Schwarzfahrer |
07.01.2019 12:30 |
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1429061)
... Sowohl Schmidt (8) und Schröder (7 Jahre) bezeichnen Politikwissenschaftler nicht als tendentiell "links", sondern als "Pragmatiker der Mitte".
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Die "Mitte" ist auch ein relativer Begriff. die beiden bleiben aber im relativen Politikgefüge die eher Linken im Vergleich mit Kohl oder Adenauer. die Ausschläge nach links und rechts wünsche ich mir eh möglichst gering, da Überschwinger mehr Probleme als Nutzen bringen.
Zitat:
Mit dem Natodoppelbeschluss verlor Schmidt die Unterstützung der linken SPD und der Friedensbewegung, Schröder verlor diese mit dem Austritt Lafontaine´s, dem Sozialabbau und der Agenda 2010. Letztere führte zum Austritt vieler Linken aus der SPD und zur Gründung der WASG und brachte die Linke in den Bundestag.
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Bei der WASG und der Linken geht es um extreme Linkausleger, so wie die AfD ein extremer Rechstausleger ist. Meine Wunsch-Vorstellung von Links-Rechts wechsel bewegt sich in deutlich moderateren Bereichen.
Ansonsten zeigt das für mich, daß eine zu starke Bewegung einer großen Partei (besonders wenn an der Regierung) weg vom ursprünglichen Kern die Bildung von extremen Bewegungen auf der ursprünglichen Seite fördert: Schröder rückt von links zur mitte - die Linke erstarkt. Merkel rückt die CDU richtung links - die AfD erstarkt. Beides nicht unbedingt förderlich für ein stabiles System. Die Position von Strauß (rechts von der CSU gibt es nur die Wand) war ehrlicher.
Zitat:
Die Kanzlerkandidaten der SPD lehnten bisher im Bund eine Koalition mit der Linke kategorisch ab.
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Tut ja die CDU in bezug auf die AfD genauso. Extreme Positionen sind nun mal nicht für jeden attraktiv.
Zitat:
In meinen Augen verschiebt man einfach das politische Koordinatensystem, um die Rechte als Mitte erscheinen zu lassen, wenn man anfängt, Merkel´s Politik als "links" zu bezeichnen.
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Ebenso verschiebt man das Koordinatensystem in die andere Richtung, wenn man vorschnell Kritiker der Merkelschen Politik, die mehr Konservatives einfordern, als rechtsextrem brandmarkt. Seit Schröder ist es wohl mode geworden, daß sich jeder gerne als "Mitte" definiert - und damit andere leichter zum "Extrem" erklären zu können.
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