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Kälteidiot 08.03.2021 10:39

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1589083)
...


Wie willst du die Autofahrerinnen gendergerecht ansprechen, so dass es die Summe aller Personen anspricht, welche Auto fahren? Bisher geschieht das durch das generische Maskulinum, aber das ist ja anscheinend nicht gendergerecht...

da hat Keko ja schon geantwortet. Natürlich hab ich in es in der Schule genauso gelernt wie du.

Der Beamte, die Beamtin die Beamten ... als Ansprache in einer E Mail: Sehr geehrte Beamte. Nach dem Sprachgefühl einiger Menschen fehlen da eindeutig die Frauen.
:)

Das es im Duden oder in Wikipedia anders steht ist zwar schön, aber wie hier schon mehrfach festgestellt, Sprache ist etwas lebendiges und verändert sich.

Zitat:

Das sind keine sperrigen Begriffe an denen ich mich hochziehe, sondern die die Problematik verdeutlichen.
das ist auch so angekommen. Ich persönlich bin mit "Sehr geeehrte Beamte und Beamtinnen" oder "Sehr geeehrte Beamt*Innen" oder (ok klingt erst mal komisch) "Sehr geehrte Beamtete" zufrieden. Beamtix oder anderes brauche ich nicht.

Zitat:

Was meinst du mit Umkehrbarkeit? Das hab ich wohl wirklich nicht verstanden...
Es gibt ein witziges Buch:

https://www.agneswitte.de/gert-brant...chter-egalias/

das hab ich so in den 80ern gelesen. Im Buch ist alles konsequent weiblich geschrieben. Also umgekehrt zu dem was heute hier standard ist.

Man kann darüber denken was man will, aber es führt einem vor Augen, wie es zur Zeit hier ist.

Bei deinem Beispiel: Warum sollen sich Frauen angesprochen fühlen, wenn von Autofahrern die Rede ist. Jeder Ralley Teilnehmer würde sich auch fragen ob er da rein darf, wenn an der Tür stünde: Zurtitt nur für AutofaherInnen.

Eigentlich wäre es richtig die weibliche Form für beide Geschlechter zu verwenden denn sie beinhaltet die männliche Form.

Natürlich haben wir uns an den jetzigen Sprachgebrauch gewöhnt, und auch vermutlich deswegen fühlen sich viele Frauen nicht übergangen wenn von besseren Autofahrern die Rede ist.
Meiner Frau ist es fast egal. Ausser bei der Bundeskanzlerin. Analog zur damaligen Diskussion "Frau Bundeskanzler" will sie, da es vermutlich diesmal wieder ein Mann sein wird, diesen mit Herr Bundeskanzlerin anreden.

Meine Tochter ist es nicht mehr so egal. Ich weiß nicht, was ich ihr raten soll. "Dickes Fell und drüberstehen", oder "ja du hast Recht das ist Ausgrenzung"
Grundsätzlich freue ich mich über ihr Selbstvertrauen und ihr Selbstverständnis als Frau. Das äussert sich aber nicht nur in ihrem Umgang mit Sprache. (ist einfach ein tolles Mädel) :Liebe:

Keko hat schon Recht, es gibt sicher Themen die wichtiger sind, als die in allen Belangen gendergerechte Ansprache auf E _Mails. Und das ist nicht, was es in der Kantine gibt.

So genug dazu.

Was ich eigentlich nur meine ist. Man sollte nicht alles als gegeben hinnehmen und vielleicht auch ab und an mal den Standpunkt der anderen Geschlechter annehmen um eine andere Perspektive zu haben.

Oha viel Text. Sorry

Kälteidiot 08.03.2021 10:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1589081)
Nein, das Gendern bekomme ich über die Hauptnachrichten oder den Deutschlandfunk erst seit ein paar Wochen so richtig mit.
50% der jüngeren machen über einen befristeten Vertrag den Einstieg ins Berufsleben. Der Schnitt verläuft in DE nicht zwischen Männlein und Weiblein, sondern zwischen Habenden und nicht Habenden - Tendenz steigend. Dazu kommen die Folgen von Corona und die Digitalisierung, die sich langsam ausbreiten wird.
Gleichberechtigung ist wichtig und es gibt noch viel zu tun. Würden wir in unserem Unternehmen ab heute alle mit "Liebe Mitarbeiterinnen" angesprochen, würde ich mich wundern, es würde sich aber nichts ändern. Würde ich ab heute einen befristeten Vertrag bekommen und ein karges Gehalt, würde ich nicht so locker darüber hinweg sehen. Wäre ich Chef unseres Unternehmens und das Gendern wäre in der Prio-Liste ganz oben, würde ich mir denken "Yo... was gibts heute in der Kantine?". Würden sich Männlein und Weiblein zusammenschließen und gegen Zeitarbeit, befristete Beschäftigung und geringe Lohnerhöhung in meinem Unternehmen protestieren, würde mir der Hunger vergehen.
:Blumen:

ich glaube, der Schnitt verläuft zwischen Beiden Fraktionen. Habenden und Habenichtse und dann noch zwischen den Geschlechtern. Leider

Mikala 08.03.2021 11:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1589087)
z.b durch Substantivierung: die Autofahrenden, die Zuhörenden, die Mitarbeitenden usw.

Na geht doch.....ich musste mich auch an "downgeloadet" gewöhnen, als runtergelanden nicht mehr reichte.:Cheese:


Schönen Weltfrauentag ! :Blumen:

Kälteidiot 08.03.2021 11:07

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1589126)
Na geht doch.....ich musste mich auch an "downgeloadet" gewöhnen, als runtergelanden nicht mehr reichte.:Cheese:


Schönen Weltfrauentag ! :Blumen:

dir auch! :Blumen:

Schwarzfahrer 08.03.2021 11:22

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1589087)
z.b durch Substantivierung: die Autofahrenden, die Zuhörenden, die Mitarbeitenden usw.

Warum ist das "gendergerechter" Frauen gegenüber? Der Autofahrende ist genauso ein Maskulinum,wie der Autofahrer. Und auf den Plural ausweichen ist keine Lösung, die einzelne differenziert anspricht. Entweder denken die Menschen bei dem "üblichen Sprachgebrauch" beide Geschlechter mit, oder nicht; tatsächlich dürfte die große Mehrheit das generische Maskulinum als normal empfinden. Durch vorgegebene Sprachmuster wird sich das Denken nicht ändern. Meine Frau hat sich seinerzeit auch auf eine Stellenanzeige für Ingenieure beworben, und die Stelle bekommen - keinem der Beteiligten wäre eingefallen, Frauen seien nicht mit gemeint (auch bei < 3 % Frauen unter den Absolventen ihres Faches, und obwohl damals schon die ersten Anzeigen mit Ingenieur/-in aufgetaucht sind).

Übrigens, der neuerdings übliche Zusatz m/w/d bei Stellenanzeigen soll schon zu empörten Nachfragen von Bewerbern geführt haben: wieso wird die Stelle auf männlich, weiß, deutsch beschränkt :Lachanfall: .

HerrMan 08.03.2021 11:24

Noch mal zur Stadtschlampe.

Ich mag den Begriff, aber der ist alles andere als ok. Arne hat ja eine recht schlüssige Begründung gebracht, die wenn ich mich recht entsinne darauf aufbaute, 'es gäbe ja auch den Schlamper'. Ne - den gibt es ja genau nicht!

Passend zum Frauentag hierzu ein Zitat meiner Lebenspartnerin: "Warum gibt es eigentlich zur Schlampe und zur Rabenmutter kein männliches Pendant?"

Mr. Brot 08.03.2021 11:26

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1588194)
Informell kann man im Englischen auch "Hey guys!" schreiben, nutzen bei uns auch Kolleginnen als Ansprache für Gruppen mit Männern und Frauen. Aber vielleicht machen wir uns da nicht so viel Kopf. :)

Spannend wird es dann, wenn der nicht Englisch Muttersprachliche Vorstand dann die E-Mail an alle mit:

"Hey gays" beginnt...(ist tatsächlich passiert);)

und ja die Gendergerechte Sprache ist wirklich schwierig und meine ältere Tochter zeigt mir jetzt auch jedes mal meine Verfehlungen auf,...:Cheese:

Plasma 08.03.2021 11:50

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1589137)

Passend zum Frauentag hierzu ein Zitat meiner Lebenspartnerin: "Warum gibt es eigentlich zur Schlampe und zur Rabenmutter kein männliches Pendant?"

Schlampe: Ich assoziere das mit einem gewissen Verhalten, dass es in der Form und vor allem Häufigkeit bei Männern eher nicht gibt.

Rabenmutter: Rabenvater ist ein durchaus gängiger Begriff in der deutschen Sprache.


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