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Nepumuk 25.07.2024 08:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1752255)
Hier wie da, also worüber wir nicht diskutieren sollen: das Kind ist längst in den Brunnen gefallen. Es wird keine Lösung mehr geben, mir der alle zufrieden sein werden, sondern Kompromisse.
Oder glaubst du, mit dieser Strategie endet das? Die Kinder, die heute ihre toten Eltern ausgraben, sind die Terroisten von morgen.

Das muss nicht so ein. In Europa haben wir nach Ende des zweiten Weltkriegs nun auch die Aussöhnung zwischen den Völkern geschafft. Auch damals sind viele unschuldige Zivilisten gestorben, auch damals gab es Kriegsverbrechen. Trotzdem gab es dann irgendwann ein Einsehen, dass es so nicht weiter gehen kann. Die Lage der Palästinenser erinnert mich in großen Teilen an die Lage der Deutschen zum Ende des Krieges. Die Niederlage ist offensichtlich, aber trotzdem hält man an der eigenen verbrecherichen Führung fest, bis in den Untergang.
Man kann nur hoffen, dass die Palästinenser endlich aufwachen. Die haben den Schlüssel zum Frieden in der Hand.

TriVet 25.07.2024 08:51

das hatten wir doch alles schon, mehrfach.
es ist einfach ein unglaublich kompliziertes geflecht.
und in einfachster manier mit einem schwarz-weiß-denken die einen zu den bösen zu erklären und die anderen zu den guten (egal welche seite wie), ist unangebracht und hilft nicht weiter.
ich selbst hoffe auf eine zwei-staaten-lösung, dass erstmal halbwegs ruhe einkehren kann.

keko# 25.07.2024 08:58

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1752258)
Das muss nicht so ein. In Europa haben wir nach Ende des zweiten Weltkriegs nun auch die Aussöhnung zwischen den Völkern geschafft. Auch damals sind viele unschuldige Zivilisten gestorben, auch damals gab es Kriegsverbrechen. Trotzdem gab es dann irgendwann ein Einsehen, dass es so nicht weiter gehen kann. ....

Warum gab es dieses Einsehen?

Deutschland hatte vor Hitler Heisenberg, Einstein und andere. Es war wissenschaftlich ein führendes Land. Es war kultiviert und zivilisiert. Dann kamen die Weltkriege und Hitler. Aber letzendlich warteten die Menschen doch auf die Befreiung.

Kann man das auf auf den Konflikt im Nahen Osten übertragen?

qbz 25.07.2024 09:26

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1752253)
Oder seid ihr der Meinung Israel solle die Angriffe auf ihr Land und ihre Bevölkerung einfach erdulden?

Ich bin der Meinung, die rechtsextreme, rassistische und kriegsverbrecherisch handelnde iisraelische Regierung hätte schon vor Monaten einen Deal mit Hamas über die Freilassung von Geiseln, einen *Waffenstillstand* und ein Ende des Krieges vereinbaren müssen wie es auch sehr viele liberale Israelis fordern. Die EU und die USA hätten per Verbot von Waffenlieferungen an Israel entsprechenden Druck auf die israelische Regierung ausüben sollen. Das Kriegsziel, die Hamas zu zerstören, ist abgesehen von der natürlich auch der Regierung bekannten Unrealisierbarkeit ein Vorwand für den Genozid in Gaza. Möglicherweise setzt die israelische Regierung die Kriegsverbrechen ungehindert fort, bis Trump Präsident ist, um dann Teile in Gaza völkerrechtswidrig zu besiedeln wie im Westjordanland. Pläne dafür haben die Rechtsextremen in Israel in der Schublade.

Insgesamt steht das militärische, repressive, mörderische Vorgehen der israelischen Regierung gegen die Zivilbevölkerung, Kinder und Frauen in keinem Verhältnis mehr zum verbrecherischen Überfall der Hamas und es finden ständig Verletzungen des Völker- und Kriegsrechtes statt. Israel ignoriert alle UNO Sicherheitsratsbeschlüsse für einen sofortigen Waffenstillstand und die Einhaltung des Völkerrechtes, ohne dass der Sicherheitsrat durchsetzungskräftige Massnahmen wegen des USA Vetos beschliessen kann.

Schwarzfahrer 25.07.2024 09:49

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1752264)
Ich bin der Meinung, die rechtsextreme, rassistische und kriegsverbrecherisch handelnde iisraelische Regierung hätte schon vor Monaten einen Deal mit der unmenschlichen, rassistischen, mörderischen, ihr eigenes Volk verachtenden Hamas über die Freilassung von Geiseln, einen *Waffenstillstand* und ein Ende des Krieges vereinbaren müssen wie es auch sehr viele liberale Israelis fordern.

Wenn Du schon die eine Seite mit tollen Adjektiven versiehst, ist es nur angemessen, die andere Seite ebenso mit dem zu schmücken, was ihm zusteht.

Ansonsten finde ich es faszinierend, wenn einerseits schon die geringste gemeinsame Abstimmung mit der AfD auf Kommunalebene zur Sünde gebrandmarkt werden kann, aber gleichzeitig es absolut o.k. ist, sich für zwingende Verhandlungen mit einer Mörderbande einzusetzen, die sich noch nie an eine Vereinbarung gehalten hat. Für mich passt das nicht gut zusammen.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1752264)
Die EU und die USA hätten per Verbot von Waffenlieferungen an Israel entsprechenden Druck auf die israelische Regierung ausüben sollen.

Wurde jemals ein Krieg zur beidseitigen Zufriedenheit beendet, weil man einer Partei keine Waffen geliefert hat? Überlege mal den Unterschied: was passiert, wenn man Israel alle Waffen wegnimmt, und was, wenn man der Hamas alle Waffen wegnimmt? Wenn es um Waffenverbote geht, wäre es hilfreicher, alle Waffenlieferungen and die Hamas zu beenden (bzw. diese schon in den letzten 15 Jahren zu verhindern).
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1752264)
Das Kriegsziel, die Hamas zu zerstören, ist ein Vorwand für den Genozid in Gaza.

Nein, das Sterben in Gaza ist ein bedauerlicher Nebeneffekt des wichtigen Kriegsziels, die Hamas zu zerstören. Das Ausmaß des Sterbens hat überwiegend die Hamas zu verantworten. da sie die zivilen Strukturen als Schutzschild nutzen (und die hohen Zahlen von Toten für ihre Propaganda brauchen).
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1752264)
Insgesamt steht das militärische, repressive, mörderische Vorgehen Israels gegen die Zivilbekölkerung, Kinder und Frauen in keinem Verhältnis mehr zum verbrecherischen Überfall der Hamas

Es ging auch nie darum für 1000 zivile israelische Opfer 1000 arabische Zivilisten zu töten. Es geht darum, zu verhindern, daß die Hamas jemals wieder sowas veranstaltet. Und im Unterschied zu der Hamas (und den sie damals begleitenden Zivilisten) morden die Israelis nie einfach mit Lust am Morden Zivilisten, sondern sie bekämpfen Krieger, die sich gezielt unter ihre eigenen Zivilisten mischen. Die Israelis treiben ein Vielfaches an Aufwand, um die Zivilisten zu schützen im Vergleich z.B. zur Bombardierung deutscher Städte gegen Ende des zweiten Weltkriegs. Sie können aber ebensowenig mitten drin aufhören, wie es die Alliierten damals nicht konnten.

Nepumuk 25.07.2024 09:54

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1752262)
Warum gab es dieses Einsehen?

Deutschland hatte vor Hitler Heisenberg, Einstein und andere. Es war wissenschaftlich ein führendes Land. Es war kultiviert und zivilisiert. Dann kamen die Weltkriege und Hitler. Aber letzendlich warteten die Menschen doch auf die Befreiung.

Kann man das auf auf den Konflikt im Nahen Osten übertragen?

Jedenfalls haben "wir" (also unsere Großväter) es geschafft, die so genannte Erbfeindschaft mit Frankreich zu beenden und nicht den nächsten Krieg anzuzetteln. Die Situation ist nicht vollständig vergleichbar, aber Elemente davon lassen sich davon schon auf den Nahen Osten übertragen. Machen wir uns nichts vor, die Palästinenser haben hoch gepokert und verloren. Die können den Weg jetzt weiter gehen, wird aber alles nur noch schlimmer.

Die Zweit-Staaten-Lösung haben sie verspielt. Mit viel Glück ist vielleicht noch eine Südtirol-Lösung drin, mit palästinensischen Autonomie-Gebieten in einem israelischen Staat. Mehr sehe ich nicht. Die Alternative wäre die vollständige Vertreibung der Palästinenser aus dem Gaza-Streifen und Anektion des Gebietes durch Israel.

qbz 25.07.2024 10:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1752276)
Wenn Du schon die eine Seite mit tollen Adjektiven versiehst,.....

Deine Darstellung stimmt nicht mit den Berichten der UNO, mit den Beschlüssen der UNO und des Sicherheitsrates, mit unabhängigen Zeugen und Beobachter (wie z.B. im verlinkten Ärzte Report) und den Äussungen der internationalen Gerichte überein.

Schwarzfahrer 25.07.2024 10:02

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1752278)
Die Zweit-Staaten-Lösung haben sie verspielt. Mit viel Glück ist vielleicht noch eine Südtirol-Lösung drin, mit palästinensischen Autonomie-Gebieten in einem israelischen Staat. Mehr sehe ich nicht.

So ähnlich hätte ich es bis vor kurzem auch eingeschätzt. Die kürzlich verkündete Versöhnung von Hamas und Fatah macht auch diese Szenario unwahrscheinlicher, da ich fürchte, nicht die Hamas wird gemäßigter dadurch, sondern die Fatah radikaler.


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