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Nobodyknows 21.02.2018 08:38

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1363013)
Dass sich solche Meldungen wie die, die angeblich von einer Heidi Langer im Internet so verbreiten können, liegt doch wahrscheinlich nicht zuletzt auch daran, dass sie eben auf nährstoffreichen Boden fallen.
Wir haben wohl eine relativ breite Gruppe, die sich selbst sehr weit unten stehend sieht, was die soziale Stellung angeht.

Die epidemieartige Ausbreitung von offenen Briefen an die Kanzlerin ist auch dem technischen Fortschritt in Form von Internet und sozialen Netzwerken geschuldet.

Was konnte der "kleine Mann" bis in die 1990er-Jahre hinein machen um eine als Missstand empfundene Situation öffentlich und mit größerer Reichweite zu beklagen?
Er schrieb einen Leserbrief an die Tageszeitung oder die Wochenzeitschrift.
Ein Redakteur schaute sich diesen Brief an und veröffentlichte ihn (ggf. gekürzt) oder warf ihn weg (wenn der Brief so beknackt war wie der von Frau Langer oder wenn es schon mehrere veröffentlichte Leserbriefe zu einem Thema gab).

Heute haut jeder (einschließlich mir) sein Schei* ungefiltert auf seiner Webseite, seinem Blog oder in den sozialen Netzwerken raus. Da steht es dann nun und trifft -je nach Auge des Betrachters- auf Zustimmung oder ungläubiges Kopfschütteln und verselbständigt und verbreitet sich gegebenenfalls.

Die Demokratisierung des Internet, die Möglichkeit, dass heute Jedermann, egal ob Misanthrop, chronisch Boshafter oder populistischer Rattenfänger zum Herausgeber wird ("everyone's a publisher"), hat wie man sieht auch seine Schattenseiten. Und da ist noch nicht an Bots, Fake News und andere Manipulationsversuche gedacht.

Gruß
N. :Huhu:

Muddin 21.02.2018 08:38

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1363013)
Dass solche Meldungen wie die, die angeblich von einer Heidi Langer stammt, sich im Internet so verbreiten können, liegt doch wahrscheinlich nicht zuletzt auch daran, dass sie eben auf nährstoffreichen Boden fallen.
Wir haben wohl eine relativ breite Gruppe, die sich selbst sehr weit unten stehend sieht, was die soziale Stellung angeht.

Aber genau das sehe ich irgendwie das Problem. Die Gruppe "die sich sehr weit unten stehend sieht" versteht i. d. R. nicht, dass geflüchtete tatsächlich größtenteils Hilfe benötigen. Man sieht nur, dass da Leute kommen die plötzlich vom Staat überdurchschnittlich unterstützt werden. Aber die Frage ist: Was erwartet die "Gruppe weit unten"?
Folglich entsteht schnell Hass durch Neid, welcher oft auch schnell in Gewalt umschlagen kann.

Wir haben in Deutschland genug Leidensgeschichten, genug Leute die vom Pech verfolgt wurden, genug Leute die durch einen Schicksalsschlag alles verloren haben, genug Leute die sich den Arsch aufreißen und trotzdem nicht aus der Unterschicht heraus kommen.
Trotzdem gibt es einfach keine Pauschallösung für diese Probleme. Es wird immer gefordert, dass der Staat mehr unterstützen soll, die Reichen mehr abgeben usw.

Aber konkrete Pläne die in der Realität umsetzbar sind gibt es einfach nicht. Deswegen entstehen solche Texte (Wahrheit oder Fiktion) die natürlich viel Zuspruch finden. Aber wie immer steckt da eher die Allgemeine Unzufriedenheit dahinter und nicht der Wille etwas zu ändern.

keko# 21.02.2018 09:02

Zitat:

Zitat von Muddin (Beitrag 1363028)
Aber genau das sehe ich irgendwie das Problem. Die Gruppe "die sich sehr weit unten stehend sieht" versteht i. d. R. nicht, dass geflüchtete tatsächlich größtenteils Hilfe benötigen. Man sieht nur, dass da Leute kommen die plötzlich vom Staat überdurchschnittlich unterstützt werden. Aber die Frage ist: Was erwartet die "Gruppe weit unten"?

Ich glaube, man denkt zu kurz, wenn man in Kategorien wie "die da unten" und "sie verstehen nicht" denkt.

qbz 21.02.2018 09:15

Zitat:

Zitat von Muddin (Beitrag 1363028)
.....
Aber konkrete Pläne die in der Realität umsetzbar sind gibt es einfach nicht.
....

Es gibt schon konkrete Vorschläge, wie die deutsche Gesellschaft sozial gerechter gestaltet werden kann und die vom Neoliberalismus zu einer sozialen Marktwirktschaft führen. Sie finden leider bei Wahlen halt keine Mehrheiten.

So verkaufte die Stadt Berlin z.B. im Privatisierungswahn in den vergangenen 25 Jahren viele städtischen Immobilien über einen Liegenschaftsfonds und privatisierte marktbeeinflussende Wohnungsbaugesellschaften. Sogar Rathäuser zogen komplett in angemietete Büros. Proteste und Warnungen vor den Folgen einer solchen Privatisierung für die Preisentwicklung auf dem Wohnungsmarkt blieben ungehört und wurden übelst diskreditiert, auch in den Medien, welche damals die Privatisierung auf dem Wohnungsmarkt als alternativlos darstellten und unterstützten. Die gleichen Politiker, welche alles verkauften (z.T. an Immo-Firmen aus dem gleichen Parteienlager), beklagen heute das Fehlen von Grundstücken für den sozialen Wohnungsbau und die Spekulation, die sie selbst mit dem Verkauf des Gemeineigentums befeuerten.

keko# 21.02.2018 09:24

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363041)
Es gibt schon konkrete Vorschläge, wie die deutsche Gesellschaft sozial gerechter gestaltet werden kann und die vom Neoliberalismus zu einer sozialen Marktwirktschaft führen. Sie finden leider bei Wahlen halt keine Mehrheiten.Spekulation, die sie selbst mit dem Verkauf des Gemeineigentums befeuerten.

Dass die sozialen Parteien in fast ganz Europa massive Schwierigkeiten haben (wie die SPD in DE) und Wähler an die Ränder springen, hängt auch damit zusammen, dass der Glaube an einen sozialen Aufstieg oder an sozialer Gerechtigkeit schwindet. Das verstehen "die da unten" ziemlich fix.

captain hook 21.02.2018 09:32

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363036)
Ich glaube, man denkt zu kurz, wenn man in Kategorien wie "die da unten" und "sie verstehen nicht" denkt.

Das seh ich auch so.

Und wer wird überdurchschnittlich unterstützt und wer legt fest, dass das so ist. Ich musste mal ne zeitlang an so einer Unterkunft öfters vorbei, wo man im EG reinschauen konnte. Von Palästen und erster Welt war das weit entfernt. Eigentlich unvorstellbar, wie übel es bei denen zuhause sein muss, dass sie bei sowas nicht sofort auf dem Absatz umdrehen und wieder zurückgehen.

Logisch, in D ist natürlich jeder glücklich über Massenunterkunft mit 4-6 Leuten auf 20m², Sammelduschen und WC... voll überdurchschnittlich. Frau Langer würde da bestimmt auch gerne wohnen.

Über den Sport kenne ich ein paar Syrer, die sehr lange in so einer "Einrichtung" wohnen durften. Man war das ein Luxus.

Man muss nicht abstreiten, dass es sicher auch andere Beispiele gibt. Diese zeigt man insbesondere den Betroffenen immer und immer wieder. Wäre ja auch blöd wenn man neutral berichten würde, dass es so oder so sein kann. Nein... alle Flüchtlinge haben Luxus, bei uns lässt man alle zurück.

schnodo 21.02.2018 09:38

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363036)
Ich glaube, man denkt zu kurz, wenn man in Kategorien wie "die da unten" und "sie verstehen nicht" denkt.

Ich meine auch, dass "die da unten" die Verachtung derer spüren, die sich für die geistige Elite halten. In der Folge sind sie nicht mehr bereit, den von der selbsternannten Intelligenzija ausgegebenen Stillhalteparolen zu folgen.

Die Verwirrung der traditionellen Meinungsführer merkt man schon daran, dass sie sich nicht entscheiden können, ob nun die Nazis, Putin, Trump oder die Chinesen Schuld daran haben, dass die ungewaschene Masse nicht mehr folgen will.

Auf die Idee, dass alle genannten nur am Rand etwas damit zu tun haben könnten, und man sich mal an die eigene Nase fassen könnte, kommen die Wenigsten. Schließlich hat man ja Recht und ist moralisch und intellektuell überlegen; das muss der Pöbel doch nur begreifen. ;)

captain hook 21.02.2018 09:51

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363042)
Dass die sozialen Parteien in fast ganz Europa massive Schwierigkeiten haben (wie die SPD in DE) und Wähler an die Ränder springen, hängt auch damit zusammen, dass der Glaube an einen sozialen Aufstieg oder an sozialer Gerechtigkeit schwindet. Das verstehen "die da unten" ziemlich fix.

Abgesehen davon verstehen sich sehr viele Leute als "da unten" . Sogar Leute denen es rational gesehen extrem gut geht. Ich kenne viele Leute die sich selbst dort ansiedeln, die verdienen real eine sch***ß Kohle. Die sehen allerdings immer die dicken AMGs auf der Straße, können sich kein Penthouse in NYC leisten und Urlaub im Adlon wie bei denen im Fernsehen ist auch nicht drinn.

captain hook 21.02.2018 09:56

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363045)
Schließlich hat man ja Recht und ist moralisch und intellektuell überlegen; das muss der Pöbel doch nur begreifen. ;)

Das Problem der "Überlegenden" ist allerdings eigentlich, dass in einer Demokratie die Masse am Ende wählt. Wenn ich die Masse dann zulange "vera*sche" ist die Masse sauer. Da kann ich lange schreien, dass die Masse aber ja dumm und unfähig ist und nicht blickt was läuft. Am Ende wählt diese Masse.

Wenn man so schlau ist, sollte man das vielleicht erkennen, diese "Masse" aufklären, fair behandeln, diese mitnehmen und dieses Feld nicht im Ergebnis ihrer Arroganz den Hetzern und Abstaubern überlassen.

Nobodyknows 21.02.2018 10:00

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363045)
Die Verwirrung der traditionellen Meinungsführer merkt man schon daran, dass sie sich nicht entscheiden können, ob nun die Nazis, Putin, Trump oder die Chinesen Schuld daran haben, dass die ungewaschene Masse nicht mehr folgen will.

Auf die Idee, dass alle genannten nur am Rand etwas damit zu tun haben könnten, und man sich mal an die eigene Nase fassen könnte, kommen die Wenigsten. Schließlich hat man ja Recht und ist moralisch und intellektuell überlegen; das muss der Pöbel doch nur begreifen. ;)

Eine Sache des Standpunktes. Man kann könnte ja auch behaupten:

Die Verwirrung der besorgten Bürger bemerkt man schon daran, dass sie die AfD-Nazis, Putin, Trump, Geert Wilders, die FPÖ und den FN für die Guten halten.

Auf die Idee, dass alle genannten Populisten sind und man sich -im Hinblick auf seine Lebensumstände- mal an die eigene Nase fassen könnte, kommen die Wenigsten. Schließlich hat man ja Recht, vertritt als Einziger das gesunde Volksempfinden und den gesunden Menschenverstand und ist moralisch überlegen; das müssen "die da oben" doch nur begreifen. ;)


Gruß
N. :Huhu:

schnodo 21.02.2018 10:02

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363054)
Eine Sache des Standpunktes. Man kann könnte ja auch behaupten...

Danke, dass Du mir prompt ein so tolles Beispiel lieferst, das meine Meinung bestätigt. :Huhu:

Nobodyknows 21.02.2018 10:08

Und wer hat nun Recht? Der Pöbel oder die da oben?

Gruß
N. :Huhu:

keko# 21.02.2018 10:08

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1363052)
Wenn man so schlau ist, sollte man das vielleicht erkennen, diese "Masse" aufklären, fair behandeln, diese mitnehmen und dieses Feld nicht im Ergebnis ihrer Arroganz den Hetzern und Abstaubern überlassen.

Dass laut einer Umfrage die AfD die SPD überholt hat, ist mehr als ein Wink mit dem Zaunpfahl. Man kann ja mittlerweile schon froh sein, dass es die CDU noch gibt.

Klugschnacker 21.02.2018 10:09

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363045)
Auf die Idee, dass alle genannten nur am Rand etwas damit zu tun haben könnten, und man sich mal an die eigene Nase fassen könnte, kommen die Wenigsten. Schließlich hat man ja Recht und ist moralisch und intellektuell überlegen; das muss der Pöbel doch nur begreifen. ;)

Kommen die Gutverdiener hier nicht etwas schlecht weg?

In aller Regel steht hinter einem guten Gehalt auch eine entsprechende Leistung. Ein Ingenieur mit Verantwortung bekommt in Deutschland keinen Cent geschenkt. Gleichwohl landet die Hälfte seines Einkommens in der Gemeinschaftskasse (Steuern und Abgaben).

Wird Deutschland umso gerechter, je mehr wir von diesen Einkommen umverteilen? Ich bin da nicht so sicher. Jedenfalls fehlt mir gelegentlich etwas der Respekt vor Leuten, die sich mit Fleiß und guter Ausbildung ihren Wohlstand erarbeiten. Soziale Gerechtigkeit muss auch für sie gelten.

schnodo 21.02.2018 10:38

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363060)
Und wer hat nun Recht? Der Pöbel oder die da oben?

Man weiß es nicht. Die Beantwortung dieser Frage hat für das Thema keine Relevanz. :)

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363062)
Kommen die Gutverdiener hier nicht etwas schlecht weg?

Die Gutverdiener kommen immer schlecht weg, weil man sich bei ihnen am leichtesten bedienen kann. ;)

Ich definiere "die da unten" im aktuellen Zusammenhang nicht unbedingt anhand ihres Einkommens sondern aus der Sicht der genannten geistigen Elite, die überwiegend nach politischer Ausrichtung differenziert.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363062)
Wird Deutschland umso gerechter, je mehr wir von diesen Einkommen umverteilen?

Meiner Meinung nach nicht. Die Mittelschicht trägt diesen Staat. Wenn sie keinen Bock mehr hat weil Leistung bestraft statt honoriert wird, lehnt man sich vielleicht auch mal zurück und schaut, wer den Karren weiter anschiebt. Dann kriegen wir ein richtiges Problem.

Ich glaube, dass diejenigen in der Politik, die großzügig in die Taschen derer greifen, die versuchen, sich etwas zu erarbeiten, um sich großflächig damit Zustimmung zu erkaufen, nicht erkennen, dass auch die Empfänger dieser Wohltaten ein Gerechtigkeitsempfinden besitzen und diese Zuwendungen vielleicht nicht so honorieren, wie man es sich wünscht.

"Gerechtigkeit", wie sie im aktuellen politischen Betrieb definiert wird, also als Umverteilung, hat nichts mit dem zu tun, was die Menschen in meinem Bekanntenkreis als gerecht empfinden. Gerechtigkeit hat auch damit zu tun, dass man den Menschen nicht ihr Geld nimmt, um es dann in geradezu krimineller Weise in Projekten wie BER oder Stuttgart 21 zu versenken.

Ich leiste eigentlich gerne meinen Beitrag, um in einer weitgehend freien Gesellschaft zu leben. Und ich finde es wichtig, dass die Gemeinschaft denen hilft, die Hilfe benötigen. Wenn ich dann aber solche absurden Auswüchse sehe, die Beträge kosten, die ich mir nicht einmal ansatzweise vorstellen kann, macht mir das Steuerzahlen keinen Spaß mehr.

Nobodyknows 21.02.2018 11:08

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363070)
Man weiß es nicht. Die Beantwortung dieser Frage hat für das Thema keine Relevanz. :)

Was ist den das Thema?
Der Threadtitel "Bundestagswahl 2017"...dann hätten Frage und Antwort eine Relevanz.

Oder ist das Thema der Brief (aus 2014) einer sich benachteiligt fühlenden ehemaligen DDR-Widerstandskämpferin, die sich der westdeutschen Siegerjustiz unterwerfen muß und keine Möglichkeit hat der Zahlung des Rundfunkbeitrages zu entkommen (den sie fälschlicherweise noch immer GEZ-Gebühr nennt) und sich daher an die Kanzlerin wendet?
Auch dann hätten Frage und Antwort eine Relevanz.

Gruß
N. :Huhu:

schnodo 21.02.2018 11:12

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363078)
Was ist den das Thema?

Das Thema ist folgendes: Es ist hirnrissig, die Meinung von Menschen ändern zu wollen - und darum geht es im politischen Geschäft - indem man sie spüren lässt, dass man sie verachtet.

keko# 21.02.2018 11:32

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363070)
Meiner Meinung nach nicht. Die Mittelschicht trägt diesen Staat. Wenn sie keinen Bock mehr hat weil Leistung bestraft statt honoriert wird, lehnt man sich vielleicht auch mal zurück und schaut, wer den Karren weiter anschiebt. Dann kriegen wir ein richtiges Problem.

Eine fatale Entwicklung.... Ich gebe zu, dass ich solche Tendenzen auch bei mir manchmal spüre. Leistung muss sich lohnen. Wenn das nicht mehr greift, dann Gute Nacht! Meine Eltern konnten noch ganz andere Dinge mitgeben. Nach dem Motto: studiere, dann hast du ausgesorgt. Ich vermittel meinen Kindern: studiere, das ist immer noch das Beste. Von einem sozialen Aufstieg rede ich gar nicht mehr. ("Meine Kinder sollen es mal besser haben").

Nobodyknows 21.02.2018 11:49

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363080)
Das Thema ist folgendes: Es ist hirnrissig, die Meinung von Menschen ändern zu wollen - und darum geht es im politischen Geschäft - indem man sie spüren lässt, dass man sie verachtet.

Bedeutet deine obige Antwort in der Folge dann nicht, dass man im politischen Geschäft wirren Gedanken und diffusen Unbehangen nicht mit Argumenten und durch nachfragen entgegentreten darf? Muss ich jemanden der sich verachtet fühlt in dem Glauben lassen und darf ihn nicht darauf hinweisen dass auch er grundsätzlich geachtet ist, aber sich momentan mit seinen "Argumenten", seiner Vorgehensweise und Gedanken auf dem Holzweg befindet? :confused:

Gruß
N. :Huhu:

schnodo 21.02.2018 11:52

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363087)
Bedeutet deine obige Antwort in der Folge dann nicht, dass man im politischen Geschäft wirren Gedanken und diffusen Unbehangen nicht mit Argumenten und durch nachfragen entgegentreten darf?

"Du bist Abschaum" ist kein Argument.

MattF 21.02.2018 11:54

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363083)
Ich vermittel meinen Kindern: studiere, das ist immer noch das Beste. Von einem sozialen Aufstieg rede ich gar nicht mehr. ("Meine Kinder sollen es mal besser haben").


Wie viel besser sollen sie es auch noch haben?

Die Luft nach oben wird dünner.

Auf der einen Seite will man, dass es seinen Kindern besser geht, auf der anderen Seite kritisieren viele den Konsumismus unserer Gesellschaft. Da passt auch vieles in der Logik nicht zusammen.

In meinen Augen müssten wir eigentlich fordern: Unserern Kindern muss es materiell schlechter gehen, in dem Sinne, dass sie viel weniger Energie und Resourcen verbrauchen.

Wenn ein Mittelstandsfamilie Heute z.b. eine Flugreise pro Jahr macht (Mallorca oder evtl. sogar Karibik) dann werden unsere Kinder das vielleicht eines Tages nicht mehr können und nur noch Bahnreisen.

Die große Frage ist aber dann auch: Geht es ihnen dadurch schlechter?

Wenn in Zukunft nicht mehr jeder 2. Deutsche ein eigenes Auto hat, geht es den Deutschen dann schlechter?

Wenn man nur noch die Hälfte der Fleischmengen essen würde. Ginge es uns dann schlechter?

Klugschnacker 21.02.2018 11:59

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363083)
Eine fatale Entwicklung.... Ich gebe zu, dass ich solche Tendenzen auch bei mir manchmal spüre. Leistung muss sich lohnen.

Sie lohnt sich ja auch. Zukunftssicherer Job, Wohnort in einer der wirtschaftlich stärksten Gegenden Deutschlands, eine ordentliche Wohnung für die Familie, Abitur und später zahllose Möglichkeiten zur Ausbildung für die Kinder (kostenlos), gute Krankenversicherung für moderate Beiträge (Papa zahlt ein, die ganze Familie ist automatisch mitversichert), sichere Rente, Auto vor der Tür, mehrmals im Jahr Urlaub im Ausland.

Und alles das, ohne sich die Hände schmutzig zu machen oder das mindeste unternehmerische Risiko zu tragen. Ich bin überzeugt, dass für 99,99% der Menschen auf der Welt so das Schlaraffenland aussieht.

Mir scheint, dass es in Deutschland mitunter zu hohe Erwartungen gibt.

Nobodyknows 21.02.2018 12:29

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1363089)
"Du bist Abschaum" ist kein Argument.

:confused: Das "Abschaum" wurde jetzt wo von wem in welchem Kontext verwendet? :confused:

Gruß
N. :Huhu:

qbz 21.02.2018 12:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363062)
Kommen die Gutverdiener hier nicht etwas schlecht weg?

In aller Regel steht hinter einem guten Gehalt auch eine entsprechende Leistung. Ein Ingenieur mit Verantwortung bekommt in Deutschland keinen Cent geschenkt. Gleichwohl landet die Hälfte seines Einkommens in der Gemeinschaftskasse (Steuern und Abgaben).

Wird Deutschland umso gerechter, je mehr wir von diesen Einkommen umverteilen? Ich bin da nicht so sicher. Jedenfalls fehlt mir gelegentlich etwas der Respekt vor Leuten, die sich mit Fleiß und guter Ausbildung ihren Wohlstand erarbeiten. Soziale Gerechtigkeit muss auch für sie gelten.

Das Problem ist doch nicht das Einkommen eines Ingenieurs und seine Besteuerung. Man schürt bewusst die Angst, Linke würden die Mittelschicht wie Ingenieure stärker besteuern und spielt Mittelschicht und Arme gegeneinander aus (Motto: divide et impera).

Die Probleme liegen darin,
dass der Unterschied zwischen den Einkünften aus Kapitalvermögen und Arbeit in DE und weltweit wächst zugunsten des (Finanz)Kapitals (auch der Ingenieur verdient immer weniger im Vergleich zu den grossen Kapitalbesitzer),
dass diese Ungleichheit stark zugenommen hat,
dass dieser Kapitalbesitz in erster Linie vererbt wird (feudalähnliche Strukturen),
dass es keine Durchlässigkeit mehr gibt zwischen der Mehrheit der Arbeitenden, der Mittelschicht und den Vermögenden (Spitzenverdiener).

Einfach mal diese beiden Artikel lesen:

ungleichheit-was-im-neuen-report-von-thomas-piketty-steht

ungleichheit-privatisierung-thomas-piketty-studie

Im Ländervergleich schneiden DE und Europa inbezug auf die Ungleichheit allerdings besser als die meisten anderen ab, das stimmt.

"In Deutschland hat die untere Hälfte der Verdiener laut Charlotte Bartels vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) deutlich an Anteil am Gesamteinkommen verloren. "In den sechziger Jahren verfügten sie noch über etwa ein Drittel, heute sind es noch 17 Prozent", sagte die Wissenschaftlerin, die für die Auswertung der deutschen Daten zuständig war. "Einschließlich Sozialtransfers, die mit den Bruttoeinkommen nicht erfasst werden, sehen die Zahlen für die unteren Einkommen vermutlich aber besser aus."

Die grösste Ungleichheit besteht da, wo in den vergangen Jahren Kriege geführt wurden, im Nahen Osten. Letztlich gefährdet eine solche Einkommensschere die Demokratie und den Frieden.

keko# 21.02.2018 12:52

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363091)
Sie lohnt sich ja auch. Zukunftssicherer Job, Wohnort in einer der wirtschaftlich stärksten Gegenden Deutschlands, eine ordentliche Wohnung für die Familie, Abitur und später zahllose Möglichkeiten zur Ausbildung für die Kinder (kostenlos), gute Krankenversicherung für moderate Beiträge (Papa zahlt ein, die ganze Familie ist automatisch mitversichert), sichere Rente, Auto vor der Tür, mehrmals im Jahr Urlaub im Ausland.

Und alles das, ohne sich die Hände schmutzig zu machen oder das mindeste unternehmerische Risiko zu tragen. Ich bin überzeugt, dass für 99,99% der Menschen auf der Welt so das Schlaraffenland aussieht.

Mir scheint, dass es in Deutschland mitunter zu hohe Erwartungen gibt.

Den von meinen Eltern erhofften Sprung habe ich ja vollbracht. Es geht mir besser als ihnen. Aber mir ging es um den Ausblick. Den Sprung von mir auf die kommende Generation. Es ist ja nicht so, dass nun im Jahr 2017 alles perfekt ist. Noch mehr Fahrzeuge und noch mehr Urlaube ist wahrscheinlich Blödsinn. Aber wie wäre es mit einer Reduzierung der Arbeitszeit, bezahlbaren Wohnraum, eine saubere Stadt?

keko# 21.02.2018 13:33

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1363090)

In meinen Augen müssten wir eigentlich fordern: Unserern Kindern muss es materiell schlechter gehen, in dem Sinne, dass sie viel weniger Energie und Resourcen verbrauchen.

Warum? Ich bin hocheffizient. Mit unsere Arbeit jagen wir den letzten Arbeiter aus der Fabrik. Alles wird digitalisiert, gleichzeitiig kann ich mir kein Mittelkasse-Mercedes aus dieser Fabrik leisten (Cash). Wer sackt die Gewinne ein? Ein perverses System. Ich sehe nicht im Geringsten ein, dass es unseren Kinder schlechter gehen soll.

Körbel 21.02.2018 14:24

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1363083)
Ich vermittel meinen Kindern: studiere, das ist immer noch das Beste.

Danke, da machst du gleich mal das gesamte deutsche Handwerk,
aber mal so richtig nieder!

Irgendwann sitzen dann lauter Akademiker in deutschen Wohnzimmern und warten 3 Wochen auf den 70-jährigen Dachdecker, Heizungsinstallateur oder Elektriker.:Huhu:

Mirko 21.02.2018 14:53

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1363135)
Danke, da machst du gleich mal das gesamte deutsche Handwerk,
aber mal so richtig nieder!

Irgendwann sitzen dann lauter Akademiker in deutschen Wohnzimmern und warten 3 Wochen auf den 70-jährigen Dachdecker, Heizungsinstallateur oder Elektriker.:Huhu:

Das stimmt, aber ihr habt beide recht! Handwerk ist toll und wird gebraucht. Meinen Töchtern werde ich trotzdem deutlich davon abraten ein Handwerk wie Frisörin zu erlernen! Handwerk bedeutet mittlerweile viel Arbeit für wenig Geld.

Entweder was lernen in der Industrie (Mercedes, Bosch und BASF zahlen ja wirklich gut) oder eben studieren! Das meiste andere wird man später bereuen. So tolle Berufe wie Schreiner und Zimmermann kann man echt nicht mehr lernen, wenn man vor hat mal eine Familie zu gründen.
Ich hab haufenweise Handwerker auf Schicht in der BASF, die ungelernt auf Schicht das doppelte verdienen wie in ihrem gelernten Beruf.

Körbel 21.02.2018 15:09

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1363142)
So tolle Berufe wie Schreiner und Zimmermann kann man echt nicht mehr lernen, wenn man vor hat mal eine Familie zu gründen.
Ich hab haufenweise Handwerker auf Schicht in der BASF, die ungelernt auf Schicht das doppelte verdienen wie in ihrem gelernten Beruf.

Tja und woran liegt es?
Auch an der beschissenen Regierungsarbeit der letzten 20 Jahre.
Handwerk und Mittelstand wurden über jahrzehnte lang so dermassen vernachlässigt und durften bluten.
Da gab es keine Steuervergünstigungen, geht ja nicht, mal schnell den Betrieb hinter die Wolga zu karren und dort billiger zu produzieren.
Die Industriebetriebe wurde gebauchpinselt und die Handwerksbetriebe wurden ständig nur in die Eier getreten.

Ich kenne noch einige aus meinem Beruf die jetzt Ingenieure sind, die kloppen unbezahlte Überstunden wie die irren und sehen ihre Kinder nur nachts noch schlafend im Bett liegen.

Als Handwerker hat man um 4, 5 oder 6 Uhr Feierabend.;)
Btw, ich würde immer wieder mein Handwerk erlernen.
Das Handwerk hat goldenen Boden!:Huhu:

Klugschnacker 21.02.2018 15:12

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1363105)
Die Probleme liegen darin, dass der Unterschied zwischen den Einkünften aus Kapitalvermögen und Arbeit in DE und weltweit wächst zugunsten des (Finanz)Kapitals ...

Wollen denn die arbeitenden Menschen überhaupt eine Beteiligung am Gewinn?

Wer hier sofort "Ja!" ruft, sollte bedenken, dass damit auch eine Beteiligung am Verlust einhergeht. Wäre ein durchschnittlicher Angestellter der Deutschen Bank bereit, ein Jahr oder länger kein Geld zu verdienen, sondern sogar noch welches zu verlieren, sofern das Unternehmen Verlust macht? Ich habe da meine Zweifel.
:Blumen:

drullse 21.02.2018 15:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363146)
Wäre ein durchschnittlicher Angestellter der Deutschen Bank bereit, ein Jahr oder länger kein Geld zu verdienen, sondern sogar noch welches zu verlieren, sofern das Unternehmen Verlust macht?

Du meinst so wie der Vorstand, dessen Boni trotz Verlusten noch ansteigen?

Ich glaub, da hätte kein durchschnittlicher Angestellter ein Problem mit. :Huhu:

drullse 21.02.2018 15:26

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1363142)
Entweder was lernen in der Industrie (Mercedes, Bosch und BASF zahlen ja wirklich gut)

NOCH zahlen sie wirklich gut. keko hat da schon Recht: die Digitalisierung wird etliche dieser Jobs kosten, egal wie gut die Menschen qualifiziert sind und was sie verdienen.

Körbel 21.02.2018 15:43

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1363150)
........... die Digitalisierung wird etliche dieser Jobs kosten, egal wie gut die Menschen qualifiziert sind und was sie verdienen.

Aber nicht im Handwerk.:dresche
Schon mal versucht mit nem Computer ne Steckdose einzustemmen, das Kabel zu verlegen und anzuklemmen?
Selbst Brot backen, geht nicht digitalisiert!
Haare schneiden auch nicht!

Es werden noch Zeiten kommen, da predigen dann wieder die Väter:
"Kind lerne was anständiges und geh ins Handwerk"!:cool:

Klugschnacker 21.02.2018 15:43

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1363148)
Du meinst so wie der Vorstand, dessen Boni trotz Verlusten noch ansteigen?

Nein, meinte ich nicht. Mir ging es darum, ob der normale Angestellte wirklich Lust hat, das unternehmerische Risiko mitzutragen.

Körbel 21.02.2018 15:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363156)
Mir ging es darum, ob der normale Angestellte wirklich Lust hat, das unternehmerische Risiko mitzutragen.

Teilweise trägt er das doch mit,
läuft der Laden beschissen, geht in Konkurs, ist der Arbeitsplatz flöten.
Das scheint mir genug Risiko!

Bin aber auch dafür, wenn es richtig gut läuft, das der AN auch eine Extra-Vergütung bekommt!:Huhu:

drullse 21.02.2018 15:50

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1363155)
Aber nicht im Handwerk.:dresche
Schon mal versucht mit nem Computer ne Steckdose einzustemmen, das Kabel zu verlegen und anzuklemmen?
Selbst Brot backen, geht nicht digitalisiert!
Haare schneiden auch nicht!

Es werden noch Zeiten kommen, da predigen dann wieder die Väter:
"Kind lerne was anständiges und geh ins Handwerk"!:cool:

Warte einfach ab, welche Maßnahmen der Digitalisierung auch das Handwerk aufrollen.

Ich hab in der täglichen Praxis schon solche Beispiele, wo Dinge, für die man bisher einen Handwerker mehrere Stunden beschäftigt in wesentlich geringerer Zeit erledigt. Was meinst Du, was die Firma dann tut? Die Leute trotzdem weiter beschäftigen?

Wenn der Rasenmäherroboter preiswerter als der Gärtner ist, was wird wohl genommen?

Und meinst Du tatsächlich, einfache Haarschnitte sind in Zeiten, wo ich ganze Häuser aus dem 3D-Drucker holen kann nicht maschinell darstellbar?

drullse 21.02.2018 15:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1363156)
Nein, meinte ich nicht. Mir ging es darum, ob der normale Angestellte wirklich Lust hat, das unternehmerische Risiko mitzutragen.

Ist mir schon klar. Nur stellt sich halt die Frage, warum er das überhaupt tun sollte, wenn es sonst ja auch keiner tut?

Die Beteiligung am Unternehmenserfolg hat sich trotzdem (nachweislich) in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert.

Klugschnacker 21.02.2018 15:57

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1363157)
Teilweise trägt er das doch mit, läuft der Laden beschissen, geht in Konkurs, ist der Arbeitsplatz flöten. Das scheint mir genug Risiko!

Läuft eine Kneipe schlecht, droht dem Besitzer häufig der Ruin, während seine Kellnerinnen nur die Arbeitsstelle wechseln und fortan in einer anderen Kneipe arbeiten.

Wäre es aus der Perspektive des Kneipiers gerecht, die Kellnerinnen am Gewinn zu beteiligen, nicht jedoch am Verlust?
:Blumen:

schnodo 21.02.2018 16:11

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1363100)
:confused: Das "Abschaum" wurde jetzt wo von wem in welchem Kontext verwendet? :confused:

Das entspricht dem Tonfall, in dem Du von AfD-Anhängern und einigen anderen Gruppen sprichst. Vielleicht schaust Du Deine gesammelten Werke nochmal durch, um Deine Erinnerung aufzufrischen. ;)

keko# 21.02.2018 16:13

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1363155)
Aber nicht im Handwerk.:dresche
Schon mal versucht mit nem Computer ne Steckdose einzustemmen, das Kabel zu verlegen und anzuklemmen?
Selbst Brot backen, geht nicht digitalisiert!
Haare schneiden auch nicht!

Wenn die Digitalisierung auch die gutbezahlten Jobs frisst (und das wird sie), wird nur keiner mehr 80€ für eine Handwerkerstunden hinlegen können.


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