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hanse987 15.01.2021 15:37

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578308)
Was schätzt man, was er mit seinem Geschäftsmodell verdient hat?

Nix. Er hat doch nur kostendeckend gearbeitet ohne Gewinnabsicht! :Lachanfall:

gaehnforscher 15.01.2021 16:25

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1578326)
Nix. Er hat doch nur kostendeckend gearbeitet ohne Gewinnabsicht! :Lachanfall:

Bzw. war es reine Liebhaberei ;)

Klugschnacker 15.01.2021 20:29

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578308)
Was schätzt man, was er mit seinem Geschäftsmodell verdient hat? War bei Hondo nicht von ein paar zehntausend Euro die Rede? Bei einem einzigen "Kunden".

Die Verdienstmöglichkeiten sind sicherlich ein Aspekt, den man berücksichtigen muss. Für mich steht jedoch eher der angerichtete gesellschaftliche Schaden im Vordergrund. Das habe ich für mich selbst jedoch noch nicht so richtig geklärt.

Vergleiche das mal mit Uli Hoeneß: Er hat den Staat (also uns alle) um knapp 30 Millionen Euro beschissen. Er saß zunächst ein halbes Jahr im Gefängnis, verbrachte dann Weihnachten und Silvester zu Hause.

Direkt danach war Hoeneß bereits "Freigänger" im offenen Strafvollzug. Er arbeitete täglich 8,5 Stunden als "Assistent der Abteilungsleitung Junior Team" im Nachwuchsbereich des FC Bayern München. Ein Jahr nach Haftantritt durfte er an fast allen Wochenenden bei seiner Familie übernachten. Nach insgesamt anderthalb Jahren bewilligte das Landgericht Augsburg den Antrag auf "Halbstrafe" und vorzeitige Haftentlassung.

Insgesamt war Hoeneß also ein halbes Jahr inhaftiert, plus ein weiteres Jahr mit erheblichen Hafterleichterungen.

Wenn ich das mit der zweijährigen Untersuchungshaft und einer Verurteilung von fast 5 Jahren Gefängnis sowie 3 Jahren Berufsverbot vergleiche, dann empfinde ich als juristischer Laie die Strafe für Hoeneß als leicht und die für den Dopingartzt als schwer.

Eine abschließende Meinung habe ich mir aber noch nicht gebildet.
:Blumen:

NBer 15.01.2021 22:15

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1578376)
...... dann empfinde ich als juristischer Laie die Strafe für Hoeneß als leicht und die für den Dopingartzt als schwer......

Ich habe ehrlich nicht so viel Strafe erwartet, eher etwas im Bereich U-Haft + maximal 1 Jahr oder so. Es ist im meinen Augen schon eine schwere Strafe, gerade wie du schon sagst, mit anderen Straftaten verglichen.
Da es nach Einführung des deutschen Anti Dopinggesetztes, ich glaube 2015, das erste richtig große Verfahren war, spielt, denke ich, auch die Abschreckung noch eine Rolle.
Mit diesem Beispielurteil ist die Messlatte hoch gesetzt, und jeder wird sich 3 mal überlegen, sich auf so etwas einzulassen. Damit wäre ein Zweck der Strafe erfüllt.

Steff1702 15.01.2021 22:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1578376)
Die Verdienstmöglichkeiten sind sicherlich ein Aspekt, den man berücksichtigen muss. Für mich steht jedoch eher der angerichtete gesellschaftliche Schaden im Vordergrund. Das habe ich für mich selbst jedoch noch nicht so richtig geklärt.

Vergleiche das mal mit Uli Hoeneß: Er hat den Staat (also uns alle) um knapp 30 Millionen Euro beschissen. Er saß zunächst ein halbes Jahr im Gefängnis, verbrachte dann Weihnachten und Silvester zu Hause.

Direkt danach war Hoeneß bereits "Freigänger" im offenen Strafvollzug. Er arbeitete täglich 8,5 Stunden als "Assistent der Abteilungsleitung Junior Team" im Nachwuchsbereich des FC Bayern München. Ein Jahr nach Haftantritt durfte er an fast allen Wochenenden bei seiner Familie übernachten. Nach insgesamt anderthalb Jahren bewilligte das Landgericht Augsburg den Antrag auf "Halbstrafe" und vorzeitige Haftentlassung.

Insgesamt war Hoeneß also ein halbes Jahr inhaftiert, plus ein weiteres Jahr mit erheblichen Hafterleichterungen.

Wenn ich das mit der zweijährigen Untersuchungshaft und einer Verurteilung von fast 5 Jahren Gefängnis sowie 3 Jahren Berufsverbot vergleiche, dann empfinde ich als juristischer Laie die Strafe für Hoeneß als leicht und die für den Dopingartzt als schwer.

Eine abschließende Meinung habe ich mir aber noch nicht gebildet.
:Blumen:

U-Haft wird ja angerechnet, so arg lange sitzt der auch nicht mehr...
Beginnt das Berufsverbot mit Ende der Haftstrafe? In 3 Jahren kommt als Arzt ja auch nochmal ein hübsches Sümmchen Verdienst zusammen, war ein teures Verbrechen in Summe.
Uli Hoeneß hat aber noch das Geld + Zinsen (+Strafe?)zurückbezahlt

Loretta2.0 15.01.2021 22:32

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578165)
Ich verstehe das Ansinnen der Teams im MPPC immer weniger und glaube inzwischen, das ist reines Marketing.

Jo,
das habe ich ja schon mal so formuliert.
Vielleicht gibt es den einen oder anderen, der wirklich daran glaubt (eventuell Jonathan Vaughters?)oder es noch nicht aufgegeben hat.
Aber es werden genug Trittbrettfarer dabei sein.
Noch ein Wort zum neuen Sponsor von Bora: Red Bull.
Genau das Red Bull, was einen verurteilten Minderjährigen Doper als Leiter der Diagnostik engagiert hat: Bernd Pansold.
Und auch wenn er 2019 wohl ausgeschieden ist, es werden schon die "richtigen Leute" seine Arbeit fortsetzen.
Dazu hier noch ein Artikel aus dem Jahr 2019, der vor allem im Hinblick auf die Verknüpfungen zwischen Doping Trainern, Politik und Gesellschaft interessant ist:
https://sportspitze.de/2019/03/10/al...ht-nicht-mehr/

Diese Netzwerke werden immer weiter gehen, darüber sollte man sich im Klaren sein.
Viel zu groß sind die Interessen am sportlichen Erfolg, sowohl auf gesellschaftlicher Ebene (der Staat benötigt Helden), als auch im finanziellen Bereich seitens der Doper und Entourage an Ärzten, Helfern, Managern.

Siebenschwein 15.01.2021 22:34

Ich glaube, man hat vor allem dem Umstand Rechnung getragen, dass der Mann eben einen Dopingring organisiert hat. Also im Vergleich zum einzelnen Doper etwa so wie der Mafiaboss zum kleinen Drogenhändler. Wenn er nur einen einzelnen Sportler „betreut“ hätte, anstatt das gross aufzuziehen, wäre er vermutlich deutlich günstiger davongekommen. Seine Gehilfen sind ja auch mit milderen Strafen rausgekommen.
Also ich find‘s erstmal gut. Das erhöht klar das Risiko und damit den Preis, so dass eventuell einige Leute weniger sich sowas leisten können. Aber vielleicht bin ich da zu optimistisch.

captain hook 16.01.2021 11:14

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1578376)
Die Verdienstmöglichkeiten sind sicherlich ein Aspekt, den man berücksichtigen muss. Für mich steht jedoch eher der angerichtete gesellschaftliche Schaden im Vordergrund. Das habe ich für mich selbst jedoch noch nicht so richtig geklärt.

Vergleiche das mal mit Uli Hoeneß: Er hat den Staat (also uns alle) um knapp 30 Millionen Euro beschissen. Er saß zunächst ein halbes Jahr im Gefängnis, verbrachte dann Weihnachten und Silvester zu Hause.

Direkt danach war Hoeneß bereits "Freigänger" im offenen Strafvollzug. Er arbeitete täglich 8,5 Stunden als "Assistent der Abteilungsleitung Junior Team" im Nachwuchsbereich des FC Bayern München. Ein Jahr nach Haftantritt durfte er an fast allen Wochenenden bei seiner Familie übernachten. Nach insgesamt anderthalb Jahren bewilligte das Landgericht Augsburg den Antrag auf "Halbstrafe" und vorzeitige Haftentlassung.

Insgesamt war Hoeneß also ein halbes Jahr inhaftiert, plus ein weiteres Jahr mit erheblichen Hafterleichterungen.

Wenn ich das mit der zweijährigen Untersuchungshaft und einer Verurteilung von fast 5 Jahren Gefängnis sowie 3 Jahren Berufsverbot vergleiche, dann empfinde ich als juristischer Laie die Strafe für Hoeneß als leicht und die für den Dopingartzt als schwer.

Eine abschließende Meinung habe ich mir aber noch nicht gebildet.
:Blumen:

Ich würde eher Vergleiche in Richtung des organisiertem Drogenhandels suchen als zu einem deutschen Megastar wo man sich fast gewundert hat, dass sie ihn überhaupt verknackt haben.

Da sehen die Strafen dann doch etwas anders aus.

Nach seinem Verdienst, den er natürlich niemals aufdecken wird, habe ich gefragt wegen der abschreckende Wirkung, nicht wegen der Relation zur Strafe. Wenn da 40 Leute 40.000 Euro abgedrückt haben sind das 1,6 Mio plus denen, die man nicht aufgedeckt hat. Da gehen Leute für weniger größere Risiken ein...

Als Arzt dürfte er ja gegen alle Regeln verstoßen haben die es da gibt. Dass er überhaupt jemals wieder als Arzt praktizierten darf wundert mich sehr.

DocTom 16.01.2021 11:21

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578441)
Ich würde eher Vergleiche in Richtung des organisiertem Drogenhandels suchen ...
Als Arzt dürfte er ja gegen alle Regeln verstoßen haben die es da gibt. Dass er überhaupt jemals wieder als Arzt praktizierten darf wundert mich sehr.

Darf er das denn?
Scheint fast, als würden der Aberkennung der Approbation hohe Hürden entgegenstehen:
https://www.juraforum.de/ratgeber/ar...ation-entzogen

https://www.juraforum.de/recht-geset...mitteln-534216

Sonst denke ich, hast Du den richtigen Ansatz.

Aber das sind halt leider nur unsere nicht relevanten Meinungen.
:cool:

dr_big 17.01.2021 20:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1578376)
...

Vergleiche das mal mit Uli Hoeneß: Er hat den Staat (also uns alle) um knapp 30 Millionen Euro beschissen. Er saß zunächst ein halbes Jahr im Gefängnis, verbrachte dann Weihnachten und Silvester zu Hause.

...

Bei Höneß ging es um einen finanziellen Schaden, den er ausgeglichen hat (und auch wenn 30 Mio viel ist, am Ende sind es 0,4 Euro pro Bundesbürger). Bei Doping geht es einerseits um Körperverletzung, andererseits um Betrug, beides Tatbestände die man nicht mehr ausgleichen kann. Ich sehe da schon einen gravierenden Unterschied.

Running-Gag 17.01.2021 21:03

Boris Stein hat ne starke Haltung gegen Doping und Herrn Weiss gerade in seiner Instagram Story gepostet. Falls jemand da Mal schauen möchte ;)

captain hook 18.01.2021 10:08

Zitat:

Zitat von Running-Gag (Beitrag 1578622)
Boris Stein hat ne starke Haltung gegen Doping und Herrn Weiss gerade in seiner Instagram Story gepostet. Falls jemand da Mal schauen möchte ;)

In Deutschland würde er jetzt ja nicht mehr erfahren, dass der Weiss gedopet hat. Wäre aus Sicht der Nada die Welt ja wieder in Ordnung. :o

Adept 18.01.2021 10:15

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578690)
In Deutschland würde er jetzt ja nicht mehr erfahren, dass der Weiss gedopet hat. Wäre aus Sicht der Nada die Welt ja wieder in Ordnung. :o

Naja, Captain, so ist das jetzt auch nicht. Bei Profis (Personen der Oeffentlichkeit) gehen Dopingvergehen durch die Presse. Da stützt man sich bestimmt nicht auf die NADA Datenbank.

captain hook 18.01.2021 10:23

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1578694)
Naja, Captain, so ist das jetzt auch nicht. Bei Profis (Personen der Oeffentlichkeit) gehen Dopingvergehen durch die Presse. Da stützt man sich bestimmt nicht auf die NADA Datenbank.

Mir wäre nicht bewusst, dass die Nada da unterscheidet. Die veröffentlichen einfach gar nichts mehr.

Wenn der Sportler sich dann also selbst nicht äußert, wo soll es herkommen? Ansonsten könnte es ja nur von jemandem kommen, der das Urteil kennt. Und wer soll das sein, außer der Nada und dem Sportler?!

Meistens kommt es raus, auch wenn es die Nada nicht veröffentlicht, aber will man ein System, was auf Gerüchte und durchgesickerte Infos abstellt?

TIME CHANGER 18.01.2021 10:48

Zitat:

Zitat von Running-Gag (Beitrag 1578622)
Boris Stein hat ne starke Haltung gegen Doping und Herrn Weiss gerade in seiner Instagram Story gepostet. Falls jemand da Mal schauen möchte ;)

Auf den selben Zug ist Jan van Berkel aufgestiegen.

Thomas W. 18.01.2021 11:43

Zitat:

Zitat von Running-Gag (Beitrag 1578622)
Boris Stein hat ne starke Haltung gegen Doping und Herrn Weiss gerade in seiner Instagram Story gepostet. Falls jemand da Mal schauen möchte ;)

Ich kapiere das nicht.
Habe jetzt die Insta- Storys von Weiss und Stein durchgeforstet.
Wonach suche ich denn genau ?

Danke

Adept 18.01.2021 12:04

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578696)
Mir wäre nicht bewusst, dass die Nada da unterscheidet. Die veröffentlichen einfach gar nichts mehr.

Wenn der Sportler sich dann also selbst nicht äußert, wo soll es herkommen? Ansonsten könnte es ja nur von jemandem kommen, der das Urteil kennt. Und wer soll das sein, außer der Nada und dem Sportler?!

Meistens kommt es raus, auch wenn es die Nada nicht veröffentlicht, aber will man ein System, was auf Gerüchte und durchgesickerte Infos abstellt?

Ja, du hast recht, keine befriedigende Situation. Und eigentlich sollten Profis und Amateure da gleich behandelt werden.

Es wird dann ähnlich wie mit Promis, bei denen Steuerhinterziehung oder andere Vergehen durch die Presse gehen, ohne das das Urteil wirklich offiziell veröffentlicht wird. Wird zum gleichen Schmierentheater...

rookie2003 18.01.2021 15:15

Zitat:

Zitat von Thomas W. (Beitrag 1578726)
Ich kapiere das nicht.
Habe jetzt die Insta- Storys von Weiss und Stein durchgeforstet.
Wonach suche ich denn genau ?

Danke

Er hat die Story der PTO geteilt und mit einem Kommentar versehen, da diese besagtem Athleten zum Geburtstag gratulierte.

Loretta2.0 18.01.2021 18:39

Zitat:

Zitat von rookie2003 (Beitrag 1578775)
Er hat die Story der PTO geteilt und mit einem Kommentar versehen, da diese besagtem Athleten zum Geburtstag gratulierte.

Was uns mal wieder zeigt, dass die entsprechenden Stellen gar nicht nachtragend sind;).
Aber der Weiß hat ja bereut und gestanden (ach ne, doch nicht:Lachen2: ) und sollte deshalb ja auch nicht andauernd von vielen hier gedisst und an den Pranger gestelt werden!
Er hat doch seine Strafe abgesessen, was wollt ihr denn? Irgendwann muss doch mal gut sein...
Ist also Boris Stein jetzt cool, oder ein schlechter Mensch, weil er permanent die Doping Geschichte aus grauer Vorzeit vom Weiß hervorkramt und ihn nach Abauf der Sperre weiterhin an den Pranger stellt?
Gar nicht so einfach dann für jemanden aus Prinzip eine Lanze zu brechen, den ein Großteil des Forums nicht unbedingt mag, gell!?
Vielleicht sollten sich alle die, die sich für die Persönlichkeitsrechte von Dopern ins Zeug geschmissen haben mal ganz ehrlich fragen, ob sie das bei Herrn Weiß auch gemacht hätten.
Bis jetzt habe ich noch keinen entsprechenden Kommentar hier gelesen...

Loretta2.0 18.01.2021 18:45

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1578694)
Naja, Captain, so ist das jetzt auch nicht. Bei Profis (Personen der Oeffentlichkeit) gehen Dopingvergehen durch die Presse. Da stützt man sich bestimmt nicht auf die NADA Datenbank.

Das wäre aber die legitime Stelle, wo sich sowas finden müsste.
Wie man aber anhand der noch zwei ausstehenden Namen deutscher Radprofis sieht wird das so lange unter Verschluss gehalten, bis nach Jahren EVENTUELL mal irgendwo ein Urteil steht.
Bis dain sind die beiden längst in Rente.
So wie es aussieht hat z.B. der "vollständig kooperrierende" Herr Schmidt KEINE Angaben zu den beiden Profis vor Gericht gemacht.

captain hook 18.01.2021 19:18

Schmidt hat jetzt Berufung eingelegt.

Adept 18.01.2021 20:10

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1578826)
Das wäre aber die legitime Stelle, wo sich sowas finden müsste.
Wie man aber anhand der noch zwei ausstehenden Namen deutscher Radprofis sieht wird das so lange unter Verschluss gehalten, bis nach Jahren EVENTUELL mal irgendwo ein Urteil steht.
Bis dain sind die beiden längst in Rente.
So wie es aussieht hat z.B. der "vollständig kooperrierende" Herr Schmidt KEINE Angaben zu den beiden Profis vor Gericht gemacht.

Ich bin immer noch für anonymisiert veröffentlichen und auf Anfrage und berechtigtem (öffentlichem) Interesse kann die NADA per Email Details nennen.

Loretta2.0 18.01.2021 22:50

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1578847)
Ich bin immer noch für anonymisiert veröffentlichen und auf Anfrage und berechtigtem (öffentlichem) Interesse kann die NADA per Email Details nennen.

Was würdest Du denn als berechtigtes öffentliches Interesse sehen?
Und dann per Mail jemanden etwas nennen, der dann die Verschwiegenheit garantieren muss und es nicht sowieso jedem erzählt, der es jedem erzählt, der es jedem erzählt? Und wie das dann so ist mit der stillen Post kommt am Ende etwas raus, was nur noch entfernt mit der Wahrheit zu tun hat?
Oder dann doch lieber die Wahrheit für jeden klar nachzulesen und dann auch nicht etwas erfunden oder verschweigen werden kann, was niemand nachprüfen oder widerlegen kann?

PS: Und so gibt man dem Doper die Möglichkeit der Öffentlicheit eine Lüge aufzutischen warum er keine WK macht und er sieht, dass er mal wieder gut mit der Lüge durchkommt, weil das so gut wie niemand per Zufall oder auch absichtlich aufdecken kann.
Lerneffekt ist dann ja eher: ich lüge und stehe besser da als wenn ich die Wahrheit sage- na super!

Adept 18.01.2021 23:07

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1578884)
Was würdest Du denn als berechtigtes öffentliches Interesse sehen?
...

Loretta, das ist eine gute Frage, was berechtigtes Interesse ist. Zum Beispiel Anwälte, die Doper auf Schadenersatz verklagen wollen.

Was ich NICHT als berechtigtes Interesse sehe, ist, dass jeder in solche Akten ohne Aufwand reinschauen kann. Dadurch würde erst mal das "an den Pranger stellen" erschwert werden.

Ich finde das Thema so schwierig, dass es vielleicht sogar der Klärung durch einen Ethikrat bedürfe. Die Abwägung zwischen der persönlichen Rechte und Würde ggü. dem Informationsrecht der Oeffentlichkeit.

Loretta2.0 19.01.2021 00:34

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1578887)
Loretta, das ist eine gute Frage, was berechtigtes Interesse ist. Zum Beispiel Anwälte, die Doper auf Schadenersatz verklagen wollen.

Was ich NICHT als berechtigtes Interesse sehe, ist, dass jeder in solche Akten ohne Aufwand reinschauen kann. Dadurch würde erst mal das "an den Pranger stellen" erschwert werden.

Ich finde das Thema so schwierig, dass es vielleicht sogar der Klärung durch einen Ethikrat bedürfe. Die Abwägung zwischen der persönlichen Rechte und Würde ggü. dem Informationsrecht der Oeffentlichkeit.

ie Anwälte sind dann schon beim Prozess dabei.
Also keine Veranstalter, keine "normalen" Menschen?
Also kein Zugang bei einer sportrechtlichen Strafe, die eine Sperre nach sich zieht, wie etwa eine Unsportlichkeit (die ich z.B. direkt beim Triathlon als Kampfricher aussprechen kann und die auch nachher in der Ergebnisliste zu finden ist, die jeder Hans und Franz mit dem Handy fotografiert und dann an seine sozialen Kontakte weiterschickt?)in einer Datenbank, in die nur wirklich Interessierte schauen?
Ich hatte ja im Parallelthread nachgefragt, aber bis jetzt von allen Datenschutzverfechtern keine Antwort auf meine Frage bekommen, ob sie in der Vergangenheit öfter in die Nadajus Datenbank geschaut hatten...und ob sie dann auch mal jemanden so an den Pranger gestellt hätten, etc.
Zumindest hat das NIEMAND dort angegeben, bzw. zugegeben.
HIER aber wird jemand wie MW regelmäßig als Profi mit verbüsster Strafe schlecht angesehen. Die wirklichen Gründe für seine Sperre kennen nur die Wenigsten, frag mal nach. Stattdessen wird nur nachgeplappert, was für ein übler Bursche das ist (was ich auch so sehe, aber wenigstens kenne ich die Geschichte und die persönliche "Aufarbeitung" von ihm).
Konkrete und seriöse Informationen (nicht verheimlicht) führen nicht zu eventuellen Gerüchten, Hörensagen, etc.
Ganz offen gesagt: ich halte das Argument mit "an den Pranger stellen" als Vorgeschoben. Mir ist gerade auch aus dem Amateurbereich kein Fall bekannt, wo sowas passiert ist. Sollte Dir sowas bekannt sein würde mich das interessieren. Und dann auch das Verhältnis zwischen denen, bei denen das der Fall war und denen, an denen niemand Interesse hatte.
Aber ich denke, das gehört alles in den Nachbarthread.

captain hook 19.01.2021 06:31

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1578887)
Loretta, das ist eine gute Frage, was berechtigtes Interesse ist. Zum Beispiel Anwälte, die Doper auf Schadenersatz verklagen wollen.

Was ich NICHT als berechtigtes Interesse sehe, ist, dass jeder in solche Akten ohne Aufwand reinschauen kann. Dadurch würde erst mal das "an den Pranger stellen" erschwert werden.

Ich finde das Thema so schwierig, dass es vielleicht sogar der Klärung durch einen Ethikrat bedürfe. Die Abwägung zwischen der persönlichen Rechte und Würde ggü. dem Informationsrecht der Oeffentlichkeit.

Woher soll der Anwalt von seinem berechtigten Interesse erfahren? Weil er pauschal einmal im Monat alle Fälle anfragen kann? Und so pauschal... Wie will er da berechtigtes Interesse darlegen? Und was ist an der Gilde geiernder Anwälte (ich erinnere gerne an abzockende Abmahnjunkies) besser als am Rest der Gesellschaft? Wo siehst du da gesteigertes berechtigtes Interesse? Hier immer wieder vorzuwerfen es ginge nur um an den Pranger stellen und dann gerade denen, die häufig rein finanzielle Absichten mit sowas verbinden dieses zuzugestehen finde ich vorsichtig ausgedrückt interessant. In pauschalierter Form sehe ich bei Anwälten überhaupt kein gesteigertes berechtigtes Interesse.

Wenn überhaupt hätte der Auftraggeber eines Anwaltes ein gesteigertes berechtigtes Interesse, weil er zum Beispiel der Arbeitgeber oder Sponsor der betroffenen Person ist. Aber alles Schall und Rauch. Die alle würden ja nix von ihrem Interesse erfahren wenn sie nicht wissen dass es da ist. Außer der Doper hätte selbst was erzählt.

captain hook 19.01.2021 06:53

Und um noch weiter auszuholen und weil Du ja bestimmt inzwischen den Wada Code gelesen hast... wie willst Du als Sportler zB wissen, dass Du nicht mit einem wegen Dopings belastetem Trainer zusammenarbeitest. Was Lt. Wada Code verboten ist. Oder hätte dann jetzt jeder Sportler ein berechtigtes Interesse und müsste vor einer Trainerauswahl erstmal Daten und Fakten einholen gehen?

Naja, Schmidt lässt sich jetzt erstmal raushauen. Vielleicht vermissen sie ihn ja schon und bekommen langsam kalte Füße wegen der Medallienvorgabe für Tokyo.

crazy 19.01.2021 07:15

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1578898)
Und um noch weiter auszuholen und weil Du ja bestimmt inzwischen den Wada Code gelesen hast... wie willst Du als Sportler zB wissen, dass Du nicht mit einem wegen Dopings belastetem Trainer zusammenarbeitest. Was Lt. Wada Code verboten ist. Oder hätte dann jetzt jeder Sportler ein berechtigtes Interesse und müsste vor einer Trainerauswahl erstmal Daten und Fakten einholen gehen?

Naja, Schmidt lässt sich jetzt erstmal raushauen. Vielleicht vermissen sie ihn ja schon und bekommen langsam kalte Füße wegen der Medallienvorgabe für Tokyo.

Der Rattenschwanz mit berechtigtem Interesse wird ja immer länger.

Ein neuer Trainer kann oder kann nicht eine Dopingvergangenheit haben und einem selbst damit ggf Treppchen- oder Meisterschaftsplätze verhageln.
Genauso ist es, wenn man ein Sponsoring bekommen würde, wenn man bei Wettkampy XY unter den ersten 10 ist. Aufgrund des Dopers landest auf 11... der wird erwischt und die Hochstufung erfolgt ein halbes Jahr später. Preisgeld bekommt man irgendwo noch hin, aber wie will man das verpasste Sponsoring nachholen, finanziell evaluieren, einklagen?
Teamsportart, einer gedopt, Mitte der Saison fliegt er raus. Transferfenster geschlossen, ein Hauptakteur auf dem Feld fehlt. Was macht der Club dann?

Alles sehr, sehr spannend. Wäre echt eine Sache für den Ethikrat.

Adept 19.01.2021 08:20

Das Beispiel von Michael Weiss zeigt doch ganz gut, dass die Pranger-Funktion prima funktioniert, oder?

Die Vergehen sind über 10 Jahre her, soweit ich das in Wikipedia überflogen habe. Trotzdem wird es immer wieder thematisiert. Weiss jetzt nicht genau, was da Boris Stein geschrieben hat, aber warum wird es immer wieder thematisiert? Irgendwann ist auch mal gut, oder?

captain hook 19.01.2021 08:30

Zitat:

Zitat von crazy (Beitrag 1578901)
Der Rattenschwanz mit berechtigtem Interesse wird ja immer länger.

Ein neuer Trainer kann oder kann nicht eine Dopingvergangenheit haben und einem selbst damit ggf Treppchen- oder Meisterschaftsplätze verhageln.
Genauso ist es, wenn man ein Sponsoring bekommen würde, wenn man bei Wettkampy XY unter den ersten 10 ist. Aufgrund des Dopers landest auf 11... der wird erwischt und die Hochstufung erfolgt ein halbes Jahr später. Preisgeld bekommt man irgendwo noch hin, aber wie will man das verpasste Sponsoring nachholen, finanziell evaluieren, einklagen?
Teamsportart, einer gedopt, Mitte der Saison fliegt er raus. Transferfenster geschlossen, ein Hauptakteur auf dem Feld fehlt. Was macht der Club dann?

Alles sehr, sehr spannend. Wäre echt eine Sache für den Ethikrat.

Der wird nicht länger, der ist so alt wie der Wada Code.

Mit dem Thema hat sich übrigens schon die UNESCO beschäftigt. Sie Einleitung zum Wada Code.

iaux 19.01.2021 10:19

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1578824)
...
Aber der Weiß hat ja bereut und gestanden (ach ne, doch nicht:Lachen2: ) und sollte deshalb ja auch nicht andauernd von vielen hier gedisst und an den Pranger gestelt werden!
Er hat doch seine Strafe abgesessen, was wollt ihr denn? Irgendwann muss doch mal gut sein...

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1578909)
...
Die Vergehen sind über 10 Jahre her, soweit ich das in Wikipedia überflogen habe. Trotzdem wird es immer wieder thematisiert. Weiss jetzt nicht genau, was da Boris Stein geschrieben hat, aber warum wird es immer wieder thematisiert? Irgendwann ist auch mal gut, oder?

Wenn man der Meinung ist, dass gedopte Sportler ein Berufsverbot auferlegt bekommen sollten, dann kann man es nicht "einfach mal gut sein lassen". Jeder öffentliche Auftritt einer solchen Person ist eine Provokation...

Loretta2.0 19.01.2021 16:20

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1578909)
Das Beispiel von Michael Weiss zeigt doch ganz gut, dass die Pranger-Funktion prima funktioniert, oder?

Die Vergehen sind über 10 Jahre her, soweit ich das in Wikipedia überflogen habe. Trotzdem wird es immer wieder thematisiert. Weiss jetzt nicht genau, was da Boris Stein geschrieben hat, aber warum wird es immer wieder thematisiert? Irgendwann ist auch mal gut, oder?

Nein zu Deiner Aussage der Pranger Funktion,
denn er wird in Österreich noch gerne bei den Veranstaltern gesehen ebenso wie eine Lisa Hütthaler. Die werden auf dem Podium als Österreicher gerne präsentiert.
In diesem Forum ist MW in der Tat nicht gerne gesehen von einigen, aber eher aus Gründen wie dass er als Überrundeter stört, etc.
Und ein entscheidender Punkt ist auch (zumindest bei meiner "Sympathie" für ihn), dass er nie Reue gezeigt hat, nie gestanden hat, immer geleugnet hat.
Und er hat als Profi andere saubere Profis betrogen und da geht es um Geld, Sponsoren, medienwirksame Platzierungen, etc. und as Profi steht er zudem schon aufgrund dieser Punkte ganz anders im Rampenlicht.
Als Vergleich: als der deutsche "Held" Jürgen Zäck positiv getestet wurde schob er es auf verunreinigte NEMs und ich glaube sagen zu können, dass er trotzdem nie an den Pranger gestellt worden ist weil er einer der ersten Helden des deutschen Triathlons war und eine große Fangemeinde hatte.
Und die hatte wiederum eine Nina Kraft nicht.
Zudem gestand sie, da gab es für die Öffentlichkeit nicht die Möglichkeit ihr "verunreinigte NEM", o.ä. Sachen als Grund für die positive Probe zu glauben.
Sie war in Deutschland meines Wissens die Erste und Einzige, die gestanden hat.

Eine Katja Schuhmacher aus HD hat trotz positiven Tests nie zugegeben etwas genommen zu haben (ich gaube auch "verunreinigte NEM")und wurde vor allem in ihrer Heimat gerne bei WK gesehen, auf dem Podest bejubelt und auch bei gemeinsamen Ausfahrten im Rahmen des RNTC nie negativ angesprochen.

Ob jemand von den Profis angefeindet wird hängt meiner Meinung nach sher davon ab, woher er kommt und ob er eine Fangemeinde hat.

Für den dopenden Hobby- oder Amateurtriathleten interessieren sich aber die Wenigsten.
Nochmal: kennst Du jemanden aus DEinem Bekanntenkreis, der als reuiger Doper regelmäßig und Jahre über die Sperre hinaus angefeindet wurde/wird?

Triathleten haben sich als Doping frei gesehen(und ich glaube, sie sehen sich noch immer), gefördert durch Aussagen, dass es dort keine Dopingkultur gebe wie im Radsport etc. Da war dann eine geständige Kraft ein Schlag ins Gesicht, da konnte niemand mehr eine Ausrede suchen.
Der Glaube an die Sauberkeit im Triathlon war aber sowieso Unsinn, denn in Saarbrücken (wo das Leistungszentrum Triathlon enstand...)wurde schon Ende der 80er Jahre von Sportmedizinern auch an Triathleten die Wirkung von Testosteron erkundet, natürlich nur zur "Regeneration".
Dass ein Scott Molina (einer der Big 4)schon in den 89ern in Frankreich positiv getestet wurde, wissen die Meisten nicht.
Doping war schon von Anfang der Professionalisierung dabei, ein Stephan V als Olympia Silbermedaillengewinner hatte auch nur einen Springstein zum Trainer gewählt, um seine Lauftechnik zu verbessern..

Loretta2.0 19.01.2021 16:31

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1578952)
Wenn man der Meinung ist, dass gedopte Sportler ein Berufsverbot auferlegt bekommen sollten, dann kann man es nicht "einfach mal gut sein lassen". Jeder öffentliche Auftritt einer solchen Person ist eine Provokation...

Ob man der Meinung ist, dass ein gedopter Profi ein Berufsverbot bekommen sollte (ich denke, Du meinst ein lebenslanges, denn eines im Zeitraum der Sperre hat er ja bekommen)und ein Start nach Ablauf der Sperre eine Provokation ist sei dahingestellt
Tatsache ist, dass es mir darum nicht geht.
Mir würde es reichen, wenn die Sperre öffentlich gemacht wird, nachzulesen ist wie und was und dann nach Ablauf der Strafe auch wieder aus dem Register verschwindet.
Diejenigen, die sich z.B.damit professionell beschäftigen, etwa in der Dopingprävention können das intern notieren und damit sinnvoll arbeiten. Der Rest der Bevölkerung wird das kaum machen- weder anschauen, noch sammeln, noch nach Jahren denjenigen verbal angreifen.
Was solche Nachrichten zur Glaubwürdigkeit von Sport, Sportlern, Verbänden, WADA, etc. beitragen ist klar: das ist ein Desaster
https://twitter.com/Dopinglist/statu...63489264906247

Und das soll besser sein als ein offener und ehrlicher Umgang mit einem der großen Probleme des Sportes?
Im Leben nicht...

Klugschnacker 19.01.2021 17:08

Das soziale Mobbing, das mit gedopten Sportlern betrieben wird, macht es aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar, dass man die Namen der Personen nicht mehr veröffentlicht.

Ich bin strikt gegen Doping. Aber ich bin noch mehr für den Rechtsgrundsatz der Verhältnismäßigkeit. Von solchen juristischen Aspekten abgesehen, ist mir soziales Mobbing einfach menschlich unsympathisch.

Running-Gag 19.01.2021 17:26

Ich finde, jeder macht mal Fehler, geplante wie auch ungeplante (siehe den Radsportler, der den einen im Zielsprint abgedrängt hat...)
Allerdings ist das Dopen Vorsatz, man hat die Wahl es abzulehnen, man kennt die Konsequenzen und dann darf man meiner Meinung nach auch mit einem Shitstorm leben. Dass man dann die Leute persönlich angreift und mobbt, finde ich muss auch nicht sein, aber man darf seine Meinung durchaus äußern und ich gehe da mit Hermann und plädiere für eine lebenslange Sperre...

Loretta2.0 19.01.2021 18:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1579078)
Das soziale Mobbing, das mit gedopten Sportlern betrieben wird, macht es aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar, dass man die Namen der Personen nicht mehr veröffentlicht.

Ich bin strikt gegen Doping. Aber ich bin noch mehr für den Rechtsgrundsatz der Verhältnismäßigkeit. Von solchen juristischen Aspekten abgesehen, ist mir soziales Mobbing einfach menschlich unsympathisch.

Ja, beim Mobbing bin ich grundsätzlich auf Deiner Seite.
ABER wenn ich mir mal die Definition von Mobbing hier (http://www.rhetorik.ch/Mobbing/Mobbing.html) anschaue:
Eine Belästigung, ein Schikanieren, ein Ausgegrenzt werden, eine Beleidigung oder ein Nichtinformieren allein ist noch kein Mobbing. Nur wenn die aufgezählten belastenden Verhaltensweisen über längere Zeit (mindestens sechs Monate lang) häufig und wiederholt auftreten, ist Mobbing im Spiel. Einmalige Belastungen, normale Konflikte zwischen gleich starken Parteien oder Gruppen sind kein Mobbing. Normale Konflikte und Belastungen dürfen nicht als Mobbing bezeichnet werden.

Und jetzt möchte ich mal wirklich ENDLICH ein oder noch besser zwei konkrete Beispiele aus dem Amateursport, wo das zutrifft.
Ansonsten ist das Versteckspiel hinter dem Persönlichkeitsrecht hier für mich gegessen. Es wird von angeblichem Mobbing gesprochen, "an den Pranger stellen", etc.
Die übelsten Dinge werden denen unterstellt, die die NADAJUS Liste einsehen aber eine oder vielleicht sogar mehrere Beispiele hat noch niemand nennen können.
Und dann ist die Glaubwürdigkeit dieser Argumentationslinie für mich bei Null.

Ich finde, dass eine konkrete Rückmeldung (vielleicht sogar an einen Freund)wie etwa: "Ich finde es scheiße, dass Du gedopt hast!"sogar eine sehr positive Aussage sein kann. Denn man kann zeigen, dass man viellleicht ein Verhalten nicht gut fand (muss jetzt auch nicht nur auf Doping zutreffen), aber man trotzdem noch immer mit jemandem spricht, mit ihm auf Augenhöhe diskutiert die zu einer Selbstreflektion führt.
Über Probleme und Konfikte nicht zu reden macht es nicht besser.
Wenn man Fehler macht muss man es auch aushalten dafür Kritik einzustecken.
Dass man bei teilweise harten verbalen Auseinandersetzungen auch immer mal den einen oder anderen dabei hat, der persönlich wird weil die Spannung zu hoch ist, passiert. Das sehe ich als menschlich an, wirkliche Größe zeigt sich dann eher darin auf denjenigen zuzugehen und vielleicht doch noch eine gemeinsame Lösung zu suchen, sich zu entschuldigen.
Und wenn ich schon eine persönliche Erfahrung/Beisoiel einfordere , dann kann ich mal beschreiben, wie das bei einem Bekannten von mir ablief, der die Dopingprobe verweigert hat. Vor allem was die Reaktionen im Bekanntenkreis anging.
Sofern es jemanden interessiert.

Loretta2.0 19.01.2021 18:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1579078)
Das soziale Mobbing, das mit gedopten Sportlern betrieben wird, macht es aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar, dass man die Namen der Personen nicht mehr veröffentlicht.

...

Also hätte man die Namen von Ullrich, Basso, Valverde, undundund nicht veröffentlichen sollen???

Wenn ich mal so schaue: einen Bölts haben die Veranstalter eines MTB Marathons in der Pfalz noch einige Jahre nach der Doping Lüge stolz als Aushängeschild präsentiert, einem heulenden Aldag und Zabel wurde auch verziehen, beide sind hoch geachtete Radsportler, werden gerne als Interviewpartner und Teambetreuer gesehen, ein Wüst, der nachweislich während seiner Karriere gedopt hat wird auch noch berall gerne gesehen, etc.
Und selbst ein Ullrich, ist noch für mindestens so viele der Held und wird bewundernd als Jahrhundert Talent tituliert (obwohl recht wahrscheinlich ist, dass er schon zu Juniorenzeiten gedopt hat/wurde). Dass er auch negatibve Presse hat liegt allerdings daran, dass seine Eskapaden (EHER schon Straftaten)Zuschauer/Leser anziehen, sofern er nicht selber die Quelle seiner Darstellung ist.
Grundsätzlich ist noch immer das Bild vom netten, wenn auch etwas naiven Radfahrers präsent.
Ein Mobbing sieht in meinen Augen anders aus.

Loretta2.0 19.01.2021 18:51

Zitat:

Zitat von Running-Gag (Beitrag 1579080)
Ich finde, jeder macht mal Fehler, geplante wie auch ungeplante (siehe den Radsportler, der den einen im Zielsprint abgedrängt hat...)
Allerdings ist das Dopen Vorsatz, man hat die Wahl es abzulehnen, man kennt die Konsequenzen und dann darf man meiner Meinung nach auch mit einem Shitstorm leben. Dass man dann die Leute persönlich angreift und mobbt, finde ich muss auch nicht sein, aber man darf seine Meinung durchaus äußern und ich gehe da mit Hermann und plädiere für eine lebenslange Sperre...

Ja, es ist ein Vorsatz dabei und das macht es schwierig an einen Wandel der Einstellung zu glauben.
Aber das trifft nur auf einen Teil der Leute zu, manche erkennen dann anhand der Reaktionen (die dann nicht nur aus der engsten Umgebung kommen), dass ihr Verhalten falsch war und sollten die Chance bekommen sich zu ändern.
Wenn ein Junge mit 20 Jahren im Hobbybereich dopt um sein Umfeld zu beeindrucken und erwischt wird: sollte er nie wieder einen WK machen dürfen?
Oder wäre der bessere Weg nicht etwa ihm zu zeigem, dass es auch ohne geht?

su.pa 19.01.2021 20:34

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1579092)
ein Wüst, der nachweislich während seiner Karriere gedopt hat wird auch noch berall gerne gesehen, etc.

Wüst? Echt?

Klugschnacker 19.01.2021 20:58

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1579092)
Also hätte man die Namen von Ullrich, Basso, Valverde, undundund nicht veröffentlichen sollen???

Doch, es war richtig, sie zu veröffentlichen.


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