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NiklasD 10.10.2022 15:50

Zitat:

Zitat von Oronil (Beitrag 1685815)
Zum Thema:

Taktik beim Iron Man. Leute auf dem Rad wegfahren lassen etc.

Aus meiner Sicht wird das Thema viel größer gemacht als es eigentlich ist. Letztendlich gewinnt doch immer der mit der schnellsten Zeit und ohne Windschattenfahren sind die strategischen Möglichkeiten doch sehr limitiert.

Beispiel:

Radstrecke - Der beste Läufer im Feld wird überholt. Warum sollte der darauf reagieren? Wenn er jetzt auf dem Rad überpaced, damit sein Rückstand nicht zu größer wird, dann fehlt die Energie plötzlich im Marathon und er kann dort sein Niveau nicht abliefern. Also lieber eigenes Tempo durchziehen, drauf scheissen, was die Konkurrenz macht und die bestmögliche eigene Zeit erreichen. Entweder reicht es dann oder halt nicht.

Dieses Taktieren bzw. über seine eigene Grenze beim Schwimmen / Rad gehen ist doch eher dafür da um Medienpräsenz zu bekommen oder auf einen absoluten Sahnetag ohne erwartbaren Einbruch zu hoffen.

Das stimmt so definitiv nicht. Auch bei 12m Windschatten kann man eine Menge Energie sparen oder eben verpulvern, wenn man den Windschatten nicht hat. Anne Haug hat das ja nach dem rennen auch beschrieben, dass man im Rennen genau solche Entscheidungen treffen muss: "fahre ich mit in der Gruppe und fahre evtl leicht über meinen Verhältnissen und kann dann keinen 100% lauf mehr abliefern oder lasse ich die Gruppe fahren mit der Gefahr, dass ich überhaupt nicht mehr in den Kampf ums Podium eingreifen kann".

Oronil 10.10.2022 19:51

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1685816)
Das stimmt so definitiv nicht. Auch bei 12m Windschatten kann man eine Menge Energie sparen oder eben verpulvern, wenn man den Windschatten nicht hat. Anne Haug hat das ja nach dem rennen auch beschrieben, dass man im Rennen genau solche Entscheidungen treffen muss: "fahre ich mit in der Gruppe und fahre evtl leicht über meinen Verhältnissen und kann dann keinen 100% lauf mehr abliefern oder lasse ich die Gruppe fahren mit der Gefahr, dass ich überhaupt nicht mehr in den Kampf ums Podium eingreifen kann".

Gibt es da irgendwelche statistischen Werte, wie groß der Windschatten bei 12m tatsächlich ist?

rAa 10.10.2022 20:09

Jo, z.B. hier von SwissSide. Im Link sind die Werte für 45 km/h was aber ja für die Profis auf Hawaii fast hinkommt.

noam 10.10.2022 21:02

Und dieser Effekt wird sich ja mit Anzahl der Gruppenreisenden wahrscheinlich auch noch erhöhen, so dass man ein einem dicht fahrenden Profifeld mit 10 Fahrern mit je 12m Abstand sicher ab Position 5 wahrscheinlich sehr aufpassen muss nicht aufzurollen

flachy 10.10.2022 21:15

Aloha,

war vielleicht bereits in einem der Hawaiithemen benannt, dann bitte ich um Nachsicht.:Blumen:

https://www.triathlete.com/gear/bike...na-bike-count/

Der legendäre Kona Bike Count ist raus, Cervelo ist die am meisten genutzte Marke, Profile Lenker, Shimano Komponenten und Zipp Wheels sowieso...

LidlRacer 10.10.2022 21:16

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1685860)
Und dieser Effekt wird sich ja mit Anzahl der Gruppenreisenden wahrscheinlich auch noch erhöhen, so dass man ein einem dicht fahrenden Profifeld mit 10 Fahrern mit je 12m Abstand sicher ab Position 5 wahrscheinlich sehr aufpassen muss nicht aufzurollen

Das glaube ich kaum. I.d.R. gibt es ja Wind mit mehr oder weniger großer seitlicher Komponente und kaum die Möglichkeit, sich seitlich versetzt hinter den Vorderleuten zu positionieren.

schnodo 11.10.2022 23:54

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1685653)
Niemals ist das ein Franzose!!!

Es hat mir keine Ruhe gelassen, ich war neugierig und wollte sehen, wie französisch der Franzose nun ist. Also habe ich nach einem französischen Interview gesucht und dieses gefunden: Interview à KONA avant l'IRONMAN World Championship 2022

Wenn man ihn nicht mit drei Bierbechern gleichzeitig am Hals – und noch einen nachgeschüttet for good measure – gesehen hätte, könnte man ihm den Franzosen fast abkaufen. Mein Französisch ist nicht gut genug, um da einen Akzent rauszuhören. Wenn man mich fragt: Der spricht ordentlicher Französisch als Englisch :Cheese:

sabine-g 12.10.2022 08:54

Welche Honks stimmen hier eigentlich noch immer ab wer gewinnt?

Klugschnacker 12.10.2022 08:57

Wir sollten uns mehr mit Sam Laidlow befassen. Wäre Gustav Iden einen Marathon von lediglich (!) 2:38 Stunden gelaufen, hätte Laidlow das Rennen gewonnen.

Laidlows Splits:

48:15 Schwimmen
4:04:36 Rad
2:44:39 Lauf
7:42:23

:cool:

NiklasD 12.10.2022 09:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1686062)
Wir sollten uns mehr mit Sam Laidlow befassen. Wäre Gustav Iden einen Marathon von lediglich (!) 2:38 Stunden gelaufen, hätte Laidlow das Rennen gewonnen.

Laidlows Splits:

48:15 Schwimmen
4:04:36 Rad
2:44:39 Lauf
7:42:23

:cool:

Ich glaube das war ja auch hier im Forum der Tenor, dass er noch spazieren geht. Vor allem auch nach dem Collins Cup, wo es ähnlich war. Selbst ein Kienle hat ja gesagt, dass er fest damit gerechnet hat, dass er den noch holt, weil er einbrechen wird :Holzhammer:

iChris 12.10.2022 09:17

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1686039)
Es hat mir keine Ruhe gelassen, ich war neugierig und wollte sehen, wie französisch der Franzose nun ist. Also habe ich nach einem französischen Interview gesucht und dieses gefunden: Interview à KONA avant l'IRONMAN World Championship 2022

Wenn man ihn nicht mit drei Bierbechern gleichzeitig am Hals – und noch einen nachgeschüttet for good measure – gesehen hätte, könnte man ihm den Franzosen fast abkaufen. Mein Französisch ist nicht gut genug, um da einen Akzent rauszuhören. Wenn man mich fragt: Der spricht ordentlicher Französisch als Englisch :Cheese:

Da er ja mit 3 Jahren bereits von GB -> FR und mit 13 Jahren schon von zuhause in ein Trainingszentrum gezogen ist, sollte man davon ausgehen, dass er die Landessprache gut beherrscht. Dass er britische Wurzeln hat hat man dann an den Bieren erkannt :Cheese:
Ich fand's cool :cool:

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1686062)
Wir sollten uns mehr mit Sam Laidlow befassen. Wäre Gustav Iden einen Marathon von lediglich (!) 2:38 Stunden gelaufen, hätte Laidlow das Rennen gewonnen.

Sie haben ihn halt alle unterschätzt. Bzw. nach den Vorleistungen meinten alle, dass er spätestens nach 30-35km so eingeht, dass er durchgereicht wird. Auf jeden Fall ist er glaube ich auch hungrig auf mehr.

Klugschnacker 12.10.2022 09:20

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1686064)
Ich glaube das war ja auch hier im Forum der Tenor, dass er noch spazieren geht. Vor allem auch nach dem Collins Cup, wo es ähnlich war. Selbst ein Kienle hat ja gesagt, dass er fest damit gerechnet hat, dass er den noch holt, weil er einbrechen wird :Holzhammer:

Laidlows Ritt war in der Tat beeindruckend und sicher mit großem Risiko behaftet. Ab Radkilometer 80, also ab dem Beginn des Anstiegs nach Hawi, haben selbst Radgranaten wie Cameron Wurf und Sebastian Kienle permanent Zeit auf ihn verloren.

Auch Ditlev hat im Abschnitt von Hawi bis zurück nach Kona 5 Minuten (!) aufgebrummt bekommen.

NiklasD 12.10.2022 09:26

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1686069)
Laidlows Ritt war in der Tat beeindruckend und sicher mit großem Risiko behaftet. Ab Radkilometer 80, also ab dem Beginn des Anstiegs nach Hawi, haben selbst Radgranaten wie Cameron Wurf und Sebastian Kienle permanent Zeit auf ihn verloren.

Auch Ditlev hat im Abschnitt von Hawi bis zurück nach Kona 5 Minuten (!) aufgebrummt bekommen.

Laidlow wurde aufgrund seiner bisherigen Ergebnisse halt ein wenig unterschätzt. Das hat Olaf Aleksander Bu auch ähnlich erzählt, dass die Iden und KB eher darauf bedacht waren auf Magnus Ditlev aufzupassen und den nicht weg zu lassen. Und man gedacht hat, dass man den Laidlow ruhig ein wenig Zeit geben kann, weil die das eh auflaufen.

Aber das wird er vermutlich jetzt nur 1x machen können in dieser Underdog Rolle. Bei den nächsten Rennen wird er vermutlich nicht mehr so einfach wegfahren können ohne das jemand ernsthaft hinterher fährt.

Antracis 12.10.2022 09:29

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1686069)

Auch Ditlev hat im Abschnitt von Hawi bis zurück nach Kona 5 Minuten (!) aufgebrummt bekommen.

…und ist dann beim Laufen auch ziemlich hoch gegangen, sah auch im Ziel ziemlich paniert aus.

Mich würde Laidlows Ernährtungsstrategie interessieren, um Hinweise zu bekommen, ob die vergleichsweise hohe Leistungsstabilität beim anschließenden Lauf auf aggressivere Kohlenhydratzufuhr beim Laufen zurückzuführen ist.

Lucy ist ja auch vergleichsweise stabil gelaufen (und sah auf den ersten Kilometern für mich vom optischen Eindruck her so aus, dass ich dachte, sie geht ab Km 25…). Sie hat ja auch auf Insta 80g/h-Stunde und ihre Maurtenflaschen platziert. Wäre interessant, ob das jetzt nur Werbung war, oder ob sie mehr zugeführt hat, als noch 2019.

sabine-g 12.10.2022 09:31

Wenn jemand in ordnungsgemäßem Abstand hinterherfährt muss er das erst mal auf die Kette kriegen.
Abgenommen Iden hätte das gemacht und durchgezogen, dann wäre der 2:36 Marathon nicht möglich gewesen und Laidlow hätte gewonnen.

Kiwi03 12.10.2022 09:34

Hier das Interview beim Collins Cup, wo es so geknallt hat zwischen den Sams.. :Lachen2:

https://www.youtube.com/watch?v=KskF6TeE08I

Klugschnacker 12.10.2022 09:36

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1686071)
Laidlow wurde aufgrund seiner bisherigen Ergebnisse halt ein wenig unterschätzt. Das hat Olaf Aleksander Bu auch ähnlich erzählt, dass die Iden und KB eher darauf bedacht waren auf Magnus Ditlev aufzupassen und den nicht weg zu lassen.

Das ist verständlich. Gemessen an seinen Vorleistungen ist die Performance von Laidlow leicht mysteriös. Hat wohl einen sehr guten Tag gehabt.
:Blumen:

noam 12.10.2022 09:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1686062)
Wir sollten uns mehr mit Sam Laidlow befassen. Wäre Gustav Iden einen Marathon von lediglich (!) 2:38 Stunden gelaufen, hätte Laidlow das Rennen gewonnen.

Laidlows Splits:

48:15 Schwimmen
4:04:36 Rad
2:44:39 Lauf
7:42:23

:cool:

Zuallererst hab ich mich immer gefragt von welchem Franzosen die denn da ständig sprechen, bis ich verstanden habe, dass sie den Laidlow meinen.

Die Frage aller Fragen ist halt,

a) wären Iden und KB überhaupt in der Lage gewesen zu folgen
b) wäre Iden dann noch in der Lage gewesen einen sub 2:40 Marathon zu laufen


Was mir in der Übertragung aufgefallen ist, war dass Laidlow im Gegensatz zu den Norwegern eigentlich lehrbuchmäßig gefahren ist. Damit meine eine augenscheinlich wunderbare Position auf dem Rad und diese auch so oft wie nur möglich beibehalten. Während Iden und KB doch recht regelmäßig sehr aufrecht und am Oberlenker im Bild waren.

Ich hatte wie viele andere auch das Gefühl, dass Iden und KB sich absolut sicher waren, dass Laidlow später wandern wird und keine Konkurrenz um den Sieg darstellt. Andererseits stellen sich mir dann wieder die oben genannten Fragen, wenn sie es den tatsächlich im Renngeschehen anders eingeschätzt haben.



Nur was bedeutet das für die Zukunft? Ich denke viel. Denn ich denke man wird sich nun nicht mehr so einfach darauf verlassen, dass jemand nach starkem Radfahren auch sicher wandern wird und versuchen den Abstand kleiner zu halten. Die Wichtigkeit des Schwimmens auf der LD wird wie auf der KD immer größer, da die guten Läufer mit passabler Schwimmleistung eben nicht mehr so "schlecht" Radfahren, dass man sie einholen und dann noch Vorsprung herausfahren kann.

Thanus 12.10.2022 10:11

Extrem überraschend bis mysteriös trifft's bei Laidlow gut. Er hat in zwei Disziplinen seine bisher beste Leistung gebracht und beide Zeiten gehören zu den besten je gezeigten, die Radzeit ist in Anbetracht der Strecke möglicherweise sogar die stärkste überhaupt. Augenscheinlich sitzt er sehr gut oben und hat auch bei den Socken keine Zeit beim Umziehen aber dafür Watt gespart.

Klugschnacker 12.10.2022 10:31

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1686083)
Die Frage aller Fragen ist halt,

a) wären Iden und KB überhaupt in der Lage gewesen zu folgen
b) wäre Iden dann noch in der Lage gewesen einen sub 2:40 Marathon zu laufen

Das wissen wir freilich nicht. Ich halte es für wahrscheinlich, dass in einem direkten Laufduell der drei, Schulter an Schulter, König Gustav vor Blummenfelt vor Laidlow eingelaufen wären. Das legen die bisher erbrachten Laufleistungen bei Langdistanzrennen nahe.

Auf Hawaii lief Blummenfelt in fast allen Abschnitten des Marathons schneller als Laidlow, auch auf den letzten Kilometern. Der Norweger konnte aber die beim Radfahren entstandene Lücke nicht mehr schließen.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1686083)
Was mir in der Übertragung aufgefallen ist, war dass Laidlow im Gegensatz zu den Norwegern eigentlich lehrbuchmäßig gefahren ist. Damit meine eine augenscheinlich wunderbare Position auf dem Rad und diese auch so oft wie nur möglich beibehalten. Während Iden und KB doch recht regelmäßig sehr aufrecht und am Oberlenker im Bild waren.

Bezüglich Blummenfelt würde ich Dir zustimmen, bei Iden sehe ich das nicht ganz so kritisch. Aber die Aeroposition von Laidlow sieht sehr aerodynamisch aus, das sehe ich wie Du.

Blummenfelt und Iden haben ab dem Messpunkt bei Radkilometer 124 bis zum Ende des Radfahrens fast so etwas wie einen kleinen Einbruch. Beide verlieren in diesem wichtigen Rennabschnitt nicht nur Zeit auf Laidlow (5 Minuten), sondern auch auf Leute wie Wurf und Kienle (3 Minuten).

NiklasD 12.10.2022 10:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1686091)
Blummenfelt und Iden haben ab dem Messpunkt bei Radkilometer 124 bis zum Ende des Radfahrens fast so etwas wie einen kleinen Einbruch. Beide verlieren in diesem wichtigen Rennabschnitt nicht nur Zeit auf Laidlow (5 Minuten), sondern auch auf Leute wie Wurf und Kienle (3 Minuten).

Gemäß Bu aus dem Talk am Tag nach dem Rennen im Trimag Kona Daily war die Zeit am Ende ca. 1min weg von dem, was sie selber "predicted" hatten. Kann somit auch gewissermaßen Taktik gewesen sein, um frischer ins Laufen zu gehen, weil sie sich "sicher" waren, dass sie im direkten Laufduell gegen alle dahinter gewinnen.

uruman 12.10.2022 10:57

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1686039)
Es hat mir keine Ruhe gelassen, ich war neugierig und wollte sehen, wie französisch der Franzose nun ist.

Der spricht ordentlicher Französisch als Englisch :Cheese:



Bei Landes kulturelle Zugehörigkeit ist zwar der Sprache eine Bausteine, aber längst nicht der wichtigsten
Wir kennen Sam sehr wenig aber wegen sein Humor und Art zu sein, bin ich ehr bei Flachy :Cheese:

rookie2003 12.10.2022 11:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1686091)
Blummenfelt und Iden haben ab dem Messpunkt bei Radkilometer 124 bis zum Ende des Radfahrens fast so etwas wie einen kleinen Einbruch. Beide verlieren in diesem wichtigen Rennabschnitt nicht nur Zeit auf Laidlow (5 Minuten), sondern auch auf Leute wie Wurf und Kienle (3 Minuten).

Ich würde das auch ein Stück weit der mangelnden Erfahrung zuschreiben. Gut das könnte man bei Sam auch sagen.
Messen kann man (fast) alles, aber genau das ist der Abschnitt wo sich traditionell meist die Abstände bis T2 ergeben, weil man entweder nicht mitgehen kann/will oder in der 1. Hälfte etwas überzogen hat und dosieren muss.
Vermutlich haben sie auch auf ihre Laufstärke vertraut und sind konservativ(er) gefahren. Bei Gustav hat es ja perfekt funktioniert.
Mehr als mit Streckenrekord gewinnen, kann man eigentlich nicht. :Cheese:

KevJames 12.10.2022 12:18

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1686071)
Laidlow wurde aufgrund seiner bisherigen Ergebnisse halt ein wenig unterschätzt. Das hat Olaf Aleksander Bu auch ähnlich erzählt, dass die Iden und KB eher darauf bedacht waren auf Magnus Ditlev aufzupassen und den nicht weg zu lassen. Und man gedacht hat, dass man den Laidlow ruhig ein wenig Zeit geben kann, weil die das eh auflaufen.

Aber das wird er vermutlich jetzt nur 1x machen können in dieser Underdog Rolle. Bei den nächsten Rennen wird er vermutlich nicht mehr so einfach wegfahren können ohne das jemand ernsthaft hinterher fährt.

Wenn er da ähnlich stark fährt, oder sogar noch stärker (?) wird aber interessant zu sehen sein, wer da überhaupt mitfahren kann und wie hoch die Kosten davon sind. Interessant finde ich, dass durch ihn wieder ganz anders über das Radfahren im IM diskutiert wird. Hiess es doch lange die Zeit der (Über)Biker wäre vorbei und das Rennen wird im Laufen entschieden.

El Stupido 12.10.2022 12:29

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1686113)
(...) Hiess es doch lange die Zeit der (Über)Biker wäre vorbei und das Rennen wird im Laufen entschieden.

Ich denke, um als "Überbiker*in" soviel Vorsprung in T2 zu retten um dann auch als mittelklassige*r Läufer*in zu gewinnen mag hier und da funktionieren, je nachdem wer von der Konkurrenz am Start ist.
Es werden aber mehr und mehr (nahezu) komplette Athlet*innen, die eben gut Radfahren UND gut laufen können.

Helmut S 12.10.2022 12:33

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1686113)
Interessant finde ich, dass durch ihn wieder ganz anders über das Radfahren im IM diskutiert wird. Hiess es doch lange die Zeit der (Über)Biker wäre vorbei und das Rennen wird im Laufen entschieden.

Dabei wird m.E. übersehen, dass Laidlow mit Angert als schnellster Schwimmer aus dem Wasser kam. Vielleicht sollte man sagen, dass die Zeiten vorbei sind, in denen du beim Schwimmen als guter Radfahrer das Rennen nicht zwangsläufig verlierst, wenn du nicht auch schwimmen kannst. M.E. ist LD Triathlon mittlerweile eine ausgeglichene Sache, in der du bei nem gut besetzten Feld keine Schwäche haben darfst, willst du um den Sieg mitreden.

:Blumen:

abc1971 12.10.2022 12:35

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1686078)
Das ist verständlich. Gemessen an seinen Vorleistungen ist die Performance von Laidlow leicht mysteriös. Hat wohl einen sehr guten Tag gehabt.
:Blumen:

Aber wir sind uns doch einig, dass Laidlow künftig keiner mehr fahren lassen wird?

sabine-g 12.10.2022 12:50

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1686074)
Wenn jemand in ordnungsgemäßem Abstand hinterherfährt muss er das erst mal auf die Kette kriegen.
Angenommen Iden hätte das gemacht und durchgezogen, dann wäre der 2:36 Marathon nicht möglich gewesen und Laidlow hätte gewonnen.

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1686120)
Aber wir sind uns doch einig, dass Laidlow künftig keiner mehr fahren lassen wird?

siehe dazu mein Geschreibsel

Thanus 12.10.2022 12:54

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1686120)
Aber wir sind uns doch einig, dass Laidlow künftig keiner mehr fahren lassen wird?

So einfach dürfte das nicht sein, wenn einer den Rekord um 5min verbessert hat, auch wenn das Material wieder deutlich schneller geworden ist. Außer Frodeno in Bestform sehe ich keinen, der mit dem Wissen um Laidlows Laufstärker mitgegangen wäre, bzw. mitgehen hätte können. Vielleicht hätten die Norweger das Loch um 2min kleiner gehalten.

365d 12.10.2022 13:08

Zitat:

Zitat von Thanus (Beitrag 1686125)
Außer Frodeno in Bestform sehe ich keinen, der mit dem Wissen um Laidlows Laufstärker mitgegangen wäre, bzw. mitgehen hätte können.

Wann hatte Frodo denn das letzte Mal seine "Bestform" über die komplette LD zeigen können?
Deine Aussage ist nichts anderes als Wunschdenken.
Vielleicht ja, vielleicht nein.

Helmut S 12.10.2022 13:10

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1686074)
Abgenommen Iden hätte das gemacht und durchgezogen, dann wäre der 2:36 Marathon nicht möglich gewesen und Laidlow hätte gewonnen.

Einerseits vielleicht. Andererseits hat Iden ja gesagt, dass sie beim M immer getrödelt haben, wenn Blu vorne war, weil der das Tempo verschleppt hat. Irgendwann is er halt dann ab und hinterher, weil ihm die Zeit ausging für die Aufholjagd.

sabine-g 12.10.2022 13:13

Kona Bike Count (und anderes Zeug)

Antracis 12.10.2022 13:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1686078)
Das ist verständlich. Gemessen an seinen Vorleistungen ist die Performance von Laidlow leicht mysteriös. Hat wohl einen sehr guten Tag gehabt.
:Blumen:

Andererseits ist er auch noch relativ jung und hat noch nicht viel auf der LD zeigen können. Liegt ihm vielleicht auch.

Insgesamt finde ich das Ergebnis der Top Ten eigentlich ganz beruhigend und plausibel. Jedenfalls kein Norweger, der in Armstrongmanier 10 Minuten vor dem Hauptfeld ankommt und nach belieben dominiert und keiner weiß, wie er das macht, sondern die ersten 4 sind relativ nah beieinander.

Dann klafft eine größere Lücke, aber die ist vermutlich durch Rennverlauf auf dem Rad und/oder die Zeitstrafen erklärbare, Ditlev und Lange würde ja die Lücke schließen.

Generell scheinen mir auch die vermehrten Zeitstrafen ein Ausdruck, dass das Rennen enger geworden ist und die Athleten gar nicht zunehmend absichtlich lutschen, sondern halt einfach vermehrt am Rande der Regeln agieren müssen, weil es sonst nicht reicht.

Rausche 12.10.2022 13:48

Sam Laidlow teilt übrigens auch alles auf Strava, für die Freunde aller Daten :)
Er war im Schnitt mit 311 Watt unterwegs.

Was haben sich die Männer eigentlich in den Einteiler gesteckt? Eine weitere Flasche weil es weniger VPs gab oder zum Kühlen? Das ist mir vorher noch nie aufgefallen und plötzlich macht das das halbe Feld. Da nen Bierbauch aerodynamische Vorteile bietet ja vllt auch eine Flasche.

KJS 12.10.2022 14:53

Im tri-mag- Podcast (bei ca. 01:10:40 h) wurde gesagt, dass Gustav Iden sein Material offensichtlich nicht gerade weltmeisterlich behandelt :-)

Sein Trinity ist er zudem hinten mit nem Disc-Laufrad gefahren und hatte deswegen nur die VR-Bremse zur Verfügung... wenn das wirklich so war, dann hat der Bursche schon die Ruhe weg irgendwie :-)

KevJames 12.10.2022 14:53

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1686119)
Dabei wird m.E. übersehen, dass Laidlow mit Angert als schnellster Schwimmer aus dem Wasser kam.

:Blumen:

Ich habe es tatsächlich nicht übersehen, habe erst überlegt, ob ich es noch dazu schreibe, mich dann aber dagegen entschieden, da es mir hier um das Radfahren ging. Klar ist, als schwächerer Schwimmer und "schwächerer" Läufer wird's wohl eher nix, aber gut im Schwimmen und Radfahren scheint doch zu gehen - ohne die Norweger hätte er ja Stunden Vorsprung gehabt. :Lachanfall:

365d 12.10.2022 15:04

Zitat:

Zitat von KJS (Beitrag 1686143)
Sein Trinity ist er zudem hinten mit nem Disc-Laufrad gefahren und hatte deswegen nur die VR-Bremse zur Verfügung... wenn das wirklich so war, dann hat der Bursche schon die Ruhe weg irgendwie :-)

Hätte er auf anderen Strecken sicher nicht gemacht.
Und auf seine Vorderbremse hätte er sicher nicht verzichtet.

craven 12.10.2022 15:12

Zitat:

Zitat von KJS (Beitrag 1686143)
Sein Trinity ist er zudem hinten mit nem Disc-Laufrad gefahren und hatte deswegen nur die VR-Bremse zur Verfügung...

Ha, ist das überhaupt erlaubt? Normal werden doch beim check-in unter anderem beide Bremsen getestet.
So strikt wie die KaRis Zeitstrafen verteilt haben müsste der König Gustav ja rückwirkend entmachtet werden und der französische Engländer (oder andersrum) wäre dann auch noch Streckenrekordhalter und Weltmeister ;)

trithos 12.10.2022 15:14

Zitat:

Zitat von KJS (Beitrag 1686143)
Im tri-mag- Podcast (bei ca. 01:10:40 h) wurde gesagt, dass Gustav Iden sein Material offensichtlich nicht gerade weltmeisterlich behandelt :-)

Sein Trinity ist er zudem hinten mit nem Disc-Laufrad gefahren und hatte deswegen nur die VR-Bremse zur Verfügung... wenn das wirklich so war, dann hat der Bursche schon die Ruhe weg irgendwie :-)

Wenn das wirklich so war, müsste er meines Wissens disqualifiziert werden. Ich zitiere Section 5.03 (e) der Ironman Competition Rules: "There must be one working brake on each of the two wheels; (DSQ)"

https://cdn2.sportngin.com/attachmen...762.1569464052

iChris 12.10.2022 15:25

Zitat:

Zitat von KJS (Beitrag 1686143)
Sein Trinity ist er zudem hinten mit nem Disc-Laufrad gefahren und hatte deswegen nur die VR-Bremse zur Verfügung... wenn das wirklich so war, dann hat der Bursche schon die Ruhe weg irgendwie :-)

Hab mir gerade nochmal den Livestream angeschaut, da sehe ich am Hinterrad keine Disc. Oder ich bin Blind :Cheese:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:41 Uhr.

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