triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Wo ist die Krise? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=6158)

Gürkchen 16.11.2008 15:02

@ Ravistellus

Du hast es sehr schön auf einen simplen und treffenden Punkt zusammengefaßt. Das was beim Windschattenfahren passiert ist das gleiche Phänomen bei dem es auch in Wirtschaft oder Privatleben geht und das ich unter dem Sammelbegriff Werte einsortiere.

Man kann es auch Moral, Anstand oder wie auch immer bezeichnen.

Wie kann es nach nem Wackeln im Gebälk aussehen?

Es gibt wieder so etwas wie Werte, denen sich alle schon aus Ehrgefühl verpflichtet fühlen und eine Diskussion um einen sauberen Sport oder eine saubere Wirtschaft ist auf einmal nicht mehr notwendig.... ich weiß ich bin ne Träumerin, aber ich werd nie aufhören zu träumen.

Religionen haben glaub ich sehr lange diese Rolle geschafft in der Gesellschaft zu übernehmen und haben den Kit in den Fugenn der Gesellschaft gebildet. Das bröckelt halt auch unaufhaltsam weg...

Ravistellus 16.11.2008 15:14

Zitat:

Zitat von Gürkchen (Beitrag 154655)
Wie kann es nach nem Wackeln im Gebälk aussehen?

Es gibt wieder so etwas wie Werte, denen sich alle schon aus Ehrgefühl verpflichtet fühlen und eine Diskussion um einen sauberen Sport oder eine saubere Wirtschaft ist auf einmal nicht mehr notwendig.... ich weiß ich bin ne Träumerin, aber ich werd nie aufhören zu träumen.

So sympathisch mir Dein Ansinnen ist, so sehr würde ich Dir bestätigen wollen/müssen, dass das Träume sind. Ein "Wackeln im Gebälk" - übrigens ein sehr schön verharmlosender Ausdruck für Revolution, Umbruch oder schwere Krise - hat noch nie die Werte einer Gesellschaft verändert. Es werden nur die Werte der nach dem Umbruch herrschenden Klasse/Schicht/whatever die bestimmenden. Und die Werte der Herrscher sind immer nur die, die sie den anderen aufzwingen, nie die, nach denen sie sich selber richten.

Zitat:

Zitat von Gürkchen (Beitrag 154655)
Religionen haben glaub ich sehr lange diese Rolle geschafft in der Gesellschaft zu übernehmen und haben den Kit in den Fugenn der Gesellschaft gebildet. Das bröckelt halt auch unaufhaltsam weg...

Religionen sind ein Paradebeispiel für das, was ich oben erläutern wollte: Welcher kirchliche Amts- und Würdenträger hätte sich je an die Werte gehalten, zu denen er die Gläubigen verpflichten wollte? Wenn das einer von zehn war, waren es viele.

Werte sind tägliche Kärrnerarbeit, ebenso wie Demokratie. Das will alles jeden Tag auf's neue verteidigt, gelebt und (!!!) vor allem auch verändert werden. Das macht das Leben - und damit die Demokratie und die herrschende Moral - so schwierig: Wenn sie sich nicht weiterentwickelt und verändert, ist sie schon tot. Das wissen wir Trias doch am besten: Wer nicht variiert, stagniert :cool:

Yoh Mann, wenn das kein Schlusswort war :Lachanfall:

Ravistellus

Gürkchen 16.11.2008 18:13

Grins... gutes Schlusswort. Schätze so weit weg voneinander liegen wir nicht :Huhu:

Ich bin ein optimistischer Realist, deshalb weiß ich natürlich das das was Du so schreibst (wer gewinnt bestimmt) wohl leider wahr ist. Aber es zeichnet den Träumer aus, das er daran glaubt das sich Gesetze ändern können und der Berg zum Propheten kommt :Cheese:

Für mich auch ein schönes Schlusswort.

Gürkchen

Deichman 16.11.2008 19:20

Zitat:

Zitat von tobyvanrattler (Beitrag 154578)
na ja, die Krise ist wohl noch nicht bei dem "Durchschnittsbürger" angekommen, da ein Großteil nichts mit der Automobilindustrie zu tun hat.
Daher wirkt sich das logischerweise erst zeitverzögert aus.

Das stimmt so nicht. Die Krise der Automobilindustrie/Metallbranche erreicht jetzt schon die Zulieferer und das heisst kurzfristiger Auftragsrückgang, Kurzarbeit und Kündigung von Leiharbeitern ("Durchschnittsbürgern"..herrliches wort).

Ferner ist die Krise nicht nur eine der Automobilindustrie sondern auch einer der Banken die auf alle Bereiche ausstrahlt. Die Finanzierungsmöglichkeiten mittelständischer Unternehmen werden durch die Bankenkrise deutlich beeinträchtigt was zunehmend Arbeitsplätze blockiert und keine Planungssicherheit gibt.

Deichman 16.11.2008 19:26

Zitat:

Zitat von mauna_kea (Beitrag 154580)
Mit der Krise läßt sich doch auch gut verdienen.
Jetzt gibts Zuschüsse ohne Ende vom Steuerzahler für alle Großfirmen, Lohnabschlüsse werden endlich wieder gegen 0 gehen und auch die Banken können ihr Geld in günstige Aktien investieren, die sie uns dann in 2-3 Jahren für viel Geld wieder andrehen werden.

Alles wird (ist) gut, so ist unser System.
Es gibt immer Gewinner, nur leider immer die gleichen.
Wir gehören in der Mehrzahl wohl nicht dazu
Schade

Traurig aber wahr. :cool:

tobyvanrattler 16.11.2008 20:21

Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 154755)
Das stimmt so nicht. Die Krise der Automobilindustrie/Metallbranche erreicht jetzt schon die Zulieferer und das heisst kurzfristiger Auftragsrückgang, Kurzarbeit und Kündigung von Leiharbeitern ("Durchschnittsbürgern"..herrliches wort).

Ferner ist die Krise nicht nur eine der Automobilindustrie sondern auch einer der Banken die auf alle Bereiche ausstrahlt. Die Finanzierungsmöglichkeiten mittelständischer Unternehmen werden durch die Bankenkrise deutlich beeinträchtigt was zunehmend Arbeitsplätze blockiert und keine Planungssicherheit gibt.

das mit den Zuliefereren etc. hatte ich ja schon so geschrieben ;-)

"Durchschnittsbürger", damit meine ich den normalen Arbeitnehmer der sich noch überlegt bevor er investiert bei größeren Anschaffungen. Für den Geld noch Geld und nicht Peanuts ist ;)
Also keinenfalls abfällig gemeint:Nee:

tobi_nb 16.11.2008 20:46

....

TriVet 16.11.2008 21:03

Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 154755)
Ferner ist die Krise nicht nur eine der Automobilindustrie sondern auch einer der Banken die auf alle Bereiche ausstrahlt. Die Finanzierungsmöglichkeiten mittelständischer Unternehmen werden durch die Bankenkrise deutlich beeinträchtigt was zunehmend Arbeitsplätze blockiert und keine Planungssicherheit gibt.

Automobilfirmen SIND Banken. Schaut man sich mal die Abschlüsse der Autobauer an, stellt man fest, dass die meisten seit Jahren "Verluste im operativen Bereich" ausweisen.
Inzwischen sind die meisten Autobauer eigentlich Geldkonzerne,
die es sich aus historischen, sentimentalen Gründen leisten, mit mehr
oder minder hohen Verlusten Autos zu bauen. Und wenn dann eine
Bankenkrise kommt ... Mich wundert da garnix mehr.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:48 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.