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Mo77 11.02.2024 09:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1738209)
Das kann ich nicht beurteilen. Jedoch engagiert sich BP auch in der Atomwirtschaft. Google spuckt folgendes aus:
  • BP spielt eine aktive Rolle in der Atomwirtschaft.
  • BP investiert in die Entwicklung von Kernkraftwerken der nächsten Generation.
  • BP ist Mitglied der World Nuclear Association (WNA), einer Lobbygruppe der Atomindustrie.
  • BP hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Atomkraft könnte dabei eine Rolle spielen.

Ist es nicht bemerkenswert, wie oft man bei vermeintlichen Experten, welche sich in sehr reichweitenstarken Medien anderer Länder platzieren, solche Verbindungen zur Energiewirtschaft findet? Man ruft Wikipedia auf und hat fast immer einen Treffer.

Dass Leute on der Energiewirtschaft Verbindungen zur Energiewirtschaft haben schreckt mich nicht auf.
BP macht auch Solar...die setzen auf alle 5 Pferde - bei Quoten über 5:1 immer gut
Ich sehe die 500 Millionen auch als Werbung um an Großaufträge zu kommen.

Meik 11.02.2024 15:12

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1738204)
bringt: die ungeklärte Fragestellung der Speicherlösungen wenn man sehr grossflächig auf Erneuerbare geht (zugespitzt: „Dunkelflaute“), aber ich schweife ab.

Die Frage ist technisch gar nicht ungeklärt, man macht nur politisch so ein Theater drum um die alten Sachen länger am Leben zu halten.

Neben BP haben auch andere Ölfirmen ihre Hände in anderen Bereichen des Energiesektors. Blöd sind die ja nicht, wenn das Öl- oder Gasgeschäft langfristig schrumpft wollen die ihr Geld in den anderen Segmenten ja mitverdienen, also sieht man zu das ein gewisses Know-How in dem Bereichen in der eigenen Firma vorhanden ist. Dazu macht sich ein bisschen Green-Washing in der Presse immer gut.

merz 11.02.2024 20:00

Ausgehend von einem (wie fast immer faktisch falschen) tweet auf X zu dem Chu Interview in der FAS noch ein lustiger Nachklapp:
Chu war einige Jahre unter Obama Energieminister.
Entwicklung seit 2000 -
Anzahl der in den USA neu etablierten Atomstandorte: 0
Anzahl der neuen Reaktoren an bestehenden Standorten in den USA: 2

Aha, läuft

m.

Genussläufer 12.02.2024 11:03

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1738247)
Die Frage ist technisch gar nicht ungeklärt, man macht nur politisch so ein Theater drum um die alten Sachen länger am Leben zu halten.

Kannst Du bitte kurz darstellen, welche Strategie der saisonalen Speicher Du hier meinst und wie das umgesetzt werden könnte. Auch würde mich die Größenordnung und die damit verbundenen Kosten interessieren. Mir ist das neu. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass wir von den benötigten saisonalen Speichern Jahrzehnte entfernt sind.

Meik 12.02.2024 16:26

Die derzeit aussichtsreiche Speicherung großer Energiemengen haben wir bereits, unsere Gasinfrastruktur. Sämtliche neuen Gasheizungen müssen schon "H2-ready" sein, die geplanten neuen Gaskraftwerke sollen Wasserstoff nutzen können, fehlt nur noch die Elektrolyse im großen Stil um H2 zu erzeugen.

Bis wir so viel Überschuss an EE haben dass das nicht mehr reicht sind wir mindestens 20 Jahren weiter. Ist ja nicht so als wenn Wasserstofferzeugung und Nutzung techologisches Neuland wären. Ob direkte Verbrennung, Verstromumg im Kraftwerk, Brennstoffzelle, Elektrolyse, alles bekannte erprobte Techologien. Gasinfrastruktur mit riesigen Speichern ist auch da. Bis da alles nicht mehr reicht ... man muss nur mal machen. Wir regeln heute schon zu viel und zu oft EE ab statt mit den Überschüssen einfach H2 zu erzeugen und ins vorhandene Gasnetz zu speisen.

sabine-g 12.02.2024 17:11

Meeresforscher: Golfstrom auf dem Weg zum Kollaps


Wann die atlantische Umwälzzirkulation stoppt, lässt sich nicht sagen. Allerdings sei sie auf dem Weg dorthin, berechneten niederländische Forscher.

Forscher der niederländischen Universität Utrecht haben in einem komplexen Klimamodell berechnet, dass sich der Atlantic Meridional Overturning Circulation (AMOC) auf den Kollaps zubewegt. Auch berechneten sie die Folgen, die es hätte, wenn sich die Meeresströmungen ändern – der Golfstrom ist Teil dieser Umwälzbewegungen im Atlantik. Dabei würde Europa die Hauptlast tragen.

.....


Alarmierender Trend

In der Simulation der Forscher kühlt sich das Klima in Europa um etwa 1°C pro Jahrzehnt ab, einige Regionen um über 3°C pro Jahrzehnt, wenn die AMOC versiegt. "Kühlere Temperaturen über Europa mögen positiv erscheinen", ergänzt van Westen, aber andere Regionen würden eine beschleunigte Erwärmung und veränderte Niederschlagsmuster erleben. Darüber hinaus könne der europäische Meeresspiegel um 100 cm ansteigen.


Genussläufer 13.02.2024 09:58

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1738347)
[url="https://www.heise.de/news/Meeresforscher-Golfstrom-auf-dem-Weg-zum-Kipppunkt-9625816.html"]Meeresforscher: Golfstrom auf dem Weg zum Kollaps

Das sehen die meisten Forscher anders. Siehe hier die Arbeit von Latif@all:

https://www.nature.com/articles/s41558-022-01342-4

Das ist alles noch im Bereich der vorindustriellen Range.

Disclaimer: bedeutet nicht, dass es keinen menschengemachten Klimawandel gibt. Bedeutet nur, dass diese Begründung nicht dafür geeignet ist :Blumen:

Genussläufer 13.02.2024 10:52

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1738343)
Die derzeit aussichtsreiche Speicherung großer Energiemengen haben wir bereits, unsere Gasinfrastruktur. Sämtliche neuen Gasheizungen müssen schon "H2-ready" sein, die geplanten neuen Gaskraftwerke sollen Wasserstoff nutzen können, fehlt nur noch die Elektrolyse im großen Stil um H2 zu erzeugen.

Die deutschen Erdgasspeicher haben eine Kapazität von 24,6 Mrd. Kubikmeter. Das sind die mit Abstand größten Speicher in Europa. Der Energiewert von Erdgas liegt dafür nur bei ca. 2/3 des Energiewerts von H2. Dafür hat H2 eine ca. 30mal geringere Dichte.

Wie soll das funktionieren? Welche Infrastruktur meinst Du? Was habe ich übersehen?

Meik 13.02.2024 17:56

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1738419)
Wie soll das funktionieren? Welche Infrastruktur meinst Du? Was habe ich übersehen?

Wie soll das nicht funktionieren? Es braucht keine Saisonspeicher, es geht doch darum Überschüsse sinnvoll zu speichern und Reserven für die relativ kurzen Dunkelflauten zu haben. Neben den Speichern selbern darf man zudem auch nicht vergessen welches riesige Volumen das Gasnetz selber hat.

Deine Dimensionsangaben sind falsch. Bei Normdruck von 1bar hat Wasserstoff 3kWh/m3, Erdgas je nach Quelle ca. 10kWh/m3. Bei gleichem Speichervolumen ist der Energiegehalt mit Wasserstoff rund 30% dessen von Erdgas. Dafür lässt sich Wasserstoff mit höherem Wirkungsgrad verstromen als Erdgas und benötigt nahezu keine Abgasreinigung da auch bei Verbrennung kaum NOx und Null CO, HC, paC oder ähnliche Stoffe entstehen können

https://www.asue.de/sites/default/fi...-02_Online.pdf

Genussläufer 14.02.2024 09:24

Erstmal vielen Dank für die Darlegung und den Link. Das war interessant. Wir liegen hier nicht weit auseinander. Mit der Verdichtung sind natürlich auch höhere Kosten verbünden. Hier mal konkrete Gedanken zu Deinen Einwürfen:

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1738455)
Wie soll das nicht funktionieren? Es braucht keine Saisonspeicher, es geht doch darum Überschüsse sinnvoll zu speichern und Reserven für die relativ kurzen Dunkelflauten zu haben.

Das ist so nicht richtig und auch unstrittig. Schwarzfahrer hatte hier mal eine gute Darstellung zu den Dunkelflauten und deren Relvanz verlinkt. Die dort dargelegte Denke ist fachlich ok und wird immer mehr auch von Befürwortern der grünen Energiewende übernommen:

https://www.tech-for-future.de/dunkelflaute/

Bitte lass Dich nicht davon abschrecken, dass der Autor ein Atombefürworter ist. Hier geht es nur um die Relevanz der Dunkelflaute.

Zitat:

Deine Dimensionsangaben sind falsch. Bei Normdruck von 1bar hat Wasserstoff 3kWh/m3, Erdgas je nach Quelle ca. 10kWh/m3. Bei gleichem Speichervolumen ist der Energiegehalt mit Wasserstoff rund 30% dessen von Erdgas. Dafür lässt sich Wasserstoff mit höherem Wirkungsgrad verstromen als Erdgas und benötigt nahezu keine Abgasreinigung da auch bei Verbrennung kaum NOx und Null CO, HC, paC oder ähnliche Stoffe entstehen können
Danke für den Hinweis. Das war in der Tat misleading. Sorry. Ich hätte direkt den Brennwert je qm gegeneinander halten sollen. Da liegen wir bei ca. 1,5 bis 1,8.

Wenn man den zukünftigen Wasserstoffbedarf zu Grunde legt, müssten wir neben der Nutzung der aktuellen Gasspeicher, welche auch angepasste werden müssten, diese ca. verdoppeln. Da ist also noch viel zu tun. Siehe hier:

https://www.dvgw.de/medien/dvgw/vere...cherstudie.pdf

Da man bei der Zulassung derartiger Möglichkeiten in Deutschland ein wenig zugeknöpft ist, kann das sehr lange dauern. Schafft man das ab, sollte man auch bei der Kernkraft geschmeidiger sein. Was ich damit sagen will, liegt gar nicht so weit von dem weg, was Du schreibst. Wir stehen uns selbst im Weg. Und hierbei ist nicht relevant, welchen Weg wir gehen.

Helios 14.02.2024 11:58

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1736822)
............
-Wärmepumpe 20T €, im Vergleich neuer Brenner 10T €.
...............

sorry fürs verspätete Einwenden.

Der erst 10 Jahre junge Öl-Brenner mit 90kw leistung ging dauernd auf Störung, lies sich jedesmal locker mittels rotem Entstörknopf in Gang setzen.

4 Monteure haben jeder was anderes herumgebastelt - einig waren sich alle, dass die Saugleitung Luft zieht und damit durch Kavitation in der Eindüsung die Flamme im Brennraum zerschießt und das halt nicht immer.

Nachdem die Saugleitung inkl. Heberventil getauscht wurde, die Dimension stark verkleinert hätte es besser werden müssen - Banane!

Jetzt hab ich Fort Knox draus gemacht, weil ja eigentlich nur Sabotage übergbleibt, die von mir nicht initiierte Videoüberwachung hat nur meinereiner beim Entstören der Anlage in diversen Schlafanzügen und äußerst missmutig gezeigt.

Den Anlaufkondensator am Brennermotor entlötet und mit 1,2 mycro-Farad - soll 4 mF - gemultimetert. Getauscht und seitdem keine Störung mehr.

Kosten: 30 € - 1,5h für die Montage und eingeklemmte Finger

Die anderen Rechnungen hab ich noch nicht bekommen, die tipp ich blind ein - meine Pumpe dreht sonst unkontrolliert hoch.

und jetzt dazu die Störung an einer WP - was?? die ist schon 10 Jahre alt??? - da muss eine Neue her, die können wir nicht mehr reparieren mit all den chips und dem Leitungskram und den Kältemittellleitungen - nö also....
P.S. die würde um die 50k€ bei 90 kw Leistung kosten, unter Kumpels

tandem65 14.02.2024 14:01

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1738528)
sorry fürs verspätete Einwenden.

Für mich bitte auch noch ein alkoholfreies Paulaner bitte.

Nepumuk 14.02.2024 14:55

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1738486)
Das ist so nicht richtig und auch unstrittig. Schwarzfahrer hatte hier mal eine gute Darstellung zu den Dunkelflauten und deren Relvanz verlinkt. Die dort dargelegte Denke ist fachlich ok und wird immer mehr auch von Befürwortern der grünen Energiewende übernommen:

https://www.tech-for-future.de/dunkelflaute/

Bitte lass Dich nicht davon abschrecken, dass der Autor ein Atombefürworter ist. Hier geht es nur um die Relevanz der Dunkelflaute.

Naja, der Autor scheint Atomkraft ja als "die Lösung" für Dunkelflauten präsentieren zu wollen. Da liegt die Annahme schon nahe, dass die Gefahr durch Dunkelflauten größer werden zu lassen. Das geht schon damit los, dass er nicht erwähnt, welche Region in Europa er bzgl. der Dunkelflauten betrachtet, vermutlich ist es nur Deutschland.

Trotzdem ist das Thema natürlich real. Aus meiner Sicht macht aber nur eine europäische Betrachtung Sinn. Natürlich werden die Franzosen noch eine Weile Atomstrom liefern und wir werden diesen auch nutzen. Für Deutschland ist Atom tot, die Bundesregierung hat gerade ihre Kraftwerksstrategie beschlossen und wird auf Gaskraftwerke setzen. Damit ist die Frage für die nächsten Jahre beantwortet.
In der Zwischenzeit wird man dann lernen, wie relevant und problematisch Dunkelflauten dann im europäischen Verbund tatsächlich sind. Ich gehe davon aus, dass der Einfluss von Dunkelflaute durch verschiedene Maßnahmen wie dynamische Stromnutzung, verstärkten Stromtransport, intelligente Netze, Speicher etc. minimiert wird und damit auch der heute angenommene Bedarf am saisonalen Speichern sinken wird.

Genussläufer 14.02.2024 16:51

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1738562)
Naja, der Autor scheint Atomkraft ja als "die Lösung" für Dunkelflauten präsentieren zu wollen. Da liegt die Annahme schon nahe, dass die Gefahr durch Dunkelflauten größer werden zu lassen.

Ich habe bewusst diesen Autor genommen, weil er die Dunkelflaute wirklich verständlich erläutert. Auf den Bias in Richtung Atomenergie habe ich bewusst hingewiesen. Die Darstellung findet sich auch in anderen Ausarbeitungen so wieder.

Zitat:

Das geht schon damit los, dass er nicht erwähnt, welche Region in Europa er bzgl. der Dunkelflauten betrachtet, vermutlich ist es nur Deutschland.
Er bezieht sich hier tatsächlich auf Deutschland. Das Problem wird aber durch Stromimporte nicht drastisch reduziert. Darüber besteht mittlerweile breiter Konsens. Du hast aber dahingehend Recht, dass man das Thema reduzieren kann. Dem Import wird in Summe ein eher geringer Anteil an der Lösung beigemessen.

Zitat:

Für Deutschland ist Atom tot
Hier haben wir Konsens. Unsere Gründe unterscheiden sich allerdings stark. Ich glaube nicht an Atomstrom, weil in Deutschland an dem Punkt keine Investitionssicherheit gegeben ist. Zumindest ist das einhellige Meinung in der Industrie. Da werden wir als "Dritte Welt" Land ohne Rechtssicherheit betrachtet. Das ist explizit auf dieses Thema fokussiert. Bitte nicht dahingehend interpretieren, dass ich grds. die Rechtssicherheit in D in Frage stelle :Blumen:

Zitat:

die Bundesregierung hat gerade ihre Kraftwerksstrategie beschlossen und wird auf Gaskraftwerke setzen. Damit ist die Frage für die nächsten Jahre beantwortet.
Auch das teile ich. Ich bin aber gespannt, woher wir das Gas letztendlich beziehen und zu welchem Preis.

Zitat:

In der Zwischenzeit wird man dann lernen, wie relevant und problematisch Dunkelflauten dann im europäischen Verbund tatsächlich sind. Ich gehe davon aus, dass der Einfluss von Dunkelflaute durch verschiedene Maßnahmen wie dynamische Stromnutzung, verstärkten Stromtransport, intelligente Netze, Speicher etc. minimiert wird und damit auch der heute angenommene Bedarf am saisonalen Speichern sinken wird.
In Bezug auf die Netzstabilität und untertägige Schwankungen teile ich das. Auch da bedarf es noch einiger Investitionen. Es ist aber machbar. Bei den saisonalen Speichermöglichkeiten sieht die Welt anders aus. Da könntest Du zu positiv gestimmt sein. Als Volkswirtschaft müssen wir hier immer den Worst Case abdecken. Und davon sind wir weit entfernt. Lfr. ist das sicher lösbar. Dafür bedarf es aber auch der Demut, dass unser geplantes System weit weg von Resilienz ist.

Schwarzfahrer 21.02.2024 13:46

Es gab hier öfter Diskussionen, welcher Weg besser ist zur Senkung von CO2-Emissionen im heizungsbereich - alles auf Wärmepumpe setzen, oder auch "lower-hanging-fruits" pflücken.

Die aktuellen Berichte vom Heizungsmarkt in 2023 zeigen, daß zwar das Heizungsgesetz selbst noch nicht viel Effekt hat, aber die Diskussion drumrum offenbar deutlichen Nutzen hatte:. Zwar haben die Leute nicht so viele Wärmepumpen, wie erhofft (ca. 70 % des Zielwerts), sondern eher Gas- und Ölheizungen gekauft (70 % Marktanteil, deutlicher Anstieg der Sanierungen). Aber der Effekt ist das Entscheidende:
Wenn ich das mit dem erhofften Effekt des Heizungsgesetzes in der letzten Version vergleiche (CO2-Einsparungen bei insgesamt 10,8 Millionen Tonnen bis 2030), werden allein die 2023 ausgetauschten Gasheizungen das Doppelte an Ersparnis bis 2030 erbringen. Und auch wenn der Austausch in Zukunft langsamer vorangeht, ist da noch viel Potential drin. Bei allem Nutzen der Wärmepumpe in vielen Szenarien, wäre es doch eine Vergeudung, dieses Potential nicht so weit wie möglich auszuschöpfen (vor allem dort, wo es besser zu den finanziellen Mitteln der Besitzer passt) - die Kosten der jeweils ersparten CO2-Tonne sind mit einem Brennwertkessel nun mal viel niedriger, als mit einer Wärmepumpe.

Klugschnacker 21.02.2024 17:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1739173)
Bei allem Nutzen der Wärmepumpe in vielen Szenarien, wäre es doch eine Vergeudung, dieses Potential nicht so weit wie möglich auszuschöpfen ...

Gewiss, aber bei einem neuen Heizkessel muss man die nächsten 20 Jahre mitberücksichtigen. Das Ding soll ja eine Weile laufen.

Unsere Gesetze legen fest, dass wir bis zum Jahr 2040 die Treibhausgas-Emissionen um 88% senken. Ab dem Jahr 2045 müssen die Emissionen bei netto Null liegen.

Aus meiner Froschperspektive scheint mir, dass eine fossile Heizung entlang dieses Reduktionspfades irgendwann wieder rausfliegt.

tandem65 21.02.2024 17:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1739173)
Bei allem Nutzen der Wärmepumpe in vielen Szenarien, wäre es doch eine Vergeudung, dieses Potential nicht so weit wie möglich auszuschöpfen (vor allem dort, wo es besser zu den finanziellen Mitteln der Besitzer passt) - die Kosten der jeweils ersparten CO2-Tonne sind mit einem Brennwertkessel nun mal viel niedriger, als mit einer Wärmepumpe.

Aber es will doch niemand seine funktionierende Gas/Ölheizung durch eine moderne ersetzen. Die werden so lange gefahren wie es irgend geht. Das hat null mit low hanging zu tun. Da müssen die Leute aus Ihrer Sicht ebenso unnötig investieren wie bei der Wärmepumpe. Da kann man auch gleich auf Wärmepumpe gehen und die aktuelle Belastung durch die Förderung minimieren. Wer irgend kann macht PV dazu und wird eher mittel als langfristig entspannter leben.
Aber in dem Sinne haben ja einige letztes Jahr auf neue Gas/Ölbrenner gesetzt. ;)

Trimichi 21.02.2024 18:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1739193)

Unsere Gesetze legen fest, dass wir bis zum Jahr 2040 die Treibhausgas-Emissionen um 88% senken. Ab dem Jahr 2045 müssen die Emissionen bei netto Null liegen.

Sicherlich, ja, gewiss doch. Die Frage dreht sich imho um das how-to und know-how. Während wir hier über Ofenführerschein in der EU glaube ich und Windräder in Deutschland diskutieren, beispielsweise, ist Herr Habeck cleverer. Denn er reiste ja nach Nordafrika, müsste Algerien gewesen sein? Hierbei ging es um grünen Wasserstoff, der mittels Solarpanelen in der Sahara gewonnen wird und über eine Pipeline durchs Mittelmeer nach Italien auch in Mitteleuropa und damit bei uns ankommen soll.

In den Fossilen sehe auch ich kaum die Zukunft. Island produziert zum Beispiel Aluminium mit Wasserkraft. In Finnland und Schweden klappte das auch mit Wasser- und Windkraft zudem?

Vllt kann Genussläufer sich dazu auessern was Photovoltaik in der Wüste für uns bedeuten könnte? Auch in Israel steht ein Solarkraftwerk. Wie das bei uns wegen der Schiefstellung der Erdachse nicht ertragbringend möglich ist.

Bleiben Wind-, Wasser- und Solarkraft, und vllt Holz als regenerative Energiequelle. Das Ofenschueren möchte ich mir von den Grünen in der EU jedenfalls nicht verbieten lassen. Fußbodenheizung nach einer Trainingseinheit auf dem Rad bringt fast nichts und verschwitzte Klamotten werden darauf auch nicht so schnell trocken wie im Wäschetrockner. Zumal wenn man selbige vorher in der Badewanne gewaschen hat.

Irgendwo soll ja der Wohlstand erhalten bleiben. Was wir brauchen ist echt Power. Solarfelder in der nordafrikanischen Wüste machten uns unabhängig von amerikanischen Frackinggas, und auch von russischem Gas, zumal Pistorius von einem Konflikt sprach mit Russland, der Jahrzehnte dauern wird. Gas aus den USA als auch aus RU scheinen mir keine dauerhaft gute Lösung.

Bleiben 16 bzw. 21 Jahre. Mir nicht. Ich lebe fast klimaneutral. Und für das was andere verbuchten und verbockten kann ich nichts.

Rechnet sich das btw. wäre das realisierbar: Solarfelder in der Wüste? Warum keine 30000 Windräder bauen die grünen Wasserstoff erzeugen?

Ich fürchte, ich verstehe wieder mal die Welt nicht mehr.

LG

TriVet 21.02.2024 19:08

Aktuell gibt’s mit 55% jdfls mehr als die Hälfte der Kosten für eine waermepumpe als Förderung, maximal sogar 70%. Zumindest bei Einbau bis 2028. und gedeckelt auf 30mille Gesamtkosten.
ich hoffe das in ça zwei, drei Jahren machen zu können, bis dahin sind die Pumpen (und der Einbau) hoffentlich günstiger.

Schwarzfahrer 21.02.2024 22:13

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1739196)
Aber es will doch niemand seine funktionierende Gas/Ölheizung durch eine moderne ersetzen. Die werden so lange gefahren wie es irgend geht. Das hat null mit low hanging zu tun. Da müssen die Leute aus Ihrer Sicht ebenso unnötig investieren wie bei der Wärmepumpe.

Stimmt so nicht unbedingt. Wir haben unsere 20 Jahre alte Gasheizung auch durch einen neuen Brennwertkessel ersetzt, obwohl der alte noch locker 10 Jahre getan hätte, allein weil klar war, wieviel besser der Wirkungsgrad ist. Bei einer Investition, die unter 30 % einer WP liegt, konnte ich den Verbrauch um locker 20- 30 % senken. Das sind "low hanging fruits". Eine WP in eine ähnliche Immobilie (100 Jahre altes Haus) einzubauen hätte locker das 4 - 5-fache gekostet (neben der WP selbst Änderung der Heizkörper, Anbau für Raum für Pufferspeicher, da Keller zu klein und nicht zugänglich, ...) auch mit der neuen Förderung noch min. das dreifache, die Rücklagen hat nicht jeder, das ist weder finanziell noch vom Aufwand her "low hanging". Es geht ja nicht um entweder-oder, sondern darum, überall das am ehesten Machbare bzw. für den Besitzer bezahlbare umzusetzen, nur dann ergibt sich eine nennenswerte Einsparung in der Summe aller Häuser in kurzer Zeit. Und 2023 hat das Potenzial im Bereich konventioneller Heizungen gezeigt, warum das nicht auch heben?

Genussläufer 22.02.2024 23:10

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1739200)
Vllt kann Genussläufer sich dazu auessern was Photovoltaik in der Wüste für uns bedeuten könnte? Auch in Israel steht ein Solarkraftwerk. Wie das bei uns wegen der Schiefstellung der Erdachse nicht ertragbringend möglich ist.

Ich habe mich sogar mal sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt. Das ist jetzt ein paar Jährchen her. Grund war die Finanzierungsstrategie für Desertec. Zumindest war es die Ausarbeitung für die Kapitalmarktfinanzierung eines wesentlichen Teilnehmers. Selbst zum damaligen Zeitpunkt war da bereits vieles möglich. Die ursprüngliche Idee hatte aber eine wesentliche Schwäche. Das war die Abhängigkeit von einem instabilen Land und damit Investitionsunsicherheit.

Was aber ganz sicher ist, ist das Potential an Energiegewinnung. Heute denken hier viele dezentraler. Wüste ja, aber nicht so konzentriert. Hier kann die Sonne hervorragend genutzt werden, um z.B. grüne Kraftstoffe zu gewinnen. Grüner Wasserstoff hat aber auch hier viele Nachteile. Methan ist leichter zu transportieren und kann z.B. in Verbrennungsmotoren (dezentral) oder auch in Kraftwerken (zentral) wieder verbraucht werden. An dem Punkt könnte Verbrennungsmotoren auch eine echte Alternative zum E-Antrieb sein. Von daher sehe ich diesen auch lfr. nicht final tot. Letztendlich ist es egal, ob die Ineffizienz im Kraftwerk oder am Antrieb entsteht. Hier zählt das Gesamtsystem. Aber auch für die Kraftwerke könnte hier eine interessante Alternative entstehen. Die Effizienz in der Wüste ist um mehrfaches größer als bei uns. Da kann auch über den Transport einiges verloren gehen und es ist immer noch günstiger. Das gilt sowohl für die ökologische Bilanz, aber viel wichtiger für den lfr. Erfolg auch für die ökonomische. Ich bin selbst gespannt, was da noch kommt.

Auf jeden Fall kann so ein grüner fossiler Energieträger ein relevanter Energieträger sein, der so effizient und vor allem transportabel ist wie die uns heute bekannten Energieträger.

Ich beobachte solche Dinge aber seit ein paar Jahren nur noch als Beobachter. Ich bin aus dem Finanzierungs- und Rohstoffgeschäft schon einige Jahre raus. Und echte Insides habe ich auch nicht mehr. Ich schaue mir das Thema eher aus privatem Interesse an. Vor allem interessieren mich lfr. lukrative Investitionsmöglichkeiten :Blumen:

Trimichi 23.02.2024 11:19

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1739306)
Ich habe mich sogar mal sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt. Das ist jetzt ein paar Jährchen her. Die Effizienz in der Wüste ist um mehrfaches größer als bei uns.

Auf jeden Fall kann so ein grüner fossiler Energieträger ein relevanter Energieträger sein, der so effizient und vor allem transportabel ist wie die uns heute bekannten Energieträger.

Ich beobachte solche Dinge aber seit ein paar Jahren nur noch als Beobachter. Ich bin aus dem Finanzierungs- und Rohstoffgeschäft schon einige Jahre raus. Und echte Insides habe ich auch nicht mehr. Ich schaue mir das Thema eher aus privatem Interesse an. Vor allem interessieren mich lfr. lukrative Investitionsmöglichkeiten :Blumen:

Danke für die Antwort.

Ich auch, insofern, mich mit Nordafrika sehr detailliert beschäftigt zu haben. Historisch. Das Buch von Paul Carell "Die Wüstenfüchse" wurde mir unter den Christ- und Weihnachtsbaum gelegt z.B.. Hab' ich dreimal durchgelesen, mindestens. Die Wüste ist der perfekte Schauplatz für Krieg gewesen. Nun eben für Solaranlagen und die Produktion des "Rohstoffs" H2. Nur wo? Ja, stimmt schon. Sehr gefährlich dort nach Ländern gegliedert, Marokko, Tunesien und Ägypten ginge, Algerien und Lybien nicht so? Ceuta und Melilla als Enklaven sind europaeisch (span.). Schwierig. Gibraltar liegt dort allerdings auch noch in der dieser Gegend (engl.). Algerien wäre wohl als Standort für Industrieanlagen ideal. Dort darf aber kaum jmd einreisen. Wenn du von Marokko z.B. Richtung Algerien wanderst weil dir alles Wurst ist, dann kommen sie und pfeifen dich zurück. Und das nach dem "arabischen Frühling", Demokratie dort also, etwas mehr Sicherheit? Viele, viele Vorurteile? Leider. Müssten mMn eben paar Mrds in Algerien investiert werden. Wir habens doch! Aber nein! Lieber in die Rüstung stecken. Deswegen kapiere ich ja die Welt nicht. Da liegt das "grüne Gold", man täte was für Afrika, viele Menschen könnten Arbeit finden usw.. Na-ja. Das ist Politik, fürchte ich.

Wie geschrieben, in Nordafrika würde das klappen mit dem grünen Wasserstoff. Viele Arbeitsplätze könnten dort entstehen in der Solar-Wasserstofftechnik. Der Haken ist imho diese Pipeline wegen dem internationalen Seerecht befürchte ich: sehr schwierig.

Müssen wir abwarten. Investieren würde ich dort nicht. Es sei denn, diese Pipeline durchs Mittelmeer nimmt Gestalt an. :Blumen:

LidlRacer 23.02.2024 13:54

Vor ein paar Tagen gab es einen interessanten Beitrag zu Biogas im WDR:

Westpol:
Neue Kraftwerke: Wäre Bio-Gas günstiger als Gas?


"Die Bundesregierung plant neue Gaskraftwerke, um in Zukunft Strom zu produzieren, wenn nicht ausreichend Wind weht oder Sonne scheint. Doch statt teurer neuer Anlagen könnte in vergleichbarem Umfang Strom auch aus Biogas produziert werden. Und zwar früher und günstiger als mit Erdgas - und außerdem klimaneutral statt klimaschädlich. Zu dem Ergebnis kommt eine Berechnung im Auftrag des Branchenverbands der Erneuerbaren Energien. Dafür müssten die Biogas-Anlagen, die es schon gibt, umgerüstet werden. Westpol hat sich angeschaut, wie das funktionieren könnte."

Die entsprechende Pressemeldung vom Fachverband Biogas:
https://www.biogas.org/edcom/webfvb....258ACB002A9BE8

Klingt vernünftig, falls es wirklich realistisch ist, statt neue Gaskraftwerke zu bauen, bestehende Biogasanlagen aufzurüsten und gezielter als bisher einzusetzen.

Sorry, falls das hier schon diskutiert wurde.

Helmut S 23.02.2024 14:14

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1739306)
Ich beobachte solche Dinge aber seit ein paar Jahren nur noch als Beobachter.

Hast m al auf Marokko geschaut und auf die Deals mit UK und auch D?
Da geht richtig was :Blumen:

Genussläufer 24.02.2024 10:12

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1739367)
Hast m al auf Marokko geschaut und auf die Deals mit UK und auch D?
Da geht richtig was :Blumen:

Das kenne ich gut. Einige der Deals sogar intim ;)
Das macht auch sehr viel Sinn. Nur ist hier wieder das Risiko auf einzelne Länder gelegt. Und hier ist die Situation deutlich instabiler als in Russland zu Zeiten der fetten Gas Deals. Von daher macht eine Diversifizierung viel Sinn. Diversifizierung bedeutet dann aber auch andere Logistik. Ansonsten wird die mögliche Pipeline schnell zum bottleneck. Das war auch der Grund weswegen ich Methan als Alternative ins Spiel gebracht habe. Bei H2 muss man auch fragen, ob der Transport in der Form wirklich die geeignete Option ist. Warum nimmt man nicht die klassische Logistik und transportiert Vorstufen bzw. Träger wie z.B. Ammoniak? Das sind alles mögliche Alternativen. Dann ist natürlich die nächste Frage, ob diese Trägerstoffe auch als direkter Antrieb eingesetzt werden könnten. Dann machen wir aber wieder das Fass der Technologieoffenheit auf. Wenn sich so etwas rechnen würde, könnte es auch eine echte Alternative zur E-Mobilität sein. In der Schifffahrt wird es das auf jeden Fall. Beim Individualverkehr - soweit der überhaupt gewollt ist - könnte es auch Chancen haben :Blumen:

Siebenschwein 24.02.2024 13:54

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1739438)
…. Warum nimmt man nicht die klassische Logistik und transportiert Vorstufen bzw. Träger wie z.B. Ammoniak? Das sind alles mögliche Alternativen. …

Du kannst gar nicht so viel höhere solare Erträge in der Wüste erzielen,um die Verluste der angeflanschten Prozesse zu kompensieren. Allein die CO2-Abscheidung aus der Luft kostet Dich so viel Energie, dass das komplett unwirtschaftlich wird. Luftzerlegung für Ammoniaksynthese ist auch nicht billig.Schon die Wasserelektrolyse hat maximal 78% thermodynamischen Wirkungsgrad.Wasser haste in der Wüste auch keins, Meerwasserentsalzung kostet Unmengen an Energie und und und. Das sind alles Anlagenteile, die Invest kosten - und an Ende konkurrierst Du gegen eine „simple“ Stromleitung (ja, ich weiss, die kostet auch) - und deren Verlust sind vielleicht 10% auf der Strecke bzw du musst besser und billiger sein als die Solarzelle direkt in Südspanien aufzustellen.

Meik 24.02.2024 15:15

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1739367)
Hast m al auf Marokko geschaut und auf die Deals mit UK und auch D?
Da geht richtig was :Blumen:

Schlimm genug, lernen wir wirklich nie? :Nee:

Die Stellungnahme vom Biogasverband ist nichts besser, da vermischt man geschickt zwei völlig verschiedene Dinge für die eigenen wirtschaftlichen Interessen. Biogaserzeugung ist das eine, wie das Gas genutzt wird eine andere.

Helmut S 24.02.2024 15:31

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1739463)
Die Stellungnahme vom Biogasverband ist nichts besser, da vermischt man geschickt zwei völlig verschiedene Dinge für die eigenen wirtschaftlichen Interessen. Biogaserzeugung ist das eine, wie das Gas genutzt wird eine andere.

Was haben die denn gesagt? :Blumen:

LidlRacer 24.02.2024 15:49

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1739469)
Was haben die denn gesagt? :Blumen:

Das, was ich gestern verlinkt und kurz zitiert habe.

Genussläufer 24.02.2024 17:46

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1739460)
Du kannst gar nicht so viel höhere solare Erträge in der Wüste erzielen,um die Verluste der angeflanschten Prozesse zu kompensieren. Allein die CO2-Abscheidung aus der Luft kostet Dich so viel Energie, dass das komplett unwirtschaftlich wird. Luftzerlegung für Ammoniaksynthese ist auch nicht billig.Schon die Wasserelektrolyse hat maximal 78% thermodynamischen Wirkungsgrad.Wasser haste in der Wüste auch keins, Meerwasserentsalzung kostet Unmengen an Energie und und und. Das sind alles Anlagenteile, die Invest kosten - und an Ende konkurrierst Du gegen eine „simple“ Stromleitung (ja, ich weiss, die kostet auch) - und deren Verlust sind vielleicht 10% auf der Strecke bzw du musst besser und billiger sein als die Solarzelle direkt in Südspanien aufzustellen.

Natürlich wäre der Strom besser. Das löst aber weder das Problem der Anfälligkeit, noch der Speicher. Und gerade hier wäre eine echte Chance für saisonale Speichermöglichkeiten. Es gibt hier keine preiswerte Alternative. Dazu kommt, dass man doppelt Abhängigkeiten aufbauen kann. Einerseits betrifft das die Lieferantenseite und andererseits die Technologie. Das System könnte so deutlich weniger fragil werden.

Meik 24.02.2024 18:33

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1739482)
Dazu kommt, dass man doppelt Abhängigkeiten aufbauen kann. .

Das meinte ich doch mit "nicht lernen wollen". Wirtschaftliche Beziehungen ja, wenn es wieder in Abhängigkeiten endet haben wir doch den selben Käse wie derzeit. Wir haben so viel Potential für EE in Europa, irgendwann muss man doch mal begreifen dass man sich zumindest ein großes Stück aus diesen extremen Abhängkgeiten lösen muss.

Da kommt dann irgendwann ein Segelboot, einmal Bumm und wir gucken wieder blöd aus der Wäsche.

Genussläufer 24.02.2024 23:19

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1739487)
Das meinte ich doch mit "nicht lernen wollen". Wirtschaftliche Beziehungen ja, wenn es wieder in Abhängigkeiten endet haben wir doch den selben Käse wie derzeit. Wir haben so viel Potential für EE in Europa, irgendwann muss man doch mal begreifen dass man sich zumindest ein großes Stück aus diesen extremen Abhängkgeiten lösen muss.

Da kommt dann irgendwann ein Segelboot, einmal Bumm und wir gucken wieder blöd aus der Wäsche.

Ich bin da ganz bei dem, was Trimichi aufgezeigt hat. Die Effizient bei der Energiegewinnung ist in Bezug auf Sonne in Mitteleuropa eher suboptimal. In Nordafrika sieht die Welt anders aus. Diversifikation bedeutet, dass man sich nicht an ein Land kettet, sondern das Risiko aufteilt. Gleiches gilt für die Technologie. Einseitige Technologie bedeutet dann Abhängigkeit von bestimmten Rohstoffen. Ich halte die die Europäische Autarkie für eine Illusion. Von daher hoffe ich auf Diversifikation in der Technologie und in den Lieferantenbeziehungen. Alles andere ist meines Erachtens viel zu fragil.

TriVet 26.02.2024 09:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1736295)
Meines Wissens wird die BMW-Aktie besser bewertet als die Daimler-Aktie. BMW setzt auf eine Kombination aus Verbrenner und Elektroantrieb. Daimler zukünftig komplett auf den Elektroantrieb.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1736451)
Daimler setzt auf Premiummodelle und auf eAntriebe.

Dazu lese ich heute in meiner Tageszeitung:
dass etwa Mercedes seine Kompaktklasse eindampft und die Schwaben Autos wie die A- oder die B-Klasse auslaufen lassen, liegt am Streben nach Höheren: Konzernchef Ola Källenius will den Stern nach eigenen Angaben auf ein Niveau rücken mit Louis Vuitton oder Chanel und Mercedes gar vollends auf Luxus trimmen; da passen halbwegs bezahlbare Autos dann nicht mehr ins Bild.

.

Nogi87 26.02.2024 09:34

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1739587)
Dazu lese ich heute in meiner Tageszeitung:
dass etwa Mercedes seine Kompaktklasse eindampft und die Schwaben Autos wie die A- oder die B-Klasse auslaufen lassen, liegt am Streben nach Höheren: Konzernchef Ola Källenius will den Stern nach eigenen Angaben auf ein Niveau rücken mit Louis Vuitton oder Chanel und Mercedes gar vollends auf Luxus trimmen; da passen halbwegs bezahlbare Autos dann nicht mehr ins Bild.

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Naja eigentlich ist es doch eher so. Wer einen Kleinwagen will kauft keinen Mercedes weil er im Verhältnis zu teuer ist und wer einen Mercedes kaufen will kauft keinen Kleinwagen.

Schwarzfahrer 26.02.2024 09:35

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1739587)
Dazu lese ich heute in meiner Tageszeitung:
dass etwa Mercedes seine Kompaktklasse eindampft und die Schwaben Autos wie die A- oder die B-Klasse auslaufen lassen, liegt am Streben nach Höheren: Konzernchef Ola Källenius will den Stern nach eigenen Angaben auf ein Niveau rücken mit Louis Vuitton oder Chanel und Mercedes gar vollends auf Luxus trimmen; da passen halbwegs bezahlbare Autos dann nicht mehr ins Bild.

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Und ich lese neuerdings:
und
Mal sehen, welche Halbwertszeit solche Ziele und Prognosen haben...

TriVet 26.02.2024 09:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1731757)
...Das sage ich doch schon die ganze Zeit: über die "low hanging fruits" kann man eine Menge heben ...

Wo du gerade da bist, dann erklär mir doch, wieso du das, sehr low hängende, Tempolimit vehement ablehnst?

TriVet 26.02.2024 09:47

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1739590)
Naja eigentlich ist es doch eher so. Wer einen Kleinwagen will kauft keinen Mercedes weil er im Verhältnis zu teuer ist und wer einen Mercedes kaufen will kauft keinen Kleinwagen.

Sehe ich nicht so, die Rentner hier sind/waren froh und stolz, vom Golf auf einen A- oder B-Klasse Benz umzusteigen, da wirkt halt noch der Ruf aus dem letzten Jahrhundert, dass "ein Mercedes" das Beste sei.;)
ich bin inzwischen ja alt genug, um mich zu erinnern, welch Aufruhr es damals bei der Einführung des Baby-Benz (190er) gab.:cool:
Und dann die A-Klasse und der Elchtest:Lachanfall: , mein Nachbar (Zahnarztsohn) bekam damals einen der ersten (neu!) zum 18. Geburtstag.:Holzhammer:

keko# 26.02.2024 09:54

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1739587)
Dazu lese ich heute in meiner Tageszeitung:
dass etwa Mercedes seine Kompaktklasse eindampft und die Schwaben Autos wie die A- oder die B-Klasse auslaufen lassen, liegt am Streben nach Höheren: Konzernchef Ola Källenius will den Stern nach eigenen Angaben auf ein Niveau rücken mit Louis Vuitton oder Chanel und Mercedes gar vollends auf Luxus trimmen; da passen halbwegs bezahlbare Autos dann nicht mehr ins Bild.

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Man wird sehen... die deutschen eAutos sind im wichtigen Markt China nicht der Renner. Die Strategie von Daimler ist nicht unumstritten.

Wenn die EU auf eAutos setzt und die deutschen Hersteller auf den Premiummarkt, ist das eine sehr direkte Einladungen an die chinesischen eAutos nach Europa für das mittlere und untere Segment, die dort scheinbar längst konkurrenzfähig sind.

Nepumuk 26.02.2024 10:15

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1739595)
Man wird sehen... die deutschen eAutos sind im wichtigen Markt China nicht der Renner. Die Strategie von Daimler ist nicht unumstritten.

Wenn die EU auf eAutos setzt und die deutschen Hersteller auf den Premiummarkt, ist das eine sehr direkte Einladungen an die chinesischen eAutos nach Europa für das mittlere und untere Segment, die dort scheinbar längst konkurrenzfähig sind.

Ich vermute es anders herum. Mercedes Benz sieht sich mittelfristig gar nicht in der Lage, im bezahlbaren Segment mit zukünftigen chinesischen eAutos zu konkurrieren. Daher gehen sie komplett auf das Premiumsegment und hoffen dort überleben zu können. Man wird sehen, ob das funktioniert.

TriVet 26.02.2024 10:17

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1739595)
Man wird sehen... die deutschen eAutos sind im wichtigen Markt China nicht der Renner. Die Strategie von Daimler ist nicht unumstritten.

Wenn die EU auf eAutos setzt und die deutschen Hersteller auf den Premiummarkt, ist das eine sehr direkte Einladungen an die chinesischen eAutos nach Europa für das mittlere und untere Segment, die dort scheinbar längst konkurrenzfähig sind.

warum sollte das nur die EU tun?!
Der Verband der Automobilindustrie:
Die Elektromobilität weltweit auf dem Vormarsch
Deutschland hinter China und den USA drittgrößter Elektro-Pkw-Markt weltweit


Daraus:
Die Transformation vom Verbrennungsmotor zum Elektromotor, die in Anbetracht des ehrgeizigen UN-Klimaziels nötig ist, ist in der Automobilindustrie somit in vollem Gange


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:11 Uhr.

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