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noam 31.08.2021 13:30

Um näher zu erörtern, ob eine grundsätzliche Geschwindigkeitsreduktion auf der Landstraße überhaupt geeignet ist, Unfallzahlen bzw. -folgen zu senken, müsste einmal ausgegeben werden, wo denn die Unfälle mit Verletzten passieren und ob an diesen Stellen noch doch schon eine Geschwindigkeitsbegrenzung durch Verkehrszeichen vorliegt.

In der Regel besteht dort, wo der Streckenverlauf, Fahrbahnoberfläche, Quell- und Querverkehr oder auch die Verkehrsdichte eine erhöhte Unfalleintrittswahrscheinlichkeit bedingt, doch schon ein Reduktion der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.



Ich halte den Zugewinn an Sicherheit für den Straßenverkehr auf Landstraßen durch eine Reduktion auf 80 für nicht messbar. Eine Reduktion auf 60 halte ich bei unserer Vekehrsinfrastruktur im ländlichen Raum für unzumutbar.

Nach wie vor denke ich, dass man eher attraktive Alternativen für den motorisierten Individualverkehr schaffen sollte. Damit würde man am meisten für die Umwelt tun.

Rälph 31.08.2021 14:27

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1620586)
Der Punkt ist: wenn schon bei aktuellen Bedingungen die Zahlen sinken (trotz steigendem Verkehrsaufkommen), wird der Verkehr ständig sicherer, es tragen offenbar die aktuellen Verkehrsregeln und technischen Entwicklungen dazu bei. Es ist also kein besonderer Anlaß erkennbar, wesentliche Änderungen oder drastische Einschränkungen einzuführen, da es wenig wahrscheinlich erscheint, daß sich dadurch wesentliches an diesem Trend ändert. Auch bezweifele ich, daß die Menschen für die potentielle, nicht quantifizierbare Senkung eines an sich geringen Risikos bereit sind, ihre Mobilität merklich einzuschränken. Der Staat ist nicht verantwortlich für die Beseitigung aller Lebensrisiken; es reicht, wenn er sich auf die Sicherung gegen die größten Risiken beschränkt, und das tut er im Verkehr m.M.n. ausreichend.

Was hast du denn immer mit deinen drastischen und merklichen Einschränkungen der Mobilität? Ich sehe diese Einschränkung bei einer Reduzierung auf 80km/h bei weitem nicht. Du fährst genau wie vorher deiner Wege, nur teilweise eben einen Tick langsamer und somit sicherer. Vermutlich lässt sich damit der ein oder andere Unfall auf der Landstraße vermeiden oder abmildern. Das ist es doch wert. Warum sollten wir uns zufrieden geben mit 3000 Toten und 300.000 Verletzen und den positiven Trend den du beschreibst nicht zusätzlich antreiben? Sollte unser (theoretisches) Ziel nicht sein, dass es überhaupt keine Verkehrstoten gibt? Was hält uns davon ab? Ich bin auch für ein ganz striktes Alkoholverbot am Steuer. 0,0 und fertig.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1620622)
Um näher zu erörtern, ob eine grundsätzliche Geschwindigkeitsreduktion auf der Landstraße überhaupt geeignet ist, Unfallzahlen bzw. -folgen zu senken, müsste einmal ausgegeben werden, wo denn die Unfälle mit Verletzten passieren und ob an diesen Stellen noch doch schon eine Geschwindigkeitsbegrenzung durch Verkehrszeichen vorliegt.

In der Regel besteht dort, wo der Streckenverlauf, Fahrbahnoberfläche, Quell- und Querverkehr oder auch die Verkehrsdichte eine erhöhte Unfalleintrittswahrscheinlichkeit bedingt, doch schon ein Reduktion der zulässigen Höchstgeschwindigkeit.

Das mag sein. Trotzdem ist zu vermuten, dass jemand, beispielsweise vor einer gefährlichen Kurve, eher und einfacher von 80 auf 60km/h drosselt, als von 100 auf 60. Ich bin mir sicher, dass sich ein etwas langsameres Tempo forttragen und mit der Zeit verinnerlichen würde.
Außerdem sind viele Stellen erst als gefährlich erkannt und beschildert, nachdem dort etwas passiert ist.

noam 31.08.2021 15:10

Zitat:

Zitat von Rälph (Beitrag 1620648)


Das mag sein. Trotzdem ist zu vermuten, dass jemand, beispielsweise vor einer gefährlichen Kurve, eher und einfacher von 80 auf 60km/h drosselt, als von 100 auf 60. Ich bin mir sicher, dass sich ein etwas langsameres Tempo forttragen und mit der Zeit verinnerlichen würde.
Außerdem sind viele Stellen erst als gefährlich erkannt und beschildert, nachdem dort etwas passiert ist.

Also glaubst du, dass derjenige der sich jetzt schon nicht um VZ und Geschwindigkeiten schert, es dann macht?

Also meinst du es würden weniger Dopen, wenn man mehr Mittel verbietet?

Schlafschaf 31.08.2021 21:28

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1620677)
Also glaubst du, dass derjenige der sich jetzt schon nicht um VZ und Geschwindigkeiten schert, es dann macht?

Also meinst du es würden weniger Dopen, wenn man mehr Mittel verbietet?

Wenn die Strafen so bleiben wie sie sind ändert sich ja schon was. Ob man 20 oder 40 km/h zu schnell war macht ja ordentlich was aus wenn man erwischt wird.

Die komplett bekloppten die Rennen fahren oder so erreicht man damit wohl nicht, aber ich denke insgesamt würde das Tempo schon runter gehen.

Rälph 31.08.2021 22:06

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1620677)
Also glaubst du, dass derjenige der sich jetzt schon nicht um VZ und Geschwindigkeiten schert, es dann macht?

Es gibt vermutlich einzelne Psychopathen, die sich um nichts dergleichen scheren. Der Großteil würde sich daran halten oder zumindest etwas langsamer fahren.

Im Grunde ist 80km/h ein beliebiges Tempo genau wie die 100. Wenn man komplett auf Eigenverantwortung abzielt wie es hier manche tun, dann müsste man konsequenterweise für die Aufhebung aller Tempovorgaben sein.

longo 01.09.2021 09:48

ADFC fordert neue Mobilitätskonzepte statt Ausrichtung am Autoverkehr.

Der ADFC setzt sich für eine grundlegende Reform des Straßenverkehrsrechts ein. Kommunen müssen die Möglichkeit bekommen, nachhaltige Mobilitätskonzepte umzusetzen, anstatt sich wie bisher einseitig an der Flüssigkeit und Leichtigkeit des KFZ-Verkehrs orientieren zu müssen. Gemeinwohl, Verkehrssicherheit, Klimaschutz und eine gesunde, nachhaltige Stadtentwicklung müssen im Zentrum stehen, so der ADFC. Dazu gehöre, dass die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten im Straßenverkehrsrecht neu geregelt werden.

TriVet 01.09.2021 10:06

zwar etwas OffT, aber trotzdem:
gestern oder vorgestern kam im Radio (SWR3, glaube ich) ein Bericht des Korrespondenten aus Brüssel über Tempo30 innerorts und die sehr guten Erfahrungen damit, sowohl bezüglich der Schwere der Unfälle als auch des praktisch gleichbleibendes Zeitaufwandes für die Fahrtstrecken.
Freiburg hat das ja auch. Und sehr viele Blitzer!:Maso: :Maso:


Die Franzosen, Skandinavier oder wer auch immer schon Tempo 80 oder 90 außerorts hat, müssen ja auch von A nach B.;) :Blumen:

osarias 01.09.2021 10:25

Ich kann wirklich nicht verstehen wie man so eine Regulierungswut gutheißen kann. Ich fahre mehr Radkilometer als Autokilometer im Jahr aber wenn ich Auto fahre dann mach ich das auch weil es mir Spaß macht. Genauso wie das Radfahren.
Autofahren kann auch Hobby sein und einfach aus Zeitvertreib gemacht werden. Die Spielzeuge dazu sind meiner Meinung nach wichtig für unsere Wirtschaft.

Ich arbeite in der Automobilindustrie und diese stellt immer noch eine große Säule unseres Wohlstandes dar. Und die Fahrzeuge mit denen ich zu tun habe sind nunmal riesig oder schnell.

30 Flächendeckend Innerorts ist für jeden Rennradfahrer eine Zumutung weil man da nur noch am Abgasschnüffeln hinter den Autos ist bis man überholen kann :-)

Hat man Angst vor jeden möglichen Risiko sollte man am besten sein zuhause nicht mehr verlassen und die anderen in Ruhe lassen :-)

@TriVet: Wenn du mal in Skandinavien warst hast du vermutlich festgestellt das das Straßennetz dort nicht ganz so ausgebaut ist wie bei uns. Da musst stellenweise Rückwärts fahren wenn ein LKW entgegen kommt bis genug Platz ist. Da macht 80 Sinn wenn man durch die vielen Kurven noch dazu nix sieht


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