Zitat:
Zitat von ph1l
(Beitrag 1443889)
Was spricht dafür / dagegen das ers schafft ?
Pro: Riesen Motor.
|
Interessant, dass Reinwand seine Argumentation in dem Blogbeitrag maßgeblich an VO2max und Laktatwerten bei verschiedenen Laufgeschwindigkeiten festmacht. Dabei ist die VO2max ja bekanntermaßen nur ein Prädiktor unter vielen für eine schnelle Langdistanz-Zeit.
Noch interessanter in diesem Zusammenhang wäre aber neben der PS-Zahl seines "Riesen Motors" (um in dem Sprachbild zu bleiben), wie spritsparend dieser Motor läuft. Sportwissenschaftlich ausgedrückt: Wie viel Fett kann er bei seinen geplanten, sehr schnellen Splitzeiten noch oxidieren und wie hoch ist dementsprechend der Kohlenhydratverbrauch? Dass er mit vollem Tank schnell laufen kann, hat ja keiner bezweifelt. Die Frage ist doch, wie viel Benzin überhaupt noch im Tank ist, wenn er auf die Marathonstrecke geht. Die Entwicklung zum ökonomischen und Ressourcen-schonenden Langdistanzathleten ("Dieselmotor") ist üblicherweise ein Prozess, der sich über Jahre hinzieht. Das jetzt in 6 Monaten Training hinbiegen zu wollen, klingt schon extrem ambitioniert. Und Hafu hat ja anfangs auch schon festgestellt, dass Reinwand während seiner Läuferzeit weniger umfangs- als intensitätsorientiert trainiert hat, was jetzt nicht unbedingt als die beste Voraussetzung für die Langdistanz gilt. Seine Laktatbildungsrate von 0,46 ist aus meiner Sicht für einen Langdistanz-Profi auch nichts wirklich Dolles.
Dem Vernehmen nach hat Reinwand seine Diagnostik ja bei ProAthletes in Köln gemacht, wo sie Kohlenhydrat- & Fett-Verbrauch ja eigentlich messen (hier haben sie auch ein schönes Video zum Energie-Verbrauch im Triathlon veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=yyzVutD4jwA ). Er scheint zumindest nach der Diagnostik weiterhin optimistisch zu sein, sein Ziel erreichen zu können, auch wenn man die wirklich interessanten Werte im Blogbeitrag vergeblich sucht.
|