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https://www.tagesschau.de/wirtschaft/atomausstieg-atomstrom-importe-101.html#:~:text=Insgesamt%20hat%20Deutschland%20i m%20vergangenen,TWh%20im%20Jahr%202022)%20entspric ht. Wenn Du diesen Artikel in Gänze liest, verstehst Du ganz gut meinen Ansatz mit der Gesamtmenge. Insbesondere die Unterscheidung bilanziell und physikalisch bringt es auf den Punkt. |
Zu den Größenordnungen im 1. Halbjahr 2023 in Deutschland:
Netzeinspeisung insgesamt: 233,9 Mrd. kWh Exportierte Strommenge: 32,6 Mrd. kWh Importierte Strommenge: 30,6 Mrd. kWh Wir exportieren also mehr Strom als wir importieren. Quelle: Statistisches Bundesamt. Die Differenz zwischen Import und Export beträgt weniger als 1% der gesamten Netzeinspeisung. Wir streiten hier also etwas um des Kaisers Bart. Außerdem interessant: Die in Kohlekraftwerken erzeugte Strommenge ging im 1. Halbjahr 2023 um 23% zurück. |
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Betrachtet man nur das 2. Quartal 2023, in dem die Kernkraftwerke bis zum Abschalten am 15. April 2023 nur noch 1,0 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugten, wurde mit 18,5 Milliarden Kilowattstunden deutlich mehr Strom importiert als exportiert (11,4 Milliarden Kilowattstunden). Dieser Importüberschuss von 7,1 Milliarden Kilowattstunden entspricht etwa der Strommenge, die im 2. Quartal 2022 noch von den drei Kernkraftwerken eingespeist worden war (7,3 Milliarden Kilowattstunden). |
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Wir streiten hier also etwas um des Kaisers goldenen Bart. Neben den Einwürfen von Nogy und Schwarzfahren könnten wir mal schauen, was uns das kostet. Und da stellen wir fest, dass liegt bei ca. 500 Mio Euro im Schnitt pro Monat. Ist ganz schöne teuer für so einen Bart. Ich kann mir solch einen Barbier nicht leisten ;) Wenn bei uns alles so mega geil ist, warum ist unser Strom dann soviel weniger wert? Und jetzt lass uns mal übergelegen, wenn die anderen auch nur auf erneuerbare setzen? Dann haben wir ganz viel Strom, wenn die Sonne scheint und/oder es ausreichend, aber auch nicht zu windig ist. Und wir machen das Lagerfeuer an, wenn dem nicht so ist :Blumen: Das gilt zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wo es ausreichend Speicher gibt. Dann sähe die Geschichte anders aus. Bis dahin muss die Zeit aber sinnvoll überbrückt sein. Zitat:
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Kannst Du mir zeigen, wo ich die 500 mio EUR finde oder wie Du sie ermittelst? |
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https://www.stromdaten.info/ANALYSE/...port/index.php Selbst zu ermitteln ist sehr schwierig, weil der Mix in sich sehr volatil ist. Von daher ist das auch schwer prognostizierter. Was man hier sieht, ist die deutlich höhere Preis bei Import vs. Export allgemein für uns. Das bedeutet, dass unser Strom gern genutzt wird, wenn er nahezu verschenkt wird. Da gibt es auch Ausnahmen. Siehe z.B. die Situation in Frankreich im letzten Jahr. |
Vorsichtig ausgedrückt seltsame Interpretation der Daten. Das bisschen heimischer Atomstrom ist in der Bilanz einfach schon lange nicht mehr relevant - aber immens teuer.
Alleine der Faktor der reduzierten Steinkohlestromerzeugung ab April übersteigt bei weitem den Verlust der paar abgeschalteten AKWs. Wir brauchen die einfach nicht - auch nicht in der wie auch immer interpretierten Dunkelflaute. Die paar % können wir problemlos und billiger erzeugen, und bei den paar % spielt das bisschen mehr CO2 auch keine wirkliche Rolle mehr. Und bei der angeblichen Versorgungssicherheit durch AKWs lohht ein Blick nach Frankreich. :Holzhammer: Wenn es um Versorgungssicherheit, langfristige Preisstabilität usw.. geht muss man auch einfach mal gucken was überhaupt aus Deutschland kommt. Uran jedenfalls nicht, Steinkohle nicht, Erdgas nur zum kleinen Teil, Öl nicht - lediglich Sonne, Wind und Braunkohle haben wir beim Faktor Energiesicherheit wirklich zur Verfügung. Und Finger weg von der mit Abstand teuersten Energie mit den Atomen da. Wenn man guckt was da an Steuergeldern versenkt wurde und wird damit man den Leuten vorgaukeln kann Atomstrom wäre günstig, dagegen ist die Förderung der Erneuerbaren ein Witz. Wie heißt das eigentlich bei Atom dann? Dunkelatomflaute? Kann ja auch alleine nicht den ganzen Strombedarf decken, also auch eine Art Dunkelflaute. :Gruebeln: |
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Nur so, um mal die Grössenordnungen darzustellen. |
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Die Differenz zwischen Import und Export machte im ersten Halbjahr 2023 nur 1% der insgesamt ins deutsche Netz eingespeisten Strommenge aus. Betrachtet man nur das zweite Quartal, also das Quartal direkt nach der Abschaltung der Atomkraftwerke, liegt die Differenz zwischen Import und Export von Strom bei 3% der Gesamtmenge. Gleichzeitig haben wir die Stromproduktion mit Kohle um 23% reduziert. |
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Nicht so kleinteilig gucken, wir haben ein europäisches Verbundnetz und europäischen Stromhandel.
Ob wir etwas mehr importieren oder exportieren hängt viel mehr am Stromhandel als an der Möglichkeit zu produzieren. Auch wirtschaftlich ist die nationale Betrachtung zu kurzsichtig. Ob Netto-Import teuer ist oder nicht hängt nicht davon ab ob wir jetzt mehr oder teureren Strom importieren sondern davon ob wir ihn billiger selber hätten produzieren können. Wenn man mal so ein bisschen im Agrorameter guckt was tatsächlich läuft sieht man durchaus Zeiten wo wir importieren, aber selbst Braunkohle noch genug Reserven hätte dass wir unseren Strom selber zu produzieren. Da spielen finanzielle Interessen der Stromhändler rein. Und da wette ich dass das Bild das wir nach AKW-Abschaltung erstmal zum Importeure werden ist gewollt. :dresche |
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Achja in Bezug auf "wir nutzen kein Atomstrom" hier mal der Faktencheck der ARD: https://www.daserste.de/information/...erger-388.html Ich habe recherchiert. Friede Springer hat hier ihre schmutzigen Finger nicht im Spiel ;) |
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Auf der anderen Seite muss man halt damit anfangen. Zumindest bei den Haushalten. Die Schwerindustrie, naja, taucht in den schoen gerechneten Statistiken nicht auf. Geht ja um Strom. Als ob ein Hochofen mit Strom betrieben werden kann usw. Egal. Vor lauter Statistiken ist bald alles richtig. Wo sind eigentlich die Stromtrassen von Nordschweden über die Ostsee nach DE verlegt? Mir sind keine bekannt. Und falls das ginge (Spannung, Ampere, Widerstand) könnte man dann nicht auch Leitungen übers Mittelmeer bauen? Mit Solarfeldern in der Sahara? Geht genau so wenig. Ich bin jedenfalls froh im Erdkundeunterricht der 6. Klasse eines bayrischen Gymnasiums kein Nickerchen gemacht zu haben. |
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Atomstrom sind 0,7%. Auch zu den Zeiten, in denen wir Strom aus dem Ausland kaufen, hätten wir zu jeder Zeit genug eigenen Strom: Auch ohne Windkraft und Photovoltaik (Dunkelflaute) haben wir 100 Gigawatt zur Verfügung. Unsere Lastspitzen mit dem höchsten Verbrauch liegen täglich bei 70 Gigawatt, der bisher höchste gemessene Verbrauch lag an einem Novembertag bei 81 Gigawatt. Wir haben also auch in Dunkelflauten genug Strom und sind nicht auf Strom aus dem Ausland angewiesen. Die Behauptung, wir könnten uns Ökostrom nur leisten, weil die Nachbarn vernünftigerweise Atomkraftwerke hätten, ist falsch. Strom kaufen wir aus dem Ausland immer dann stundenweise ein, wenn er an der Strombörse billiger angeboten wird, als wir ihn selber herstellen können. Wir fahren dann eigene Kraftwerke vorübergehend runter und verwenden stattdessen billig angebotenen Strom aus dem europäischen Verbundnetz. Dafür ist es ja da. Die anderen Länder, auch Frankreich, machen es genauso. Nach dem Abschalten der Atomkraftwerke ist die Menge an importiertem Strom gestiegen – obwohl wir genug Kapazitäten hätten, den Bedarf über die eigenen Kraftwerke zu decken. Beispielsweise über eigene Kohle- und Gaskraftwerke. Deren Strom ist aber teurer als der stundenweise im europäischen Verbundnetz billig angebotene überschüssige Strom. Also kaufen wir den billigeren Strom aus dem Ausland und drosseln unsere Kraftwerke mit dem teuersten Strom. |
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Das überrascht mich deshalb, weil Du in Bezug auf unsere Einsparungsverpflichtung immer wieder auf europäisches Recht verweist. Wenn es dann um die Taxonomie geht, scheint Dir dieses egal zu sein. Da könnte man durchaus Cherrypicking hineininterpretieren :Blumen: |
[quote=Genussläufer;1726471...
Das ist das Problem mit Durchschnittswerten. Da läuft so leider nicht. In Zeiten, wo der Wind nicht weht und die Sonne nicht ausreichend scheint, kannst Du die Kapazität der(x)fachen. Null mal x ist Null. Und in den Zeiten, wo wir selbst exportieren, wird das Angebot deutlich größer und die Preise sinken dann ins Bodenlose. Das wäre ökonomischer Suizid. ...)[/QUOTE] Nein, das ist kein Problem - weil wir ja bisher auch genügend Strom bekommen. Das Netz ist der "Speicher". Du kannst natürlich immer einen möglichst kleinen Bilanzraum wählen und Autarkie fordern - ergibt nur keinen Sinn. Es ging bei meiner Rechnung einzig und allein um die Kosten, die wir derzeit für Importe ausgeben und wie wir die mit entsprechenden Investitionen ausgleichen können. Energieautarkie für D ist kein Wert an sich - und ist auch nicht nötig. Aber dieses Diskussion hatten wir hier schon vor langer Zeit und die werde ich nicht wieder aufmachen. Wenn Du Deine Speichergeschichten weiter erzählen willst - bitte. Die Realität wird Dir in den nächsten Jahren zeigen, dass Du umsonst Panik geschoben hast. Ich bin da tiefennentspannt und das würde ich Dir auch empfehlen, denn das ist Lebensqualität. |
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Dazu kann man stehen, wie man will. Von mir aus ist die Kernenergie klimaneutral. Es bleiben aber die anderen Nachteile der Kernenergie, zum Beispiel das nicht gelöste Endlagerproblem. Wenn das Bundesverfassungsgericht argumentiert, wie können nicht die Atmosphäre mit unseren Abgasen belasten zum Nachteil der kommenden Generationen, dann muss das auch für die Endlager gelten: Wir können den kommenden Generationen nicht unseren Atommüll hinterlassen, der für mindestens 100.000 Jahre hochgiftig sein wird. Kein Politiker kann dafür die Verantwortung übernehmen, wenn es bessere Alternativen gibt. Von Betriebsunfällen wie Harrisburg, Fukushima oder Tschernobyl ganz zu schweigen. Aber diese Debatte ist eine Scheindebatte. Wenn wir Dunkelflauten mit Atomkraftwerken abdecken wollten, bräuchten wir 10 hochmoderne Kernkraftwerke. Jedes davon könnte frühestens in 20 Jahren ans Netz gehen – Widerstand in der Bevölkerung, Genehmigungsverfahren und Bauzeit dauern so lange. Manche dieser Kraftwerke werden am Widerstand der Bevölkerung scheitern und so weiter. Kurz: Als Übergangslösung für die Energiewende stehen uns diese fiktiven Kraftwerke nicht zur Verfügung. So einfach ist das. Es gibt daher keine seriösen Politiker, welche den Neubau von einem Dutzend Kernkraftwerke in Deutschland fordern. Es gibt keine Energieunternehmen, die welche bauen wollen – die Orientierung dieser Branche geht klar Richtung Erneuerbare. Und – hier gebe ich Dir in Deinen Bedenken Recht – in Richtung von effizienten Stromspeichern, die uns im Moment noch fehlen. Es zeichnen sich aber bereits Lösungen für das Speicherproblem ab. :Blumen: |
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m. |
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Mir ging es auch explizit nicht darum, die AKWs nach D zurückzuholen. Mir ging es um die Feststellung, dass unsere Nachbarn glücklicherweise nicht diesen Fehler begangen haben. Zitat:
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Oder per TV-Beitrag auf 3Sat: "Fehlende Stromspeicher - Floppt die Energiewende?". |
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Ich hatte ja erst gestern oder vorgestern hier Landkarten gepostet, aus denen klar hervorgeht, dass in Europa insgesamt die Kernkraft auf dem Rückzug ist. Es werden weit mehr Atomkraftwerke abgeschaltet als neu gebaut. 15 der 27 Mitgliedstaaten der EU betreiben derzeit keine Atomkraftwerke. In nur zwei Mitgliedstaaten sind Kernkraftwerke derzeit in Bau (Slowakei und Frankreich). Infolge der Gasknappheit durch den Ukrainekrieg haben zwei Staaten den ursprünglich beschlossenen Ausstieg verschoben, nämlich Belgien und Deutschland, wobei letzteres ja jetzt ganz raus ist. Es ist daher eine irreführende Verallgemeinerung, wenn Du sagst, dass unsere "Nachbarn glücklicherweise nicht diesen Fehler begangen" hätten. |
Oh - interessant, dass das Wort "Kipppunkt" auch mal positiv interpretiert werden kann:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...2-9d03e8bb4c1d Demnach hat dieser Energiesektor womöglich einen Wendepunkt erreicht, bei dem ein sich selbst verstärkender »Positiv-Kreislauf« in Gang gesetzt wurde zwischen dem Einsatz von Solartechnologie und dem Lernprozess von Unternehmen, diese günstiger zu machen. Der Weg der Solarenergie zur wichtigsten Elektrizitätsquelle ist laut der Autoren und Autorinnen vorgezeichnet, selbst wenn es keine weitere Unterstützung durch eine ehrgeizigere Klimapolitik gebe. »Der Fortschritt der erneuerbaren Energien hat zur Folge, dass von fossilen Brennstoffen dominierte Projektionen nicht mehr realistisch sind«, sagte die an der Studie beteiligte Forscherin Femke Nijsse von der Universität Exeter einer Mitteilung der Uni zufolge. Die Überzeugung wachse, dass die drastisch gesunkenen Kosten bei den erneuerbaren Energien die Kohlenstoffreduktion in Entwicklungsländern sehr erleichtern wird, erklärte sie weiter. Soviel zum Thema "Wir sind die Blöden, weil sonst keiner mitmacht" und |
Kurz notiert:
"Gedämpft wurden die Erzeugerpreise vor allem durch Energie, die im September 35,3 Prozent weniger kostete als im Vorjahresmonat. Die Preise für Strom sanken dabei um 46,2 Prozent. Leichtes Heizöl verbilligte sich um 10,9 Prozent, Kraftstoffe wie Benzin um 8,0 Prozent. Für Erdgas wurde 36,9 Prozent weniger verlangt. SPONUnd das, obwohl Deutschland seine Atomkraftwerke stillgelegt und die Stromerzeugung aus Kohle um fast ein Drittel reduziert hat. Trotzdem sanken die Strompreise um 46% im Vergleich zum Vorjahresmonat. :Huhu: |
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Edit: Insbesondere interessant wäre hier die chemische Industrie, Pharma und Metalle- und Verarbeitung. Uns sollte klar sein, dass auf jeden Fall produziert wird. Die Frage ist dann wo. Und meine Frage geht in die Richtung warum. |
Ich bin ja bekennender Plattitüden- und Sprüchefan, zu dem Gejammer über die Energiekosten fällt mir folgender Spruch ein:
"Die Klage ist des Kaufmanns Gruß!" Und solange Big Player wie BASF oder BMW etc. reichlich Dividenden zahlen und höchstens mal eine Gewinn"warnung" (imho eh albernes und paradoxes Wort) rausgeben ist mir diebezüglich nicht schrecklich bang. |
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Als Aktionär ist mir das egal. Da begrüße ich die hohen Investitionen der BASF nach Asien und die Verlegung der Kapazitäten. Ich will ja auch in Zukunft einen solide Rendite einfahren :Lachen2: Zitat:
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Ich arbeite in einem energieintensivem mittelständischen Unternehmen und ich kann Dir versichern, die Lage ist ernst. BASF und andere "Big Player" können die hohen Energiepreise vielleicht besser puffern aber anderen Firmen, die ausschließlich in Deutschland ansässig sind, geht es an den Kragen. Wenn kein Brückenstrompreis kommt, dann gehen die Lichter bei vielen Industrieunternehmen aus. Ich sehe diese Entwicklung aus der ersten Reihe. |
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Mir persönlich ist es mittlerweile egal: so wie es aussieht, werde ich nächstes Jahr wohl sowieso eine längere Zeit vom Ausland aus arbeiten und meine Kinder sind mobil und mehrsprachig erzogen worden (eines meiner Kinder ist schon längere Zeit im Ausland) |
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Klimawandel - ganz persönlich
Ich lese hier nur selten und punktuell mit.
Gerade eben kam ich mal wieder mit einem Phänomen in Kontakt, das mir schon lange bewusst ist und über das ich manchmal mit Mitmenschen in Konflikte gerate, wenn ich es ihnen gegenüber erwähne. Meine These ist, dass wir uns immer so lange "korrekt" verhalten, wie es für uns bequem ist. Darüber hinaus aber eher nicht mehr. Und mit bequem meine ich nicht immer Bequemlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes. Vielleicht würde das Adjektiv "genehm" es besser treffen. Ein Beispiel: Die Art, in der ich in den letzten Jahren meine Urlaubsreisen gestaltete, war aus Klimaschutz-Sicht nicht optimal, aber allemal besser als eine Flugreise. Ich reiste zusammen mit dem Liebsten auf einem Motorrad durch Europa. Dabei fuhren wir meist mit sehr moderater Geschwindigkeit. Bequem ist das nicht, aber es machte uns Freude. Wir haben das also nicht in erster Linie gemacht, um klimaschädliche Fliegerei zu vermeiden, sondern weil wir Bock auf diese Form des Reisens haben und es ist ein angenehmer Nebeneffekt, dass die CO2 Bilanz so besser ist als wenn wir, wie in der Vergangenheit, in die USA oder nach Indien fliegen. Noch besser war die Umweltverträglichkeit unserer Radreisen mit Markus und Annette. Auch die haben wir allerdings vor allem aus Spaß an dieser Reiseform gemacht, denn aus dem Wunsch heraus, der Umwelt nicht zu schaden. Morgen hat meine Freundin Inga Geburtstag. Ich werde ihr die Teilnahme an einem Open Water Schwimm-Event in Österreich schenken. Ich hatte vorhin schon beschlossen, dass wir fliegen, weil Wien, wo wir wohnen werden, echt ätzend weit weg ist von hier und weil die Zugreise ewig dauert und - so dachte ich fälschlicherweise - superteuer ist. Dann telefonierte ich mit einem Freund und wir kamen über verschiedene Themen auf dieses weltbekannte National Geographic Foto von dem afghanischen Mädchen mit den grünen Augen. Und darüber landete ich auf der National Geographic Seite und sah da einen Artikel über ein Video von einem verhungernden Eisbären. Da das Video bei mir auf der NG Seite nicht läuft, stelle ich hier einen Youtube Link zu dem Video rein. Ich schaute mir das Video an und musste weinen, so schlimm ist es. Und dann dachte ich: Wie krank ist das, bitte, dass ich jetzt flenne, weil der arme Eisbär verhungert, weil seine Umwelt eisfrei ist und er keine Robben jagen kann und eine halbe Stunde zuvor hätte ich beinahe einen Flug nach Wien gebucht, weil es vermeintlich bequemer und schneller ist als mit dem Zug zu reisen?!? Ich habe mir also die Möglichkeiten mit dem Zug angeschaut. Einen Nachtzug gibt es von Essen aus nicht. Dafür müssten wir erst nach Köln reisen. Was ja auch nicht soo weit ist. Vielleicht machen wir das. Allerdings ist die bequeme Nachtzugreise ziemlich teuer, vor allem, wenn man es richtig bequem haben will mit einem Bett. Alternativ können wir einen durchgehenden Zug von Essen nach Wien nehmen, der 9.45 h braucht. Und erstaunlicherweise ist das deutlich günstiger als ein Flug und dann ist das City-Ticket schon mit drin. Und wenn man mal richtig rechnet, braucht man mit dem Flugzeug ja auch nicht nur 1,5 Stunden, welches die Flugzeit ist, sondern dazu noch ca. je eine Stunde Fahrt zu den Flughäfen, bzw. in die Stadt, plus 2 h eher am Flughafen sein und schon ist man 5,5 h unterwegs. Ich werde also eine Zugreise buchen. Kennt ihr so was auch von euch? VG J. |
Kenne ich genau so ;-)
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Evtl. etwas polemische Gegenposition Eine differenzierte Betrachtung, lang, aber lesenswert Gute Argumente, die armen Eisbären nicht für Klima-Propaganda zu mißbrauchen Das heißt nicht, daß ich Deine Entscheidung bzgl. der Reise für falsch halte - aber es sollte rationalere Gründe dafür geben, als das Video, das möglicherweise einfach einen altersschwachen Eisbären zeigt, der nun mal kollabiert, wenn er zu schwach zum Jagen ist (dürfte die häufigste Todesart von Eisbären mangels echten Freßfeinden sein). |
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:Gruebeln: |
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