdown im Januar oder Februar widersetzt? Der erste (softe) Lockdown hat doch nur funktioniert weil der gesellschaftliche Konsens noch halbwegs da war. Ein wirklich hartes Durchsetzen von staatlicher Seite kann man sich kaum vorstellen.

Das sind genau meine Gedanken. Ich weiß auch nicht wie das gehen soll. Andererseits, wenn die erste Welle von Toten (und das ist furchtbar!) kommt, dann werden auch diese Widerstandskämpfer wohl sehen, dass die Maßnahmen notwendig sind. Leider muss oft erst schlimmes passieren, bevor man es versteht. Das scheint mir kaum zu verhindern.

Matthias75 27.10.2020 08:52

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1560840)

Das sehe ich mal als Bestätigung meines Postings von gestern

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1560697)
Lass es mich nochmal so formulieren: Wenn ich die in den letzten Wochen zunehmende Unvernunft - oder vielleicht neutraler formuliert Lässigkeit - im Umgang mit den empfohlenen Massnahmen sehe (siehe das oben erwähnte Beispiel der Reiserückkehrer), brauche ich mir keine Gedanken über potentielle unbekannte Übertragungswege und deren Anteil an der Verbreitung zu machen.

Ich gehe davon aus, bzw. in einem konkreten Fall weiß ich es auch, dass auch bei uns die vorgeschriebenen Test und Massnahmen umgangen werden. Mit viel Glück - siehe der Link von Alexxx - kann man Wochen später ein Ereignis als Ausgangspunkt nachvollziehen. viel öfter wird man das nicht nachvollziehen können und wundert sich dann über die hohen Infektionszahlen.

M.

Helmut S 27.10.2020 08:59

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1560839)
Die beiden Landkreise in Bayern, Berchtesgandener Land und Rottal-Inn, die momentan faktisch Lockdown haben, sind ausgerechnet ziemlich ländlich geprägt.

Was Niederbayern betrifft könnte ein Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Situation bestehen. Es gibt ja nen Pulsschlag im Zwei- bis Dreischicht Takt aus allen Ecken und Enden des Regierungsbezirkes (und darüber hinaus) nach Dingolfing und Landshut zu BMW.

keko# 27.10.2020 09:11

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1560833)
Ich lese gerade das (Taschenbuch-)Buch "Die Pest" von Albert Camus.
Er beschreibt auf den Seiten 89 ff sehr eindrücklich die Entwicklungen innerhalb der Bevölkerung:
- die Sperrung der Stadt Oran (quasi Lockdown)
- Nichtakzeptanz der Krankheit als existent
- die meisten waren empfindlich für das, was ihre Gewohnheiten stört oder ihren Interessen schadet

- die Behörden werden verantwortlich gemacht
- Meldungen über Todeszahlen werden in Frage gestellt (nicht alle starben schließlich an der Pest!) => Übersterblichkeit

- zunehmende Todesraten waren nicht stark genug, um die Bevölkerung zu beunruhigen; es handelt sich schließlich um einen zweifellos ärgerlichen, aber vorübergehenden Zustand
- man ist weiter in Cafes und den Terassen unterwegs, scherzt mehr als man klagt, man nimmt die offensichtlich vorübergehenden Unanehmlichkeiten halt hin...


Sehr empfehlenswertes Buch! Bin gespannt wie es weiter gehen wird mit Oran...

Das Buch steht bei mir im Regal, wie auch andere von ihm :)
Eine mir sehr nahestehende Person hat schon mehrere Lockdowns und Ausgangssperren über Monate hinweg erlebt. Auf den Hauptstraßen wurde dann auch oft scharf geschossen. Allerdings ging die Polizei nicht in gewöhnliche Wohnviertel hinein. Dort konnte man also im Kreise seiner Nachbarn und Freunde halbwegs sein gewohntes Leben leben.


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