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Zitat von Nepumuk
(Beitrag 1776109)
Kohl war konservativ, aber er hat nie die Westintegration, die NATO-Mitgliedschaft in Frage gestellt. Er hat die EU voran gebracht, den 2+4 Vertrag geschlossen und den EURO auf den Weg gebracht. Das sind alles Themen, die die AfD ablehnt. Kohl hat wenig überlapp mit der AfD.
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Ja, nicht in diesen Punkten. Es war allerdings auch noch eine andere EU zu Kohls Zeiten, die damals noch deutlich weniger übergriffig in die nationale Souveränität einzelner Staaten einzugreifen versucht hat. Ich bin mir nicht sicher, wie Kohl heute dazu stünde.
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Zitat von Nepumuk
(Beitrag 1776109)
Merz hat mit seinem Anti-Grünen-Ausländer-Raus-Wahlkampf das zweitschlechteste Wahlergebnis aller Zeiten eingefahren. Das ist nicht gerade überzeugend.
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Das ist eine Sicht - allerdings immerhin eine Verbesserung zu vor drei Jahren, und prozentual sogar mehr, als Rot und Grün jeweils verloren haben (bei der SPD das schlechteste Ergebnis seit Kaisers Zeiten). Wessen Wahlkampf-Ideen sind da wohl im Aufwind?
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Zitat von Nepumuk
(Beitrag 1776109)
Ich verstehe auch immer noch nicht, was du dir unter dieser "konservativen Politik" eigentlich vorstellst. Ok, dass du weniger Ausländer willst, haben wir alle mitbekommen. Aber sonst, was soll diese "konservative Politik" sein?
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Offenbar hast Du wirklich keine Vorstellung, was konservative Poltik ist. Ich versuche ein paar Punkte, die mir einfallen, aufzulisten (wird vermutlich jeder andere finden, ist weder erschöpfend noch allein richtig):
- Zuerst zu der zitierten Fehlwahrnehmung: nicht pauschal weniger Ausländer, weil das nichts bringt, sondern weniger illegale und unkontrollierte Migration, Reduzierung der Risiken durch kriminelle und nicht integrationsfähige/willige Migranten, fördern von gewollter Arbeitsmigration, Begrenzung der Kosten/Ausgaben auf wirklich Berechtigte, Durchsetzen geltenden Rechts z.B. bzgl. Abschiebungen. In der Summe mehr innere Sicherheit, Kostenkontrolle/Begrenzung, durchsetzen geltenden Rechts - das sind z.B. konservative Kernthemen.
-Ebenso Erhalt von Wohlstand, Arbeitsplätzen durch Erhalt von bewährten Strukturen und mäßige Änderungsschritte anstelle von zu schnellen, forcierten Änderungen mit hohen Risiken für die Menschen, ihren Wohlstand und für die Versorgungssicherheit.
-Sozialausgaben konzentriert auf die Bedürftigsten bei gleichzeitiger Förderung von Eigenverantwortung und Eigeninitiative, Leistungsprinzip als Leitmotiv, auch Förderung einer "Leitkultur" die für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt unentbehrlich ist (egal wie es genannt wird), also Politik für die Mehrheit vor Politik für einzelne Minderheiten und Opfergruppen, die gegeneinander ausgespielt werden.
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Zitat von Nepumuk
(Beitrag 1776109)
Es gibt in einer parlamentarischen Demokratie eben keine "Abgewählten". Das ist genauso eine Illusion wie die angeblichen "Wahlversprechen".
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Interessantes Demokratieverständnis. Wozu dann überhaupt Wahlprogramme? Oder gar Wahlen? Du klingst so, daß egal, wie die Stimmenverteilung ausfällt, immer nur ein Weg möglich wäre, egal wer regiert. Das klingt mir sehr nach Türkei oder Russland.
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Zitat von Nepumuk
(Beitrag 1776109)
Nach den Wahlen gibt es neue Mehrheitsverhältnisse mit denen dann neue Mehrheiten gefunden werden müssen.
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Richtig, und diese Mehrheiten entscheiden, wie es weitergeht, nicht die Minderheiten, die massiv Stimmen verloren haben.
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Zitat von Nepumuk
(Beitrag 1776109)
Wenn sich eine FPÖ so extrem aufstellt, dass niemand mit denen regieren will, ist das ein Versäumnis der FPÖ und nicht der anderen Parteien.
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Ja, so wie Nawalny auch selbst Schuld war, daß er in Russland nicht zu den Präsidentschaftswahlen zugelassen wurde? Unser Verständnis einer freien Demokratie ist wirklich sehr unterschiedlich.