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Schussel 29.08.2010 18:54

Habe das eben durch Zufall in der Sportschau gesehen. Jetzt stellt euch doch mal das Szenario vor, wenn die Kontrolleurin oder der Kontrolleur ein wenig Halskratzen hat und Wick Medi Night oder sonst ein Medikament mit einer Substanz die auf der Dopingliste steht zu sich nimmt. Vollkommen ohne Hintergedanken, nur um gegen seine Erkältung was zu nehmen. Am nächsten Tag dann seine Dopingkontrolle vornehmen müsste, stattdessen aber seinen eigenen Urin abfüllt und die Formulare samt Unterschrift des zu testenden Sportlers ausfüllt. Logischerweise wird bei der Untersuchung die Dopingsubstanz im Urin gefunden und der eigentlich zu testende Athlet wird des Dopings verdächtigt. Logischerweise ist die B-Probe auch positiv. In der heutigen Medienlandschaft hätte der Athlet doch niemals eine Chance seine Unschuld wirklich glaubhaft dazulegen. Er würde sofort vorverurteilt werden, von den Medien und dann sicher auch von den Fans. Er hätte niemals eine Chance.
Ziemlich starkes Stück wie ich finde...

Triathletin007 29.08.2010 20:01

Aber es kann durch diese nun bekannte Manupulation aber auch ein Freibrief aller bisherigen Dopingsünder resultieren.

Denn diese werden wohl nun behaupten, dass die positiven Dopingproben garnicht von Ihnen selber sein können. Das waren alles Proben von den Kontrolleuren selber.

Die werden nun über ihre Anwälte dafür sorgen, dass viele bereits erfolgten Proben noch mal neu genommen werden müssen.

Das bindet dann wiederum Personal und neue fällige Proben können nicht genommen werden.

Insgesamt ein richtiger Vertrauensverlust für so wichtige Organisationen wie Nada und Wada!

drullse 29.08.2010 21:09

Zitat:

Zitat von Triathletin007 (Beitrag 445659)
Insgesamt ein richtiger Vertrauensverlust für so wichtige Organisationen wie Nada und Wada!

Nur wenn man in diese Organisationen noch Vertrauen hatte...

noam 29.08.2010 21:19

jedes kontrollorgan ist nur so gut wie die interne kontrolle der kontroleure :)

eigentlich ist dies nun ein absoluter freifahrtschein für alle überführten doper. gerade eine gerichtliche verfolgung kann so nicht stattfinden, da immer zweifel bestehen, ob die proben denn nun wirklich von den sportlern kommen.

und nach der klagewelle wird dann das dopingtestverfahren noch teurer weil bei jeder probe ein dnazuordnungsverfahren durchgeführt werden muss

holger 29.08.2010 21:21

Zitat:

Zitat von Schussel (Beitrag 445637)
Habe das eben durch Zufall in der Sportschau gesehen. Jetzt stellt euch doch mal das Szenario vor, wenn die Kontrolleurin oder der Kontrolleur ein wenig Halskratzen hat und Wick Medi Night oder sonst ein Medikament mit einer Substanz die auf der Dopingliste steht zu sich nimmt. Vollkommen ohne Hintergedanken, nur um gegen seine Erkältung was zu nehmen. Am nächsten Tag dann seine Dopingkontrolle vornehmen müsste, stattdessen aber seinen eigenen Urin abfüllt und die Formulare samt Unterschrift des zu testenden Sportlers ausfüllt. Logischerweise wird bei der Untersuchung die Dopingsubstanz im Urin gefunden und der eigentlich zu testende Athlet wird des Dopings verdächtigt. Logischerweise ist die B-Probe auch positiv. In der heutigen Medienlandschaft hätte der Athlet doch niemals eine Chance seine Unschuld wirklich glaubhaft dazulegen. Er würde sofort vorverurteilt werden, von den Medien und dann sicher auch von den Fans. Er hätte niemals eine Chance.
Ziemlich starkes Stück wie ich finde...

Natürlich ist diese Methode der "Gelderschleichung" nicht gerade vertrauensfördernd.

ABER:
Meinst Du wirklich ein Dopingsünder wäre mit einer solchen Probe, zu dessen Abgabe er selber garnicht aufgefordert wurde, zu überführen??? :Nee:
Da würden sofort berechtigte Zweifel an der Probe aufkommen.
Die man auch mit der (nachgemachten) Unterschrift nicht zerstreuen kann.

Edit:
Viel eher wäre es mit der Vorgehensweise möglich, dass ein Prüfer so einem "befreundeten" Sportler zu einer sauberen Probe verhilft.

kuestentanne 29.08.2010 21:35

Wie hat man denn festgestellt, dass es der gleiche Urin ist? Nur anhand bestimmter Parameter oder per Gentest?
Mit letzterem könnte man auch feststellen, ob der Urin vom Sportler stammt oder vom Tester oder von sonstwem.

Schussel 29.08.2010 22:21

Zitat:

Zitat von holger (Beitrag 445698)

ABER:
Meinst Du wirklich ein Dopingsünder wäre mit einer solchen Probe, zu dessen Abgabe er selber garnicht aufgefordert wurde, zu überführen??? :Nee:
Da würden sofort berechtigte Zweifel an der Probe aufkommen.
Die man auch mit der (nachgemachten) Unterschrift nicht zerstreuen kann.

Edit:
Viel eher wäre es mit der Vorgehensweise möglich, dass ein Prüfer so einem "befreundeten" Sportler zu einer sauberen Probe verhilft.


Nein, denke es würde schon irgendwann durch Untersuchungen rauskommen das es nicht die Probe des Sportlers ist. Deswegen glaube ich auch nicht, dass irgendwelche Klagewellen von bereits überführten Dopern Erfolg haben werden. Was ich meine, ist der Imageverlust des Sportlers in der Öffentlichkeit. Selbst wenn seine Unschuld im nachhinein bewiesen würde und er von den Medien auch frei gesprochen werden würde. Im Hinterkopf eines jeden, würde der Name immer mit Doping in Verbindung gebracht werden. Und der Sportler hätte einen riesigen Imageverlust, mit Sicherheit auch finanziell.

the grip 30.08.2010 07:23

Zitat:

Zitat von kuestentanne (Beitrag 445709)
Wie hat man denn festgestellt, dass es der gleiche Urin ist? Nur anhand bestimmter Parameter oder per Gentest?
Mit letzterem könnte man auch feststellen, ob der Urin vom Sportler stammt oder vom Tester oder von sonstwem.

Im Bericht sprach man von einem DNA-Abgleich.
Bin zwar medizinischer Laie, das sollte aber ausreichen, um die Personen zu unterscheiden.

Triathletin007 30.08.2010 08:30

Die einfachste Lösung wäre ja dann alle Kontrolleure in einer separaten Gen- Datenbank zu sammeln.

Den Vergleich mit anderen Proben, machen die Analysegeräte in ner Sekunde, wenn die Fahnder als Referenzproben deklaliert worden.

trimac 30.08.2010 09:00

so viel zum so hochgelobten Doping Kampf in D!!!!:Huhu:

FinP 30.08.2010 09:02

Das ändert am Problem wenig. Wenn die Kontrolleure erfasst sind, könnten sie auf ihre Familie, Freunde, Haustiere ausweichen.

Es müsste für jeden Sportler ein Anrecht geben, die Probe im positiven Fall mit seiner eigenen DNA abgleichen zu lassen.
Wenn ein Sportler an einem Tag eine positive Probe abgegeben haben soll, an dem aus Sicht des Sportlers keine Probennahme stattgefunden hat - dann weiß der Sportler doch, was zu tun ist.

Ich sehe darin kein großes Problem, dass dem sauberen Sportler hier versehentlich etwas untergejubelt werden könnte, sondern nur das Problem, dass die groben Maschen des Kontrollnetzes nur wieder etwas aufgeweitet wurden.

Hafu 30.08.2010 09:08

Zitat:

Zitat von Triathletin007 (Beitrag 445777)
Die einfachste Lösung wäre ja dann alle Kontrolleure in einer separaten Gen- Datenbank zu sammeln.

Den Vergleich mit anderen Proben, machen die Analysegeräte in ner Sekunde, wenn die Fahnder als Referenzproben deklaliert worden.

Unterschätz' mal nicht den Aufwand für eine DNA-Analyse, das ist bei weitem nicht so einfach, wie es uns bei CSI-Miami immer glauben gemacht wird. Selbst bei gutem Ausgangsmaterial (Mundschleimhautabstrich) benötigt man für eine DNA-Analyse i.d.R. einen Arbeitstag und hat Kosten im nahezu dreistelligen Euro-Bereich.

Mit normalem Urin von gesunden Probanden kann man meines Wissens nach überhaupt keine DNA-Analyse durchführen, weil darin keine Zellkern-tragenden Zellen zu finden sind. Erst bei bestimmten Erkrankungen z.B. der Niere/ Blasenentzündungen etc. findet man im Urin auch vereinzelte Epithelzellen, Leukozyten oder ähnliches, die sich für einen DNA-Abgleich eignen.

trimac 30.08.2010 09:09

Es wäere interessant von wem das eigentlich ausgegangen ist. Was hatte die Person davon.
Vom wem wurde das angeordnet?
Das sollte eigentlich die grundlegende Frage sein? Ist das ganze ien Politikum - bis ganz nach oben?

FinP 30.08.2010 09:14

Zitat:

Zitat von trimac (Beitrag 445793)
Es wäere interessant von wem das eigentlich ausgegangen ist. Was hatte die Person davon.

Die einfachste Variante:
Der Kontrolleur ist eine faule Socke und pinkelt lieber kurz in den Becher. Die Provisioin/Bezahlung streicht er ein und verbringt einen sonnigen Tag mit seinen Kindern im Park anstatt im Auto den ganzen Tag durch die Gegend zu gurken.

FlyLive 30.08.2010 09:17

Skandal: Der Dude dopt sich mit ehelicher Glückseligkeit :Lachanfall:

...und weiter im Text...

Flitzetina 31.08.2010 15:45

http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,714875,00.html

:Nee: :Nee:
Schade um einen Grossen.

RIP

maifelder 31.08.2010 15:47

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 446556)
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,714875,00.html

:Nee: :Nee:
Schade um einen Grossen.

RIP



wenigstens im richtigen Fred gepostet.

Flitzetina 31.08.2010 16:02

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 446558)
wenigstens im richtigen Fred gepostet.

Naja, wenn er es sogar selbst so sah...

chris.fall 31.08.2010 16:03

Zitat:

Zitat von maifelder (Beitrag 446558)
wenigstens im richtigen Fred gepostet.

Das finde ich nicht. Sich - auch andeutungsweise - über die
Verfehlungen eines Verstorbenen auszulassen ist meiner Meinung
nach schlechter Stil.


Gruß,

Christian

Flitzetina 31.08.2010 16:11

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 446572)
Das finde ich nicht. Sich - auch andeutungsweise - über die
Verfehlungen eines Verstorbenen auszulassen ist meiner Meinung
nach schlechter Stil.


Gruß,

Christian

Siehe oben.
Er selbst hat den Zusammenhang zwischen seiner Krebserkrankung und Doping hergestellt.
Darüber ausgelassen hat sich bisher auch niemand.

chris.fall 31.08.2010 16:34

Zitat:

Zitat von Flitzetina (Beitrag 446582)
Er selbst hat den Zusammenhang zwischen seiner Krebserkrankung und Doping hergestellt.

Ich weiß. Dem haben seine Ärzte aber widersprochen. Nur ist das nicht der Punkt, auf den ich hinaus will.

Zitat:

Darüber ausgelassen hat sich bisher auch niemand.
Das finde ich nicht.
Die Nachricht von seinem Tod ausgerechnete in diesem Thread zu
posten, weist indirekt aber doch sehr eindeutig auf seine Doping-
Vergehen hin. Das gut zu heißen ebenso.

Und wie schon gesagt: Ich finde, dass es schlechter Stil ist, auf die
Vergehen eines (gerade) Verstorbenen hinzuweisen.


Viele Grüße,

Christian

phi25 01.09.2010 14:00

Sobald jemand stirbt der einmal auf einem Rad gesessen ist, ist Doping im Spiel. Die sauberen Fahrer leben ewig.

carmen 04.09.2010 09:08

Mal was gutes:
http://www.nature.com/gt/journal/vao...t2010122a.html

dude 04.09.2010 14:06

Eine Nachweisbarkeit von Gendoping waere natuerlich der Traum schlechthin. Ob sowas wirklich geht?

carmen 04.09.2010 14:54

Scheint zu funktionieren. Aber mal nix ueberstuerzen jetzt, der Test ist ja noch nicht zugelassen. Was aber wundert ist, dass da ein paar Molekularspezis einen Test entwickeln und der Oberzampano in diesem Beruf aus Heidelberg ist einmal mehr nicht dabei. Darum interessierts die Medien wohl auch nicht so richtig.
Aber einer der Entwickler des Tests, Perikles Simon, der war schon in der Vergangenheit an diversen interessanten Studien beteiligt, die natuerlich in der Oeffentlichkeit auch kaum einen interesiert haben. 2009 gabs z.B. ne Untersuchung bei 16 jaehrigen Nachwuchs-Kaderathleten aus 43 verschiedenen Sportarten, und siehe da, 6,8% der anonym Befragten hatten bereits zu Dopingsubstanzen gegriffen. Und geht man mal davon aus, dass es in der Realitaet wohl eher 10% sind anstatt 6,8 (andere Untersuchungen kommen auf noch hoehere Zahlen), dann ist das schon erschreckend hoch und sagt doch einiges ueber den Zustand unserer Gesellschaft aus.

KernelPanic 08.09.2010 21:06

Sentjens positiv auf EPO
Das war's dann bei Milram.

kuestentanne 08.09.2010 22:20

Oh, Geschichte wiederholt sich, ein kleines Licht aus einen Team, dass es bald nicht mehr gibt, wird geopfert für den Dopingkampf.
Gerolsteiner läßt grüßen ...

dmnk 10.09.2010 21:46

Zitat:

Zitat von KernelPanic (Beitrag 450980)
Sentjens positiv auf EPO
Das war's dann bei Milram.


wenigstens steht er scheinbar zu seinem fehler:

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_65517.htm

ich hoffe, er kommt aus diesem tal wieder raus.

swimslikeabike 10.09.2010 23:10

Zitat:

Zitat von dmnk (Beitrag 452171)
wenigstens steht er scheinbar zu seinem fehler:

http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_65517.htm

ich hoffe, er kommt aus diesem tal wieder raus.

aha.

http://www.cyclingnews.com/news/sent...of-epo-charges

Alles klar also ...

Michael Skjoldborg 13.09.2010 19:38

Es scheint alles noch schlimmer zu kommen, als ich bisher befürchtet habe. Eine Lidia Fluhme schreibt auf der Passista facebook-Seite:

"Even a mid-pack rider, like an older dude, can be on drugs..."

Wenn das schon die eigene Frau so sagt...


Bis denne, Michael

swimslikeabike 13.09.2010 19:57

Zitat:

Zitat von Michael Skjoldborg (Beitrag 453517)
Es scheint alles noch schlimmer zu kommen, als ich bisher befürchtet habe. Eine Lidia Fluhme schreibt auf der Passista facebook-Seite:

"Even a mid-pack rider, like an older dude, can be on drugs..."

Wenn das schon die eigene Frau so sagt...


Bis denne, Michael

Es ist immer schwerer gutes Personal zu finden. Und diese Indiskretionen kommen dann bei sowas raus. Heiraten nur wegen der Greencard :Nee:

dude 13.09.2010 20:07

Hahaha, der war gut!

Helmut S 14.09.2010 16:48

Zitat:

Ex-DDR-Sportfunktionär bestätigt flächendeckendes Doping

Thomas Köhler war einst Top-Funktionär im DDR-Sport - in einem Buch gibt er nun staatlich koordiniertes Doping zu. Auch Kinder sollen regelmäßig behandelt worden sein. Seine eigene Beteiligung spielt er herunter, die Folgen verharmlost er.
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,717453,00.html

kuestentanne 14.09.2010 17:55

Wen würde es wundern?

http://www.tagesanzeiger.ch/sport/we...story/24630120

drullse 14.09.2010 18:05

Ach, Du wirst schon noch den Einen oder Anderen finden, der sich darüber wundern würde... ;)

Thorsten 14.09.2010 20:10

Zitat:

Auch von einer Schädigung der Sehfähigkeit im Zuge der Einnahme von SARM wird dort berichtet.
Nächste Schlagzeile: Gedopter Sprinter durch Sehtest überführt :Lachanfall:.

Thorsten 14.09.2010 20:13

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 454032)

Gehen die Erlöse seines Buches jedenfalls an die Betroffenen? Ansonsten wäre es recht peinlich, ihm dafür Geld in den Rachen zu schmeißen :Nee:.

huck 14.09.2010 20:35

hat mit triathlon (hoffentlich) nichts zu tun und mit der schweiz auch nicht, es geht um grenzwächter, die ... aber lesen sie selbst ...

ironlollo 14.09.2010 20:43

Da wird im Winter sicher noch einiges von den Russen zu hören sein...

huck 16.09.2010 16:20

für lance wird's langsam eng (aber nur langsam, auch diesen unerhörten angriff wird er locker kontern können)


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