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Siebenschwein 25.01.2024 14:10

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736544)
Ich bin so froh, dass wir eine so vorausschauende und präzise prognostizierende Regierung haben. Ich will mir gar nicht vorstellen von solchen Realitätsverweigerern wie in den USA, Frankreich, Schweden, Finnland, Frankreich und 15 anderen regiert zu werden. Diese Deppen haben tatsächlich auf der Weltklimakonferenz behauptet, dass CO2 Neutralität bis Mitte des Jahrhunderts ohne Kernkraft nicht möglich ist.

Das ist keine Frage von möglich/unmöglich. Aber rein finanziell ist der Zubau von Kernkraft vorsichtig gesagt nicht annähernd konkurrenzfähig gegenüber Solar und Wind. Was die Projekte an Planungs-und Bauzeiten haben, muss man nicht mehr kommentieren. Aber wer in 15-20 Jahren Atomstrom braucht, sollte schleunigst anfangen zu bauen.
Warum ich in etwas investieren soll, das erst in vielen Jahren ein absehbar überteuertes Produkt liefert, wenn die billige Alternative praktisch sofort verfügbar ist, erschliesst sich mir nicht.
Alle anderen Fragen sparen wir hier mal aus.

Nepumuk 25.01.2024 14:27

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736544)
Ich bin so froh, dass wir eine so vorausschauende und präzise prognostizierende Regierung haben. Ich will mir gar nicht vorstellen von solchen Realitätsverweigerern wie in den USA, Frankreich, Schweden, Finnland, Frankreich und 15 anderen regiert zu werden. Diese Deppen haben tatsächlich auf der Weltklimakonferenz behauptet, dass CO2 Neutralität bis Mitte des Jahrhunderts ohne Kernkraft nicht möglich ist.

Mag sein, dass sie das gesagt haben. Handeln tun die genannten Nationen auf jeden Fall nicht danach. Weder der aktuell, noch der geplante, noch der angekündigte Ausbau der Kernenergie reicht auch nicht ansatzweise aus, um die Ziel CO2 Neutralität zu erreichen. Alle anderen 180 Nationen behaupten das noch nicht mal.

Genussläufer 25.01.2024 14:48

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1736568)
Mag sein, dass sie das gesagt haben. Handeln tun die genannten Nationen auf jeden Fall nicht danach. Weder der aktuell, noch der geplante, noch der angekündigte Ausbau der Kernenergie reicht auch nicht ansatzweise aus, um die Ziel CO2 Neutralität zu erreichen.

Zu diesen anderen 180 gehören z.B. China und Russland. Und die setzen bereits darauf. Aber wie gerade angesprochen als Teil des Ganzen. Ansonsten setzen diese beiden Länder auch weiterhin in hohem Maße auf fossile Energien.

Von den wirtschaftsstarken Staaten der Developed Markets (Westen) ist an sich nur Deutschland nicht an Bord. Die Emerging Markets (mehrheitlich globaler Süden) haben gemäß Pariser Klimaabkommen eh keine Verpflichtungen. Und genau diese werden sie einhalten.

Von daher sehe ich die Forderung der 20 eher ermutigend :Blumen:

Genussläufer 25.01.2024 15:25

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1736560)
Das ist keine Frage von möglich/unmöglich. Aber rein finanziell ist der Zubau von Kernkraft vorsichtig gesagt nicht annähernd konkurrenzfähig gegenüber Solar und Wind. Was die Projekte an Planungs-und Bauzeiten haben, muss man nicht mehr kommentieren. Aber wer in 15-20 Jahren Atomstrom braucht, sollte schleunigst anfangen zu bauen.

Da bin ich bei Dir. Die Vorlaufzeiten sind immens.

Zitat:

Warum ich in etwas investieren soll, das erst in vielen Jahren ein absehbar überteuertes Produkt liefert, wenn die billige Alternative praktisch sofort verfügbar ist, erschliesst sich mir nicht.
Alle anderen Fragen sparen wir hier mal aus.
Bis vor ein paar Jahren war die Kernkraft tatsächlich in Konkurrenz zu Strom- und Sonnenenergie. Die neueren Werke ermöglichen aber deutlich flexiblere Zuschaltzeiten. Und genau dann könnte auch eingespeist werden. Da dies genau dann der Fall sein wird, wenn Strom und Sonne fehlen, wird der Preis entsprechend hoch sein. Das hatten wir weiter oben schon mehrfach als doppelte Infrastrukturkosten diskutiert. Aber eins ist klar, je weniger die KKWs in der Grundlast laufen, umso teurer wird die Zuschaltung. Im Prinzip übernehmen sie dann den Job eines Versicherungsunternehmens mit physischer Lieferung für Energie. Das wird sch... teuer. Aber was ist die Alternative? Es gibt sie nicht. Zumindest ist nichts in so kurzer Zeit absehbar.

Feanor 25.01.2024 15:33

Wer soll denn die ganzen Atomkraftwerke bauen? Es gibt doch kaum noch Anbieter in dem Markt und die sind doch mit den aktuellen Projekten schon überfordert.
Ich war beruflich in ein Reaktor-Projekt in China involviert. Wurde Ende 2023 mit 8 Jahren Verspätung in Betrieb genommen. In der Zeit bauen die 2 Flughäfen in Peking, aber ein Atomkraftwerk wird selbst in China nicht mal eben hingestellt.
Atomkraft ist ein politisches Thema, in beide Argumentationsrichtungen. Wirtschaftlich mit allen Kosten (einschließlich Versicherung, Rückbau, Atommülllagerung etc.) wäre es nicht tragbar. Da aber viele Kosten auf die Allgemeinheit umgelegt werden, ist die Rechnung eine andere

Genussläufer 25.01.2024 15:45

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1736590)
Wer soll denn die ganzen Atomkraftwerke bauen? Es gibt doch kaum noch Anbieter in dem Markt und die sind doch mit den aktuellen Projekten schon überfordert.

Wer Investitons- und Rechtssicherheit hat, wird schon investieren. Die Anbieter haben sich zurückgezogen, weil sie genau das nicht mehr hatten. Natürlich bekommst Du das nicht von jetzt auf hier wieder angestoßen. Das bedarf politischem Willen und Zeit. Wasserkraft ist endlich. Biomasse ist endlich. Wind und Sonne sind in Summe völlig ausreichend, aber unzuverlässig. Man kann Die Welt nicht auf den energetischen Kopf stellen, wenn man dafür keine Lösung hat. Es kann nur ein Mix aus verschiedenen Energiequellen sein. Sonne und Wind kann dabei absolut die größte Rolle spielen. Das ist gut vorstellbar. Es kann aber nicht die einzige Rolle spielen.

tandem65 25.01.2024 15:52

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736576)
Zu diesen anderen 180 gehören z.B. China und Russland. Und die setzen bereits darauf. Aber wie gerade angesprochen als Teil des Ganzen. Ansonsten setzen diese beiden Länder auch weiterhin in hohem Maße auf fossile Energien.

Übrigens China:
https://efahrer.chip.de/news/87-giga...rekord_1011134

https://www.spiegel.de/wirtschaft/wi...9-bca764b4ad8b

China macht ja gar nichts. Natürlich bauen die Ihre Meiler fertig. Ebenso die Kohlkraftwerke. Aber sie machen eben auch sehr viel für EE.

Übrigens wird bei uns ja in letzter Zeit sehr oft bereits nahe 100% aus EE bestritten dank der Windverhältnisse und obwohl Bayern sich immer noch quer stellt.

Feanor 25.01.2024 16:17

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736595)
Wer Investitons- und Rechtssicherheit hat, wird schon investieren. Die Anbieter haben sich zurückgezogen, weil sie genau das nicht mehr hatten. Natürlich bekommst Du das nicht von jetzt auf hier wieder angestoßen. Das bedarf politischem Willen und Zeit. Wasserkraft ist endlich. Biomasse ist endlich. Wind und Sonne sind in Summe völlig ausreichend, aber unzuverlässig. Man kann Die Welt nicht auf den energetischen Kopf stellen, wenn man dafür keine Lösung hat. Es kann nur ein Mix aus verschiedenen Energiequellen sein. Sonne und Wind kann dabei absolut die größte Rolle spielen. Das ist gut vorstellbar. Es kann aber nicht die einzige Rolle spielen.

Zusammenfassend: Aktuell gibt es keine Ressourcen, die diese Menge an Atomkraftwerken bauen kann. Außerdem dauern Genehmigung, Bau etc. ewig lange (>20 Jahre für ein einziges) und die Kosten werden meist um ein vielfaches überschritten. Und wir wissen immer noch nicht wohin mit dem Müll. Hört sich nach einem guten Plan an.
Da habe ich mehr Hoffnung in Speichertechnologien, V2G, intelligente Steuerungen etc. Das ist scheinbar auch wirtschaftlich darstellbar, denn auch ohne politischen Willen wird da investiert.

Genussläufer 25.01.2024 16:19

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1736597)
Übrigens China:
https://efahrer.chip.de/news/87-giga...rekord_1011134

https://www.spiegel.de/wirtschaft/wi...9-bca764b4ad8b

China macht ja gar nichts. Natürlich bauen die Ihre Meiler fertig. Ebenso die Kohlkraftwerke. Aber sie machen eben auch sehr viel für EE.

Die Chinesen nehmen mit, was sie kriegen können. Wo Wind- und Sonnenenergie Sinn machen, gehen die rein. Der Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtmix nur leicht gestiegen. Der CO2 Ausstoß nimmt ordentlich zu. 2030 soll der Peak erreicht werden. Das bedeutet aber nur, dass es dann nicht noch mehr wird. Für China ist EE ein Puzzletein.

Schau mal spaßeshalber auf die Prognosen der Internationalen Energieagentur. Dort wird 2050 mit einem im Vergleich zu heute 10% bis 15% höheren CO2 Ausstoß gerechnet als heute.

Zitat:

Übrigens wird bei uns ja in letzter Zeit sehr oft bereits nahe 100% aus EE bestritten dank der Windverhältnisse und obwohl Bayern sich immer noch quer stellt.
Nein. Das ist leider ein verbreiteter Irrglaube. Es sind knapp über 20% bei maximaler Nutzung. In der Realität haben wir einen einen absoluten Anteil an EE von ca. 17%. Der größte Teil ist Biomasse. Strom und Wind liegen bei ca. 6%.

Genussläufer 25.01.2024 16:22

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1736600)
Da habe ich mehr Hoffnung in Speichertechnologien, V2G, intelligente Steuerungen etc. Das ist scheinbar auch wirtschaftlich darstellbar, denn auch ohne politischen Willen wird da investiert.

Ich bin auch ein großer Freund der Speichertechnologien. Das ist aber genauso herausfordernd wie Atomkraft.

Es geht hier nicht um Netzstabilität oder Tagesschwankungen. Da sehe ich auch Lösungen. Bei den saisonalen Speichern zeigt sich keine kfr. Lösung.

tandem65 25.01.2024 16:47

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736595)
Wer Investitons- und Rechtssicherheit hat, wird schon investieren. Die Anbieter haben sich zurückgezogen, weil sie genau das nicht mehr hatten. Natürlich bekommst Du das nicht von jetzt auf hier wieder angestoßen. Das bedarf politischem Willen und Zeit.

So, jetzt unterstellen wir mal daß es einen politischen Willen geben könnte. Wenn ich die Sache richtig sehe geht nach Herrn Merz, Söder, Spahn, Huber...... aber gerade jetzt die Deutsche Industrie zugrunde ob der Preise. Für die CO2 Emissionen bringt es auch kurzfristig nichts.
Aber da sind wundersamerweise die CO2 Emissionen aus den Braun/Steinkohlekraftwerken trotz des Atomausstiegs unter das Niveau von 1965

https://twitter.com/energy_charts_d/...155067/photo/1

Ende Dezember haben wir einen Haufen EE z.B. nach Frankreich verkauft.
In Frankreich protestieren die bauern auch gegen die Wasserentnahmen der KKW weil Ihnen Wasser für die Felder fehlen.

Warum soll es unmöglich sein Speicher Solar/Windkraft und Netze! entsprechend aufzubauen mit dem Geld was Du in die Hand nehmen möchtest für KKW?

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736595)
Wasserkraft ist endlich. Biomasse ist endlich.

Nein, endlich sind die Energieträger nicht. Sie sind nicht unendlich ausbaubar. Das ist ein Unterschied.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736595)
Wind und Sonne sind in Summe völlig ausreichend, aber unzuverlässig.

Nun, dafür gilt es Speicher zu bauen & Netze auszubauen. So wie wir dann EE-Strom nach Frankreich exportieren wenn Sie nicht genügend haben können wir aus Spanien, Italien, Frankreich.... EE Strom beziehen wenn Die dann auch weiter sind. Übrigens könnte dann ja z.B. Biomasse ein Speicher sein der nur angefasst werden muß wenn wirklich Dunkelflaute ist.

Siebenschwein 25.01.2024 16:53

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736601)
..
Schau mal spaßeshalber auf die Prognosen der Internationalen Energieagentur. Dort wird 2050 mit einem im Vergleich zu heute 10% bis 15% höheren CO2 Ausstoß gerechnet als heute.
..

Das stimmt nicht.
Du kannst gern einen Link dazu teilen. Ich könnte genauso aus dem Net Zero by 2050 Scenario der IEA zitieren, wo es heisst "Net zero means a huge decline in the use of fossil fuels. They fall from almost four-fifths of total energy supply today to slightly over one-fifth by 2050. Fossil fuels that remain in 2050 are used in goods where the carbon is embodied in the product such as plastics, in facilities fitted with CCUS, and in sectors where low-emissions technology options are scarce."

https://iea.imgix.net/7a072ab6-2e2d-4189-be4d-838912c0f641/iea-net-zero-milestone-figure-web.png?auto=compress%2Cformat&fit=min&q=80&rect=0 %2C0%2C2742%2C1305

Am Ende sind das alles Szenarien, die die IEA durchrechnet unter bestimmten Randbedingungen. Die IEA macht keine Prognosen für 2050.

Genussläufer 25.01.2024 23:09

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1736607)
Das stimmt nicht.
Du kannst gern einen Link dazu teilen. Ich könnte genauso aus dem Net Zero by 2050 Scenario der IEA zitieren, wo es heisst "Net zero means a huge decline in the use of fossil fuels.

Entschuldige bitte meinen Fehler. ich hatte das falsch im Kopf abgespeichert. Die Prognose, die ich meinte, kam nicht von der IEA, sondern der EIA (U.S. Energy Information Adminstration).

https://www.eia.gov/outlooks/ieo/narrative/index.php

halte das hier aufgezeigte Szenario für realistisch. Alles andere würde mich wirklich überraschen. Im Prinzip ist die Aussage, dass wir deutlich mehr Energie benötigen werden. Aber der größte Teil dieses Bedarfs wird aus EE kommen. Kann auch daran liegen, dass die Abbauintensität der Fossilen kaum noch gesteigert werden kann. Es wird aber ein starker Shift der fossilen Nutzung zwischen den Ländern vorhergesagt. Ist an sich auch logisch. Das Zeug kommt aus der Erde. Wir nehmen es nicht. Dann nimmt es jemand anderes.

holti72 26.01.2024 01:46

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1736605)

Der in dem Tweet erhaltene Link zur kompletten Statistik des Fraunhofer Instituts ist sehr Interessant, danke dafür.

groundhopper 26.01.2024 06:43

In der Statistik sind absolute Werte aufgeführt. Der relative Anteil von Kohle an der gesamten Stromerzeugung dürfte in Deutschland sogar noch deutlich stärker zurückgegangen sein, als es die Grafik suggeriert.

holti72 26.01.2024 07:02

Zitat:

Zitat von groundhopper (Beitrag 1736664)
In der Statistik sind absolute Werte aufgeführt. Der relative Anteil von Kohle an der gesamten Stromerzeugung dürfte in Deutschland sogar noch deutlich stärker zurückgegangen sein, als es die Grafik suggeriert.

Wie gesagt, der Link im Tweet führt zur kompletten Statistik: https://www.energy-charts.info/downl...23.pdf#page=14

Seite 14 dieser Statistik ist das was Du meinst?

tandem65 26.01.2024 07:22

Zitat:

Zitat von groundhopper (Beitrag 1736664)
In der Statistik sind absolute Werte aufgeführt. Der relative Anteil von Kohle an der gesamten Stromerzeugung dürfte in Deutschland sogar noch deutlich stärker zurückgegangen sein, als es die Grafik suggeriert.

Schön daß Dir das auffällt! Wobei natürlich nicht Anteile dargestellt wurden es handelt sich ja um Absolutzahlen.;)

Siebenschwein 26.01.2024 07:49

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736647)
Entschuldige bitte meinen Fehler. ich hatte das falsch im Kopf abgespeichert. Die Prognose, die ich meinte, kam nicht von der IEA, sondern der EIA (U.S. Energy Information Adminstration).

https://www.eia.gov/outlooks/ieo/narrative/index.php

halte das hier aufgezeigte Szenario für realistisch. Alles andere würde mich wirklich überraschen. Im Prinzip ist die Aussage, dass wir deutlich mehr Energie benötigen werden. Aber der größte Teil dieses Bedarfs wird aus EE kommen. Kann auch daran liegen, dass die Abbauintensität der Fossilen kaum noch gesteigert werden kann. Es wird aber ein starker Shift der fossilen Nutzung zwischen den Ländern vorhergesagt. Ist an sich auch logisch. Das Zeug kommt aus der Erde. Wir nehmen es nicht. Dann nimmt es jemand anderes.

Tja… und was muss ich im executive summary lesen?
„ Key among the unmodeled issues: our model does not assume future policy. We assume current policies, as of March 2023, remain in place. …
Therefore, our projections should not be interpreted as forecasts. Our projections represent a set of policy-neutral baselines against which future policy action can be evaluated. When interpreting our results, keep in mind the caveats associated with our analysis.“

Das ist also eine „wir machen 27 Jahre genau das, was heute schon beschlossen ist“- Projektion. Ob das wirklich realistisch ist?

Genussläufer 26.01.2024 15:48

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1736672)
Das ist also eine „wir machen 27 Jahre genau das, was heute schon beschlossen ist“- Projektion. Ob das wirklich realistisch ist?

Nein. Das ist nicht realistisch. Ich bin überzeugt, dass wir nichtmal das schaffen werden. Der Drang zum Protektionismus wird das verhindern. Und die Länder, die keine Verpflichtungen haben, werden dies im aktuellen Umfeld auch nicht ändern. Das sind aber genau die, deren Energiebedarf stark steigen wird. Und hier ist die Überlegung, was heute auf den Teller kommt, höher priorisiert als das Klima von morgen. Da wir mit der aktuellen Politik die Länder zur Unabhängigkeit drängen, setzen die auf das, was sie kriegen können. Bei China und Indien ist das in erster Linie Kohle. Das haben sie im eigenen Land. Was an Öl und Gas von aussen frei wird, wird auch verfrühstückt. Das ist meine Grundannahme.

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1736666)
Schön daß Dir das auffällt! Wobei natürlich nicht Anteile dargestellt wurden es handelt sich ja um Absolutzahlen.;)

Es sind doch aber die absoluten Zahlen relevant. Es ist doch nicht so, dass die Atmosphäre mit der Wirtschaft wächst. Wir sagen, dass wir heute zuviel CO2 ausstoßen. Das ist eine absolute Größe. Diese absolute Größe muss reduziert werden. Wenn der Energiebedarf steigt und dabei der relative Anteil an EE zunimmt, haben wir absolut nichts erreicht. Dann wird genauso viel in die Luft geblasen wie heute.

tandem65 26.01.2024 16:53

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736763)
Das sind aber genau die, deren Energiebedarf stark steigen wird. Und hier ist die Überlegung, was heute auf den Teller kommt, höher priorisiert als das Klima von morgen. Da wir mit der aktuellen Politik die Länder zur Unabhängigkeit drängen, setzen die auf das, was sie kriegen können. Bei China und Indien ist das in erster Linie Kohle. Das haben sie im eigenen Land. Was an Öl und Gas von aussen frei wird, wird auch verfrühstückt. Das ist meine Grundannahme.

Die Grundannahme ist halt nicht zwingend zutreffend. Die werden nämlich die Energie nehmen die sie Kostengünstig bekommen. Das ist meine Grundannahme.

Apropos weil Du Gestern China angesprochen hattest.

https://twitter.com/solarpapst/statu...367373/photo/1

Da scheint mir eher Atomkraft ein älteres Puzzlleteil zu sein

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736763)
Es sind doch aber die absoluten Zahlen relevant. Es ist doch nicht so, dass die Atmosphäre mit der Wirtschaft wächst. Wir sagen, dass wir heute zuviel CO2 ausstoßen. Das ist eine absolute Größe. Diese absolute Größe muss reduziert werden. Wenn der Energiebedarf steigt und dabei der relative Anteil an EE zunimmt, haben wir absolut nichts erreicht. Dann wird genauso viel in die Luft geblasen wie heute.

Du hast genau nichts von dem Chart verstanden.
Wir haben weniger Kohle verstromt als im Jahr 1965 Dazu haben wir 54 oder 58% Anteil EE in 2023 an der Strombörse gehabt.
Die Atomreaktoren die wir hatten und haben können können eben genau nicht die Kohlekraftwerke und auch nicht Gaskraftwerke ersetzen. Die ja nur einspringen wenn EE nicht genügend im Netz, nicht in D alleine vorhanden sind.
Mit Kernkraft kannst Du eher EE ersetzen als Kohle! Das macht am allerwenigsten Sinn.
Selbst wenn sie das könnten wie willst Du denn die Investitionskosten dafür dann darstellen. Das schreibst Du ja selbst.
Ich halte es auch für eine nicht zwingend korrekte Annahme daß auch bei uns der Energiebedarf in der Industrie einen ausbordenden Energiehunger haben wird daß wir mit den EE nicht hinterherkommen. Da gibt es nämlich auch allerorten die auch für ehemalige FDPler wichtige Innovation in Form von Sparpotentialen.
Wie ist übrigens die Preis/Leistungsentwicklung bei PV-Modulen!?

tandem65 26.01.2024 19:54

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736587)
Aber eins ist klar, je weniger die KKWs in der Grundlast laufen, umso teurer wird die Zuschaltung.

KKW sind ein Konzept für relativ statische Energieproduktion, die taugen doch nicht als Ersatz für Gas/Kohlekraftwerke. Genau deshalb ist ja das KKW kein Mittel um Strom günstig zu machen und zum Stabilisieren der Versorgung ebenso. Atomstrom sichert letzendlich das festhalten an fossilen Energieträgern weil er finanzielle Mittel bindet die in EE viel besser aufgehoben sind.
Andersherum formuliert wem EE zu teuer sind braucht an Atomstrom nicht zu denken.
Wenn es um CO2 geht ist es letztlich genauso.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736587)
Im Prinzip übernehmen sie dann den Job eines Versicherungsunternehmens mit physischer Lieferung für Energie. Das wird sch... teuer. Aber was ist die Alternative? Es gibt sie nicht. Zumindest ist nichts in so kurzer Zeit absehbar.

Wie schätzt Du Deine Aussage nach diesem Chart hier ein?

https://twitter.com/yo_ean/status/17...809691/photo/1

Mir ist klar das die PV / Windleistungen Peak sind. Das A & O sind guter Netzausbau & Speicher. Zu Speichern in China habe ich auch noch nichts gefunden.
Aber das ist die Alternative.
Lässt sich da die Aussage halten daß die anderen ja auch nichts machen?

Siebenschwein 26.01.2024 20:49

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1736763)
Nein. Das ist nicht realistisch. Ich bin überzeugt, dass wir nichtmal das schaffen werden. Der Drang zum Protektionismus wird das verhindern. Und die Länder, die keine Verpflichtungen haben, werden dies im aktuellen Umfeld auch nicht ändern. Das sind aber genau die, deren Energiebedarf stark steigen wird. Und hier ist die Überlegung, was heute auf den Teller kommt, höher priorisiert als das Klima von morgen. Da wir mit der aktuellen Politik die Länder zur Unabhängigkeit drängen, setzen die auf das, was sie kriegen können. Bei China und Indien ist das in erster Linie Kohle. Das haben sie im eigenen Land. Was an Öl und Gas von aussen frei wird, wird auch verfrühstückt. Das ist meine Grundannahme.
...

Ich bin da deutlich optimistischer.
Die Entwicklung der Nicht-Indistrieländer wird nicht so verlaufen, dass sie erstmal schrittweise die Technologien der letzten 50 Jahre nachholen. Beispiel Mobiltelefone: ganz Afrika hat mittlerweile Handyempfang - ohne erstmal ein Festnetz aufzubauen. Die Stationen werden übrigens oft durch Solarpanels lokal versorgt, weil kein Szromnetz vorhanden ist. Man überspringt also Technologieschritte und baut, was Sinn ergibt.
Genauso wird niemand Kohlekraftwerke bauen, wenn Wind und Solar günstiger sind. Das sind. Und diese Rechnung geht mittlerweile für Krafwerksneubauten auf. Alte, abgeschriebene Kraftwerke sind natürlich eine andere Nummer.
Die Theorie, dass alles, was an Ressourcen nicht bei uns verbraucht wird, von jemandem anders genutzt wird, halte ich übrigens für grossen Schwachsinn.

DocTom 26.01.2024 21:34

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1736792)
...
Die Theorie, dass alles, was an Ressourcen nicht bei uns verbraucht wird, von jemandem anders genutzt wird, halte ich übrigens für grossen Schwachsinn.

Warum? Magst du das erläutern?
Grundsätzlich hält doch mWn jedes Land seine Resourcen erstmal zurück und kauft am Markt.
Russland bietet aktuell viel und günstig, Indien und China (und Europa, das nur nicht direkt in/von RU kauft) kaufen, bevor sie die Landes-eigenen Vorräte fördern. Indien und China nutzen das fur das eigene wirtschaftliche Wachstum und produzieren dadurch weiter viel billiger als Europa.
Läßt sich doch alles leicht in iNet finden...

:Blumen:

tandem65 26.01.2024 21:49

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1736785)
Das A & O sind guter Netzausbau & Speicher.

Nach diesen Chart ist es in Europa alleine der Netzausbau ohne Speicher:

Chart zu Dunkelflauten in Deutschland/Europa

Aber Speicher wird es zusätzlich geben. Autos, Biomasse, Wasserkraft. OK, ganz sicher auch Batteriefarmen.

Jetzt noch mal zur Einordnung wie schnell Decarbonisierung mit Atomkraft geht:

Chart zu Leistung der in Bau befindlichen Atomreaktoren in China im Vergleich zu Wind/PV Zubau in 2023! Dazu der Vergleich Zubau Kohle im Schnitt 2013-2022 auf 9 Monate bezogen

Das bedeutet grob 7,5 mal die Leistung die Hinkley in vielleicht 10 Jahren mal Liefern soll haben die Chinesen in 12 Monaten mit PV & Wind zugebaut. Das hat mit Sicherheit nicht 7,5 mal so viel gekostet. Was in Gottes Namen macht Atomkraft jetzt so attraktiv für Investoren, daß die dort Schlange stehen? Warum nehmen wir nicht entsprechend Geld in die Hand und Subventionieren diese beiden Solarmodulhersteller in Deutschland damit Sie Konkurrenzfähige Preise machen können zu den Chinesen? Da ist das Geld weitaus besser angelegt als in Atomreaktoren. Dazu kommt daß es dort kein Endlagerproblem gibt daß noch auf unabsehbare Zeit Geld kostet?

tandem65 26.01.2024 22:08

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1736795)
Warum? Magst du das erläutern?
Grundsätzlich hält doch mWn jedes Land seine Resourcen erstmal zurück und kauft am Markt.

Ach soo, wir halten unsere Ölvorkommen für schlechte Zeiten zurück.

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1736795)
Russland bietet aktuell viel und günstig, Indien und China (und Europa, das nur nicht direkt in/von RU kauft) kaufen, bevor sie die Landes-eigenen Vorräte fördern.

Nun, das das ja leicht im I-Net zu finden ist. China fördert selbst und kauft zu, ebenso Indien.

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1736795)
Indien und China nutzen das fur das eigene wirtschaftliche Wachstum und produzieren dadurch weiter viel billiger als Europa.
Läßt sich doch alles leicht in iNet finden...

Wenn Du glaubst daß das billiger produzieren alleine aus günstigeren Ölpreisen kommt, dann glaube das gerne weiter.

Siebenschwein 26.01.2024 22:24

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1736795)
Warum? Magst du das erläutern?
Grundsätzlich hält doch mWn jedes Land seine Resourcen erstmal zurück und kauft am Markt.
Russland bietet aktuell viel und günstig, Indien und China (und Europa, das nur nicht direkt in/von RU kauft) kaufen, bevor sie die Landes-eigenen Vorräte fördern. Indien und China nutzen das fur das eigene wirtschaftliche Wachstum und produzieren dadurch weiter viel billiger als Europa.
Läßt sich doch alles leicht in iNet finden...

:Blumen:

Nimm unsere Braunkohle, die wir weniger verstromen: die kauft keiner.
Nimm unsere Steinkohle, die wir nicht mehr fördern, die ist raus.
Der Ölmarkt ist komplexer, aber grundsätzlich kauft niemand bloss weil es billig ist, obwohl er keinen Bedarf hat.
Sieh es einfach als Angebot-Nachfrage-Problem: wenn die Mengen sinken, weil wir weniger kaufen, sinken die Preise. Wenn jemand anderes unsere Menge kauft, steigt der Preis wieder. Aber zu dem Preis hätte er auch früher schon kaufen können- hat er aber nicht, weil er nicht wollte oder konnte. Vielleicht kauft er etwas mehr, aber nicht die gesamte Menge, die verfügbar wäre.
Was paradoxerweise noch hinzukommt: längerfristig niedrige Preise führen oft zur Verringerung des Angebots, weil bestimmte Lagerstätten nicht mehr rentabel sind.

DocTom 26.01.2024 23:26

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1736801)
Ach soo, wir halten unsere Ölvorkommen für schlechte Zeiten zurück.

Mist, wo hab ich bloß von Ölvorkommen geschrieben, dass du dich darauf beziehst?

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1736801)
Nun, das das ja leicht im I-Net zu finden ist. China fördert selbst und kauft zu, ebenso Indien..

Muss man ja irgendwie bei stark steigendem Energieverbrauch
https://de.statista.com/statistik/da...lter-nationen/

Reine Verhältnisfrage und zu welchen Preisen man Energieträger am Markt angeboten bekommt.
Für Dich, weiterführende Informationen:
https://de.statista.com/themen/603/f.../#editorsPicks

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1736801)
Wenn Du glaubst daß das billiger produzieren alleine aus günstigeren Ölpreisen kommt, dann glaube das gerne weiter.

Muss mal google bemühen, wo ich das geschrieben habe...

Motto des Abends: "nicht richtig lesen, viel schreiben, nichts aussagen"?:Gruebeln:

Genussläufer 27.01.2024 09:18

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1736804)
Nimm unsere Braunkohle, die wir weniger verstromen: die kauft keiner.
Nimm unsere Steinkohle, die wir nicht mehr fördern, die ist raus.

Das ist klar. Die Kohle (Rohstoff ;) ) im eigenen Garten ist so ziemlich die einzige fossile Ressource, die wir steuern können. Das gilt aber auch für Indien und China. Natürlich geht es da um deren Garten. Und deren Priorisierung ist Energiesicherheit und Preisstabilität, um Wachstum zu sichern. Also macht es für diese Länder Sinn, auf diese Ressourcen zuzugreifen. Sie müssen erstens keine Repressalien von außen befürchten und das Zeug reicht für viele 100 Jahre.

Zitat:

Der Ölmarkt ist komplexer, aber grundsätzlich kauft niemand bloss weil es billig ist, obwohl er keinen Bedarf hat.
Sieh es einfach als Angebot-Nachfrage-Problem: wenn die Mengen sinken, weil wir weniger kaufen, sinken die Preise. Wenn jemand anderes unsere Menge kauft, steigt der Preis wieder. Aber zu dem Preis hätte er auch früher schon kaufen können- hat er aber nicht, weil er nicht wollte oder konnte. Vielleicht kauft er etwas mehr, aber nicht die gesamte Menge, die verfügbar wäre.
Was paradoxerweise noch hinzukommt: längerfristig niedrige Preise führen oft zur Verringerung des Angebots, weil bestimmte Lagerstätten nicht mehr rentabel sind.
Das liest sich plausibel. Die Fördermenge an Öl über die letzten Jahrzehnte erzählt aber eine ganz andere Geschichte. Ob der Preis bei 20 Dollar oder bei 160 Dollar lag. Es ging immer stetig weiter. Es ist genauso passiert wie DocTom beschrieben hat. Es gab nur eine echte Ausnahme. Das war Corona. Da ging die Förderung leicht zurück. Da stand aber auch die Weltwirtschaft. Und auch da wäre es weitergegangen, wenn es Lagemöglichkeiten gegeben hätte. Hier war der Knackpunkt.

Vergiss nicht, dass z.B. die Saudis Förderkosten von 7 Dollar haben. Sogar der Break Even beim Fracking ist deutlich nach unten gegangen.

Der Bilick auf die letzten Jahrzehnte erzählt einfach eine andere Geschichte. Man sollte hier auch in Betracht ziehen, dass frei verfügbare Ressourcen in der Erde eines Landes nicht mit der Preis und Produktionsentwicklung von Gütern vergleichbar ist.

Zitat:

Ich bin da deutlich optimistischer.
Die Entwicklung der Nicht-Indistrieländer wird nicht so verlaufen, dass sie erstmal schrittweise die Technologien der letzten 50 Jahre nachholen. Beispiel Mobiltelefone: ganz Afrika hat mittlerweile Handyempfang - ohne erstmal ein Festnetz aufzubauen. Die Stationen werden übrigens oft durch Solarpanels lokal versorgt, weil kein Szromnetz vorhanden ist. Man überspringt also Technologieschritte und baut, was Sinn ergibt.
An dem Punkt liegt unsere Erwartungshaltung deutlich auseinander. Wenn ich Deine Annahme teilen könnte, würde ich den europäischen und insbesondere den deutschen Ansatz nicht in dem Maße kritisieren. Ich glaube das aber nicht und sehe uns hier in eine Sackgasse laufen :Blumen:

TriVet 27.01.2024 11:03

Als einen Aspekt unter vielen und mit BoysMath in unreine gedacht, und natürlich geht das nicht für alle, aber doch für viele, deshalb trotzdem mal:

Stellen wir uns die "Rama-Familie" mit Mutter, Vater, Tochter, Sohn in ihrem kleinen Häuschen, auf dem Land, aber halbwegs Stadtnah vor.
Um im Klischee zu bleiben, pendelt Vattern mit dem Familienauto zur Arbeit (15 Tkm/a inkl. urlauben etc.), Muttchen hat einen Zweitwagen zum Einkaufen und als Elterntaxi (5 Tkm/a).
Althergebracht haben sie eine Ölheizung und zwei Verbrennerautos, der Strom kommt aus der Steckdose.
Wieviel Öl braucht das im Jahr? grob gerechnet Heizöl 2-3.000 liter, Diesel 900 liter und Normalbenzin 300 liter.
Wieviele Konstellationen dieser Art gibt es bundesweit?
Bei 16 Millionen EFH ziemlich viele
Und jetzt stell dir vor, dass die alle langsam, aber sicher auf "Strom statt Sprit" umsteigen. Das ist halbwegs kostenneutral machbar, wenn allfällige Ersatzanschaffungen anstehen.
als erstes eine photovoltaik samt einem kleinen speicher, die bezahlt sich meistens selbst über die laufzeit.
dann ein stromerauto für vattern, wenn der diesel sein lebensende erreicht hat.
waermepumpe, wenn brenner geist aufgibt oder heizöl zu teuer wird, aktuell mit förderung etc. zumindest finanziell denkbar.
last not least ersatz für muttis flitzer.
autarkie bei geschätzt 2/3 strom-Selbstversorger.

wieviel öl spart das dann im jahr? wieviel reststrom müssen die kraftwerke dann noch können?
mit nur minimal gutem und politischen willen halte ich das für realistisch und machbar.

Mo77 27.01.2024 11:23

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1736818)
Als einen Aspekt unter vielen und mit BoysMath in unreine gedacht, und natürlich geht das nicht für alle, aber doch für viele, deshalb trotzdem mal:

Stellen wir uns die "Rama-Familie" mit Mutter, Vater, Tochter, Sohn in ihrem kleinen Häuschen, auf dem Land, aber halbwegs Stadtnah vor.
Um im Klischee zu bleiben, pendelt Vattern mit dem Familienauto zur Arbeit (15 Tkm/a inkl. urlauben etc.), Muttchen hat einen Zweitwagen zum Einkaufen und als Elterntaxi (5 Tkm/a).
Althergebracht haben sie eine Ölheizung und zwei Verbrennerautos, der Strom kommt aus der Steckdose.
Wieviel Öl braucht das im Jahr? grob gerechnet Heizöl 5.000 liter, Diesel 900 liter und Normalbenzin 300 liter.
Wieviele Konstellationen dieser Art gibt es bundesweit?
Bei 16 Millionen EFH ziemlich viele
Und jetzt stell dir vor, dass die alle langsam, aber sicher auf "Strom statt Sprit" umsteigen. Das ist halbwegs kostenneutral machbar, wenn allfällige Ersatzanschaffungen anstehen.
als erstes eine photovoltaik samt einem kleinen speicher, die bezahlt sich meistens selbst über die laufzeit.
dann ein stromerauto für vattern, wenn der diesel sein lebensende erreicht hat.
waermepumpe, wenn brenner geist aufgibt oder heizöl zu teuer wird, aktuell mit förderung etc. zumindest finanziell denkbar.
last not least ersatz für muttis flitzer.
autarkie bei geschätzt 2/3 strom-Selbstversorger.

wieviel öl spart das dann im jahr? wieviel reststrom müssen die kraftwerke dann noch können?
mit nur minimal gutem und politischen willen halte ich das für realistisch und machbar.

Sind das dann so 150.000€ Investitionssumme?
Und die kommen aus dem Budget Ehda, weil wegen hätte man eh gebraucht??

TriVet 27.01.2024 11:48

Wie kommst du auf 150T Euro?

TriVet 27.01.2024 12:11

Ok.
Mal überschlagen:
-Photovoltaik (10kWp, Speicher 4kWh) zwar erstmal 20-25t, amortisiert sich über die Laufzeit, vermutlich verdient man sogar Geld damit.
Meinetwegen 5 Mille invest für Kredit o.ä.
-Auto (neu!) zB Volvo ExX30 35-40T Euro, Renault etc günstiger. kostet ein neuer Golf auch.
Meinetwegen 5 Mille invest.
-Wärmepumpe 20T €, im Vergleich neuer Brenner 10T €.
Weitere 10 Mille invest.
- weiteres Auto (neu !) à la Mii o.ä, 20T. Kostet ein neuer VW up o.ä. Meinetwegen 10, eher 15 Mille.
Trotzdem gerechnet 10mille invest.

Ergibt 30mille. Über meinetwegen die nächsten zehn Jahre.

Mo77 27.01.2024 12:26

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1736822)
Ok.
Mal überschlagen:
-Photovoltaik (10kWp, Speicher 4kWh) zwar erstmal 20-25t, amortisiert sich über die Laufzeit, vermutlich verdient man sogar Geld damit.
Meinetwegen 5 Mille invest für Kredit o.ä.
-Auto (neu!) zB Volvo ExX30 35-40T Euro, Renault etc günstiger. kostet ein neuer Golf auch.
Meinetwegen 5 Mille invest.
-Wärmepumpe 20T €, im Vergleich neuer Brenner 10T €.
Weitere 10 Mille invest.
- weiteres Auto (neu !) à la Mii o.ä, 20T. Kostet ein neuer VW up o.ä. Meinetwegen 10, eher 15 Mille.
Trotzdem gerechnet 10mille invest.

Ergibt 30mille. Über meinetwegen die nächsten zehn Jahre.

Im Idealfall kann das so hinkommen. Ich würde das Auto zu klein finden.
Kosten für tausch Brenner sind hoch angesetzt.
Aber hast recht 150 sind voll drüber...

tandem65 28.01.2024 13:30

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1736805)
Mist, wo hab ich bloß von Ölvorkommen geschrieben, dass du dich darauf beziehst?

Punkt an Dich ja, ich hätte ein z.B. und Gas dazuformulieren können. Das wir hier im Faden aber gerade über Öl & Gas Diskutieren ist Dir schon aufgefallen?

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1736805)
Muss man ja irgendwie bei stark steigendem Energieverbrauch
https://de.statista.com/statistik/da...lter-nationen/

Reine Verhältnisfrage und zu welchen Preisen man Energieträger am Markt angeboten bekommt.
Für Dich, weiterführende Informationen:
https://de.statista.com/themen/603/f.../#editorsPicks

Was muss bei stark steigendem Energieverbrauch? Erster Link hinter Paywall der zweite führt zu einem Bunch von Statistiken. Welche davon hältst Du für interessant im aktuellen Zusammenhang?

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1736805)
Muss mal google bemühen, wo ich das geschrieben habe...

Ja schau auch nach mal was Du nicht geschrieben hast. Du hast halt nicht geschrieben unter anderem oder mit großem/kleinen Anteil.

twsued 28.01.2024 16:38

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1736818)
Als einen Aspekt unter vielen und mit BoysMath in unreine gedacht, und natürlich geht das nicht für alle, aber doch für viele, deshalb trotzdem mal:

Stellen wir uns die "Rama-Familie" mit Mutter, Vater, Tochter, Sohn in ihrem kleinen Häuschen, auf dem Land, aber halbwegs Stadtnah vor.
Um im Klischee zu bleiben, pendelt Vattern mit dem Familienauto zur Arbeit (15 Tkm/a inkl. urlauben etc.), Muttchen hat einen Zweitwagen zum Einkaufen und als Elterntaxi (5 Tkm/a).
Althergebracht haben sie eine Ölheizung und zwei Verbrennerautos, der Strom kommt aus der Steckdose.
Wieviel Öl braucht das im Jahr? grob gerechnet Heizöl 2-3.000 liter, Diesel 900 liter und Normalbenzin 300 liter.
Wieviele Konstellationen dieser Art gibt es bundesweit?
Bei 16 Millionen EFH ziemlich viele
Und jetzt stell dir vor, dass die alle langsam, aber sicher auf "Strom statt Sprit" umsteigen. Das ist halbwegs kostenneutral machbar, wenn allfällige Ersatzanschaffungen anstehen.
als erstes eine photovoltaik samt einem kleinen speicher, die bezahlt sich meistens selbst über die laufzeit.
dann ein stromerauto für vattern, wenn der diesel sein lebensende erreicht hat.
waermepumpe, wenn brenner geist aufgibt oder heizöl zu teuer wird, aktuell mit förderung etc. zumindest finanziell denkbar.
last not least ersatz für muttis flitzer.
autarkie bei geschätzt 2/3 strom-Selbstversorger.

wieviel öl spart das dann im jahr? wieviel reststrom müssen die kraftwerke dann noch können?
mit nur minimal gutem und politischen willen halte ich das für realistisch und machbar.

Eher Wunschgedanke.
Leider im Sommer einen absoluten Energieüberschuss und im Winter, wenn ich zusätzlich Heizenergie brauche, ist leider kaum bis keine Sonne da.

TriVet 28.01.2024 16:56

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1736885)
Eher Wunschgedanke.
Leider im Sommer einen absoluten Energieüberschuss und im Winter, wenn ich zusätzlich Heizenergie brauche, ist leider kaum bis keine Sonne da.

Schade für dich.
Aber hoffentlich nicht repräsentativ für alle.
Bei mir waren es selbst im Dezember 42% „Autarkie“, jetzt im Januar mindestens 52%, und es sollen nochmal sonnige Tage kommen.
Ich bleibe dabei, Photovoltaik lohnt sich auch finanziell, Rest mag individuell variieren.

twsued 28.01.2024 18:48

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1736886)
Schade für dich.
Aber hoffentlich nicht repräsentativ für alle.
Bei mir waren es selbst im Dezember 42% „Autarkie“, jetzt im Januar mindestens 52%, und es sollen nochmal sonnige Tage kommen.
Ich bleibe dabei, Photovoltaik lohnt sich auch finanziell, Rest mag individuell variieren.

Du hast im Dezember 42% Autakie?
Mit 2 E-Autos, Wärmepumpe und normaler Stromverbarauch?
In einem 4 Personenhaushalt ( Dein Beispiel) ?

Welche Region?

In Norddeutschland haben meine 8,2kwh Peak im Dezember 47kwh erzeugt, im Januar bis jetzt 148kwh

Nicht Schade für mich, sondern Realität

TriVet 28.01.2024 19:31

Mach es vielleicht nicht so an Einzelfällen fest, sollte ja auch erstmal ein Denkanstoß sein. Aber für Dich: Süddeutschland, 11,46 kWp, ergaben im Dezember 265 kWh, Januar bis heute 380 kWh.

twsued 29.01.2024 08:01

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1736897)
Mach es vielleicht nicht so an Einzelfällen fest, sollte ja auch erstmal ein Denkanstoß sein. Aber für Dich: Süddeutschland, 11,46 kWp, ergaben im Dezember 265 kWh, Januar bis heute 380 kWh.

Einzelfall oder ein regionales Problem.
Ich glaube nicht, das meine Nachbarn mehr Strom erzeugt haben.

In Norddeutschland haben wir nun mal mehr Wind, aber ich darf mir kein Windrad in den Garten stellen.

Natürlich lohnt sich eine Photovoltaikanlage und ich habe auch einen gesteuerten Heizstab und einen Wattpiloten, der das EAuto nur mit selbsterzeugten Strom versorgt (wenn die Sonne scheint)

Aber 2/3 Autak ist eher Wunschdenken

dr_big 29.01.2024 08:12

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1736822)
Ok.
Mal überschlagen:
-Photovoltaik (10kWp, Speicher 4kWh) zwar erstmal 20-25t, amortisiert sich über die Laufzeit, vermutlich verdient man sogar Geld damit.
Meinetwegen 5 Mille invest für Kredit o.ä.
-Auto (neu!) zB Volvo ExX30 35-40T Euro, Renault etc günstiger. kostet ein neuer Golf auch.
Meinetwegen 5 Mille invest.
-Wärmepumpe 20T €, im Vergleich neuer Brenner 10T €.
Weitere 10 Mille invest.
- weiteres Auto (neu !) à la Mii o.ä, 20T. Kostet ein neuer VW up o.ä. Meinetwegen 10, eher 15 Mille.
Trotzdem gerechnet 10mille invest.

Ergibt 30mille. Über meinetwegen die nächsten zehn Jahre.

Deine Posten einfach mal aufsummiert:
PV: 20k
Auto1: 35k
Wärmepumpe: 20k
Auto2: 20k
macht zusammen: 95k Euros :-((

Aus der realen Welt:
PV: nö
Auto1: guter Gebrauchter, untere Mittelklasse für 10k
Gastherme: 5k
Auto2: Kleinwagen, 5-10k, wer es gut meint ein gebrauchtes BEV für 15k (lohnt sich speziell für Kurzstrecken)

Macht 70kEuro weniger Investment.


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