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twsued 23.01.2024 23:15

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1736300)
Vielleicht haben es die behäbigen Benz Bonzen auch einfach nicht so drauf wie die Münchner?!
Ansonsten gilt (und das dir!😂):

https://home.uni-leipzig.de/schreibp...s-kausalitaet/

Würdest Du es gut finden, wenn Daimler an die Wand gefahren wird?

TriVet 23.01.2024 23:24

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1736302)
Würdest Du es gut finden, wenn Daimler an die Wand gefahren wird?

Nein, warum sollte ich? Im Gegenteil.
Und ich wünsche dir von Herzen, dass dein Job erhalten bleibt.

Aber wenn sie (Mercedes) es nicht können, machen es halt andere.

Adept 23.01.2024 23:59

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1736282)

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1736288)
Da steht:
Das Geschwätz von Habeck und Co. nehmen Deutschlands Autobauer ohnehin nicht mehr ernst. Nach ein paar Monaten werden sie sich entscheiden, alle Kraft wieder in den hochprofitablen Verbrennungsmotor zu stecken.
Endlich mal eine konkrete Vorhersage eines echten Experten! Warten wir also ein paar Monate und schauen, ob Deutschlands Autobauer dann wieder alle Kraft in den Verbrennungsmotor stecken

Wären sechs Monate eine angemessene Zeit? Vielleicht wäre das auch ein guter Zeitpunkt, den Experten in einem neuen Interview mit seinem eigenen Geschwätz zu konfrontieren.

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1736290)
Dudenhoeffer ist doch der Typ, den sie im eigenen Institut nicht mehr ertrugen. 😂
Ansonsten:? halt ein ewig gestriger mehr….

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1736293)
Der Dödelhofer ist doch so panne, den konnte man noch nie ernst nehmen. Aber bekannt dafür, dass er bekannt war. Sozusagen der Grossvater der Influenzas.

In der Tat wird es interessant, wie sich die deutschen Autobauer schlagen. Was die Prognose im Automotive-Bereich angeht, glaube ich, hat Prof. Dudenhöffer mehr Ahnung als ihr alle zusammen.;)

Ist immerhin sein Spezialgebiet: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Dudenhöffer

Mo77 24.01.2024 07:03

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1736290)
Dudenhoeffer ist doch der Typ, den sie im eigenen Institut nicht mehr ertrugen. 😂
Ansonsten:? halt ein ewig gestriger mehr….

Haste gelesen das Interview, oder war der Name dir schon genug?
Er bemängelt eher die Rücknahme der Subvention für E Autos. Für Investoren sei Verlässlichkeit wichtig und anscheinend war die Förderung erst länger zugesagt?

Vielleicht hat er auch Feigwarzen oder sich mal mit falschen Leuten getroffen. All dies ist möglich und hilft einem sich inhaltlich nicht damit auseinander zu setzen.
Vermutlich hat er auch etwas mehr einblick in die "Szene"
Aber er ist natürlich auch nicht unfehlbar und in gewisser weise ein Lobbyist.
Aber die These stellt er auf: Ampel nicht gut für Mobilitätswende.
Andere Konstellationen wären aber vermutlich nicht besser.
Und solange man der FDP die Alleinschuld geben kann ist doch alles in Butter.
Weitermachen.....

tandem65 24.01.2024 08:41

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1736312)
Haste gelesen das Interview, oder war der Name dir schon genug?
....
Und solange man der FDP die Alleinschuld geben kann ist doch alles in Butter.
Weitermachen.....

Haste aber schon mitbekommen daß der von Herrn Dudenhöfer genannte Herr Habeck nicht derjenige in der Ampel ist der sich gegen eine höhere Schuldenquote für D ausgesprochen hat oder auch gegen eine Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer.
Jetzt gerade wieder Herrn Habeck nach vorne zu stellen als Schuldigen. Ich meine es ist OK, wenn Du in der aktuellen Situation für die Schuldenbremse bist. Dann ist es ja auch OK für Dich beim Bürgergeld zu versuchen das Geld für die zuverlässige Förderung der Automobilbranche zu holen. Finde ich gut.
Es gibt übrigens niemand bei den Grünen der FDP die Alleinschuld! Fakenews!

Nogi87 24.01.2024 08:44

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1736326)
Haste aber schon mitbekommen daß der von Herrn Dudenhöfer genannte Herr Habeck nicht derjenige in der Ampel ist der sich gegen eine höhere Schuldenquote für D ausgesprochen hat oder auch gegen eine Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer.
Jetzt gerade wieder Herrn Habeck nach vorne zu stellen als Schuldigen. Ich meine es ist OK, wenn Du in der aktuellen Situation für die Schuldenbremse bist. Dann ist es ja auch OK für Dich beim Bürgergeld zu versuchen das Geld für die zuverlässige Förderung der Automobilbranche zu holen. Finde ich gut.
Es gibt übrigens niemand bei den Grünen der FDP die Alleinschuld! Fakenews!

Und es ist ja auch ok dass du nicht für die Schuldenbremse bist, dann bist du aber auch dafür dass in 10 Jahren die zu bezahlenden Zinsen so hoch sind, dass im konsumtiven Haushalt kein Geld mehr für freiwillige Leistungen sind und dazu gehören vorrangig Zuwendungen und Sozialleistungen.

Siebenschwein 24.01.2024 08:59

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1736312)
Haste gelesen das Interview, oder war der Name dir schon genug?
Er bemängelt eher die Rücknahme der Subvention für E Autos. Für Investoren sei Verlässlichkeit wichtig und anscheinend war die Förderung erst länger zugesagt?
.....

Leider hab ich das - es waren drei Minuten meiner Lebenszeit, die ich wider besseren Wissens vergeudet habe.
Der Mann entblödet sich nicht, zu behaupten, die Wiedereinführung der Kaufprämie für E-Autos, die alle Hersteller bekämen, würde praktisch nur den deutschen Herstellern helfen… So verstrahlt muss man erstmal sein.

merz 24.01.2024 09:10

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1736328)
Und es ist ja auch ok dass du nicht für die Schuldenbremse bist, dann bist du aber auch dafür dass in 10 Jahren die zu bezahlenden Zinsen so hoch sind, dass im konsumtiven Haushalt kein Geld mehr für freiwillige Leistungen sind und dazu gehören vorrangig Zuwendungen und Sozialleistungen.

Gubt es irgendwo eine Stelle, wo man solche Rechnungen nachlesen kann? - ich frage weil mir diese Rechnung so neu ist und ich an andere Staaten denke, deren Schuldenquote beträchtlich höher ist als die deutsche.

m.

Adept 24.01.2024 09:16

Euch schmeckt einfach nur nicht, dass Dudenhöffer die Ampel/Grünen und besonders Habeck als inkompetent hinstellt. Immer schön nur die Experten in seine Referenzliste aufnehmen, die das eigene Weltbild unterstützen; den Rest nicht einfach ernst nehmen. ;)

Und dass Habeck keine Ahnung von seinem Ministerium hat, ist ja jetzt schon öfters zu Tage getreten. Woher soll aber auch das Fachwissen kommen? Er ist Philosoph und schrieb Kinderbücher. Bei komplexen Wirtschaftsfragen wirkt er überfordert. Obwohl er ein ziemlich guter Redner ist. Hätte eher Bundeskanzler werden sollen statt unser Bünenphobiker Scholz. Das ist aber eine andere Geschichte…

Klugschnacker 24.01.2024 09:25

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Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1736302)
Würdest Du es gut finden, wenn Daimler an die Wand gefahren wird?

Was meinst Du mit "an die Wand gefahren wird"? Von wem wird Daimler an die Wand gefahren? Vom aktuellen Wirtschaftsminister? Ich fürchte, man überschätzt seine Rolle mit solchen Zuweisungen. Wir haben es mit globalen Veränderungen zu tun, die über Deutschland weit hinaus gehen.

Die Mercedes-Benz-Group macht Rekordgewinne. Das Bild unten zeigt den jährlichen Gewinn bis 2022. Quelle: Statista..

Klugschnacker 24.01.2024 09:31

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736337)
Euch schmeckt einfach nur nicht, dass Dudenhöffer die Ampel/Grünen und besonders Habeck als inkompetent hinstellt. Immer schön nur die Experten in seine Referenzliste aufnehmen, die das eigene Weltbild unterstützen; den Rest nicht einfach ernst nehmen. ;)

Wir wär’s mit einer Wette zwischen uns beiden? In 6 Monaten schauen wir, ob die deutsche Automobilindustrie wieder "alle Kraft in den Verbrenner" steckt. Ich sage, der Experte irrt sich.

Für meine kecke These spricht, dass EU-weit beschlossen wurde, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr verkauft werden dürfen, die mit Benzin oder Diesel fahren (Quelle). Eine Ausnahme besteht für klimafreundlich hergestellte E-Fuels; diese Ausnahme wurde übrigens von der deutschen Regierung durchgesetzt.

TriVet 24.01.2024 09:32

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1736312)
Haste gelesen das Interview, oder war der Name dir schon genug?
Er bemängelt eher die Rücknahme der Subvention für E Autos. Für Investoren sei Verlässlichkeit wichtig und anscheinend war die Förderung erst länger zugesagt?

Vielleicht hat er auch Feigwarzen oder sich mal mit falschen Leuten getroffen. All dies ist möglich und hilft einem sich inhaltlich nicht damit auseinander zu setzen.
Vermutlich hat er auch etwas mehr einblick in die "Szene"
Aber er ist natürlich auch nicht unfehlbar und in gewisser weise ein Lobbyist.
Aber die These stellt er auf: Ampel nicht gut für Mobilitätswende.
Andere Konstellationen wären aber vermutlich nicht besser.
Und solange man der FDP die Alleinschuld geben kann ist doch alles in Butter.
Weitermachen.....


Habe ich gelesen.
Und für schlecht befunden.
Eigentlcih gehört das meiste eh in den E-mobilitätfaden, aber so what:
Ein ausrangierter alter Man, der sich wichtig macht und Thesen von früher aufwärmt.
Und als Experte (der er wahrscheinlich mal halbwegs war) sollte er vieles besser wissen, zB dass Tesla die Rabattschlacht begonnen hat und VW reagiert.
Oder dass der Verbrennungsmotor eine Renaissance erführe.:Lachanfall:
Nur weil er den halt 40 jahre begleitet und halbwegs verstanden hat

Oder dass nicht in die Ladeinfrastruktur invetsiert würde.:Maso:
Und dass die Automobilindustrie überlebenswichtig für unsere ganze Volkswirtschaft sei war zwar 80 Jahre lang richtig, es darf aber bezweifelt werden, dass das nochmal 80 jahre lang so bleibt
usw und so fort...

sabine-g 24.01.2024 09:33

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1736302)
Würdest Du es gut finden, wenn Daimler an die Wand gefahren wird?

Wenn überhaupt fährt sich Daimler selber an die Wand.
z.B. mit verfehlter Modell- und Antriebsphilosophie.
Die Chinesen befinden sich auf der Überholspur, keiner dort will veraltete deutsche Verbrenner kaufen.
Derzeitige Rekordgewinne mag es geben, in 5 oder 10 Jahren sind die aber Geschichte, wenn man nicht gegensteuert.

Adept 24.01.2024 09:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1736340)
Was meinst Du mit "an die Wand gefahren wird"? Von wem wird Daimler an die Wand gefahren? Vom aktuellen Wirtschaftsminister? Ich fürchte, man überschätzt seine Rolle mit solchen Zuweisungen. Wir haben es mit globalen Veränderungen zu tun, die über Deutschland weit hinaus gehen.

Die Mercedes-Benz-Group macht Rekordgewinne. Das Bild unten zeigt den jährlichen Gewinn bis 2022. Quelle: Statista..

Ja, das stimmt.

Aber das sollen die Rekordgewinne aufgrund des Verbrenners und nach Corona sein, und hier geht es ja darum, wie man die deutschen Autobauer dazu bringt hohe Stückzahlen von E-Autos zu verkaufen. Da sind Kaufprämien ein gutes Mittel, da der deutsche Kunde ja recht preissensitiv ist. Ob diese Kaufprämien für alle oder am besten nur für deutsche Produkte gelten sollen, weiss ich nicht. Vielleicht sollte man hier die deutsche Wirtschaft schützen?

Adept 24.01.2024 09:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1736342)
Wir wär’s mit einer Wette zwischen uns beiden? In 6 Monaten schauen wir, ob die deutsche Automobilindustrie wieder "alle Kraft in den Verbrenner" steckt. Ich sage, der Experte irrt sich.

Für meine kecke These spricht, dass EU-weit beschlossen wurde, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr verkauft werden dürfen, die mit Benzin oder Diesel fahren (Quelle). Eine Ausnahme besteht für klimafreundlich hergestellte E-Fuels; diese Ausnahme wurde übrigens von der deutschen Regierung durchgesetzt.

Können wir gerne machen. :)

Ich verstehe deinen Punkt, dass die Gesetze in eine andere Richtung zeigen. Aber wenn sie nicht konkurrenzfähig sind, dann wird halt weiter aufs Lukrative fokussiert.

Ich glaube nicht, dass Daimler/BMW seine Prozentsätze von verkauften Autos Richtung E-Autos verschieben wird.

Klugschnacker 24.01.2024 09:52

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736348)
Ich glaube nicht, dass Daimler/BMW seine Prozentsätze von verkauften Autos Richtung E-Autos verschieben wird.

Das sagt BMW selbst dazu:

BMW will sein Münchner Stammwerk komplett für die Produktion von E-Autos umbauen. "Wir investieren hier 650 Millionen Euro und werden damit bereits ab Ende 2027 ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge in unserem Stammwerk produzieren", sagte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic. […]

Der Anteil der Elektroautos bei BMW am Gesamtabsatz lag 2023 bei 15 Prozent und soll im laufenden Jahr auf ein Fünftel steigen. "Wir sehen eine weiterhin hohe Nachfrage nach unseren vollelektrischen Produkten", erklärte BMW-Vorstandsmitglied Jochen Goller. (Tagesschau)

Adept 24.01.2024 09:57

Ok, dann schauen wir mal, was sich aus diesen Prognosen ergibt.

qbz 24.01.2024 10:05

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1736335)
Gubt es irgendwo eine Stelle, wo man solche Rechnungen nachlesen kann? - ich frage weil mir diese Rechnung so neu ist und ich an andere Staaten denke, deren Schuldenquote beträchtlich höher ist als die deutsche.

m.

Eine Besonderheit bei der Schuldenaufnahme, die immer vergessen wird, liegt darin, dass Deutschland über den Euro in einer Währungsunion wirtschaftet, d.h. die Haushaltspolitik eines Landes wirkt sich auf den gesamten Euroraum aus. Insofern ist es schon ziemlich abwegig, dass DE neben der EU noch eine eigene "Schuldenbremse" im Gesetz hat, die in der Vergangenheit indirekt dazu gedient hat (zu Zeiten von Schäuble), andere Länder mit höheren Schulden wie Italien, Frankreich, Griechenland unter Druck zu setzen bzw. zu Privatisierungen und Soziabbau (neoliberale Umwandlung) zu zwingen.

Was renommierte Wirtschaftswissenschafter unterschiedlicher makroökonomischer Lehren zur Haushalts- und Fiskalpolitik sowie der Schuldenbremse grundsätzlich einwenden, kann man ihrem 15 Jahre alten, immer noch gültigen und umso wichtigeren Appell an den Bundestag vor der Verabschiedung der Schuldenbremse entnehmen (zu Zeiten von Schäuble, Merkel, CDU-FDP Koalition). Heute beklagen viele den desolaten Stand der Infrastruktur, Bildung u. Forschung in Deutschland und den Mangel an Zukunftsinvestitionen, u.a. eine Folge der 15 Jahre Schuldenbremse, wovor der Appell gewarnt hat.

Peter Bofinger und viele andere: Die Schuldenbremse gefährdet die gesamtwirtschaftliche Stabilität und die Zukunft unserer Kinder

Dass die heutige Regierung auf das Bundesverfassungsgerichtsurteil mit breiten Kürzungen nach dem Rasenmäherprinzip über alle Ministerien ausser Hochrüstung, mit Sozialabbau und Teilprivatisierung (Bahn) reagiert hat, wirkt sich im konsumtiven Bereich negativ aus und kontraindiziert für das Wachstum, für mich unglaublich für eine Koalition, wo SPD-Grüne die Mehrheit bilden.

dr_big 24.01.2024 10:33

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736346)
Ja, das stimmt.

Aber das sollen die Rekordgewinne aufgrund des Verbrenners und nach Corona sein, und hier geht es ja darum, wie man die deutschen Autobauer dazu bringt hohe Stückzahlen von E-Autos zu verkaufen. Da sind Kaufprämien ein gutes Mittel, da der deutsche Kunde ja recht preissensitiv ist. Ob diese Kaufprämien für alle oder am besten nur für deutsche Produkte gelten sollen, weiss ich nicht. Vielleicht sollte man hier die deutsche Wirtschaft schützen?

Wer verkauft die meisten E-Autos? Tesla, BYD, Stellantis, Koreaner, ... Welcher Hersteller profitiert am meisten von der Prämie?

TriVet 24.01.2024 10:36

BYD hat übrigens gerade VW als Sponsor der (deutschen Heim-!)EM ausgestochen.

Adept 24.01.2024 10:42

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1736357)
Wer verkauft die meisten E-Autos? Tesla, BYD, Stellantis, Koreaner, ... Welcher Hersteller profitiert am meisten von der Prämie?

Ja, daher vielleicht doch nur Prämie für deutsche Autos.

Muss man halt bissi schauen, ob gesetzlich vereinbar und was das für die Handelsbeziehungen bedeutet.

tandem65 24.01.2024 11:05

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736362)
Ja, daher vielleicht doch nur Prämie für deutsche Autos.

Schon mal was vom Gleichbehandlungsgrundsatz gehört? Da bist Du schon mal bei Europäisch. Die aussereuropäischen Hersteller gehen dann über Zölle. Dann sind die Chinesen ja sowieso schon dabei Europäische Werke aufzubauen wenn ich mich richtig erinnere. Das halte ich für nicht für eine pragmatischen Vorschlag.

Feanor 24.01.2024 11:22

Die Amerikaner machen es doch vor mit dem IRA: Steuerliche Bevorteilung nur, wenn Wertschöpfung in den USA. Der notwendige Anteil (Batteriekomponenten, Rohstoffe) steigt sukzessive und ab 2025 darf nichts mehr von chinesisch kontrollierten Unternehmen kommen, wenn man die Steuervorteile erhalten will. Wobei das noch nicht in trockenen Tüchern ist.
Das Problem in Europa: Bis sich alle Länder auf einen ähnliches Vorgehen geeinigt haben, wird es ewig dauern. Außerdem sind die finanziellen Möglichkeiten einzelner Mitgliedsstaaten unterschiedlich. Und Alleingänge bringen nicht so viel.
Also schreit die deutsche Autoindustrie lieber laut nach Geld vom Staat. Komischerweise sind aber ausgerechnet in Deutschland die Autos am teuersten.

Kruemel 24.01.2024 11:25

Ich bin auch bei weitem kein Kenner der Automobilszene aber was soll den eine Prämie für E-Autos für die deutschen Hersteller bringen? Der Hauptabsatz liegt doch eh im Ausland und China wird sicher nicht deutsche Autos bezuschussen ;)
Aus meiner Sicht muss ein Unternehmen selbst dafür sorgen konkurrenzfähig zu sein/bleiben. Wenn hier der Staat stützend unter die Arme greift, führt das doch eher dazu, dass man die Marktbereinigung unnötig verzögert (z.B. Karstdadt-Hilfen).

Prämien machen meines Erachtens vor allem dann Sinn, wenn man das Verhalten der Bürger verändern will und dies sich nicht über bessere Produkte automatisch einstellt.
Beispiele wären hier:
Umstieg auf klimafreundlichere Technologien (E-Auto, Gebäudedämmung, ...)
Anbau nachhaltiger Lebensmittel
Förderung von tiergerechter Haltung

tandem65 24.01.2024 11:37

Zitat:

Zitat von Kruemel (Beitrag 1736376)
Prämien machen meines Erachtens vor allem dann Sinn, wenn man das Verhalten der Bürger verändern will und dies sich nicht über bessere Produkte automatisch ausreichend schnell einstellt.
Beispiele wären hier:
Umstieg auf klimafreundlichere Technologien (E-Auto, Gebäudedämmung, ...)
Anbau nachhaltiger Lebensmittel
Förderung von tiergerechter Haltung

Ich habe mal zwei meines Erachtens durchaus wichtige Worte eingefügt.

MattF 24.01.2024 11:37

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736362)
Ja, daher vielleicht doch nur Prämie für deutsche Autos.

Muss man halt bissi schauen, ob gesetzlich vereinbar und was das für die Handelsbeziehungen bedeutet.

Nicht nur ein bissi.


Ich glaub nicht, dass D von Handelskriegen profitiert.

Siebenschwein 24.01.2024 11:44

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1736374)
Die Amerikaner machen es doch vor mit dem IRA: Steuerliche Bevorteilung nur, wenn Wertschöpfung in den USA...

Tja, und die WTO wird das in ein paar Jahren wieder einkassieren. Europa könnte das auch, aber man geht da etwas subtiler vor und versucht, die WTO-Regeln einzuhalten- von daher wird es kein local content law geben, aber bei Ausschreibungen die Möglichkeit, „soft factors“ einzubeziehen, wie lokale Arbeistplätze, Ausbildungsplätze, Nachhaltigkeit etc.
Ist für Windkraftausschreibungen schon durch bzw auf dem Weg, lässt sich sicher für andere Branchen kopieren.
Und btw, soweit ich weiss, haben die Amis ihre IRA Bedingungen bzgl local content immer noch nicht veröffentlicht. Also bisher auch nur heisse Luft.

Mo77 24.01.2024 11:49

Zitat:

Zitat von Kruemel (Beitrag 1736376)
Ich bin auch bei weitem kein Kenner der Automobilszene aber was soll den eine Prämie für E-Autos für die deutschen Hersteller bringen? Der Hauptabsatz liegt doch eh im Ausland und China wird sicher nicht deutsche Autos bezuschussen ;)
Aus meiner Sicht muss ein Unternehmen selbst dafür sorgen konkurrenzfähig zu sein/bleiben. Wenn hier der Staat stützend unter die Arme greift, führt das doch eher dazu, dass man die Marktbereinigung unnötig verzögert (z.B. Karstdadt-Hilfen).

Prämien machen meines Erachtens vor allem dann Sinn, wenn man das Verhalten der Bürger verändern will und dies sich nicht über bessere Produkte automatisch einstellt.
Beispiele wären hier:
Umstieg auf klimafreundlichere Technologien (E-Auto, Gebäudedämmung, ...)
Anbau nachhaltiger Lebensmittel
Förderung von tiergerechter Haltung

Das Problem ist eher die vorzeitige Rücknahme der Zusagen über die Dauer der Förderung.
Ich kann mir vorstellen dass dies zumindest etwas Verunsicherung unter Managern und Investoren schafft.

Adept 24.01.2024 11:57

Kernziel der Politik ist ja dafür zu sorgen, dass es den Leuten und auch der Wirtschaft im Land gut geht. Da sehe ich Gleichbehandlungsgesetze und Verstimmungen mit anderen Handelspartnern erstmal sekundär.

Klar kann man alles aus dem Ausland reinlassen und der eigenen Wirtschaft sagen: Tja, ihr müsst damit zurecht kommen. Seht zu, wie ihr das hin bekommt, konkurrenzfähig zu sein.

Die Folge ist meiner Meinung nach, dass entweder die Löhne massiv gesenkt werden müssen oder die Firmen werden aufgelöst oder ziehen ins Ausland. Können wir uns das jetzt schon leisten, dass nur noch die Hälfte arbeiten wird/muss?

Feanor 24.01.2024 12:12

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1736383)
Und btw, soweit ich weiss, haben die Amis ihre IRA Bedingungen bzgl local content immer noch nicht veröffentlicht. Also bisher auch nur heisse Luft.

Wurden neulich veröffentlich, jetzt folgt aber das Verfahren noch mit Anhörungen etc. Tesla hat aber schon bekannt gegeben, dass das Model 3 in 2024 keine volle Steuererleichterung bekommt. Da sind LFP Zellen von CATL drin, nicht die NMC, die vor Ort mit Panasonic gebaut werden. Daher aktuell nur 3750 Tax Reduction.

Die heiße Luft lenkt gerade Milliarden an USD für die Zellfertigung in die USA. Die machen das cleverer: Vorteile nur bei Wertschöpfung im Land.
In Deutschland wird/wurde die Anwendung bezuschusst. Bei PV hat man so zwar den Markt angeregt, aber am meisten haben die chinesischen Zellhersteller profitiert. Langfristig hat Deutschland dadurch natürlich beigetragen, dass weltweit die Kosten für PV wettbewerbsfähig sind.
Die EU Kommission würde dem IRA schon gerne etwas entgegensetzen, ihr fehlen aber die Mittel und Wege.

dr_big 24.01.2024 12:29

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736387)

Klar kann man alles aus dem Ausland reinlassen und der eigenen Wirtschaft sagen: Tja, ihr müsst damit zurecht kommen. Seht zu, wie ihr das hin bekommt, konkurrenzfähig zu sein.

Als Exportweltmeister erwarten wir das aber von allen anderen Ländern. Wie soll unsere Wirtschaft konkurrenzfähig sein wenn wieder Handelsbarrieren aufgebaut werden?

Kruemel 24.01.2024 15:31

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1736384)
Das Problem ist eher die vorzeitige Rücknahme der Zusagen über die Dauer der Förderung.
Ich kann mir vorstellen dass dies zumindest etwas Verunsicherung unter Managern und Investoren schafft.

Den Punkt gehe ich mit und natürlich sollte Politik auch zu ihren Versprechen stehen :Blumen:

Bezüglich nationalen Protektionismus bin ich hingegen sehr skeptisch. Wenn man das zu Ende denkt würde jedes Land entsprechende Förderungen bezahlen und Gewinner wären die Konzerne durch die Steuergeschenke.

Aus meiner Sicht wäre es viel wichtiger die Weichen entsprechen zu stellen, dass Deutschland auch in der Zukunft attraktiv ist für Unternehmer und da sehe ich eher Punkte wie Bürokratieabbau, Fachkräfteverfügbarkeit und Rechtssicherheit als günstige Löhne.
Damit konnte Deutschland auch in der Vergangenheit nicht Punkten ;)

keko# 24.01.2024 15:44

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1736345)
Wenn überhaupt fährt sich Daimler selber an die Wand.
z.B. mit verfehlter Modell- und Antriebsphilosophie.
Die Chinesen befinden sich auf der Überholspur, keiner dort will veraltete deutsche Verbrenner kaufen.
Derzeitige Rekordgewinne mag es geben, in 5 oder 10 Jahren sind die aber Geschichte, wenn man nicht gegensteuert.

Daimler setzt auf Premiummodelle und auf eAntriebe. Eine Chinese ist größter Aktionär. Meines Wissen besitzen Chinesen 20%. Die starke Fokussierung auf China könnte ein großes Prpblem werden, wenn Trump ins Weiße Haus kommt: Es wird gemunkelt, er möchte auf amerikanischen Straßen mehr amerikanische Autos. Zudem würde das Daimer hart treffen, wenn es zu einem Wirtschaftskrieg China/USA kommt.

Adept 24.01.2024 16:16

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1736398)
Als Exportweltmeister erwarten wir das aber von allen anderen Ländern. Wie soll unsere Wirtschaft konkurrenzfähig sein wenn wieder Handelsbarrieren aufgebaut werden?

Ach, ich weiss auch nicht. Vielleicht geht es gar nicht darum, immer Weltmeister zu sein. Vielleicht ist es wichtiger, Dinge für den Binnenmarkt zu produzieren, die gut genug sind.

Wenn wir den Weg gehen und nur über Export unsere Einnahmen machen, dann sind wir wieder extrem abhängig. Dazu müssen wir in der Tat dann alle Tore für Importe aufmachen. Dass hiesse, die Lebensstandards würden sich langfristig nivellieren. Nicht gut für Deutschland.

Siebenschwein 25.01.2024 08:00

Gerade bei Spon ein schönes Update zu Hinkley Point - für alle Kernkraft-Afiniciados muss das ein böser Schlag sein. Wobei eine gewisse Realitätsverweigerung ja eigentlich Voraussetzung ist, um Kernkraftfan zu sein… Leider hinter der Zahlschranke.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/un...4-34a1fa94f6f9

StefanW. 25.01.2024 08:18

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1736510)
Gerade bei Spon

Der BBC-Artikel dazu ist frei zugänglich:
https://www.bbc.com/news/business-68073279

Und als Kurztext aus Wikipedia:
Im Januar 2024 gab EDF bekannt, dass sich die Fertigstellung des Kraftwerks bis mindestens 2029 verzögern werde, wobei bei ungünstigeren Bedingungen die Fertigstellung auch erst 2031 erfolgen könne.[83] Auch die erwarteten Baukosten wurden abermals nach oben korrigiert, auf 43 Mrd. Pfund (50,3 Mrd. Euro) (Preisstand 2024) bzw. 34 Mrd. Pfund (Preisstand 2015).[2] Möglich sei auch ein Anstieg bis auf 46 Mrd. £ (53,8 Mrd. Euro).
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkr..._Hinkley_Point

dr_big 25.01.2024 09:16

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736458)
Ach, ich weiss auch nicht. Vielleicht geht es gar nicht darum, immer Weltmeister zu sein. Vielleicht ist es wichtiger, Dinge für den Binnenmarkt zu produzieren, die gut genug sind.

Wenn wir den Weg gehen und nur über Export unsere Einnahmen machen, dann sind wir wieder extrem abhängig. Dazu müssen wir in der Tat dann alle Tore für Importe aufmachen. Dass hiesse, die Lebensstandards würden sich langfristig nivellieren. Nicht gut für Deutschland.

Rohstoffe und Energie beziehen wir dann auch ausschließlich aus diesem Binnenmarkt? Oder sind wir am Ende doch auf globale Märkte angewiesen?

Adept 25.01.2024 11:08

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1736521)
Rohstoffe und Energie beziehen wir dann auch ausschließlich aus diesem Binnenmarkt? Oder sind wir am Ende doch auf globale Märkte angewiesen?

Dieser Import braucht keine Zölle, da gibts nix intern zu schützen.

Gebe dir grundsätzlich recht, man braucht viele Verhandlungen und eine Balance.

Genussläufer 25.01.2024 12:38

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1736510)
Gerade bei Spon ein schönes Update zu Hinkley Point - für alle Kernkraft-Afiniciados muss das ein böser Schlag sein. Wobei eine gewisse Realitätsverweigerung ja eigentlich Voraussetzung ist, um Kernkraftfan zu sein… Leider hinter der Zahlschranke.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/un...4-34a1fa94f6f9

Ich bin so froh, dass wir eine so vorausschauende und präzise prognostizierende Regierung haben. Ich will mir gar nicht vorstellen von solchen Realitätsverweigerern wie in den USA, Frankreich, Schweden, Finnland, Frankreich und 15 anderen regiert zu werden. Diese Deppen haben tatsächlich auf der Weltklimakonferenz behauptet, dass CO2 Neutralität bis Mitte des Jahrhunderts ohne Kernkraft nicht möglich ist.

Genussläufer 25.01.2024 12:44

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1736536)
Dieser Import braucht keine Zölle, da gibts nix intern zu schützen.

Wenn wir so stark auf Importe angewiesen sind, müssen wir diese auch bezahlen können. Dafür werden wir um eine Exportquote nicht umhinkommen. Dazu kommt, dass uns Skalierungseffekte verloren gehen, was sich negativ auf die Preise auswirken würde. Diese Situation ist in China oder den USA besser. Da ist der Heimatmarkt eine ganz andere Nummer. Das ist auch der Hauptgrund, weshalb die meisten Plattformen aus den USA oder China kommen. Mit der Basis kann man anders (vor allem leichter) expandieren.


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