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glaurung 10.01.2012 21:03

Zitat:

Zitat von Elbschleicher (Beitrag 696767)
.....Maximalsportler: Aufwand X für Erfolg Y (wobei Y durchs Talent und X i.d.R. durch die keifende Alte zu Hause begrenzt wird)............

Sehr geil. Danke. :Cheese: :Cheese:

Elbschleicher 10.01.2012 21:08

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 696777)
Sehr geil. Danke. :Cheese: :Cheese:

Daraus folgt notwendigerweie: Hast 'ne Alte, brauchste Talent. Wer letzteres nicht hat, sollte sich überlegen ersteres nicht anzuschaffen :Cheese:

glaurung 10.01.2012 21:10

Zitat:

Zitat von Elbschleicher (Beitrag 696782)
Daraus folgt notwendigerweie: Hast 'ne Alte, brauchste Talent. Wer letzteres nicht hat, sollte sich überlegen ersteres anzuschaffen :Cheese:

Von Vorteil ist sicher auch, sich ne Alte anzuschaffen, die gut und vor allem gerne kocht. :Cheese:

Elbschleicher 10.01.2012 21:14

Zitat:

Zitat von glaurung (Beitrag 696783)
Von Vorteil ist sicher auch, sich ne Alte anzuschaffen, die gut und vor allem gerne kocht. :Cheese:

Böser, böser Chauvi du :Huhu:

dude 10.01.2012 21:14

Zitat:

Zitat von Elbschleicher (Beitrag 696767)
Das ist in der Absolutheit falsch.

Nein, ist es nicht. Es ist ehrlich. Der Rest macht sich was vor.

Zitat:

a) Minimalsportler: möglichst wenig Aufwand, möglichst viel Erfolg.
Diesen gibt es nicht, weil die Relation nicht definierbar ist. Ich wuerde ihn daher eher "maessigen Breisportler" nennen.

Zitat:

b) Maximalsportler: Aufwand X für Erfolg Y (wobei Y durchs Talent und X i.d.R. durch die keifende Alte zu Hause begrenzt wird)
Der weitverbreitete Sportler auf dem Irrweg. Er taete sich meist einen Gefallen, einfach zu sporteln.

Zitat:

c) Optimalsportler: versucht aus seinen Möglichkeiten das Optimum herauszuholen durch die optimale Relation zwischen Aufwand X und Erfolg Y
Ich nenne solche Typen gerne "Sportler".

Zitat:

Was bist du? Eine Melange aus b) und c)?
Ich bin immer auf der Suche nach meinen absoluten Grenzen.

Zitat:

Warum verurteilst du es, wenn jemand mit 40 km einen sub3-Marathon laufen will und das für sich proklamiert? Entweder er schafft es oder er schafft es nicht, so what?
Natuerlich "so what". Jedem Tierchen und so. Ich finde das halt langweilig. In Deiner Jugend nannte man solche Leute "Turnbeutelvergesser".

Zitat:

Und nein: es gibt Abkürzungen, mir fallen spontan zwei ein. Auf eine habe ich Einfluss, auf die andere nicht.
Drogen sind keine Abkuerzung sondern Raubbau am Koerper und Beschiss. Talent ist keine Abkuerzung zum persoenlichen Maximum.

schoppenhauer 10.01.2012 21:15

Zitat:

Zitat von Elbschleicher (Beitrag 696767)
Der Rest ist richtig. Was du illustrierst ist ein Typus Sportler, angelehnt ans Ökonomische Prinzip gibt's wohl dergestalt drei:

a) Minimalsportler: möglichst wenig Aufwand, möglichst viel Erfolg.

b) Maximalsportler: Aufwand X für Erfolg Y (wobei Y durchs Talent und X i.d.R. durch die keifende Alte zu Hause begrenzt wird)

c) Optimalsportler: versucht aus seinen Möglichkeiten das Optimum herauszuholen durch die optimale Relation zwischen Aufwand X und Erfolg Y

Leider komplett falsch, Einführung in die BWL nicht bestanden.

A) Minimum-Sportler: Gegebenes Ziel mit minimalem Aufwand.
B) Maximum-Sportler: Fixierter Aufwand, maximaler Erfolg.
C) Optimum-Sportler: Ist zwar witzig formuliert, aber inhaltlich Käse. Den gibt es so nicht.

Dude ist tendenziell Typ A. Er will keine leeren Kilometer machen um seine Sub 2:30 zu schaffen.

Elbschleicher 10.01.2012 21:23

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 696790)
Leider komplett falsch, Einführung in die BWL nicht bestanden.

A) Minimum-Sportler: Gegebenes Ziel mit minimalem Aufwand.
B) Maximum-Sportler: Fixierter Aufwand, maximaler Erfolg.
C) Optimum-Sportler: Ist zwar witzig formuliert, aber inhaltlich Käse. Den gibt es so nicht.

Dude ist tendenziell Typ A. Er will keine leeren Kilometer machen um seine Sub 2:30 zu schaffen.

Recht hast du. Habe aus meinem Politik-LK rekapituliert. Das erklärt das Ergebnis der Klausur, und das erklärt warum ich nicht BWL studiere. Zum Glück schrieb ich "angelehnt", das lässt viel Beurteilungsspielraum ;)

niksfiadi 10.01.2012 21:37

@Dude: Trainierst Du nach einem Zyklus, bzw planst Du die Erholung?

Keifende Alte und Kinder sind bestenfalls eine Ausrede. Wer (wirklich) will der kann und wer intelligent genug ist bringt das auch mit seiner Familie ins Reine.

Ich muss ehrlich sagen, dass mir Dude's Konzept (heuer) zusagt. Ich hatte letztes Jahr mit weniger km dafür viel Tempo sehr mäßigen Erfolg, heuer will ichs mal mit der Umfangskeule probieren. Bisherige Ergebnisse sprechen dafür. Im Hinterkopf ist nicht nur ein vernünftiger Frühjahrsmarathon, sondern auch die Idee, dass eine breite läuferische Grundlage nicht so schnell durch intensives Radtraining im Frühjahr im Eimer ist. Ein Versuch ists wert. Ergebnisse gibts aber erst im Frühjahr.

Nik

sybenwurz 10.01.2012 21:45

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 696804)
Keifende Alte und Kinder sind bestenfalls eine Ausrede.

Nichtmal das.
Da iss man doch gerade froh, zuhause weg zu sein...:Cheese:

dude 10.01.2012 21:50

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 696804)
@Dude: Trainierst Du nach einem Zyklus, bzw planst Du die Erholung?

Nein, Erholung ergibt sich.

Zitat:

Keifende Alte und Kinder sind bestenfalls eine Ausrede. Wer (wirklich) will der kann und wer intelligent genug ist bringt das auch mit seiner Familie ins Reine.
Zitat:

heuer will ichs mal mit der Umfangskeule probieren.
Umfang alleine bringt nix.

Zitat:

Ergebnisse gibts aber erst im Frühjahr.
2013? Es ist immer wieder ueberraschend wie wenig man innerhalb kurzer Zeit und wieviel innerhalb laengerer Zeit man erreichen kann.

Elbschleicher 10.01.2012 21:56

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696788)
Nein, ist es nicht. Es ist ehrlich. Der Rest macht sich was vor.

Du hast ursprünglich verquer formuliert, daher das Missverständnis. Richtig ist: mit 80 km erreicht man nicht sein persönlichen Optimum, es sei denn, alles darüber hinaus würde eine Verletzung nach sich ziehen.

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696788)
Ich bin immer auf der Suche nach meinen absoluten Grenzen.

Was'n fetter Popanz. Grenzen, wann oder woher weißt du, wo deine liegen? Bei 2:29? Das ist bloße Freiheits-Rhetorik: "Du kannst, wenn du nur willst!", jaja. Nein, richtig müsste es heißen: "Wenn du willst, dann mach' doch!"

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696788)
Natuerlich "so what". Jedem Tierchen und so. Ich finde das halt langweilig. In Deiner Jugend nannte man solche Leute "Turnbeutelvergesser".

Ich auch. Im Übrigen nennt man solche Leute in meiner Jugend(-sprache) "Opfer".

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696788)
Drogen sind keine Abkuerzung sondern Raubbau am Koerper und Beschiss. Talent ist keine Abkuerzung zum persoenlichen Maximum.

Intelligenz. Intelligentes Training. Ist das "Opfer" nur dumm genug, wird es ein Leben lang ein "Turnbeutelvergesser" bleiben.

Ausdauerjunkie 10.01.2012 22:05

Opfer, is eh klar;)

dude 10.01.2012 22:17

Zitat:

Zitat von Elbschleicher (Beitrag 696820)
Grenzen, wann oder woher weißt du, wo deine liegen?

Keine Ahnung. Ich suche weiter. Du?

Zitat:

Ich auch. Im Übrigen nennt man solche Leute in meiner Jugend(-sprache) "Opfer".
:confused:

Zitat:

Intelligentes Training.
Ich finde es gefaehrlich im Bereich Ausdauertraining mit dem Wort Intelligenz herumzufuchteln. Im Vergleich zu den allermeisten anderen Betaetigungen der Menschheit, brauchst Du fuer Training nun wirklich nicht viel mehr Grips als ein 12-jaehriger.

Falls Du es anders siehst, machst Du Dir was vor. Gehoerst Du auch zu den ewigen Trainingsplanbastlern und Garminauswertern?

Skunkworks 10.01.2012 22:24

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696833)
...

Ich finde es gefaehrlich im Bereich Ausdauertraining mit dem Wort Intelligenz herumzufuchteln. Im Vergleich zu den allermeisten anderen Betaetigungen der Menschheit, brauchst Du fuer Training nun wirklich nicht viel mehr Grips als ein 12-jaehriger.

Falls Du es anders siehst, machst Du Dir was vor. Gehoerst Du auch zu den ewigen Trainingsplanbastlern und Garminauswertern?


Immer schön, wenn sich Neue mit dude anlegen aber ich würde das Thema "in sich reinhören" in den Bereich Intelligenz packen, nein eigentlich nur die Aktion auf das hören. Dabei verwechsel ich aber nicht die Intuition eines Kindes mit der eines ausgewachsenen Menschen. Dabei ist ein Kind nicht zu schlagen.

Elbschleicher 10.01.2012 22:44

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696833)
Keine Ahnung. Ich suche weiter. Du?

Ich versuche derartige Überlegung zu vermeiden. Selbstüberhöhung wird der Bedeutungslosigkeit der eigenen Existenz nicht gerecht.

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696833)
Ich finde es gefaehrlich im Bereich Ausdauertraining mit dem Wort Intelligenz herumzufuchteln. Im Vergleich zu den allermeisten anderen Betaetigungen der Menschheit, brauchst Du fuer Training nun wirklich nicht viel mehr Grips als ein 12-jaehriger.

Der Blick in meinen Spiegel suggeriert mir, dass da etwas dran sein mag. Man muss nicht klug sein, um trainieren zu können. Wer aber klug ist, kann klüger trainieren und das kann u.U. schneller zum Ziel führen bzw. mehr Erfolg bedeuten, findest du nicht?

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696833)
Falls Du es anders siehst, machst Du Dir was vor. Gehoerst Du auch zu den ewigen Trainingsplanbastlern und Garminauswertern?

Eine Garmin habe ich, gucke aber immer erst am Ende des Laufes / der Runde drauf. Ich hab's anfangs mit einem (selbstgeschriebenen) Plan probiert, nach 3 Tagen überschrieben und korrigiert, nach 7 Tagen wanderte er in den Müll. Und ich sah, dass es gut war. Seitdem überlege ich eine Woche im Voraus und entscheide nach Tagesform.

@ Skunkworks
Kein Anlegen, ehrlich nicht, nur anderer Meinung. Ich war bereits angemeldet, habe mich dann aber wegen einer administrativen Widerlichkeit abgemeldet, was letztlich von mir kleinkariert war. Aus Bonafides wurde daher Elbschleicher. Hab' dich aber auch lieb :Lachen2:

dude 10.01.2012 23:00

Zitat:

Zitat von Elbschleicher (Beitrag 696852)
Ich versuche derartige Überlegung zu vermeiden. Selbstüberhöhung wird der Bedeutungslosigkeit der eigenen Existenz nicht gerecht.

Was hat die Suche nach der eigenen Grenze mit Selbstueberhoehung zu tun?

Zitat:

Wer aber klug ist, kann klüger trainieren und das kann u.U. schneller zum Ziel führen bzw. mehr Erfolg bedeuten, findest du nicht?
Du schraenkst es selbst ein ("u.U."). Ich meine nein. Ich hab' das kuerzlich in aehnlichem Zusammenhang auf Facebook diskutiert. Zentral ist die Faehigkeit zu Leiden. Sorry fuer's Englisch (google translate).

Yes, make it hurt a lot from time to time. I feel like I wear out mentally from it if I do it too often. I think it's a simple question of motivation. It used to be referred to as "over racing" and even some overtraining is purely mental. Matt Fitzgerald has prep races with the goal of just hurting as much as possible. Parts of getting slower with age is the mental inability to just keep banging your head against a brick wall. The WHY THE FUCK in your brain gets louder. The ability to hurt oneself is the single biggest difference between slow runners and elites. It's also a talent and it is no surprise that usually the less brainy types are more successful because they question less why they do it. The brainy type A's can keep it going for a while because they're type A's. Once a brainless type A figures out what the heck he's doing and that he has alternatives (read: made enough money from hitting his head against a wall), it's over.

Skunkworks 10.01.2012 23:05

Zitat:

Zitat von Elbschleicher (Beitrag 696852)
...

@ Skunkworks
Kein Anlegen, ehrlich nicht, nur anderer Meinung. Ich war bereits angemeldet, habe mich dann aber wegen einer administrativen Widerlichkeit abgemeldet, was letztlich von mir kleinkariert war. Aus Bonafides wurde daher Elbschleicher. Hab' dich aber auch lieb :Lachen2:

Ja und woher soll man das wissen? Mannmannmann. Bonafides war ein cooler Name, ich hab mal eine oldtimer-rennyacht in St.Trop fotografiert, die trug diesen Namen, da musste ich bei jedem Post denken. Anlegen muss nicht negativ behaftet sein und ich hab dir ja sogar beigepflichtet, bin aber was die Methode angeht sehr nah bei dude: Ich entwickel mich eher zum Genusssportler der halt Sport macht aber längst keine hohen Ziele mehr aufruft aber keine technischen Schnickschnack mehr benutzt, bis auf die Uhr mit Stoppfunktion für Intervalle. Ich könnte mir schon gar keinen Pulsgurt mehr vorstellen, so ein einengendes Ding, bäh.:Nee:

nikopol 10.01.2012 23:36

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696702)

Mit anderen Worten: mehr laufen, weniger Garmin.

Danke Uli :Danke:

drullse 10.01.2012 23:39

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 696804)
... die Idee, dass eine breite läuferische Grundlage nicht so schnell durch intensives Radtraining im Frühjahr im Eimer ist.

Die Idee ist IMHO richtig. Zumindest bei mir funktioniert das prima.

FuXX 10.01.2012 23:45

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696788)
Nein, ist es nicht. Es ist ehrlich. Der Rest macht sich was vor.

Das Optimum erreicht man nur als Vollprofi, wer das Gegenteil behauptet, der macht sich garantiert was vor. Aber selbst die machen nur das Beste aus ihren Möglichkeiten. Du wirst deine Grenzen nicht erreichen, so lange du im Sommer weiter Rad fährst und im Frühjahr den Gran Fondo organisierst. Und wenn du nicht bald damit anfängst wirklich alles zu versuchen ist es eh zu spät ;)


Aber: Wenn jemand glücklich damit ist, dass er aus den ihm gegebenen und nicht änderbaren Möglichkeiten das Optimum rausholt, dann ist das super. Es ist ebenso klasse, wenn jemand erkennt, dass seine Möglichkeiten eh begrenzt sind und er daher auch einfach vor sich hin laufen kann wie er lustig ist. Dabei macht sich der eine nicht mehr vor als der andere, das ist aber auch irrelevant, da beide glücklich sind. Man sollte sich nur nicht als einer der in Kategorie 2 glücklich wäre zu Kategorie 1 zwingen (und umgekehrt).

FuXX

HeinB 10.01.2012 23:47

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696861)
Ich hab' das kuerzlich in aehnlichem Zusammenhang auf Facebook diskutiert. Zentral ist die Faehigkeit zu Leiden. Sorry fuer's Englisch (google translate).

Service für Facebook-Verweigerer:

Der Blog-Eintrag von sweatscience.com um den es geht.

Dort wird auf diesen brandneuen Artikel von Tim Noakes verwiesen.

Zitat:

Yes, make it hurt a lot from time to time. I feel like I wear out mentally from it if I do it too often.
Wie oft ist zu oft? Wars nicht so das du keinen HM mehr in der Marathonvorbereitung machst, weil es zu viel mentale Kraft kostet?

dude 11.01.2012 00:10

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 696891)
Das Optimum erreicht man nur als Vollprofi, wer das Gegenteil behauptet, der macht sich garantiert was vor.

Jein. Ich kann mir mein Training fast komplett frei einteilen und bin kaum zeitlich beschraenkt. Meine Arbeit ist fuer mich wichtiger Ausgleich. Ich gebe wohl nicht die letzten 5% um alles herauszuholen, aber das verschont mich vom Wahnsinn und mentalem Uebertraining.

Zitat:

Zitat von Tobias23 (Beitrag 696892)
Wie oft ist zu oft?

Das musst Du selbst herausfinden. Dummerweise aendert sich das gerne mal.

Zitat:

Wars nicht so das du keinen HM mehr in der Marathonvorbereitung machst, weil es zu viel mentale Kraft kostet?
Das hab' ich in letzter Zeit wieder anders gemacht. Der Misserfolg gaebe mir zwar Unrecht, doch ich konnte es nicht geziehlt auf den Halbmarathon schieben. Auch hier gilt: haengt auch von der psychischen Herangehensweise ab.

Triphil 11.01.2012 08:03

Dann bin ich wohl eher Turnbeutelvergesser... aber wehe wenn ich den mal dabei habe!:Cheese:

massi 11.01.2012 08:22

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696833)
Ich finde es gefaehrlich im Bereich Ausdauertraining mit dem Wort Intelligenz herumzufuchteln.?

:Lachanfall: :Lachanfall:

Welcome back.:Cheese:

niksfiadi 11.01.2012 09:30

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696813)
2013? Es ist immer wieder ueberraschend wie wenig man innerhalb kurzer Zeit und wieviel innerhalb laengerer Zeit man erreichen kann.

Es ist mir nicht entscheidend irgendwann mit einer x:y PB herumzuposen. Tatsächlich gehts mir darum im von mir definierten Zeitraum, unter den meinem Leben determinierenden Umgebungsvariablen, den mir gegebenen Genpool und meinem Quälpotenzial das bestmögliche Training aus den "Experten" rauszupopeln.

Die "zentrale Fähigkeit zu leiden" ist sicher trainierbar, wie ja in den oben zitierten Links von Tim Noakes durch das "decremental test design" deutlich wird. Und ich denke auch, dass da einige Potenzial verschenken.

Schmerzen sind allerdings eine sehr individuell Geschichte und ich kann mich da an interessante Studien zum Erlernen des Schmerzgefühls bei Kindern erinnern. Muss ich mal googeln, wenn ich mehr Zeit habe. Nur eines weiß ich sicher: Ich hatte Schüler, die haben sich wirklich arg weh getan und nichtmal mit der Wimper gezuckt und andere die wimmern, wenn sie nur wo drüberstolpern...

Lg Nik

diepferdelunge 11.01.2012 10:29

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 696813)
Umfang alleine bringt nix.

Und jetzt?

captain hook 11.01.2012 11:21

Zitat:

Zitat von diepferdelunge (Beitrag 697008)
Und jetzt?

umfang und intensität machen den reiz.

je nach wk strecke und ambition musst du also verschieben.

niksfiadi 11.01.2012 11:31

Ist also Umfangklopperei auch keine Abkürzung? ;)

captain hook 11.01.2012 12:38

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 697033)
Ist also Umfangklopperei auch keine Abkürzung? ;)

nur umfang allein wirds wohl auch nicht richten.

nimm das beispiel von dudes kumpel... rennt wochen/monatelang 100meilen/woche und schippt irgendwann intensität drauf. was passiert? schlagartige verbesserung. der absolute klassiker und abbild vieler theoretischer gedanken dazu... im winter grundlage/umfang und dann richtung höhepunkt immer mehr immer spezifischere intensität dazu.

ein schöner artikel meiner meinung nach:

http://www.la-coaching-academy.de/20...hilosophie.php

dude 11.01.2012 13:22

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 696969)
Es ist mir nicht entscheidend irgendwann mit einer x:y PB herumzuposen.

Extrinsische Motivation bringt so oder so kaum brauchbare Ergebnisse. Und die im Ende dastehende Zeit ist doch auch beinahe egal

Zitat:

Tatsächlich gehts mir darum im von mir definierten Zeitraum, unter den meinem Leben determinierenden Umgebungsvariablen, den mir gegebenen Genpool und meinem Quälpotenzial das bestmögliche Training aus den "Experten" rauszupopeln.
Und genau das ist doch stinklangweilig, da Du die Parameter vorgibst und damit die Zielerreichung miteingebaut ist.

Das erinnert mich an die Aktion "Jantastic" der Gebrueder vom Marathontalk Podcast. Ziel der Aktion ist es, die Hoererschaft zum Laufen zu bringen. Um bei der Aktion mitzumachen, musste man Anfang Januar die Anzahl der Laeufe, die man pro Woche absolviert, in eine Liste eintragen. Ziel ist es dann, genau diese Anzahl von Laeufen zu absolvieren. Um dem Wahn noch eines draufzusetzen, kann man andere Jantasten (?) zu einem Duell herausfordern. Dabei spielt die selbstgewaehlte, absolute Zahl der Laeufe keinerlei Rolle. Mehr ist nicht besser. Man muss nur - im Gegensatz zum Duellanten - sein Vorhaben umsetzen.

Englaender! :Lachen2:

Zitat:

Schmerzen sind allerdings eine sehr individuell Geschichte und ich kann mich da an interessante Studien zum Erlernen des Schmerzgefühls bei Kindern erinnern.
Schmerzen sind erst einmal negativ, weshalb das Wort Leidensfaehigkeit wohl besser passt. Wenn ich einkaufen gehen muss ist meine Leidensfaehigkeit nahe Null. Ich jammere schon bevor es losgeht. In einer Mann-gegen-Mann Wettkampfsituation sieht es dagegen komplett anders aus (vom mich verfolgenden hungrigen Loewen mal ganz abgesehen).

Klugschnacker 11.01.2012 17:19

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 697083)
Extrinsische Motivation bringt so oder so kaum brauchbare Ergebnisse.

Da fallen mir spontan viele gegenteilige Beispiele ein, insbesondere im Blick auf absolute Spitzenleistungen. Hier ist eine extrinsische Motivation die Regel, soweit ich das beurteilen kann.

Grüße,
Arne

dude 11.01.2012 17:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 697184)
Hier ist eine extrinsische Motivation die Regel, soweit ich das beurteilen kann.

Das ist richtig, im Spitzensport mag das anders sein. Ich glaube aber nicht, dass es die Regel ist. Man koennte noch diskutieren, ob der sprichwoertliche run auf Geld im Falle der Kenyaner extrinsisch ist. Denen ist es zumindest zunaechst egal, ob sie beruehmt werden oder nicht, solange die Kohle stimmt.

Klugschnacker 11.01.2012 17:41

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 697187)
Man koennte noch diskutieren, ob der sprichwoertliche run auf Geld im Falle der Kenyaner extrinsisch ist.

Natürlich ist das extrinsisch. Wenn man den Sport nicht um seiner selbst willen, sondern wegen Geld, Anerkennung, zur Befriedigung des persönlichen Ehrgeizes etc. macht, so sind das typische extrinsische Beweggründe.

Intrinsisch sind diejenigen motiviert, die die in Frage stehende Sportart auch ohne Geld, ohne die Möglichkeit, Status, Prestige und Anerkennung zu erzielen, ausüben würden – einfach nur deshlab, weil Laufen toll ist und Spaß macht. Das wird wohl nicht auf viele kenianische Läufer zutreffen.

Analog ist eine Negativmotivation stärker als eine Positivmotivation. (Negativmotivation = Vermeidung unangenehmer Konsequenzen; Positivmotivation = Aussicht auf angenehme Dinge. Beispiel: ich will schlank bleiben vs. ich will nicht fett werden.)

Grüße,
Arne

diepferdelunge 11.01.2012 17:51

Was würdest Du denn an Deinen eigenen Vorschlägen heute ändern?

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 231067)
Wie sieht ein reines (Marathon-)Laufjahr aus?

Phase 1:

Im Wintertraining werden langsam die Laufkilometer angezogen. Radfahren und Schwimmen sind Regenerationseinheiten, aber nur wenn dafür Zeit bleibt (entfällt also meist bei Typ2). Wichtiger ist 3-4 mal wöchentliches Krafttraining mit Fokus auf Rumpfmuskulatur (20-40 min. pro Einheit; für Typ2 je nach Zeitbudget).
Nach ca. zwei Monaten werden Sprints in das Training eingebaut, sowohl in der Ebene als auch bald die hochwirksamen Bergansprints (von anfangs 4 mal 8s bis später 12 mal 15s).
Ab Februar wird das Training bunter mit intensiven Intervallen und Tempoläufen.
März bis Mai ist die erste Wettkampfphase. Ich z.B. habe in dieser Zeit 10 Laufwettkämpfe von 5-21km gemacht. Den Wettkämpfen gilt der absolute Fokus. Jeder Wettkampf wird am Anschlag und auf Bestzeit gelaufen, wobei vornehmlich Wettkämpfe zwischen 5 und 10km gewählt werden sollten. Am besten man schließt den Zyklus mit einem Halbmarathon ab.
Das Training steht derweil nur im Fokus der Wettkämpfe. Bei Wettkämpfen an aufeinander folgenden Wochenenden ist mehr als Jogging unter der Woche oft nicht drin, doch das ist irrelevant. Die Wettkämpfe sind das Schlüsselelement um physische und psychische Wettkampfhärte aufzubauen. Rumpfmuskulaturtraining bleibt während dieser Phase und der folgenden Phasen zentraler Bestandteil des Trainings.
Abschluss der Phase 1 ist eine einwöchige Laufpause.

Phase 2:

Jetzt wird’s lustig und unkonventionell. Statt nun in das frühzeitige Training für den Herbstmarathon einzusteigen, schlage ich extremes Training vor, um ein Ausbrennen zu vermeiden. Für Sportler mit vielen Lebenskilometern sind Marathonpläne die länger als 10-12 Wochen spezifisches Marathontraining vorsehen pures Gift, weil der Sportler schlicht zu früh verglüht.
Wir packen stattdessen die Spikes aus und Trainieren wie Mittelstreckler! Kurze, harte Intervalle, am allerbesten natürlich in der Gruppe. Idealerweise finden sich Abendsportfeste, bei denen Wettkämpfe zwischen 800m und 5.000m angeboten werden. Notfalls tut es auch ein kurzer Strassenlauf. 10km sollten dabei die (zu) lange Ausnahme bleiben, Halbmarathons sind nicht gefragt.

Nicht unkonventionell genug? Genau! Alle 7-14 Tage kommt ein langer Lauf dazu. Richtig lange. 40-50km dürfen es da schon sein. Das Tempo sollte locker sein, da kann man zwischendurch auch mal ein belegtes Brötchen beim Bäcker essen oder ein Bier trinken, wenn’s gefällt. Ideal finde ich es mit dem Zug irgendwo hinzufahren und von dort nach Hause zu laufen. Essen und Trinken gibt es an jeder Ecke gegen Geld.
Auch wieder: Abschluss der Phase 2 ist eine einwöchige Laufpause.

Phase 3:

Erst jetzt kommt das klassische Marathontraining zum Zug. Dafür reichen 8-10 Wochen. Der Wochenkilometerumfang erreicht ca. vier bis fünf Wochen vor dem Marathon seinen Jahreshöchststand. Das Trainingstempo ist nicht mehr höher als die Einstundenkapazität und die langen Läufe werden zunehmend spezifischer. Das mündet zwei Wochen vor dem Marathon in einem langen Lauf, der aus 5km Einlaufen, 25km Marathontempo und 3km Auslaufen besteht.


Warum das Ganze?

In Phase 1 trainieren wir Wettkampfhärte auf Unterdistanzen und setzen uns gezielt häufig Wettkampfstress aus. Wir lernen zunächst physisch und später vor allem mental schnell zu regenerieren, um beim nächsten Rennen wieder ans Limit gehen zu können.

In Phase 2 erweitern wir den Horizont unseres Körpers (und damit natürlich des Geistes). Ultraschnelle, kurze Läufe und superlange Einheiten setzen neue Reize. Ich setze dies in Phase 2, da die schnellen Sachen im Sommer aufgrund der Wärme am besten untergebracht sind und da auch Bahnwettkämpfe stattfinden. Das Verletzungsrisiko ist geringer als im kalten Frühjahr. Die Wärme ist dann zwar eher nachteilig für die langen Läufe, doch sind diese besonders für den Zeitknappen Typ 2 hier am besten aufgehoben, ist das Bahntraining doch weniger zeitaufwendig. Da können z.B. 30 min. schon eine sinnvolle Einheit sein (z.B. 15 min. Einlaufen plus Strides, 5*300m voll mit 45s Pause, 5-10 min Auslaufen).

Nachdem in den ersten beiden Phasen alle Geschwindigkeiten und Distanzen angesprochen wurden, ist Phase 3 von hoher Marathonspezifizierung gekennzeichnet. Deshalb darf und muss sie auch relativ kurz sein. Wenn der Aufbau nach Phase 1 und 2 funktioniert hat, dann geht die Adaption in der noch zu vollziehenden Marathonphase 3 sehr zügig. Zu lange darf Phase 3 auch deshalb nicht dauern, weil sonst die zuvor erarbeiteten Elemente in ihrer Wirkung zu stark nachlassen.

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 88359)
6 Monats-Fahrplan

1. Wettersicherer, schneller Herbstmarathon, zB Mailand Ende November. Kein Fruehjahrsmarathon, da Dir da das Winterwetter einen dicken Strich durch die Rechnung machen kann. Die letzten Winter waren mild, das kommt auch wieder anders.

2.
* 2 Monate Grundlage mit grossen Umfaengen,
* 1,5 Monate 10er Training mit Wettkaempfen
* Rest Marathontraining

3.Marathontraining
* TDL 20-45 min. (3:30er Tempo) als schnellstes Tempo
* FMP (Fucking Marathon Pace) 60-90 min.
* 3-h-Laeufe

Ich gebe die Hoffnung auf das dudsche Update noch nicht auf! :Blumen:

dude 11.01.2012 17:53

Stimmt! Da lag ich falsch.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 697190)
(Negativmotivation = Vermeidung unangenehmer Konsequenzen; Positivmotivation = Aussicht auf angenehme Dinge. Beispiel: ich will schlank bleiben vs. ich will nicht fett werden.)

Das las' ich kuerzlich im konkreten Beispiel andersherum, da bei der Negativkonzentration der Focus auf dem Schlechten ist und sich die Gedanken darum kreisen. Ist bestimmt auch typenabhaengig.

dude 11.01.2012 18:05

Zitat:

Zitat von diepferdelunge (Beitrag 697193)
Was würdest Du denn an Deinen eigenen Vorschlägen heute ändern?

Das kann man so schon machen. Besonders interessant finde ich aber, dass ich beim Winterwinter richtig lag. :Lachen2:

DasOe 11.01.2012 18:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 697190)
Analog ist eine Negativmotivation stärker als eine Positivmotivation. (Negativmotivation = Vermeidung unangenehmer Konsequenzen; Positivmotivation = Aussicht auf angenehme Dinge. Beispiel: ich will schlank bleiben vs. ich will nicht fett werden.)

Das liegt an der im Westen häufig anzutreffenden defizitorientierten Erziehung.

Trainer halten sich noch immer an die Strategie: Bedrohen, Belohnen, Bestrafen und Bestechen. Das Ergebnis auf der Seite der Sportler ist zunächst mangelnde Selbstverantwortung, dann Jammern, später Ohnmacht und als Konsequenz Angst und Frustration. Wenn sich die Lebensweisheit darin erschöpft, kurzfristig Lust zu suchen und Unlust zu meiden, wird alles zum Mittel.

diepferdelunge 11.01.2012 18:19

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 697198)
Das kann man so schon machen. Besonders interessant finde ich aber, dass ich beim Winterwinter richtig lag. :Lachen2:

Schon klar. Erst Begriffe ausdenken ("Winterwinter") und dann sagen, dass das wirklich so war. :Cheese:

bellamartha 11.01.2012 18:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 697190)
Analog ist eine Negativmotivation stärker als eine Positivmotivation. (Negativmotivation = Vermeidung unangenehmer Konsequenzen; Positivmotivation = Aussicht auf angenehme Dinge. Beispiel: ich will schlank bleiben vs. ich will nicht fett werden.)

Grüße,
Arne

Hä? Was ist in deinem Beispiel jetzt Positiv- und was Negativmotivatoin? Also, ich will nicht fett werden ist negativ und ich will schlank bleiben ist positiv oder wie? Und sich zu sagen "ich will nicht fett werden" wirkt stärker als "ich will schlank bleiben"?
Ich bin jedenfalls gerade laufen gegangen, weil es
1. Spaß macht, ich
2. nicht fett werden will und
3. schlank bleiben (?) will.

J., ambivalent.

Klugschnacker 11.01.2012 18:26

Zitat:

Zitat von DasOe (Beitrag 697203)
Das liegt an der im Westen häufig anzutreffenden defizitorientierten Erziehung.

Vielleicht ist es keine Frage der Erziehung. Dass wir der Vermeidung negativer Erlebnisse eine höhere Priorität einräumen als dem Lustgewinn, könnte uns auch in den Genen stecken.

Grüße,
Arne


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