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merz 26.10.2023 21:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1727449)
Der Bundesrechnungshof (1.050 Mitarbeitende) wird diese Geldverschwendung gewiss in seinem Bericht für 2023 rügen.

Im Bericht für 2022, erschienen im Frühjahr 2023, ist dieser Vorgang allerdings nicht zu finden.

Laut Presseberichten werden Auskünfte dazu abgeblockt - es kann sich aber um nicht wirklich wahnsinnig viel handeln

https://www.handelsblatt.com/politik.../28954202.html

Ich bitte mich nicht falsch zu verstehen, wenn am Markt in einer unerwarteten Notlage plötzlich Menge „bitte einmal für ein Land“ „per sofort“ geordert werden müssen (Masken, Impfstoffe, Gas, wer weiss was noch kommt) gibt es immer finanzielles Kleinholz Behörden sind damit überfordert, Konzerne / Privatwirtschaft aber mglw. auch, die kommen aber nicht in die Lage soetwas stemmen zu müssen.


m.

qbz 26.10.2023 22:07

In diesen 2 Artikeln analysiert der Volkswirtschafter Jens Berger die Zusammenhänge auf den Gasmärkten im Sommer 2022 sowie die Folgen der Einkaufspolitik von Trading Hub Europe (THE). Finanziert worden sind die Käufe mit Kreditlinien von der KFW, 15 Milliarden. (aus einem sog. Schattenhaushalt). D.h. die Käufe oder die Gesamtsumme für diese erscheinen gar nicht gesondert im Haushaltsplan des Bundesministeriums. Ich weiss nicht aus dem Kopf, ob es zu den Aufgaben des Bundesrechnungshofes gehört, die Kreditvergabe der KFW und Trading Hub Europe zu prüfen, sehr wahscheinlich nicht. Das Vorgehen von Trading Hub scheint sehr unprofessionell abgelaufen zu sein. Solche Aufgaben (Einkauf) gehörten bisher nicht zum Profil der Firma. Sie wurde damit kurzfristig betraut.

Jens Berger: Ist nur Russland schuld an den hohen Gaspreisen? 5.8.22

Jens Berger: Gaspreisexplosion – nun findet auch der SPIEGEL heraus, was Sie bereits vor mehr als zwei Monaten auf den NachDenkSeiten lesen konnten. 18.10.2022

Der 2. Artikel analysiert die Preisentwicklung im Sommer rückwirkend, der erste mitten drin. Ich hatte beide damals verlinkt, weswegen ich mich daran gut erinnere. :)

Genussläufer 26.10.2023 22:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1727487)
Jens Berger: Ist nur Russland schuld an den hohen Gaspreisen? 5.8.22

Jens Berger: Gaspreisexplosion – nun findet auch der SPIEGEL heraus, was Sie bereits vor mehr als zwei Monaten auf den NachDenkSeiten lesen konnten. 18.10.2022

Der 2. Artikel analysiert die Preisentwicklung im Sommer rückwirkend, der erste mitten drin. Ich hatte beide damals verlinkt, weswegen ich mich daran gut erinnere. :)

Danke qbz. Ich finde die Artikel erzählen die Geschichte mit einfachen Worten ohne zu sehr ins technische Detail zu gehen.

Ich schätze den Schaden realistisch für Deutschland im mittleren zweistelligen Milliardenbereich. Das ist ca. 100 fach mal mehr als Scheuer bei der Maut verprasselt hat. Es ist erstaunlich, dass insbesondere diejenigen, die Scheuer belangen wollten, den Messias vom Deich dafür feiern.

Siebenschwein 26.10.2023 23:12

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1727479)
Also ich habe zwei gezählt. :8/

Rechte? Optionen?
Falls da was durcheinandergeraten sein sollte: ich verstehe Optionen als Alternativen, Rechte bestehen nebeneinander und nicht als Alternativen.
Aber lasst uns nicht über die Wortwahl bei überspitzt formulierten und (hoffentlich) als sarkastisch erkennbaren Beiträgen diskutieren.
Zurück zum Thema - Habeck hat sein politisches Ziel, die Gasspeicher zu füllen, schnell und unter Einsatz von viel Geld erreicht. Kritiker monieren, das wäre auch mit weniger Kollateralschäden gegangen. Ich kann das nicht beurteilen und möchte nicht retrospektiv den Besserwisser spielen.
Bevor irgendjemand Habeck dafür hängt, sollte erstmal Dobrindt auf den Scheiterhaufen. So jedenfalls meine persönliche Hitliste politischen Versagens.
(Nein, ich rufe nicht zur Gewalt gegen Politiker auf! Um das klarzustellen.)

Genussläufer 26.10.2023 23:18

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1727499)
Bevor irgendjemand Habeck dafür hängt, sollte erstmal Dobrindt auf den Scheiterhaufen. So jedenfalls meine persönliche Hitliste politischen Versagens.

Dobrindt ist doch schon lange abgewählt. Ich halte auch nichts von juristischer Verfolgung. Ausser natürlich, wenn klar gegen Recht verstoßen worden wäre. Das sehe ich genauso bei Habeck. Da greifen dann hoffentlich die demokratischen Prozesse, sprich die Wähler fällen das Urteil. Ich glaube, dass man Politiker nicht mit Strafen bei falschen Entscheidungen drohen sollte. Dann werden gar keine Risiken mehr eingegangen. Das wäre noch schlimmer und würde uns zu Stillstand verdammen. Auch wenn dieses Experiment gerade wirklich richtig teuer ist.

Meik 27.10.2023 20:58

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1727495)
Danke qbz. Ich finde die Artikel erzählen die Geschichte mit einfachen Worten ohne zu sehr ins technische Detail zu gehen..

Typische Geschichte von "hinterher ist man immer schlauer".

https://www.rnd.de/politik/wie-viel-...6SU7GXOWI.html

Fällt schon auf wie schon 2021 die Speicher nicht mehr so gefüllt wurden wie in den Vorjahren. Nach dem Winte 2021 ging es dank schon höherer Preise auch nicht so schnell nach oben dass absehbar war dass man die Speicher bis zum Winter voll bekommt. Dass gerade der Herbst so extrem mild wird war da nicht vorhersehbar, auch nicht wie viel Gas man sparen kann, wie schnell man tatsächlich Gasterminals bauen und wie schnell die dann mit wie viel Gas beliefert werden.

https://www.energiewechsel.de/KAENEF...tunden%20stand.

Ist im Nachgang einfach gesagt, aber da vorne Stehen und die Verantwortung tragen müssen dass im Winter das Gas nicht ausgeht, ich wollte mit denen die die Entscheidung treffen müssen nicht tauschen. In der Situation damals hätte ich wohl genauso entschieden, Speicher bis zum Herbst voll auch wenn es teuer wird. So spät wie in dem Jahr hab ich noch nie meine Heizung angemacht.

zahnkranz 28.10.2023 00:19

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1727625)
Typische Geschichte von "hinterher ist man immer schlauer".

Nein! Es streitet ja keiner ab, dass es sinnvoll war die Speicher zu füllen. Es geht um die Art und Weise, WIE auf den Rohstoffmärkten agiert worden ist. Das war nicht professionell.

sabine-g 30.10.2023 17:39

auf heise.de - ein ähnlicher Artikel parallel auf ntv.de (und vermutlich auch sonst überall)

Erderwärmung auf 1,5 Grad könnte schneller kommen als angenommen

....
Bei weltweiten CO₂-Emissionen auf dem Niveau von 2022 wäre diese Menge in etwa sechs Jahren aufgebraucht, schreibt eine Forschungsgruppe um Robin Lamboll vom Imperial College London im Fachjournal "Nature Climate Change".
....

MattF 30.10.2023 18:08

Zitat:

Zitat von zahnkranz (Beitrag 1727634)
Nein! Es streitet ja keiner ab, dass es sinnvoll war die Speicher zu füllen. Es geht um die Art und Weise, WIE auf den Rohstoffmärkten agiert worden ist. Das war nicht professionell.

Insbesondere nicht professionell war es in den 16 Jahren davor, sich von einem Händler abhängig zu machen.
:Blumen:

LidlRacer 02.11.2023 20:18

Auf 3Sat startet gerade ne Kernfusionssendung!

Oder hier:
https://www.3sat.de/wissen/wissensch...-wido-100.html

merz 02.11.2023 21:18

Danke für den Hinweis - ich finde Kernfusion unfassbar faszinierend, reingesprungen ins Video, steht ein Physiker in einer riesigen Halle „So, und hier werden wir dann die Sonne nachbauen.“ - Cooler wird es nicht werden, nur leider kommt das alles zu spät für die Klimakrise(wie jed(r) weiss) - aber es wäre schon wirkluch cool, oder besser hot

m.

Genussläufer 02.11.2023 23:11

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1728130)
Cooler wird es nicht werden, nur leider kommt das alles zu spät für die Klimakrise(wie jed(r) weiss) - aber es wäre schon wirkluch cool, oder besser hot

m.

Es ist nie zu spät. Schau Dir die Solarenergie an. Wir haben hier mit jeder Verdoppelung der Kapazität eine Kostenreduzierung von ca. 30% verbuchen können (Wrightsches Gesetz). Das ist fast so stabil wie das Mooresche Gesetz der Chipentwicklung. Damit sind wir jetzt auf einem Stand angekommen, wo wir mal echtes exponentielles Wachstum sehen werden. Nur werden wir damit nicht alle Probleme lösen können. Aber allein eine drastische Entwicklung in dem Bereich wird einiges bewegen. Und einen Teil der dann noch zu schließenden Lücke könnte mit der Kernfusion abgedeckt werden. Es gibt genügend Investoren, die Keen auf das Thema sind. Vielleicht kann es einen Beitrag leisten.

merz 03.11.2023 04:02

Fusionsforschung läuft seit über 50 Jahren, seit dieser Zeit gilt der Spruch: „Fertig in 30 Jahren“ auch leider heute noch. Bisher konnte man zeigen, dass man für sehr kurze ZeitFusionen in einem Plasma hin bekommt - was schon sensationell ist, keine Anlage hatte bisher auch im Kurzzeittestbetrieb einen echten Netto-Energieüberschuss oder sogar nur einen Watt Strom zur externen erzeugt.
Am grössten internationale Projekt ,ITER eben, wird seit 2007 gebaut, wann die Grossanlage da jemals den Testbetrieb aufnimmt ist nicht klar.


m.

Genussläufer 03.11.2023 08:20

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1728134)
Fusionsforschung läuft seit über 50 Jahren, seit dieser Zeit gilt der Spruch: „Fertig in 30 Jahren“ auch leider heute noch. Bisher konnte man zeigen, dass man für sehr kurze ZeitFusionen in einem Plasma hin bekommt - was schon sensationell ist, keine Anlage hatte bisher auch im Kurzzeittestbetrieb einen echten Netto-Energieüberschuss oder sogar nur einen Watt Strom zur externen erzeugt.
Am grössten internationale Projekt ,ITER eben, wird seit 2007 gebaut, wann die Grossanlage da jemals den Testbetrieb aufnimmt ist nicht klar.


m.

Da bin ich völlig bei Dir. Da wir aber heute nicht wissen, welche Technologien sich durchsetzen werden, ist es sinnvoll auf verschiedenen Feldern dabei zu sein. Damit macht man sich sowohl von Fehlschlägen als auch einseitig abhängigen Lieferbeziehungen etwas unabhängiger und wird so als Standort resilienter.

Klugschnacker 03.11.2023 08:31

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1728141)
Da bin ich völlig bei Dir. Da wir aber heute nicht wissen, welche Technologien sich durchsetzen werden, ist es sinnvoll auf verschiedenen Feldern dabei zu sein. Damit macht man sich sowohl von Fehlschlägen als auch einseitig abhängigen Lieferbeziehungen etwas unabhängiger und wird so als Standort resilienter.

Demnach ist es heute unklar, welche Technologien sich zur Stromerzeugung durchsetzen werden?

dr_big 03.11.2023 09:32

PV, Wind und Wasser sind auf jeden Fall gesetzt und auch preislich sehr attraktiv. Dennoch würde ich Kernfusion nicht aufgeben, auch wenn ich in den nächsten 50 Jahren keine Realisierung sehe. Ob Fusionsreaktoren kostentechnisch mithalten können ist noch eine ganz andere Frage. Kernspaltung würde ich auch nicht ganz abschreiben, wenn man Reaktortypen baut, die ungefährlichen Müll produzieren, dann kann diese Technologie auch Zukunft haben.

Siebenschwein 03.11.2023 09:43

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1728148)
...
wenn man Reaktortypen baut, die ungefährlichen Müll produzieren, dann kann diese Technologie auch Zukunft haben.

Ja, und wenn die Katze ein Pferd wäre, könnte man die Bäume hochreiten :Lachen2:

Sind wir ehrlich - die Konzepte für angeblich intrinsisch sichere Reaktoren und Kreislauf beim Brennstoff liegen seit Jahrzehnten auf dem Tisch und keiner hat es geschafft, die zu verwirklichen. Irgendwas geht immer nicht auf dabei, sonst wäre das längst Realität.

Man muss auch mal akzeptieren, wenn eine Technologie langfristig keine Perspektive bietet bzw. die Öffentlichkeit nicht bereit ist, die Risiken und Nebenwirkungen zu tragen.

Genussläufer 03.11.2023 09:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1728143)
Demnach ist es heute unklar, welche Technologien sich zur Stromerzeugung durchsetzen werden?

Da steckt eine explizite und eine noch wichtiger implizite Frage drin. Wir haben heute global 17% der Primärenergie im Sektor Strom. Jetzt wäre die Frage 1 meines Erachtens, die nach dem zukünftigen Anteil des Stroms. Werden wir den gesamten Verkehr, Wärme, Prozesswärme, Agrar auch auf Strom umsetzen können und wollen? Bist Du Dir hier zu 100% sicher?

Dann kommt Deine explizite Frage. Da würde ich sagen, dass wir das kfr. wissen. Wir sehen, welche Technologien sich in definierten Umfeldern bewährt haben. Wir haben bei einigen eine rasante Effizienzkurve gesehen, was sie auch bezahlbar macht. Damit können wir sehr gut ein Prognose für die nächsten 20 Jahr abgeben, was die Stromproduktion betrifft. Wir haben aber noch keine Antwort darauf, was wir machen, wenn die Sonne nicht scheint bzw. der Wind nicht weht oder dies nicht ausreichend tut. Es gibt auch hier gute Entwicklungen. Wir kennen aber das Ende nicht. Und warum wollen wir alle Eier in einen Korb werfen? Diversifikation und daraus abgeleitete Unabhängigkeit ist ein hohes Gut.

dr_big 03.11.2023 10:01

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1728149)
Ja, und wenn die Katze ein Pferd wäre, könnte man die Bäume hochreiten :Lachen2:

Sind wir ehrlich - die Konzepte für angeblich intrinsisch sichere Reaktoren und Kreislauf beim Brennstoff liegen seit Jahrzehnten auf dem Tisch und keiner hat es geschafft, die zu verwirklichen. Irgendwas geht immer nicht auf dabei, sonst wäre das längst Realität.

Man muss auch mal akzeptieren, wenn eine Technologie langfristig keine Perspektive bietet bzw. die Öffentlichkeit nicht bereit ist, die Risiken und Nebenwirkungen zu tragen.

Nicht geschafft oder nicht gewollt? Warum sollte man viel Geld in die Realisierung einer neuen Technologie investieren, solange die bestehende (gefährlichere) Technologie politisch akzeptiert ist (USA, FR, J, PRC, ...)?

Klugschnacker 03.11.2023 10:09

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1728151)
Damit können wir sehr gut ein Prognose für die nächsten 20 Jahr abgeben, was die Stromproduktion betrifft. Wir haben aber noch keine Antwort darauf, was wir machen, wenn die Sonne nicht scheint bzw. der Wind nicht weht oder dies nicht ausreichend tut.

Ob Fusionskraftwerke bei Dunkelflauten irgend einen Nutzen haben werden, ist völlig offen. Bisher haben wir – als größte vorzeigbare Leistung – mit einem Milliardenaufwand ein paar Watt aus diesen Dingern geholt. Ob man diese Ungetüme bedarfsgerecht an- und abschalten kann, weiß kein Mensch.

Noch unklarer ist mir das Ansinnen, im kleinen Deutschland diese Technologie selbst entwickeln zu wollen, um weniger vom Ausland abhängig zu sein – während wir Windräder und Solaranlagen bedenkenlos in China bestellen. Oder von Solarparks der Größe Bayerns in Marokko träumen.

Ich fürchte, wir machen uns da etwas vor. Damit meine ich nicht Dich persönlich. :Blumen:

Genussläufer 03.11.2023 10:12

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1728152)
Nicht geschafft oder nicht gewollt? Warum sollte man viel Geld in die Realisierung einer neuen Technologie investieren, solange die bestehende (gefährlichere) Technologie politisch akzeptiert ist (USA, FR, J, PRC, ...)?

Das muss man unterscheiden. Zum einen hat man die Grundlagenforschung. Und dann kommt die unternehmerische Umsetzung. Wenn Investoren der Überzeugung sind, dass solch eine Technologie sich durchsetzen kann, werden sie dort investieren. Das setzt voraus, dass die Investoren auch an eine kompetitiv einsetzbare Variante glauben. Es muss sich also lfr. für die Nutzer rechnen. Wenn dem so ist, wird man trotz Akzeptanz noch bestehender und akzeptierter Technologien in den Markt gehen. Das ist doch das tolle am Kapitalismus :Blumen:

Schwarzfahrer 03.11.2023 10:16

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1728149)
Sind wir ehrlich - die Konzepte für angeblich intrinsisch sichere Reaktoren und Kreislauf beim Brennstoff liegen seit Jahrzehnten auf dem Tisch und keiner hat es geschafft, die zu verwirklichen. Irgendwas geht immer nicht auf dabei, sonst wäre das längst Realität.

Es sind aber nicht immer technische Gründe, es können auch politische sein. Warten wir's ab, ein paar Anläufe sind noch im Gange, wie der Dual-Fluid-Reaktor in Ruanda, oder der Thorium-Flüssigsalz-Reaktor in China. Mal sehen, wer zuerst aufgibt (oder zuerst etwas zum Laufen bringt): diese oder die Kernfusions-Idealisten.
Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1728149)
Man muss auch mal akzeptieren, wenn ... die Öffentlichkeit nicht bereit ist, die Risiken und Nebenwirkungen zu tragen.

Diese Aussage könnte aber auch auf eine reine Wind/Sonne-basierte Versorgung ohne Langzeitspeicher zurückfallen, wen die Öffentlichkeit und die Industrie nicht bereit sind, das Risiko der Volatilität der Versorgung zu tragen.

Genussläufer 03.11.2023 10:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1728154)
Ob Fusionskraftwerke bei Dunkelflauten irgend einen Nutzen haben werden, ist völlig offen. Bisher haben wir – als größte vorzeigbare Leistung – mit einem Milliardenaufwand ein paar Watt aus diesen Dingern geholt. Ob man diese Ungetüme bedarfsgerecht an- und abschalten kann, weiß kein Mensch.

Hand aufs Herz, das weiss ich auch nicht. Es ist ja nur eine mögliche Option. Und wenn es die Investitionen gibt, sollten wir diese Option auch ziehen.

Zitat:

Noch unklarer ist mir das Ansinnen, im kleinen Deutschland diese Technologie selbst entwickeln zu wollen, um weniger vom Ausland abhängig zu sein – während wir Windräder und Solaranlagen bedenkenlos in China bestellen. Oder von Solarparks der Größe Bayerns in Marokko träumen.
Diese Idee hier zu verfolgen, hätte schon sinnvoll sein können. Wir waren technologisch vorn dabei. Da hätte man etwas draus machen können. Wäre man dann in vielen Jahren (vielleicht) in eine größere Produktion gekommen, wären wir vielleicht auch nicht mehr die richtigen. Woanders wird viel preiswerter produziert. Der Preis eines Produktes setzt sich aus neben den verarbeiteten Rohstoffen aus dem Energieinput und der geleisteten Arbeit zusammen. Deutschland hat dafür viel zu hohe Löhne und von den Energiepreisen will ich gar nicht schreiben ;)

Sei froh, dass China hier anders agiert. Sonst wäre die Solarindustrie nicht annähernd auf dieses preislich kompetitve Niveau gekommen.

Zitat:

Ich fürchte, wir machen uns da etwas vor. Damit meine ich nicht Dich persönlich. :Blumen:
Wir machen uns etwas vor, wenn wir glauben, die Glaskugel zu haben. Und wir sollten auch differenzieren, wo wir stark sein können und wo nicht. In der Entwicklung waren wir es zumindest mal. In der Produktion ist der Zug aufgrund der Energiepreise erstmal abgefahren. Wäre schon ganz gut, wenn wir zumindest ersteres weiterverfolgen würden. Und natürlich hast Du dahingehend recht, dass wir da auch immer mal wieder Geld verbrennen. Forschung ist aber nunmal auch viel trial and error.

Einstein hat es auf den Punkt gebracht: "Wenn wir wüssten, was wir tun, würde das nicht Forschung heißen, oder?"

DocTom 03.11.2023 18:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1728154)
... Oder von Solarparks der Größe Bayerns in Marokko träumen.

Ich fürchte, wir machen uns da etwas vor. ...:

https://www.africagreentec.com , im kleinen Maßstab machen die das für lokale Stromproduktion, warum sollte man das im JointVenture mit den willigen Ländern dort in Westafrika nicht auch größer hinbekommen?


Der Forscher heißt Forscher weil er forscher ist...

A: "Ich bin Forscher!"
B: "...als wer?"

TriVet 13.11.2023 10:07

heute in meiner tageszeitung:

Sinkende Preise durch Ökostrom?
Experte rechnet mit günstigerer Stromerzeugung – aber teureren Netzen

Der Ausbau von Wind- und Solarenergieanlagen wirkt sich an der Strombörse bereits auf den mittelfristigen Preis aus.
Erneuerbare Energien werden die Strompreise nach Experteneinschätzung zunehmend dämpfen. „Je mehr erneuerbare Energieanlagen mit ihren günstigen Preisen im Stromsystem sind, desto seltener bestimmen teure Gaskraftwerke im Großhandel den Strompreis“, sagte der Strommarktexperte Fabian Huneke von der Denkfabrik Agora Energiewende der Deutschen Presse-Agentur.

Bereits jetzt würden die Erneuerbaren den künftigen Strompreis senken. „Man sieht an der Strombörse ganz klar: Für Lieferungen in einigen Jahren sind die Terminmarktpreise deutlich geringer.“ Wenn man etwa aktuell Strom vorbestelle für das nächste oder übernächste Jahr, werde der Strompreis im Großhandel umso niedriger, je länger die Lieferung noch entfernt liege. „Das kann man ganz klar zurückführen auf den Einfluss der erneuerbaren Energien, weil der Strompreis deutlich unterhalb der Entwicklung der Preise von fossilen Brennstoffen oder der CO2-Preise liegt.“

Huneke erinnerte an einen weiteren preissenkenden Effekt: den Wegfall der Ökostromumlage (EEG-Umlage) im vergangenen Jahr. Er sei durch die steigenden Strompreise im Zuge der Energiekrise allerdings weitgehend überlagert worden. „Aufgrund der Preissteigerungen haben wir den Effekt gar nicht mitbekommen“, sagte der Experte. Die Ökostromumlage in Höhe von 3,72 Cent je Kilowattstunde zur Förderung der erneuerbaren Energien war zum 1. Juli 2022 auf Null gesenkt worden, um die Stromkunden zu entlasten.

Auf der anderen Seite erwartet Huneke einen preiserhöhenden Effekt durch die steigenden Netzentgelte für die Stromverteilnetze auf regionaler Ebene. Diese streng reglementierten Nutzungsgebühren für die Leitungen werden von den Netzbetreibern über die Stromrechnung auf die Stromverbraucher umgelegt. „Die Elektrifizierung mit dem Anschluss von Elektroautos und Wärmepumpen, aber auch die zunehmende dezentrale Erzeugung von Strom in Solar- und Windkraftanlagen benötigen eine leistungsfähige Infrastruktur“, erklärte der Experte. Für die Energiewende brauche man eine Investitionsoffensive in die Netze.

Im ersten Halbjahr lag der durchschnittliche Strompreis für Haushalte laut Energiewirtschaftsverband BDEW bei 46,27 Cent je Kilowattstunde. Mit 9,52 Cent entfiel davon rund ein Fünftel auf die Netzentgelte. Laut den Vergleichsportalen Check24 und Verivox steigen die Netzentgelte im kommenden Jahr bundesweit um durchschnittlich elf Prozent. In einigen Bundesländern werden sie demnach aber auch zurückgehen, etwa in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern.

Die Entwicklung der Strompreise in diesem Winter sei weiterhin stark von den Preisen für Erdgas abhängig, so Huneke weiter. Bei den Erdgaspreisen komme es darauf an, wie kalt es werde und ob beispielsweise die Kernkraftwerke in Frankreich zuverlässiger liefern als im vergangenen Winter.

Siebenschwein 13.11.2023 11:15

Und hier noch eine Nachricht für die Freunde der gut abgehangenen Kernenergie und ihre Hoffnung auf neue Technologien, die angeblich so sicher und unschlagbar billig seien...

Uuups:


"NuScale announced Wednesday it’ll quit a U.S. Department of Energy project of building a carbon-free power plant with its reactors.
NuScale, the only company whose small modular reactor design has earned certification from the U.S. Nuclear Regulatory Commission, entered an agreement in 2015 between the Department of Energy and the Utah Associated Municipal Power Systems. ...

...The project’s collapse was precipitated by rising interest rates and inflationary pressures “that have not been seen for more than 40 years,” according to NuScale. Inflation caused the prices of several component parts to increase by as much as 106% in some cases.


As a result, the project’s cost had increased 75%, to $9.3 billion, and the cost of power had gone up by 50%. Some communities also pulled out of commitments to buy power from the new reactors, which are set to go operational in 2030.
"

https://www.opb.org/article/2023/11/...-cancellation/

qbz 14.11.2023 14:13

Neue Studie über die Emissionen von LNG.

Zitat:

"Einer neuen US-Studie zufolge ist importiertes Flüssiggas (LNG) viel klimaschädlicher als das Verfeuern von Kohle. "Die absoluten Treibhausgasemissionen von LNG sind im schlimmsten Fall um 274 Prozent höher als die von Kohle", heißt es in der noch nicht veröffentlichten Analyse (Link unten) des Methan-Forschers Robert W. Howarth von der Cornall University, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegt.

Als Ursache hat Howarth Methan-Leckagen bei den verschiedenen Etappen vom Fracking über die Reinigung, Verflüssigung und schließlich den Transport über die Weltmeere ausgemacht. Methan ist ein besonders aggressives Treibhausgas. Selbst bei Nutzung der modernsten Schiffe und kürzesten Routen seien die Emissionen - wenn man den gesamten Weg vom Frackingloch bis zur Verfeuerung zur Strom- oder Wärmeerzeugung betrachtet - "um mindestens 24 Prozent höher", als wenn Steinkohle verwendet würde, so die Ergebnisse der Berechnungen des Professors für Umweltbiologie."


Meik 14.11.2023 20:14

https://www.deutschlandfunk.de/klima...floez-102.html

Man darf aber nicht unterschlagen dass auch bei der Förderung von Kohle nicht ganz unerhebliche Methanmengen freiwerden. Auch ohne LNG-Schiffe sind Förderung und Pipelines nicht leckagefrei, wieder Gas aus Russland kaufen ist ökologisch auch nicht der riesen Sprung nach vorne.

Selbst aus ehemaligen Gruben entstehen nicht unerhebliche Mengen Grubengas. Im Ruhrgebiet versucht man das zunehmend zu nutzen. Lange wurde das einfach nur rausgelüftet was wahrscheinlich in anderen Ländern auch überwiegend passiert. Steinkohle ist ja mittlerweile auch ausschließlich importiert.

Schwarzfahrer 14.11.2023 22:21

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1729259)
Man darf aber nicht unterschlagen dass auch bei der Förderung von Kohle nicht ganz unerhebliche Methanmengen freiwerden. Auch ohne LNG-Schiffe sind Förderung und Pipelines nicht leckagefrei, wieder Gas aus Russland kaufen ist ökologisch auch nicht der riesen Sprung nach vorne.

Die Emissionen von Kohle sollten bei einem seriösen Vergleich mit drin sein, LNG scheint da trotzdem Nachteile zu haben. Natürlich ist Gas aus Russland keine riesen Sprung nach vorne, aber LNG ist ein beträchtlicher Schritt rückwärts. Da ein Großteil von Verlusten mit den langen Transportwegen zu tun hat (auch bei Steinkohle aus Kolumbien sind die Transportemissionen nicht zu verachten), wäre immer die lokale Förderung von Energieträgern am effektivsten - also wäre der richtige Schritt nach vorne die Gasvorkommen auf deutschem Gebiet als erstes zu erschließen und auszuschöpfen, bevor man LNG aus USA oder pipeline-Gas aus Russland holt, solange man eben Gas braucht. Wenn schon teuer, dann zumindest mit geringerem Klimaeffekt. Aber das ist ja NIMBY, egal wie rational es wäre.

Klugschnacker 15.11.2023 08:19

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1729271)
Da ein Großteil von Verlusten mit den langen Transportwegen zu tun hat […], wäre immer die lokale Förderung von Energieträgern am effektivsten - also wäre der richtige Schritt nach vorne die Gasvorkommen auf deutschem Gebiet als erstes zu erschließen und auszuschöpfen, bevor man LNG aus USA oder pipeline-Gas aus Russland holt, solange man eben Gas braucht.

Kürzlich hörte ich aus dem konservativen Lager das exakte Gegenteil:

Das einzig Sinnvolle sei es, die eigenen fossilen Brennstoffe im Boden zu lassen und stattdessen auf dem Weltmarkt fossile Energieträger wegzukaufen. Diese würden nämlich so oder so ihre Abnehmer finden und in der Atmosphäre landen, da sie auf dem Weltmarkt gehandelt würden. Wirklich etwas für’s Klima tun könnte man nur, wenn man die eigenen fossilen Energieträger im Boden lässt. Der bekannteste Vertreter dieser Auffassung ist Hans Werner Sinn.

Siebenschwein 15.11.2023 08:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1729283)
Kürzlich hörte ich aus dem konservativen Lager das exakte Gegenteil:

Das einzig Sinnvolle sei es, die eigenen fossilen Brennstoffe im Boden zu lassen und stattdessen auf dem Weltmarkt fossile Energieträger wegzukaufen. Diese würden nämlich so oder so ihre Abnehmer finden und in der Atmosphäre landen, da sie auf dem Weltmarkt gehandelt würden. Wirklich etwas für’s Klima tun könnte man nur, wenn man die eigenen fossilen Energieträger im Boden lässt. Der bekannteste Vertreter dieser Auffassung ist Hans Werner Sinn.

Wie absurd ist das denn? Die Verfechter des freien Marktes, der nun mal höhere Nachfrage durch höheres Angebot nachregelt, wollen mir ernsthaft weismachen, dass dieser Mechanismus bei Kohle und Öl nicht funktioniert?
Für wie blöd hält der Typ uns eigentlich? :Maso:

merz 15.11.2023 10:40

"Wenn wir Öl nicht mehr kaufen, fällt der Weltmarktpreis, und andere kaufen es.“

Sinn, Bild-Zeitung // Interview, August 2023


https://www.bild.de/politik/inland/p...2404.bild.html

m.

Siebenschwein 15.11.2023 10:54

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1729300)
"Wenn wir Öl nicht mehr kaufen, fällt der Weltmarktpreis, und andere kaufen es.“

Sinn, Bild-Zeitung // Interview, August 2023


https://www.bild.de/politik/inland/p...2404.bild.html

m.

"Öl-Manager hassen diesen Trick"

merz 15.11.2023 20:18

die heutige Ausbremsung der minimalen deutschen Klimapolitik wurde Ihnen präsentiert von ... der CDU

(oder seh ich das falsch?, die waren Kläger heute - natürlich ggf. handwerkliche Schwächen der Regierung aber: geht es NOCH?)

Wer hat einen schnellen Überblick, was jetzt alles mal gestoppt sofort wird?

m.

qbz 15.11.2023 20:51

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1729356)
die heutige Ausbremsung der minimalen deutschen Klimapolitik wurde Ihnen präsentiert von ... der CDU

(oder seh ich das falsch?, die waren Kläger heute - natürlich ggf. handwerkliche Schwächen der Regierung aber: geht es NOCH?)

Wer hat einen schnellen Überblick, was jetzt alles mal gestoppt sofort wird?

m.

Auf der PK hiess es, es würden bestimmte Vorhaben vorübergehend auf Eis gelegt. Das gelte für Verpflichtungsermächtigungen für 2024 und die Folgejahre – mit Ausnahme von Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energien im Gebäudebereich. Ich verstehe das so, dass die Förderung von Wärmepumpen, Gebäudesanierung nicht gekürzt / gestrichen werden sollen. Es dürften dann vor allem die Subventionen für den Industriestrompreis, das 10 Milliarden Geschenk an Intel, das Klimageld für die Bürger, E-autoförderung (?), Transformationsgelder für Schwedt-Oder, alle Förderprogramme mit grösseren Posten wie Wasserstoffprojekte, Eisenbahninfrastruktur! auf den Prüfstand kommen und evtl. gestrichen werden, oder / und die Regierung bringt einen neuen Haushaltsplan im Parlament ein, mit Einsparungen und / oder höheren Steuern, und gleicht die jetzt fehlenden Milliarden im KFT aus. Aber wer förderungsberechtigte Bauvorhaben wie Wärmepumpen etc. plant, kann 100 % verbindlich damit erst rechnen, wenn der neue Wirtschaftsplan verabschiedet ist. Es handelt sich erstmal um ein Versprechen auf der PK.

Die Regierung muss jetzt einen komplett neuen Wirtschaftsplan für den Fonds aushandeln und aufstellen, die Lobbyverbände stürmen die Tür, dann weiss man Verbindliches. Insgesamt hat der Bund Schulden (Kreditermächtigungen) von 211 Milliarden im sog. KTF der KFW bis 2027 bewilligt, 60 Milliarden Kreditaufnahmen fallen weg, oder es gibt noch einen Buchhaltertrick.
Okober 2023 auf dem Ministeriumsportal: Der Klima- und Transformationsfonds. Die Finanzplanung für den Klima- und Transformationsfonds (KTF) steht — bis 2027 insgesamt 211,8 Mrd. € und damit ein riesiger Schub für Investitionen in Zukunftstechnologien, den Aufbau von Produktionskapazitäten und den Klimaschutz in Deutschland.

Ich habe immer als Kritiker der Schatten(schulden)haushalte, die ironischerweise als "Sondervermögen" geframed werden, in diesem Forum argumentiert z.B. auch der der 100 Milliarden für die Bundeswehr, (aber genauso als Kritiker der gesetzlich verankerten Schuldenbremse), weil damit für die Bürger kein transparenter Haushalt vorliegt. Z.B. wurden die überhöhten Weltmarkt-Gaspreise beim Einkauf 2022 auch aus dem KFT bezahlt. Z.B. erfolgt die Prüfung des KFT nicht durch den Rechnungshof.

Für die jetzige Rezession in Deutschland gelten nach allgemeiner Volkswirtschafts-Lehre Einsparungen u. Steuererhöhungen in der Breite wie aber auch der Verzicht auf Infrastrukturprojekte als Gift.

Ich sehe mehr Verantwortung für die Malaise bei der Ampel mit ihrer verfassungswidrigen Finanzierung der Haushalts- und Klimapolitik als bei der CDU, welche die Einhaltung der Verfassung eingeklagt hat.

Trimichi 15.11.2023 21:07

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1729356)

Wer hat einen schnellen Überblick, was jetzt alles mal gestoppt sofort wird?

m.

Du kannst davon ausgehen, dass am Stützpunkt Sonderschichten geschoben werden. Auch am Wochenende. Deutsche? Nope, Amis. Die sind schon ganz wild. Macht nur weiter so mit dem Murks.

DocTom 15.11.2023 21:21

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1729360)
...
Ich sehe mehr Verantwortung für die Malaise bei der Ampel mit ihrer gesetzwidrigen Haushalts- und Klimapolitik als bei der CDU, welche die Einhaltung der Gesetze eingeklagt hat.

Total agree...:Huhu:

merz 15.11.2023 21:52

Jetzt brauch ich echt mal einen Aufschlauer: Klimaschutz ist doch auch Verfassungsziel, neben dieser komischen Schuldenbremse, ja?

(Ich hab es jetzt echt nicht nachgeschlagen)

m.

qbz 15.11.2023 22:11

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1729371)
Jetzt brauch ich echt mal einen Aufschlauer: Klimaschutz ist doch auch Verfassungsziel, neben dieser komischen Schuldenbremse, ja?

(Ich hab es jetzt echt nicht nachgeschlagen)

m.

Vielleicht hätte es ja verfassungsgemäss funktioniert, wenn die Bundesregierung Greta Thunberg gefolgt wäre und einen Klimanotstand ausgerufen hätte und dann wegen des Notfalls wie bei Corona spezielle Kredite ausserhalb des normalen Haushaltes beschliessen würde zur Behebung eines Notstandes wie bei Corona. Dass eine simple "Umwidmung" der spezifisch für den Coronanotstand bewilligten nicht abgerufenen Kredite zu einem neuen Klimafonds vom Verfassungsgericht kassiert wird, war zu erwarten und keine Überraschung. Es ging ja juristisch nicht um Klimaschutz Ja / Nein, sondern um die verfassungswidrige Finanzierungsart der eingeplanten Vorhaben.

qbz 16.11.2023 17:21

Der Artikel referiert eine neue Studie, "Production Gap Report", welche sich mit der Diskrepanz zwischen den geförderdeten fossilen Rohstoffen und den weltweiten Emissionsbudget beschäftigt. Fossile-Ueberproduktion-Ueber-einen-bedrohlichen-Abgrund
Zitat:

Doch die Klimaschutzlücke klafft nicht nur zwischen nationalen Reduktionszielen und dem Pariser Klimaschutzabkommen. Sie tritt auch deutlich zutage, wenn die in den nächsten Jahren bis Jahrzehnten geplante Förderung fossiler Rohstoffe betrachtet und ins Verhältnis zu einem Paris-kompatiblen Emissionsbudget gesetzt wird.

Dies tut der kürzlich erschienene "Production Gap Report", herausgegeben von Stockholm Environment Institute, Climate Analytics, E3G, International Institute for Sustainable Development und United Nations Environment Programme (UNEP).

Laut diesem Bericht wird die Welt im Jahr 2023 noch mehr als doppelt so viele fossile Brennstoffe fördern, wie mit dem 1,5-Grad-Ziel, genauer gesagt, dessen Einhaltung mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit, vereinbar wäre. Und auch um das Zwei-Grad-Ziel einzuhalten, sind die Förderpläne für das Jahr 2030 noch um 69 Prozent zu hoch.

Für diese Prognose wurden die aktuellen Pläne der 20 größten Förderländer fossiler Energieträger ausgewertet, wobei letztlich nur die Pläne aus 19 Ländern einflossen, da für Südafrika keine aktuellen Daten verfügbar waren.


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