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drullse 21.02.2018 17:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363162)
... während seine Kellnerinnen nur die Arbeitsstelle wechseln und fortan in einer anderen Kneipe arbeiten.

Ziemlich idealisiertes Bild, was Du da zeichnest.

Körbel 21.02.2018 17:08

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1363158)
Und meinst Du tatsächlich, einfache Haarschnitte sind in Zeiten, wo ich ganze Häuser aus dem 3D-Drucker holen kann nicht maschinell darstellbar?

Heute gibts keine einfachen Haarschnitte mehr, die gabs eigentlich noch nie.
Einen Facon-Schnitt mit dem Computer? Geile Vorstellung!
Würdest du dir deine Prachtmähne von einem Computer schneiden lassen?

Versuche mal einen Computer so zu programmieren, das er den Zustand des Haares ertasten kann um zu erkennen, welche Farbe/Tönung/Blondierung man nimmt?
Wie ein Wickler über den Wirbel gewickelt wird, der bei jedem Menschen ein wenig anders ist?
Ich könnte hier noch stundenlang darüber weiterphilosophieren.
Lass es aber.:Cheese:

Aber ich habe da hier einen sehr netten Kollegen, ja ich weiss, sehr klischeehaft, aber eine Koriphäe in seinem Metier.
Schau mal rein und versuche wenigstens zu verstehen.;)

https://www.youtube.com/watch?v=hCwkyqkVA48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363162)
Läuft eine Kneipe schlecht, droht dem Besitzer häufig der Ruin, während seine Kellnerinnen nur die Arbeitsstelle wechseln und fortan in einer anderen Kneipe arbeiten.

Wäre es aus der Perspektive des Kneipiers gerecht, die Kellnerinnen am Gewinn zu beteiligen, nicht jedoch am Verlust?
:Blumen:

Kneipe ist kein Handwerk und bei einer gut gehenden Kneipe gibts verdammt viel Trinkgeld.
Das man heute eigentlich auch noch beim Finanzamt angeben muss, wer das nicht tut, macht sich der Steuerhinterziehung strafbar.
Auch so ein beschissenes Dreckgesetz dieser vermaledeiten Regierung.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363167)
Wenn die Digitalisierung auch die gutbezahlten Jobs frisst (und das wird sie), wird nur keiner mehr 80€ für eine Handwerkerstunden hinlegen können.

Wenn die Handwerker weiter so knapp sind, zahlen die gut verdienenden Akademiker dann dem Dachdecker, Klempner, Elektriker noch wesentlich mehr!
Mit Recht!

keko# 21.02.2018 17:32

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1363175)
Wenn die Handwerker weiter so knapp sind, zahlen die gut verdienenden Akademiker dann dem Dachdecker, Klempner, Elektriker noch wesentlich mehr!
Mit Recht!

Handwerker profitieren von der aktuellen guten wirtschaftlichen Situation und diese wird von Akademikern generiert, die Produkte entwickeln, die wir ins Ausland verkaufen. Davon lebt DE. Wenn es mal wackelt, trifft es die Handwerker zuerst. Denn dann wartet man halt mit dem Dach, baut kein Haus oder guckt sich ein Youtube Video an, um irgendwas zu reparieren.

Körbel 21.02.2018 17:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363182)
Denn dann wartet man halt mit dem Dach, baut kein Haus oder guckt sich ein Youtube Video an, um irgendwas zu reparieren.

Autsch,
ich dachte bzw las von dir immer recht fundiertes, das aber passt so garnicht.

Youtube-Video um was zu reparieren, herrliche Vorstellung.:dresche

Versuche mal einen FI-Schalter auszutauschen, mal abgesehen davon, das du es garnicht machen darfst.
Und wenn doch und dein Haus fackelt ab, dann gibts nichts von der Versicherung, auch blöde, dann nutzt dir dein Akademiker-Gehalt gerade mal garnichts.

Aber du kannst dir dann vom "drullse" den 3D-Drucker ausleihen und dir ein neues Haus bauen.
Geht ja fix, ein paar Knöpfe drücken und ein wenig mit der Maus hantieren und fertig ist die Chose!

Ich muss schon sagen, hier sitzen die studierten auf einem sehr hohen Ross!
Na hoffentlich fallt ihr nicht runter! :Huhu:

qbz 21.02.2018 18:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363146)
Wollen denn die arbeitenden Menschen überhaupt eine Beteiligung am Gewinn?

Wer hier sofort "Ja!" ruft, sollte bedenken, dass damit auch eine Beteiligung am Verlust einhergeht. Wäre ein durchschnittlicher Angestellter der Deutschen Bank bereit, ein Jahr oder länger kein Geld zu verdienen, sondern sogar noch welches zu verlieren, sofern das Unternehmen Verlust macht? Ich habe da meine Zweifel.
:Blumen:

:Lachanfall:

Gerade die Deutsche Bank ist wirklich kein gutes Beispiel. Sie nahm initiativ damals unter Ackermann gemeinsam mit den anderen Banken die europäischen Staaten in Geiselhaft, damit sie bzw. die Steuerzahler für die Spekulationsverluste im Bankensektor aufkommen. Der deutsche Staat bezahlte bis 2015 nach Angaben der Deutschen Bundesbank 236 Milliarden Euro für die Verluste im Bankensektor.

"Zur Bankenrettung wurden die deutschen Steuerzahler mit insgesamt 236 Milliarden Euro zur Kasse gebeten. Dies schlug mit 8,1 Prozent des aktuellen BIP zu Buche (2015). Der Anteil sei in den vergangenen beiden Jahren aber rückläufig gewesen, da vor allem die staatlichen Bad Banks Schulden abgebaut haben, so die Pressenotiz der Bundesbank."
banken-rettung-kostet-deutsche-steuerzahler-236-milliarden-euro

Der weltweite wirtschaftliche Schaden der Bankenkrise geht in die Billionen Dollar.

Ohne die staatlichen Subventionen an den Bankensektor würde es die Deutsche Bank sehr wahrscheinlich nicht mehr geben; sie wäre aufgrund der Schulden-Ketteneffekte insolvent geworden.

So war der ehemalige Co-Vorstandschef der Deutschen Bank Anshu Ain in den kriminellen Betrug um den Libor-Zinssatz verwickelt, genauso wie weitere Führungspersonen der Bank, die nach der Aufdeckung in England ca. 2,5 Milliarden Euro Strafe zahlen musste.

Der gesamte Bankensektor müsste aus den Erfahrungen der Finanzkrise grundlegend strukturell reformiert werden. Es passierte aber viel zu wenig, um eine Wiederholung auszuschliessen.

Nobodyknows 21.02.2018 18:29

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363165)
Das entspricht dem Tonfall, in dem Du von AfD-Anhängern und einigen anderen Gruppen sprichst. Vielleicht schaust Du Deine gesammelten Werke nochmal durch, um Deine Erinnerung aufzufrischen. ;)

Ach? Um die AfD ging es. Na dann...
Ist die AfD nicht dafür, dass die politische Korrektheit auf den Müllhaufen gehört?

Ist die AfD-(Anhängerschaft) deiner Meinung nach frei von Abschaum?
https://www.zdf.de/nachrichten/heute...uppen-100.html

Ferner -und da bemühe ich eine Phrase des AfD-nahen Volkes- wird ja man doch noch seine Meinung sagen dürfen. :Cheese: Verwies nicht schon bereits 2014 eine gewisse Heidi Langer dahingehend auf den Artikel 5 des GG? ;)

Gruß
N. :Huhu:

qbz 21.02.2018 18:30

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363162)
Läuft eine Kneipe schlecht, droht dem Besitzer häufig der Ruin, während seine Kellnerinnen nur die Arbeitsstelle wechseln und fortan in einer anderen Kneipe arbeiten.

Wäre es aus der Perspektive des Kneipiers gerecht, die Kellnerinnen am Gewinn zu beteiligen, nicht jedoch am Verlust?
:Blumen:

Mir sind durchaus einige Kneipenkollektive bekannt, wo ich gerne hingehe.

Aber man kann doch nicht mit solchen Kneipenbeispielen auf die wachsende weltweite Ungleichverteilung zwischen Kapitalvermögen und Einkommen aus Arbeit und auf die diversen Konzepte, die für eine gerechtere Verteilung der erarbeiteten Werte vorgeschlagen werden, antworten?

Die Werte unserer Welt und der Reichtum werden halt weder beim Friseur noch der Kneipe geschaffen. Die Besitzer wie die Beschäftigten solcher Diensteistungsläden sind existentiell davon abhängig, was in der Industrie, Technik, Wissenschaft passiert.

Nobodyknows 21.02.2018 18:37

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363203)
Die Werte unserer Welt und der Reichtum werden halt weder beim Friseur noch der Kneipe geschaffen.

Wenn ich sehe was meine Frau regelmäßig an Kohle beim Friseur lässt kommen mir Zweifel an deiner These. :Cheese:

SCNR

Gruß
N. :Huhu:
...der dafür für'n 10er zum türkischen Bahnhofsfriseur geht (aber dort auch 2 Euro Trinkgeld gibt).

Klugschnacker 21.02.2018 18:43

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363194)
:Lachanfall:

Gerade die Deutsche Bank ist wirklich kein gutes Beispiel.

Da hast Du recht. Vielleicht ist an meinem Argument ja trotzdem was dran.

captain hook 21.02.2018 18:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363194)
:Lachanfall:

Gerade die Deutsche Bank ist wirklich kein gutes Beispiel. Sie nahm initiativ damals unter Ackermann gemeinsam mit den anderen Banken die europäischen Staaten in Geiselhaft, damit sie bzw. die Steuerzahler für die Spekulationsverluste im Bankensektor aufkommen. Der deutsche Staat bezahlte bis 2015 nach Angaben der Deutschen Bundesbank 236 Milliarden Euro für die Verluste im Bankensektor.

"Zur Bankenrettung wurden die deutschen Steuerzahler mit insgesamt 236 Milliarden Euro zur Kasse gebeten. Dies schlug mit 8,1 Prozent des aktuellen BIP zu Buche (2015). Der Anteil sei in den vergangenen beiden Jahren aber rückläufig gewesen, da vor allem die staatlichen Bad Banks Schulden abgebaut haben, so die Pressenotiz der Bundesbank."
banken-rettung-kostet-deutsche-steuerzahler-236-milliarden-euro

Der weltweite wirtschaftliche Schaden der Bankenkrise geht in die Billionen Dollar.

Ohne die staatlichen Subventionen an den Bankensektor würde es die Deutsche Bank sehr wahrscheinlich nicht mehr geben; sie wäre aufgrund der Schulden-Ketteneffekte insolvent geworden.

So war der ehemalige Co-Vorstandschef der Deutschen Bank Anshu Ain in den kriminellen Betrug um den Libor-Zinssatz verwickelt, genauso wie weitere Führungspersonen der Bank, die nach der Aufdeckung in England ca. 2,5 Milliarden Euro Strafe zahlen musste.

Der gesamte Bankensektor müsste aus den Erfahrungen der Finanzkrise grundlegend strukturell reformiert werden. Es passierte aber viel zu wenig, um eine Wiederholung auszuschliessen.

Aber wenn die Gesellschaft so massiv an den Verlusten beteiligt wird, dann müsste sie doch der hier vorgetragenen Logik nach auch an den Gewinnen beteiligt werden?! Oder gelten die Beispiele nur in eine Richtung? Also nicht die Aufsichtsräte und Investmentbänker mit Millionen, sondern auch der Rest? Zumal da ja nicht nur nicht an den Gewinnen beteiligt wird, sondern Steuervermeidung allererster Güte betrieben wird.

Grundsätzlich verstehe ich den Ansatz der Argumentation, frage mich aber, ob er wirklich überall zutreffend ist.

Klugschnacker 21.02.2018 18:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363203)
Aber man kann doch nicht mit solchen Kneipenbeispielen auf die wachsende weltweite Ungleichverteilung zwischen Kapitalvermögen und Einkommen aus Arbeit und auf die diversen Konzepte, die für eine gerechtere Verteilung der erarbeiteten Werte vorgeschlagen werden, antworten?

Das war ja nur ein einfaches Modell, um ein einfaches Argument zu illustrieren. :Blumen:

Dass es sich bei der aktuellen Verteilung von Einkünften aus Kapitalvermögen und Arbeit um eine "Ungleichverteilung" handelt, ist richtig, aber was sagt das schon? Es gibt auch eine Ungleichverteilung zwischen den Einkommen von Akademikern und Hilfsarbeitern, zwischen technischen und sozialen Berufen und zwischen Männern und Frauen, Chinesen und Amerikanern.

Worauf Du möglicherweise abzielst, ist eine moralische Wertung dieser Verteilung, etwa, dass die Einkünfte aus Kapitalerträgen vermindert, und Einkünfte aus Arbeit erhöht werden müssten, um mehr Gerechtigkeit zu schaffen. Dass dies gerechter sei, Bedarf jedoch einer Begründung und versteht sich nicht von selbst.

Ich könnte das Gegenteil fordern, nämlich dass sich der Einsatz von Kapital künftig mehr lohnen müsste als der Einsatz bloßer Arbeitskraft. Begründung: Das Kapital kann bei einer Pleite des Unternehmens komplett flöten gehen. Dieses unternehmerische Risiko rechtfertigt die Gewinne des Unternehmers. Da der Arbeitnehmer dieses Risiko nicht hat, fallen seine Gewinne kleiner aus.
:Blumen:

Vicky 21.02.2018 19:12

Ich habe eine kleine Frage zum Thema Digitalisierung und Wegfall von Arbeitskräften.

Was nützt das den Unternehmen? Wenn sie viel, effizient und gut produzieren, ihre Waren aber niemand kaufen kann, dann ... nun ja... erzielen sie auch keine Gewinne. Oder sehe ich das falsch? Es kann also nicht im Interesse der Unternehmen sein, dass Menschen nichts oder nicht viel verdienen. Sie müssen schließlich konsumieren... Ich gebe zu, dass ich davon wenig Ahnung habe. Wo keine Gewinne erzielt werden, gibt es keine Entwicklungen, keine Innovationen... nun ja...

Unternehmen können nicht daran interessiert sein, dass die Menschen kein Geld für Konsumgüter haben. Wo es Digitalisierung gibt, wird es auch neue Jobs geben. Andere Jobs, aber es wird sie geben.

Ich gebe zu, dass ich mich allgemein mit dem Thema noch nicht so intensiv beschäftigt habe.

Allgemein finde ich persönlich das Thema bezahlbaren Wohnraum zu schaffen mit eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Auch das kann nicht im Interesse der Unternehmen sein, die Arbeitskräfte suchen. Wenn die Leute nicht mehr in eine bestimmte Region ziehen können, weil die Wohnungen nicht bezahlbar sind, bedeutet das auch für Unternehmen Stillstand, denn Stellen können nicht besetzt werden... Das hat durchaus weitreichende Folgen...

Im Kern haben also auch Unternehmer eine große soziale Verantwortung. Gewinne zu erzielen geht nur, wenn die Leute auch Geld haben, um den Unternehmen ihr verdientes Geld zurück zu geben... im Tausch für Waren, Dienstleistungen etc...

Vielleicht ist das eine zu einfache Denkweise. Aber ich persönlich sehe die Zukunft nicht so schwarz.

FlyLive 21.02.2018 19:21

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1363213)
Ich habe eine kleine Frage zum Thema Digitalisierung und Wegfall von Arbeitskräften.

Was nützt das den Unternehmen? Wenn sie viel, effizient und gut produzieren, ihre Waren aber niemand kaufen kann, dann ... nun ja... erzielen sie auch keine Gewinne.

Aus meiner Sicht ist die Globalisierung in dem Fall der Heilsbringer. Glaub nicht das Großkonzerne auf Deutschland ausgerichtet sind. Die Welt ist riesengroß und Käufer für Konsumgüter lungern überall.
Sollen doch andere Betriebe das Personal einstellen...

Stefan 21.02.2018 19:23

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1363213)
Ich habe eine kleine Frage zum Thema Digitalisierung und Wegfall von Arbeitskräften.

Was nützt das den Unternehmen? Wenn sie viel, effizient und gut produzieren, ihre Waren aber niemand kaufen kann, dann ... nun ja... erzielen sie auch keine Gewinne. Oder sehe ich das falsch? Es kann also nicht im Interesse der Unternehmen sein, dass Menschen nichts oder nicht viel verdienen. Sie müssen schließlich konsumieren...

Die Unternehmen stehen im weltweiten Wettbewerb.
D.h. es nutzt auch nichts, wenn in Deutschland alle Firmen personalintensiv produzieren und der Rest der Welt "Zukunftsfabriken" (sowas wie hier: https://www.stuttgarter-zeitung.de/i...d33145cef.html ) baut.

Vicky 21.02.2018 19:30

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1363222)
Die Unternehmen stehen im weltweiten Wettbewerb.
D.h. es nutzt auch nichts, wenn in Deutschland alle Firmen personalintensiv produzieren und der Rest der Welt "Zukunftsfabriken" (sowas wie hier: https://www.stuttgarter-zeitung.de/i...d33145cef.html ) baut.

Erst einmal steht da nichts darüber, ob und wenn ja wieviele Arbeitsplätze verloren gehen oder wieviele Arbeitsplätze dort geschaffen werden...

Wenn sich auch am anderen Ende der Welt die Menschen die Waren nicht leisten können, gibt es keine Gewinne... man verkauft nichts...

schnodo 21.02.2018 19:36

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363202)
Ist die AfD-(Anhängerschaft) deiner Meinung nach frei von Abschaum?

Auch das ist nicht relevant. ;)

Stefan 21.02.2018 20:10

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1363225)
Erst einmal steht da nichts darüber, ob und wenn ja wieviele Arbeitsplätze verloren gehen oder wieviele Arbeitsplätze dort geschaffen werden...

Auf die Zahl kommt es doch nicht an, oder? Die Frage ist doch, was mit jeder eingesetzten Person erwirtschaftet wird.
Du kannst getrost davon ausgehen, dass bei einem moderneren Werk pro Auto weniger Mitarbeiterstunden eingesetzt werden müssen.

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1363225)
Wenn sich auch am anderen Ende der Welt die Menschen die Waren nicht leisten können, gibt es keine Gewinne... man verkauft nichts...

Früher haben viele Briten ihren Urlaub im Berner Oberland gemacht. Heute kommt circa jeder zweite, der an unserer Wohnung vorbeiläuft, aus China. Irgendwo auf der Welt wird es immer Menschen mit ordentlichem Einkommen geben. Sie müssen es sich ja nicht durch körperliche Arbeit verdient haben.

qbz 21.02.2018 20:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363211)
Das war ja nur ein einfaches Modell, um ein einfaches Argument zu illustrieren. :Blumen:

Dass es sich bei der aktuellen Verteilung von Einkünften aus Kapitalvermögen und Arbeit um eine "Ungleichverteilung" handelt, ist richtig, aber was sagt das schon? Es gibt auch eine Ungleichverteilung zwischen den Einkommen von Akademikern und Hilfsarbeitern, zwischen technischen und sozialen Berufen und zwischen Männern und Frauen, Chinesen und Amerikanern.

Sicher, was sagt es schon, dass die Ungleichverteilung der Vermögen und Einkommen weltweit irrwitzige Dimensionen angenommen hat?

Dass die von Dir genannten Einkommensunterschiede marginal sind im Vergleich zum Vermögen von ein paar Prozent Menschen, die soviel wie die Hälfte der Menschheit besitzen, ist das wirklich bedeutungslos? Wer bekommt wohl schnell einen Termin bei Frau Merkel, wenn er ein Anliegen besprechen möchte? Jemand aus der Familie Klatt, Mohn, Albrecht oder der Hilfsarbeiter Meier? Weshalb bekommt die Linke am wenigsten Spenden aus der Industrie und hat die höchsten Mitgliedsbeiträge? Die Bedeutung liegt in der Macht und dem Einfluss, der mit diesen gewaltigen Vermögen verbunden ist.

Entwickelt sich die Vermögensverteilung weiter in der jetzigen Richtung (z.B. mit Trump´s Wirtschaftspolitik), gefährdet diese Entwicklung die Demokratie und den Frieden wie ich schon schrieb. Ist das nicht genug Begründung für einen Kurswechsel?

Klugschnacker 21.02.2018 21:00

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363248)
Ist das nicht genug Begründung für einen Kurswechsel?

Ich bin ganz Deiner Meinung, wenn wir die Einkommen von Multimilliardären mit denen von Reinigungskräften oder Kassiererinnen vergleichen wollen. Oder von Pflegepersonal mit den Vorständen großer Aktiengesellschaften. Das ist (gefühlt) ein Missverhältnis.

[Edit: Entfernt. Ich bin nach nochmaligem Durchlesen selbst nicht überzeugt von meiner Argumentation.]

keko# 21.02.2018 22:22

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1363225)
Erst einmal steht da nichts darüber, ob und wenn ja wieviele Arbeitsplätze verloren gehen oder wieviele Arbeitsplätze dort geschaffen werden...

Wenn sich auch am anderen Ende der Welt die Menschen die Waren nicht leisten können, gibt es keine Gewinne... man verkauft nichts...

Soweit denkt kein Unternehmer, das ist auch nicht notwendig, da noch ewig hin. Es werden ja Märkte geschaffen bzw. es entstehen welche.

Ich war vor ein paar Wochen wegen einem größeren Softwareupdate in Untertürkheim, in einer riesigen, fast menschenleeren Halle, in der Vierzylinder gebaut werden. Meines Wissen 300.000 Motoren pro Jahr mit nur 30 Arbeitern pro Schicht. Du kannst dir vorstellen, dass die meisten Motoren für das Ausland bestimmt sind. Zum Glück findet bei Daimler keine Grundsatzdiskussion über Digitalisierung statt, sondern es wird längst kräftig investiert. Die Politik hingt da meilenweit hinterher. Tatsachen schaffen Ingenieure und findige und fleißige Köpfe. Ist vermutlich auch besser so. :)

keko# 21.02.2018 22:28

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1363193)

...

Ich muss schon sagen, hier sitzen die studierten auf einem sehr hohen Ross!
Na hoffentlich fallt ihr nicht runter! :Huhu:

Nix für ungut :Blumen: Ich wollte lediglich die Kette aufzeigen, dass es früher oder später auch den Handwerker erwischt, wenn Gutbezahlte nicht mehr gut bezahlt werden. Irgendwie hängt doch alles zusammen.
Das mit Youtube geht bei mir nur bei einfachen Sachen. Profiarbeiten lasse ich vom Profi machen. :)

Klugschnacker 21.02.2018 22:33

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363274)
Zum Glück findet bei Daimler keine Grundsatzdiskussion über Digitalisierung statt, sondern es wird längst kräftig investiert. Die Politik hingt da meilenweit hinterher.

Wo hängt die Politik da meilenweit hinterher? Robotergestützte Fertigungsstraßen sind doch nichts neues. Gibt es da ein Beispiel, bei dem das Hinterherhinken besonders deutlich wird?

keko# 21.02.2018 22:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363276)
Wo hängt die Politik da meilenweit hinterher? Robotergestützte Fertigungsstraßen sind doch nichts neues. Gibt es da ein Beispiel, bei dem das Hinterherhinken besonders deutlich wird?

Ich war vor der Bundestagswahl auf einer FDP-Veranstaltung zum Thema "Industrie 4.0." Zum großen Teil ging es um schnelles Internet und dass Kinder in der Schule programmieren lernen sollen (tun sie teilweise längst mit den Lego-Robotern). Ich war manchmal sprachlos...
Zu der Zeit war ich bei einem Projekt bei Daimler-AMG (die Motoren dort sind handgefertig), bei dem die für die Montage benötigten Teile automatisiert und individuell bereitgestellt werden sollen. Das verstehe ich z.B. unter Industrie 4.0.
Treibende Kraft sind doch die Ingenieure, Kaufleute und Softwaremenschen. Dort entstehen diese Ideen.

Klugschnacker 21.02.2018 23:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363280)
Ich war vor der Bundestagswahl auf einer FDP-Veranstaltung zum Thema "Industrie 4.0." Zum großen Teil ging es um schnelles Internet und dass Kinder in der Schule programmieren lernen sollen (tun sie teilweise längst mit den Lego-Robotern). Ich war manchmal sprachlos...
Zu der Zeit war ich bei einem Projekt bei Daimler-AMG (die Motoren dort sind handgefertig), bei dem die für die Montage benötigten Teile automatisiert und individuell bereitgestellt werden sollen. Das verstehe ich z.B. unter Industrie 4.0.
Treibende Kraft sind doch die Ingenieure, Kaufleute und Softwaremenschen. Dort entstehen diese Ideen.

Danke für die Erläuterung. Inwieweit hinkt die Politik hier meilenweit hinterher? Meinst Du damit, dass nicht die Politik, sondern die Wirtschaft diese Entwicklung vorantreibt?

Nobodyknows 22.02.2018 06:55

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363227)
Auch das ist nicht relevant. ;)

Doch ist es!
Denn es geht da um kleinste gemeinsame Nenner in unserer Gesellschaft und die Akzeptanz von roten Linien die nicht überschritten werden sollten....aber von AfD-Funktionären mit Anlauf und beidbeinig übersprungen werden.

Worin liegt dein Problem dies im Verlauf dieser Diskussion zu benennen oder gar zu verurteilen?

Gruß
N. :Huhu:

keko# 22.02.2018 07:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363284)
Danke für die Erläuterung. Inwieweit hinkt die Politik hier meilenweit hinterher? Meinst Du damit, dass nicht die Politik, sondern die Wirtschaft diese Entwicklung vorantreibt?

Ja, agieren tun doch die Menschen, die diese Entwicklungen vorantreiben. Die Politik reagiert hier nur noch. Das war doch in den 90er Jahren zu den Anfängen des WWW genauso.
Und jetzt ist es auch im Bereich der Sozialen Medien wieder der Fall. Soziale Medien haben eine starken Einfluss auf die Demokratie. Damit tut sich die herkömmliche Politik sehr schwer.

bellamartha 22.02.2018 07:41

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1363193)
Ich muss schon sagen, hier sitzen die studierten auf einem sehr hohen Ross!
Na hoffentlich fallt ihr nicht runter! :Huhu:

OT:
Ja, Mirko, ich glaube, dass du Recht hast und Körbel eine Reinkarnation ist. Hallo und willkommen zurück.:)
Ich hoffe, dir, der Gemahlin und den Hühnern geht es gut.

Gruß
J.

ThomasG 22.02.2018 07:42

Es ist zwar ziemlich deprimierend, aber ich furchte viele Leute, deren Lebensstandard aufgrund ihrer geringen Einkommen über lange Perioden sehr niedrig ist, können im Prinzip fast nur darauf hoffen, dass es eine stärkere Gruppe von Mitmenschen erwischt oder zu erwischen droht, die mehr Einfluß auf die Politik bzw. die Politiker nehmen kann und mit wesentlich mehr Selbstbewusstsein und Energie für ihre wirtschaftliche Existenz kämpft (bzw. kämpfen kann).
Ab und zu habe ich mal ein paar Worte von Schulz oder Nahles aufgeschnappt im Zusammenhang mit dem zurückliegenden Wahlkampf.
Sie grenzen mit ihren Worten aus und ich glaube leider ist das kein Zufall oder eine Unbedachtheit.
Es wird ganz bewusst so gesprochen - von Menschen, die nachdem sie in ihrem Leben immer hart gearbeitet haben am Ende mit einer sehr geringen Rente auskommen müssen etwa.
Das ist wirklich sehr traurig, aber diese Ausgrenzung durch Worte macht mich auch immer ziemlich traurig.*

Es ist doch völlig unverhältnismäßig sich über Leute aufzuregen, die meinetwegen aufgrund von mangelndem Engagement sich selbst mit ins berufliche Abseits katapultiert haben und dann von Transferleistungen leben.
Was sind beispielsweise monatlich so rund 400 € sind es glaube ich im Vergleich zu dem was nachfolgend beschrieben ist?

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363105)
Das Problem ist doch nicht das Einkommen eines Ingenieurs und seine Besteuerung. Man schürt bewusst die Angst, Linke würden die Mittelschicht wie Ingenieure stärker besteuern und spielt Mittelschicht und Arme gegeneinander aus (Motto: divide et impera).

Die Probleme liegen darin,
dass der Unterschied zwischen den Einkünften aus Kapitalvermögen und Arbeit in DE und weltweit wächst zugunsten des (Finanz)Kapitals (auch der Ingenieur verdient immer weniger im Vergleich zu den grossen Kapitalbesitzer),
dass diese Ungleichheit stark zugenommen hat,
dass dieser Kapitalbesitz in erster Linie vererbt wird (feudalähnliche Strukturen),
dass es keine Durchlässigkeit mehr gibt zwischen der Mehrheit der Arbeitenden, der Mittelschicht und den Vermögenden (Spitzenverdiener).

Einfach mal diese beiden Artikel lesen:

ungleichheit-was-im-neuen-report-von-thomas-piketty-steht

ungleichheit-privatisierung-thomas-piketty-studie

Im Ländervergleich schneiden DE und Europa inbezug auf die Ungleichheit allerdings besser als die meisten anderen ab, das stimmt.

"In Deutschland hat die untere Hälfte der Verdiener laut Charlotte Bartels vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) deutlich an Anteil am Gesamteinkommen verloren. "In den sechziger Jahren verfügten sie noch über etwa ein Drittel, heute sind es noch 17 Prozent", sagte die Wissenschaftlerin, die für die Auswertung der deutschen Daten zuständig war. "Einschließlich Sozialtransfers, die mit den Bruttoeinkommen nicht erfasst werden, sehen die Zahlen für die unteren Einkommen vermutlich aber besser aus."

Die grösste Ungleichheit besteht da, wo in den vergangen Jahren Kriege geführt wurden, im Nahen Osten. Letztlich gefährdet eine solche Einkommensschere die Demokratie und den Frieden.

*https://www.youtube.com/watch?v=Sa2epRI8n4I

ThomasG 22.02.2018 08:55

:-) https://www.facebook.com/zukar4u/vid...6524092626398/ :-)

drullse 22.02.2018 10:02

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1363300)
OT:
Ja, Mirko, ich glaube, dass du Recht hast und Körbel eine Reinkarnation ist. Hallo und willkommen zurück.:)
Ich hoffe, dir, der Gemahlin und den Hühnern geht es gut.

Gruß
J.

Das dachte ich mir nach den Friseurgeschichten auch schon... ;)

MattF 22.02.2018 10:02

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1363301)
Es wird ganz bewusst so gesprochen - von Menschen, die nachdem sie in ihrem Leben immer hart gearbeitet haben am Ende mit einer sehr geringen Rente auskommen müssen etwa.


Genau für diese Menschen hat die SPD im GroKo Vertrag rein verhandelt, dass sie eine Mindestrente 10% über der Grundsicherung bekommen.
Langjährig Versicherte bekommen 10% mehr Renten, wenn sie bis jetzt auf Grundsicherung angewiesen waren-

Also ich kann nicht nachvollziehen, wenn du behauptest, die SPD würde sich von sozial Schwachen abgrenzen. Genau für die kommt mit dem GroKo Vertrag mehr raus.

MfG
Matthias

keko# 22.02.2018 10:21

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1363323)
Genau für diese Menschen hat die SPD im GroKo Vertrag rein verhandelt, dass sie eine Mindestrente 10% über der Grundsicherung bekommen.
Langjährig Versicherte bekommen 10% mehr Renten, wenn sie bis jetzt auf Grundsicherung angewiesen waren-

Also ich kann nicht nachvollziehen, wenn du behauptest, die SPD würde sich von sozial Schwachen abgrenzen. Genau für die kommt mit dem GroKo Vertrag mehr raus.

MfG
Matthias

Naja, diese Mindestrente ist mal ein Anfang, für Menschen, die trotz jahrelanger Arbeit auf Grundsicherung angewiesen sind. Die Verantwortlichen wissen seit langer Zeit, dass der demografische Wandel demnächst einschlägt. Man darf sich fragen, warum die Groko in der letzten Regierungszeit nichts dagegen unternommen hat. Man darf sich auch fragen, wie es überhaupt passieren kann, dass man trotz jahrelanger Arbeit darauf angewiesen ist. Mein Jubel darüber hält sich also in Grenzen.

qbz 22.02.2018 10:34

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1363323)
Genau für diese Menschen hat die SPD im GroKo Vertrag rein verhandelt, dass sie eine Mindestrente 10% über der Grundsicherung bekommen.
Langjährig Versicherte bekommen 10% mehr Renten, wenn sie bis jetzt auf Grundsicherung angewiesen waren-

reinverhandelt?? Abgeschrieben vom Koalitionsvertrag 2014.

Nach dem Koalitionvertrag von CDU-SPD von 2014 sollte schon 2017 die Mindestrente ("solidarische Lebensleistungrente") eingeführt werden für 35-jährige Beitragszahler mit Minilöhnen. Die Umsetzung kündigte Nahles persönlich als Ministerin 2017 im Bundestag an. Aber vielleicht bekommen sie es ja diesmal hin. ;)

Über die finanzielle Umsetzung (Steuern oder Rentenkasse) steht noch nichts im Vertrag und Olaf Scholz will bekanntermassen keine neue Schulden und eine höhere Besteuerung von Superreichen oder grossen Erbschaften (die Schröder beide herabsetzte) wurde nicht beschlossen. Aber bitte, auch mit alten Kamellen holt man Mitgliederstimmen für die GroKo.

Kritisch wäre zu sagen, dass vor allem in Städten die Grundsicherung von Hartz IV höher ist als der bundesweite Durchschnitt und dort die Mindestrente nicht 10 % über dem jetzigen Hartz IV Niveau liegen wird. Insofern fällt die Belastung für den Staat geringer aus und die Chancen für eine steuerfinanzierte Einführung steigen, weil sich für die Betroffenen in den Großstädten nur die überweisende Institution ändert.

Die Sicherung der Renten für die Zukunft selbst soll in einer Kommission bearbeitet werden, die 2020 Vorschläge vorlegt. Gewinnt man so Wahlkämpfe, indem man die zentralen Fragen an Kommissionen übergibt? Der Wähler möchte doch wissen, wie eine Partei die Renten sichert.

schnodo 22.02.2018 10:46

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363296)
Worin liegt dein Problem dies im Verlauf dieser Diskussion zu benennen oder gar zu verurteilen?

Ich habe überhaupt kein Problem damit, Grenzüberschreitungen zu benennen und zu verurteilen. Schließlich sage ich Dir ja auch, dass ich mit Deiner hasserfüllten Form der politischen Auseinandersetzung überhaupt nichts anfangen kann. Ich lasse mir Empörung aber nicht diktieren sondern entscheide gerne selbst, worüber ich mich öffentlich aufrege.

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363296)
Doch ist es!

Das sehe ich eben anders. Politische Provokation hat nicht erst die AfD erfunden. Damit ist die Gesellschaft auch in der Vergangenheit schon immer halbwegs vernünftig umgegangen.

Die Kernfrage für mich ist, wie geht man mit Menschen um, welche die eigene politische Meinung nicht teilen? Ich sehe hier zwei gegensätzliche Handlungsoptionen:
  • Man nimmt sie in Sippenhaft, verachtet sie und ekelt sich öffentlich vor ihnen. Sie sind nicht satisfaktionsfähig und mit ihren Anliegen muss man sich nicht auseinandersetzen.
  • Man diskutiert mit ihnen über Inhalte und versucht, sie vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. Vielleicht gewinnt man selbst dabei noch neue An- und Einsichten.

Du hast Dich für die erste Variante entschieden. Soll man Dich nun als tollen Kerl und herausragenden Antifaschisten bejubeln? Das fällt mir schwer, weil ich Deine Art, andere Menschen unterschiedslos herabzuwürdigen, nicht nachahmenswert finde. :Huhu:

keko# 22.02.2018 11:04

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363333)
[*]Man diskutiert mit ihnen über Inhalte und versucht, sie vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. ...

Das allein wird nicht mehr helfen, davon bin ich mitttlerweile fest überzeugt. Man wird spürbare Politk für die Menschen machen müssen, ansonsten wächst der Unmut (und die AfD) weiter.

Nobodyknows 22.02.2018 11:37

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363333)
...Soll man Dich nun als tollen Kerl und herausragenden Antifaschisten bejubeln? Das fällt mir schwer, weil ich Deine Art, andere Menschen unterschiedslos herabzuwürdigen, nicht nachahmenswert finde. :Huhu:

Also mir würde es schon reichen wenn Du das Gebaren, in dem zahlreiche AfD-Funktionsträger ihre Wesensverwandschaft mit dem Nationalsozialismus zeigen, ablehnst und diejenigen die es tolerieren oder gar befürworten und entsprechend wählen, als Vollidioten einschätzt und es sie bei Gelegenheit wissen läßt.

Das sind die klar umrissenen Typen für die ich nichts übrig habe, für die ich kein Verständnis und keine Toleranz aufbringe. Ein unterschiedloses Herabwürdigen kann ich da nicht erkennen. Aber Idioten sollte man sagen, dass sie sich idiotisch verhalten. Vielleicht führt es bei ihnen zu neuen An- und Einsichten (auch wenn ich diesbezügl. wenig Hoffnung habe). :Cheese:

Gruß
N. :Huhu:

schnodo 22.02.2018 11:55

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363344)
Also mir würde es schon reichen wenn Du das Gebaren, in dem zahlreiche AfD-Funktionsträger ihre Wesensverwandschaft mit dem Nationalsozialismus zeigen, ablehnst und diejenigen die es tolerieren oder gar befürworten und entsprechend wählen, als Vollidioten einschätzt und es sie bei Gelegenheit wissen läßt.

Da geht es schon los. Auch ich finde das Gebaren etlicher AfD-Vertreter unsäglich. Ich werde aber einen Teufel tun, irgendwelche Leute, die mir nichts getan haben und deren Beweggründe ich nicht kenne, als Vollidioten zu titulieren weil sie anders wählen als ich.

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363344)
Ein unterschiedloses Herabwürdigen kann ich da nicht erkennen.

Selbstverständlich ist es unterschiedslos, wenn Du nicht in der Betracht ziehst, dass viele Menschen eine Partei nicht wegen sondern trotz gewisser Typen wählen. Viele dieser "Vollidioten" haben vorher CDU, SPD oder Linke gewählt. Sind sie erst bei der AfD zu Vollidioten geworden? Und bleiben sie das, wenn sie bei der nächsten Wahl wieder links wählen?

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363344)
Aber Idioten sollte man sagen, dass sie sich idiotisch verhalten.

In einigen Fällen juckt es mich schon in den Fingern und wäre sicher auch angebracht aber ich verkneife es mir. :Huhu:

Ich gebe mir Mühe, meinen eigenen Maßstäben gerecht zu werden. Es gelingt mir sogar gelegentlich.

ThomasG 22.02.2018 12:16

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1363323)
Genau für diese Menschen hat die SPD im GroKo Vertrag rein verhandelt, dass sie eine Mindestrente 10% über der Grundsicherung bekommen.
Langjährig Versicherte bekommen 10% mehr Renten, wenn sie bis jetzt auf Grundsicherung angewiesen waren-

Also ich kann nicht nachvollziehen, wenn du behauptest, die SPD würde sich von sozial Schwachen abgrenzen. Genau für die kommt mit dem GroKo Vertrag mehr raus.

MfG
Matthias

Ich wollte ausdrücken, dass sich einige SPD-Politiker meiner subjektiven Einschätzung nach aus wahltaktischen Gründen bewusst so ausdrückten, dass sich Menschen, die in ihrem Leben über längere Perioden nicht erwerbstätig waren, ausgeschlossen fühlen bzw. um anzudeuten, dass sie nicht gemeint sind mit dem, was danach gesagt wurde.
Warum das Ganze?
Entweder weil man selbst der Ansicht ist, wer nicht lange genug einer Erwerbsarbeit nachging, für den möchte man sich nicht unbedingt stark machen oder weil man glaubt so mehr Wählerstimmen gewinnen zu können, weil man vermutet, dass viele potenzielle Wähler so oder so ähnlich denken.

MattF 22.02.2018 12:25

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1363354)
Ich wollte ausdrücken, dass sich einige SPD-Politiker meiner subjektiven Einschätzung nach aus wahltaktischen Gründen bewusst so ausdrückten, dass sich Menschen, die in ihrem Leben über längere Perioden nicht erwerbstätig waren, ausgeschlossen fühlen bzw. sie nicht gemeint sind mit dem, was danach gesagt wurde.

Dunkel sind deiner Worte Sinn.

Körbel 22.02.2018 12:27

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363206)
Wenn ich sehe was meine Frau regelmäßig an Kohle beim Friseur lässt kommen mir Zweifel an deiner These. :Cheese:

SCNR

Gruß
N. :Huhu:
...der dafür für'n 10er zum türkischen Bahnhofsfriseur geht (aber dort auch 2 Euro Trinkgeld gibt).

90% der Kohle geht gleich wieder aus der Kasse raus.

Aber Hut ab, für 2 Tacken TG, das ist schon löblich!:cool:

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363275)
Nix für ungut :Blumen: Ich wollte lediglich die Kette aufzeigen, dass es früher oder später auch den Handwerker erwischt.....
............ Profiarbeiten lasse ich vom Profi machen. :)

Glaube ich nicht.

Aber gut das du dem Fachmann dann doch den Vortritt lässt.


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