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Willi 19.10.2016 15:17

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1266183)
Ich kann mir nicht vorstellen das Kinder in der Schule riesig viel Spass haben, wenn rauskommt das die Eltern ein gleichgeschlechtliches Paar sind.

Die bösen Sätze die dieses Kind dann an den Kopf geknallt bekommt, möchte ich mir garnicht erst vorstellen.

Ist das eine Begründung, warum eine Ehe für gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht zulässig sein sollte?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Kinder gibt, die in der Schule ausschließlich Spaß haben. Jedes Kind hat irgendeinen Aspekt in seiner Vita, über den andere Kinder die Chance hätten, Sprüche loszuwerden. Da gibt es
  • Kinder mit roten Haaren,
  • welche die etwas mehr oder etwas weniger als der Durchschnitt auf die Waage bringen,
  • welche die etwas größer oder etwas kleiner sind,
  • welche die etwas dunklere oder etwas hellere Hautfarbe haben,
  • welche die sprachlich begabter oder weniger begabt, welche die aus welchen Gründen auch immer einen anderen Akzent oder Dialekt sprechen
  • u.v.m. Gründe
Unsere Gesellschaft hat z.b. einen schwulen Außenminister und einen schwulen regierenden Bürgermeister in Berlin "ertragen" - das Problem der Kinder, die ein Problem mit einem Mitschüler mit gleichgeschlechtlichen Eltern haben, schätze ich höher ein.

Voldi 19.10.2016 15:18

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1266195)
Voldi, ich gehe einfach mal davon aus, dass Du nur von einem überschaubaren Teil der Menschen in Deinem Umfeld sexuelle Orientierung und Beziehungsstatus kennst. Beides wird nämlich gemeinhin als Privatsphäre angesehen. :Blumen:

Moment ... Keko sprach, genau wie ich, von Mitmenschen die er kennt. Laufe ich im Supermarkt vielleicht ab und zu jemandem über den weg auf den die Kriterien gleichgeschlechtliche Partnerschaft und Kinder zutreffen? Mag sein, keine Ahnung. Kennen würde ich diese Person aber nicht.

Dich kenne ich ja beispielsweise auch nicht :Huhu:

Triasven 19.10.2016 15:20

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1266197)
DOCH tut es! Das habe ich nur nicht mehr mitzitiert, denn der Text ist verdammt lang. Das Urteil habe ich jedoch verlinkt. Im Kern sagt das Urteil, dass dem Kind zwei Elternteile zustehen.

Der Adoptionsprozess ist nicht Gegenstand der Diskussion. Es geht darum, ob gleichgeschlechtliche Paare adoptieren dürfen oder nicht.

Selbstverständlich sind die Rechte der Kinder zu berücksichtigen. Du machst hier eine neue Baustelle auf, die für ALLE Formen der Adoption gelten - sowohl für gleichgeschlechtliche, als auch Hetero-Paare.

Hier wurde in den Raum geworfen, das Grundrechte unverhandelbar seien. Das kommt nicht von mir. Ebenso lege ich die Grundrechte nicht so aus, wie sie in mein moralisches Weltbild passen.

Ich halte mich strikt an den Wortlaut der Texte, in denen die Grundrechte verfasst sind. Damit wird für mich die höchste Objektivität gewährleistet.

Also wirf mir bitte nicht vor, ich eröffne eine neue Baustelle.

Ich kann die Frage auch so formulieren:

Hat ein Kind ein Grundrecht darauf bei seinen leiblichen Eltern aufzuwachsen?

Vicky 19.10.2016 15:26

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1266203)
Ich kann die Frage auch so formulieren:

Hat ein Kind ein Grundrecht darauf bei seinen leiblichen Eltern aufzuwachsen?

Wie willst Du das Grundrecht durchsetzen, wenn die Eltern z.B. verstorben sind oder das Kind nicht wollen und zur Adoption frei geben oder vor leiblichen Eltern, die ihre Kinder misshandeln? Nicht durchsetzbar.

Das ginge also nicht. Ich kann Dir jetzt gerade nicht ausführlich darauf antworten, da ich noch unterwegs bin und ohnehin auch gleich so richtig unterwegs bin... Falls ich es später schaffe, versuche ich es ausführlicher.

keko# 19.10.2016 15:29

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1266201)
Ist das eine Begründung, warum eine Ehe für gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht zulässig sein sollte?

Sollen Uwe und Kai doch machen, was sie wollen. Es juckt mich nicht im Geringsten. Es sind Erwachsene.

Bei Kindern sehe ich das anders. Weiß man, dass es die Kinder von Uwe und Kai schwer haben, sollte man darüber nachdenken, ob man sie ihnen gibt. Ansonsten würde man ja versuchen, mit den Kindern die Gesellschaft zu verbessern. Mit offenem Ausgang.

Willi 19.10.2016 15:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1266199)
Wiviele homosexuelle Paare mit Kind kennst du denn?

Ich nehme an, Du meinst, wieviele Menschen ich kenne, die in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung mit Kindern leben, oder?

Einige, was sicher damit zusammenhängt, dass ich in einer Gegend mit einer großen LGBT-Community lebe. Mehrere in meinem engeren Bekanntenkreis, darunter einige, die ich Jahre gut zu kennen geglaubt hatte, bis ihr Coming-Out erfolgte.

Spielt es eine Rolle für Dich, welche sexuelle Orientierung Dein Gegenüber z.B. in der Arbeit hat?

Matthias75 19.10.2016 15:39

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1266183)
:Blumen:
...und auch sollen.

Ich kann mir nicht vorstellen das Kinder in der Schule riesig viel Spass haben, wenn rauskommt das die Eltern ein gleichgeschlechtliches Paar sind.

Die bösen Sätze die dieses Kind dann an den Kopf geknallt bekommt, möchte ich mir garnicht erst vorstellen.

Das sagt dann aber mehr über die Intoleranz der Mitschüler aus als über die Eignung des Paares als Eltern.

Dass die Gesellschaft noch nicht so weit ist, solche Lebens-/ Partnerschafts-/ Famlienmodelle zu tolerieren, mag durchaus stimmen. Wenn man das aber als Argument gegen diese Modelle anführt, beißt sich die Katze in den Schwanz. Die Gesellschaft wird sich, da bin ich mir sicher, relativ schnell daran gewöhnen. Hat sie in der Vergangenheit auch schon getan. Früher wurden auch "gemischtrassigen" Kindern eine schwere Schulzeit vorhergesagt. Heute kräht kein Hahn mehr danach, zumindest in den meisten Regionen Deutschlands. es ist auch noch nicht so lage her, das händchenhaltende oder sich in der Öffentlichkeit küssende gleichgeschlechtliche Paare nicht zum Stadtbild gehörten.

M.

Triasven 19.10.2016 15:39

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1266204)
Wie willst Du das Grundrecht durchsetzen, wenn die Eltern z.B. verstorben sind oder das Kind nicht wollen und zur Adoption frei geben oder vor leiblichen Eltern, die ihre Kinder misshandeln? Nicht durchsetzbar.

Das ginge also nicht. Ich kann Dir jetzt gerade nicht ausführlich darauf antworten, da ich noch unterwegs bin und ohnehin auch gleich so richtig unterwegs bin... Falls ich es später schaffe, versuche ich es ausführlicher.

Erstmal, ich gebe dir Recht, dass die Homo-Ehe nur ein Aspekt dieser Frage ist, und es hier um das Adoptionsrecht, künstliche Befruchtung etc im Ganzen geht. Ich finde die Frage deshalb jedoch nicht weniger interessant.

Ich freue mich auch auf deine Antwort, möchte jedoch zu Bedenken geben, dass es erstmal nicht um die Durchsetzbarkeit dieses Rechts geht, oder um Fallbeispiele.

Ganz allgemein: Haben Kinder Grundanspruch auf ihre leiblichen Eltern, und wenn ja, steht das Adoptionsrecht dann nicht im ganzen im Widerspruch dazu?

Und welches Recht wiegt dann mehr...und wer entscheidet das?


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