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Natürlich hat die 10kg Bleikugel, wenn sie auf dem Boden aufschlägt wesentlich mehr kinetische Energie als die 1kg Holzkugel, nämlich exakt 10mal so viel, die sie dann schlagartig an den Boden weitergibt, was zu einer stärkeren Erwärmung des Bodens (oder je nach Bodenbeschaffenheit zu einer plastischen Verformung) führt. Aber die 10kg Bleikugel hat eben nicht wesentlich mehr Geschwindigkeit als die gleich große Holzkugel (und bei einem Fall im Vakuum wären die beiden Körper trotz ihrer gravierend unterschiedlichen kinetischen Energie exakt gleich schnell). Und um zurück zu unserem Beispiel zweier unterschiedlich schwerer Radfahrer zu kommen: der schwerere Radfahrer benötigt mehr Beschleunigungsenergie, um überhaupt erstmal ein höheres Tempo zu erreichen als der leichtere Radfahrer. |
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Edit: für Interessierte: https://rechneronline.de/g-beschleun...windigkeit.php Wenn man die Daten der Kugeln eingibt (ich habe jetzt mal "gut geschätzt") und jeweils nur das Gewicht variiert (alle anderen Werte genau gleich lässt), kommt man auf folgende konstante Fallgeschwindigkeiten: 10kg Kugel: 162 km/h 1 kg Kugel: 51 km/h |
Physik aus dem Studium ist zwar eine weile her, aber die Hangabtriebskraft hab ich noch im Kopf
F=m*g*sin(a) die Hangabtriebskraft geht also linear mit dem Gewicht einher. Je schwerere, desto schneller also. Das stimmt aber nicht ganz, da der Luftwiederstand mit 2er Potenz zunimmt. Doppelte Geschwindigkeit, vierfacher Luftwiederstand. Ein Fahrer mit 100kg Systemgwicht ist bergab immer schneller als einer mit 70kg Systemgewicht. Es hält sich jedoch in Grenzen, da die Hangabtriebskraft nahezu vollständig zur Überwindung des Luftwiderstands gebraucht wird |
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In unserem Beispiel erreicht die 10mal so schwere Kugel mit gleicher Aerodynamik gerade mal eine dreimal so hohe Geschwindigkeit. Leider geht aus dem Rechner nicht hervor, ab welcher Fallhöhe diese Endgeschwindigkeit erreicht wird. Die Abfahrten in St. George sind halt im Hochgeschwindigkeitsbereich nur rund 200 bis 250hm lang (in den flacheren Abschnitten muss man treten), so dass die theoretisch erreichbare Endgeschwindigkeit dort sowieso nicht erreicht wird und Blummenfelts Systemgewicht ist darüberhinaus nicht 10mal so hoch wie das Systemgewicht von Sam Long, sondern nahezu identisch. Sam Long wirkt nur schlanker, weil er eben viel größer ist. Ich würde meine These weiterhin aufrechterhalten, das Radfahrer unterschiedlichen Körpergewichts in der Realität des Radsports keinen echten Vorteil haben, da die höhere Hangabtriebskraft bei höherem Gewicht (denn höheres Gewicht bedeutet bei einem Menschen nunmal stets auch breiter) von der höheren Frontangriffsfläche aufgefressen wird. Ich bin schon so viele Abfahrten mit meiner deutlich leichteren Frau bergab (und wir fahren oft mit identischen Rahmen) gerollt: wenn wir nebeneinander fahren, ist stets derjenige, der die schnelleren Laufräder hat auch der schnellere (ich fahre oft bewusst langsamere Laufräder um den geschlechtsbedingten Unterschied in unserer Leistungsfähigkeit auszugleichen) (oder eben derjenige, der sich kleiner macht) und dieselbe Beobachtung macht man bei langen Geraden auf Alpenabfahrten. Hier in diesem Tour-Text wird auch auf unterschiedliche erreichbare Geschwindigkeiten eingegangen: das Gewicht wird dabei überhaupt nicht angesprochen, weil es einfach im Radsport bergauf sehr wohl, bergab aber eben nicht praxisrelevant ist gegenüber der eingenommenden Abfahrtshaltung, die die Aerodynamik massiv beeinflusst. |
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Hafu, mich würde interessieren wie du zur eher zweigeteilten Meinung stehst, dass einerseits Blumis "Agegrouperposition" nicht gut sei, weil auf dieser Strecke Aerodynamik sehr wichtig sei, andererseits schreibst du er hatte damit Vorteile, weil er deutlich länger in Aero bleiben konnte als andere. Wäre nun eine sportlichere Haltung besser oder schlechter gewesen? |
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Allerdings: Ich habe nen Sportsfreund, der mal zwei Jahre in nem Continentalteam als Neo-Pro gefahren ist. Der ist von uns immer der Schnellste bergab. Er hat ein vergleichsweise „altes“ Rad mit Felgenbremsen und ohne Steckachsen. Ich vermute deshalb, dass Fahrkönnen technische Aspekte dominiert ;) Zitat:
Jedoch: Die Frage ob der schwerere Radfahrer in der Realität (d.h. die Radfahrer werden nicht vom Lehrer in einer Vakuumröhre fallen gelassen ) schneller den Berg runter rollt als der Leichte, ist doch ne klassische „Einserbremse“. :Lachen2: Selbstverständlich rollt der Schwerere deutlich schneller. Der Punkt ist, dass nicht nur Newton hier seine Finger im Spiel hat, sondern auch Stokes mit seiner Reibung. Ich weiß echt nicht mehr genau wie das ging, aber der Punkt ist, dass die Masse sich hier nicht mehr raus kürzt und im Reibungsanteil (der wiederum der Geschwindigkeit entgegenwirkt) im Nenner steht. Je größer die Maße, umso weniger wird also von der Geschwindigkeit „abgezogen“. Ich konnte mir vergleichsweise das gut merken, denn - sagen wir mal so - meine Interpretation der Dinge fand seinerzeit im Lehrerkollegium keine Anhänger. :Cheese: :Blumen: |
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