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Es geht um die Verhältnismäßigkeit bei der Durchsetzung bestimmter Ziele, hier: sauberer Sport. Erlaubt ist den Verbänden die kleinstmögliche Sanktionierung der Sportler, mit der sich die berechtigen Interessen des Verbandes durchsetzen lassen. Beispielsweise ist es das Interesse der Deutschen Fußballbundes, faire Fußballspiele durchzusetzen. Das könnte er (fiktiv) durchsetzen, indem jedes Foul mit einem dreimonatigen Berufsverbot des Spielers geahndet würde. Das Interesse des Spielers ist hingegen, zu spielen. Der Verband darf nur die kleinstmögliche Sanktion verhängen, mit dem sich sein berechtigtes Ziel, das Fairplay, durchsetzen lässt. Härtere Strafen sind nicht zulässig. Dies ist zumindest mein Kenntnisstand. Wie Ihr alle wisst, bin ich kein Jurist und lasse mich da gerne korrigieren. :Blumen: |
Eine Frage die sich mir gerade stellt:
Empfindet es jmd als Mobbing, der gedopt hat, erwischt wurde und sich damit dann mit seinen Handlungen kritisch auseinander setzt und eingesehen, dass er offensichtlich einen schwerwiegenden Fehler begangen hat, oder würde es so jmd nicht zuletzt aufgrund seines eigenen Sinneswandels als berechtigte/ verständliche Kritik empfinden, wenn er darauf angesprochen wird, auch wenn das sicher nicht immer angenehm ist? Wenn dem nicht so ist und die Kritik als unberechtigt empfunden wird bzw. als Mobbing empfunden wird, hat dann wirklich ein Umdenken stattgefunden? |
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Edith: Stattdessen wird direkt in aller Öffentlichkeit geahndet, um allen anderen zu zeigen, welches Verhalten nicht akzeptiert wird, nicht zuletzt um auch alle anderen Spieler zu einem fairen Verhalten "zu erziehen" und so das fair play zu gewährleisten ;) |
Ich bewundere ja Euer Engagement in der Beschäftigung mit der Frage der Namensnennung von nachgewiesenen Dopern.
Vielleicht wurde es schon ausführlich diskutiert, dann sorry für die Wiederholung. Ich finde, eine Namensnennung von verurteilten Dopern kann in jedem Fall im Profisport stattfinden, weil da das allgemeine öffentliche Interesse offensichtlich ist, von dem der Profisport lebt. Insofern darf die Presse und auch die Nada die Namen veröffentlichen. Bei Amateuren finde ich, sollte sich die Nada auf den Standpunkt stellen, dass ebenfalls ein öffentliches Interesse in einer eingeschränkten Form besteht, nämlich von allen Teilnehmern und Interessierten, und man deshalb die Namen veröffentlicht, zumindest solange, bis jemand deswegen klagt, was ja niemandem verwehrt ist. z.B. hier ein Fall aus dem Wirtschaftsleben, der bis zum BGH ging. https://www.law-blog.de/356/pressefr...ten-zulaessig/ |
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Ich finde es eigenartig (also jetzt nicht speziell von dir), dass ein öffentliches "Anprangern" bei tlw. weniger schlimmen Verhalten gemeinhin akzeptiert sein soll, zumal dieses sich tlw. auch einfach spontan aus hoch emotionalen Situationen heraus ergibt und es dem Protagonist im Zweifel im nächsten Moment bereits selbst schon unangenehm ist. Trotzdem muss der Sportler mit den Konsequenzen umgehen können, eben auch um zu zeigen, dass dieses Fehlverhalten nicht toleriert wird. Das wird offentsichtlich trotzdem gesellschaftlich akzeptiert und als Verhältnismäßig angesehen, obwohl vermutlich den meisten irgendwann schon mal selbst eine Sicherung durchgebrannt ist. Auf der anderen Seite haben wir eine Handlung/ sportliches Fehlverhalten, welches mit Vorsatz und mehr als ausreichend Bedenkzeit begangen wird. Aber da ist es für den betreffenden Sportler angeblich nicht mehr zumutbar, dass sein Fehlverhalten öffentlich gemacht und kritisiert wird, obwohl er/ sie alle Entscheidungsmöglichkeiten in seiner Hand hielt? Das Zeug liegt ja nicht zu Hause rum und wird im Affekt eingeschmissen. |
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Ok, meine Antwort war so ironisch wie Deine Frage. |
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Hast Du Dir die Zielsetzung von Sylvia Schenk durchgelesen, also Transparenz, etc.? Und gegen wen hat sie dann 2013 verloren? Gegen den, der eigentlich gar nicht mehr kandidieren wollte, einen Fanboy der telekom, der z.B. auch dafür verantwortloch war, dass bei einer DM MTB es gar keine Dopingkontrollen gab? Letztendlich sieht es doch so aus: eine überwiegende Mehrheit wählt seit Jahren diesen Präsidenten und wollte damals eine Schenk mit ihren Zielen nicht! Und wenn Du Dir das Präsidium anschaust, was Du natürlich bestimmt auch kennst, sehe ich bis auf 2 Ausnahmen nur alte Männer, die teilweise selber als Bundestrainer in den besten Dopingzeiten unterwegs waren. Hier passt dann wirklich die Bezeichnung "aus grauer Vorzeit",das ist grüßenteis eine Altherren- Clique. Was da an Reformen zu erwarten ist, nun ja. Natürlich werden auch Leute in den LVBs dabei sein, die gute und ehrliche Arbeit abliefern, im Sinne der Athleten und des Sports. Oben sitzen aber noch immer die, die den Kurs bestimmen. Aber mit der moralische Einstellung eines ehemaligen Berufspolitikers wie einem Rudolph Scharping musst Du mir nicht kommen, da passt Deine ironisch gemeinte Bezeichnung oben perfekt. Und im Ernst: Du hast schon mitbekommen, wie in den Internationalen Verbänden die Korruption, Vetternwirtschaft, Günstlingswirtschaft floriert und wie nun auch diese Leute ins Visier der Kriminalbehörden kommen? Und verurteilt werden? In der LA, Gewichtheben, Fussball, etc, etc. |
Und weil ja hier so viel über das büse Mobbing geschrieben wurde, was den Dopern entgegenschlägt (ich bitte um Entschuldigung für meine sarkastische Formulierung:Blumen: ), hier ab Seite 21 mal die Erlebnisse eines geständigen Dopers.
https://www.transcript-verlag.de/978...s-anti-doping/ Und auch der "Rest" ist sehr aufschlussreich, ich bestätige gerne, dass es Mühe macht sich damit auseinanderzusetzen, aber vielleicht überdenkt der eine oder andere noch seine Einstellung zu dem Thema oder findet interessante, neue Ansätze. Ich gestehe, ich bin auch erst jetzt auf dieses Buch gestoßen auf der Suche nach der Schilderung von Philip Schulz, die ich schon kannte. |
Die Sportschau berichtete heute über Ermittlungen, Anklagen, Prozesse in anderen Ländern im Zusammenhang mit den Erkenntnissen aus dem Verfahren gegen den Erfurter Doping Arzt Schmidt, eine Art Doping Netzwerk. Der lange Atem der Operation Aderlass, Video 8min
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Und hier geht es dann auch schon munter weiter:
https://www.sportschau.de/doping/Ope...rgeht-100.html Gendoping mit nicht zugelassenen Präparaten (das 2003 schon Stephan Vuckiovic Trainer Springstein interessiert hat), Wachsumshormone, Blutdoping, etc. Und wie ich schon mehrfach anmerkte: da wird von einer Generaation zur nächsten weiter gedopt, von Vater Thurau zu Sohn Thurau. Ist das, das viel zitierte Umdenken der neuen Generation?:Lachanfall: Und wenn ich heute noch den Cross WC anschaue wo Platz 3 schon über 2min Rückstand auf Sieger WVA hat, PLatz 6 schon fast 3,5min! Das sind Welten und ich habe da ein ganz, ganz schlechtes Gefühl. Im Herbst bei der TDF sowohl am Berg, als auch beim Sprint Top, ein paar Monate später wieder ein Dominator im Cross. So eine Dominanz gab es auch in früheren Zeiten meines Wissens nur einmal in einem Jahr. Aber das war "nur" ein Crosser, niemand, der anscheinend alles kann... Wir sprechen hier im Forum über Spezialisierungen beim Triathlon, im Radsport scheinen diese Regeln nicht mehr zu gelten...:confused: Thx an qbz, er war schneller. |
Wenn ich im Biathlon Johannes Tignes Boe sehe, habe ich ein schlechtes Gefühl.
Allein: Glauben ist nicht Wissen ;) |
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ABER: wenn man sieht, wer sein Manager war, dessen Umfeld gesehen hat, etc. dann sehe ich bekannte Strukturen wie früher. Und eine solche Dominanz- und das zeigt die gesamte Sportgeschichte, egal ob Schwimmen, Langlauf, Leichtathletik, Radsport, etc. - ist selten sauber zu erzielen. Unschuldig,bis das Gegenteil bewiesen wurde- Gutes Gefühl muss man aber nicht haben. |
Ja, wenn man beim gestrigen 30km Langlauf Rennen fünf Norweger unten den TOP6 sieht, denkt man sich seinen Teil. :Lachen2:
Einziger, der mithalten konnte, war Dominator Bolshunov. https://www.swiss-ski.ch/langlauf/re...-1611356400-1/ War übrigens in den letzten Jahren genauso. Aber es gilt die Unschuldsvermutung. :Blumen: |
Und zwei Wochen davor bei der Tour de Ski waren die Norweger wegen Corona nicht am Start, da sah halt das Bild genauso aus, nur die Rolle der Norweger übernahmen da noch die Russen: Sechs Russen unter den TOP7! Mann-o-Mann :Maso:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tour_d...#Gesamtwertung Auch da gilt die Unschuldsvermutung. :Blumen: |
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Andererseits: Nicht allzu weit weg von meinem Wohnort wurde kürzlich ein junger Mann, der die Sozialkassen um mehrere Millionen Euro betrogen hat zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Auch das hat nicht unbedingt den Moralvorstellungen von Medien und vielen Bürgern entsprochen. ;) P.S.: Ich habe mir den Beitrag aus der Sportschau gestern angesehen und erstmal nichts gepostet - so ein Sch... macht mich einfach nur wütend. |
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Björn Thurau wird lt Radsport News mit der Operation Aderlass in Verbindung gebracht, Sinkewitz war ja immer sein Buddy, insofern wundert mich das nicht
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Meiner Meinung nach der wenn es um Rennanalysen, Systemanalysen, Insiderinformationen, und Leistungssport-Innenansichten geht, beste Sport-Podcast, den es zur Zeit gibt. Da kommen andere populärere Podcasts wie Besenwagen oder Plan z wegen deren stärkeren Focus auf Unterhaltung und Bedienung eines Massengeschmackes nicht mit. Selbstverständlich machen auch Arnd Peiffer und Erik Lesser sich oft darüber Gedanken, warum es immer schwieriger wird, läuferisch den Norwegern und Franzosen und neuerdings auch den Schweden Paroli zu bieten. Johannes Tignes Boe kommt bei diesen Analysen (und auch wenn es bei Rennanalysen um sportliche Fairness wie z.B. dem verbreiteten auf die Ski treten, Konkurrenz behindernde Fahrlinienwahl etc) übrigens stets außerordentlich gut weg. |
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Was bei den Boe-Brüdern ( aber auch bei derzeit eigentlich allen anderen Norwegern und Franzosen) noch auffällt, ist wie viel besser sie im Schnitt technisch auf dem Ski stehen, als die meisten Deutschen. die gleiten oft besser, fahren hochfrequenter und bleiben in vielen Streckenabschnitten länger im symmetrischen 1-1er Stil Lediglich Peiffer kann da technisch ansatzweise mithalten. Bei Benedikt Doll oder Philipp Horn wundere ich mich eher, wie erstaunlich schnell sie manchmal trotz ihres im Vergleich zu den Norwegern viel mehr kraftbetonterem Laufstils sie in manchen Rennen doch noch sind. |
Eine Sache die man im Wintersport auch nicht vergessen sollte, ist die Gleitfähigkeit, beim Ski Laufflächenstruktur + Wachs. Allerdings kenne ich mich da zugegebenermaßen nicht so aus. Ich weiß, dass es früher gerade zu den Norwegern Riesenunterschiede gab. Wo alle anderen noch mit Wachsköfferchen unterwegs waren, kamen die Norweger schon mit einem Wachs Truck. Herrscht da heute eher Waffengleichstand?
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https://www.youtube.com/watch?v=Tsk3zAZyLaQ :Cheese: Ich glaube, die Materialfrage stellt sich auch im LL-nicht wirklich. Die haben alle TOP-Material. Halt ähnlich wie S-Works auf der einen und Bianchi auf der anderen Seite. |
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Beim Sprintrennen in Oberhof waren die Deutschen mit einer viel zu feinen Struktur unterwegs, weil sie nicht mit derart nassem, weichem Schnee gerechnet haben. Die Hauptschuld für dieses Problem sahen Peiffer/ Lesser in einer mangelhaften Loipenpräparation, bei der die Organisatoren trotz Neuschnee nicht mehr am Abend vor dem Rennen. Die Strecke gewalzt haben, sondern erst am Rennmorgen, so dass die Strecke nicht mehr überfrieren konnte. (Es gibt Skating-Skier mit komplett unterschiedlichen Schliffarten, die sich gravierend auf das dir erhalten je nach. Beschaffenheit des Schnees auswirken) |
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Oha, hört sich ja doch nach einer höheren Philosophie an.
Aber um den Bogen zum Doping zu spannen. Die Norweger bzw. die Russen werden aber auch nicht immer gerade das besser präparierte Material ggü. der Konkurrenz gewählt haben und deswegen in versammelter Mannschaft die TOP10 belegen. Das ist halt schon sehr auffällig. |
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Für die Leistungsunterschiede zwischen Schweden, Norwegen, Frankreich und Deutschland spielt das Material in der Tat aus meiner Sicht keine Rolle. In der Biathlon-Weltrangliste stehen unter den TopTen 4 Norweger, 2 Franzosen, 2 Schweden, ein Kroate, ein Italiener (auf Rang 12-14 folgen die drei besten Deutschen). Keiner davon weist eine unglaubwürdige Leistungsentwicklung auf oder hatte im Laufe seiner Karriere schon mal mit konkreten Dopingvorwürfen oder gar Sperren zu tun. Historisch am meisten Doping-belastet ist zweifellos Russland. Fast alle Dopingskandale der letzten 8 Jahre betrafen Russen (bzw. deren ehemalige Sowjetrepubliken wie Ukraine oder Weißrussland) Der beste (und durchaus einschlägig vorbelastete) Russe kommt aber erst auf Rang 17. Insgesamt sehe ich also im Biathlon derzeit keinerlei Indizien, den führenden Athleten Doping vorzuwerfen und sehe auch keinen Anhalt, dass überhaupt Doping dort aktuell eine große Rolle im Weltcup spielt. Die Athleten die dort derzeit sportlich führend sind, kamen meist schon Anfang 20 in den Weltcup, also weitaus früher, als man im Ausdauersport üblicherweise erst sein Höchstleistungsalter erreicht (üblicherweise liegt dies bei technisch komplexen Sportarten mit Ausdauerkomponente, wozu Biathlon ja genauso wie Triathlon zählt) erst im Alter von 27 bis Anfang / Mitte 30. Wer mit 20 oder 21 schon gut genug ist, um im Weltcup starten und sich dort sportlich behaupten zu können, ist oft eben derartig talentiert, dass ein paar Jahre später damit zu rechnen ist, dass er in der absoluten Weltspitze angekommen ist. Johannes Thingnes Boe hatte übrigens mit 19 sein Weltcupdebüt. Lagreid (der aktuell WC-Zweitplazierte und mutmaßlich kommende Superstar) kam mit letztes Jahr im Alter von erst 22 in das Norwegische Weltcupteam. Die beiden Top-Schweden sind 23 und 25. der Franzose Jacquelin (auch mutmaßlich einer der kommenden Superstars ist ebenfalls erst 25. Der jüngste im Deutschen Weltcupteam ist übrigens der vom sportlichen Talent her erkennbar limitierte Johannes Kühn mit 29. Alle anderen Deutschen A-Kaderathleten sind schon über 30. Daran sieht man exemplarisch, dass der deutsche Männer-Biathlon-Bereich aktuell ein massives Nachwuchsproblem hat, bzw. die vorhandenen jungen Athleten z.T. auch nicht in den Weltcup lässt, was in einem Pandemiewinter, in dem es keinen Europacup (und auch fast keine Nachwuchswettkämpfe) gibt ein Riesenproblem ist. Um abschließend nochmal den Bogen zurück zum Threadthema zu spannen: ich schreibe hier über Biathlon, weil weiter oben im Thread der Name Boe zweimal gefallen ist und weil ich mich da relativ gut auskenne auch wegen der Wohnortnähe zum Stützpunkt Ruhpolding und zu Schleching, weil mit Dominic Schmuck ein Vereinsmitglied von unserem Triathlonverein seit zwei Jahren um die Weltcupnominierung kämpft). Über normalen Skilanglauf, bei dem ja nach wie vor die Russen sportlich vorne mitlaufen will ich mir kein Urteil erlauben, weil ich mich da auch nicht auskenne. Normaler Skilanglauf ist wesentlich weniger komplex in seiner Struktur, weil eben das Schießen fehlt und damit möglicherweise dopinganfälliger. |
Ich sehe das anders, ich sehe nicht nur die Russen, sondern die Norweger recht auffällig. Spreche da aber von LL.
Sundby und Johaug waren die letzten prominenten norwegischen Dopingfälle in jüngster Zeit. Also nur Russen sind es auch nicht. https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Johnsrud_Sundby https://de.wikipedia.org/wiki/Therese_Johaug |
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Es gab aber eben noch nie einen norwegischen Dopingfall im Biathlon, was nicht ausschließt, dass es auch dort mal ein schwarzes Schaf gibt, aber was eben doch klar gegen eine dort verbreitete systematische Dopingmentalität spricht, so dass man sich schon die Mühe machen sollte zu differenzieren und nicht alleine nach Nationenzugehörigkeit Verdachtsposts zu erstellen. Der eigentlich beste norwegische Ski-Längläufer Johannes Klaebo, der wegen der Covid-19-Pandemie vorerst keine Rennen bestreitet, gehört vom außerordentlichem Talentniveau her meiner Meinung nach etwa in die Boe-Kategorie. In den besonders dopingträchtigen Ski-Nordisch-Disziplinen, wie etwa den 50km Massenstart, wo Russland in Sootchi alle drei Medaillen geholt hat, ist er interessanterweise bei weitem (noch) nicht Weltspitze, während er bei kürzeren und technisch komplexeren Rennen die gesamte Weltspitze seit zwei bis drei Jahren regelmäßig düpiert. |
Ja, beim Biathlon kann das in der Tat sein. Da kommen ja auch nicht 5 Norweger in die TOP6 ins Ziel wie beim Langlauf. :Lachen2:
Wobei, bei der letzten Biathlon-Staffel hat es mich auch gewundert hat, wie der eine Norweger jedesmal in die Strafrunde musste und dann die 20-30s in einer halben Runde auf die Deutschen und Co. wieder aufgeholt hat. Naja, es gilt immer noch die Unschuldsvermutung. :Blumen: |
Naja, der DSV unterhält im Berchtesgadener Land ein eigenes Institut für die Materialentwicklung mit Fokus auf Schliff. Alpin, LL/Biathlon, und Sprunglauf.
Dass Schliffe mittlerweile (fast) wichtiger sind als Wachse bzw. beim Schliff noch mehr Tuningpotential herrscht, ist bekannt. Die Deutschen haben auch seit 10 Jahren einen Materialtruck, der bei fast allen Rennen dabei ist und wo auch eine Schleifmaschine integriert ist, um auch kurzfristig Veränderungen vorzunehmen. Schliffe testet/entwickelt man aber in der Regel nicht während der Saison (zumindest nicht von den Läufern selbst), sondern mit einem eigenen Team bzw. in der Vor- und Nachsaison. Klaebo ist noch jung und hat seine Stärken eher noch auf den kürzeren Distanzen. Bedenkt auch, dass im LL bei den langen Kanten und Großereignissen immer zw. klassisch und skating abgewechselt wird. Nur die wenigsten Athleten sind in beiden Techniken gleich stark. Neben dem Material spielen natürlich auch körperliche Voraussetzungen wie Gewicht eine Rolle. Northug oder Cologna waren bzw. sind sehr schwer und haben dann bei weicheren/wärmeren Verhältnissen ihre Probleme. Topografie natürlich auch, ähnlich wie im Radsport. Ob bzw. wie von einigen Nationen getrickst wird, ist schwierig zu belegen. Diskussionen gibt es immer wieder. In DE wurde im Nachwuchs in den letzten Jahren nicht optimal gearbeitet (Biathlon wie LL). Das wissen die Verantwortlichen aber selbst und ein Aufbau dauert eben. Lebenskilometer sind das A und O (Ausnahmen bestätigen die Regel). Bei den Frauen haben die Arrivierten (Stars) lange vieles verdeckt, jetzt bezahlt man die Rechnung. Gibt es in anderen Disziplinen und Nationen auch immer wieder. Profisport ist kein Wunschkonzert und nicht immer 100% planbar. Fair ist er ohnehin nicht. Das wissen auch alle Beteiligten. |
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Die Begründung, dass Langlauf und Biathlon bekanntlich zwei verschiedene Sportarten sind und dass es noch nie einen Dopingfall im norwegischen Biathln gegeben habe überzeugt mich nicht. Wenn die konditionellen Ansprüche sehr ähnlich ist, wieso sollte dann Doping bei der einen Sprtart eher verbreitet sein als in der anderen? Zumal das ja auch auf einen Großteil der Norwegischen Athleten zu dem Zeitpunkt zutraf: https://www.focus.de/sport/olympia-2...d_8457228.html Was ist das denn für eine Mentalität, wenn nicht die eines "alles für den Erfolg!" Und die Begründung, dass ein Norweger deshalb auf den kürzeren Strecken (wohl sauber) dominiert liegt dann daran, dass die Technik einen größeren Einfluss hat? Das ist meiner Meinung nach eine Argumentation wie im Fussball, wo ja auch nicht gedopt wird weil man dadurch den Ball nicht besser trifft (ebenso wie im Tennis...). Nur dass man eben bei konditionell besserem Stand auch technische Dinge besser hinbekommt. Dass kann jeder mal selber ausprobieren: einmal ausgeruht balancieren, einmal mit Puls 180 nach einem 1000m Test. Es ist doch gerade andersherum, dass die Kondition dann noch einen viel höheren Stellenwert in dieser Kombination einnimmt. Und die 50kmim Massenstart sollen (da wo die Russen dominieren...)besonders dopingträchtig sein? Im Gegensatz zu den 15km, dem Sprint, etc? Häh? Also ist im Schwimmen auch das Langsterckenschwimmen besonders dopingträchtig, die restlichen WK Strecken weniger? Und in Analogie dann beim Radfahren die langen Fahrten, 4000m Verfolgung und Sprint dagegen weniger? Wo soll denn da der Sinn sein? Dass das nicht so ist haben wir doch alle schon oft genug gesehen! Gedopt wird in allen Disziplinen einer Sportart, nur die Mittel unerscheiden sich etwas. Und damit kommen wir zur zweiten interessanten Aussage, bzw. der immer wieder gebrachten Begründung: neue, junge und extrem talentierte Athleten, die gar nicht mehr dopen müssen und trozdem alle in Grund und Boden sporteln: Zitat: "Insgesamt sehe ich also im Biathlon derzeit keinerlei Indizien, den führenden Athleten Doping vorzuwerfen und sehe auch keinen Anhalt, dass überhaupt Doping dort aktuell eine große Rolle im Weltcup spielt. Die Athleten die dort derzeit sportlich führend sind, kamen meist schon Anfang 20 in den Weltcup, also weitaus früher, als man im Ausdauersport üblicherweise erst sein Höchstleistungsalter erreicht (üblicherweise liegt dies bei technisch komplexen Sportarten mit Ausdauerkomponente, wozu Biathlon ja genauso wie Triathlon zählt) erst im Alter von 27 bis Anfang / Mitte 30. Wer mit 20 oder 21 schon gut genug ist, um im Weltcup starten und sich dort sportlich behaupten zu können, ist oft eben derartig talentiert, dass ein paar Jahre später damit zu rechnen ist, dass er in der absoluten Weltspitze angekommen ist. Johannes Thingnes Boe hatte übrigens mit 19 sein Weltcupdebüt. Lagreid (der aktuell WC-Zweitplazierte und mutmaßlich kommende Superstar) kam mit letztes Jahr im Alter von erst 22 in das Norwegische Weltcupteam. Die beiden Top-Schweden sind 23 und 25. der Franzose Jacquelin (auch mutmaßlich einer der kommenden Superstars ist ebenfalls erst 25." Also eine neue, saubere Generation, die schon mit 20 unglaubliche Leistungen bringen. Und natürlich nich dopen, dafür sind die ja noch zu jung;) . Dass es aber sowohl im Radsport, als auch in vielen anderen Sportarten schon sehr früh mit dem Doping losgeht scheint hier ignoriert oder verschwiegen zu werden. Und das mit dem frühen Dopingstart war auch schon vor vielen Jahren so, ein Riccardo Ricco war auch schon sehr früh und sehr gut gedopt international gut unterwegs, die Gebrüder Szczepaniak aus Polen in der U23 wurden schon bei der Cross WM 2010 als Gewinner und Vizeweltmeister positiv auf Epo getestet und unzählige mehr, das hatte ich alles schon mal beleuchtet: https://www.triathlon-szene.de/forum...t=Einzelfa ll Jugendlichkeit ist noch lange kein Beweis für sauberen Sport und überragendes Talent, Gegenbeispiele gibt es reichlich wo gedopt wurde. Was auch nicht verwundert, denn die Professionalisierung geht immer früher los, Talente werden immer früher von Teams und/oder Managern "abgeholt" um maximalen Erfolg und Gewinn zu erzielen. Wieso sollte das professionelle Doping da eine Ausnahme bilden? |
Auch wenn wir uns etwas vom Thema entfernen:
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Die Norweger sind im Materialbereich schon extrem. Irgendwo hab ich mal gelesen, dass man teilweise ganze Wachschargen aufgekauft wenn diese für gut befunden werden, nur das andere Länder nicht ran kommen.
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Das der nordische Skisport kein Problem hat, ist doch spätestens seit der Operation Aderlass bekannt. 😂
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Bei der Operation Aderlass waren aus dem Bereich Nordischer Skisport Österreich, Estland und Kasachstan beteiligt. Im Bereich Radsport bzw. Eisschnellauf waren dann neben den o.g. Ländern auch noch Deutschland, die Schweiz, Kroation, Slowenien direkt oder indirekt beteiligt. Du weißt das, weil du mit der Materie im Zusammenhang mit der Operation Aderlass vertraut bist. Andere, die deinen obigen sehr kurzen Post lesen, wissen das mutmaßlich nicht und ziehen falsche Suggestivschlüsse. Für diese halb-informierten User wirkt eine Bemerkung wie dein jüngster Post eher so, dass Norwegische Sportler bzw. die Weltspitze des aktuellen Biathlons von der Operation Aderlass ebenfalls betroffen waren. Du nährst daher mit so einem Post den Generalverdacht, dass jeder der im nordischen Skisport (wozu Biathlon übrigens offiziell nicht zählt) irgendwo auf dem Podium steht, gedopt sein müsse. Dieser unreflektierte, halb-informierte Pauschalverdacht, gegen den du dich berechtigterweise in deinser eigenen bevorzugten Disziplin Radsport immer gewehrt hast, scheint dir also bei anderen Sportarten ohne weiteres angebracht zu sein? |
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