triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Antidoping (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=10)
-   -   Der nächste Einzelfall (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=4710)

captain hook 26.11.2020 13:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1569070)
Das korrekte Verhalten wäre selbstverständlich ein Startverzicht gewesen, v.a. wenn die im TUE-Attest angegebene Diagnose wirklich stimmt. Mit einer eitrigen Bronchitis hat man nichts auf einer Triathlon-Langdistanz verloren, egal ob Profi oder Amateur.

In den betreffenden Rennen belegte er Platz 2 und 4...

Was schätzt Du, wie schlimm die eitrige Bronchitis ausgeprägt war?

abc1971 26.11.2020 13:46

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1569053)
100 Seiten Diskussion über vielleicht auffällige weil nicht explizit organisierte Radsportteams (hier ist ein Triathlonforum) und dann ist ein Weltklassetriathlet positiv und bis auf wenige ziemlich zurückhaltende Kommentare keine Reaktion. Ab und zu reib ich mir verwundert die Augen.

Dem ist nichts hinzuzufügen
On Point würde ich sagen

Adept 26.11.2020 13:52

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1569079)
In den betreffenden Rennen belegte er Platz 2 und 4...

Was schätzt Du, wie schlimm die eitrige Bronchitis ausgeprägt war?

Völlig verrückt! :Maso:

Wenn das Regelwerk nach seinem Gusto reformiert wird, hat ab nächstes Jahr jeder eine eitrige Bronchitis. ;)

Plasma 26.11.2020 14:00

"Es ist ein Exkurs in eine abstruse, Doping-behaftete Radsportwelt. "Ein Business", nennt es Hondo. "Das war kein Sport mehr."

Hafu 26.11.2020 14:21

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1569079)
In den betreffenden Rennen belegte er Platz 2 und 4...

Was schätzt Du, wie schlimm die eitrige Bronchitis ausgeprägt war?

Ich räume ja ein, dass meine grundsätzliche Meinung zu "Starky" von einer gewissen Sympathie gefärbt ist, bedingt durch diverse Podcasts mit ihm, die ich mir in den letzten Jahren so nebenbei angehört habe. Ich bin also in meinem Urteil oder Spekulationen über Hintergründe evt. befangen.

Er ist sicher ein extrem guter Radfahrer, aber eben auch ein talentfreier Läufer. Wer ihn schonmal in echt hat laufen sehen, weiß was ich meine. Das Rumgewatscheln tut teilweise echt weh.

Objektiv betrachtet:
1. Wenn die Diagnose eitrige Bronchitis stimmt , dann würde er v.a. Antibiotika benötigen und die nötige Ruhe, um das auszuheilen und dann ist weder Training noch gar ein ironman-Wettkampf angesagt. Zusätzliche Sprays sind da bei einem ansonsten gesunden Sportler nicht wirklich notwendig.

2. Wenn die Diagnose natürlich nur vorgeschoben war, um eine TUE zu bekommen (die ihm letztlich versagt blieb), dann ist die Sperre natürlich doppelt gerechtfertigt.

3. Und dann muss man evt. noch eine dritte Möglichkeit in Betracht ziehen, nämlich dass er medizinisch einfach falsch vom behandelnden Arzt beraten wurde. In den USA ist es oft extrem teuer, mal eben eine zweite ärztliche Meinung bei einem medizinischen Problem einzuholen.

Ich weiß, dass Starykowicz wie so viele US-Bürger nicht richtig krankenversichert ist und seine eigenen Behandlungskosten nach dem Verkehrsunfall 2016 und die Krankenhauskosten für seinen neugeborenen, behinderten Sohn ihn nahezu finanziell ruiniert haben und er dafür Crowdfunding betreiben musste, um die aufgelaufenen Rechnungen zu begleichen.
Da würde ich es auch für denkbar halten, dass der primär aufgesuchte Arzt, der ihm das Attest ausgestellt hat, ihn nicht korrekt hinsichtlich aller Behandlungsalternativen beraten und vom Wettkampf im Hinblick auf gesundheitliche Risiken auch nicht eindrücklich genug abgeraten hat, oder aber dass der Arzt die Diagnose bewusst dramatisiert hat und aus einem eher harmlosen Belastungsasthma, für dass eine Salbutamolbenutzung sogar ohne separate TUE bei Beachtung der Dosierungshöchstgrenzen erlaubt ist, eine weitaus schlimmere Diagnose gemacht hat, um die Nutzung des eigentlich 2019 noch nicht zugelassenen alternativen Sprays für den TUE-Antrag plausibel zu machen.

Hafu 26.11.2020 14:30

Der Text ist hinter einer Paywall verborgen. Beschreibe doch die Kernaussagen.

Wenn man Hondos Schilderungen der Vergangenheit für glaubwürdig hält, dann muss man aber auch seine Schilderung der Gegenwart des Radsportes Glauben schenken, dass nämlich sich der Radsport mittlerweile gravierend verändert hat. Da Hondo bis vor wenigen Monaten Schweizer Nachwuchsdbundestrainer war, kennt er sowohl die Vergangenheit des Radsportes als eben auch die Veränderungen der letzten Jahre als Insider.

Zitat:

...Hondo kann über all das mittlerweile freier reden, er ist raus aus der Szene, seinen Job als Schweizer Nationaltrainer hat er im Vorjahr verloren. Das System habe sich gewandelt, beteuerte er jetzt: "Ganz viele Entwicklungen und Erfolge sind ohne Doping möglich"; viele Teamärzte nähmen heute etwa eine passivere, professionellere Rolle ein...

Matthias75 26.11.2020 14:48

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1569106)
Objektiv betrachtet:
1. Wenn die Diagnose eitrige Bronchitis stimmt , dann würde er v.a. Antibiotika benötigen und die nötige Ruhe, um das auszuheilen und dann ist weder Training noch gar ein ironman-Wettkampf angesagt. Zusätzliche Sprays sind da bei einem ansonsten gesunden Sportler nicht wirklich notwendig.

2. Wenn die Diagnose natürlich nur vorgeschoben war, um eine TUE zu bekommen (die ihm letztlich versagt blieb), dann ist die Sperre natürlich doppelt gerechtfertigt.

3. Und dann muss man evt. noch eine dritte Möglichkeit in Betracht ziehen, nämlich dass er medizinisch einfach falsch vom behandelnden Arzt beraten wurde. In den USA ist es oft extrem teuer, mal eben eine zweite ärztliche Meinung bei einem medizinischen Problem einzuholen.

Unabhängig vom Grund war der große Fehler, ohne TUE an den Start zu gehen und zu hoffen, dass er die TUE erteilt bekommt und nachreichen kann. Klar, als Profis ist er auch auf Preisgelder angewiesen. Da ist es verständlich, wenn er bei Wettkämpfen, bei denen er eine Aussicht auf das Podium hat, antreten will, gerade wenn er das Saisonhighlight Hawaii verpasst hat.

Trotzdem war das mit einem großen Risiko behaftet, v.a. wenn ihm vorher schon mitgeteilt wurde, dass das ein Antidoping-Verstoß ist. Das ist ja quasi ein Verstoß mit Ansage. Da kann die USADA ja Garn nicht anders als aktiv zu werden. Im Nachhinein wäre es sicher besser gewesen, entweder bei der USADA mehr Druck zu machen, sich in irgendeiner Weise zumindest eine mündliche Genehmigung einholen oder eben nicht starten.

M.

captain hook 26.11.2020 15:15

Also ein finanziell abgebrannter Familienvater der sich keine ordentliche Krankenversicherung leisten kann wählt nach mehrfacher Warnung der Antidopingbehörde die Hochrisikovariante und wendet danach mehrere zehntausend Euro auf für einen Rechtsstreit darüber?! Und das alles wegen einer angeblich üblen Lungenerkrankung die alternativlos mit eigentlich nicht gelassenen Medikamenten behandelt werden muss, die ihn aber nicht von Topplatzierungen in 2 (!!) Rennen abgehalten hat.

Mein lieber Herr Gesangsverein sag ich da mal...

Hafu 26.11.2020 15:52

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1569122)
...wendet danach mehrere zehntausend Euro auf für einen Rechtsstreit darüber?! ...

Mehrere Zehntausend Euro? :confused:

Für Anhörung vor irgendwelchen Antidoping-Ausschüssen des Verbandes und auch für Anrufung des CAS bei Streitfällen braucht man meines Wissens nach keinen Anwalt.

Kenne aber keine Details dieser Geschichte, da kann Leiti sicher mehr dazu beitragen und wie ich Slowtwitch kenne, wird da vermutlich auch alles in sämtlichen Schattierungen diskutiert, wobei da wie bei uns meist Meinungen und Fakten bunt gemischt werden.

Matthias75 26.11.2020 15:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1569134)
Mehrere Zehntausend Euro? :confused:

Für Anhörung vor irgendwelchen Antidoping-Ausschüssen des Verbandes und auch für Anrufung des CAS bei Streitfällen braucht man meines Wissens nach keinen Anwalt.

Kenne aber keine Details dieser Geschichte, da kann Leiti sicher mehr dazu beitragen und wie ich Slowtwitch kenne, wird da vermutlich auch alles in sämtlichen Schattierungen diskutiert, wobei da wie bei uns meist Meinungen und Fakten bunt gemischt werden.

aus dem oben verlinkten Statement von Starykowicz:

Zitat:

Nov 25, 2020. More than $75,000 in lawyers fees, arbitration, application costs, and 407 days later, the sanction handed down is harshest vilantoral case ever handed out, 13 months, for taking something necessary to restore health and not performance enhancing. The start date for the sanction is retroactive to December 5, 2019

M.

captain hook 26.11.2020 16:20

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1569134)
Mehrere Zehntausend Euro? :confused:

Für Anhörung vor irgendwelchen Antidoping-Ausschüssen des Verbandes und auch für Anrufung des CAS bei Streitfällen braucht man meines Wissens nach keinen Anwalt.

Kenne aber keine Details dieser Geschichte, da kann Leiti sicher mehr dazu beitragen und wie ich Slowtwitch kenne, wird da vermutlich auch alles in sämtlichen Schattierungen diskutiert, wobei da wie bei uns meist Meinungen und Fakten bunt gemischt werden.

Matthias hats ja schon zitiert. Aber auch in den ehemals veröffentlichten Urteilen bei NadaJus gab es Entscheidungen zur Tragung der Verfahrenskosten. Bei einer Verurteilung gingen die aus meiner Erinnerung in fast jedem Fall zu Lasten des Dopers. Da hier eine Verurteilung erfolgte und die Kosten vor dem CAS um ein Vielfaches höher liegen dürften als wenn da mal 1000€ bei der NADA abgerechnet werden kann ich mir gut vorstellen, dass da ein bisschen was bei rauskommt. Wenn sich der Doper dann noch einen Anwalt genommen hat, wird er natürlich auch auf diesen Kosten sitzen bleiben. Der Arzt wird ggfls. für eine medizinische Stellungnahme / Gutachten auch nochmal zugeschlagen haben.

Adept 26.11.2020 16:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1569070)
...

Mein Statement zu dem Fall (unabhängig von Captains Kommentar):
Ich finde (komplett unabhängig von der aktuellen TUE-Geschichte) Starky irgendwie sympathisch, auch wenn er sicher nicht der Allerhellste ist, was mit seiner offenen Art zusammenhängt und auch wie er mit seinem Leben umgeht (er hat einen schwerstbehinderten Sohn, der 10 Tage nach der Geburt einen Herzstillstand erlitten hatte und von Starky selbst reanimiert werden musste und um den er sich mEn aufopferungsvoll kümmert, hatte schon mehrmals schwerste Verkehrsunfälle (einmal auch mit nachfolgendem monatelangen Gefängnisaufenthalt in Abu Dhabi, weil ihm ein Volunteer beim Wettkampf ins Rad gelauben war und sich dabei schwer verletzt hatte, einmal mit existenzgefährdenden Verletzungen).

...

Mitgefühl ist eine gute Eigenschaft!

Aber leider nutzen manche solche Schicksalsschläge nicht immer zum Guten. Siehe Lance mit seiner Krebserkranung und "von der Schippe gesprungen". Vielleicht dann nach dem Motto: "Jetzt erst recht!"

Hafu 26.11.2020 16:57

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1569137)
aus dem oben verlinkten Statement von Starykowicz:
...

O.K., danke.:Blumen:

Habe ich nicht gelesen, weil ich zwischendurch auch noch was arbeiten muss.

Schwer nachvollziehbar, warum man soviel Geld in einen Fall versenkt, bei dem man -selbst wenn man sich im Recht fühlen mag- realistischerweise durchaus damit rechnen muss, dass man am Ende auf den Kosten sitzen bleibt. Insbesondere bei den überschaubaren Verdienstmöglichkeiten, die jemand wie Starykowicz im Triathlon hat.

Aber vielleicht spekuliert er jetzt auch auf Crowdfunding zur Refinanzierung, was ja in der Vergangenheit bei den Krankenhauskosten wohl geklappt hat und bläst deshalb die tatsächlich investierten Summen noch auf.

Wie ich weiter oben schon mal geschrieben habe, der Allerhellste ist Starykowicz sicher nicht und offensichtlich hat er in dieser Angelegenheit auch die falschen Berater gehabt.

bentus 26.11.2020 18:13

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1569161)
O.K., danke.:Blumen:

Habe ich nicht gelesen, weil ich zwischendurch auch noch was arbeiten muss.

Schwer nachvollziehbar, warum man soviel Geld in einen Fall versenkt, bei dem man -selbst wenn man sich im Recht fühlen mag- realistischerweise durchaus damit rechnen muss, dass man am Ende auf den Kosten sitzen bleibt. Insbesondere bei den überschaubaren Verdienstmöglichkeiten, die jemand wie Starykowicz im Triathlon hat.

Aber vielleicht spekuliert er jetzt auch auf Crowdfunding zur Refinanzierung, was ja in der Vergangenheit bei den Krankenhauskosten wohl geklappt hat und bläst deshalb die tatsächlich investierten Summen noch auf.

Wie ich weiter oben schon mal geschrieben habe, der Allerhellste ist Starykowicz sicher nicht und offensichtlich hat er in dieser Angelegenheit auch die falschen Berater gehabt.


Naja, initial standen ja 4 Jahre Sperre im Raum. Jetzt mit 13 Monaten über 2020 retrospektiv ist er ja sehr gut weggekommen. Ich finde auch, dass die Geschichte mit der Pneumonie und der angeblich so schweren Krankheit und dann den guten Resultaten in den darauffolgenden Rennen kaum stimmen kann. Und wenn er noch Medikamente nimmt, und die TUE nicht hat muss er auf Wettkämpfe verzichten. Dann trotzdem zu starten, da finde ich ist er im Endeffekt sehr gut weggekommen mit den 13 Monaten. Das er aktiv gedopt hat mit dem Symphatomimetikum bezweifle ich aber.

Loretta2.0 26.11.2020 18:40

Zitat:

Zitat von bentus (Beitrag 1569183)
Naja, initial standen ja 4 Jahre Sperre im Raum. Jetzt mit 13 Monaten über 2020 retrospektiv ist er ja sehr gut weggekommen. Ich finde auch, dass die Geschichte mit der Pneumonie und der angeblich so schweren Krankheit und dann den guten Resultaten in den darauffolgenden Rennen kaum stimmen kann. Und wenn er noch Medikamente nimmt, und die TUE nicht hat muss er auf Wettkämpfe verzichten. Dann trotzdem zu starten, da finde ich ist er im Endeffekt sehr gut weggekommen mit den 13 Monaten. Das er aktiv gedopt hat mit dem Symphatomimetikum bezweifle ich aber.

Tja,
ob er jetzt krank war oder sich doch einen positiven Effekt erhofft hat werden wir nie erfahren.
Tatsache ist, dass er sich sehr bewusst darüber hinweg gesetzt hat und gedacht hat nicht erwischt zu werden. Denn wenn er das gedacht hätte wäre er dann definitiv nicht gestartet.
Also glaubte er nicht auf das Mittel kontrolliert zu werden, was dann aber zeigt, wie berechnend die Aktion war und wie er ganz bewusst versuchte zu dopen und glaubte dabei nicht erwischt zu werden.
Und wer so berechnened agiert macht das sicher nicht zum ersten Mal...und ist damit sehr wahrscheinlich schon in der Vergangenheit damit durchgekommen.
Wie häufig er schon TUEs beantragt hat würde mich interessieren.

Loretta2.0 26.11.2020 18:57

As a kind of interesting aside, Starky’s wife is a pharmacist.

Meinte zumindest jemand aus ST- kann das jemand bestätigen?

Klugschnacker 27.11.2020 10:21

Zitat:

Zitat von bentus (Beitrag 1569183)
Naja, initial standen ja 4 Jahre Sperre im Raum. Jetzt mit 13 Monaten über 2020 retrospektiv ist er ja sehr gut weggekommen. Ich finde auch, dass die Geschichte mit der Pneumonie und der angeblich so schweren Krankheit und dann den guten Resultaten in den darauffolgenden Rennen kaum stimmen kann. Und wenn er noch Medikamente nimmt, und die TUE nicht hat muss er auf Wettkämpfe verzichten. Dann trotzdem zu starten, da finde ich ist er im Endeffekt sehr gut weggekommen mit den 13 Monaten. Das er aktiv gedopt hat mit dem Symphatomimetikum bezweifle ich aber.

Sehe ich auch so. Ich halte die Verurteilung für gerade noch verhältnismäßig. Man will Doper bestrafen und nicht erkrankte Menschen, die wegen einer medizinischen, von Arzt verschriebenen Behandlung eine positive Probe haben. Mit einer Substanz, die bereits in 5 Wochen gar nicht mehr auf der Verbotsliste steht.

Einen Teil des Verschuldens sehe ich wie einer der Vorredner bei der nationalen Anti-Doping-Agentur, durch zu langsames Bearbeiten der Ausnahmegenehmigung. Starykowicz hat nur wenige Rennen pro Jahr, in denen er sein Geld verdienen muss. Da ist es schwer für ihn, das einfach sausen zu lassen, bis über die Genehmigung entschieden wurde.

Das Nichterteilen der Ausnahmegenehmigung, mit dem Wissen um die Folgen für den Athleten, finde ich etwas arschig. Die fragliche Substanz ist harmlos und wird deshalb in wenigen Wochen von der Verbotsliste genommen. Ich bin gegen solche Paragrafen- und Prinzipienreiterei.

Starykowicz hätte jedoch mit all dem rechnen können. Es war leichtsinnig von ihm, sich auf den gesunden Menschenverstand zu verlassen.

Loretta2.0 27.11.2020 16:01

Hallo Arne,

diese Argumente pro S kann ich nun gar nicht teilen:
es gibt Regeln, die von einem bestimmten Zeitpunkt an und die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt an gelten, dann es als "gesunden Menschenverstand" zu nennen, sich an diese Regeln nach eigenem Geschmack früher oder später zu halten ist mal eine wirklich interessante Sicht:Nee: .
Einen Teil der Schuld dann bei der NADA zu sehen, weil die durch "zu langsames Beearbeiten" den Athleten dann in diese Lage gebracht haben ist auch ein weiterer Punkt Deiner Argumentation, über den ich mich nur wundern kann.
Die NADA ist vielleicht in diesem Fall nicht so schnell wie gewünscht gewesen, aber vielleicht hatte sie auch viele Dinge zu prüfen, wenig Personal, berechtigte Zweifel an der rechtmäßigkeit der TUE, etc. Das alles weißt Du nicht, aber klar, die haben Mitschuld- nicht Dein Enst!
Der alleinige Schuldige ist ein Athlet, der sehr bewusst Regeln gebrochen hat, gehofft hat nicht erwischt zu werden und dann nachdem er erwischt worden ist die Schuld anderen zuschieben will. Ich sehe in dem Verhalten keinen Unterschied zu einem bewussten Dopingverstoß.
Ob er nun nur wenige WK macht oder nicht soll nach Deiner Argumentation also mit in die Bewertung einer TUE einfließen, oder was soll mir dieses Argument sagen?
Hochleistungssport ist einfach auch ein Glücksspiel: hält das Material, hält der Körper, passt das Wetter zu meinen Fähigkeiten, etc. Und diesmal hat der Kollege Pech gehabt. Deswegen sehr bewusst die Regeln zu brechen und zu hoffen nicht erwischt zu werden ist dreist und verstößt ganz klar gegen die Chancengleichheit.
Viele andere Athleten halten sich daran und müssen in den sauren Apfel beissen und einen WK oder gar Saison abhaken, aber natürlich nicht Kollege S, der setzt sich darüber hinweg und sieht die Schuld dann bei anderen, sehr sportliche Einstellung. Eigentlich eher das Gedankenkostüm eines klassischen Dopers, der nur seine eigenen Pfründe sieht.
Mal im Ernst: wie hättest Du es beispielsweise gefunden, wenn Du Dein Trainingslager mit dem Du Geld verdienst absagst, weil die Kontaktbeschränkungen dieses erst wieder in 5 Wochen zulassen, der Konkurrent XY es aber trotzdem durchführt und Geld verdient, weil "in 5 Wochen darf ich ja wieder sowieso TL anbieten"?
Und womöglich wird er gar nicht bestraft, weil er ja das in 5 Wochen sowieso hätte machen dürfen?
Ist dann bestimmt auch Prinzipien- und Paragrafenreiterei und "leichtisinnig" vom Konkurrenten?
Und "arschig", vom Gesetzgeber, der Deinem Konkurrenten diese Ausnahme nicht erteilt?
Oder einfach nur Betrug an Dir und allen anderen, die sich daran halten?

Es wird immer gefordert, dass die Regeln für alle gleich gelten sollen, da wird auch die NADA sich nicht einen Präzedenzfall schaffen wollen, über den nachher zu Recht sich alle beschweren: die, die sich daran halten und die, die sich nicht daran halten aber dann auch gerne diese Vorzugsbehandlung haben wollen.

"Leichtsinnig auf seinen gesunden Menschenverstand verlassen"...sehr bemerkenswerte Einschätzung eines bewussten Betrugsversuches.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1569347)
Sehe ich auch so. Ich halte die Verurteilung für gerade noch verhältnismäßig. Man will Doper bestrafen und nicht erkrankte Menschen, die wegen einer medizinischen, von Arzt verschriebenen Behandlung eine positive Probe haben. Mit einer Substanz, die bereits in 5 Wochen gar nicht mehr auf der Verbotsliste steht.

Einen Teil des Verschuldens sehe ich wie einer der Vorredner bei der nationalen Anti-Doping-Agentur, durch zu langsames Bearbeiten der Ausnahmegenehmigung. Starykowicz hat nur wenige Rennen pro Jahr, in denen er sein Geld verdienen muss. Da ist es schwer für ihn, das einfach sausen zu lassen, bis über die Genehmigung entschieden wurde.

Das Nichterteilen der Ausnahmegenehmigung, mit dem Wissen um die Folgen für den Athleten, finde ich etwas arschig. Die fragliche Substanz ist harmlos und wird deshalb in wenigen Wochen von der Verbotsliste genommen. Ich bin gegen solche Paragrafen- und Prinzipienreiterei.

Starykowicz hätte jedoch mit all dem rechnen können. Es war leichtsinnig von ihm, sich auf den gesunden Menschenverstand zu verlassen.


Klugschnacker 27.11.2020 17:11

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1569462)
Einen Teil der Schuld dann bei der NADA zu sehen, weil die durch "zu langsames Beearbeiten" den Athleten dann in diese Lage gebracht haben ist auch ein weiterer Punkt Deiner Argumentation, über den ich mich nur wundern kann.
Die NADA ist vielleicht in diesem Fall nicht so schnell wie gewünscht gewesen, aber vielleicht hatte sie auch viele Dinge zu prüfen, wenig Personal, berechtigte Zweifel an der rechtmäßigkeit der TUE, etc. Das alles weißt Du nicht, aber klar, die haben Mitschuld- nicht Dein Enst!

Der Hauptschuldige ist der Athlet. Er hat die Ausnahmegenehmigung korrekt beantragt und hatte nun zu warten, bis eine Antwort kommt.

Die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung wurde geschaffen, damit der Athlet Wettkämpfe bestreiten kann, obwohl er ein Medikament einnimmt, das auf der Dopingliste steht. Wohlgemerkt in therapeutischen Dosierungen, die nicht leistungssteigernd sind. Das ist der Sinn der Sache: Der Athlet kann Wettkämpfe bestreiten. Wenn das durch langsame Bearbeitung unmöglich gemacht wird, ist das nicht im Sinne dessen, was diese Regel eigentlich soll.

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1569462)
Ich sehe in dem Verhalten keinen Unterschied zu einem bewussten Dopingverstoß.

Der Unterschied besteht darin, dass keine Absicht zur Leistungssteigerung erkennbar ist. Es wurde durch die Medikation de facto keine Leistungssteigerung erzielt. Daher ist das Medikament bereits in 5 Wochen nicht mehr auf der Liste der verbotenen Substanzen.

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1569462)
Ob er nun nur wenige WK macht oder nicht soll nach Deiner Argumentation also mit in die Bewertung einer TUE einfließen, oder was soll mir dieses Argument sagen?

Das Nichterteilen einer Ausnahmegenehmigung hat eine Sperre des Athleten unmittelbar zur Folge. Dadurch ist es in meinen Augen keine rein medizinische Frage mehr. Sondern es ist die Frage nach der Verhältnismäßigkeit einer Sperre mit allen negativen Folgen für den Athleten berührt. Das gilt es abzuwägen.

captain hook 27.11.2020 17:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1569479)
Der Hauptschuldige ist der Athlet. Er hat die Ausnahmegenehmigung korrekt beantragt und hatte nun zu warten, bis eine Antwort kommt.

Die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung wurde geschaffen, damit der Athlet Wettkämpfe bestreiten kann, obwohl er ein Medikament einnimmt, das auf der Dopingliste steht. Wohlgemerkt in therapeutischen Dosierungen, die nicht leistungssteigernd sind. Das ist der Sinn der Sache: Der Athlet kann Wettkämpfe bestreiten. Wenn das durch langsame Bearbeitung unmöglich gemacht wird, ist das nicht im Sinne dessen, was diese Regel eigentlich soll.



Der Unterschied besteht darin, dass keine Absicht zur Leistungssteigerung erkennbar ist. Es wurde durch die Medikation de facto keine Leistungssteigerung erzielt. Daher ist das Medikament bereits in 5 Wochen nicht mehr auf der Liste der verbotenen Substanzen.



Das Nichterteilen einer Ausnahmegenehmigung hat eine Sperre des Athleten unmittelbar zur Folge. Dadurch ist es in meinen Augen keine rein medizinische Frage mehr. Sondern es ist die Frage nach der Verhältnismäßigkeit einer Sperre mit allen negativen Folgen für den Athleten berührt. Das gilt es abzuwägen.

Er beantragt eine tue für eine üble Lungenerkrankung damit er dann in einem Ausdauerrennen starten kann. Wie sinnvoll erscheint dir das? Und könnte es sein, dass die usada das auch komisch fand?

Klugschnacker 27.11.2020 18:20

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1569488)
Er beantragt eine tue für eine üble Lungenerkrankung damit er dann in einem Ausdauerrennen starten kann. Wie sinnvoll erscheint dir das? Und könnte es sein, dass die usada das auch komisch fand?

Medizinisch kann ich das nicht beurteilen. :Blumen:

noam 27.11.2020 18:27

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1569488)
Er beantragt eine tue für eine üble Lungenerkrankung damit er dann in einem Ausdauerrennen starten kann. Wie sinnvoll erscheint dir das? Und könnte es sein, dass die usada das auch komisch fand?

In denen er trotz der Erkrankung eine für ihn normale Leistung erbracht und respektable Platzierung erreicht hat.

Aber vielleicht war es ja auch eine Werbeveranstaltung für das Präparat. Leider vom Timing her schlecht gelegt. Obgleich er durch die Dopingmeldung zwar negative Presse und eine Sperre bekommt, der Hersteller des Medikaments aber anscheinend ein Wundermittel zur Wuderheilung hergestellt hat.

noam 27.11.2020 18:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1569503)
Medizinisch kann ich das nicht beurteilen. :Blumen:

Ich weiß ja nicht wie es um deine Bronchien bestellt ist. Ich merke allerdings schon bei einer normale Erkältung deutliche Leistungseinbußen. An eine normale Wettkampfleistung ist da wohl eher nicht zu denken.


Zitat:

Der Einspruch von Starykowicz gegen die Verwehrung der TUE wurde zunächst von der U.S. Anti-Doping Agency (USADA) abgewiesen, da auch alternative Behandlungsmöglichkeiten mit nicht auf der Wada-Verbotsliste stehenden Medikationen möglich gewesen wären. Das Urteil wurde im August 2020 dann auch vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) bestätigt.


Zumal man von einem Profi erwarten darf, die Dopingliste zu kennen (oder einen entsprechenden Arzt zu haben) und seine Medikamente entsprechend zu wählen, wenn es Alternativen gibt.

Loretta2.0 27.11.2020 21:21

Von a wie "arschig" bis zumindest M wie "gesunder Menschenverstand" hast Du seine Vorgehensweise verteidigt und den verantwortlichen Stellen zur Beurteilung einer medizinischen Frage (hinter der Du Dich dann als Unwissend versteckst)die Kompetenz und Fairness abgesprochen.
Dass Du meine Bemerkungen zum Zeitrahmen von Gesetzen und deren Einhaltung überhaupt ncht geäußert hast und auch mein -wie ich finde- recht passend gewähltes Beispiel ncht kommentiert hast passt da gut zu Deiner Argumentation (Verteidigung eines Typen, der wie ein Doper sich selber Gesetze macht und versucht Gesetze zu umgehen würde es besser heißen).
Ich wiederhole es nochmal: die Kriterien zur Beurrteilung dieses Falles kennst Du nicht aber Du sprichst den Stellen die Kompetenz ab, sprichst sogar Dich ganz klar gegen diese Vorgehensweise aus!
Da gibt es keine von Dir beschriebene "Teilschuld", es besteht kein Anspruch auf eine so wie vom Athleten gewünschte zeitliche Regelung. Es handelt sich um eine "Ausnahmeregelung", die geprüft werden muss. Und es besteht schon gar kein Recht dann eigenmächtig wider die Gesetzeslage und in der Hoffnung damit durchzukommen seine eigenen Regeln aufzustellen: "leichtsinnig" und "mit gesundem Menschenverstand" ist da wohl kaum die richtige Titulierung. .
Chancengleichheit gegenüber anderen Athleten die auch genauso solche Sachen akzeptieren müssen und das auch tun sieht anders aus, Fairness auch. Diese Aktion zeigt, dass er- wenn er sich im Recht fühlt- das macht, was er für richtig hält. Das kann die Medikation sein, kann aber auch etwas anderes sein.
Zu den alternativen Medikationen sage ich jetzt mal nichts, das kommt nochmal dazu. Er investiert wie viel tausende Dollar in seine Verteidigung und kann nicht für ein paar Hundert Dollar einen Fachmann zu Rate ziehen? Wenig glaubwürdig.




Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1569479)
Der Hauptschuldige ist der Athlet. Er hat die Ausnahmegenehmigung korrekt beantragt und hatte nun zu warten, bis eine Antwort kommt.

Die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung wurde geschaffen, damit der Athlet Wettkämpfe bestreiten kann, obwohl er ein Medikament einnimmt, das auf der Dopingliste steht. Wohlgemerkt in therapeutischen Dosierungen, die nicht leistungssteigernd sind. Das ist der Sinn der Sache: Der Athlet kann Wettkämpfe bestreiten. Wenn das durch langsame Bearbeitung unmöglich gemacht wird, ist das nicht im Sinne dessen, was diese Regel eigentlich soll.



Der Unterschied besteht darin, dass keine Absicht zur Leistungssteigerung erkennbar ist. Es wurde durch die Medikation de facto keine Leistungssteigerung erzielt. Daher ist das Medikament bereits in 5 Wochen nicht mehr auf der Liste der verbotenen Substanzen.



Das Nichterteilen einer Ausnahmegenehmigung hat eine Sperre des Athleten unmittelbar zur Folge. Dadurch ist es in meinen Augen keine rein medizinische Frage mehr. Sondern es ist die Frage nach der Verhältnismäßigkeit einer Sperre mit allen negativen Folgen für den Athleten berührt. Das gilt es abzuwägen.

Zum letzten Absatz: natürlich ist es eine rein medizinische Frage, die ist der Ausgangspunkt und galt es zu beurteilen. Dadurch, dass es eine alternative Methode gab wurde diese TUE nicht erteilt, auch wenn die Dosierung eventuell nicht leistungssteigernd wirkt. Was gibt es da noch zu diskutieren?
Wägst Du das ab, musst Du Deine Entscheidung vor anderen Athleten, denen bei gleicher Situation die TUE nicht erteilt wurde, rechtfertigen?

Adept 27.11.2020 21:34

Samma Loretta, hast du irgendwie ein Trauma vom Doping erlitten???

Ich habe hier selten jemanden so viel Energie in das Thema investieren sehen wie du es tust. Warum bist du da so angestachelt?

Nix für ungut. :Blumen:

Loretta2.0 27.11.2020 21:52

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1569550)
Samma Loretta, hast du irgendwie ein Trauma vom Doping erlitten???

Ich habe hier selten jemanden so viel Energie in das Thema investieren sehen wie du es tust. Warum bist du da so angestachelt?

Nix für ungut. :Blumen:

Ne, kein Trauma.
Ich messe meine Leistung nur an mir selber. Wenn da ein Platz 3 raus kommt ist das schön, wenn Platz 30 auch ok, auch 300- meine Leistung bleibt identisch. Ob und wie viele da vor mir nicht sauber sind, darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf.
Dass ich nur mittelmäßig begabt bin und es Leute gibt, die mit einem Bruchteil des Trainings deutlich besser sind und ein viel höheres Potential haben ist für mich selbstverständlich.
Ich finde es aber wichtig eine klare Position einzunehmen. Zu meinen Studienzeiten hatte ich Kontakt zu Prof. Dr. Treutlen und auch Prof. Dr. Franke und wenn man mal gewisse Dinge erfahren hat, sich durch Aufarbeitungen von Doping, besonders im Minderjährigenbereich gehört und gelesen hat, dann hat man vielleicht einfach Interesse daran.
Leider ist es so, wie bei vielen anderen Sachen, egal ob Tierschutz, Anti-Doping, Schutz von Minderjährigen, etc:
viel sagen ah und oh, wie schlimm und kaufen dann nach einer Woche wieder Würstchen, feiern ihre (gedopten)Idole und schauen weg, bzw. schaffen es noch nicht mal passiv 10€ zu spenden um entsprechende Institutionen zu fördern.
Ich fände es schön, wenn jeder sich mal ein paar Gedanken zu dem Thema machen wrde anstatt nur zu konsumieren und sich über die Auswirkungen seiner Haltung keine Gedanken zu machen.
Gerne kann ich Dir auch Beispiele nennen, die mich besonders geschockt haben in diesem Bereich.
Aber das dann PN.

Adept 27.11.2020 22:28

Ok, kam halt bei mir etwas massiv rüber.

Ja, man bekommt mit der Zeit einiges mit, wenn man in der Radsportszene unterwegs ist, aber auch nicht nur da. Ein sehr schwieriges Thema, mit vielen Facetten und Faktoren/Gründen, warum gedopt wird.

Man sieht ja, wie lang der Faden und wie hitzig die Diskussionen sind. Ohne eindeutiges Ergebnis, vielleicht auch gut so...

trithos 28.11.2020 00:41

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1569462)
Die NADA ist vielleicht in diesem Fall nicht so schnell wie gewünscht gewesen, aber vielleicht hatte sie auch viele Dinge zu prüfen, wenig Personal, berechtigte Zweifel an der Rechtmäßigkeit der TUE, etc. Das alles weißt Du nicht ...

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1569547)
... es besteht kein Anspruch auf eine so wie vom Athleten gewünschte zeitliche Regelung. Es handelt sich um eine "Ausnahmeregelung", die geprüft werden muss.

So sehr ich Dein Engagement gegen Doping schätze, finde ich trotzdem, dass Du in diesem Punkt Unrecht hast.

Vielleicht hatte die NADA tatsächlich Wichtigeres zu tun oder ganz viele Detailprüfungen vorzunehmen usw... das weißt Du aber auch nicht. Und vor allem: es ist wurscht. Das Reglement verlangt von den Athleten zum Beispiel, ihren Aufenthaltsort zu melden und im System immer aktuell zu halten. Da würdest Du wohl auch nicht gelten lassen, dass der Athlet halt Wichtigeres zu tun hatte.

So wie die Athleten die Pflicht haben, ihre Aufgaben rasch zu erledigen, haben das auch die Kontrollbehörden. Ich meine, was soll denn das? Wenn jemand eine TUE beantragt, um an einem Wettkampf teilnehmen zu können und dann kommt Tage nach dem Wettkampf die Entscheidung? Was wäre denn, wenn die TUE genehmigt worden wäre. Hätte der Athlet dann die Zeit zurückdrehen sollen und das Rennen nachholen?

Ich betone nochmals, dass ich den Kampf gegen Doping sehr unterstütze. Aber eine gewisse Fairness den Athleten gegenüber erwarte ich auch.

Und nochmals: ich finde auch, dass die Strafe gerechtfertigt war und will den Regelverstoß nicht entschuldigen. Und ich will hier weder medizinische Notwendigkeit noch Glaubwürdigkeit im Einzelfall beurteilen. Mir geht es nur darum, dass ich einen ewig langen Fristenlauf für dringende Entscheidungen für unzumutbar halte. Im "normalen" juristischen Leben gibt es schließlich auch so etwas wie einstweilige Verfügungen, wenn es schnell gehen muss.

KevJames 28.11.2020 02:29

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1569161)
Aber vielleicht spekuliert er jetzt auch auf Crowdfunding zur Refinanzierung, was ja in der Vergangenheit bei den Krankenhauskosten wohl geklappt hat und bläst deshalb die tatsächlich investierten Summen noch auf.

Wie ich weiter oben schon mal geschrieben habe, der Allerhellste ist Starykowicz sicher nicht und offensichtlich hat er in dieser Angelegenheit auch die falschen Berater gehabt.

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1569189)
Tja,
Also glaubte er nicht auf das Mittel kontrolliert zu werden, was dann aber zeigt, wie berechnend die Aktion war und wie er ganz bewusst versuchte zu dopen und glaubte dabei nicht erwischt zu werden.
Und wer so berechnened agiert macht das sicher nicht zum ersten Mal...und ist damit sehr wahrscheinlich schon in der Vergangenheit damit durchgekommen.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1569134)
Mehrere Zehntausend Euro? :confused:

Kenne aber keine Details dieser Geschichte, da kann Leiti sicher mehr dazu beitragen und wie ich Slowtwitch kenne, wird da vermutlich auch alles in sämtlichen Schattierungen diskutiert, wobei da wie bei uns meist Meinungen und Fakten bunt gemischt werden.

Als interessierter Leser und entschiedender Dopingegner (für den es keinen Rechtfertigungsgrund gibt andere zu betrügen - da ist mein eigenes Moralkorsett sehr wenig dehnbar) stelle ich fest, dass auf beiden Seiten ziemlich viel Meinung - um nicht zu sagen Spekulation - vorherrscht.

captain hook 28.11.2020 08:29

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1569584)
So sehr ich Dein Engagement gegen Doping schätze, finde ich trotzdem, dass Du in diesem Punkt Unrecht hast.

Vielleicht hatte die NADA tatsächlich Wichtigeres zu tun oder ganz viele Detailprüfungen vorzunehmen usw... das weißt Du aber auch nicht. Und vor allem: es ist wurscht. Das Reglement verlangt von den Athleten zum Beispiel, ihren Aufenthaltsort zu melden und im System immer aktuell zu halten. Da würdest Du wohl auch nicht gelten lassen, dass der Athlet halt Wichtigeres zu tun hatte.

So wie die Athleten die Pflicht haben, ihre Aufgaben rasch zu erledigen, haben das auch die Kontrollbehörden. Ich meine, was soll denn das? Wenn jemand eine TUE beantragt, um an einem Wettkampf teilnehmen zu können und dann kommt Tage nach dem Wettkampf die Entscheidung? Was wäre denn, wenn die TUE genehmigt worden wäre. Hätte der Athlet dann die Zeit zurückdrehen sollen und das Rennen nachholen?

Ich betone nochmals, dass ich den Kampf gegen Doping sehr unterstütze. Aber eine gewisse Fairness den Athleten gegenüber erwarte ich auch.

Und nochmals: ich finde auch, dass die Strafe gerechtfertigt war und will den Regelverstoß nicht entschuldigen. Und ich will hier weder medizinische Notwendigkeit noch Glaubwürdigkeit im Einzelfall beurteilen. Mir geht es nur darum, dass ich einen ewig langen Fristenlauf für dringende Entscheidungen für unzumutbar halte. Im "normalen" juristischen Leben gibt es schließlich auch so etwas wie einstweilige Verfügungen, wenn es schnell gehen muss.

Das was die nada jeden x beliebigen Lizenz Sportler unterschreiben lässt und wie da Verantwortung und Kosten verteilt werden ist unter aller Kanone. Ich hatte das damals schon thematisiert als ich selbst für den rtp diverse Dinge zu unterschreiben hatte, die im normalen Rechtsgeschäft niemals jemand unterschreiben würde. Das krasse ist, dass sowas nötig scheint, weil einfach zu viele zu dreist betrügen. Auf der anderen Seite... Hat der gute Andy auch unterschrieben, hat ihn aber anscheinend nicht gejuckt. Aber vielleicht hat er auch da nicht bis zum Ende gelesen. Wie jetzt auch. Solchen Leuten ist dann schlicht nicht mehr zu helfen.

gaehnforscher 28.11.2020 09:26

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1569584)
So sehr ich Dein Engagement gegen Doping schätze, finde ich trotzdem, dass Du in diesem Punkt Unrecht hast.

Vielleicht hatte die NADA tatsächlich Wichtigeres zu tun oder ganz viele Detailprüfungen vorzunehmen usw... das weißt Du aber auch nicht. Und vor allem: es ist wurscht. Das Reglement verlangt von den Athleten zum Beispiel, ihren Aufenthaltsort zu melden und im System immer aktuell zu halten. Da würdest Du wohl auch nicht gelten lassen, dass der Athlet halt Wichtigeres zu tun hatte.

So wie die Athleten die Pflicht haben, ihre Aufgaben rasch zu erledigen, haben das auch die Kontrollbehörden. Ich meine, was soll denn das? Wenn jemand eine TUE beantragt, um an einem Wettkampf teilnehmen zu können und dann kommt Tage nach dem Wettkampf die Entscheidung? Was wäre denn, wenn die TUE genehmigt worden wäre. Hätte der Athlet dann die Zeit zurückdrehen sollen und das Rennen nachholen?

Ich betone nochmals, dass ich den Kampf gegen Doping sehr unterstütze. Aber eine gewisse Fairness den Athleten gegenüber erwarte ich auch.

Und nochmals: ich finde auch, dass die Strafe gerechtfertigt war und will den Regelverstoß nicht entschuldigen. Und ich will hier weder medizinische Notwendigkeit noch Glaubwürdigkeit im Einzelfall beurteilen. Mir geht es nur darum, dass ich einen ewig langen Fristenlauf für dringende Entscheidungen für unzumutbar halte. Im "normalen" juristischen Leben gibt es schließlich auch so etwas wie einstweilige Verfügungen, wenn es schnell gehen muss.

Das Problem ist ja erstmal gar nicht nur, dass jmd evtl dringend an einem Wettkampf teilnehmen möchte, sondern dass jmd zumindest in der Theorie krank ist und dringend ärztlich behandelt werden möchte/ sollte. Auch ohne Wettkampf könnte ja eine Trainingskontrolle kommen. Theoretisch sollte/ muss ich mit der Einnahme eines verbotenen Medikamentes damit ja warten, bis die TUE erteilt ist. Selbst, wenn die Überprüfung länger dauert, wäre da natürlich wünschenswert rein aus gesundheitlichen Gründen dem Athleten schon mal Feedback zu geben, zumindest vorübergehend auf alternative Behandlungsmethoden hinzuweisen, die der behandelnde Arzt evtl. nicht auf dem Schirm hatte oder die zumindest eine leichtere Verbesserung versprechen...

Umgekehrt finde ich sein Argument, dass keine Leistungssteigerung beabsichtigt war auch eigenartig. Von "extreme Atembeschwerden und Probleme beim normalen Gehen" hin zu 12 Tage später nen 70.3 mit Topplatzierung abschließen ist das ja doch ein ziemlicher Leistungssprung. Das trifft natürlich irgendwo auf jedes Medikamant zu, welches im Krankheitsfall genommen wird. Aber irgendwie stellt sich dann doch die Frage, ob die Behandlung gesundheitlich bedingt wirklich so alternativlos war, oder man einfach nur keine Lust auf die Alternativen hatte, weil das halt etwas länger gedauert hätte und man nicht so fit am Start hätte stehen können.

Hätte mich nicht gewundert, wenn er nach ein wenig hin und her diskutieren der Ärzte auf dem kurzen Dienstweg und Verweis auf die gesundheitliche Dringlichkeit des Behandlungsbeginns die TUE sogar noch bekommen hätte, wenn er nicht einfach vor Erteilung eigenmächtig mit offensichtlich passabler Form gestartet wäre.

So erscheint die Aktion, dann doch in recht zweifelhaftem Licht. Wäre ja auch durchaus denkbar, dass vorher was am "Timing" falsch gelaufen ist, man aber gern starten wollte und ne passende Ausrede gesucht hat.

Adept 28.11.2020 09:39

Apropos Spekulation: Was bringt es eigentlich zu spekulieren, ob der gute Mann dumm oder böse oder einfach risikoreich ist. Das ist in der Tat eine Einzelfall-Betrachtung.

Ich finde die allgemein Frage spannender: Wie könnte man Doping oder Regelverletzung allgemein unattraktiver machen als durch die derzeitigen Massnahmen wie Kontrolle, Strafe, soziale Ächtung usw?

Siebenschwein 28.11.2020 14:20

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1569616)
Ich finde die allgemein Frage spannender: Wie könnte man Doping oder Regelverletzung allgemein unattraktiver machen als durch die derzeitigen Massnahmen wie Kontrolle, Strafe, soziale Ächtung usw?

Tja, die einfache Antwort ist: keine Preisgelder mehr, kein Profisport... aber wenn man sieht, dass sogar Amateure regelmässig auffliegen beim Radsport... wird das wohl nicht reichen.

Generell müsste man das Ergebnis des Dopings unattraktiver machen. Da fällt mir aber nur ein, dass dann der Langsamste gewinnen müsste. Dann dauern die Rennen drei Tage und wer am längsten ohne Schlaf auskommt... ach nee, dann nehmen die wieder Aufputschmittel.

Kannste also Wettkämpfe komplett verbieten. Dummerweise wird wahrscheinlich in der Breite am meisten beim Body Building gedopt - wo kaum jemand an Wettkämpfen teilnimmt, sondern nur krasse Muskeln will. Klappt also auch nicht.

Wenn man sogar im Knast Drogen bekommt, kannste die Sportler auch nicht vor dem Wettkampf drei Wochen einsperren. Ausserdem kannste dann immer noch im Training dopen. Bringt also wieder nichts.

Die Leistung anderer nicht mehr ernst zu nehmen und nur noch für Dich zu machen ist eine Variante, die beim Triathlon ganz gut geht. Du kannst Dich ja noch mit dem Kumpel messen, dem Du 100%ig vertraust. Und die anderen einfach ignorieren. Ob das noch Spass macht, sei dahin gestellt.

Adept 28.11.2020 16:58

Ich habe auch schon drei mal angesetzt, hier nochmal ausführlicher darauf einzugehen. Immer wieder gelöscht, weil das Ding so komplex ist, dass man es nicht kurz fassen kann.

Also, entspannt sehen und sagen, dann ist es halt so? Kooperativ statt kompetitiv im Sport?

Loretta2.0 28.11.2020 20:02

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1569616)
Apropos Spekulation: Was bringt es eigentlich zu spekulieren, ob der gute Mann dumm oder böse oder einfach risikoreich ist. Das ist in der Tat eine Einzelfall-Betrachtung.

Ich finde die allgemein Frage spannender: Wie könnte man Doping oder Regelverletzung allgemein unattraktiver machen als durch die derzeitigen Massnahmen wie Kontrolle, Strafe, soziale Ächtung usw?

Die soziale Ächtung funktioniert nun gar nicht, wenn man noch nicht mal bei der NADAJUS Datenbank den Namen nachlesen kann!
Dann läuft das Urteil und die Sperre komplett unter dem Radar. Bis auf ganz wenige weiß dann niemand etwas darüber, der Sportler sagt einfach, dass er ein Jahr WK- technisch pausiert und steigt dann wieder ganz normal ein.
Ob alle erzielten Platzierungen und Preisgelder an die Nächstplatzierten weitergegeben werden bezweifel ich, davon habe ich zumindest im Amateuerbereich noch nichts gehört.
Und die Veranstalter sind durch diese deutsche Praxis auch nicht in der Lage gesperrte Sportler vorher auszusortieren, genug Fälle, in denen dann die gesperrten Doper dann trotzdem einfach gestartet sind gab es genug.
Der WADA- Code, den die deutsche NADA auch unterschrieben hat und die die Nennung des Namens und die Veröffentlichung des Urteils fordert wird einfach nicht praktiziert- es gibt da keine Transparenz. Angeblich aufgrund der deutschen Datenschutzlage.
Und das wird sich wohl auch nicht ändern, die WADA bereitet wohl gerade eine entsprechende Änderung vor, die dem einzelnen Länder diese Pflicht zur Veröffentlichung und Klarnamen Nennung freistellt.
Getestet wird auch sehr wenig, die Gefahr erwischt zu werden eher gering.
Da bleibt also nicht viel zur Abschreckung.

Als wichtigste Instrument bleibt in meinen Augen die Doping Prävention im Verein, Aufklärung von Nebenwirkungen, das Vermittelnvon moralischen Wertvorstellungen, kein Siegen um jeden Preis.
Und auch kein Verheimlichen oder Totschweigen von Doping, bzw. Dopern, sondern die klare Kante, kritisches Hinschauen und bewerten von Leistungen, bzw. den Akteuren und die Diskussion darüber mit den jungen (oder auch älteren)Sportlern.
Letztlich ist das natürlich auch ein geamtgesellschaftliches Problem: nur die Leistung zählt noch, eine "Schwalbe" ist super, wenn ein Elfer rausgeholt wird, etc.
Da wird kaum mal drastisch dieser Beschiss kommentiert im Fernsehen, das ist so normal mittlerweile.
Die Werte die auch von den Medien vermittelt werden gehen auch in die Richtung: "Man" ist doch blöd, wenn man hart arbeitet für sein Geld, viel schlauer ist es doch sein Geld mit nix zu verdienen,Hauptsache es ermöglicht einen netten Bestand an Luxusgütern.

Loretta2.0 28.11.2020 21:11

Und bevor ich nur als fieser, verbissener und humorloser Kritiker gelte, hier ein wirklich lehsenswerter und unterhaltsamer und informativer Artikel über das frühe Doping im italienischen Schwimmsport. Und auch eine interessante Millieustudie:
Wirklich sehr lesenswert!

https://www.republik.ch/2018/06/13/d...s-des-irrsinns

Rälph 29.11.2020 19:01

Lesenswert, danke!

Adept 29.11.2020 19:17

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1569660)
Tja, die einfache Antwort ist: keine Preisgelder mehr, kein Profisport... aber wenn man sieht, dass sogar Amateure regelmässig auffliegen beim Radsport... wird das wohl nicht reichen.

....

Ich weiss auch nicht, ob Profisport in dem kommierziellen Umfang und der medialen Präsenz so gut ist. Sowas fördert natürlich unlautere Mittel, weil es sich lohnt. Aber der Markt und die Menschen wollen es so; sie unterstützen diese Entwicklung. Extreme in jeder Hinsicht zeigen normalerweise auch Schattenseiten. In dem Fall gehört das Doping vielleicht dazu.

Die Kampf gegen Doping ist wie der Kampf gegen das Böse und die dazugehörige Straftat auf der Welt. Du wirst diesen Kampf nicht gewinnen können, weil das Böse zum Menschen dazu gehört, etwas pathetisch ausgedrückt.

Regeln sind gut, aber ab einem bestimmten Punkt bringen härtere Massnahmen meiner Meinung nach nichts mehr. Beispiel: In den USA steht auf bestimmte Kapitalverbrechen die Todesstrafe, trotzdem werden da nicht weniger von diesen Verbrechen begangen als in Deutschland. Da spielen offensichtlich andere Faktoren eine grössere Rolle.

captain hook 30.11.2020 07:42

Welche krass harten Strafen gibt es für Doping denn und welche richtig üblen Folgen hat ein Doper zu befürchten? Welches Strafmaß ist so hoch, dass es sich kaum noch steigern lassen würde?

Adept 30.11.2020 07:47

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1569947)
Welche krass harten Strafen gibt es für Doping denn und welche richtig üblen Folgen hat ein Doper zu befürchten? Welches Strafmaß ist so hoch, dass es sich kaum noch steigern lassen würde?

Ich meinte bei meinem Ausführungen eher als Vorweggriff für das Plädoyer, jeden Doper auf Lebenszeit zu sperren, was ja immer wieder als effektive Massnahme vorgeschlagen wird. Oder die Strafen drastisch hochzusetzen.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:53 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.