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Schwarzfahrer 05.12.2023 12:04

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1731370)
...
Eine Diskussion mit dir ist sinnlos und pure Zeitverschwendung.

Weiß ich inzwischen; es ist mir nur schleierhaft, wieso Du es wiederholt hier eintippen mußt. Könntest mich doch ganz entspannt ignorieren.:Huhu:
Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1731370)
Ist mir eh schleierhaft woher du die ganze Zeit nimmst, du bist ja in allen Politik/Gesellschaftsthemen omnipräsent.

Tja, mit 24h-Woche hat man eben Zeit für verschiedene Hobbies, und mein begrenztes Wissen über Triathlon wie auch meine Fragen habe ich hier schon alle eingetippt, da kann ich nichts neues bringen. Wenn man dazu aktuell den ganzen Tag am Bett eines schwer pflegebedürftigen Vaters sitzt, kann man sich ab und zu die Zeit mit erbaulichen Gedanken vertreiben, also lese ich hier immer mal rein.
Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1731370)
Entschuldige, dass ich das so formulieren muss.

Brauchst Dich nicht entschuldigen, ehrlichkeit ist eine Tugend, die ich schätze. :Blumen: Geb' ruhig Deinem Drang nach, mich anzugreifen, Abreagieren ist sicher gut für Deine Nerven.

Nepumuk 05.12.2023 12:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1731357)
Tja, je nach dem, was man als effektiv ansieht, verliert man durch etwas anderes Zeit, und vor allem viel Geld.

Der teuerste Strom überhaupt kommt bekanntlich aus der Kernkraft. Der Betrieb kann überhaupt nur durch eine Absicherung durch den Staat gewährleistet werden, privatrechtlich ist der Betrieb eines KKW gar nicht zu versichern. Hier sind riesige Subventionen im Spiel.
Die paar Neubauprojekte in Europa sind finanziell dermaßen aus dem Ruder gelaufen, dass auch hier von Wirtschaftlichkeit keine Rede sein kann. Kernkraft (also Kernspaltung) ist mausetot, jeder hierein investierte Euro ist für die Energiewende verloren.
Kernfusion könnte eventuell eine Option sein, aber der Zeithorizont verschiebt sich hier leider seit Jahrzehnten immer weiter nach hinten.

Nepumuk 05.12.2023 12:47

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1731367)
Da hast Du Recht. Nehmen wir das Beispiel der Amerikaner. Dort hat Gore das Paper unterschrieben. Ist er ein Gegner des Ausbaus der Erneuerbaren? Keinesfalls. Er hat aber für sich erkannt, dass nur Wind und Sonne auch den Staaten nicht reichen. Er forciert auf einen Baukasten. Ein Teil davon ist die Atomenergie. Dennoch ist das Ziel auszubauen, was ökonomisch sinnvoll ist. Es geht nicht um ein entweder oder. Es geht um ein sinnvolles Energieportfolio.

Deswegen habe ich ja auch geschrieben "wenn wegen dieser absurden Hoffnung auf die "neue" Kernenergie keine anderen Maßnahmen zur Energiewende unternommen werden".

Von mir aus kann man ja verschiedene Ansätze gleichzeitig probieren, das macht auf jeden Fall Sinn. Keinen Sinn macht es, jetzt nichts zu tun, weil für die Zukunft irgendeine Lösung versprochen wird (nach FDP-Stil).

Meik 05.12.2023 13:43

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731377)
Der teuerste Strom überhaupt kommt bekanntlich aus der Kernkraft.

So schaut's aus. Was in dem Zusammenhang immer auffällt, die Länder die tatsächlich neue Reaktoren bauen sind die die nicht nur ziviles Interesse an den Atömchen haben, da spielen dann Kosten auch nur eine untergeordnete Rolle.

Aber hier und da spielt Geld auch keine Rolle wenn es um die eigene Ideologie geht. :Nee:

Dazu kommt für Deutschland immer noch der zusätzliche Punkt: Wir haben kein Uran. Weitere Atomkraft schafft nichts als weitere Abhängigkeit, das kann auch ökonomisch nicht das Ziel sein. Erneuerbare weiter Ausbauen, heimische Kohle als Reserve und Übergangslösung, alles andere wird in die Hose gehen. Es ist lange gut gegangen, aber bei den Transportwegen wird irgendwann auch vor unserer Haustür was schief gehen. Öltanker im Wattenmeer, Atomtransport, ... ein völlig in die Hose gegangenes Möchtegernendlager mit Milliarden Sanierungskosten haben wir schon.

Genussläufer 05.12.2023 14:21

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1731384)
So schaut's aus. Was in dem Zusammenhang immer auffällt, die Länder die tatsächlich neue Reaktoren bauen sind die die nicht nur ziviles Interesse an den Atömchen haben, da spielen dann Kosten auch nur eine untergeordnete Rolle.

Müssen wir jetzt Angst vor den Schweden und den Finnen haben? Ist das bei den Chinesen und Indern auch der Fall?

Und warum haben die Länder mit Atomstrom deutlich geringere Stromkosten als wir, ohne den Preis stützen zu müssen? Haben die auch Sondervermögen aufgebaut?

Nepumuk 05.12.2023 14:30

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1731387)
Und warum haben die Länder mit Atomstrom deutlich geringere Stromkosten als wir, ohne den Preis stützen zu müssen? Haben die auch Sondervermögen aufgebaut?

Die subventionieren ihre Atomindustrie mit Milliarden. EDF macht 18 Mrd. € Verlust

spanky2.0 05.12.2023 15:08

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731388)

Das "Windkraft-Desaster" hat eine Siemens Energy auch rund 4,6 Milliarden Verlust beschert im abgelaufenen Geschäftsjahr. In Folge musste sie Bürgschaften in Höhe von 15 Milliarden beantragen, woran sich der Bund mit 7,5 Mrd beteiligen darf.

Genussläufer 05.12.2023 15:37

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731388)
Die subventionieren ihre Atomindustrie mit Milliarden. EDF macht 18 Mrd. € Verlust

Was haben Subventionen mit der G&V von Unternehmen zu tun? Warum schreibst Du nicht dazu, dass von den 18Mrd. nur ein Drittel liquiditätswirksam waren? Warum schreibst Du nicht, dass EDF in den vorangegangenen 5 Jahren 25 Mrd. verdient hat? Warum schreibst Du nicht, dass dabei jeweils immens hohe annualisierte Abschreibungen beinhaltet waren. Das EBITDA war fast 3x so hoch.

Ein Schelm, der selektive Wahrnehmung unterstellen würde ;)

Feanor 05.12.2023 15:51

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1731392)
Was haben Subventionen mit der G&V von Unternehmen zu tun? Warum schreibst Du nicht dazu, dass von den 18Mrd. nur ein Drittel liquiditätswirksam waren? Warum schreibst Du nicht, dass EDF in den vorangegangenen 5 Jahren 25 Mrd. verdient hat? Warum schreibst Du nicht, dass dabei jeweils immens hohe annualisierte Abschreibungen beinhaltet waren. Das EBITDA war fast 3x so hoch.

Ein Schelm, der selektive Wahrnehmung unterstellen würde ;)

Da ich es wirklich nicht weiß: Wieviel Rücklagen hat EFD gebildet für den Rückbau der Reaktoren und die Einlagerung des Mülls? Und reicht das?

Genussläufer 05.12.2023 16:06

Zitat:

Zitat von Feanor (Beitrag 1731394)
Da ich es wirklich nicht weiß: Wieviel Rücklagen hat EFD gebildet für den Rückbau der Reaktoren und die Einlagerung des Mülls? Und reicht das?

Das weiss ich nicht. So tief bin ich in der EDF nicht drin. Mir ging es nur darum, dass diese eine Zahl allein nicht aussagefähig ist. Und Nepumuk liegt ja nicht falsch, dass dort auch ordentlich Geld versenkt wurde. Das zeigt sich aber weniger im Jahresergebnis 2022, sondern in den notwenigen Kapitalerhöhungen. Die basieren allerdings auch auf sozialistischen Verhalten in Frankreich und der dortigen Strompreisbremse. Das EBIT aus 2022 als Basis für Subventionen zu nehmen, ist aber Unsinn.

Schwarzfahrer 05.12.2023 16:15

So manch wahrer Gedanke: „Wir sind umzingelt von Wirklichkeit.“

Nepumuk 05.12.2023 17:14

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1731392)
Was haben Subventionen mit der G&V von Unternehmen zu tun? ...

Weil es ein Staatskonzern ist. Die Risiken trägt der französische Staat. Entsprechend kann dort nahezu beliebig Geld hin und her geschoben werden. Ist letztlich nicht anderes als eine Subvention, mit der Einfluss auf den Strompreis genommen wird. Ganz egal, wieviel BWL-Sprech du auch immer darum herum kleistern magst.

Trimichi 05.12.2023 17:59

[Moderation: Entfernt.]

Genussläufer 05.12.2023 23:28

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731403)
Weil es ein Staatskonzern ist. Die Risiken trägt der französische Staat. Entsprechend kann dort nahezu beliebig Geld hin und her geschoben werden. Ist letztlich nicht anderes als eine Subvention, mit der Einfluss auf den Strompreis genommen wird. Ganz egal, wieviel BWL-Sprech du auch immer darum herum kleistern magst.

Oh entschuldige bitte. Mir war nicht klar, dass die Unterscheidung zwischen p&l oder Gewinn- und Verlustrechnung als Unterscheidung zur Subvention schon zu tief auf die fachliche Ebene geht. Ich dachte in einem kapitalistischen Land ist das Teil der Schul- und Allgemeinbildung. Darf ich bei Temperatur noch über Grad Celsius schreiben oder geht das schon zu tief in die Physik?

Übrigens hat der französische Staat erst in den letzten Jahren massiv bei E.D.F. eingekauft, um eine Strompreisbremse aufoktroyieren zu können. Das ist der Preis des Sozialismus. Naja, ist Sch..., aber immer noch besser als bei uns. In Frankreich sind die Stromkosten im privaten Bereich bei knapp 50% von Deutschland. Im gewerblichen Bereich bei eher 35%. Nun ja, da müsste Deutschland ganz schön subventionieren.

Wir haben rund 500 TWh pro Jahr. Jetzt rechne das mal aus. Ist nur Dreisatz und verfügbare Infos (keine BWL). Ich würde schätzen 6. Klasse. Da kannste ganz schön subventionieren :Cheese:

DocTom 06.12.2023 07:36

https://www.tagesschau.de/wissen/kli...unkte-100.html

Klugschnacker 06.12.2023 08:43

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Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1731400)

Der Autor scheint der Ansicht zu sein, die Begrenzung der globalen Erwärmung sei eine Sache der kleinen grünen Partei in Deutschland: Bringt man diese Partei in Misskredit, ist der Klimawandel vom Tisch.

Nichts könnte falscher sein.

Was der Autor als "Dilemma der Grünen" bezeichnet, ist in Wirklichkeit unser aller Dilemma. Deshalb wirkt die Freude des Autors, den Grünen eins reinzuwürgen, aus meiner Sicht etwas kurzsichtig.

Aber so etwas verfängt zweifellos bei großen Teilen der Bevölkerung:

Drop 06.12.2023 09:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1731437)
Der Autor scheint der Ansicht zu sein, die Begrenzung der globalen Erwärmung sei eine Sache der kleinen grünen Partei in Deutschland: Bringt man diese Partei in Misskredit, ist der Klimawandel vom Tisch.

Nichts könnte falscher sein.

Was der Autor als "Dilemma der Grünen" bezeichnet, ist in Wirklichkeit unser aller Dilemma. Deshalb wirkt die Freude des Autors, den Grünen eins reinzuwürgen, aus meiner Sicht etwas kurzsichtig.

Aber so etwas verfängt zweifellos bei großen Teilen der Bevölkerung:

Und mit solch braun schwarz eingefärbten Artikeln wird es leider auch nicht anders. Mit Populismus lässt sich eben mehr Geld verdienen.

sabine-g 06.12.2023 10:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1731437)
Der Autor scheint der Ansicht zu sein, die Begrenzung der globalen Erwärmung sei eine Sache der kleinen grünen Partei in Deutschland: Bringt man diese Partei in Misskredit, ist der Klimawandel vom Tisch.

Nichts könnte falscher sein.

Was der Autor als "Dilemma der Grünen" bezeichnet, ist in Wirklichkeit unser aller Dilemma. Deshalb wirkt die Freude des Autors, den Grünen eins reinzuwürgen, aus meiner Sicht etwas kurzsichtig.

Aber so etwas verfängt zweifellos bei großen Teilen der Bevölkerung:

Ist doch super.
Die schwarze Ampel hat im Osten eine Mehrheit.

Adept 06.12.2023 10:24

Wenn euch nicht mehr zum Artikel einfällt, als „falscher nicht sein“, „braun gefärbt“ und Sarkasmus, statt euch mit den Argumenten konstruktiv auseinander zu setzen, wundert ihr euch über den stetigen Anstieg der Anti-Grün-Stimmung?

sabine-g 06.12.2023 10:29

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1731449)
Wenn euch nicht mehr zum Artikel einfällt, als „falscher nicht sein“, „braun gefärbt“ und Sarkasmus, statt euch mit den Argumenten konstruktiv auseinander zu setzen,

Wenn Argumente keine Argumente sind kann man sich nicht konstruktiv damit auseinandersetzen.

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1731449)
wundert ihr euch über den stetigen Anstieg der Anti-Grün-Stimmung?

Diese Stimmung ist logisch, denn Forderungen der Grünen beeinflussen direkt den Geldbeutel der Bürger.
Das eigene Hemd ist halt näher als ein paar € gegen den Klimawandel auszugeben.
Das diese Haltung sehr kurz gedacht ist, ist für die meisten entweder nicht interessant oder sie sind zu doof das zu begreifen.

Adept 06.12.2023 10:40

Es steht immerhin im Focus, gehört für mich zu den Leitmedien. Oder gehört das für dich zur Lügenpresse?

Was ist denn daran Fake-News?

Nepumuk 06.12.2023 10:44

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1731430)
Oh entschuldige bitte. Mir war nicht klar, dass die Unterscheidung zwischen p&l oder Gewinn- und Verlustrechnung als Unterscheidung zur Subvention schon zu tief auf die fachliche Ebene geht. Ich dachte in einem kapitalistischen Land ist das Teil der Schul- und Allgemeinbildung. Darf ich bei Temperatur noch über Grad Celsius schreiben oder geht das schon zu tief in die Physik?

Übrigens hat der französische Staat erst in den letzten Jahren massiv bei E.D.F. eingekauft, um eine Strompreisbremse aufoktroyieren zu können. Das ist der Preis des Sozialismus. Naja, ist Sch..., aber immer noch besser als bei uns. In Frankreich sind die Stromkosten im privaten Bereich bei knapp 50% von Deutschland. Im gewerblichen Bereich bei eher 35%. Nun ja, da müsste Deutschland ganz schön subventionieren.

Wir haben rund 500 TWh pro Jahr. Jetzt rechne das mal aus. Ist nur Dreisatz und verfügbare Infos (keine BWL). Ich würde schätzen 6. Klasse. Da kannste ganz schön subventionieren :Cheese:

Immer das gleiche BWL-Blabla. Wir reden hier über Politik, das ist eben keine BWL. (Und auch keine Physik, von der Du ja auch offensichtlich keine Ahnung hast, sonst wüsstest du, dass die richtige Einheit der Temperatur Grad Kelvin ist.)

Fakt ist, der Strompreis ist in Frankreich billiger als in Deutschland, weil der französische Staat seine Atomindustrie noch trickreich subventioniert, als wir das in Deutschland je getan hat.

Wie hoch war nochmal die privatwirtschaftliche Versicherungsprämie für den Betrieb nur eines Atomkraftwerks?

Nepumuk 06.12.2023 10:46

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1731452)
Es steht immerhin im Focus, gehört für mich zu den Leitmedien. Oder gehört das für dich zur Lügenpresse?

Das ist aber nicht dein Ernst. Der Focus rangiert knapp über Bildzeitungsniveau und hat zumindest mit Qualitätsjournalismus nicht zu tun.

dr_big 06.12.2023 10:47

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731453)
Und auch keine Physik, von der Du ja auch offensichtlich keine Ahnung hast, sonst wüsstest du, dass die richtige Einheit der Temperatur Grad Kelvin ist.

Wenn du schon korrekt sein möchtest, dann bitte das "Grad" weglassen, einfach nur "Kelvin".

Adept 06.12.2023 10:54

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731454)
Das ist aber nicht dein Ernst. Der Focus rangiert knapp über Bildzeitungsniveau und hat zumindest mit Qualitätsjournalismus nicht zu tun.

Wenn wir hier schon mit Nerdismus anfangen:

Leitmedien != Qualitätsjournalismus

Helios 06.12.2023 10:55

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1731455)
Wenn du schon korrekt sein möchtest, dann bitte das "Grad" weglassen, einfach nur "Kelvin".

eben - die Übergangszeiten der SI-Einheiten war 1979 abgeschlossen :-((

DocTom 06.12.2023 11:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1731437)
...
Was der Autor als "Dilemma der Grünen" bezeichnet, ist in Wirklichkeit unser aller Dilemma. ...

Ich denke, das ist richtig, zeigt aber ein Fähigkeits- und Vermittlungsproblem der Grünen.
Dies Fazit halte ich für richtig:

Zitat:

Das Grundproblem der Grünen sind nicht ihre Vorstellungen von einer anderen Klimapolitik, größerer sozialer Gerechtigkeit, einer toleranteren Gesellschaft oder einer friedlicheren Welt. Ihr Problem liegt eher in dem missionarischen Eifer, mit dem sie die Bürger beglücken wollen.
Sie halten sich für moralisch bessere Menschen, leben dies selber aber nicht vor (s. Cop28 in Dubai) und wollen andere aber zwingen, die Ideen gut zu finden.

Fur mich gehört zu guten Politikern auch das Abwägen und Erkennen, was den Bürgern zuzumuten ist und auch mal mit gutem Beispiel voran zu gehen.

Klugschnacker 06.12.2023 11:20

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1731459)
Ich denke, das ist richtig, zeigt aber ein Fähigkeits- und Vermittlungsproblem der Grünen.
Dies Fazit halte ich für richtig:
"Das Grundproblem der Grünen sind nicht ihre Vorstellungen von einer anderen Klimapolitik, größerer sozialer Gerechtigkeit, einer toleranteren Gesellschaft oder einer friedlicheren Welt. Ihr Problem liegt eher in dem missionarischen Eifer, mit dem sie die Bürger beglücken wollen."

Deine Zustimmung wundert mich. Denn "missionieren" bedeutet, eine Glaubenslehre zu verbreiten. Klimaschutz wäre demnach eine Frage des Glaubens, sofern man der Sichtweise des Autors folgen will. Das ist der Kern des Artikels, auf den alles andere hinausläuft.

Was will man dazu noch sagen, während die Weltklimakonferenz läuft?

sabine-g 06.12.2023 11:25

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1731459)
Fur mich gehört zu guten Politikern auch das Abwägen und Erkennen, was den Bürgern zuzumuten ist und auch mal mit gutem Beispiel voran zu gehen.

Dieser Satz bzw. dessen Aussage ist doch Kern allen Übels.

Wenn die Politik nicht entsprechend handelt, mutet man den Bürgern zu (vielleicht erst denen der Generation der "letzten Generation") die Folgen des Klimawandels alleine zu schultern.

Total bescheuert.

Nepumuk 06.12.2023 11:55

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1731459)
Sie halten sich für moralisch bessere Menschen, leben dies selber aber nicht vor (s. Cop28 in Dubai) und wollen andere aber zwingen, die Ideen gut zu finden.

Fur mich gehört zu guten Politikern auch das Abwägen und Erkennen, was den Bürgern zuzumuten ist und auch mal mit gutem Beispiel voran zu gehen.

Das sind doch völlig überzogene Anforderungen. Politiker sind auch nur Menschen mit Fehlern und Unzulänglichkeiten. Die Behauptung mit den "moralisch besseren Menschen" ist doch eine dämliche Diskreditierung aus der rechten Ecke.
Bei den Grünen fühlt sich niemand "moralisch überlegen" (jedenfalls nicht mehr als in anderen Parteien auch). Aber die Grünen haben eben klare politische Ziele und Überzeugungen. Das unterscheidet uns von anderen Parteien, insbesondere von CDU und FDP.

Und natürlich wird auch bei den Grünen abgewogen, was den Bürgern zuzumuten ist und was nicht. Noch wichtiger ist aber, was gemacht werden muss, weil man eh nicht darum herum kommt. Hier sind die genannten konservativen Parteien einfach nicht ehrlich gegenüber den Bürgern. Wir kennen dieses Verhalten von der Wiedervereinigung. Damals hat Kohl auch neue und alte Bürger über die Kosten der Wiedervereinigung belogen, heute passiert Ähnliches wieder mit Blick auf den Klimawandel.

keko# 06.12.2023 13:20

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731469)
Das sind doch völlig überzogene Anforderungen. Politiker sind auch nur Menschen mit Fehlern und Unzulänglichkeiten. Die Behauptung mit den "moralisch besseren Menschen" ist doch eine dämliche Diskreditierung aus der rechten Ecke.....

Prinzipiell haben wir die Probleme unabhängig von der Partei.

Auf der anderen Seite frage ich mich, wie man als Chefdiplomatin „No matter what my german voters think“ sagen kann. Das zeugt aus meiner Sicht von einer gewissen Überheblichkeit. Denken kann sie gerne, was immer sie möchte. Das mach ich auch ;-)
Auch frage ich mich, für wie doof ich gehalten werde, dass mir gefühlt jeden Tag der Klimawandel erklärt wird. Der letzte Trottel hat es begriffen. Was fehlt sind sozialverträgliche Lösungen - unabhängig der Partei. Da scheitern doch alle Parteien.

Genussläufer 06.12.2023 13:35

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731453)
Fakt ist, der Strompreis ist in Frankreich billiger als in Deutschland, weil der französische Staat seine Atomindustrie noch trickreich subventioniert, als wir das in Deutschland je getan hat.

In den USA ist den Regionen der Strompreis am niedrigsten, die auf Atomkraft setzen. Er ist dort am höchsten, wo Sonne und Wind die größte Rolle spielen. Warum setzen Länder wie Finnland und Schweden auf Atomkraft?

Wir nutzen den Strom dann, wenn wir ihn benötigen. Und unglücklicherweise müssen wir ihn erzeugen, wenn wenn wir ihn nutzen. Da die Energiemenge aus Wind und Sonne nicht planbar verfügbar ist, benötigen wir ein Backup. Dieses Backup muss nahezu die gesamte Stromproduktion abdecken. Das bedeutet, dass wir zwei komplette Infrastrukturen vorhalten müssen. Einmal für Wind und Sonne und einmal für deren Backup.

Die gewollten größeren Mengen an grünem Strom führen automatisch zu einer geringeren Auslastung der Backupinfrastruktur. Damit steigt der Preis für diesen Zubringer, wenn die beiden anderen ausfallen.

Je höher der Anteil aus den erneuerbaren wird, umso größer wird auch die Nichtauslastung des Backups. Diese Kosten müssen aber gedeckt sein.

Das erklärt ganz gut, warum trotz sinkender Preise des Zubringers Wind und Sonne der Gesamtpreis steigt. Wie hat es Vince Ebert so schön geschrieben:

"Sie Sonne schickt keine Rechnung. Der Stromanbieter schon."

Meik 06.12.2023 15:36

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1731486)
In den USA ist den Regionen der Strompreis am niedrigsten, die auf Atomkraft setzen. Er ist dort am höchsten, wo Sonne und Wind die größte Rolle spielen. Warum setzen Länder wie Finnland und Schweden auf Atomkraft?"

Das Problem ist in der Rechnung dass eigentlich keiner mehr den tatsächlichen Strompreis kennt vor lauter Subventionen, Förderungen, Steuern, ...

Klar ist der Atomstrom in einigen Ländern günstig - wenn sämtliche Risiken, Endlagerkosten usw.. vom Staat getragen werden ist das keine Kunst. Unterm Strich ist der Strom trotzdem nicht billig nur weil ich ihn mir selber über meine Steuern subventioniere. Es ist ein Zeichen wirklich guter Lobbyarbeit das Märchen vom teuren erneuerbaren Strom so gut zu pflegen und zu erhalten. ;)

Genussläufer 06.12.2023 15:59

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1731513)
Unterm Strich ist der Strom trotzdem nicht billig nur weil ich ihn mir selber über meine Steuern subventioniere. Es ist ein Zeichen wirklich guter Lobbyarbeit das Märchen vom teuren erneuerbaren Strom so gut zu pflegen und zu erhalten. ;)

Dem würde ich auch nicht widersprechen. Wenn doch aber unser deutscher Weg so geil ist, warum geht dann so gut wie niemand einen identischen? Den Schweden und Finnen ist doch nicht das Hirn eingefroren. Die Amerikaner haben doch auch nicht alle einen Dachschaden. Warum forschen so viele Länder in diese Richtung und planen, diesen Weg ernsthaft zu prüfen oder haben sich bereits entschieden auf Atom als einen Baustein zu setzen? Das sind doch nicht alles Klimaleugner. Es könnte doch sein, dass es neben uns Deutschen auch andere intelligente Menschen auf diesem Planeten gibt :Blumen:

Schwarzfahrer 06.12.2023 16:01

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1731451)
Wenn Argumente keine Argumente sind kann man sich nicht konstruktiv damit auseinandersetzen.

Und wenn man unliebsame Argumente zu "Nicht-Argumenten" erklärt, muß man es nicht. Bequem.

Schwarzfahrer 06.12.2023 16:11

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1731459)
Fur mich gehört zu guten Politikern auch das Abwägen und Erkennen, was den Bürgern zuzumuten ist und auch mal mit gutem Beispiel voran zu gehen.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731469)
Das sind doch völlig überzogene Anforderungen. Politiker sind auch nur Menschen mit Fehlern und Unzulänglichkeiten.

Klar, Müntefering hat auch schon gesagt, es sei unfair, Politikern an ihren Wahlversprechen zu messen. Wenn das so ist, wie Du sagst, braucht man keine Wahlen, dann kann man irgendjemanden auslosen, und auch kein Amtseid, denn alles ist egal. Sorry, aber wenn jemand sich hinstellt und sich anmaßt, ein Volk in einer Regierung in die Zukunft zu führen, sind DocToms Anforderungen das absolute Minimum an Verantwortlichkeit.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731469)
Aber die Grünen haben eben klare politische Ziele und Überzeugungen. Das unterscheidet uns von anderen Parteien, insbesondere von CDU und FDP.

Das Problem damit ist, daß die politischen Ziele und Überzeugungen der Grünen nur von 15 % der Wähler geteilt werden, sie aber diese für alle verpflichtend machen möchten. Passt nicht ganz zu meinen Vorstellungen von Demokratie.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1731469)
Und natürlich wird auch bei den Grünen abgewogen, was den Bürgern zuzumuten ist und was nicht. Noch wichtiger ist aber, was gemacht werden muss, weil man eh nicht darum herum kommt.

Nun, die Grünen haben z.B. ehrlich gesagt, daß sie alle nötigen würden (oder eben überzeugt sind, daß man nicht drum herum kommt), zu egal wie hohen Kosten auf Wärmepumpe umzusteigen. Und die ehrliche Reaktion einer Mehrheit im Land war ablehnend. Sowas ist auch Demokratie.

Meik 06.12.2023 16:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1731525)
Das Problem damit ist, daß die politischen Ziele und Überzeugungen der Grünen nur von 15 % der Wähler geteilt werden, sie aber diese für alle verpflichtend machen möchten. Passt nicht ganz zu meinen Vorstellungen von Demokratie. .

Sorry, ziemlicher Blödsinn da ausgerechnet die Grünen heranzuziehen. Zum einen Teilen sicher mehr als 15% der Wäher diverse Ziele, sie sind ja durchaus auch Bestandteil der Wahlprogramme anderer Parteien was Klimaschutz betrifft.

Zum anderen wäre diese unsägliche Partei die kaum die 5% Hürde schafft ein viel besseres Beispiel für kaum Anteil an den Wählern aber derzeit viel zu viel Einfluss in der Politik. Und der Einflluss ist IMHO derzeit kein guter, das ist der größte Hemmklotz in der Ampel, nicht die Grünen die in weiten Teilen ihrer Partei gar nicht so eine schlechte Realpolitik machen. Gerade den Grünen wird derzeit sehr viel in den Mund gelegt was sie gar nicht als Parteiziel verfolgen. Wenn man das in den sozialen Medien manchmal so mitbekommt ist das schon eine Art grüner Antisemitismus, an allem schlechten sind nur die Grünen schuld.

Das große Problem mit der Wärmepumpe sind nicht die Grünen sondern die gute Lobbyarbeit der Industrie von gestern.

Nepumuk 06.12.2023 16:28

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1731525)
Klar, Müntefering hat auch schon gesagt, es sei unfair, Politikern an ihren Wahlversprechen zu messen. Wenn das so ist, wie Du sagst, braucht man keine Wahlen, dann kann man irgendjemanden auslosen, und auch kein Amtseid, denn alles ist egal. Sorry, aber wenn jemand sich hinstellt und sich anmaßt, ein Volk in einer Regierung in die Zukunft zu führen, sind DocToms Anforderungen das absolute Minimum an Verantwortlichkeit.

Unsinn, DocTom fordert, grüne Politiker müssen zuerst perfekt sein, bevor sie von anderen etwas fordern dürfen "mit gutem Beispiel voran gehen". Das ist eine beliebte aber unsinnige Forderung, das dies niemand erfüllen kann.
Ist genauso ein Quatsch, mit das ewig Gelaber von Wahl"versprechen". Es gibt keine Wahlversprechen, sondern ein Wahlprogramm. Dieses enthält Ziele, die man anstrebt, mehr nicht. Versprechen tut da keiner was, wäre auch Unsinn.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1731525)
Das Problem damit ist, daß die politischen Ziele und Überzeugungen der Grünen nur von 15 % der Wähler geteilt werden, sie aber diese für alle verpflichtend machen möchten. Passt nicht ganz zu meinen Vorstellungen von Demokratie.

Ist ja auch Unsinn. Das gleiche Argument kannst du ja für alle andere Parteien auch bringen. SPD und CDU hatte 25%, die können dann wohl auch nichts verpflichtend machen. Entscheidungen werden bekanntlich im Bundestag getroffen. Dort braucht es eine Mehrheit, die Grünen können nichts alleine Entscheiden und das tun sie auch nicht.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1731525)
Nun, die Grünen haben z.B. ehrlich gesagt, daß sie alle nötigen würden (oder eben überzeugt sind, daß man nicht drum herum kommt), zu egal wie hohen Kosten auf Wärmepumpe umzusteigen. Und die ehrliche Reaktion einer Mehrheit im Land war ablehnend. Sowas ist auch Demokratie.

Nicht die Grünen, es ist die Bundesregierung bzw. der Bundestag, der das entscheidet. Der Gesetzbildungsprozess ist von außerhalb der des Parlamentsbetriebs sabotiert worden. Die "Mehrheit im Lande" war überhaupt nicht darin involviert. Involviert war die Springerpresse mit der Bildzeitung vorneweg und andere Lobbyverbände. Dort wurde eine Kampagne gegen dieses Gesetz gefahren, schließlich möchte man ja weiter Geld mit dem Verkauf von Gas verdienen.
Gerade dieses Vorgehen hat aber auch gar nichts mit Demokratie zu tun, sondern unterhölt unsere Demokratie.

Jimmi 06.12.2023 16:28

Studie zu ökonomischen Aspekten der Atomkraft

Klar. Von den Grünen. Aber ein Sachargument bleibt ein Sachargument.

Klugschnacker 06.12.2023 16:30

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1731519)
Wenn doch aber unser deutscher Weg so geil ist, warum geht dann so gut wie niemand einen identischen? Den Schweden und Finnen ist doch nicht das Hirn eingefroren. Die Amerikaner haben doch auch nicht alle einen Dachschaden.

In der EU gibt es 27 Länder, davon betreibt die Mehrzahl keine Kernkraftwerke.

Aktiv sind derzeit ca. 100 Kernkraftwerke, die meisten schon recht alt, neu im Bau sind derzeit ganze zwei.

Ich gebe Dir recht, dass die Experten der USA keinen Dachschaden haben. Technisch sind sie uns ebenbürtig, vielleicht sogar überlegen. Dennoch gab es dort in einem großen Atomkraftwerk bereits eine partielle Kernschmelze, in Harrisburg, zwischen New York und Washington. Diese dicht besiedelte Region ist damals haarscharf an einer Katastrophe vorbei geschrammt.


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