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Genussläufer 22.12.2023 11:27

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1733051)

Lies doch einfach den Geschäftsbericht. Du siehst sofort, wo die neuen Investitionen hingehen. Hier wandert sehr viel, was energieabhängig ist, ab. Hier ist einiges an Modernisierung und etwas neu. In Asia Pacific fast alles neu. die Planung von 23 bis 27 weist 47% der Investitionen in Asien aus, 15% in Nordamerika und 36% in Europa. Wo es energieintensiv wird, ist es eher selten Deutschland. Frankreich wird hier favorisiert.

Ich will das nicht bewerten. Das ist eine Entscheidung des Managements. Es könnten aber durchaus Hinweise sein, dass hier ein paar Standorteigenschaften fehlen.

Meik 22.12.2023 11:36

Das Thema ist vielschichtiger als Energiekosten.

https://binnenschifffahrt-online.de/...dwigshafen-ab/

BASF baut vorrangig im Bereich der Ammoniakproduktion ab. Da geht es nicht um Energie sondern auch ausschließlich um Erdgas. Dazu kommt der Klimawandel. Öfter Hoch- und im Sommer Niedrigwasser was die überwiegend auf die Binnenschifffahrt setzende Logisitk beeinträchtigt.

Und letztlich beeinträchtigt immer mehr Firmen das Thema "Wörk-Laif-Bälanz", Fachkräftemangel, völlig ausufernde Genehmigungsverfahren usw.. viel mehr. Wenn ich hier gucke was selbst bei kleinen Erweiterungen von mittelständischen Betrieben für ein Aufstand getrieben wird. Ach hier ist eine Eidechse, Anwohner gehen auf die Barrikaden weil ihre Hunderunde so nicht mehr geht oder was auch immer. Egal was gemacht werden soll, als erstes hat es eine Bürgerinitiative dagegen.

Genussläufer 22.12.2023 11:53

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1733058)
Das Thema ist vielschichtiger als Energiekosten.

https://binnenschifffahrt-online.de/...dwigshafen-ab/

BASF baut vorrangig im Bereich der Ammoniakproduktion ab. Da geht es nicht um Energie sondern auch ausschließlich um Erdgas.

Erdgas habe ich als Teil der Energie betrachtet. Es geht aber nicht nur um Strom. Das kam vielleicht falsch rüber.

Die Rheinschifffahrt ist in der Tat ein Problem. Es ist aber nicht der Grund. An den anderen Standorten ist das Thema ähnlich gelagert.

Nepumuk 22.12.2023 11:57

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1733036)
Die BASF in Ludwigshafen ist gerade an dem Punkt und gliedert im ersten Schritt nächstes Jahr mal 2500 Mitarbeiter aus, also etwa 10%. Man muss flexibel bleiben heißt es. Das wirkt schon als rechne die BASF damit, dass das Stammwerk nicht mehr ewig so bleibt wie es war. Alles was bei uns an Produktion nicht mehr wirtschaftlich ist wegen Energiekosten wird geschlossen und dann im Ausland wieder neu gebaut oder von der Konkurrenz übernommen.

Und das ist auch keine neue Entwicklung sondern ist schon seit Jahrzehnten so. Mit dem Klimawandel und dessen Bekämpfung hat das wenig zu tun.

Klugschnacker 22.12.2023 12:04

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1733053)
Ich will das nicht bewerten. Das ist eine Entscheidung des Managements. Es könnten aber durchaus Hinweise sein, dass hier ein paar Standorteigenschaften fehlen.

Ich will das gerne bewerten. :Blumen:

Das Bundesverfassungsgericht hat klargestellt, dass Klimaschutz eine sowohl nationale wie globale Aufgabe ist. Es führt aus: Wir müssen mit unseren eigenen Gesetzen für Klimaschutz sorgen; außerdem im Rahmen internationaler Abkommen, an die wir uns halten und die wir mitzugestalten haben.

Im Bereich internationaler Abkommen gibt es offenbar noch etwas zu tun. Es ist nicht im Sinne unseres Rechts, wenn deutsche Unternehmen einfach in anderen Ländern weiter die Atmosphäre verschmutzen, um ihre Gewinne zu erhöhen. Wir müssen Regeln erarbeiten, die das verhindern.

Möglicherweise könnten wir dreckig produzierte Waren mit einem Einfuhrzoll belegen, sobald sie in die EU eingeführt werden sollen? Das schützt unsere Firmen, die nach Umweltstandards wirtschaften, welche unseren Gesetzen entsprechen.

Meik 22.12.2023 12:11

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1733062)
Erdgas habe ich als Teil der Energie betrachtet. Es geht aber nicht nur um Strom. Das kam vielleicht falsch rüber.

Erdgas lässt sich da halt nicht ersetzen. Beim Strom können wir als Standortvorteil in billigen Sonnen- und Windstrom investieren. Da kann kein Ausland an der Preisschraube drehen, keine Pipeline in die Luft gesprengt werden oder uns irgendwer die Versorgung abdrehen. Win-Win wirtschaftlich wie klimapolitisch.

Der Standort Deutschland/Europa leidet zunehmend unter ganz anderen Problemen. Wörk-Laif-Bälanz, Bldungsdefiziten, Fachkräftemangel, aberwitzigen Genehmigungsverfahren, zunehmend instabilere politische Verhältnisse, ...

Trimichi 22.12.2023 12:24

Nur ein kurzer Zwischenruf:

Interessant diesen Thread mal von Anfang an die ersten fünf Seiten zu lesen. 1. wie sich das Bewusstsein für Klima btw. die Praesentheit des Themas gewandelt hat und damit die Diskussionsintensität. 2. Artensterben stieg um Faktor 10000! Vgl. dort Beitrag von Klugschnacker in dem Zeitraum von 1960 bis 2018 auf die lange Zeitachse gesehen (kosmischer Kalender als Bezugsrahmen, glaube ich). Und nun 3. tief "Zoltan" legt Weihnachtsmärkte lahm. Eine Strafe Gottes für alle Christen und zu gleich Klimawandelleugner?
;)

Aktuelle Beobachtung:
Hier über Franken hat es heute Nacht gewittert. Gewitter kommen in DE von Mai bis Oktober vor. Manchmal auch im Winter, dann aber nur in Norddeutschland. Klimatheoretischer Rahmen: die Arktis ist die Wetterküche Europas, sie ist bis 2030 eisfrei, und damit ist 1 Klimakipppunkt schon erreicht. Mit Gewitter über Franken im Dezember von gestern auf heute erstmalig seit ich denken kann (kann auch sein dass das letzen Winter schon einmalig vorkam, vorher mWn nicht).

Schönes verlängertes Wochenende und allen Christen auch in Grossbritannien z.B. tolle, tolle Weihnachten! :Blumen:

Rolladen runter, Jallousien kontrollieren, vielleicht auch die Ziegel und vermeintlich lose Gegenstände im Gelände und Garten, denn am Sonntag "läuft Zoltan zur Hochform auf".

Meik 22.12.2023 12:49

Artensterben ist aber nicht nur Klimawandel. Das sind zugepflasterte, zugeschotterte Gärten, Plastikmüll, Insektizide, Straßenverkehr, abgeholzte Wälder und viele Gründe mehr die da mit reingehen.

Wir leben halt nach Gottes Motto die Welt untertan machen. Zu deutsch: Rücksichtlos ausbeuten und kaputt machen.

tandem65 22.12.2023 13:02

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1733035)
Ohne Autoindustrie wird in Deutschland alles besser?

Wer hat das geschrieben?:Huhu:

Genussläufer 22.12.2023 13:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1733065)
Im Bereich internationaler Abkommen gibt es offenbar noch etwas zu tun. Es ist nicht im Sinne unseres Rechts, wenn deutsche Unternehmen einfach in anderen Ländern weiter die Atmosphäre verschmutzen, um ihre Gewinne zu erhöhen. Wir müssen Regeln erarbeiten, die das verhindern.

Ein Problem könnte auch darin liegen, dass wir unsere Regeln anderen aufzwingen wollen. Natürlich bedarf es internationaler Regeln. Wie mehrfach geschrieben, wird uns das aber nicht mit dem Zeigefinger gelingen.

Zitat:

Möglicherweise könnten wir dreckig produzierte Waren mit einem Einfuhrzoll belegen, sobald sie in die EU eingeführt werden sollen? Das schützt unsere Firmen, die nach Umweltstandards wirtschaften, welche unseren Gesetzen entsprechen.
Allein das Mining (gemeint Rohstoffe nicht BC) ist die größte Dreckschleuder überhaupt. Wir können die Förderung gern mit Zöllen belegen. Die Alternative sind dann andere Zölle. Wir haben davon nichts. Das wird so nicht funktionieren. Die Zölle sind dann einfach ein Steuererhöhung. Und wie trennen wir dann Verarbeitung und Gewinnung der Rohstoffe? Die Idee ist an sich richtig. Da würde ich Dir zustimmen. Die Umsetzung kann ich mir aber einfach nicht vorstellen.

Klugschnacker 22.12.2023 13:26

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1733079)
Ein Problem könnte auch darin liegen, dass wir unsere Regeln anderen aufzwingen wollen. Natürlich bedarf es internationaler Regeln. Wie mehrfach geschrieben, wird uns das aber nicht mit dem Zeigefinger gelingen.

Das klingt fast, als wollten wir Deutsche (eigentlich nur die Grünen) Umweltschutz aufgrund moralischer Überheblichkeit betreiben – Deutschland als eine globale Minderheit, die der Mehrheit etwas aufzwingen will.

Dem ist aber nicht so. Fast alle Länder der Welt wollen Klimaschutz betreiben. Wo das nicht der Fall ist, handelt es sich meistens um Öl-fördernde Staaten, die von Autokraten regiert werden.

"Unsere Regeln" zwingen wir niemandem auf. Stattdessen gilt in den internationalen Klimaschutzabkommen das Prinzip der Einstimmigkeit. Es ist also genau umgekehrt: Einzelne Autokraten aus den Öl-Staaten machen die Regeln und entscheiden darüber, wie viel Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen werden.

deralexxx 22.12.2023 13:44

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1733053)
Lies doch einfach den Geschäftsbericht. Du siehst sofort, wo die neuen Investitionen hingehen. Hier wandert sehr viel, was energieabhängig ist, ab. Hier ist einiges an Modernisierung und etwas neu. In Asia Pacific fast alles neu. die Planung von 23 bis 27 weist 47% der Investitionen in Asien aus, 15% in Nordamerika und 36% in Europa. Wo es energieintensiv wird, ist es eher selten Deutschland. Frankreich wird hier favorisiert.

Ich will das nicht bewerten. Das ist eine Entscheidung des Managements. Es könnten aber durchaus Hinweise sein, dass hier ein paar Standorteigenschaften fehlen.

Du hast geschrieben es gäbe hier Rückstellungen für Restrukturierungen, ich zeig dir das auch in neue Dinge investiert wird, dann kommst du mit dem nächsten Ding um die Ecke. Niemand hat bestritten, dass BASF international investiert. Unterschiedliche Standorteigenschaften sind auch nix neues (nicht für BASF und nicht für andere Zweige).

Geht vllt etwas off topic, aber um auch mal ein random Beispiel zu bringen: https://www.alzey.de/de/aktuelles/me...y-20231117.php Industrie kommt durchaus nach Deutschland, und auch in die Region in und um die BASF. Weil es eben neben Standort-"Nachteilen" wie Umweltschutzanforderungen, Energiepreise und höhere Löhne auch Vorteile gibt, um nur ein paar zu nennen: Fachkräfte, zentrale Lage in Europa, Zugang zum Rhein als Logistik Option (aber auch vom Klimawandel bedroht).

Genussläufer 22.12.2023 15:25

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1733081)
Du hast geschrieben es gäbe hier Rückstellungen für Restrukturierungen, ich zeig dir das auch in neue Dinge investiert wird, dann kommst du mit dem nächsten Ding um die Ecke. Niemand hat bestritten, dass BASF international investiert. Unterschiedliche Standorteigenschaften sind auch nix neues (nicht für BASF und nicht für andere Zweige).

Ich spreche im privaten Umfeld nur sehr selten über Wirtschaft. Meine Eindrücke ergeben sich nahezu ausschließlich aus Gesprächen mit Investoren und aus der Lektüre von Geschäftsberichten. Das ist sicher auch ein Bubble. Für den Standort ist deren Meinung aber nicht irrelevant.

Genussläufer 22.12.2023 15:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1733080)
Dem ist aber nicht so. Fast alle Länder der Welt wollen Klimaschutz betreiben. Wo das nicht der Fall ist, handelt es sich meistens um Öl-fördernde Staaten, die von Autokraten regiert werden.

Wenn wir diese nicht gewinnen und deren entgangene Gewinne in irgend einer Form kompensieren, wird das aber nichts werden. Autokratie hin oder her.

Zitat:

"Unsere Regeln" zwingen wir niemandem auf. Stattdessen gilt in den internationalen Klimaschutzabkommen das Prinzip der Einstimmigkeit. Es ist also genau umgekehrt: Einzelne Autokraten aus den Öl-Staaten machen die Regeln und entscheiden darüber, wie viel Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen werden.
Einstimmig ist das Commitment zum Beschluss. Eine verbindliche Zusage kam aber nur von einem sehr kleinen Teil. Natürlich kann ich etwas zustimmen, wenn es mich zu nichts verpflichtet.

Dann kommt noch der größte westliche Emittent. Hier hat das oberste Gericht der Umweltbehörde bereits im letzten Jahr den Zahn gezogen. Und nach der nächsten Wahl könnte sich hier einiges verändern. Wie verbindlich das Pariser Abkommen ist, hat Trump gezeigt. Sollte der nächste Vorturner nun Trump, DeSantis oder Haley heißen, können wir uns an fünf Fingern abzählen. Das wäre übrigens kein Unfall. Das ist eher absehbar.

sabine-g 22.12.2023 15:50

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1733093)
.... hin oder her .....

Du vergisst 2 wichtige Punkte:
  1. (wurde hier schon 100fach erwähnt) Wir sind durch ein Urteil des BVG verpflichtet
  2. (wurde hier auch erwähnt glaube ich) Wir werden die Zeche zahlen, diese kommt früher oder später auf uns zu. Egal wie hoch die Deiche gebaut werden, sie werden nicht reichen. Bei Städten wie Hamburg mit der Elbmündung stellt sich außerdem die Frage wo das (in Hamburg Elb) Wasser hin soll, wenn der Meeresspiegel höher ist als der Mündungsbereich. So viel kann man gar nicht wegpumpen, dass man nicht von innen absäuft.

Meik 22.12.2023 16:08

Wir lernen ja auch nicht, der Staat soll sich gefälligst drum kümmern dass wir so weiter machen können wie bisher. Dass das nicht funktioniert bekommst du nicht in die Köpfe. :-((

Bulldog 22.12.2023 16:11

Zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts:
https://verfassungsblog.de/zwei-jahr...sungsgerichts/

Fazit
"Weder das Bundesverfassungsgericht noch die Verwaltungsgerichte haben festgestellt, dass die bisherigen Maßnahmen zum Klimaschutz unzureichend sind. Erst recht sind Klagen gescheitert, die verlangt haben, dass konkrete Maßnahmen wie z.B. ein Tempolimit vorgeschrieben werden. Aber auch erwiesenermaßen klimaschädliche Projekte wie z.B. der Neubau einer Autobahn wurden noch nie aus diesem Grund gestoppt..

Diese Strategie respektiert den politischen Entscheidungsspielraum der Parlamente und Regierungen..."

Bulldog 22.12.2023 16:22

Letzte Woche war ich mit Leuten unterwegs, die in Niedersachsen stark im Bereich Erneuerbare Energien engagiert sind.
Ein paar Punkte aus deren Sicht:
* Die Ampel hat die Gesetze zum EE Ausbau deutlich vereinfacht. Das ist super
* Allerdings haben die Landesregierungen (in dem Fall Niedersachsen Rot-Gün) noch nicht entsprechend nachgezogen. Im Ergebnis dauert es (noch) so lange wie vorher eine neue Anlage genehmigt zu bekommen. Die Leute auf den Behörden wollen keinen Ärger durch Formfehler etc., also wird alles 100%ig gemacht
* Die großen Energieversorger sind dabei einzusteigen. Die investieren auch in Projekte, die eigentlich nicht wirtschaftlich sind (Geld ist halt da)
* Als starke Hürde erweist sich dass im Koalitionsvertrag in NS festgelegt wurde, dass bei neuen Windanlagen 20% an Anwohner angeboten werden soll. Hintergrund ist zum einen stärkere Akzeptanz der Bevölkerung. Zum anderen trauen die Leute den Energieversorgern nicht über den Weg und so soll ein Korrektiv eingeschaltet werden. Gut gemeint, aber schwierig in der Umsetzung (z.B. was passiert, wenn so eine Anlage angeblich Verluste schreibt etc.). Diese 20% Sache verzögert aktuell große Projekte
* Neue Standorte werden kaum noch ausgewiesen. Die Mehrzahl der Projekte ist Re-Powering (also von 100m auf 200m Höhe). Das ist auch in Ordnung, in Niedersachsen stehen halt schon richtig viele Windräder (im Gegensatz zu meinem Bundesland BW)

Genussläufer 22.12.2023 17:08

Zitat:

Zitat von Bulldog (Beitrag 1733100)
* Die Ampel hat die Gesetze zum EE Ausbau deutlich vereinfacht. Das ist super
Die Mehrzahl der Projekte ist Re-Powering (also von 100m auf 200m Höhe). Das ist auch in Ordnung, in Niedersachsen stehen halt schon richtig viele Windräder (im Gegensatz zu meinem Bundesland BW)

Das könnte auch daran liegen, dass die versprochenen Renditen deutlich seltener erreicht wurden je weiter man sich in der Republik in Richtung Süden bewegt. Das wiederum liegt an der deutlich abnehmenden Windgeschwindigkeit. Energieausbeute verhält sich am Windrad mit dem Exponenten 3 zur Windgeschwindigkeit. Halber Wind bedeutet 12,5% Ausbeute. Das müsste man mit deutlich mehr Höhe und/oder größeren Rädern ausgleichen. Das erhöht die Investition. Die Rentabilität nimmt in Bezug auf Wind entsprechend südwärts ab.

Edit:

Zitat:

Allerdings haben die Landesregierungen (in dem Fall Niedersachsen Rot-Gün) noch nicht entsprechend nachgezogen. Im Ergebnis dauert es (noch) so lange wie vorher eine neue Anlage genehmigt zu bekommen. Die Leute auf den Behörden wollen keinen Ärger durch Formfehler etc., also wird alles 100%ig gemacht
Das kommt noch oben drauf. Die Unsicherheit, ob ein Investment überhaupt zustande kommt, kostet letztlich auch eine Menge Geld. Da suchst Du eben andere Opportunitäten. Mittlerweile bekommst Du 4% nahezu risikofrei am Zinsmarkt. Warum soll man sich dann diesen administrativen Albtraum antun.

TriVet 31.12.2023 07:53

Solange ein Popsternchen in drei Monaten 138 Tonnen CO2-Emissionen verfliegen kann, ist noch viel zu tun.:dresche

Nepumuk 31.12.2023 07:57

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1733534)
Solange ein Popsternchen in drei Monaten 138 Tonnen CO2-Emissionen verfliegen kann, ist noch viel zu tun.:dresche

Absolut, das ist nur mit entsprechender Ordnungspolitik in den Griff zu bekommen.

Mo77 31.12.2023 08:50

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1733534)
Solange ein Popsternchen in drei Monaten 138 Tonnen CO2-Emissionen verfliegen kann, ist noch viel zu tun.:dresche

Sternchen??? Mit mehr als 300.000.000 verkauften Tonträgern gehört sie zu den erfolgreichsten Sternen...
Ist dem Co2 aber egal ob es von jemand berühmten oder betterlarmen ausgestoßen wird.
Nur gut um eine Neiddebatte zu führen.
Die Lady könnte vermutlich easy das doppelte bezahlen und eine Co2 Abgabe noch oben drauf legen...

Die deutschen Teilnehmer von Hawaii haben knapp 2500 Tonnen CO2-Emissionen verursacht.

Es ist immer einfacher mit dem Finger auf andere zu zeigen statt in den Spiegel zu schauen....

ZB kann man anfangen keine Butter mehr zu essen.
Klimakiller NR1

MattF 31.12.2023 09:58

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1733536)
Absolut, das ist nur mit entsprechender Ordnungspolitik in den Griff zu bekommen.

Den Preis den sie dafür zahlt, dürfe ihr egal sein.

Nepumuk 31.12.2023 10:03

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1733544)
Den Preis den sie dafür zahlt, dürfe ihr egal sein.

Genau, über den Preis wird es nicht gehen, deswegen ja Ordnungspolitik.

Mo77 31.12.2023 10:19

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1733547)
Genau, über den Preis wird es nicht gehen, deswegen ja Ordnungspolitik.

Wie könnte sowas geregelt werden?
Obergrenze für km die man fliegen darf?
Exponentielle Besteuerung? (Aber das wäre ja wieder Preisgestaltung)

sabine-g 31.12.2023 10:26

Man könnte ja z.B. das Fliegen innerhalb Europas teurer machen.
So dass vielleicht der billigste Flug doppelt so teuer ist wie die teuerste Bahnfahrt.

Beispiel aus dem Leben:
Ich war beim Ironman Italien und bin anschließend nach Rom gefahren und habe dort meine Frau getroffen.
Sie ist von Dortmund dorthin geflogen und hat inkl. Gebühren knapp 50€ gezahlt.
Flugdauer nicht ganz 2h.
Die Bahnfahrt hätte über 20h gedauert und wäre mit über 250€ mehr als 5x so teuer gewesen.
Da erkläre mal jemandem warum er nicht fliegen sollte.

anlot 31.12.2023 10:26

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1733547)
Genau, über den Preis wird es nicht gehen, deswegen ja Ordnungspolitik.

Du sprichst von der Ordnungspolitik der USA, oder?

StefanW. 31.12.2023 10:33

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1733534)
Solange ein Popsternchen in drei Monaten 138 Tonnen CO2-Emissionen verfliegen kann, ist noch viel zu tun.:dresche

Letztendlich sind das doch nur Peanuts im Vergleich mit den vielen Flügen, die ihre Fans machen, um zu ihren Konzerten und wieder heim zu kommen. In meinem Ami-Bekanntenkreis ist es fast normal, mal eben zu einem Konzert oder zu einer Sportveranstaltung zu fliegen. Zur Grössenordnung: Am ersten Vorverkaufstag wurden über 2 Millionen Tickets verkauft.

MattF 31.12.2023 11:27

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1733555)
Letztendlich sind das doch nur Peanuts im Vergleich mit den vielen Flügen, die ihre Fans machen, um zu ihren Konzerten und wieder heim zu kommen. In meinem Ami-Bekanntenkreis ist es fast normal, mal eben zu einem Konzert oder zu einer Sportveranstaltung zu fliegen. Zur Grössenordnung: Am ersten Vorverkaufstag wurden über 2 Millionen Tickets verkauft.

Von daher ist es in meinen Augen auch sinnvoll, dass die Shows sehr weit über den Globus verteilt statt finden, dann müssen die Fans nämlich weniger weit anreisen.

Genauso sind ja viele der Meinung, Formel 1 wäre umweltschädlich weil da sinnlos Benzin beim Rennen verblasen wird. Diese Benzin ist so gut wie nix, gegenüber der Energie die für die Anreise der Zuschauer verbraucht wird.

Weitere Irrtum: Skifahren ist umweltschädlich wg. der Schneekanonen die ein Haufen Energie verbrauchen: Nein Skifahren ist schädlich wenn man mit dem eigenen Auto anreist (so wie jede andere Reise mit Auto oder Flugzeug auch). 80% des Energieverbrauchs entstehen bei der Anreise, mit dem eigenen Auto. Ob das Skigebiet für die Schneekanonen Solarstrom hat oder nicht ist weitgehend unerheblich, bzw. Greenwashing (solange man nicht mit der Bahn anreist).

trubi78 31.12.2023 11:52

Der Neoliberale Ansatz alles zu verteuern ist inmitten eine Rezession, die zudem durch Regierung ausgelöst wurde, eher kontraproduktiv.

Wer will das Bauern umstellen auf e-Traktoren muss halt Förderungen locker machen statt Agrar-Diesel zu verteuern. Die Zeche zahlen wir Kunden im Supermarkt.

Nur ein Beispiel von Vielen. Aber der Regierung fehlt Volkswirtschaftliches Know How. Deswegen auch mal wieder Sackgasse, wie schon 1998-2005 als uns SPD/Grüne schon mal ruinierten.

Mo77 31.12.2023 11:57

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1733552)
Man könnte ja z.B. das Fliegen innerhalb Europas teurer machen.
So dass vielleicht der billigste Flug doppelt so teuer ist wie die teuerste Bahnfahrt.

Beispiel aus dem Leben:
Ich war beim Ironman Italien und bin anschließend nach Rom gefahren und habe dort meine Frau getroffen.
Sie ist von Dortmund dorthin geflogen und hat inkl. Gebühren knapp 50€ gezahlt.
Flugdauer nicht ganz 2h.
Die Bahnfahrt hätte über 20h gedauert und wäre mit über 250€ mehr als 5x so teuer gewesen.
Da erkläre mal jemandem warum er nicht fliegen sollte.

Das schon irgendwie komisch mit dem billigen Fliegen. Ich bin ja für einen komplett kostenlosen Nahverkehr und auch Fernzüge.
Aber bitte frag mich nicht nach gut umsetzbaren Finanzierungskonzepten.

Auf der anderen Seite ist es auch heftig wie mobil wir als Gesellschaft geworden sind bzw sein zu haben.
Früher biste höchstens mal ins Nachbardorf wenn die eine Kuh oder Ziege abgehauen ist.

Bulldog 31.12.2023 12:04

Was haltet ihr vom sog. "Heizungsgesetz"?
https://www.bundesregierung.de/breg-...gesetz-2184942
Beispiel: Kommunen bis 100.000 Einwohnern haben bis 2028 Zeit ein Konzept vorzulegen. Stehen irgendwo die Mindestanforderungen die ein solches Konzept erfüllen muss? Oder Gummiparagraf?
Ich bin unschlüssig wie ich das finden soll. Großer Wurf? Zu lasch? Für die Füße?

Trimichi 31.12.2023 12:25

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1733553)
Du sprichst von der Ordnungspolitik der USA, oder?

Buendnis90/die Grünen, Trump und... -bitte vervollständigen sie das Trikolon a) mittels Schwarmintelligenz oder b) ChatGPT (AI).

Wäre zum abschmettern, wenns nicht so traurig und leider auch gefährlich wäre.

Vllt wird diese Partei auch bald verboten werden müssen? Weiß mans? Bin mir ziemlich sicher das der Verfassungsschutz nicht nur die blaue Partei beobachtet. Um etwas Ernsthaftigkeit die Prognose betreffend hineinzubringen.

Gehen wir in diesem Szenario einen Schritt weiter: Trump kommt an die Macht, was wird diese "weisungsgebundene" Partei tun? Da tut sich ein beträchtlich Spektrum auf. Wie gesagt, denke das hinter verschlossenen Türen eroiert wird. Zumal der legislative Arm bereits ein Machtwort gesprochen hatte, was die Umtriebe etwas eingebremst hat.

Zurück aus der Zukunft ins Jetzt. Dennoch sucht man nach Schlupfloechern. So würde es mich nicht wundern, käme es tatsächlich zu einem Bauernaufstand am 8. Januar in Berlin.

Die Einsparungen in der LW sind falsch. Denn was tun, wenn der Suez-Kanal zu ist, ebenso die Kornkammer im Osten. Wasser, Energie, Landwirtschaft, Transport, Kommunikation sind die Big Five im Katastrophenschutz absteigend gerankt nach Prio. Ein Haendiverbot an allen dt. Schulen hätte einen höheren Effekt die CO2-Bilanz betreffend. Sagen wir so.

Bunde 31.12.2023 12:35

Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1733567)
Wer will das Bauern umstellen auf e-Traktoren muss halt Förderungen locker machen statt Agrar-Diesel zu verteuern. Die Zeche zahlen wir Kunden im Supermarkt.

Wer zahlt denn die Förderung?

Trimichi 31.12.2023 13:28

Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1733579)
Wer zahlt denn die Förderung?

Wir alle zahlen. Sogar Rentner werden besteuert. Hier vor Ort (Bayern) zählen wir 25000 Einwohner, 3000 müssen zur Tafel.

8T netto müssen her am Monatsende um eine Familie satt zu ernaehren inkl. Altersvorsorge, hier 3 Säulen, also guter Job in serioesem Betrieb (neueste Berechnung unabhängiger think tank; entspr. etwa einem guten Mittelklasseeinkommen in MUC), 5T war mal. Ob 5T oder 3T netto ist schon so gut wie egal, kann man so oder so nicht mehr richtig runterbeissen, deswegen haben viele keinen Bock mehr und hauen in den Sack. Oder gehen in den Vorruhestand.

Wenn z.B. in BaWue von 30 Gynasialkindern der Unterstufe nur noch 8 auf Klassenfahrt nach Paris gehen können, in einer Wohlstandhochburg in Nähe zur Schweiz also, Anno 2024, wegen der elterlichen Finanzschieflage, ich nenne das mal so, stimmt was nicht mehr, finde ich. Sicher, ist gut fürs Klima. Denn der Konsum sinkt. Am Besten nichts mehr arbeiten, bringt nix mehr. Oder vllt 15h p.w. im Minijob zusätzlich zum BGE. Ist super von wegen Co2-Abdruck. Denn 5T Eur netto Familieneinkommen reichen Anno 2024 nicht mehr das Kind in der 7ten auf Klassenfahrt zu schicken. Ist so.

deralexxx 31.12.2023 13:47

Zitat:

Zitat von Bunde (Beitrag 1733579)
Wer zahlt denn die Förderung?

Na die Regierung.

:Gruebeln:

StefanW. 31.12.2023 14:06

Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1733567)
Wer will das Bauern umstellen auf e-Traktoren muss halt Förderungen locker machen statt Agrar-Diesel zu verteuern. Die Zeche zahlen wir Kunden im Supermarkt.

Ich bin dafür, dass die Bauern den Diesel ganz normal versteuern und bezahle dafür gerne "die Zeche" dafür im Supermarkt. Ich bin ein grosser Fan davon, dass Kosten in Produkte eingepreist werden und wünsche mir das auch für die Kosten der Umweltverschmutzung bei der Kleiderproduktion in Bangladesch...

DocTom 31.12.2023 15:21

Zitat:

Zitat von trubi78 (Beitrag 1733567)
... der Regierung fehlt Volkswirtschaftliches Know How. ... schon mal ruinierten.

Du meinst in 16Jahren Physikerin als Staatsvorsitzende war das know how da? Jede Regierung der letzten Jahrzehnte hat ihren Teil zum aktuellen Problem beigetrage und sich idR erstmal nur schön selber die Taschen voll gemacht mit Steuergeldern. Einigen, zB OS, hat man es noch(!) nicht nachgewiesen, kommt aber bestimmt noch.

Es muss eine Verantwortlichkeit für politisches Handeln her, nur wer soll es in den BT bringen...
Unsere aktuellen Politiker? :Lachanfall:
Eine Regierung aufgebaut wie ein Kleines nzernvorstand konnte es wahrscheinlich besser. Nur wer will eine Technikratenregierung?

Und die Korruption zum Nachteil der Steuerzahler in Form von Lobbyismus abgeschafft werden.
NmpM
Thomas

Meik 31.12.2023 15:37

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1733597)
Ich bin dafür, dass die Bauern den Diesel ganz normal versteuern und bezahle dafür gerne "die Zeche" dafür im Supermarkt.

Ist in vielen Bereichen leider so einfach nicht machbar. Letztlich willst du vom Bauern auch was zu Essen haben und nicht dass der weil er 3ct/t mehr bekommt nur noch Mais für die Biogasanlage anbaut. Letztlich muss man gewisse Sachen steuern damit auch noch genug lebenswichtige Produkte in unserem Land hergestellt/angebaut werden.

Per se finde ich die Besteuerung für den Diesel ok, aber nicht mal eben so spontan von heute auf Morgen. Als Betrieb braucht es zum wirtschaften schon etwas Planungssicherheit, und das mehr als 24 Stunden.

Auch wenn es für manche das gleiche ist, Korruption und Lobbyismus sind zwei paar Schuhe und es wird erst zum Problem wenn es sich vermischt.

mamoarmin 31.12.2023 16:54

Die Branche ist doch vollgestopft von Subventionen? Der Wegfall der Dieselsub wird weder die Lebensmittel verteuern noch für ein Höfesterben sorgen...

So ein Schild vorne am Traktor: Kaufpreis Trekker, Nettoeinkommen im Jahr, Wegfall Dieselsub...und schon wäre Ruhe :-)

Stellt Euch mal vor, Dein Vater hat ne Firma, die ohne 50 % Subventionen nicht überlebensfähig wäre, würde dann irgendeiner den Laden weiterführen wollen?


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