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schnodo 23.12.2018 08:09

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1427021)
Andererseits ist das Thema hier gut untergebracht.

Na dann: Herr Relotius hat es wohl noch schlimmer getrieben als bisher bekannt. Ich muss zugeben, dass ich fast jeder anderen Publikation zugetraut hätte, ein derartiges Verhalten eines Journalisten nicht zu bemerken. Beim Spiegel hätte ich - trotz des Qualitätsverlustes, der sich über die Jahre manifestiert hat - gesagt, es ist ausgeschlossen. So kann man sich täuschen - oder vielleicht sollte ich aus gegebenem Anlass besser "irren" schreiben. ;)

Reporter täuschte Leser offenbar mit Spendenaufruf
Zitat:

Gegen den ehemaligen SPIEGEL-Redakteur Claas Relotius gibt es neue Vorwürfe. Er hat offenbar Leser ermuntert, Geld für Protagonisten seiner Texte zu spenden. Das Geld sei auf seinem Privatkonto gelandet.

keko# 23.12.2018 11:04

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1427026)
Na dann: Herr Relotius hat es wohl noch schlimmer getrieben als bisher bekannt. Ich muss zugeben, dass ich fast jeder anderen Publikation zugetraut hätte, ein derartiges Verhalten eines Journalisten nicht zu bemerken. ...

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung geht heute im Feuilleton auf die Frage ein, ob er Einzeltäter war oder es letztenlich an der Logik des Systems lag.
Die FAS hat in den letzten Jahren mehrere Artiklen von ihm veröffentlicht.
Sein erzählerischer, bildhafter Stil wurde jungen Journalisten als vorbildlich gelehrt.

Helios 23.12.2018 11:44

joh meiii - jedes Jahr am 24. muß ich mir das Trauma meiner Frau anhören, als sie den Fake mit dem Weihnachtsmann endlich geschnallt hat - ich glaub heute noch nicht, das der May's Kalle nicht im Wilden Westen war - was soll's?? ;)

noam 23.12.2018 12:53

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1427055)
was soll's?? ;)

Das ist eine berechtigte Frage. Wenn ich Medien als reine Unterhaltung begreife, dann ists tatsächlich egal. Aber Medien sind eben dazu da, einem informativen Zugang zu einer Welt zu gewähren, die einem ansonsten Verschlossen bleibt. Dies hat zur Folge, dass man über einen emotionalen Zugang beim Leser Gefühle weckt, die sein Verhalten beeinflussen.

Soll heißen, dass man zB über die Berichterstattung über die Vermüllung der Welt, Klimawandel, Naturkatastrophen, Umweltbewusstsein schafft. Wie man über die Berichterstattung über die Situation der Menschen in Afrika Mitgefühl für "Flüchtlinge" rührt. Usw. Wenn man diese Reportagen als Fakt versteht, führt das eben zu subjektiven (Wahl)Verhaltensänderungen. Das ist vergleichbar mit dem Unterschied Bericht vs. Kommentar.

Darüber hinaus sollen die Medien ua Kontrollorgan (die vierte Gewalt) über die Politik sein. Wenn ich nicht mehr verlässlich weiß, ob der Bericht den ich lese eine erfundene Geschichte oder tatsächlich so passiert ist, dass können die Medien diese Rolle nicht mehr erfüllen.

Und wieder Wasser auf die Mühlen der Lügenpresseschreier. Allein mir fehlt der Glaube, dass dies ein bedauerlicher Einzelfall ist und sich nicht quer durch die Medienlandschaft zieht.

trithos 23.12.2018 14:43

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1427060)
Soll heißen, dass man zB über die Berichterstattung über die Vermüllung der Welt, Klimawandel, Naturkatastrophen, Umweltbewusstsein schafft. Wie man über die Berichterstattung über die Situation der Menschen in Afrika Mitgefühl für "Flüchtlinge" rührt. Usw. Wenn man diese Reportagen als Fakt versteht, führt das eben zu subjektiven (Wahl)Verhaltensänderungen. Das ist vergleichbar mit dem Unterschied Bericht vs. Kommentar.

Darüber hinaus sollen die Medien ua Kontrollorgan (die vierte Gewalt) über die Politik sein. Wenn ich nicht mehr verlässlich weiß, ob der Bericht den ich lese eine erfundene Geschichte oder tatsächlich so passiert ist, dass können die Medien diese Rolle nicht mehr erfüllen.

Ich verstehe Deine Argumente, möchte aber darauf hinweisen, das die journalistische Form der Reportage selbstverständlich auf Fakten beruhen muss. Der Spiegel-"Journalist" hat eben nicht Reportagen geschrieben, sondern - wenn man so will - "literarische Kurzgeschichten". Natürlich ist eine Reportage in gewissem Sinne subjektiv, weil der Reporter die Fakten durch eigene Eindrücke ergänzt. (Auf Wikipedia findet sich eine gute Kurzbeschreibung der "Reportage".) Aber natürlich muss die Reportage auf Fakten beruhen. Und in diesem Sinne ist eine Reportage kein Kommentar. "Idealerweise erzählt er (der Reporter, Anm.), ohne dabei zu werten oder zu kommentieren, auch nicht durch Weglassen ..."

Dein Anspruch an die Medien ist natürlich völlig richtig. Und die selbstkritische Reaktion des Spiegels zeigt mMn, dass die Spiegel-Redaktion diesen Anspruch auch hat. Und auch aus meiner Sicht hätte das dem Spiegel nicht passieren dürfen! Trotzdem gibt es keinen Grund für Generalverdacht, und zwar nicht zuletzt aus einem ganz praktischen Grund:

Der Spiegel-"Journalist" hat sich mit Themen beschäftigt, die weit weg, sehr speziell und sehr schwer im Detail zu prüfen waren. Der Großteil der Nachrichten, Reportagen, Interviews, usw. in unseren Zeitungen ist aber anders gelagert. Wenn man einen kleinen Fehler in einer Nachricht aus einem kleinen Dorf macht, hat man am nächsten Tag zehn empörte E-Mails von dort bekommen, natürlich gleich cc an den Chef. Wenn man einen Fehler in einem Interview macht, hat man am nächsten Tag den Interviewten am Telefon oder gleich dessen Rechtsanwalt....

Nicht umsonst sagen alte Hasen im Journalismus gerne, dass man das Handwerk in der Chronik-Redaktion oder im Sport lernen soll. Denn wer dort Fehler macht oder schlampig arbeitet, bekommt das direkt durch verärgerte Leser unter die Nase gerieben. In einem Leitartikel die Psyche des US-Präsidenten zu analysieren, ist ungefährlich. In einer kleinen Nachricht den Namen der vom Baum geretteten Katze falsch zu schreiben, kann eine Journalisten-Karriere beenden :Cheese:

Also: ich will den Spiegel nicht verteidigen, meine aber, dass es gute Gründe gibt, nicht alle Medien und Journalisten unter Generalverdacht zu stellen.

MattF 23.12.2018 22:17

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1427060)
Darüber hinaus sollen die Medien ua Kontrollorgan (die vierte Gewalt) über die Politik sein. Wenn ich nicht mehr verlässlich weiß, ob der Bericht den ich lese eine erfundene Geschichte oder tatsächlich so passiert ist, dass können die Medien diese Rolle nicht mehr erfüllen.


Das ergibt sich aber aus dem was ich lese.

Wenn ich eine Reportage lese über einen Syrer, der sich irgendwem anschließt. dann ist klar dass das keine allgemeingültige Aussage hat, sondern eine Geschichte über einen Syrer ist.

Wenn der Hr. Relotius über mich geschrieben hätte, wäre das genauso (ir)relevant.

Wenn ich eine Bericht über eine Kleinstadt im mittleren Weste lese, ist das ein Bericht über eine Kleinstadt, 100 km weiter die nächste Stadt, in der kann es ja wieder komplett anders aussehen.

Das sollte einem verständigen Leser, der eine Schule besucht hat klar sein.


Wobei ich zugebe, der Spiegel hat damit Auflage zu machen versucht. Und damit kann sich der Spiegel hier auch nicht so leicht rausreden, wie er das jetzt versucht.

Dazu sind die ganzen Journslistenpreise natürlich komplett für den Arsch.
Und richtig ist auch, den Jungjournalisten wurde sowas zum Teil als Vorbild vorgehalten.

Jetzt (leider im Nachhinein) kommt auf die FAZ dahinter dass das falsch war.

Was man aber auch sagen muss: Ich kenne diesen Typ nicht, ich hab nichts von ihm gelesen, irgendwo hat der auch in einer Nische (neudeutsch Blase) gelebt. In der Blase der "ausgezeichneten" Reportagen.

Das jetzt als Untergang des Journalismus zu verkaufen ist auch komplett falsch.

Kido 03.01.2019 00:48

Zitat:

Zitat von Bommel91 (Beitrag 1427979)
Trotzdem weiß ich, dass dein Post ausländerfeindlich ist und das toleriere ich nicht. Alleine schon die Aussage "Auch wird von Arbeitskräften gesprochen. Was sollen das für Arbeitskräfte sein? Viele von denen sind doch eher schwach gebildet. Und selbst die die gut gebildet sind sollten doch lieber in den Ländern bleiben um das Land auf zu bauen." ist unter aller Kanone.

syrische Frauen wollen, dass syrische Männer nach Syrien zurück kommen, weil der Krieg vorbei ist.

Ich hoffe jetzt kommt ein Sturm der Entrüstung von Dir.
Diese rassistischen und ausländerfeindlichen syrischen Frauen!
Wie können Sie es wagen ihre Männer zurück zu fordern damit sie das Land wieder aufbauen.
So etwas ist einfach nicht zu fassen und behaupten auch noch einige hätten sich vor dem Militärdienst gedrückt. Was fällt diesen Frauen nur ein so etwas fremdenfeindliches von sich zu geben.
Jetzt müssen syrische Frauen schwere Männerarbeit verrichten und klassische Männer Jobs übernehmen. Diese ausländerfeindliche Frau!

Nicht wahr lieber Bommel siehst du genauso wie ich!

*Sarkasmus Modus aus!

Wegen so Sportskannonen wie Dir suche ich mir mitlerweile andere Spielplätze!

Bommel91 03.01.2019 09:52

Zitat:

Zitat von Kido (Beitrag 1428284)
syrische Frauen wollen, dass syrische Männer nach Syrien zurück kommen, weil der Krieg vorbei ist.

Wegen so Sportskannonen wie Dir suche ich mir mitlerweile andere Spielplätze!

Schade, dass Du trotzdem wieder hier gepostet hast.


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