triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Triathletisches (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=4)
-   -   Das Leben der Anderen (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=1526)

dude 28.05.2012 02:14

Zitat:

Zitat von psyXL (Beitrag 754199)
Und nicht vergessen - fleißig posten ;-)

Voila, ein langer, fotoreicher Bericht eines deutschen Teilnehmers:

http://cervelover.blogspot.de/2012/0...tain-beim.html

Chaos1978 28.05.2012 09:20

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 754786)
Voila, ein langer, fotoreicher Bericht eines deutschen Teilnehmers:

http://cervelover.blogspot.de/2012/0...tain-beim.html


Beeindruckend geschriebener und mit fantastischen Bildern hinterlegter Rennbericht! Der GFNY hat jetzt einen Fan mehr, der dieses irgendwann mal auf seinem Zettel hat...

FuXX 28.05.2012 11:04

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 754786)
Voila, ein langer, fotoreicher Bericht eines deutschen Teilnehmers:

http://cervelover.blogspot.de/2012/0...tain-beim.html

Schöner Bericht, aber der Junge hat ne Physikschwäche... ;)

sinapur 28.05.2012 11:10

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 754838)
Schöner Bericht, aber der Junge hat ne Physikschwäche... ;)

du meinst, weil er meint, das er wegen 200g weniger am rad so viel unglaublich schneller ist als die anderen mit den "Aero Cervelos"

FuXX 28.05.2012 11:43

Jaja, hat er aber ganz dezent verpackt wie wichtig die 3g sind. ;)

Zumal das Soloist ja wirklich auch sehr sehr leicht ist. Das wurde ja durchaus auch bei der Tour schon in den Bergen gefahren, da die sich aber an die 6,8kg halten müssen waren die vermutlich eh viel langsamer als er mit seinem R3 ;)

sybenwurz 28.05.2012 22:40

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 754838)
Schöner Bericht,...

Findste?

oliver#141 28.05.2012 22:53

also ich find den bericht nervig - hätt er lieber mehr fotos gemacht und weniger geschrieben

sybenwurz 28.05.2012 22:59

Zitat:

Zitat von oliver#141 (Beitrag 755076)
also ich find den bericht nervig -

+1...

Pippo 28.05.2012 23:52

Alles in allem hat er den GFNY gut beschrieben. IMHO im Bezug auf die eigene Leistung und die Nörgelei und sein Radl allerdings etwas überzogen. Wenn ich wieder zurück bin und etwas Luft hab kann ich hier evt. noch ein wenig was ergänzen.

Grüße aus Atlantic City! :cool:

sybenwurz 29.05.2012 00:17

Zitat:

Zitat von Pippo (Beitrag 755094)
Alles in allem hat er den GFNY gut beschrieben.

Ich hab daraus nur behalten, dass man an den Cackpits ewig anstehen musste unds ausser Erdnussbutterschnittchen mit Marmelade nix zu futtern gab an den Verpflegungsstellen. Dazu mannstiefe Löcher auf der Strasse und der halbe Rückweg nicht ausgeschildert.
War es das?
Gaube kaum.
Wieso der Knabe meint, das Trikot unter 5000(?)Mitstreitern nicht anziehen zu können/dürfen, interessiert mich n schicedreck und gewisse 'Bartmoden' mit den Knien zugeneigten Mundwinkeln mag ich generell nicht. Never get a second chance to make a first impression. Vorbei.
Einfach zu unlocker.

bellamartha 29.05.2012 07:30

Moin!

Mir hat der hier verlinkte Bericht sehr gut gefallen. Ich mag, wie der Mann schreibt und fand den Bericht überhaupt nicht nölig und fand auch nicht, dass er seine eigenen Leistungen übermäßig heraus stellt, zumindest nicht mehr, als viele Leute das hier alltäglich tun, ohne dass sich drüber aufgeregt wird.
Seine Begeisterung über das Rennen ist jederzeit deutlich geworden und (berechtigte?) Kritik finde ich OK.
So unterschiedlich kommen Dinge an, interessant.

Schöne Grüße, J.

PS: Dir, Uli, Glückwunsch zum offensichtlich gelungenen zweiten Teil eurer Veranstaltung!

DeRosa_ITA 29.05.2012 07:54

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 755100)
Ich hab daraus nur behalten, dass man an den Cackpits ewig anstehen musste unds ausser Erdnussbutterschnittchen mit Marmelade nix zu futtern gab an den Verpflegungsstellen. Dazu mannstiefe Löcher auf der Strasse und der halbe Rückweg nicht ausgeschildert.
War es das?
Gaube kaum.
Wieso der Knabe meint, das Trikot unter 5000(?)Mitstreitern nicht anziehen zu können/dürfen, interessiert mich n schicedreck und gewisse 'Bartmoden' mit den Knien zugeneigten Mundwinkeln mag ich generell nicht. Never get a second chance to make a first impression. Vorbei.
Einfach zu unlocker.

+1 :Huhu:
aus sponsorgründen der einzige im Feld ohne GFNY Trikot und dann irgendwo im Mittelfeld landen?! geht IMHO ganz und gar nicht....

sybenwurz 29.05.2012 08:12

Zitat:

Zitat von DeRosa_ITA (Beitrag 755117)
aus sponsorgründen der einzige im Feld ohne GFNY Trikot und dann irgendwo im Mittelfeld landen?!

Nicht irgendwo im Mittelfeld;- bei den vorderen 19%...:Lachen2:


s., gestern auch immer vorne mitgefahren, aber zu blöd zum rechnen

arist17 29.05.2012 19:31

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 755112)
Seine Begeisterung über das Rennen ist jederzeit deutlich geworden und (berechtigte?) Kritik finde ich OK.
So unterschiedlich kommen Dinge an, interessant.

kommt wohl von der selektiven wahrnehmung :cool:

ich find, da ist doch einiges an lob drin

Zitat:

New York ist gut zu Radfahrern - nicht einmal werde ich geschnitten, keiner hupt oder drängelt. Es geht überraschend gesittet, überraschend still und überraschend sicher von statten. Ich fühle mich auf Anhieb wohl, New York, so scheint es, lässt auch dem Radfahrer genügend Luft zum Atmen - obschon diese in der ewigen Rush Hour Manhattans häufig recht dünn wird.

[…]


Amerika wäre nicht Amerika, wenn es nicht "big" wäre, und so ist der schnöde Starterbeutel, der in Deutschland - wenn man Glück hat - wie ein Turnbeutel daherkommt, hier gleich mal eine ausgewachsene Sporttasche im GFNY-Look.

Gefüllt ist diese dann auch mit Startnummer, Lenkernummer inkl. Rfid-Chip, Handgelenksband, dem offiziellen GFNY-Trikot von Giordana, Lärmelementen, einem buchartig dicken, aufwändig gedruckten Rider´s Guide, den obligatorischen Sponsorengaben wie Bike-Fluid, Gels, Pulver und Fußdesinfektion und einer Flasche kalifornischen Merlot mit Extra GFNY-Etikett.

Ich bin überwältigt.


[…]


Der Gran Fondo New York wird von dem deutschen Auswandererpärchen Lidia und Uli Fluhme organisiert - und die beiden müssen ihren Sport lieben, denn wie auch der üppige Starter(beutel möchte man kaum sagen) so ist auch der Startbereich überwältigen toll eingerichtet.

[…]

Ein weiteres mal zeigt sich das Organisationstalent und die Hingabe zu dem Gran Fondo der Veranstalter: Hier haben sie eine Ess- und Trinkstation vom Feinsten aufgebaut: PowerBar sposort die Energie-Drinks, es gibt Coke für den schnellen Kick und Wasser natürlich, eine große Bar hält Bananen und Bagels bereit.

[…]

Auch das habe ich bei noch keinem Rennen erlebt: Live-Umfragen während des Events. So können die offiziellen Statistiken erheben, um die 2013er-Ausgabe noch besser zu machen.





Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 755112)
PS: Dir, Uli, Glückwunsch zum offensichtlich gelungenen zweiten Teil eurer Veranstaltung!

auch von mir glückwunsch an euch beide :Liebe:

ich hoffe, ihr habt auch finanziellen erfolg damit, zumindest soviel, dass es sich auf dauer trägt. :Blumen:

merz 30.05.2012 22:55

Beim durchbrowsen druch das ganze Material GFNY ging es mir so wie wohl jeden, total beeindruckt - und angefixxt, nur wird das '13,'14 nichts bei mir, also bitte Ausdauer: weitermachen, immer weitermachen.....


m.

dude 31.05.2012 09:07

http://www.youtube.com/watch?v=83NpQ9lbW9k

wildcoyote 31.05.2012 09:11

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 756133)

gibts auch nen Link für die GEMA-verpesteten? So ohne Umwege.....

neonhelm 31.05.2012 09:14

Zitat:

Zitat von wildcoyote (Beitrag 756135)
gibts auch nen Link für die GEMA-verpesteten? So ohne Umwege.....

https://proxtube.com/

phonofreund 31.05.2012 09:52

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 756139)

Klasse!!!!

niksfiadi 31.05.2012 10:06

Nachdem es sowas wie RTF in Österreich nicht gibt und dieses Format deswegen nur selten und wenn dann nur hier im Forim in mein Radar fliegt, hab ich diese Gran Fondo Geschichte erstmal nicht kapiert (Was macht der dude denn da eigtl.?), dann hier eingelesen, und muss sagen: GFNY, Leider geil!

Da habt ihr gewaltig was aufgestellt, Chapeau!

Gibt es ein Idiotenvideo, mit dem ich meine Radsportfreunde mit einem Klick von dem Format überzeugen kann, um irgendwann mit denen nach New York zu fliegen?

Nik, begeistert.

Mosh 31.05.2012 10:20

Nimm das was Dude kürzlich hier eingestellt hat. Und dann noch den Link zur HP, das sollte reichen.

Mosh

dude 31.05.2012 10:39

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 756188)
Gibt es ein Idiotenvideo, mit dem ich meine Radsportfreunde mit einem Klick von dem Format überzeugen kann, um irgendwann mit denen nach New York zu fliegen?

In zwei Wochen kommt der GFNY2012 clip raus. In drei Minuten alles, was man wissen muss.

Skunkworks 19.06.2012 13:56

Bilder aus New York, in einer Fotostrecke des Stern: :::KLICK:::

captain hook 19.06.2012 16:34

Wie sind eigentlich die 2012er Dopingtests verlaufen? Du hattest da doch ein paar spezielle Kandidaten im Auge von denen man schon immer munkelte das....

Sind die gleich daheim geblieben und haben angesichts der angekündigten Proben garnicht gemeldet? Haben sie entgegen ihrer sonstigen Leistungen geloost? Sind sie TOP gefahren wie immer und alles war schön?

dude 19.06.2012 17:54

Die OOC waren sauber. Die race day tests fehlen noch.

Ein paar seltsame DNS trotz Meldung und DNFs gab es schon, aber das kann andere Gruende haben.

Pippo 21.06.2012 15:10

Gfny 2012
 
Hier mein Bericht für diejenigen, die so viel lesen wollen. Ist doch ausführlicher geworden. ;)


Freitag, 18.5.:

Seit Mittwoch sind wir im sonnigen New York und laufen uns natürlich mit Sightseeing und Shopping die Füße platt. Unser Hotel liegt direkt am Times Square, also laufen wir natürlich auch zur Expo. Um ca. 13 Uhr geht's dort hin, cool gelegen direkt gegenüber dem Madison Square Garden. Ein Helfer begrüßt uns gleich freundlich und händigt mir den Haftungsausschluss aus. Nachdem ich diesen unterschrieben hab geht's direkt an die große Tafel zum Einschreiben. Wir scheinen eine gute Zeit erwischt zu haben, ich muss kaum warten und bekomme gleich meine Startunterlagen und das grüne Armband zusammen mit einigen freundlichen Hinweisen von einer sehr netten Dame. Dann gibt's von ebenso freundlichen und gut gelaunten Helfern das Trikot und die Sporttasche mit der Pulle GFNY-Rotwein, dem ausführlichen und schön gemachten Rider Guide und weiteren kleinen Goodies drin. Der Wein war gut, die optisch coole Tasche hat leider nicht mal den Trip nach Philly überlebt (Materialfehler). Vielleicht bekomm ich ja ne Neue? Das Trikot-Design und die Qualität sind der Hammer. Schon materiell bekommt man für das Startgeld eine Menge. Vereinzelt gab es wohl Beschwerden über die Trikot-Pflicht. Kann ich nicht nachvollziehen, ein besseres hab ich nicht im Schrank. Auf der Messe gibt's noch allerlei cooles GF-Zeug zu erwerben, auch die anderen Stände sind ganz interessant.
Vor allem sind die Leute sehr nett und ich unterhalte mich länger mit einem sympathischen Typen von der US Pro Cycling Challenge, obwohl ich ihm gleich am Anfang gesagt hab, dass ich wohl nie wegen einem Radrennen nach Colorado kommen werde. Die Atmosphäre ist angenehm entspannt, um diese Uhrzeit hält sich aber auch das Gewusel in Grenzen. Nach der Runde über die Messe und den obligatorischen Fotos sind wir auch schon wieder in Richtung Times Square unterwegs. Immer wieder sieht man noch jemanden mit der Tasche und dem grünen Armband, dann werden freundliche Worte gewechselt oder man grüßt sich zumindest freundlich. Der Plan, heute weniger zu laufen, geht natürlich nicht auf.


Samstag, 19.5.:

Nach einem etwas weniger laufintensivem aber schönem Vormittagsprogramm geht's am Nachmittag zum Rad abholen. Bei der Buchung musste ich online meine Körpermaße angeben, daher bin ich irgendwie davon ausgegangen, dass das Rad dort einigermaßen fertig auf mich wartet. Als ich bei "Bike and Roll" ankomme, seh ich zuerst mal einen sprichwörtlichen Haufen Rennräder. Daneben stehen zwei Typen, die einen etwas zu entspannten Eindruck machen. Der eine stellt mir erstmal ein zu kleines Rad hin und meint, dass ich das nehmen soll, da sie von denen der nächsten Größe nur noch wenige haben!!! Ich bin etwas irritiert, kann ihn aber überzeugen, dass ich morgen nicht 180k auf einem zu kleinen Rad fahren will. Inzwischen nimmt sich jeder einfach das Rad vom Haufen, das ihm passend erscheint. Ich frage mich, was diejenigen machen, die später kommen und kein passendes mehr finden. Nachdem die Größen-Frage geklärt ist, schrauben die Jungs, die so aussehen und sich auch so geben, als hätten sie nicht nur einfache Zigaretten geraucht, ohne Drehmomentschlüssel und auch ohne jede Ahnung die mitgebrachten Pedale und den Sattel dran, den allerdings so fest, dass ich gerade noch verhindern kann, dass das Carbon-Gestell zerbröselt. Mir reicht's jetzt und ich beschließe, dass ich alles lieber selbst und in Ruhe mit meinem Minitool im Hotelzimmer mache. Mittlerweile sind die Jungs auch angepisst, lassen sich aber dennoch nicht aus der Ruhe bringen, auch als die Gruppe Italiener hinter mir schon verzweifelt nach passenden Rädern sucht.

Gerade will ich wegfahren, da bemerk ich, dass die Gabel im Steuersatz wackelt. Die haben tatsächlich den Vorbau nicht festgezogen, nach ein paar Metern hätte ich wohl den Lenker ohne Rad dran in den Händen gehabt. Entnervt fällt mir noch auf, dass keine Flaschenhalter dran sind. Auf meine Nachfrage heißt es nur, dass sie leider keine mehr haben. Ich weise drauf hin, dass an den anderen Rädern aber welche dran sind. Daraufhin meint er, wenn er sie da wegschraubt, fehlen sie dem Nächsten. Das ist entwaffnend richtig, aber auch ganz schön frech und hilft mir nicht weiter. Er nennt mir dann auf Nachfrage noch pampig die Adresse eines Rad-Geschäfts, die sich dann gleich als falsch herausstellen soll.

Samstag, 16 Uhr, super heiß, nix getrunken und jetzt noch Flaschenhalter besorgen. Ich mach das Rad noch einigermaßen sicher und wage mich dann auf die achtspurige Avenue. Am Anfang noch ängstlich merke ich bald, dass die New Yorker - vor allem die Taxis - schnell aber gut fahren und, obwohl es oft richtig eng wird, ziemlich rücksichtsvoll sind. Der Radladen ist natürlich nicht an der angegebenen Adresse. Meine Freundin, die mittlerweile ins Hotel gelaufen ist, schaut glücklicherweise dort im Internet nach der richtigen Adresse und nach einigen hektischen Telefonaten und Nachfragen bei immer freundlichen aber leider ahnungslosen Passanten steh ich im Radladen und bekomm tatsächlich noch Flaschenhalter. Völlig verschwitzt und entnervt komm ich dann im Hotel an und mach mich mit dem Gefühl, dass die Aktion nicht gerade förderlich für morgen war, ans Schrauben. Schaltung und Bremsen einstellen, Vorbau drehen und FESTschrauben etc.. Das Rad ist echt ok, ein Trek-Alu, aber das Ausleihen kann ich wirklich nur jemandem empfehlen, wenn er selbst ein wenig schrauben kann. Viel zu spät gehen wir noch lecker Pasta essen. Als wir zurück zum Hotel kommen sehe ich einen Mittvierziger, der gerade fassungslos seine weingetränkten Startunterlagen aus der GF-Tasche fischt. Ihm ist wohl die Flasche zu Bruch gegangen. Also gibt's noch andere, die Stress am Vorabend des Starts haben. Jetzt fühl ich mich nicht mehr so ganz schlecht vorbereitet.


Sonntag, 20.5.:

Um 4:30am klingelt der Wecker. Besonders gut geschlafen hab ich nicht, das liegt vor allem am Lärm, der hier in Midtown kaum vermeidbar ist. Kurz vor solchen Aktionen kommt bei mir übliche Gedanke: Warum eigentlich? Schnell einen Dosen-Espresso, etwas Hefezopf und ein Stück Banane, anziehen und schon geht's los zum Times Square. Meine Freundin kommt liebenswürdiger Weise noch mit vor und macht ein paar einmalige Fotos, die man so wohl nur morgens ums fünf machen kann. Hier ist einfach rund um die Uhr was los.





Von hier fahr ich mit der U-Bahn, in der man problemlos Räder mitnehmen kann, zur George Washington Bridge. Schon am Bahnsteig find ich die ersten Mitfahrer, jeder ist froh, dass noch andere im GF-Trikot da sind und wir versichern uns gegenseitig, dass wir in den richtigen Zug steigen. Dauernd wird man freundlich gefragt, was man denn so früh am Morgen mit dem Rad macht und die Leute sind sichtlich beeindruckt, wenn sie "100 Miles" hören. "Amazing, good luck" bekommt jeder Fahrer mehrfach mit auf den Weg. Wir steigen an der 168sten Straße aus und kaum ist man auf "Street level" braucht man nur noch den vielen anderen Radlern folgen zur GWB.





An der Auffahrt zur Brücke, die absolut beeindruckend ist, gibt's einen kleinen Stau, weil hier auch die Gepäckabgabe ist. Meine Freundin wird zum Ziel kommen, also brauch ich nichts abgeben und radle die Auffahrt zum lower level weiter. Kurz und sehr freundlich wird noch kontrolliert, ob man Startnummer und Armband hat und schon sieht man die unglaublich langen Startblöcke vor sich. Die Sonne ist jetzt schon aufgegangen und die frühmorgendliche Stimmung und das Licht sind genial. Ich fahr rechts die Startblöcke entlang, bis ich an meinem Block angekommen bin, mache immer wieder Fotos und genieße die Aussicht Richtung Süden und Norden. Noch mal wird freundlich kontrolliert, ob man in den richtigen Startblock einbiegt, dann such ich mir völlig problemlos mein Plätzchen.








Weiter geht's mit dem Fotos machen, alle fotografieren sich gegenseitig und die Stimmung ist super. Das habe ich so noch nie bei einer Sportveranstaltung erlebt. Kein nerviges Vordrängeln, keine Ellenbogen, keine Hektik. Alle sind positiv gespannt und aufgeregt, aber immer freundlich. Sofort kommt man ins Gespräch mit den Mitfahrern, alle sind sich einig, dass es sich trotz leichtem Frösteln lohnt früh zu kommen. Die Leute kommen von überall her, hauptsächlich Italiener, aber auch Südamerikaner und Asiaten sind da. Man plappert über alles mögliche, allerdings hör ich kein einziges Mal aufgeregte Kommentare zu Material, Training oder Panik vor der Strecke. Einfach angenehm. Die Dreiviertelstunde bis zum Start vergeht wie im Flug. Mittlerweile haben sich die coolen Polizisten auf den Motorrädern vor dem Feld positioniert und auch der gelbe Mavic-Service ist bereit. Bei mir überwiegt gerade die Dankbarkeit dafür, dass mir so eine Aktion möglich ist - gesundheitlich wie finanziell - und das bisher alles geklappt hat, deutlich die Aufregung. An irgendwelche Höchstleistungen denk ich eh nicht. Und das Schöne ist, dass es den anderen um mich herum größtenteils genau so geht. Die Stimmung wird noch mal durch Sprecher und Musik angeheizt, dann schmettert eine Bilderbuch-Diva die Nationalhymne und der Countdown zum Start beginnt. Noch mal schlucken, alle wünschen sich viel Glück und mit einem breiten Grinsen geht's ab auf die Strecke.

Zu Beginn geht es noch durch einen städtischen Teil von New Jersey, noch im gemütlichen Tempo. Schon hier zeigt sich, dass die Streckenabsperrung genial ist. Überall Polizei, die superfreundlich aber bestimmt den Verkehr regelt, und zwar zu Gunsten des Feldes, das sich hier schon auf eine wahnsinnige Länge zieht. Gleich nach ein paar Kilometern beginnt der absolute Kontrast zur Mega-City: Durch schöne Wäldchen immer entlang dem Hudson River Richtung Norden. Und gleich wird es auch schon wellig, kurze aber knackige Steigungen sind zu bewältigen. Die ersten Kilometer sind viel zu schnell vorbei, mittlerweile im Staat New York kommt schon nach ca. 27 km die erste Verpflegungsstation. Da ich noch genügend dabei hab und mich gerade nett mit einem Schotten unterhalte, lass ich sie aus. Weiter geht's durch schöne kleine Örtchen und es sind trotz der frühen Stunde einige Leute an der Strecke zum anfeuern. Teilweise radelt man auch auf größeren Straßen mit Gegenverkehr, aber da ist kaum was los. Auffällig ist, dass sich wenig funktionierende Gruppen bilden. Irgendwie klappt das nur mit Europäern, speziell mit den Italienern. Leider sprechen die meist nur mäßig bis gar kein Englisch, aber irgendwie kann man sich schon verständigen. Immer wieder kommen nette Unterhaltungen zu Stande, ich rede länger mit Schweden und Kanadiern und schon ist die zweite Verpflegungsstation bei ca. km 50 da. Super schön am Wasser gelegen lohnt es sich alleine deshalb, kurz abzusteigen.

Das Angebot bei der Verpflegung ist unschlagbar, es gibt wirklich alles. Sämtliches Powerbar-Zeugs, Bananen, Bagels, Cookies, Coke, Iso, Wasser. Zudem gibt es Mechaniker, die bei Pannen helfen und auch ordentlich zu tun haben. Glücklicherweise werd ich sie nicht brauchen. Ein wenig auftanken und dann weiter Richtung erster "timed climb". Mittlerweile ist es auch ordentlich warm, teilweise heiß. Beim "Passo del Daino" unten über die Zeitnahme und schon wird es ziemlich steil. Der Anstieg ist kurz aber hart, mit der Anfeuerung der Zuschauer geht's etwas leichter. Auf der Abfahrt, vor der übrigens mehrfach mündlich und mit Hinweistafeln gewarnt wurde, seh ich dann die ersten Stürze. Man weiß nie, ob der Gestürzte selbst zu schnell oder Opfer eines anderen Unvernünftigen war. Aber ich werd leider heute noch öfter von Fahrern auf Abfahrten überholt, die irgendwie nicht kapiert haben, dass keine Gesamtzeit genommen wird. Was da teilweise riskiert wird, ist einfach auch den anderen Fahrern gegenüber ganz großer Mist. Jedenfalls ist bei beiden Stürzen schon Hilfe vor Ort und ich kann weiter.

Durch eine beeindruckende Landschaft und schöne Wälder geht es Richtung Bear Mountain oder auch "Montagna dell'Orso". Am Fuß gibt es noch eine schön gelegene Verpflegung, die man gleich oder erst nach der Abfahrt nutzen kann. Ich entscheide mich für Letzteres und hänge mich an einen netten Italiener. Wir ziehen uns gegenseitig ganz gut hoch, der Anstieg ist länger aber nicht so steil und der schöne Wald spendet zum Glück immer wieder Schatten. Oben angekommen lachen wir uns an und bedanken uns gegenseitig. Vom Bear Mountain aus hat man einen tollen Blick, wer hier nicht kurz Pause für ein paar Bilder macht ist selbst schuld. Die Abfahrt führt größtenteils über die selbe Strecke wie der Anstieg. Auch davor wird gewarnt, trotzdem sind leider teilweise halsbrecherische Überholmanöver zu sehen. Aber die Unvernünftigen sind deutlich in der Minderheit. Unten dann verpflegen, wieder gibt es alles, was man braucht und es wird einem auch noch freundlichst von den netten Helfern gereicht.

Bear Mountain ist quasi der Wendepunkt, jetzt geht es wieder ein Stück auf gleicher Strecke Richtung Süden. Dann kommt der Abzweig Richtung Westen ins Landesinnere. Die Sträßchen und der Wald sind nach wie vor genial, leider ist weit und breit niemand zu sehen, mit dem ich ein Stück fahren könnte. Die vielen Wellen ziehen langsam ganz ordentlich die Kraft aus den Beinen und ich würde mich gerne ein wenig in einer Gruppe verstecken. Bei km 95 dann der dritte "timed climb": "Colle Andrea Pinarello". Ganz unten werd ich von einem Mädel überholt und ich versuche eine Weile dran zu bleiben, was ein Fehler ist. Sie ist richtig fix unterwegs und bald geht's mir nicht mehr so gut. Der Anstieg zieht sich unangenehm und ich werd ganz schön schwarz. Gut, dass nach ein paar Kilometern eine weitere Verpflegung wartet. Die ist wieder mal super schön gelegen und toll organisiert. Später im Ziel habe ich einige Beschwerden gehört, dass an mehreren Stationen teilweise zu wenig da gewesen sei bzw. sich zu lange Schlangen gebildet hätten. Ich war wohl, ohne es zu wissen, eher immer im vorderen Drittel des Feldes, sodass ich da von keinen Problemen berichten kann. Bei mir war die Stimmung an den Stationen immer perfekt.

Ich erhole mich zum Glück erstaunlich schnell und mache mich an den letzten gezeiteten Anstieg: "Colle Formaggio". Der Anstieg liegt in einem noblen Wohngebiet, einige Anwohner haben ihren Sonntagsbrunch nach draussen verlegt und feuern die Fahrer gemütlich aus ihren Gartenstühlen heraus an. Sehr cool. Schatten gibt's leider keinen und es ist ordentlich heiß. Die Steigung ist kurz aber sehr giftig und ich muss noch mal ordentlich beißen. Oben angekommen wird man von zwei Cheerleadern erwartet und mit einem tollen Ausblick auf die Landschaft (nicht auf die Cheerleader) belohnt. Einfach toll, das Gröbste ist geschafft. Allerdings liegen noch 70km Rückweg vor uns. Und auch die haben es in sich. Es ist fast nie flach, dafür meist sehr schön und die Straßen absolut ruhig. Dort, wo es mal mehr Verkehr gibt, ist immer mindestens ein Polizist, der den Radlern die Vorfahrt sichert. Den Police officers muss man ein Kompliment machen, die waren immer super gelaunt, haben sich sehr gefreut, wenn man sich im Vorbeifahren bedankt hat und haben einem - zugegebener Maßen etwas übertrieben - auch mal ein "You are an inspiration" mitgegeben. Da muss man sich einfach freuen.

Auch sonst hat der Rückweg noch Interessantes zu bieten: Auf der einen Straßenseite nobelste Willen mit riesigen Grundstücken, auf der anderen gegenüber miese Trailerparks und teilweise richtige Armut. Hier geht die Schere gefühlt noch etwas weiter auseinander als bei uns, dafür scheint es aber wesentlich weniger Neid zu geben.

Nach der letzten Verpflegung finde ich eine gute Gruppe, mal wieder vier Italiener und noch ein Spanier, und wir kämpfen uns über die vielen Wellen. Viel Puste hab ich nicht mehr, so langsam dürfte schon das Ziel mal kommen. Geredet wird immer weniger, es geht also wohl nicht nur mir so. Endlich sind wir zurück auf dem Henry Hudson Drive und es gibt wieder Schatten. Allerdings noch mehr Wellen und so zerfällt die Gruppe. Ich lass es jetzt auch auslaufen, zumal auf diesem Abschnitt ordentlich Schlaglöcher gesät sind und das bei den Abfahrten und der Müdigkeit ziemlich weh tut. Die Straße wurde leider vor dem Gran Fondo nicht mehr saniert, aber noch mal konzentrieren und Lenker festhalten und es gibt keine Probleme. An der George Washington Bridge mach ich noch mal Fotopause, dann nehme ich die letzten zehn Kilometer unter die Räder. Jetzt ist man wieder in der Stadt und fährt die letzten Kilometer entlang einer stark befahrenen Straße, allerdings auch hier überall Polizei. Ich freue mich total auf eine kalte Coke im Ziel und mit dieser Perspektive geht es wie von selbst. Linker Hand ist die Skyline von Manhattan noch etwas verdeckt, die Polizistin weißt mit einem Lachen nach links und schon ist man im toll gemachten Zielbereich. Viele Zuschauer, ein gigantischer Blick auf Manhattan und endlich ist es geschafft. Die freundlichen Helfer begrüßen, gratulieren und überreichen eine lustige Medaille, die gleichzeitig ein Flaschenöffner ist. Meine Freundin, die mit der eigens für den Gran Fondo eingerichteten kostenlosen Pendelfähre rübergekommen ist, wartet schon und ich bin glücklich und zufrieden. Auch für sie hat sich der Weg hier rüber schon alleine wegen der tollen Aussicht gelohnt. Alle lachen und sind gut gelaunt, jeder ist froh, im Ziel zu sein.

Die obligatorischen Fotos machen, Rad abgeben, frisch machen, kostenlose (auch für die Begleitung!) und gute Pasta abholen und das kalte Cola genießen. Genial! Es ist ein riesiges Zelt aufgebaut, dort kann man in Ruhe essen und trinken. Wir schauen uns noch die Siegerehrungen an und machen noch viele weitere Fotos. Es ist noch einiges geboten und die Stimmung ist cool. Später reihen wir uns in die Schlange zur Pendelfähre ein, zum Glück müssen wir nicht allzu lange warten. Die Rückfahrt nach Manhattan ist super, überall abgekämpfte aber glückliche Fahrer und auch die anderen genießen die schöne Fahrt.

Im Nachhinein habe ich noch, wie oben gesagt, von Beschwerden über zu lange Schlangen an der Verpflegung gehört, die ich so nicht erlebt hab. Ich war aber auch eher im ersten Drittel des Feldes. Die Schlaglöcher, die eh nur einen eher kurzen Abschnitt vorhanden waren, waren mit etwas Konzentration und Vorsicht kein Problem. Weiterhin hab ich noch mitbekommen, dass der erste Anstieg irgendwann von der Polizei wegen zu vieler Stürze auf der darauf folgenden Abfahrt geschlossen wurde. Alle, die danach dort ankamen, mussten ihn wohl umfahren und waren somit nicht mehr in der eigentlichen Wertung. Allerdings wurde speziell für diese Unglücklichen eine eigene Wertung gemacht. Da wäre ich auch sauer gewesen, allerdings weniger auf den Veranstalter als auf die Penner, die abfahren wie die Irren. Nach meiner Kenntnis ist zum Glück nix Schlimmeres passiert.

Das Dauergrinsen hat noch viele Tage angehalten und von diesem genialen Erlebnis kann ich noch lange zehren. Die Stimmung, die netten Mitfahrer, die schöne Landschaft, der einzigartige Start und die geniale Zielankunft waren jeden Aufwand, jeden Ärger (Samstag) und jeden Cent wert. Natürlich kommt man, oder zumindest ich, nicht alleine wegen des Gran Fondo nach NYC, aber verbunden mit einigen Tagen Urlaub dort kann ich das Ganze nur empfehlen. Ein absolut geniales Erlebnis.

Thank you GFNY, i'll be back!

Pippo 21.06.2012 15:17

Gfny 2012
 
Weitere Bilder:

















Pippo 21.06.2012 15:24

Gfny 2012
 
Und noch mal:


















Pippo 21.06.2012 15:27

GFny 2012
 






Wer noch nicht genug hat:

http://www.sportograf.com/bestof/1427/

Es sollte auch erwähnt werden, dass Sportograf einen hervorragenden Job gemacht hat! Tolle Bilder!



.

bellamartha 21.06.2012 17:07

Vielen Dank für den schönen Bericht!

dude 21.06.2012 22:49

Sehr cool, DANKE!!

sybenwurz 21.06.2012 23:58

Zitat:

Zitat von Pippo (Beitrag 766110)
Hier mein Bericht für diejenigen, die so viel lesen wollen. Ist doch ausführlicher geworden. ;)

Es kommt ja nedd oft vor, dass mich so n Bericht anfixt;- du hasts jedenfalls aber geschafft...:Lachen2:

SDVT-1 22.06.2012 07:19

Toller Bericht und sehr schöne Fotos. Danke.

Hafu 22.06.2012 07:57

Zitat:

Zitat von Pippo (Beitrag 766110)
Hier mein Bericht für diejenigen, die so viel lesen wollen. Ist doch ausführlicher geworden. ;)
...



(Am Stück durchgelesen und ein bisschen Fernweh bekommen!)

Pippo 25.06.2012 19:58

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 766301)
Es kommt ja nedd oft vor, dass mich so n Bericht anfixt;- du hasts jedenfalls aber geschafft...:Lachen2:

Es wird auch nicht oft vorkommen, dass ich so einen Bericht schreibe. ;)

Danke, freut mich, dass es Euch gefallen hat. Überzeugt Euch am Besten selbst!

dude 28.06.2012 07:49

Gran Fondo New York 2013 TV Spot

http://youtu.be/EQveJAmWBl0

sybenwurz 28.06.2012 08:40

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 768960)
Gran Fondo New York 2013 TV Spot

http://youtu.be/EQveJAmWBl0

Gross!

LidlRacer 28.06.2012 08:49

Habe mich gerade nur kurz gewundert, warum 7000 Radfahrer nur 8500 Füße haben ... :Lachen2:

arist17 28.06.2012 19:23

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 768994)
Habe mich gerade nur kurz gewundert, warum 7000 Radfahrer nur 8500 Füße haben ... :Lachen2:

geil :Cheese:

owk2011 28.06.2012 23:23

cooler Bericht! Da bekommt man echt Lust ;-)


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:53 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.